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Zwang und Stockstreiche bewirkt ward, dafür spricht, daß Genüsse herbeyschaffte, jener Haß alles urkundlichen Rechder erste Erwerber Freyherr von Harrucker ein, Deutscher tes, jene Verachtung aller Erfahrung und aller moralischen war, und unter dessen weiblichen Nachkommen, die gegen. Triebfedern, und statt deren eine gemüthlose, verknöcherte wärtig noch im Besit sind, noch immer deutsche Nahmen vor- Apotheose der Sciences exactes, der Ziffern und kommen, wie Wenkheim, Stockhammer, Bolza, Mis Maffen. - Der Vandalism, womit bey den Klösteraufa trovski, die eben so weit entfernt find, ihren Beamten hebungen verfahren wurde, ist bekannt und leider zu spät bes Mißhandlungen zu erlauben, als welche von andern un klagt. Die 1582 durch Rudolph II. zu Prag mit verschwens. geahndet unter ihren Augen verüben zu lassen. derischer Vorliebe ausgestattete Schah Kunst- und

Diese Thatsachen ließen sich leicht noch vermehren, bes Wunderkammer und seine Reichs-Registratur fürchtete ich nicht gar zu weitläuftig zu werden, da diese (die das vorzügliche Substrat beyder Schönfeld'schen Samme Bemerkungen ohnedieß länger ausgefallen sind, als ich Un, lungen, des Museums und des Adels archives bilfangs dachte. Daher zum Schluß nur so viel, daß alle Bes den) wurden gerade 200 Jahre später, mit solcher Eile zu mübungen zur Verbreitung der ungarischen Sprache, bloß einer Artilleriekaserne umgeschaffen, daß alle beschädigten rein literarisch, daher nur auf die gebildetere Claffe Figuren, zerbrochenen Vasen, Phialen 2c. den Tag vor der ohne mindesten Zwang zu wirken bestimmt sind, und nicht Licitation, bloß zum Fenster hinausgeworfen, Urkunden und bloß Slaven, sondern alle anderen auf dem ungari, Majestätsbriefe, bloß als Pergament und altes Papier mit schen Boden heimischen Nationen in das Auge faffen; daß in den Kauf gegeben, die in Fäßchen zusammengepreßten einige wenige, noch dazu veraltete und nur in Vademecums fort. Steine, bloß nach der Farbe inventirt wurden (!!) z. B. lebende Versuche, wie die erwähnten, unmöglich als „ein die Lapis Lazuli, als blaue, die Chrysophrase, als grüne allgemeiner Kreuzzug zur Ausrottung aller fremden Spras Steine 2c. Die goldenen und silbernen Bullen wurden von chen" angesehen werden können; endlich daß es mir sehr leid den Divlomen gerissen und bildeten eigene buchhalterische thut, die Diatribe des Herrn Verfassers nicht früher, und Empfangsposten. Ganze Archive und kleine Bibliotheken fo lange er noch lebte, zu Gesicht bekommen zu haben, um wanderten in jener selbstgefälligen Aufklärungs - Periode zum ihn öffentlich auffordern zu können, seine schweren und das Einstampfen oder auf den Trödel. Dieses Archiv und die vaterganze Land so wie dessen Regierung brandmarkenden Bes ländischen Blätter haben viele Scandale dieser Art, zu vers schuldigungen, mit Daten belegt zu erweisen, damit Abhül. dienter Schmach der Urheber aufbewahrt und bekannt ge fe bewirkt, oder doch wenigstens die Waffen der Publicität macht, denn der Same dieser Barbaren ist noch immer nicht gegen solche an das Licht gezogene Schuldigen wofern ausgegangen, scheint vielmehr, gleich dem Distelsamen, es deren gibt?? gerichtet werden könnten. durch den Wind fernbin fortgepflanzt. In dieser Hins sicht muß man den Männern Dank wissen, die jenem Vandalism, zum Frommen vaterländischer Kunst und Alterthums unzählige Opfer entrissen haben, wie in Böhmen, Johann Ferdinand Ritter von Schönfeld, in Mähren, Diese werthvolle, genealogisch heraldische der Gubernialsecretär Johann Peter Cerroni, in Tyrol diplomatische Sammlung, wurde zwar bereits in der jeßige Landrechtspräsident zu Gräß, von Dip auli 2c. Nr. 5. Mayheft 1810 der vaterländischen Blätter, Das Schönfeld'sche Adelsarchiv, beschränkte sich aber. in Nr. 152 December 1811 und Nr. 95 August 1812 nicht auf jene erretteten Überreste herrnloser Archive und dieses Archives, in Böckh's Addreßhandbuch S. 215, Bibliotheken, sondern es erwuchs aus einer Menge zusam dann in vielen ausländischen Journalen, zu verdiens mengekaufter, einzelner Sammlungen berühmter Heraldis tem Ruhme angezeigt. Sie verdient aber eben so gut einen ker und Genealogen, nahmentlich: 1) aus dem Nachlasse nähern Überblickt ihres reichen Inhaltes und eine genauere des durch sein Turnierbuch genugsam bekannten Rürner; Würdigung, als das unlängst in Nr. 8 dieser Blätter be 2) des berühmten böhmischen Archäologen, Kreishauptmanns forochene Schönfeld'sche, technologisch-artistische von Bienenberg; 3) des Kreußherrn Rohn; 4) des ges Museum. lehrten E. böhmischen Archivars Klauser; 5) des Ritters

