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Lassen und in eine unerbauliche Geschichte sich verwandeln, was einerseits gegen ihre Dignität, andererseits wiederum auch unnös thig wäre, da es sich mehr um die Sachen, weniger um die Individualität der Personen, welche für die Sache aufgetreten sind, handelt; obgleich jeder einsieht, daß, wo eine Religions- oder Kirchenform neu gegründet oder wesentlich umgestaltet werden soll, die Persönlichkeit weit mehr in Anschlag kömmt, als wo eine unwürdige Persönlichkeit mit dem Ministerium in einer Kirche bes fleidet wird, die nicht durch ihn, sondern von ihm unabhängig ihren Bestand hat.

Anmerkung. Die Gegner der mit Recht bis auf den Tag sich so nennenden katholischen Kirche machen ihren Vertheidigern den Vorwurf, daß sie von der Idee der Kirche auf deren Wirklichkeit schließen, die Attribute der idealen Kirche, wie sie sich auszudrücken belieben, der wirklichen Kirche zulegen. Allein dem ist nicht also; sondern aus der wirklichen factischen Institution und Constitution der Kirche, aus den deutlichen Erklärungen Christi und seiner Apostel wird der Begriff und das Wesen der von Christo durch die Apostel gegründeten Kirche mit Sicherheit erkannt und dargestellt, und da in der Institution der Kirche deren Indefectibilität mit ents halten und zu erkennen ist, so ergibt sich von selbst, daß die wahre Kirche immer bestanden hat, und daß die von den Aposteln an durch alle Zeiten bestehende die wahre ist. Wie unstatthaft eine Unterscheidung des idealischen und historischen Christus, so auch die einer idealen und historischen Kirche. Die wahre Kirche Christi ist eine wirkliche, und die wirkliche, seyende und bleibende ist auch die wahre Kirche Christi. Eine blos idealische Kirche Christi ist nichts und zu nichts; die reale ist allein Alles für Alles. In dem Willen und Factum, womit sie realisirt worden ist, ist die Gewißheit ihrer bis zu dem Ende der Zeiten bleibenden, so wahren Realität, mit perfündet und verbürgt. Sn ber reaten Gründung it audi bie Verheißung und Macht der Fortdauer bis zum Ende der Zeit als real mitgesegt. Hat sie von Anfang bestanden, so ist sie nimmer verschwunden, war sie einmal verschwunden, so war sie niemals vorhanben. Der gefagt hat, fie foll feyn, hat auch gefagt, fie soll bis zum Ende seyn; wer ihn in Bezug auf leßteres der

Falschheit zeiht, hat ihm in Bezug auf ersteres die Glaubwürdigkeit abgesprochen, und überhaupt seine Sendung und Gottheit in Anspruch genommen.

§. 8. Unfehlbarkeit der Kirche.

1) Die Unfehlbarkeit der Kirche, die Unmöglichkeit falsch zu glauben (infallibilitas passiva) oder falsch zu lehren (infallibilitas activa), ist enthalten in der Verheißung Chrifti: „Du bist Petrus (Fels), und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen" (Matth. XVI.); in der Verkündung, daß man des Vaters und seine Schaafe dem Vater und ihm nicht entreißen werde (Joan. X.); in der Zuficherung seiner bleibenden Gegenwart bei den Aposteln bis zum Ende der Zeit (Matth. XXVIII, 20.), und der ihnen nie zu entziehenden Assistenz seines Geistes (Joan. XIV, 16.), wonach ein Abfall der Kirche von den Lehren und Sakramenten Chrifti ungedenkbar ist; denn in diesem Fall würde Er und der andere Paraflet nicht mehr bei der Kirche bleiben, oder vielmehr er wäre nicht bei ihr geblieben, da sie ansonst nicht seine Wahrheit und Gnade eingebüßt haben würde. In der Bezeichnung der Kirche als Himmelreich ist dasselbe ausgesprochen.

