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heit im Glauben und die Gleichheit in der Kirche gefährde, daß das Wissen eine geistige Trennung und eine Hierarchie eigener Art, der Wissenden nämlich, gegenüber dem Volfe, als den bloß Glaubenden nämlich, begründe, kaum für recht aufrichtig, und jedenfalls für durchaus eitel gehalten werden. Denn die Glaubenden und Wissenden haben doch alle dasselbe, der Eine dieses, nur auf eine entwickeltere Weise, als der Andere (Iren. I, 10. n. 2.), und würde eine Gleichheit der Einsicht eine Gleichheit der natürlichen Begabung, der höhern Erleuchtung, des Fleißes und des Gelingens postuliren, was rein chimärisch ist.

So erkennen auch die Kirchlichen alle die Wichtigkeit der Dialektif, um die wahre Weisheit in ihrem ganzen Glanze darzustellen und die falsche zu stürzen '), und wie die Alten 2), so denken hierüber auch die Mittelalterlichen 3). Nur warnen sie vor der mißbräuchlichen Anwendung der Dialektik in religiösen Dingen *),

1) So überführt Origenes die Katechumenen über viele Puncte aus der Vernunft (Cels. III, 16.), fo widerlegt Tertullian Viele durch Argumentation (S. Prax. II. Hermog. III.).

2) Orig. Παραδείξωμεν ἀπὸ τῶν ἱερῶν γραφῶν ὅτι προτρέπει καὶ ὁ θεῖος λόγος ἡμᾶς ἐπὶ διαλεκτικὴν· ὅπου μὲν Σολομῶντος λέγοντος παιδεία δὲ ἀνέλεγκτος πλανᾶται.... εὐμενεῖς οὖν ἔλεγχοι παρ' ἡμῖν εἰσι μᾶλλον τοῖς μαθοῦσι, ὅτι δεῖ τὸν προϊστάμενον τοῦ λόγου δυνατὸν εἶναι τοὺς ἀντιλέγον τας ἐλέγχειν. Αdv. Cels. VI, 7. Clem. Οἷον θριγκὸς ἡ διαλεκτικὴ, ὡς μὴ καταπατεῖσθαι πρὸς τῶν σοφιστῶν τὴν ἀλήθειαν. Str. VI, 10. Cf. Hier. Possunt regum substantiae et philosophorum dici dogmata et scientiae saeculares, quas ecclesiasticus vir diligenter intelligens apprehendit sapientes in astutia eorum, et perdit sapientiam sapientium et prudentiam prudentium reprobat. In Eccles. II, 8.

3) Abael. Quae (dialectica) fidei quoque catholicae ita necessaria monstratur, ut schismaticorum sophisticis rationibus nullus possit, nisi qui ea praemuniatur resistere. Dialect. P. IV. analyt. Posterior. I. prol. Bonav. Cum verba philosophorum aliquando plus valent ad intelligentiam veritatis et errorum confutationem, non deviat a puritate in his aliquando studens, maxime cum multae sint conclusiones fidei, quae sine his terminari non possunt. Epl. ad Magistr. innominatum.

4) Eus. Αὐτὸ εἶναι τὸν υἱὸν τοῦ οἰκοδεσπότου ὁμῶς ἀνεῖλον ἀσεβεῖ χρησάμενοι λογισμῷ. In Luc. ΧΧ, 9.

und verwerfen auf das Entschiedenste die von mehren Häretikern gebegte Ansicht und Absicht, dem menschlichen Beweis eine Priorität vor dem Glauben in Beziehung auf Festigkeit und Sicherheit zu vindiziren. So Clemens (Str. II, 4.), Gregor von Nyssa (adv. Ar. et Sabell.), Basilius, Chrysostomus 1), Severian von Gabala 2), Augustin, Marius Mercator 3) und so weiter; wie sie Prud. Quid non libido mentis humanae struat?

quid non malorum pruriat?

Statum lacessunt omnipollentis dei

calumniosis litibus.

Fidem minutis dissecant ambagibus,
ut quisque lingua nequior:

Solvunt, ligantque quaestionum vincula
per syllogismos plectiles.

Vae captiosis sycophantarum strophis,

vae versipelli astutiae!

