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Stelle von einer Hand des 14. Jahrh. geschrieben.
Ein herr von Frankreych von seinen vorfaren, die zu dem

fichen mit fich fort. Es ist schon ganz nahe daran, den tischen Küstenlande Kärnthens, Steyermarks, Tyrols, felbst Geldwerth von 16 Millionen C. M. für abgeschäßte Ge- Ungarns eine höchst bedeutente Rolle spielte, sind S. 254 · bäude in Nieder - Österreich zu erreichen, die allergnädig. 286, alle das Haus Meran betreffenden Stellen der vorzüglifte Genehmigung der Anstalt von Seiner k. t. Majestät hern Heldenlieder und Heldensagen, des Minne und Meisters zu erbitten, und die Eröffnung derselben zu bewerkstellis chen Anschauung, wie groß Deutschland in seiner herrlichsten gefanges vergleichend zusammengestellt, sur unwidersprechli. gen. Von diesem unterzeichneten Schäßungswerthe gehört Zeit von diesem Hause gedacht habe? Diesen Stellen ist die bloß den Hauseigenthümern von der k. k. Haupt- und folgende beyzuzählen, als ein rechter Jnitial der Unrichtigkei Residenzstadt Wien sammt den Vörstädten der bedeutende ten, Verwechslungen und Vermischungen, die durch den KremsBetrag von fast anderthalb Millionen Gulden münster Mönch, Bernardus Norikus, durch Veit Urenbeck, C. M. meistens für Dachstühle an, welcher in der kur. durch Aventin, Manlius und Sundheim, Stabius und Lacius, zen Zeit vom 15. November bis 31. December versichert. ihren Culminationspunct erreichten. In der Heidelberger Handschrift, Codex palatinus Nr. 4 worden ist. So haben denn die Österreicher vom neuen (bey Wilken. S. 304) findet sich auf dem 2. Blatte folgende ihren wohlverdienten Ruf bewähret, daß sie jedes Vor treffliche zu würdigen, jedes Gemeinnügige, selbst mit Aufopferung, zu fördern, in Dingen, die das Vaterland ersten vorgemeldt ist gepawen vnd gestifftet haben disen berg und die Ehre der Monarchie betreffen, Bahn zu brechen, andechs vnd ist auch nemlichen gewesen ein herczog in beyra und, in so fern es wirklich geschehen soll, mit ihrem dia herczog zu meron vnd kärnten, markgraff zu Oesterreych herczog in franchen herczog in Schwaben herczog in burgunZeitalter fortzuschreiten gewohnt sind. Diesem gemüthvole Pfalczgraff bey rein Graff von Goerz vnd ein herren vnd Graff len, hochgesinnten Volke, aber auch der unermüdlichen von Andechs die laud alle seind auf seinem auff dem Kayligen Thätigkeit, ben viellosen Ausdauer, und den echt ritters berg vnd burg Andechs erstorben die selig kristenlich fürst lichen Eifer des edlen Unternehmers, Herrn Oberst graff Rasso (Rathpotho, Razzo) ist. wachtmeisters von Högelmüller, gebührt der Ruhm, ein Werk ins Daseyn gerufen zu haben, das Die tragische Geschicht e des, mit dem Churfürsten von troß der ungerechten Beurtheilungen, die es bey seinem Sachsen und Brandenburg im offenen Kampf tretenden, durch Beginnen hie und da erfahren, dennoch von unseren spå: Luther vergeblich abgemahnten, endlich aber durch Beherung ten Nachkommen als ein segensreiches wird gepriesen und gebändigten Vichhändlers Michael Kohlhaas im Nr. 137 empfunden werden. Dieser Erfolg ist zugleich die beloh: 143, 1822 Dieses Archives, gewann mit Recht die allgemeins Die Weissagung des Zigeuner - Weibes war nendste Genugthuung für alle jene hochansehnlichen Mäns an dem Churfürsten Johann Friedrich und an der ganzen Ernes ner, deren Nahmen in den Vorschlage zur Theilnahme" stinischen, älteren Linie, durch die Mühlberger. Schlacht in gleichsam vom Griffel der Geschichte verzeichnet sind, die furchtbare Erfüllung gegangen. Nicht besser erging es seinem tem uneigennütigen Unternehmer durch ihren soraneilenden Sohne Johann Friedrich Herzog von Gotha. Die wilden Rit's Beytritt den so benöthigten Muth eingeflößt und erhals Ernst von Mandelelohe erregten Unruhen in Franken, bedeutereleute Wilhelm von Grumbach, Wilhelm von Stein und ten, ihren Mitbürgern aber das nachdrücklichste und an tend durch den Beystand, den eben dieser Herzog Johann Fried. ziehendste Beyspiel gegeben haben. Kaum darf man noch rich ihnen leistete und höchst verbrecherisch durch wiederhohlte Blutbezweifeln, daß auch diejenigen Bewohner von Nieder- und Brandscenen, und durch die Ermordung Melchior Zobels, Österreich, welche ihre Erklärungen noch nicht eingebracht Fürst Bischofs zu Würzburg. Mar der II. sprach die Acht haben, sich den zahlreichen Theilnehmern dieser Versiches gefangen und hingerichtet wurden. Am nähmlichen Tag. über den Herzog und über seine Schüßlinge, die im April 1567 rungs. Anstalt schnell und freudig anschließen werden, um in der nähmlichen Stunde, in der vor 20 Jahren sein sowohl ihre aufgeklärte Vaterlandsliebe neuerdings zu be: Vater Johann Friedrich, bey Mühlberg, Carlo V. Gefangener thätigen, als auch des in der Anstalt ihnen zugedachten geworden, mußte sich der Herzog, als Gotha und Schloß Grimmateriellen Gewinnes theilhaft zu werden.