2) Die Unfehlbarkeit der Kirche verkündigt der Apostel, da er dieselbe als eine Säule und Grundfeste der Wahrheit bezeichnet ').

3) Die Unfehlbarkeit der Kirche wissen und bekennen Drigenes2), Cyprian 3), Athanasius †), Basilius ++), Epiphanius †††),

1) I Tim. III, 15. Στύλος καὶ ἑδραίωμα τῆς ἀληθείας, weldes, an das Vorangehende angeschlossen, passend, mit dem Folgenden verbunden, frostig und tautologisch wird. Auch ist bis in das sechzehnte Jahrhundert Niemanden eingefallen, diese Worte zum Folgenden zu ziehen. Die alte Abtheilungsweise ist gut vertheidigt bei Mack, Ausleg. der Paftoralbriefe.

2) Non debemus attendere his, qui dicunt: ecce hic est Christus, non autem ostendunt eum in ecclesia, quae plena est fulgore ab Oriente usque ad Occidentem, quae plena est lumine vero, quae est columna et firmamentum veritatis. In Matth. comm. ser. n. 47.

3) Significans scilicet (Petrus Joan. V, 69. 70.) et ostendens eos, qui a Christo recesserint, culpa sua perire, ecclesiam tamen, quae in

Chrysostomus 1), Cyrillus2), Ifidor von Pelusium3), Fulgentius*) und Andere. Sie heißen die Kirche eine Säule und Grund

Christo credat, et quae semel, quod cognoverit, teneat, nunquam ab eo omnino discedere. Epl. LV.

†) Ἐὰν μὴ κύριος οἰκοδομήσῃ οἶκον, καὶ φυλάξῃ πόλιν, εἰς μάτην ἐκο πίασαν οἱ οἰκοδομοῦντες, καὶ ἠγρύπνησαν οἱ φυλάσσοντες· τὰ τοίνυν Ἰουδαίων λέλυται, σκιὰ γὰρ ἦν, τὰ δὲ τῆς ἐκκλησίας ἡδρασται τεθεμελίωται γὰρ ἐπὶ τὴν πέτραν, καὶ πύλαι ᾅδου οὐ κατισχύσουσιν αὐτῆς. adv. Ari. 1V, 35.

++) 31 πόλις περιοχής Ps. IX, 9. bemerft er: Τάχα τὴν ἐκκλησίαν λέγει πόλιν μὲν διὰ τὸ σύστημα εἶναι νομίμως οἰκούμενον· περιοχῆς δὲ διὰ τὴν τῆς πίστεως περιβολὴν. In Ps. LIX. n. 4.

+++) Καταπατηθέντες καὶ συντριβέντες, μὴ ἰσχύοντες κατὰ τῆς ἀληθείας" πύλαι γὰρ ᾅδου πᾶσαι αἱ αἱρέσεις, ἀλλὰ τῆς πέτρας οὐ κατισχύσουσι, τουτέστι κατὰ τῆς ἀληθείας. Haer. LXXV, n. XIV. Anchorat. LXXXIII.

1) Καὶ εἰκότως ὄρος ἡ ἐκκλησία διὰ τὸ βεβαῖον καὶ πάγιον καὶ ἄσειστον καθάπερ γὰρ ὄρος σαλεῦσαι οὐ δύνατον, οὕτως οὐδὲ τοῦ θεοῦ τὴν ἐκκλησίαν. In Ps. IX. n. 6. Ὄρος δὲ τὴν ἐκκλησίαν καὶ τὸ τῶν δογμάτων ἀκαταγώ νιστον καλεῖ. In Jes. Hom. II. n. 2. Πέλαγος ἐστιν εὐσεβείας ἡ ἐκκλησία, οὐ κυμάτων πεπληρωμένον, ἀλλὰ πίστεως γέμον· οὐ ναυαγεῖ παρ' ἡμῖν τὸ τῆς διδασκαλίας σκαφὸς, οὐ τύπτεται, οὐ ταράττεται, οὐ χειμάζεται· ἀλλ' ὡς εὔδιον λίμενα εἰς τὰς ψυχὰς τῶν τὸν κύριον ἀγαπῶντων ορμίζεται. Hom. in illud: in qua potest. n. 8.