Nodos tenaces recta rumpit regula,

infesta dissertantibus.

Apotheos. Reprehensio infidelium.

1) Chrys. Ὁρᾶς πῶς εἰσιν ἐκεῖνοι μαλακοὶ καὶ χαῦνοι, οὐδὲν αὐστηρὸν οὐδὲν ὑπὲρ τὸν ἀνθρώπινον λογισμὸν περὶ Θεοῦ δέξασθαι δυνάμενοι· οὐ γὰρ εἰσιν ἐζωσμένοι ἐν ἀληθείᾳ· διόπερ αὐτῶν ἡ ὀσφῦς ἐκλέλυται, τὸ δεκτικὸν τῶν γεννητικῶν σπερμάτων καὶ τῶν λογισμῶν τὸ ἰσχυρὸν· οὐδὲν οὖν τούτων ἀσθενέστερον· Μανιχαίους δὲ ὁρᾷς πάλιν, πῶς πάντα ἀπὸ τῶν οἰκείων λογισμῶν τολμῶσι φθέγγεσθαι; οὐκ ἠδύνατό, φησιν, ὁ Θεὸς ἄνευ ὕλης ποιῆσαι τὸν κόσμον . . . . πάλιν Μαρκίων ὅρᾳ τί φησιν· οὐκ ἠδύνατο ὁ Θεὸς σάρκα ἀναλαβὼν μεῖναι καθαρός etc. In Eph. Hom. XXIII. n. 1. Οὐδὲν χεῖρον, ἤ όταν τις ἀνθρωπίνοις λογισμοῖς τὰ θεῖα κρίνῃ καὶ μετρῇ πράγματα· οὕτω γὰρ ἀποπεσείται τῆς πέτρας ἐκείνης ἐκ πολλοῦ τοῦ μετροῦ, καὶ τοῦ φωτὸς ἀποστερεθήσεται. In II Tim. Hom. II. n. 1. Οὐ γὰρ διὰ τῆς ἔξωθεν φιλοσοφίας, φησὶν, οὐδὲ τῆς ἔξωθεν παιδεύσεως, ἀλλὰ διὰ τῆς χάριτος τοῦ Θεοῦ, καὶ τοῦ πλούτου, καὶ τῆς γνώσεως καὶ τοῦ λόγου παρ' αὐτοῦ δοθέντος ήδυνήθητε μαθεῖν τὰ τῆς ἀληθείας δόγματα. In 1 Cor. Hom. II. n. 1.

2) Αναγαγέ σου τὴν ψυχὴν ἀπὸ τῶν χαμαὶ κειμένων ζητημάτων, καὶ τῶν ματαίων λογισμῶν ἐπὶ τὸ ὕψος τῆς Θεολογίας, καὶ κατάλειπε τὴν πτωχὴν τῶν λογισμῶν ἔρευναν, λάβε τὸν θησαυρὸν τῆς ἀληθείας. De Sigill. Serm. I. n. 4.

3) In verba Juliani Subnot. c. III. Sultan ftellite als griom auf: quod ratio arguit, non potest auctoritas vindicare.

denn bemerken, daß falscher Vernunftgebrauch und lururirende Philosophie die Häresien erzeugt1), der Irrthum einen weit größern Aufwand von Subtilität als die Wahrheit fodert, um Eingang zu finden), diejenigen, welche über das, was gegeben ist, im Namen der Vernunft und mit Gewalt hinaus streben, auch das, was sie von Erkenntniß haben, verlieren 3), und der Nationalismus eine Verläugnung der Majestät Gottes und Entziehung der ihm gebührenden Ehre und schuldigen Unterwürfigkeit enthält *). Noch erlaube ich mir hier anzuführen, wie von den Vätern3) und weil diese bei Vielen mehr als die Väter gelten, und weil so jeder Schein der Frömmelei gründlich beseitigt wird, — selbst von den alten Philosophen) die hohe Bedeutung des Gebetes 1) Chrys. ̓Απὸ γὰρ ἀργίας καὶ τῆς περιττῆς φιλοσοφίας τὸ πράγμα γίνεται, τὸ περὶ τὰ ῥήματα ἐσχολῆσθαι μόνον. In Tit. Hom. VI. n. 2. 2) Chrys. in Ps. CXXIV. n. 2.