Geschichtliche Anekdoten und Miscellen.

ste Theilnahme.

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menstein, nicht länger mehr zu halten waren, sich auf Gnade oder Ungnade Mar II. ergeben. Auf einem offenen Wogen, einen Strohhut auf dem Kopfe, wurde der Herzog vom Erecus tions - Commando, durch die Straßen Wiens, zu ewiger Haft, nach der Neustadt geführt. Wegen Baufälligkeit der Jm III. Bande, der bey Cotta erscheinenden sämmtlichen dortigen Burg, brachte ihn aber der Hofquartiermeister Jeres Werke des Frevherrn von Hormayr, in der Geschichte des mias Boyde, im December 1567 auf das Preßburger unter den Hohenstaufen mit dem Herzogstitel von Croatien, Schloß, wo er bis Ende 1571 verblieb, dann auch wieder nach Dolmatien und Meran, und der Pfalzgrafschaft Burgund ge. Neustadt kehrte, wo seine Gemahlinn, ¡die Pfalzgräfinn Elisabeth schmückten Hauses Andechs, das in den Geschichten der adria, endlich Erlaubniß erhielt, seine Gefangenschaft zu theilen. Eie

starb im Februar 1594. Der Herzog überlebte sie nur wenige Empörung zuerst bemerkte, wahrscheinlich durch Marc Aurel Monathe über ein Jahr, und starb 66jährig, nach 28jähriger zur Stadt erhobene, und mit einer Burg, einem Prätorium ge= Gefangenschaft am 9. May 1595 zu Steyer, wohin er um zierte, durch Carl den Großen nach manchem Sturm der der Türkengefahr willen, von Neustadt überseßt worden war.

Von der Feuerprobe, hat man in Ungarn das älte. ste Beyspiel vom Jahre 969, aber keines mehr nach 1309, wo König Carl Robert sie für immer abschaffte. In Andreas II. schwachsinniger und unruhevoller Regierung finden sich binnen 21 Jahren vor 1214 bis 1235 bey 400 Fälle. In der Sacristen des Großwardeiner - Domcapitele fand man die: ritus explorandae veritatis in dirimendis controversiis, zuerst 1550 in Klausenburg gedruckt, hernach aber dem Belischem adparatus einverleibt.

