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Todes Christi sagt, daß sie bis zur Ankunft Chrifti dauern foll (1 Cor. XI, 26.).

3) In der Indefectibilität der Kirche ist die der Hierarchie, ohne welche die Kirche nicht gedacht werden kann, nothwendig mitenthalten.

§. 6. 3nfallibilität der Hierarchie.

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1) Die Infallibilität der Hierarchie erhellt wiederum aus der so feierlichen und bestimmten Verheißung Christi: „alle Tage bis an das Ende der Zeit mit den Aposteln zu seyn, ihnen den Geist der Wahrheit für alle Zeiten zu senden," aus der so feierlichen Installation der Apostel: Wie mich der Vater gesandt hat, eben also sende ich euch (Joan. XX.),“ in der unbedingten Sendung: ,,Verkündigt das Evangelium jeglicher Creatur (Marc. XVI.), mas chet alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie taufet und lehret (Matth. XXVIII.),“ aus der dem Glauben verheißenen Belohnung, und der dem Unglauben angedrohten Strafe ').

2) Aus der Lehr- und Hanilungsweise der Apostel erhellt deren klare und feste Ueberzeugung von der ihnen in all dem, was zur Lehre, Verkündung und Ausspendung der Geheimnisse Christi gehört, beiwohnenden Unfehlbarkeit, nach der Verheißung Christi. und unter dem Beistande Gottes und des h. Geistes.

3) So hat auch die Hierarchie von Anfang ihre Unfehlbar. keit innerhalb des von Christo gezogenen Kreises, und Christi Wort und den Beistand des h. Geistes als Grund und Gewährschaft derselben erkannt, und die Kirche hat, wie sie sich überhaupt als unfehlbare gewußt hat, so im Besondern die Hierarchie als Siz und Organ dieser ihrer Unfehlbarkeit gewußt.

4) Mit der Fehlbarkeit, Abfälligkeit der Hierarchie wäre die der Kirche mit angenommen. Wenn die Hierarchie die Lehre Christi verfälschen, Wahrheit als Irrthum brandmarken, und Irrthum als göttliche Wahrheit zu glauben vorstellen könnte, wenn sie die

1) Marc. XVII, 16. Qui crediderit, salvus fiet... qui vero non crediderit, condemnabitur. Luc. X, 16. Qui vos audit, me audit, et qui vos spernit, me spernit. Qui autem me spernit, spernit eum, qui misit me. Cf. Joan. XIII, 20,

Sakramente Chrifti verlieren oder verwerfen und falsche Mysterien an ihre Stelle segen könnte, so wäre damit die Religion und Kirche Christi vernichtet, was oben als unmöglich erkannt worden ist.

Diese Infallibilität ist, wie schon angezeigt, auf ihr bestimmtes Object, nämlich die Lehren und Sakramente Chrifti, und was damit wesentlich verbunden ist, beschränkt. Sie tritt auf in Weise einer authentischen und göttlich sichern Zeugenschaft. Wie die Apostel von den Reden und Thaten Christi Zeugniß geben '), so ihre Nachfolger, die spätern Hierarchen, von dem in ihren Kirchen tradirten Zeugnisse der Apostel und seinem Inhalt. Es wird kein neuer Glaube gelehrt, sondern die Eristenz des alten bezeugt, und sein Inhalt crplicirt.

Zweiter Abschnitt.

Der Primat.

Die Einheit der Hierarchie und der Kirche zu bewahren und auszusprechen, hat Christus den Primat eingeseßt.

§. 1. Wirklichkeit des Primats.

1. Christus hat dem Apostel Petrus eine höhere Stellung und Macht als den übrigen Aposteln und die höchste Function und Vollmacht, und da Er der eigentliche Bischof und Oberhirt 2) und das Haupt der Kirche ist, seine Repräsentation übergeben.

Die Insinuation des Primats enthält schon das bei dem ersten Begegnen mit Simon, wie er jezt noch hieß, Hingeworfene: Du wirst Kephas (oder Fels) heißen (Joan. 1, 42.). Deffen bestimmte

....

1) Joan. XV, 27. Vos testimonium perhibebitis, quia ab initio mecum estis. Act. I, 8. Eritis mihi testes in Jerusalem, et in omni Judaea et Samaria et usque ad ultimum terrae. X, 40. Dedit eum manifestum fieri 41. non omni populo, sed testibus praeordinatis a deo, nobis . . . . 42. Et praecepit nobis praedicare populo et testificari, quia ipse est, qui constitutus est a deo judex vivorum et mortuorum. Cf. I Cor. I, 6. II, 1. II Thess. I, 11. Cf. Heb. VI, 4. Matth. XXIV, 24. Marc. XVI, 20. Act. IV, 33. Joan. XXI, 24. Apoc. I, 2. 3.

2) I Pet. II, 23. Eratis enim sicut oves errantes, sed conversi estis nunc ad pastorem et episcopum animarum vestrarum.

