Obrázky na stránke
PDF
ePub

Augustin), welche sie als große Sünde bezeichnen 2), da sie den einen Leib Chrifti in Stücke reiße 3), das Christenthum dem Spotte der Ungläubigen ausseße *); auch sey kein Aergerniß so groß, daß man sich darum von der Kirche trennen könne 3), und werde die Gesammtheit aller Tugenden und guten Werke durch das Schisma gradezu vernichtigt).

3) Wie verunstaltet die Kirche zeitlich und räumlich erscheinen mag, immer ist und bleibt sie dennoch die Kirche Chrifti, die man hören soll, die sein Wort und seine Sakramente hat, in der die Heilsmittel sind, außer der sie nicht sind, in der zu seyn Chriftus allen Menschen geboten, von der sich zu trennen er Keinem erlaubt hat. Sind die Hirten der Kirche unter der Würde des ihnen übertragenen Amtes, so bleibt sie doch die Heerde Chrifti, von ihm selber durch die schlechten Hirten gespeist und zum Himmel geleitet. Stellen, wonach Alle zur Kirche gehören müssen, haben wir viele gesehen, Stellen, wonach wir in gewissen Fällen aus der Kirche austreten können, gibt es keine, denn die paar alttestamentlichen Bildersprüche, welche die alten Polemiker hier an

dei esse prohibitum et admissum graviter esse vindicatum. De schismate Donatist. I, 20. sonst oft.

+) Προ πάντων φυλάσσεσθε, ὦ ἐπίσκοποι, τὰς δεινὰς καὶ χαλέπας καὶ ἀθεωτάτους αἱρέσεις . . . . φεύγετε καὶ τὰ σχίσματα. VI, 1.

[ocr errors]

#7) Οὐδὲν οὕτω παροξύνει τὸν Θεὸν, ὡς τὸ ἐκκλησίαν διαιρεθῆναι· καν μυρία ὦμεν ἐργασμένοι καλὰ, τῶν τὸ σῶμα αὐτοῦ διατεμόντων οὐκ ἐλάσ συνα δώσομεν δίκην, οἱ τὸ πλήρωμα κατατέμνοντες τὸ ἐκκλησιαστικόν. In Epl. ad Eph. Hom. XI. n. 4. Τοῦ εἰς αἵρεσιν ἐμπεσεῖν τὸ τὴν ἐκκλη σίαν σχίσαι οὐκ ἔλαττον ἐστὶ κακόν. Ibid. n. 5.

1) Sacrilegium schismatis, quod omnia scelera supergreditur. cont. Epl. Parmen. I, 4. n. 7. Sacrilegium schismatis, quod est omnibus gravius. De bapt. cont. Donat. II, 7. n. 11. Cf. ibid. II, 6. n. 10. V, 1. n. 1. cont. Crescon. III, 19. n. 21.

2) Ephrem. Testament. T. II. p. 243. 244. ed. graec. Aug. oft. 3) Iren. IV, 33. n. 7. Chrys. in Eph. Hom. XI. n. 4.

4) Chrys. in Eph. Hom. XI. n. 4. 5.

5) Aug. c. Faust. XII, 14.

6) Chrys. supr. cit. und sonst oft. Deßgleichen Augustin.

zuführen pflegten, hat die neuere Theologie, wie billig und flug, zurückgenommen.

Anmerkung. Trennung ist in einem gewissen Sinne Häresie 1), als praktische Läugnung der Einheit der Kirche, und zu andern förmlichen Häresien geht sie über, weil sie außer der Gemeinschaft mit dem sich stetig entwickelnden Leben ist und entweder in falscher Richtung sich bewegt, oder in falscher Ruhe stillsteht. Doch ist auch eine solche Rube nur scheinbar, das von der Kirche Losgerissene löst und zersegt sich in sich selbst. Vom Unorganischen bleibt auch nach der Theilung jedes Stück, was es ist, Stein bleibt Stein, Eisen bleibt Eisen; aber anders ist es im Organischen. Da bleibt das Getrennte nicht in seiner frühern Qualität, der Verwesungsproceß tritt ein, und das Ganze wird alterirt, respective vernichtet. So verhält es sich auch mit den Fragmenten einer Kirche als eines geistigen Organismus, die Fäulniß ergreift und destruirt Alles.

§. 10. Sichtbarkeit der Kirche.