Völkerwanderung erneuerte Wien, nach seiner Zerstörung durch die Magyaren, zur Hauptstadt Österreichs erhob, das der gros Be Friedrich Barbarossa so eben, von der östlichen Markgrafs schaft, zum Herzogthum erhoben hatte.

Hat eg je einen Künstler gegeben, dessen Werke ein ungüns tiges Schicksal erfuhren, so war es Niccoló Abati, oder wie er von seinen Zeitgenossen genannt wurde, Mester Niccoló, ein Modeneser des 16. Jahrhunderts, den Füßli nicht hoch ge= nug stellen kann. In einer langen Gallerie zu Fontainebleau hatte er die Geschichte des Ulysses auf nassen Kalk, vielleicht Herkules Ciofanus im Leben Ovide erzählt, die pohlni. nach Primaticcio's Zeichnungen gemahlt, die von den französiz sche Prinzessinn Isabelle, Gemahlinn Johanns Zapolya, Gegens schen Künstlern lange benußt und bewundert wurde, und im Königs in Ungarn wider Ferdinand I. habe dem Peter Angelo Jahre 1738 wurde das Gebäude abgerissen, um durch ein be. Bargäus die silberne Schreibfeder Ovids, die zu Belgrad um 1540 quemeres für die Hofleute ersetzt zu werden. Eine andere sehr unter dem Schutte eines alten Gemäuers gefunden worden, ge. hochgehaltene Arbeit von ihm, befand sich im Institut zu Vozeigt. Die geistreiche Frau bewahrte sie, als ihr köstlichstes Kleinod. logna, aber auch sie wurde gestört. Eine dritte sehr bedeutende – Seltfam, daß man zugleich in Steinamanger, Sabaria, Ovids Arbeit, die er in Scandiano bey Modena ausgeführt hatte, Gegenstände aus der Äneide, meist aus dem sechsten Buche ges Grab entdeckt haben wollte!

Durch Niklas Salm bey Tokay, Erlau und Szinye nommen, gleichfals auf nassen Kalk, wurde vor 48 Jahren völlig geschlagen und nach Pohlen verjagt, aber von seinem dort von der Mauer gefägt und in das Schloß nach Modena Freunde und Abgeordnetea in Stambul, Lasky, mit der Freu. gebracht, wo sie in die Wände des Palastes wieder eingeseht denpost vom übermächtigen Heranzuge des Großherrn Suleps war. Aber auch dorthin verfolgte sie ihr Unstern. Vor wenigen mann gen Ofen und Wien getröstet, both Za polya Alles auf, Jahren kam Feuer im Schlosse aus, die Wandbilder litten (un um zur Ermuthigung seiner Parten, wenigstens ein Paar hundert Mann nach Ungarn zu schicken, aber er und sein Gefolge waren gänzlich vom Gelde entblößt. Da sprang zuerst sein Hofnarr Valentin auf; «Wer wollte bey solcher Freudens post, nicht sein Lehtes daran wagen? Du wirst mich schon bezahlen, bist du nur wieder in Ofen!" Damit gab er seine langgesparten 10 Ducaten hin; die in der That den kleinen Ans fang von Zapolyas größerem Glücke machten.

