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lichkeit und Wirksamkeit darin 1). Die Mittel zu diesem Zwecke find: authentische Mittheilung und die freie, lebendige Aufnahme der in Chrifto gewordenen Wahrheit und Gnade in der Lehre und den Sakramenten. Diesen Zweck zu erreichen ist die Kirche in dieser Welt und nicht von dieser Welt. Wäre sie nicht in dieser Welt, könnte sie diesen Zweck nicht erreichen, wie nicht, wäre sie von dieser Welt. Diesen Zweck zu erreichen, ist die wahre Uebereinstimmung (concordia) von Staat und Kirche höchst förderlich 2), wie das Bestreben sie zu vermischen 3), und die Kirche in ein Ver= hältniß der Dienstbarkeit und eines Mittels zum Staatszweck herabzuseßen, sich eben so nachtheilig für beide erweist, wie verkehrt und unstatthaft ein solches nach dem Begriffe an sich ist. Die Kirche darf nicht als äußere, politische Macht den Staat sich unterordnen wollen, noch weniger diesem als Mittel zu dessen Zwecke sich unterordnen.

Scolion.

So erhellt also der Unterschied von Staat und Kirche.

1) Denn hier wird ein anderer Zweck durch andere Mittel zu erreichen gesucht.

1) Nach Herm. Past. l. I. vis. I. c. I. vis. II. c. III. ist die Welt wegen der Kirche erschaffen, wie auch Malebranche theologirt. Wozu nur die Bemerkung zu machen ist, daß ohne den Fall die Menschheit und alle Intelligenzen nur eine Logoskirche gewesen und geblieben wären, wohingegen sie jezt eine Christuskirche find.

2) Leo. Res humanae aliter tutae esse non possunt, nisi quae ad divinam confessionem pertinent et regia et sacerdotalis defendat auctoritas. Epl. ad Pulcher. (LX. Ball.) Bernard. Non veniat anima mea in consilium eorum, qui dicunt, vel imperio pacem et libertatem ecclesiarum, vel ecclesiis prosperitatem et exaltationem imperii nocituram. Non enim utriusque institutor deus in destructionem ea connexuit, sed in aedificationem. Epl. CCXLIV. Cf. Constantin. Kaì avròs dè ¿yà siç ὑμῶν τυγχάνων (im C. Nic.) συμπαρών· οὐ γὰρ ἀρνησαίμην ἄν, ἐφ ̓ ᾧ μάλι στα χαίρω, συνθεραπεύων ὑμέτερος πεφυκέναι. Epl. ad Epp. qui sacr. Conc. Nic. non interfuer. (ap. Soc. I, 9. Gelas. Cizyc. Act. Nic. Syn. II, 36)

3) Humbert. Laici sua tantum, id est saecularia, clerici autem sua tantum, id est ecclesiastica negotia, disponant et provideant. adv. Simoniac. III, 9.

2) In dem Worte Chrifti: Mein Reich ist nicht von dieser Welt, gebet dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott was Gottes ist, in der Bezeichnung der Kirche als Himmelreich, ist der Unterschied von Staat und Kirche hinreichend ausgesprochen.

3) Die Apostel haben sich nie als Staatsdiener betrachtet, sondern als Gottes und Christi Diener, und haben gegen den Willen der Cäsaren ihr Amt ausgeübt ').

4) Die Kirche hat auch von dem Beginn ihrer Eristenz ihren Unterschied vom Staate auf das Bestimmteste erkannt und in den Verfolgungen auch erfahren. Ihre Bekenner und Martyrer konnten davon erzählen, wenn sie aus den Gefängnissen und Minen wieder entlassen waren. Uebrigens sehe man über den Unterschied der Kirche vom Staate die klaren Auffassungen eines Hosius von Cordova 2), Hilarius von Arles (1. ad Constant.), Lucifer von Cagliari), Ambrosius †) und später Gregor II. ††), Ratram

1) Hil. Oro vos episcopi .... quibusnam suffragiis ad praedicandum Evangelium apostoli usi sunt? quibus adjuti potestatibus Christum praedicaverunt, gentesque fere omnes ex idolis ad deum transtulerunt? anne aliquam sibi assumebant e palatio dignitatem, hymnum deo in carcere cantantes, edictisque regis Paulus cum in theatro spectaculum ipse esset, Christo ecclesiam congregabat? Nerone se, credo, aut Vespasiano, aut Decio patrocinantibus tuebatur? Quorum in nos odiis confessio divinae praedicationis effloruit. contr. Auxent. n. 3. Innoc. I. .... Cum si quid de causa religionis inter antistites ageretur, episcopale oportuerit esse judicium. Ad illos enim divinarum rerum interpretatio, ad nos religionis exspectat obsequium. Epl. VIII. (Coustant.) ad Arcadium n. 1.

......