I. Die Sichtbarkeit der Kirche erhellt aus den Worten Christi, da er die Apostel und die Kirche einer auf einem Berge liegen= den Stadt, dem von aller Welt erblickten Sonnenlichte (Matth. V, 14.) vergleicht; eben so aus den Institutionen Chrifti, da er eine fichtbare Taufe, Eucharistie einseßte, zur Erbauung seiner Kirche sich zwei und siebzig Jünger und wiederum zwölf Apostel er= wählte, und wiederum Petrus zum Fundament der Kirche be= ftimmte. Sichtbar sind die Verkünder der Wahrheit und Ausspender der Gnade Christi, sichtbar die dadurch zu heiligende Creatur, äußerlich wahrnehmbar ist die Verkündung und das Bekenntniß des Glaubens, die Ausspendung und der Empfang der Sakramente. Wie sollen unsichtbare Kirchenvorsteher einen Unsichtbaren zum Kirchengenossen machen, dem Unsichtbaren des Herrn Leib reichen, von ihrer Binde- und Lösegewalt an ihm Gebrauch ma

1) 'Añoσxiopatos aïpeσis. Anonym. adv. Cataphryg. l. I. (ap. Eus. V 16.) Nach einer alten von Augustin gutgeheißenen Definition ist die neue Trennung wegen Verschiedenheit der Glaubensmeinung Schisma, die alte Trennung aber Härefie. Aug. adv. Crescon. II, 7. n. 9.

chen, ihm durch Handauflegung den Geist mittheilen? Von dem Vergehen des Bruders, der sich auf wiederholte private Ermahnung nicht bessern will, soll die Kirche in Kenntniß gesezt, und wo er diese auch nicht hört, für ausgeschlossen von derselben erklärt und dem Heiden und Publikanen gleich gehalten werden (Matth. XVIII.). Nur das Mitglied einer sichtbaren Genossenschaft kann als solches erkannt und bei ihr als solcher Behufs der Zurechtweisung angezeigt, und wo er sich nicht fügen will, der Gemeinschaft verlustig erklärt werden. Und wie kann eine unsichtbare Apostelschaft und Kirche Christi Namen vor den Menschen bekennen, wie Er es von ihr doch gefordert (Matth. X.), und um seinetwillen Verfolgung leiden, wie er es ihnen doch vorhergesagt hat (Matth. V.)?

II. Die sichtbaren Apostel wählten wiederum sichtbare Nachfolger und Stellvertreter, bestellten Diakonen, Priester und Bischöfe, und verwendeten diese zum Dienste bestimmter Kirchen, die doch sichtbar gewesen seyn müssen. Wenn die Apostel die Kirchen grüßen, dieselben heimzusuchen versprechen, die Kirchgenossen ermahnen, ihre Angelegenheiten für sich zu schlichten und nicht vor Die draußen) zu bringen, wenn sie die Vorsteher auffordern, die ihnen anvertraute Heerde Gottes zu weiden und ihnen darüber, wie sie sich in der Kirche zu benehmen haben, Vorschriften ertheilen 2), wenn sie zur Pietät und zum Gehorsam gegen die Kirchenvorsteher auffordern (Heb. XIII, 7. 17.) und in geistiger Noth beren Beifßand angurufen ermainen (Jac. V.), wie fann ba anders als an eine in äußerlicher Wahrnehmbarkeit bestehende Christengemeinschaft und Kirchenvorsteherschaft gedacht werden? Paulus, als sichtbarer Apostel, hat den sichtbaren korinthischen Sünder von der sichtbaren Gemeinde ausgeschlossen, an die sichtbare korinthische Kirche geht der Vorwurf, daß sie mit dem Incestuosen bisher in Communion geblieben. Nur an sichtbare Kirchengenossen und Kir

1) Oi i I Cor. V, 12 sq. Col. IV, 5. I Thess. IV, 12. I Tim. III, 7. 2) Act. I, 5. III, 12. XX, 28. Tit. II, 1 sq. I Tim. II, 1 sq. III, 1 sq. . 1 sq. I, 1 sq. II Tim. II, 1 sq. IV, 1 sq. I Pet. Y, 1.5. Apoc. I. II.

chen kann die Ermahnung gehen, daß sie mit den Glaubensfälschern in keiner Gemeinschaft seyn sollen. Daß die Gläubigen ein Leib sind und einen Geist haben, gibt, von einer unsichtbaren Kirche verstanden, keinen rechten Sinn. Was kann sichtbarer seyn, als die Kirche, wie die Apostelgeschichte uns selbe zeigt, wo wir die Kirche äußerlich, von den Uebrigen gesondert und ausgezeichnet, für sich bestehen, sich immerfort erweitern 1) und Verfolgung erleiden sehen 2); wo wir Taufe, Confirmation, Drdination, Gottesdienst, Handhabung der Disciplin in Sichtbarfeit erblicken.

III. Die vom messianischen Reiche redenden alttestamentlichen Weissagungen enthalten nichts, was dessen Unsichtbarkeit verkündete, vielmehr wird darin eine eminente Sichtbarkeit desselben vorhergesagt.

IV. Die Kirche hat von Anfang und allzeit sich als eine in Zeit und Raum äußerlich sichtbar gesezte und sich seßende gewußt, wie aus den Zeugnissen eines Irenäus 3), Cyprian *), Chrysostomus '), Hieronymus“), Cyrillus7), Augustin†) erhellt.