Poco sagt der Text) und man kam, um das noch Vorhandene mindestens zu retten, auf den Gedanken, sie durch Hrn. Boccolari auf Leinwand übertragen zu lassen. In wie fern dieß ge. lang, ist nicht ganz klar aus dem Berichte, doch wurde im Schlosse des Fürsten von Este ein Zimmer mit ihnen ausgeschmückt, das dem frühern von Scandiano ähnlich war. Herr Gajani verfchaffte sich damahls Zeichnungen von diesen Gemählden, und veranlaßte Hrn. Venturi aus Modena, Mitglied des Instituts der Wissenschaften zu Mailand, sie mit einer Erklärung zu bes gleiten. Sie sind jezt erschienen: L'Eneide di Virgilio dipinta Unter Ferdinand I. im Jahre 1547 erlangte Crispin Pöl in Scandiano dal colebre pittore Niccolo Abati. Modena, 1821, liter ein Bürger in Wien durch die niederösterreichische Kammer foglio stragrande. Die Zeichnung soll die Vorzüge seiner ans den Consens, 600 Schritte weit von dem Dörfel Bernhards- dern Werke theilen, die Füßli, wie gesagt, außerordentlich hoch thal auf dem Wienerberge, auf vicedomischem Grunde anstatt, der stellt, und die Umrisse werden als genau und elegant gepries hölzernen Kreußsäule eine gemauerte Christi Martersäule mit fen. Die Dresner Gemähldesammlung besißt eins der wenigen den Statuen St. Crispinus und Crispinianus von Stein auf Stafeleygemählde dieses Künßlers, die Hinrichtung der Apostel seine Kosten errichten zu dürfen. Erped. an den niederösterreich. Petrus und Paulus darstellend. Vicedom den 3. May 1547. Weiters kommt es vor 1551 wegen den anrainenden Wiesen und Feldern in den niederösterreichischen Gülten Bereitungsacten Nr. 1551.

Die berühmten Lieberkühn'schen Prävarate folten in Nürnberg verkauft werden. Orlow hatte von Katharina II. Der gemeine Mann nannte es nach der Zeit mit Abzwi. den Befehl erhalten, sie zu erhandeln. Er eilte selbst dahin. Aber ckung der ersten Sylbe, (anstatt Crispinus - Kreut) schon den Tag vorher, ehe er ankommt, i Beireis mit dem insgemein das Spinnes, und Spinnenkreuß, wie auch Schaße, den er gekauft hat, nach Helmstädt abgereist. Oclow auf ähnliche Weise, aus Fab i ana, Biana, Wiana, fliegt ihm ohne Zaudern nach, und bittet ihn erst, zu fordern, Wien geworden ist." Civitas, quae olim a Romanis inhabi- was er will, dann biethet er ihm den Gewinn von 100,000 Rus tate, Fabiana dicebatur, et a modernis Vienna nuncupatur beln. Umsonst. „Wenn mir Ihre Monarchinn alle vier Weltsprach Heinrich Jasomirgott, ols er das von Tiber, theile gäbe, und den fünften erst entdeckten zur Zugabe, so im Kriege wider Marbod und wider die große markomannische erhält sie sie doch nicht!" war seine Erklärung.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter.
Verleger: Franz Härter. — Gedruckt bey Franz Ludwig.

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Geschichte, Statistik,
Statistik, Literatur und Kunst.

Freytag den 7. Februar 1823.

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( 17)་་་་་་་་་་་་་་་་

Bemerkungen über den Aufsaß:,,Magyarifirung der denn das Asyl, in das er durch die Todespforte einges Slaven in Ungarn," in Zschokkes Ueberlieferungen gangen, ist mir heilig, und überdieß mein Augenmerk nicht darauf gerichtet wer spricht, sondern was gesagt wird? Doch dieß leßtere so bald es der Publicitât übergeben

December 1821.

Es ist eine beklagenswerthe Sache, wenn ein Mann von ist, darf von jedermann besprochen werden, und darum (da Geist und Wissenschaft, der feine Stimme öffentlich hören ich mich lediglich darauf beschränke), dürfte es wohl auch zu lassen befugt zu seyn glaubt, von einer vorgefaßten Leis mir gestattet seyn, einige Bemerkungen über den vorlies denschaftlichkeit beherrscht wird, die ihm jene Rube der Ans senden Gegenstand mitzutheilen.