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Freyh. v. Mednyansky.

Das Schönfeld'sche Adelsarchiv.

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Sie war in der That eine seltsame geistige Gährung von Wokonius; 6) des Prager Damenstifts - Archivars und ein wahres Zeichen der Zeit, jene, vorzüglich zwischen von Streitenfeld; 7) des Landtafel Registranten und 1772-1798, überall sichtbare Geringschäkung alles Al- Genealogisten Mayer; 3) des Landtafel - Registrators und ten, alles dessen, was nicht urplöslich, Baffen, Geld oder Censors der Familienkalender, Preisler; 9) des Hoffecre

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tärs und Hof- Wappentensors Baron Hentschel; 10) des ßern und gemischten Publicums berechnet und jenes äußern Reichskanzleyofficialen von Seidel, nebst einer überaus Schmuckes durch große Erinnerungen, durch redende und reichhaltigen Sammlung von Original Siegeln, Petschaf bildende Kunst entbehrend, deren die Geschichte unsers Adels ten und Stempeln, in Erz, Stahl, Stein, Silber und in einem so hohen Grade fähig ist.

Glas.

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Der jeßige Besißer denkt dieses durch ein zweyfas Diese Sammlungen, da jede nach einem individuellen ches Unternehmen, aus all' seinen Kräften zu verbessern, und speciellen Plan angelegt war, blieben unzertrennt. durch die Herausgabe eines - „öst.reichischen Eigene Rubriken bilden: 11) die Majestäts briefe Adels - Lerik ons" und eines genealogischen und Original - Stiftungsurkunden, dann die bereits zu Almanaches" (Adels Schematismus, Adels - AdreßMalthefer Sternkreuß deutschen Ordens. Handbuches).

