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hagt, der aber noch nicht an Liebe denkt. Doch das wird mit den Jahren auch kommen, tröstet sich der Dichter, und dann wird ihm der Lohn für seine heiße Liebe von selbst zufallen.

Zeit. Unbestimmbar.

Inhalt. I. Noch ist die Traube sauer. Str. 1-2.
II. Warte, bis sie reif ist. Str. 3-6.

I. Nondum subacta ferre iugum valet
cervice, nondum munia comparis

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2. circa virentis est animus tuae

campos iuvencae, nunc fluviis gravem
solantis aestum, nunc in udo

ludere cum vitulis salicto

3. praegestientis. tolle cupidinem
immitis uvae: iam tibi lividos

distinguet autumnus racemos

purpureo varius colore.

4. iam te sequetur: currit enim ferox
aetas, et illi, quos tibi dempserit,

apponet annos: iam proterva

fronte petet Lalage maritum,

5. dilecta, quantum non Pholoe fugax,
non Chloris albo sic umero nitens,

ut pura nocturno renidet

luna mari Cnidiusve Gyges:

6. quem si puellarum insereres choro,
mire sagacis falleret hospites
discrimen obscurum solutis

crinibus ambiguoque voltu.

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6.

Wo du bleibst, da bleibe auch ich.

Form. Nr. 13.

An Septimius.

Anlass. Der Septimius, an den unser Gedicht gerichtet ist, ist wohl kaum ein anderer als der, den Horaz Epi. I 9 dem Tiberius empfiehlt und der in des Kaisers Augustus Brief an Horaz erwähnt wird: Tui qualem habeam memoriam, poteris ex Septimio nostro audire; nam incidit, ut illo coram fieret a me tui mentio. Neque enim, si tu superbus amicitiam nostram sprevisti, ideo nos quoque ανθυπερφρονοῦμεν. Horaz muß das Lied als gereifter Mann, in einem Alter gedichtet haben, als keiner es ihm mehr als Anmaßung auslegen konnte, wenn er sich vates, Dichter, nannte (V. 24).

Dem scheint nun zu widersprechen, daß er noch keinen festen Wohnsitz hat, während er doch schon seit 33 im Besitze seines Sabinum war. Manche haben gesagt, Horaz habe sich lange Zeit in diesem Besitze nicht sicher gefühlt. Aber die Stellen, die man dafür anführt, enthalten nichts davon. Sat. II 6, 5 z. B. spricht er nichts als den landläufigen Gedanken aus, daß Gott ihm erhalten möge, was er ihm geschenkt", der nur das allen Menschen gemeinsame Gefühl der Unsicherheit aller irdichen Güter voraussetzt.

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Auch unser Lied weiß von solcher Unsicherheit nichts. Der Dichter thut seine zärtliche Freundschaft für Septimius kund, der zum Wahlspruch ihres Freundschaftsbundes gemacht hat: „Wo du bleibst, da bleibe auch ich; WO du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich auch begraben sein." (Ruth 1, 16. 17). Zwar verlebte der Dichter am liebsten auch den Abend seines Lebens im geliebten Tibur. Aber sollte ihm das nicht beschieden sein, so würde er allen anderen Orten das liebliche Tarent vorziehen, wo ein

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sanfter Wind vom blauen Himmel weht" (Str. 5) und dem sein Sabinum so gar ähnlich ist (Epi. I 16, 8-11). Pflegte er doch im höheren Alter den Winter im milden Klima des Südens an der Küste zuzubringen (Epi. I 7, 11 ff.; 15), obwohl Maecenas ihn ungern entbehrte (Epi. I 7). Wie leicht konnte da den Kranken eine Schwäche überfallen, die ihn hinderte, ins geliebte Tibur zurück zu kehren.

Zeit. Die Cantabrer (V. 2) würden wohl kaum erwähnt sein, wenn der Krieg mit ihnen, 29-25, nicht noch getobt hätte. Also gehört das Gedicht in die Jahre 28 bis 25. Inhalt.

I. In Tibur möchte Horaz am liebsten mit seinem unzertrennlichen Freunde den Abend seines Lebens zubringen; Str. 1-2.

II. In Tarent, wenn Tibur ihm versagt wird; Str. 3-5.

1. wegen seiner Anmut; Str. 3.

2. wegen seiner Fruchtbarkeit; Str. 4. 3. wegen seines herrlichen Klimas. Str. 5. III. Dort möchte er dann auch in seines Freundes Armen sterben. Str. 6.

1. Septimi, Gadis aditure mecum et
Cantabrum indoctum iuga ferre nostra et
barbaras Syrtis, ubi Maura semper

aestuat unda:

2. Tibur Argeo positum colono

sit meae sedes utinam senectae,

sit modus lasso maris et viarum
militiaeque.

3. unde si Parcae prohibent iniquae,
dulce pellitis ovibus Galaesi
flumen et regnata petam Laconi

rura Phalantho.

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4. ille terrarum mihi praeter omnis
angulus ridet, ubi non Hymetto
mella decedunt viridique certat
baca Venafro,

5. ver ubi longum tepidasque praebet
Iuppiter brumas et apricus Aulon
fertilis Baccho minimum Falernis.

invidet uvis.

6. ille te mecum locus et beatae
postulant arces, ibi tu calentem
debita sparges lacrima favillam

vatis amici.

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7.

Der gute Kamerad.
An Pompeius Varus.

Form. Nr. 15.

Anlass. Pompeius Varus, ein sonst nicht weiter bekannter Freund und Waffengefährte des Dichters, hatte sich nach der Schlacht bei Philippi im Jahre 42 (V. 9) dem Sextus Pompeius (V. 15) und nach 36 wohl dem Antonius (longa militia V. 18) angeschlossen. Wahrscheinlich kehrte er nach der 29 von Octavian verkündeten Amnestie nach Italien und Rom zurück und wird von Horaz herzlich bewillkommnet. Über den aus V. 10 grundlos abgeleiteten Vorwurf, Horaz sei ein Feigling gewesen, den schon Epi. I 20, 23 widerlegt, vgl. Lessing, Rettungen des Horaz, und die Einleitung I.

Zeit. Wohl 29.

Inhalt. I. Des Freundes Kriegserlebnisse. Str. 1-3. II. Trennung und verschiedenes Geschick.

Str. 4.

III. Wiedervereinigung und Festfreude. Str. 5
bis 7.

1. O saepe mecum tempus in ultimum
deducte Bruto militiae duce,
quis te redonavit Quiritem

dis patriis Italoque caelo,

2. Pompei, meorum prime sodalium,
cum quo morantem saepe diem mero
fregi coronatus nitentis

malobathro Syrio capillos?

3. tecum Philippos et celerem fugam sensi, relicta non bene parmula,

cum fracta virtus et minaces

turpe solum tetigere mento.

4. sed me per hostis Mercurius celer
denso paventem sustulit aere:

te rursus in bellum resorbens
unda fretis tulit aestuosis.

5. ergo obligatam redde Iovi dapem,
longaque fessum militia latus

depone sub lauru mea nec

parce cadis tibi destinatis.

6. oblivioso levia Massico

ciboria exple, funde capacibus

unguenta de conchis. quis udo
deproperare apio coronas

7. curatve myrto? quem Venus arbitrum

dicet bibendi? non ego sanius
bacchabor Edonis: recepto

dulce mihi furere est amico.

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པ་

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