fichten, jene Unparteglichkeit der Absichten raubt, mit der Ohne mich bey den „Inseln des slavischen Continents" allein, die Wahrheit erfaßt werden kann. Oft sind es doch oder der „Berechnung des slavischen Blutes das in magya nur einzelne Aufwallungen eines durch vorübergehende Ereig, rischen Adern herumfließt" oder anderen Eigenthümlichkeiten nisse aufgeregten, vielleicht etwas beftigeren Temperamen. des Auffages aufzuhalten, da es mir nicht um Tiraden, tes; oft sind nur einzelne Pinselskriche, in tem übrigens sondern um Thatsachen zu thun ist, eile ich zu der Bes in Ton und Farbe gutmüthig gehaltenem Gemählde greller hauptung des Verfassers; daß der Slave seinem Volke gern als sie wohl seyn sollten. Wenn aber eine vorgefaßte Idee treu bleibt, und daß ihn nur ein starkes politisches Interesse das Gemüth so ganz durchdringt, daß sie zum Maßstab oder ein gewaltiger Zwang dahin bringen könne, feine wird, nach dem man alles beurtheilt, dann geräth man Nationalität zu verläugnen. bey dem redlichsten Forschen nach Wahrheit auf die Abwes

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Das erfte, so fährt der Verfasser fort, findet gewöhn, ge der Übertreibung, die, indem sie sich erweitern, sters lich nur bey den höhern Ständen Statt." Allein warum mehr vom Ziele sich entfernen. So ging es dem zwar hat er uns dieses mächtige Interesse nicht näher genannt unbenannten, aber doch an Styl und Tendeng unverkenn- oder zergliedert? Ich sehe keines, obwohl ich alle höheren baren Verfasser, jenes oberwähnten Aufsages, der obwohl, Stände durchgehe. Der Slave ist aller Ämter, Dienste und ohne Zweifel einer der besseren Köpfe Ungarns, doch auch Würden fähig, eben so wie der Magyare, nur jener nicht, zugleich gerade einer der befangenften war, gewiß von red, die dem Adel ausschließend vorbehalten sind, wofern er nicht lichem Willen, und doch stets auf dem Wege, alle Nationas zu demselben gehört. Allein dieß Mißgeschick theilt auch der lität, einem haltungslosen Cosmopolitism aufzuopfern; eine Stock Magyare mit ihm, der nicht geadelt ist. Der Slas Uhr, die mit dem Schluß der josephinischen Epoche stehen ve kann zu der höchsten Geistlichen und Militärwürden, geblieben war, und die zeitherigen großen Lehren der Gee er kann zu den angesehensten Civil, Bedienstungen gelangen, schichte überhörend, weder mehr richtig zu zeigen, noch zu und gehört also nun den höheren Ständen an. Welches Ins schlagen vermochte, und nicht selten an den Hund der Fas tereffe kann ihn also bewegen, sich zu magyarisiren? Erlangt bel erinnerte, der den Knochen im Munde, um den trüge er vielleicht größere Würden, mehr Ansehen, einen ausgez risch größern, den er im Wasser sah, - ins Waffer fallen dehnteren Wirkungskreis, mehr Einkünfte, oder sonst welche ließ! Ähnlichen Behauptungen desselben Verfaffers in immer Vortheile für sich oder seine Kinder, als wenn er eben diesem Archive, bin ich schon in den Jahren 1816 Slave geblieben wäre? Nichts von allen dem, denn weder und 1817, unumwunden entgegengetreten. Jeht aber bin Geseß, noch Verwaltung weder Lebensweise noch Umgangss ich keineswegs gesinnt, einen Angriff auf ihn zu thun, sitte, kennt einen Unterschied zwischen einem Bischof, einem