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Kammerherrn oder Stiftsdamen- Proben ausge Die bisher bey uns erschienenen Versuche, dürften den arbeiteten Stammbaume; 12) die Familien Ur gerechten Wunsch nach etwas Reifem und Probehältigem kunden, Testamente, Tauf- Trau- und Todtenscheine, In: nur um so lebhafter angeregt haben. Es dürfte schwer seyn, schriften oder Epitaphien und pfarrherrlichen Extracte aus das genealogische Taschenbuch von Emanuel Weber (1821 allen Provinzen; 13) Familien- Münzen in Me- bey Lendler und Mannstein) an Mangelhaftigkeit zu über tall oder abgedruckt; 14) historische Auszüge über Öst- treffen? Megerle von Mühlfeld's Adels - Lexikon wurden in reichs Adelsgeschlechter aus allen Genealogen oder Heraldis Nr. 151 December 1821 Irrthümer und Defecte nachgewiekern des In- und Auslandes ; 15) eine höchst interessante, sen, die im Besige so vieler Quellen und nach einer so viel bis in die Tage Carls V: hinaufreichende Sammlung von versprechenden Ankündigung, kaum zu erwarten gewesen was Stammbüchern; 16) Staats- und Familienkalender ren. Des Ritters von Cronenfels genealogisch - heraldisches aus allen Ländern und Sprachen.-Seit des Gründers am 21. Werk kam gar nicht zu Stande. Des vielfach verdienten Oct. 1821 erfolgten Ableben, ist dieses Adelsarchiv, an Schmus, Lerikon von Steyermark, hat gerade in dem, seinen Sohn, den k. E. Hofagenten, Ignaz Ritter von mit Liebe behandelten genealogischen Theile, zahlreichen ErSchönfeld gediehen, (Wollzeile Nr. 779 im zwen gänzungen und Berichtigungen Raum gelassen; auf der an ten Stock) welcher es 17) nicht nur durch planmäßige dèrn Seite, gründeten der geniale Horwath in Ungarn Nachschaffung der wichtigsten und neuesten Werke dieser und Marchese Litta in der Lombardie, ganz neue Syste Fächer, nahmentlich aus England, Frankreich, Deutschland me in Behandlung der Adelsgeschichten. und Italien ergänzt, sondern auch 18) sämmtliche Mate, Das Adelslerikon, soll in zwanglosen Heften, rialien und Aufzeichnungen des, seit langer Zeit, in diesem nach Maßgabe der Materialien, in einem äußerst elegan= Fache praktisch eingeübten Joseph Ritter von Cronenfels ten Äußern mit Wappen, Umrissen, lithographirten Ebenan sich gekauft, und denselben, unter Mitwirkung mehres bildern c. erscheinen, durch geschmackvolle, geschichtliche Bes rer fachkundiger Geschäftsmänner und Literatoren, der plan- handlung, eben so sehr zur Belehrung und Unterhaltung mäßigen und wissenschaftlichen Bearbeitung der hier, durch gebildeter Leser geeignet, als durch die inenthalen Docu eine Folgereite der glücklichsten Zufälle, zusammengekom mente und Proben, ein wahrer Leitstern für Familien in menen Schäße, ausschließend gewidmet hat. so mancher entscheidend wichtigen Angelegenheit sind. Der Gründer dieser Sammlung, der hierin von Bisher sind für Erzeugnisse des Auslandes, die ih allen Behörden, mit der edelsten Liberalität unterstüßte doch, weder durch Geschmack noch durch Gründlichkeit, noch Vater des jeßigen Besiters, hat bereits vor mehr als eis selbst in durchgängiger Wichtigkeit auszeichneten, für das nem Jahrzehend angefangen, diese reichen Collectaneen, zum Adressenbuch von Varren trapp und Wenner, wie für Nußen des vaterländischen Publicums, gemeinnüßig zu ma- den Kronos, für den Gothaer - Almanach, für das Annuaire chen. 1812 erschien der I. Band der Materialien chronologique, bedeutende Beträge außer Landes gegangen zur diplomatischen Geschichte des Adels im und gerade Österreich war der vernachläßigteste Theil österreichischen Kaiserstaat e." Zwar wurden darin dieser Unternehmungen. - Lesterem soll durch einen möglichst über sechs hundert Geschlechtern des Adels, wichtige Bes correcten genealogischen Almanach (Adreßhardweise ihrer verschiedenen Standeserhöhungen, ihrer Incos buch, Adels - Schematimus) abgeholfen werden; welchem late, ihrer Filiation, ihres Ruhmes c. nachgewiesen. Aber Ende der Eigenthümer dieser reichen Sammlung, alle Freun die Haltung des Ganzen war allzutrocken, gar nicht für de und Kenner des Faches, zu wohsvollender Mitwirkung den Buchhandel, auch nicht für die Belehrung eines grö- aufgefordert und nicht minder setrachtet hat, alle bisher noch

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Grünlings Cabinet von Original - Handzeich

nungen.