2) Μὴ τίθει σεαυτὸν εἰς τὰ ἐκκλησιαστικά, μηδὲ σὺ περὶ τούτων ἡμῖν παρακελεύου, ἀλλὰ μᾶλλον παρ' ἡμῶν σὺ μάνθανε ταῦτα· σοὶ βασιλείαν ὁ θεὸς ἐνεχείρισεν, ἡμῖν τὰ τῆς ἐκκλησίας ἐπίστευσε, καὶ ὥςπερ ὁ τὴν σὴν ἀρχὴν ὑποκλέπτων ἀντιλέγει τῷ διαταξαμένῳ θεῷ, οὕτω φοβήθητε, μὴ καὶ σὺ τὰ τῆς ἐκκλησίας εἰς ἔαυτον ἕλκων, ὑπεύθυνος ἐγκλήματι μεγάλῳ γένη. Epl. ad Constant. (ap. Athan. Hist. Arian. ad Monach. n. 44.)

3) Proba (Constanti) te super nos factum judicem. Proba ad hoc te constitutum imperatorem, ut nos armis tuis ad omnem implendam voluntatem amici tui diaboli perduceres. Cum probare non possis, quia praeceptum sit tibi, non solum non dominari episcopis, sed ita et eorum obedire statutis, ut si subvertere eorum decreta tentaveris, si fueris in

nus'), Humbert2), und sehe das Benehmen eines Athanasius, Bafilius, Liberius und Anderer. Daß in rein geistlichen Dingen die Regenten nicht zu gebieten, sondern christliche Regenten vielmehr in dieser Beziehung den Kirchenvorstehern zu gehorchen haben ), dieses stand so fest, als irgend was. Dieses erkannten auch christliche Fürsten, wie Constantin *), Valentinian 1.5), Carl der Große (LL. carol. I, 6.). Daher die Canonen der Kirche, womit sie die Wahl ihrer Vorsteher ), die Entscheidung reinkirchlicher Angelegenheiten sich frei zu halten gesucht hat.

5) Der Unterschied der Kirche vom Staat erhellt wie aus ihrem

superbia comprehensus morte mori jussus sis, quomodo dicere poteris judicare posse de episcopis, quibus nisi obedieris, jam quantum apud deum mortis poena fueris multatus. Pro Athanasio I. I.

Ibd. n. 36.

+) Ecclesia dei est, Caesari utique non debet addici, quia jus Caesaris esse non potest dei templum. Epl. XXI. n. 35. Imperator enim intra ecclesiam, non supra ecclesiam est. ++) Ωςπερ γὰρ οὐκ ἔχει ἐξουσίαν ὁ ἀρχιερεὺς ἐγκύψαι εἰς τὸ παλάτιον καὶ προβαλέσθαι ἀξίας βασιλικάς· οὕτως οὔτε ὁ βασιλεὺς ἐγκύψαι εἰς τὰς ἐκκλησίας καὶ ψήφους ποιήσασθαι εἰς τὸν κλῆρον, οὔτε ἁγιάζειν καὶ χειρί ζειν τὰ σύμβολα τῶν ἁγίων μυστηρίων, ἀλλ ̓ οὔτε μεταλαμβάνειν χωρίς ἱερέως· ἀλλ ̓ ἕκαστος ἡμῶν ἐν ᾗ κλήσει ἐκλήθη ὑπὸ θεοῦ, ἐν ταύτῃ μενέτω. Epl. ad Leon. Isaur.

1) Cont. Graecorum opposita. I, 2.

2) Adv. Simoniacos. III, 9. 11.

3) Const. Apl. II, 11. Epiph. Haer. ΧΧΙΧ. n. 3. 4. Amb. cit. 4) Ὑμεῖς (bie Bi{φος) μὲν τῶν εἴσω τῆς ἐκκλησίας· ἐγὼ δὲ τῶν ἔκτος ὑπὸ θεοῦ καθεσταμένος ἐπίσκοπος ἂν εἴην. Eus. Vita Const. IV, 24.

5) Ambrofius lobt sein Edict, wodurch er festseßt: In causa fidei vel ecclesiastici alicujus ordinis eum judicare debere, qui nec munere impar sit, nec jure dissimilis, hoc est sacerdotes de sacerdotibus voluit judicare, quin etiam si alias quoque argueretur episcopus, et morum esset examinenda causa, etiam hoc voluit ad episcopale judicium pertinere. Ambr. Epl. XXI. ad Valentian. (juniorem) n. 2.

β) Ὁ δι' ἀρχόντων ἐπίσκοπος καθαιρούμενος ἀφοριζέσθω. Can. apl. XXX. Πᾶσαν ψήφον γενομένην παρὰ τῶν ἀρχόντων ἐπισκόπου ή πρεσβυτέρου ή διακόνου άκυρον μένειν κατὰ τὸν κάνονα τὸν λέγοντα· εἰ τις ἐπίσκοπος κοσμι κοῖς ἄρχουσι χρησάμενος δι' αὐτῶν ἐγκράτης ἐκκλησίας γένηται, καθαιρείσθω καὶ ἀφοριζέσθω καὶ οἱ κοινωνοῦντες αὐτῷ πάντες. C. Nic. II. c. ΙΙΙ.