2) Οὐκ ἐννοῶν (Νηστορίας) ὅτι τεθεμελίωκεν ὁ Χριστὸς ἐπὶ πέτραν τὴν ἐκκλησίαν· καὶ πύλαι ᾅδου οὐ κατισχύσουσιν αὐτῆς· ἥκιστα μὲν γὰρ ἀξιοῖ τῇ κοινῇ καὶ ἁπάντων τῶν ὀρθὰ φρονεῖν εἰωθότων ἔπεσθαι δόξῃ, καινοτομεῖ καὶ μόνος ἀβανίστως τὸ δοκοῦν. c. Nestor. III, 1. Εἰκὸς δὲ πάλιν τοὺς τὴν ὠδὴν ἀναφέροντας (Jes. XXVI. 1.) περὶ τῆς τοῦ Σωτῆρος ἡμῶν ἐκκλησίας εἰπεῖν τὸ· ἰδοὺ πόλις ὀχυρὰ καὶ σωτήριον ἡμῶν· πύλαι γὰρ ᾄδου οὐ κατι σχύσουσιν αὐτῆς. In Jes. I. III. Τ. Ι. ̓Ακλόνητος δὲ παντελῶς ἡ ἐκκλησία Χριστὸν ἔχουσα τὸν θεμέλιον καὶ ἀκατάσειστον ὑποβάθρων. In Jes. l. 1V. Or. II. Cf. in Sophon. n. ΧΧ.

3) Πύλας ᾅδου ὁ θεῖος λόγος ἐκάλεσε τὰς τῶν ἀθέων τιμωρίας, τὰς τῶν αἱρέσεων βλασφημίας, αἴςτισι πάσαις ἀνθεστῶσα ἡ τοῦ Θεοῦ ἐκκλησία τὰς μὲν καταγωνίζεται, ὑπὸ δὲ τῶν οὐ κατακυριεύεται. 1. I. Epl. CCXXXVIII.

4) Non ergo columna et firmamentum veritatis veraciter vocatur ecclesia, si in ipso principali humanae salutis mysterio (baptismo) invenitur infirma. Sed quia veraciter columna et firmamentum veritatis ab apostolo nuncupatur, quidquid secundum ipsius ecclesiae constituta in sanctis my

feste der Wahrheit '), bezeichnen sie als Christo auf ewig verlobte und vermählte Braut).

4) Die Unfehlbarkeit der Kirche steht mit deren Indefectibilität, denn wo sie Irrthum für Christi Wahrheit lehrte, hätte hie zu seyn aufgehört ').

§. 9. Nothwendigkeit der Kirche.

Der Kirche wird der Charakter der Nothwendigkeit hier in dem Sinne beigelegt, daß der Eintrit in dieselbe nicht blos facultativ, dem subjectiven Belieben eines Jeden überlassen, sondern als ein strenger Gehorsamsact von Jedem gefordert ist, welchem auf was immer für einem Wege die Kunde davon zugefemmen ist.

1. Christus hat, da er den Aposteln auftrug, alle Creatur durch Lehre und Taufe zu seiner Jüngerschaft aufzunehmen (Matth. XXVIII. Marc. XVI.), correlativ aller Creatur, sich zu seiner Jüngerschaft aufnehmen zu lassen, geboten. Weiter hat er austrücklich gesagt, wer die Apostel nicht höre, höre ihn nicht *), wer nicht glaube, werde verdammt (Marc. XVI, 16.), wer nicht wiedergeboren sey, könne nicht in Gottes Reich eingehen (Joan. III.), wer sein Fleisch nicht esse, könne das Leben nicht in sich haben (Joan. VI.). Dargestellt ist diese Nothwendigkeit auch in dem Gleichnisse von der Einen Hürde Christi (Joan. X.), worin Ruhe und Fülle der Nahrung ist, in welche sämmtliche Schaafe eingeführt werden sollen, damit Eine Heerde und Ein Hirt werde, und in tem Gleichnisse von dem Mahle, dessen Verschmähung die strenge Abndung des Königs nach sich zieht, in dem Gleichniß von dem