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General oder Rath, der ein geborner Slave oder Magyar Linie, mit der zufälligen Eigenschaft irgend einer Nation ist. Wird aber ein Slave vom König geadelt, und tritt anzugehören stünde. Wohl gibt es Beyspiele (auch in der also auf diese Weise in die Reihe der höhern Stände, kann Geschichte unserer Zeit), daß bey Revolutionen, bey hefs vielleicht da ein Interesse ihn zur Magyarisicung bewegen? tigen Explosionen des Volks - Unwillen 8 gegen unbarmherzis Ist sein Diplom weniger gültig, find seine Gerechtsamie ge Unterdrücker, bey Gewaltthaten von Parteyen, Haß mehr gefährdet, steht er unter dem Schuß, anderer Geseße, und Rache, alles was zu einer Nation oder Parten gehört, oder ist irgend eine Ausnahme für ihn vorhanden, als wenn ohne Unterschied, der individuellen Schuld oder Unschuld ein gemeiner Magyar geadelt worden wäre? - Abermahls trifft. Aber in ruhigen Augenblicken, wo die Stimme des muß man mit Nein antworten, indem sich bey der sorgfäls Geseges gehört werden, wo der Arm der strafenden Gerechtigtigsten Prüfung nichts ergibt, was dem Magyaren einen keit, den Muthwilligen oder Frevler erreichen, und der Vortheil einräumte, dessen Erlangung dem Slaven wüns Unterdrückte vor seine Obrigkeit, ja bis zum Thron des schenswerth wäre, und ihn zur Veränderung seiner Natios Landesherrn seine Klage und Hülfsrufe gelangen lassen kann; nalität bewegen könnte. — Und endlich wenn man die Sa, da sind ähnliche Auswüchse der gesehlosen Wuth unmöglich. che näher betrachtet, worin besteht denn die Magyarifirung Mit dem gelindesten Ausdruck ist daher diese ganze an der Slaven höherer Stände Zuerst (und darauf scheint geführte Stelle, eine arge Übertreibung zu nennen, die in der Verfasser vorzüglich Gewicht zu legen), daß sie sich nicht Ungarn nicht Statt haben kann, und auch wirklich nicht Slaven von Adel, sondern Ungarn von Adel nennen, Statt hat. daß sie ungarische Kleidung tragen, und nebst ihrer Mutter- Hofrichter, Schaffner, Heiducken 2c. sind dort, wo sprache auch noch eine oder ein Paar andere Fremde erlernen es zahlreichere Slaven in den Theyßer Gegenden gibt, meis müssen, da die ihre, in Ungarn weder Geschäfts, noch Con. stens selbst Slaven. Aber auch wenn sie Stock - Magyaversationssprache der höheren Stände ist, und nachdem sie zu ren sind, einzig und allein damit beschäftiget, von den flas denselben gehören wollen, wenigstens ein Anstrich von Bil- vischen Unterthanen ihres Herrn, die von denselben zu leis dung ihnen nothwendig ist. - Man sebe einmahl, ob dieß stenden Urbarial. Schuldigkeiten einzutreiben, wenig be anders in allen anderen Ländern ist, wo die Slaven nicht kümmert um ihre Verwandlung in Magyaren, die weder herrschende Nation sind? ihnen noch ihren Gebiethern Zuwachs an Roboth oder Geld Wichtiger als diese gar nichts sagende Behauptung des bringen kann. An allen anderen patriotischen Geisteserhez Verfassers ist aber, was er weiter sagt. „Das zweyte, nähms bungen aber, die auf irgend eine Weise das Wohl der ganlich Gewalt und Zwang, Stockschläge und Geldstrafe, zen Nation umfassen, sind diese Leute gewöhnlich ganz uns fing man besonders seit einigen Jahrzehenden an, bey der schuldig, da dieß weit über ihren Horizont hinausreicht. niedern Volksclasse anzuwenden." Und ferner: Hofrichter, Wollten sie aber bloß ihren Muthwillen kühlen, fo Shaffner, Beschließer, Dorfnotarien, Heiducken wirth- würde wohl kaum irgend eine Herrschaft dieß ungeahndet schaften da (im Kreise jenseits der Theis, dem Szaboltser, hingehen lassen, und thäte sie es, so würde wohl das Comis Szatmarer, Biharer, Békesser - Comitat) so unsauber, 'tat sich in das Mittel legen, bey dem die Klage sehr leicht daß das ungeheure Verbrechen, Slave zu seyn, und es bleis anzubringen ist, und wohl auch durch irgend einen Mens ben zu wollen, eben so streng und öffentlich auf dem Marks schenfreund, wenn es der Beschädigte nicht selbst thäte, an te mit 12 bis 24 Stockschlägen gestraft wird, wie das Vérbrechen des Diebstahls 2c."