Fr.

unbenüßten Fundgruben dieses Gebiethes, durch lohnenden Todesjahr anzuführen, der Catalog ist zwar in alphabeti Kauf oder Tausch sich zugänglich zu machen, einen we scher Form, doch wird diese, um die Einförmigkeit zu vers sentlichen Subsidiarzweig nationaler Historie durch seinen meiden, bey der Versteigerung laut Weisung der angeredlichen Eifer gefördert zu sehen, und zu einer unerläßlichen hängten zwanzig Vocationstafeln in umgekehrter Ordnung Borbedingung jeder erschöpfenden und pragmatischen Geschichte beobachtet. Von vier Uhr nach Tische an, kann man in dem einzelner Provinzen, oder des gesammten Kaiserreiches sein Locale der Versteigerung die für den nächsten Tag bestimmten Scherflein mith zutragen. Blätter in Augenschein nehmen; und zwey Tage vor dem Beginn, nähmlich den 23. und 24. Janner waren die Ar tikel der fünf ersten Auctionstage von zehn bis 2 1hr zur Besichtigung ausgefest. Aufträge übernehmen die Herren Artaria und Stockt. Die den Catalog vorausgeschickte, acht Vom 25. dieses bis 19. des nächsten Monaths wird Seiten betragende allgemeine Ansicht über Originalzeichnung hier die öffentliche Versteigerung der großen Sammlung von gen, biethet zwar dem Sachkenner natürlicher Weise nichts Original Zeichnungen Statt finden, aus denen das distin- Neues, wird jedoch jeden Leser durch ihre Gründlichkeit quirte Cabinet des Herrn Jos. Grünling besteht. Dieser und klare Darstellung eine willkommene Mirgabę seyn. Wir durch seltene Kunsteinsicht berühmte, durch rastlosen libe- wünschen den Kunstfreunden Glück zu dieser seltenen Gele ralen Sammlersteiß weit bekannte Mann, gibt dieses aus genheit zur Erwerbung der herrlichsten Blätter, da sich ih gezeichnete Cabinet, nicht hintan, um schnell einen Fond nen hier ein wahrer Schaß aufthut, wofür allein schon der zusammen zu raffen, weßwegen er auch zu erleichternden Nahme des durch seine Kupferstichsammlung und Kenntniß Ankaufsbedingungen erböthig ist. Die Sammlung besteht weit und breit accreditirten Auctionärs bürgen mag. aus 1350 Nummern oder 1512 Stücken, trefflich erhalten, in 30 Portefeuilles von verschiedenem Formate. Von diesen 1512 Piécen sind 177 durch Kupferstiche, die darnach verCorrespondenz - Nachrichten. anstaltet wurden, bekannt, und 307 kommen aus den Petersburg am 31. December 1822. Laut Briefen aus Cabineten von Reinold, Bernard, Caylus, Crojet, Moskau war es Herr K. v. Kalajdowitsch; dem der Auftrag Mariette, Huquier, Wallcüven, du Bourg, Nepreu, ertheilt wurde, Bericht über den neuen Fund im Rjasan'schen Gouvernement abzuskatten, dessen schon in Nr. 152 von 1822 Schaumann, Becker (in Dresden), Winkler, Kayl, dieses Archives Erwähnung geschah. Herr von Kalajdowitsch Schmidt (in Hamburg), Eirkenstock, Hauer und Hoppe; verfügte sich deßhalb selbst an den Ort, wo jener Schaß gefun viele Stücke sind von Kunsthändlern in London, Paris den wurde, und hat in vier Schreiben an den Herrn geheimen und Amsterdam durch Herrn Grünling angekauft, wore Rath und Senator von Malinowsky sich schon seiner Aufträge ent-` den. Der betreffende Catalog dieser Versteigerung (bey Ar- lediget. Dieser Bericht soll in dem zu St. Petersburg erschei taria und Comp., und bey Stöckl für 48 kr. zu haben; nenden nordischen Archiv abgedruckt werden. Vorläufig wird der Ertrag desselben ist dem Invalidenspital gewidmet) 260 Gegend von Alt. Rjasan, stieß ein Bauer, Ustin Jesimom auf folgendes mitgetheilt. Bey Ausbesserung der Landstraße in der Octavseiten Stark, empfiehlt sich durch rationelle sorgfältige medaillenartige Goldstücke, Kreuße, Ringe und andere Kostbars Einrichtung, und weicht daher von den gewöhnlichen Lici- keiten, die gegen unsere frühere Erwartung mit echten Steinen tationsverzeichnissen, die nur zu oft das Auge des Kenners, und zwar mit Saphieren, Smaragden und Rubinen (oder den guten Geschmack, und die dem Publicum schuldige Hyacinthen im Berichte steht bloß Jach out, welches beydes Achtung beleidigen (was größtentheils noch immer auch bey Das Ganze wog 6 Pfund und 83 Solotemer (alcobesque Bücher - Catalogen in Vergleich der anderer Lånder der Fall 7 Pfund). Diese Gegenstände, welche wahrscheinlich beym Anist), höchst vortheilhaft ab. Die über viele Blätter geliefer- rücken Batüchans in die Erde versenkt wurden, befinden sich ten umständlichen Notizen unterscheiden sich durch muster- jest in der kaiserlichen Eremitage zu St Petersburg, und auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers Alexander, find dem Finder hafte Prácision und Charakteristik, wie z. B. die über der 6000 Rubel ausgezahlt worden. Frau Seydelmann Handzeichnung der Raphaelschen Mas Der wirkliche Kammerherr Graf Theodor Tolstoj hat zu donna, welche der berühmte Kupferstecher Müller bey dies Moskau eine sehr merkwürdige Sammlung von flavish, russi, sem einen unsterblichen Blatte zum Grunde gelegt hatte. schen Handschriften zusammen gebracht, deren Verzeichniß fo Herr Grüniwa, Verfasser des Cataloges hat sogar die, eben im Druck erscheint. Es haben bereits 46 Bogen die wohl erläßliche Aufmerksamkeit gehabt, bey den Nahmen Jahrhundert, und laufen so fort bis auf die neuere Zeit. Es Presse verlassen. Die Handschriften beginnen mit dem XIII. der Künstler auch größtentheils ihr Fach, Geburts und sind darunter viele Handschriften, die historischen Werth haben.