steriis redemptionis et reconciliationis humanae intra eam datur et accipitur, firma veritate percipitur. De Aethiopis baptismo c. X.

1) Eus. in Ps. LXIV, 5. Ambr, de Jacob et vita beata II, 5. n. 20. 7. n. 34.

2) Ephr. Par. ad Poenit. XL. T. III. p. 489. Opp. Syr. Theod. in Osee II, 23. Pet. Chrys. Ut confitearis ecclesiam Christi sponsam in

perpetua Christi societate mansuram. Serm. LXI.

3) Hier. Ecclesia non parietibus consistit, sed in dogmatum veritate, Ecclesia ibi est, ubi fides vera est. In Ps. CXXXIII.

4) Matth. X, 14. 15. Luc. X, 16.

Weinstock, von welchem getrennt die Rebe verdorrt und dem Feuer verfällt (Joan. XV.).

II. Die Nothwendigkeit der Kirche erhellt aus den Beműhungen der Apostel, alle Völker in die Kirche aufzunehmen, und alle deren Glieder in ihrer Einheit zu erhalten; aus der Bezeichnung der Kirche als Leib Chrifti, Glorie (Eph. III, 21.) und Fülle (Eph. 1, 23. III, 19.) Gottes, Mutter der wahren Kinder und alleinigen Erben '), aus ihrer Verkündung von der Einen Heilsbedürftigkeit und dem Einen Heile in Christo und der Einen Theilnahme daran durch den Glauben und die Taufe, aus ihrer bestän digen Ermahnung zum Gehorsam des Glaubens 2).

III. Alttestamentlich angezeigt ist die Nothwendigkeit der Kirche in der Nothwendigkeit der Unterwerfung aller Völker und Könige unter den Scepter des Messias (S. nur Ps. II.).

IV. Die Kirche hat ihre Nothwendigkeit allzeit gewußt und im Worte und in der That ausgesprochen.

V. 1) Die Kirche ist das von dem Urheber des Christenthums zu dessen Bewahrung und Verbreitung in der Welt eingesezte Mittel und Organ, ist das Christenthum selbst, wie schon oft gesagt, in seiner zeitlich räumlichen Erscheinung. Mit der Nothwendigkeit des Christenthums, als des Zwecks, ist also auch die der Kirche, als des Mittels, mit der Nothwendigkeit des Wesens die Nothwendigkeit seiner Form und Erscheinung für die Menschen anzuerkennen. 2) Außer der Kirche ist die Welt; wie nothwendig es ist, nicht von der Welt zu seyn, so nothwendig ist es, in der Kirche zu seyn. 3) In der Kirche kömmt der Mensch zu seiner rechten Entwickelung der Erkenntniß und des Willens, zu seinem vollen Bewußtseyn und Leben in der Wahrheit und Freiheit; wie und weil diese Entwickelung, so und darum ist die Kirche nothwendig.

Daß die Kirche alleinseligmachend ist, steht mit dem eben Entwickelten im innigsten Zusammenhang, ist eine Folge aus demselben

1) Gal. IV, 26. Illa autem, quae sursum est Jerusalem, libera est, quae est mater nostra. 30. Sed quid dicit scriptura? Ejice ancillam et filium ejus, non enim haeres erit filius ancillae cum filio liberae.

2) II Cor. II, 9. X, 4. 5. Gal. V, 7. Rom. VI, 16. 17.

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