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gebracht werden würde, wenn die Strafe, wie der Verfaffer behauptet, öffentlich auf dem Markte vollzogen wäre. Collte man nicht glauben, wenn man dieß liest, der Ver. Wenn es dem Verfasser nicht darum zu thun gewesen wäre, faffer spreche von einem Barbaren-Lande, das kein Geseß, son- nur recht stark aufzutragen, würde er wohl eingesehen has dern nurdie Willkühr beherrscht, in dem keine Menschlichkeit, ben, daß zwar Ungerechtigkeiten mancherley Art überall in keine Gerechtigkeit, keine Obrigkeit, kein Landesfürst, sondern der Welt geschehen, aber eine so himmelschreyende, nur ein Pascha mit seinen Satrapen zu finden ist? — Wah: öffentlich auf dem Markte vor Hunderten auszuüben, lich es ist alle Mäßigung nothwendig, um bey solchen Bes zu viel Gefahr für den Grundherrn mit sich brächte, daher schuldigungen, nicht in leidenschaftliche Ausbrüche zu gera gewiß von keinem gewagt wird. Es kann daher (einen then, und dem Verfasser Absichten beyzumessen, die (ich einzelnen Fall vielleicht ausgenommen), die angegebene hoffe es zu seiner Ehre) ihm fremd waren? Lossagen würde Magyarisirungsmethode der Slaven gar nicht angewendet sich gewiß jeder ehrliche Mann von einem Lande, in dessen werden, ohne daß sie die Aufmerksamkeit der Behörden Criminal Coder, was immer für Verbrechen, auf derselben erregte, und wohl rasch eingestellt werden würde. Aber sie

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ist es auch nicht. Denn das Beyspiel, was aus Schwart, lichen Verstande einzige Nation bedienten und noch bedies ners Statistik angeführt wird *), beweiset, wenn es wirk nen, um ihre Sprache zu erhalten und zu verbreiten? lich buchstäblich damit seine Richtigkeit hat, nichts weiter, Wer nur oberflächlich in der Geschichte Ungarns bewan

als daß zwischen den Jahren 1733 und 1745 noch manches dert ist, wird wissen, daß in dem Jahre 1790 ein neuer geschehen konnte, was gegenwärtig schwere Ahndung nach Aufschwung für die magyarische in den lehten Zügen · sich ziehen würde. Wollte man aber schließen, weil damahls liegende Sprache desto nöthiger war, je weiter die Versu. die magnarische Sprache einigen Serblern eingeprügelt ward, che Josephs II. mit Einführung der deutschen Spra so wird sie es auch jeßt, so gâlte auch der Schluß: weil che gediehen warên, die als Geschäfts- und Conversationsdamahls noch in den meisten europäischen Reichen die Leibs Sprache bald jede andere zu verdrängen drohte. Mit der eigenschaft Statt hatte, Heren verbrannt wurden, und alten Ordnung der Dinge erwachte neuer Eifer für die Nas Menschenleben in geringem Werth stand, sey dieß alles tional: Sprache, und Flug- und Gelegenheits- Schriften noch so. Aus unserer Zeit aber (und von dieser redet der aller Art wirkten kräftig und thätig für dieselbe. Umfassende Verfasser), führt er Uns kein einziges Beyspiel an. War- Maßregeln brachte aber erst das Jahr 1796, wo ein Reichsum nicht? Wer einen Gegenstand von so großer Wich, geseß in allen öffentlichen Schulen, die magyarische Sprache tigkeit öffentlich zur Sprache bringt, wer als Organ einer unter die ordentlichen Lehrgegenstände einreihte. Dieß ganzen Nation, ja der ganzen Menschheit **) auftritt, ist der einzige Zwang, den man dem Slaven anthut, daß der ist verpflichtet, seine Beschuldigung durch genaue An er, wofern es ihm gefällt, die öffentlichen Schulen zu besus gabe von Person, Ort und Zeit zu erweisen, die Indivi, chen, Ungarisch eben so wie Latein, Arithmetik, Evd - und duen, über die er im Allgemeinen klagt, zu nennen, Naturkunde 2c. lernen muß. Übrigens sind einzelne Mänund dadurch den allgemeinen Unwillen auf sie, die ner allerdings thätig um die magparische Sprache durch ihn billigerweise verdienen, hinzuleiten. Und follte er nicht Schriften, Predigten und Belohnungen auszubreiten. Aber als Mensch, als Unwald so vieler tausend seiner Mitbür stets auf dem Wege der Milde, der Sanftmuth und Beredung, ger, als Staatsbürger, der in der Lage ist, thätig einzus nie auf dem der Gewalt, der ihnen nie gestattet werden wirken, zu mehr noch verpflichtet seyn ? würde, und den sie auch zu klug sind einzuschlagen, wohl wissend, daß Gewalt nur Reaction, Erbitterung und Troß erzeigt, also nicht zum Ziele führt.