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heißen kann) verziert waren.

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Herr Gramatin läßt in Moskau merkwürdige Erläuterun. denn dienent Phaffen oder Layenn. Edlen oder VnEdlen. Das gen der Heldengedichtes Igors (aus dem XI. oder XII. Jahr. sy desselben diennstes vnnd vberzinsses. Jee ain phund geltes hundert) drucken, über welches sett 1800 schon so manches ge- mit acht phunden ledigen vnnd ablösenn mögennd. Vand fol. schrieben ist. Die vorzüglichsten Schriftsteller über diese lenn. oder ain halbphund geßtes mit vier phunden. oder Dreyf Schilderung des Zugs Igors (Fürsten von Nowgorod Sie- figkh phening gelts mit ainem phund. oder mer oder Miander wersk) gegen die Polowzen, sind bisher gewesen die Herren vmh alsuill alssich darümb. nach demselben Unflag gebürt. on A. v. Malinowsky, Bantysch - Kamensky, der Graf A. Muszin- all widerredt vand geuärde. Vnnd sollen In auch die, denen Puschkin, welche die erste Ausgabe dieser Gedichte besorgten. sy die Gullt diennent derselben lösung stat thuen. vand gehors Eine zweyte erschien von Herrn Vice Admiral U. Schischkow; sam fein. Wenne sy mit Frem gelt Ermanet werdennt on alles Auch neuere Dichter wie Palizyn und Jazwizky haben sich dar. verßiechen. Tätten sy des nicht. So sollen die Egenannten vanan gewagt, indem sie solches in der heutigen Sprache als ser Burger von Marchburg des diennstes vnnd vberkinses genke Dichtungen, wieder zu geben versuchten. Bekannt sind zwey lich von In ledig seyn, als wird das zu Wien. deutsche Überseßungen dieses Heldengedichtes, deren eines von Müller zu Prag (1811), und das andere im Morgenblatte 1817 oder 1818 erschienen; böhmisch aber mit Anmerkungen