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3) Chrys. Ενόμισε καὶ ὁ ̓Αδάμ πλέον εὑρίσκειν τῷ διαβόλῳ πεισθεὶς, καὶ διὰ τῆς πλεονεξίας ταύτης καὶ ὁ εἴχεν, ἀπώλεσεν· ὅπερ καὶ οὗτοι πάσχουσιν ἀπὸ τῶν ἀνθρωπίνων λογισμῶν ἐναγόμενοι, καὶ οὐκ ἀκούοντες, ὅτι ὁ κύριος δίδωσι σοφίαν, καὶ ἀπὸ προσώπου αὐτοῦ γνῶσις καὶ σύνεσις. In Ps. CXLIII. n. 2.

4) Chrys. Ο γάρ λογισμοῖς φιλονεικῶν τὰ ἐκείνου εὑρισκεῖν οὐ δοξάζει αὐτὸν τῇ τῶν οἰκείων λογισμῶν ταπεινότητι τὰς ἀφάτους οἰκονομίας αὐτοῦ ὑποβαλεῖν βουλόμενος. In Ps. CXV. n. 1.

5) Greg. Nyss. Εἴ τι ἐμοὶ πείθη, τῷ μὴ θράσει θεολόγῳ, τὸ μὲν κατά ἔλαβες, τὸ δὲ καταλαμβάνειν δεήθητι· τὸ μὲν ἀγάπησον ἐν σοι μένον, τὸ δὲ ἐν τοῖς θησαυροῖς μεινάτω. Διὰ πολιτείας ἀνελθε, διὰ καθάρσεως κτήσαι τὸ καθαρὸν βούλει Θεόλογος γενέσθαι ποτὲ καὶ τῆς θεότητος ἄξιος ; τὰς ἐντολὰς φύλασσε. Οr. ΧΧΙΧ. Chrys. Εἰ δὲ ὥςτε τὸ θέλημα τοῦ Θεοῦ ματ θεῖν, πνευματικῆς δεῖ σοφίας, ὥστε τὴν οὐσίαν, τί ἐστιν, εὐχῶν διηνεκών. In Col. Hom. II. n. 1. Theod. Τῆς ἀποστολικῆς διδασκαλίας τὸν νοῦν καταμαθεῖν ἱκετεύσωμεν. In Rom. III, 8. Nil. de Oral. c. LVII.

6) Plato. Θεὸν δὲ καὶ νῦν ἐπ' ἀρχῇ τῶν λεγομένων σωτήρα ἐξ ἀτόπου καὶ ἀήθους διηγήσεως πρὸς τὸ τῶν εἰκότων δόγμα διασώζειν ἡμᾶς ἐπικαλε σάμενοι πάλιν ἀρχόμεθα λέγειν. Timaeus. Εpictet. Μέγας ὁ ἀγὼν ἐστι· θεῖον τὸ ἔργον· τοῦ Θεοῦ μέμνησο, ἐκεῖνον ἐπικαλοῦ βοηθὸν καὶ παραστά την, ὡς τοὺς διοσκούρους οἱ πλέοντες. Dissert. l. II. c. XVIII. Demosthen. Παντὸς ἀρχομένῳ σπουδαίου λόγου καὶ ἔργου ἀπὸ τῶν θεῶν ὑπολαμβάνω προσήκειν ἄρχεσθαι. Epl. I.

und der Aszese und die gleiche Nothwendigkeit des ora und labora anerkannt worden ist, was also ganz in Uebereinstimmung ist mit dem vorhin Betrachteten, daß nämlich die Wissenschaft die Frucht unsers Geistes und zugleich göttliches Geschenk3) ist, und wahre Weisheit in uns allein durch Mittheilung Gottes an uns in seiner Offenbarung und unsere Theilnahme an ihm in dem Glauben und der Wissenschaft zu Stande kömmt. Das höchste Denken ist wahrlich Beten, und wahres Beten das höchste Denken, Eines wie das Andere inwiefern es ein wahres ist Geistes zu Gott.

§. 4. System der Dogmatit.