3) Col. 1, 18. Eph. I, 22.

und klare Verheißung ward aber unserm Apostel in der wirklichen Verleihung des, wie gesagt, ihm vorherverkündigten neuen Namens, damals nämlich, als Petrus, von seinem Meister dazu veranlaßt und aufgefordert und von Gottes Geiste getrieben, in seinem und der übrigen Apostel Namen das feierliche Bekenntniß ablegte: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, wodurch er seine Vorerwählung und Qualification zu einem Mittelpuncte und Fundamente der Kirche bekundete, und das große inhaltvolle Wort einleitete, welches Jesus zu ihm sprechen wollte: ,,Du bist Petrus (der Fels)'), und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten 2) der Hölle 3) sollen sie (ihn) nicht überwältigen, und dir werde ich geben die Schlüssel*) des

1) mérpos feltnere Form (II Macc. IV, 41. Callimach. in Apoll. 22. Epigr. XV. in Welker Syll. epigr. Cf. Jacobs Not. crit. in Anthol. p. 327.). Der Ueberseher des Matthäus hat das erstemal NDD mit mérpos gegeben als besser passend zur Person, das anderemal mit érpa als dem üblichern, gut passend zur Sache, dem Fundament. In den orientatischen Versionen ist beidemal das nämliche Wort gebraucht. Mit Unrecht haben Einige in Petrus eine Ableitung von mirρz gesucht, Petrus = petrinus genommen, wie Orig. in Mattb. T. XII. n. 11. Ambr. in Luc. I. VI. n. 97. Cyr. in Joan. I, 40. Aug. in Joan. Tr. CXXV. n. 5. Serm. CCLXX. n. 2. Eucher. (Lugd.) in Nat. S. Pet. Greg. M. Expos. VII. Psalm. Poenit. Zwingli Arche:el. n, XXVII.

2) Pforte als das Mächtigste Gen. XXII. XXIV, 60. Judd. V, 8. I Reg. VIII, 37. Pforte - Regierung. Hammer Geschichte des osman. Reichs Th. II. S. 216.

שערי השאל (3

Pforten des Todes Jes. XXXVIII, 10.

Psalm. IX, 13. CVII. 18. Job. XXXVIII, 17. auch bei den Profanen dieses Bild sehr oft. (S. Welst. h. 1.) und Bilder sehr großer Gewalt Cant. VIII, 6. Hölle, Sinnbild des Gewaltigen, auch bei den Profanen. Petron. Miles fortis tanquam orcus. Satyr. 62. Die Thore der Hölle unbezwinglich nach Homer. Odyss. X. 276. II. 9', 367. Virgil. Aen. VI, 126. Cf. Wetst. h. 1.

4) Schlüffel, Bild der Gewalt Jes. XXII, 22 (Gesen. h. 1.) Apoc. I, 18. III, 7. Die als Priesterin erscheinende Ceres zuтwpádiav d'ïyɛ xìặdu Callim. Hymn. in Cer. 44. (Spanhem. h. 1.). Hckabe spricht zur Cassandra; ρίπτε τέκνον ζαθέους κλῆδας καὶ ἀπὸ χροὸς ἐνδυτῶν

στεφέων ἱεροῦς στο μούς. Eur. Troad. 251. 282.

Himmelreichs, und was immer du wirst gebunden haben auf Erden, wird gebunden seyn in den Himmeln, und was immer du wirst gelöst haben auf Erden, wird gelöst seyn in den Himmeln“ (Matth. XVI, 18.), wo Petrus, denn an ihn kann nach dem Zusammens bang allein gedacht werden '), als der das Ganze, den ganzen Bau Chrifti, in dessen Namen und Kraft, Haltende und Regierende zuerst in dem Bilde des Felsens und Fundaments 2), zu dem er geAthene spricht:

κἀγὼ πέποιθα Ζηνὶ· καὶ τι δεῖ λέγειν ;

καὶ κλήδας οἶδα δωμάτων μόνη θεῶν

ἐν ᾧ κεραυνὸς ἐστιν ἐσφραγισμένος. Aesch. Eum. 732 sq. zardous Priester, Priesterin. κληδοῦχος =

κληδοῦχον Ἥρας φασὶ δωμάτων ποτὲ

'I evés. Aschyl. Supplic. 267.

σε δ' ἀμφὶ σεμνὰς Ιφιγένεια κλίμακας

βραυρωνίας δεῖ τὴς δὲ κληδουχεῖν θεᾶς. Eur. Iphig. 1385. 56. Cr. Huet. dem. Evang. Prop. IX. c. 105. Rosenmüller A. u. N. Morgenland V, 66.