Richelieu, der sich selbst zum Ersten in Frank versehen, und dieß Gedicht von Hanka zu Prag ist im Jahre reich, so wie Frankreich zum Ersten in Europa ge, 1821 gedruckt. Erst kürzlich kam eine neue Ausgabe und Übers macht, und über zahlreiche Verschwörungen triumphirt hatte, sehung von diesem Zuge Igors heraus, welche Herr Poshars an deren Spiße alle Großen, die Mutter, die Gattinn, der sky (jezt zu Mohilew befindlich), von neuen Anmerkungen bes Bruder des Königs und sein schwacher Ludwig XIII. felbst gegleitet, auf Kosten des Herrn Reichskanzlers Grafen von Rems standen, konnte sich oft, wenn er vom geheimen Rathe heraus janjom beforgt. kam, des unbändigsten Lachens nicht erwehren. Da pflegte er,

Vom Herrn von Kalajdowitsch, dem man neulichst eine und nicht seiten, wenn er eben, diesen oder jenen Gegner, mit Rotiz über weißrussischen Dialect verdankt, ist so eben in den seinem eigenen Pulver in die Luft gesprengt hatte, oder eine Acten der moskauschen Gesellschaft für ruffische Literatur ein ganz besondere Abgeschmacktheit zum Besten gegeben worden Aufsaß über die altslavische Kirchensprache erschienen. war, um das Billard herum zu galloppiren, dabey wie

Herr Wassiljewsky, Professor an der Universität zu Mos. ein Pferd überlaut zu wiehern, und rechts und links auszu. kau, hat vor Kurzem im pohlnischen Jaroslawez, das in latei. schlagen.

Die Geschichte der russischen Literatur von Hofrath Gretsch foll vom Rector Linde zu Warschau ins Pohlnische überseßt, und druckfertig seyn. Auch die deutsche Übersetzung dieser Schrift fol, wie es heißt, zu Warschau unter Lindes Aufsicht erscheinen.

Von Herrn Prediger Hipping zu St. Petersburg ist so eben eine Schrift über Runenstäbe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften vorgelegt worden.

nischer Sprache abgeführten Journal des pohlnischen Gesandt, Dem großen Condé, kam einst, nach einem seiner vielen schaftssecretär Grimowsky gefunden, welches dieser in Bezier Siege, eine Danksagungs- und Glückwünschungs. Deputation hung auf Rußland, dreyßig Jahre hindurch führte. Unter entgegen, deren Anführer der Dorfschulze, sich anschickte, an andern sollen sich darin merkwürdige Reden für und gegen den den Prinzen, eine lange und fenerliche Rede zu halten. Zaren Boris Godunow befinden. Condé, dadurch in seiner ausgelassenen Laune gestört, er sah den Augenblick, wo der Schulze sich tief bückte, und voltigirte ihm über die Schulter weg, so daß er hinter ihn zu ste= hen kam. Der Schulze ließ sich nicht irre machen, drehte sich um, und fuhr fort, sich wohl hüthend, durch ein neues Bür cken noch einmahl demselben centrifugalen Experiment Spiels raum zu geben. Condé genierte sich aber nicht im mindesten, legte nun beyde Hände herzhaft auf des armen Schulzen SchulVom Fürsten Zertelem ist vor nicht gar langer Zeit, eine tern, und wiederhohlte Sprung und Schwung, worüber Alles Sammlung von russischen Volksliedern erschienen; es ist Zeit, so in Bestürzung kam, daß die ganze Deputation über Hals und daß Werke dieser Art einmahl aufhören, bloße Buchhändler: Kopf davon lief. Speculationen zu feyn. Es wäre zu wünschen, daß diese Der geistreiche und tapfere, wikige und kindische Pring Liedersammlung sich würdig an die jeßige anschließe, welche Conti, hatte die Gabe, verschiedene Thiere vortrefflich nach. unter dem Titel: altrussische Gedichte, auf Kosten zuahmen, insonderheit zu bellen, täuschend wie ein kleiner, Sr. Erlaucht des Herrn Reichskanzlers erschien. Der Fürst Zers keifender Schoßhund. Das war ihm aber bey seiner Zers telew hat früher schon, eine nicht gar große Sammlung klein russischer Lieder drucken lassen, die er ländlichen Sängern ab. gekauft hat.