1) Act. II, 41 sq. IV, 4. 23-37. V. 1-17. VI, 1 sq. IX, 1 sq. XI, 19 sq. etc.

2) Act. VIII, 1. Facta est autem in illa die persecutio magna in ecclesia, quae erat Hierosolymis, et omnes dispersi sunt per regiones Judaeae et Samariae praeter apostolos. 3. Saulus autem devastabat ecclesiam.

3) Haec est έntúμvžos lucerna Christi bajulans lucem. V, 20. n. 1. Eorum autem, qui ab ecclesia sunt. semita circumiens mundum universum, quippe firmam habens ab apostolis traditionem, et videre nobis donans omnium unam et eandem esse fidem. Ibid.

4) Ecclesia domini luce perfusa per orbem totum radios suos porrigit. De unit. eccl.

5) Ὡςανεὶ οἶκος ὑπὲρ κορυφὰς ὁρῶν κείμενος πᾶσιν ἐστι κατάδηλος, οὕτω καὶ πολλῷ πλέον αὐτὴ περιφανὴς πᾶσιν ἀνθρώποις γέγονε. In Jes. Hom. II. n. 3.

6) Super quem (montem Sion) ecclesiae civitas sita latere non potest. In Jes. c. XXIX.

7) Ἰδῶμεν δὲ τί τὸ τελοῦν εἰς ὄνησιν τοῖς ἐπὶ τῆς γῆς, ἀπὸ γε τοῦ τὴν οἶκον τοῦ θεοῦ περίοπτον οὕτω γενέσθαι τοῖς ἁπανταχοῦ, ὡς δοκεῖν ἤδη

Die Kirche hat immer die Ausdehnung und Zunahme ihrer äußern Eristenz, ihren äußern Zusammenhang mit sich, und die Trennungen von ihr, wie sie Statt fanden, klar geschaut und erkannt, den Zusammenhang zu erhalten, die Trennungen zu vermeiden und zu heilen gesucht.

V. Die Kirche kann nur als eine sichtbare ihre Einheit, Katholizität und Apostolizität wissen, erhalten und darstellen, und von jenen, welche sich ihr als einer nothwendigen Gemeinschaft untergeben wollen, gefunden werden. Sie ist die von Chrifto zur Erhaltung und Verbreitung seiner Wahrheit und Gnade in Zeit und Raum unter den Menschen aus ihnen und für sie gegründete Gemeinschaft, so daß ihr Zweck und Mittel, ihr Object und Begriff die Sichtbarkeit einschließt. Die Behauptung der Unsicht

πως ὑψοῦσθαί τε ἐπὶ βουνοὺς καὶ ἐπ ̓ ἄκρων κεῖσθαι τῶν ὀρέων· οὐκοῦν πληροφορήσει λέγων εὐθὺς ὁ προφήτης· καὶ ἥξουσιν ἐπ ̓ αὐτὸ πάντα τὰ Έθνη. In Jes. l. I. Or. 11. Περίοπτον γὰρ τὸ ἐν ὄρει κείμενον, ἕτοιμόν τε λίαν ἰδεῖν καὶ οὐδενί πω τάχα καὶ τῶν ἀποκειμένων ἀγνοούμενον. In Mich. n. XXXVII.

Facile tibi est adtendere et videre civitatem supra montem constitutam, de qua dominus ait in evangelio, quod abscondi non possit. Ipsa enim est ecclesia catholica, unde xaSoλixǹ graece nominatur, quod per totum orbem terrarum diffunditur. Hanc ignorare nulli licet, ideo secundum verbum domini nostri Jesu Christi abscondi non potest. Epl. LIL. ad Severin. n. 1. Christum non videmus, hanc (ecclesiam) videmus, de illo credamus. Apostoli econtra illum videbant, de ista credebant.... Videmus nos ecclesiam, credamus in Christum, quem non videmus, et tenentes, quod videmus, perveniemus ad eum, quem nondum videmus. Serm. CCXXXVIII. n. 3. Non est autem ista operta, quia non est sub modio, sed super candelabrum, ut luceat omnibus, qui in domo sunt. Et de illa dictum est: non potest civitas abscondi supra montem constituta. De unit. c. XVI. n. 40. Me adtendite, vobis dicit ecclesia, me adtendite, quam videtis. L. de fide rerum, quae non videntur c. IV. n. 7. Videtis ejus ecclesiam. Ibid. Non estis (Donatistae) in civitate supra montem constituta, quae certum signum hoc habet, quod abscondi non potest. Nota est ergo omnibus gentibus; pars autem Donati ignota est plerisque gentibus, non est ergo ipsa. cont. Lit. Petil. II, 104. n. 239. Cf. 22. n. 14. 32. n. 74. Cont. Crescon. II, 36. n. 45. Cont. Faust. XIII, 13.

« PredošláPokračovať »