Doch ich habe es nur mit dem Schriftsteller zu thun, und will ihm Thatsachen für seine allgemeinen, unerwiesenen, und doch so harten Anklagen geben.

So hat Herr Anton Rákosi, Pfarrer zu Zákány, in

Daß die Magyaren alle Ursache haben, auf die Erhal. der Sümegber - Gespannschaft durch Unterricht in der Schutung ihrer Sprache zu wachen, beweiset schon der Ausspruch le, und unermüdete mit Geschenken unterstützte Übung der Herders in seinen Ideen zur Geschichte der Mensch. Erwachsenen, es binnen sechs Jahren dahin gebracht, daß heit wo er sagt: „Da sind sie (die Magyaren) jeßt uns seine sämmtlichen croatischen Pfarrkinder, geläufig ungarisch ter Slaven, Deutschen, Wlachen und andern Völkern der sprechen. Der unvergeßliche erst kürzlich verstorbene evang. geringere Theil der Landesbewohner, und nach Jahrhuns Superintendent jenseits der Donau, Herr Stephan Nagy derten wird man vielleicht ihre Sprache kaum mehr fin- verordnete, daß in den deutschen Bezirken bey Besetzung den." Daß sie auch seit einigen Decennien einzusehen anfins der Schulmeisterstellen, vorzügliche Rücksicht auf diejenigen gen, wie ohne besondere Sorgfalt auf die Erhaltung und Individuen genommen werde, die zugleich der ungarischen Ausbildung ihrer Sprache, Herders Vorhersagung eintreffen müsse, ist eben so wahr, als rege der Eifer, um ihr entge gen zu arbeiten. Es frägt sich also bloß noch, welche Mit: tel sich die Magyaren als Herrschende, und im staatsrecht, spannschaft (auch eine jener vom Verfasser bezeichneten) sind

*) Graf Patatits, Erzbischof von Koloba, führte in seiner Re fidenzstadt Roloha unter den Serblern die ungarische Spraz che mit zwölf Stockfreichen oder 12 fl. Strafe für die Serblischsprechenden ein.

Sprache mächtig sind, und daß man solche ganz besonders aneifere, diese Sprache unter ihrer Jugend einheimisch zu machen. Die Einwohner von Szarvas in der Békesser- Ges

ursprünglich laven, aber dadurch, daß sie ihre Kinder auf die benachbarten stockmagnarischen Orte in die Schule schicken, so weit gekommen, daß sie nicht bloß alle ungas risch sprechen, sondern auch ihre Protocolle und öffentlichen **) „Nicht der Slave allein, hier wird der Begriff von Schriften in dieser Sprache ausfertigen, und seit zwey » Menschheit, und in ihm werden wir alle geprügelt und Jahren einen ungarischen Prediger berufen haben und uns mishandelt."

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terhalten. Daß diese große Veränderung eben nicht durch

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