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Geschichtliche Anekdoten und Miscellen.

Erzherzog Nudolph der Weise, Gründer von St. Stephan. gab 1363 zu Marburg am Samstag vor Lätare, den Bürgern zu Marburg die Freyheit des Loskaufes, wie er auch den Bürgern von Wien und anderer Städte an Österreich gethan: was diennstes oder vberginß auff Iren hewsferu lewe, wemb fy

streuung, so zur Gewohnheit geworden, daß er oft von mancher an ihn gerichteten Rede nur das Ende vernehmend, die Damen, zu ihrer nicht geringen Verwunderung anbellte, statt ihnen zu antworten. Einst kam ihm auch, ale er en Corps im fö. niglichen Thronsaale war, eine unwiderstehliche Lust zu bellen. Er wußte wohl, daß Ludwig XIV. in Dingen seiner königl chen Würde nicht den geringsten Spaß verstehe. Doch konnte ein Fenster, drückte das Tuch an den Mund, und bellte er seinem Drange nicht widerstehen, gewann mit genauer Noth ganz leise zum Fenster hinaus.

Im Jahre 1776 seßte ein Kaufmann zu London einen fer- Kebitke herunterwarf, wacker durchprügelte, und, als der Minen Unverwandten zum Erben eines Vermögens von 600,000 nister noch ganz in die überraschende Zurechtweisung versunken Pf. Sterling ein, mit der Bedingung, sich täglich zwischen war, eben so schnell wieder auf den Wagen sprang, und freund. zwey und drey Uhr auf der Börse einzufinden. Unterließe er lich auf den Sik klopfend, ihn zu sich winkte: „Nun? dieses ein einziges Mahl, so sollte die ganze Erbschaft verschie; Wird's bald Bruder"?

denen Stiftungen zufallen. Der Erbe fand sich zwar reich,

aber sehr unglücklich, weil er außer dem Sonntag so gut als Der Tschudy und Aventin Tyrols, der Kanzler Stadtarrest hatte. Die substituirten Stiftungen ließen ihn Mathias Bürglechner, einer der gelehrtesten Minister auch deßhalb täglich beobachten. Er fuhr immer zwischen zwey des Erzhauses unter Maximilian dem Deutschmeister, Erzherund dren Uhr nach der Börse, ging dort mürrisch ein paar zog Leopold und unter der Erzherzoginn Claudia von Medicis, Mahl auf und nieder, und kehrte griesgram wieder heim.

war nicht, wie man bisher geglaubt, von niedriger Herkunft, fondern aus einem alten bürgerlichen, siegelmäßigen Geschlechte von Jansbruck. Carl V. hatte wegen wichtiger Dienste, seinen Der berühmte Lord Montagu e, floh alsKnabe den väterlichen Pallast, und lebte ein paar Monathe viel vergnügter bey einem Großvater Martin Burglechner am 9. März 1558 auf dem Schornsteinfeger. Als er entdeckt und nach Hause gebracht wur. Reichstage zu Augsburg in den Adelsstand erhoben. Sein Vaz de, entfloh er wieder, ward Schiffsjunge, kam als solcher nach Lissabon, verdingte sich bey einem Mauleseltreiber, und durchzog als Knecht desselben, ganz Spanien.

ter Mathias Burglechner, Kammersecretär, war dem Edel - Fräulein Katharina Polleynerinn vermählt, mit welcher er 3 Söh. ne und 2 Töchter erzeugte, Mathias, den Geschichtschreiber und Kanzler, Michael und Christoph, und 2 Töchter, Magdalena, vermählt an den berühmten Rechtsgelehrten Oswald Portner und