1) Fels versteht vom Glauben an Christus Hilar. Trin. VI. n. 36. 37. Greg. Nyss. c. Judaeos. de advent. domini. Chrys. Hom. LV. in Matth. adv. Judd. Or. II. Ambr. incarn. c. V. und sonst oft. (Pseudo) Ambr. in Gal. IV. Eph. II. Theod. Epl. LXXVII. CXLVI. Cyr. Alex. Trin. Dial. IV. T. V. p. 507. (ed. Aub.) sonst oft. Aug. in Epl. Joan. Tr. X. n. 1. Greg. M. 1. III. Epl. XXXIII. Von Christus selbst Aug. in Joan. Tr. CXXIV. n. 3. CXXV. n. 3. Hier. in Matth. VII. Theod. in I Cor. III. 11. Pet. de Aliaco recommend. sacr. Script. doch sagt er, auf Christus sey Petrus erbaut. Von jedem Menschen, der Petri lebendigen Glauben hat, deutet es Orig. in Matth. T. XII. n. 11. Von Petrus Tert. Praescr. XXII. Monogam. c. VIII. Orig. in Exod. H. V. Cyp. Epl. ad Jubaj. Hil. Matth. cap. XVI. In Ps. CXXXI. Hier. Epl. XIV. ad Damas. Aug. Epl. LIII. n. 2. und sonst oft. Von Christus und Petrus Aug. Retract. I, 21.

2) Fels, Bild und Name Christi I Cor. X. Tert. Sed cur Petrum (vocavit)? Si ob vigorem fidei, multae materiae solidaeque nomen de suo accommodarent. An quia et petra et lapis Christus? Siquidem et legimus, positum eum in lapidem offendiculi et petram scandali, omitto caetera. Itaque affectavit carissimo discipulorum de figuris suis peculiariter nomen communicare puto propius, quam de non suis. c. Marc. IV, 13.

segt worden, und mittels des andern Bildes der Himmelsschlüssel, welche ihm anvertraut werden sollen, und in der Macht zu binden und zu lösen 1), auf das Deutlichste bezeichnet wird. Die Verheis Bung sehen wir erfüllt und den Primat wirklich übergeben nach Christi Auferstehung, als er bei seiner dritten Erscheinung und Offenbarung den Petrus dreimal fragte: ob er mehr denn alle übrigen Apostel 2) ihn liebe, und nach dreimaliger Bezeugung seiner Liebe ihm in dreimaliger feierlicher Erwiederung die Hut und Weide 3) seiner Lämmer und Schaafe*), also das ganze volle Hirtenthum über die ganze Heerde) (Joan. XXI, 15-17.), oder,

1) Einige denken hier an die Macht mit Krankheiten zu schlagen und dieselben zu heilen, und vergleichen Luc. XIII. 16., das Begebniß mit Ananias, Sapphira (Act. V.) und Elymas (Act. XIII.); wie unpassend, braucht wohl nicht näher gezeigt zu werden. Andere (so schon Theophyl. Euthym. h. 1.) denken an die Macht der Nachlassung und Behaltung der Eünde. Allein dann dürfte 1) bei Zvec nicht wohl ȧuaprias oder áμapTúμatu fehlen (Cf. Jes. XL, 2. Kypke in Matth. XVIII, 18.), und 2) ist Sé úμxpríus ganz unerhört. Andere denken an die Bande der Hölle, woraus Petrus Einige befreien und in das Himmelreich einlassen, Andere nicht befreien und nicht einlassen können soll (S. Wolf. h. 1.). Andere nebmen δέειν verbieten (= DN) und very erlauben (= 107, mw). S. Wetst. Ligtf. Kuin. h. 1. Castell. h. v., wo also Petro die höchste doctrinale oder legislatorische Gewalt verheißen wäre.

2) Mćav Toútwy (nicht unächt), gewiß nicht = mehr als diese Dinge. 3) ποιμαίνειν unb βόσκειν braut nigt als fynonym genommen aut werden. Topaivety = regieren, Tony = König, wie bekannt. Cfr. ποιμὴν λαῶν δεί Somer, νομοὺς καὶ τρόφος ἀγέλης ἀνθρωπίνης. Plat. Politic. p. 263. пopaiver deutet nicht bloß die Milde an, sondern primär die Macht. Die Schrift eifert gegen grausame Hirten Ez. XIII, 1. XXXIV. 2. Jerem. XXIII, 1.

S. Wetst. h. 1. äpva

4) äprix = Lämmer, πpóßara = Schaafe. Tρóßaτw Ps. CXIII, 4. 6. Jerem. L, 45. Die Lämmer find die Gläubigen, die Schaafe die Vorsteher, oder die Lämmer sind die jüngern, schwächern Glieder der Kirche, die Schaafe die ältern und ftärkern. Die Schaafe und Lämmer Christi auf die Juden zu beschränken, gibt es keinen Grund, ausgenommen diesen, daß so Petrus nur zum Hirten eines Theiles der Kirche herabgefeßt wird.

5) Commendat oves, ovium commendat germina, quia foecunditatem gregis sui pastor praescius noverat. Pet. Chrysol. Serm. VI.

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