Erhebung des

Daß die Dogmatik ein System heiße und sey, dazu reicht noch keineswegs hin, daß Alles auf Einer Grundlage neben einander aufgestellt sey, alle Doctrinen z. B. einfach auf die Wahrhaftigkeit Gottes und seine Offenbarung in der Kirche basirt erscheinen, sondern die einzelnen Dogmen müssen auch nach ihrem wechselseitigen Zusammenhange klar erfaßt und dargestellt werden, die Dogmatik als ein organisches Ganze, worin jeder Theil seine bestimmte Stelle und Bedeutung behauptet, sich vor uns entwickeln. Eine frühere Zeit war zu sehr beschäftigt, einen und den andern Theil genau durchzubilden; der spätern war es vorbehalten, die einzelnen Theile als Glieder zu einem harmonischen Ganzen mit einer Alles beherrschenden Mitte zu sammeln. Eine Summe von nach einander folgenden mehr oder minder willkürlich eingereihten innerlich unzusammenhängenden Distinctionen und, so später, loci und dann wieder tractatus, eine künstliche, rein äußerliche Zusammenfügung der Doctrinen, wie sie die sogenannte Föderalmethode darbot, konnte einstweilen Geltung erhalten, auf die Dauer aber nicht befriedigen. Der wissenschaftliche Geist verlangte anstatt eines künstlichen ein natürliches, anstatt einer bloß

1) Chrys. Καὶ ταῦτα ἄλλως οὐκ ἔνι μαθεῖν ἡ πνεύματος μετέχοντας úziou xui mollñç úñolavovτas zápiτos. In Eph. Hom. III. n. 1. Hier. Gratia quoque nisi scientiam comitata fuerit, et concessa a deo, quamvis eruditus vir, eam non poterit invenire. In Eccles. IX, 11. Synes. Θεὸς ἡγείσθω παντὸς ἔργου καὶ λόγου. Epl. XIII.

äußerlichen Verbindung und mechanischen Structur einen innern organischen Zusammenhang, einen lebendigen Verband aller Theile unter sich und mit dem alles tragenden, alles mit seinem Lebenspuls bewegenden Mittelpunct.

Ein dogmatisches System, worin der Mensch als Centrum genommen wäre, von dem die Betrachtung ausginge, und auf welchen sie immer zurückginge, kurz, worin der anthropologische Gesichtspunct verwaltete, wäre ebendarum mehr eine Anthropologie, als eine Theologie und Dogmatik, und würde in conse quenter Entwickelung und Reduction zu einer bloßen Ethik und Eudämonik herabsinken. Zur Anthropologie und Ethik wird aber nothwendig jede von dem kantischen Standpunkt ausgehende, eben so jede an die Schleiermacherischen Principien sich anschließende Dogmatik, wie denn beide Geister bei aller sonstigen Divergenz dennoch in religionsphilosophischer Beziehung eine große Verwandtschaft haben, wie auch jüngst Baur') durch einen treffenden Parallelismus näher dargethan hat. Wenn aber Christus als Mitte eines dogmatischen Systems genommen wird, so kann dieses folgerecht nur Christologie, aber keine Theologie seyn, und wie leicht die Christologie sich wiederum in Anthropologie verlieren würde, liegt vor Augen. Um ihrem Namen und Begriff zu entsprechen, muß die Theologie Gott zur Mitte haben, und wie darin das christologische und anthropologische Moment nach seiner respectiven Dignität einbegriffen ist, leuchtet wiederum ein. Diejenigen, welche die Dogmatik aus der Idee des Himmelreichs construiren, machen ein Bild zu einem Princip, und verfallen darnach ganz der Poesie, so daß sie sich nur mit Mühe und Noth und nur außer und gegen ihre erste Grundlegung wissenschaftlich halten können, in Beziehung auf die Materie sowohl, als auch auf die Form. Aber in Gott dem Lebendigen, dem absoluten Selbst und Geist, bietet sich ein volles, die ganze Dogmatik in ihrer Einheit und Erplication, ihren Anfang und ihr Ende und ihre ganze Bewegung enthaltendes Princip. Nothwendig gliedert sich darnach die Dogmatik in zwei Haupttheile, wovon der erste Gott nach seinem

1) Chriftliche Gnosis S. 660 ff.

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