Der alte Brittenkönig Henigstone gab seinem getreuen Anna, Gemahlinn des Dr. Paul Weinhard, aus welyer Ehe, Balduin ein Lehensgut unter der Bedingung: alle Jahre an in der Folge ein ganzes Geschlecht von Gelehrten hervorging. — des Königs Geburtstage sich mit seinen Reisigen vor dem Könige. Die drey Burglechnerischen Brüder suchten im Landtage 1605 zu stellen: „Facere unum saltum, (Luftsprung) unum suffletum die Aufnahme in die tyrolische Adelsmatrikel, und erhielten (Pansbacken aufblasen) et unum bumbulum praepotentem" felbe, unter folgender Vormerkung: · Purklechner zu Thiere wovon auch noch lange nachher, der jeweilige Besizer jenes He burg (Dr. Mathias von) Regimentsrath, Christoph, tyrolischer fes, peditor hieß. Kammersectetär und Michael Gebrüder: Auf Landschafts - Des cret vom 15. Februar 1605.

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Peter der Große sah einst auf feinen Reisen einen Marktschreyer, der unter den seltsamsten Gebärden bald mit freyer Hand, bald mit dem Kochlöffel, bald mit der Spiße des Des gens den Leuten die Zähne ausriß. Peter bekam sogleich Lust, präsident und seine Gebrüder.". ein Gleiches zu thun, und sein Gefolge mußte sich, obgleich. mit fauren Gesichtern, zu diesem Experiment hergeben, das auch, weil Peter sehr stark und in den meisten Handgriffen uns gemein geschickt war, nicht übel gelang.

In der Matrikel des offenen Landtags vom Jahre 1519 ist vorgetragen:

«Herr Mathias Purcklechner Vice- Kammer

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In der Matrikel de anno 1620 inclusive 1640 «Herr Mathias Purcklechner, ty rollischer Vice- Kanzler, und seine Gebrüder."

Bald nach diesem Landtage muß dieser gelehrte Staats. Eines Tages hatte er einen Officier vom ersten Adel zu mann gestorben seyn. Die auf den folgenden Landtagen erschiesich bestellt, um ihm seinen ganzen Zorn, durch eine handgreif nenen Nachkömmlinge dieser drey Brüder schließen gemäß der liche Büchtigung fühlen zu lassen. Schon lag die gefürchtete Original. Matrikel im Jahre 1695 mit einem Haus Friedrich Dubina (des Kaisers langer Stock, mit dem großen, von Sil. von Purcklechner. Nachdem aber laut Matrikel Protocoll von ber und Elfenbein beschlagenen Knopf) zur allerhöchst eigenhäns 2. April 1739 die vier Brüder Franz Joseph, Auton, Johann, digen Execution bereit. Die Freunde warnten den armen Mann. und Joseph Heinrich von Purcklechner sich als Abkömmlinge des Diefer aber trat ganz furchtlos ein, das Tuch sest an den anno 1605 immatriculirten Christoph von Purdlechner legitiz Mund gedrückt, gleich nach jhm der zorneɛglühende Kaifer. mirt haben, so wurden dieselben als immatriculirte Edelleute „Warum verbirgst du dein nichtswürdiges Gesicht"? habe unsinnige Zahnschmerzen”! «Zahnschmerzen? Meine zwar anerkannt, haben aber keine männliche Descendenz in statu laico nach sich gelassen. Werkzeuge her!" schrie der Kaiser, ließ die Dubina fallen, So viel um wiederhohlten Nachfragen über das Geschlecht Streifte die Ärmel streitbegierig auf, und riß dem Delinquen ten, einen wirklich schadhaften Zahn vortrefflich aus. Der Russ des berühmten Mannes nach Möglichkeit zu entsprechen, und die se fiel ihm zu Füßen, für die allzugroße Gnade dankend. Peter Lücke im Jahrgang 1822 Seite 377 — 429 des historischen Taschens gab ihm nun einen fanften Verweis, und der übergroße Zorn buchs der Freyherrn von Hermayr und von Mednyaneky aus. war vergessen. · Kein übles Gegenstück des bekannten Vor. zufüllen, «über die tyrolischen Kanzler," cine höchst chren. falls, wie der Kaiser einst mit dem Polizerminister, in Petere werthe Folgereihe ausgezeichneter Vordermänner im «gelehr. burg über eine sträflich vernachlässigte Brücke fuhr, ihn von der ten Österreich."

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Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Verleger: Franz Härter. — Gedruckt Sey- Franz Ludwig.

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