Zweck, ihren Mitteln, so auch aus ihrem Ursprung, und aus ibren sämmtlichen Eigenschaften, ihrer Einzigkeit, Allgemeinheit, Apostolizität und Permanenz und allen Qualitäten, die wir betrachtet haben und noch betrachten werden. Der Staat ist die Nationalität im Begriffe aufgegangen, zu einem klaren Systeme entwickelt, ist nur eine zeitlich und räumlich beschränkte und bestimmte Menschbeit, wohingegen die Kirche die reine und allgemeine Menschheit darstellt; der Staat ist in seinem Ursprung und seiner Tendenz nothwendig particulär, die Kirche hievon das Gegentheil. Der Staat erzielt die Entwickelung eines Volkes in einer besondern dem Volfe congruirenden Form der äußern relativen Freiheit, die Kirche ftrebt das Menschengeschlecht nach seiner innern höhern absoluten Freiheit vor und in Gott zu entwickeln. Gegen Confusion von Staat und Kirche eiferten auch die Reformatoren '), obgleich Luther hinwiederum die Kirche dem Staate Preis gab, und Calvin die Kirche zum Staat zu machen und zu verwandeln strebte.

§. 6. Lebendigkeit der Kirche.

Die Kirche hat ihre Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft nicht in Bezug auf ihr Wesen an sich, sondern in Beziehung auf dessen Entwickelung für den Geist und das Leben der Creatur; sie ist keine vergangenheitslose und zukunftslose, punctuelle und abstracte, starre monadische Gegenwart, sondern eine im Raume fich ausdehnende, in der Zeit dauernde organische Eristenz, welche sich immer weiter aufzuschließen und Alles in ihren Lebenskreis und Assimilationsproceß hineinzuziehen strebt, ihre Intensität ertensiv im Raume, und protensiv in der Zeit darstellt.

Die Kirche ist in einem stetigen Werden, aber wie schon gesagt, nicht in ihrer Substanz an sich, sondern in der Entwickelung ihrer Substanz und ihrer wesentlichen Form für und in uns; sie sezt sich nicht zuerst, sondern segt sich nur immer mehr heraus und weiter fort. An der Kirche ist das Innerlichere, das Christenthum nämlich, und das Aeußerlichere, das Kirchthum nämlich, als zwei Seiten oder Momente Desselbigen zu fassen und zu unterscheiden. Nach beiden Seiten zeigt sich die Lebendigkeit der 1) Luther. Epl. MCCLXV. an Melanchthon 1530.

Kirche. Jmmer tiefer und klarer schließt sich ihre innere Wahrheits- und Gnadenfülle auf, und immer schöner und bestimmter tritt im Laufe der Zeit, von dieser veranlaßt und aufgefordert, ihre organische Form, wodurch sie Kirche ist, hervor, immer schärfer haben sich im Laufe der Zeit das Dogma und Ethos, immer schärfer die hierarchischen Gliederungen und Ordnungen ausgeprägt. Ohne diese Lebendigkeit der Kirche wäre ihre Einheit, Katholizität, Apoftolizität und Heiligkeit von vorne herein vernichtet, wäre sie ohne Lebendigkeit, Selbst-Erhaltung und Erhaltung jedes Anderen, das grade Gegentheil von Kirche und ihrem Zwecke. Leben implicirt das Hervorgehen aus sich und Bleiben in sich, zugleich Proceß und Immanenz. Die Lebendigkeit läugnen sowohl die in der Vorstellung eines abstracten, absoluten Urchristenthums Befangenen, welche die Kirche nur in ihrem Anfang erkennen und anerkennen, als auch die, welche die Kirche als ein erst Werdendes, noch nicht Seyendes, in der Zukunft suchen, sich dieselbe erst machen wollen; sowohl diejenigen, welche sie nur rückwärts, als jene, welche sie nur vorwärts suchen, welche das Ende an den Anfang oder den Anfang an das Ende segen, und den zwischen beiden liegenden Proceß, die Totalität und Continuität des Einen und Selbigen in seiner Entwickelung, in schuldbarer oder betrügerischer Weise ignoriren.

§. 7. Indefectibilität der Kirche.

1) Die Unmöglichkeit eines Verschwindens der Kirche von die ser Welt erhellt aus den Worten Chrifti: Und die Pforten der Hölle sollen sie (die Kirche) oder ihn (den Fels) nicht überwältigen (Matth. XVI.), wo, mag unter den Pforten der Hölle oder den unterweltlichen Gewalten die Macht des Todes, der Verwesung, oder aber das böse Princip verstanden werden, immer die Unmög lichkeit, daß die Kirche je untergehe, ausgesprochen ist. Eben so aus den Worten: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Zeit (Matth. XXVIII, 20.); aus der Verheißung: Ich werde den Vater bitten und er wird euch einen andern Parakleten geben, daß er mit euch bleibe auf allzeit (Joan. XIV, 16.); fie erhellt auch aus ihrer Bezeichnung: Himmelreich.

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