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II.

Coroll a r.

Perfectibilismus.

Also ist nichts unftatthafter, als eine Perfectibilität des (objectiven) Christenthums, entweder durch Zusag und neue Offenbarung, oder aber durch Wegnahme anzunehmen. Die Perfectibilisten maßen sich eine Würde und Sendung an, zu welcher sie keinen Titel vorzeigen können, stellen ein Princip auf, woraus nur eine vollständige religiöse Anarchie hervorgehen kann, läugnen in der Vollkommenheit des Christenthums die Vollkommenheit und Wahrheit Chrifti. Die Perfectibilisten seyen sich an die Stelle der Kirche und des in ihr waltenden h. Geistes, ja erheben sich über und wider die Kirche, die Apostel und Christus selbst. Gegen die Perfectibilisten der ersten Gattung, welche nämlich durch neue Revelation und Inspiration das Christenthum wesentlich ergänzen und verklären wollen, ist weiter zu erinnern, daß sie nur das alte Testament und seinen Prophetismus erneuern, und wie alle zu dieser Richtung gehörigen Individuen oder Partheien durch einen schauderhaften Ascetismus oder aber Antinomismus sich eine traurige Merkwürdigkeit erworben haben, ist aus der Geschichte zu bekannt. Gegen die Perfectibilisten der zweiten Gattung, welche meinen, Christus und die Apostel haben sich den jüdischen Vorurtheilen anbequemt, wogegen die Kirchenväter schon eifern 1), ist zu bemerken, daß sie also nicht bloß die göttliche, sondern auch die moralische Würde Chrifti im höchsten Grade verlegen, die Wahrhaftigkeit Gottes, welcher das Ganze bezeugt hat, angreifen und das Christenthum, welches sie vervollkommnen zu wollen erklären, von vorne herein in seinem Grunde und Objecte vernichten.

III.

Corolla r.

Efletticismus.

Also ist es verkehrt von dem Christenthume nur irgend einen

ctis religionibus a celebri admodum viro, mit der Ueberschrift: Porta pa

tens esto etc.

1) Iren. III, 5. 12. Tert. Praesc. XXIII. XXVI.

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Theil anzunehmen und einen andern zu verwerfen, nur einen Theil seiner dogmatischen, ethischen, liturgischen Substanz gelten zu lanen, nur sein theoretisches Element zu cultiviren (Gnosticismus, Pseudorationalismus), nur sein ethisches (Pseudoascetismus, Pseutomyfticismus), nur das, was dem Gefühle, der Phantasie zusagt, aufzunehmen (bloß ästhetisches und Gefühlschristenthum).

§. 3. Katholizität des Christenthums.

Katholisch ist das Christenthum 1), weil und in wiefern es 1) in seiner Einheit und Ganzheit, 2) für den ganzen Menschen2), 3) und das ganze Menschengeschlecht aller Zonen und Zeiten ist. Seinen Willen hinsichtlich dieser Allgemeinheit hat Christus selbst klar ausgesprochen 3), zu diesem Zwecke die Apostel in alle Welt ausgesandt. Und wie lebendig diese die Idee der Katholizität des Evangeliums ergriffen, zeigt sich in ihren Reden und noch mehr in ihren Thaten. Wie schnell ward durch sie Christi Wille und

1) Eus. D. Ev. I, 5. 7. fides catholica Aug. ver. Rel. c. 1X. n. 17. util. cred. c. VII. n. 18. Epl. CCXXXVIII. n. 25. Paulin. Epl. II. n. 4. catholica religio Paulin. Passio S. Genesii. n. 3. disciplina catholica Aug. util. cred. c. VIII. n. 20. Liber. niotıç xaJolixǹ nai úñooto). Epl. ad Epp. Orientis (ap. Soc. IV, 14.) Ratbert. Paschas. Universalis est (doctrina Christi) et in nullo sibi adversatur, sed unus in omnibus de Christo et integer manet sensus. Quem profecto finis Evangelii (Matth.) evidenter commendat, quod unus idemque sit, et manet et vadit. In Matth. XXVIII. 20. Abael. Est autem fides catholica, i. e. universalis, quae ita omnibus necessaria est, ut nemo discretus absque ea salvari possit. Vel catholica dicitur universalis ideo scilicet, quod nos unum facit, vel quod nos unit deo. Sent. c. II.

2) Aug. Qui doctrinam Christi adversam dicunt esse reipublicae, dent exercitum talem, quales doctrina Christi esse milites jussit, dent tales provinciales, tales maritos, tales conjuges, tales parentes, tales filios, tales dominos, tales servos, tales reges, tales judices, tales denique debitorum ipsius fisci redditores et exactores, quales esse praecipit doctrina Christiana, et audeant eam dicere adversam esse reipublicae, immo vero non dubitent eam confiteri magnam, si obtemperetur, salutem esse reipublicae. Epl. ad Marcellin. CXXXVIII. n. 15.

3) Matth. XXVIII, 20. Marc. XVI, 15. 16. Cfr. Joan. X, 16. XII, 24. 25. 32.

Vorhersagung erfüllt 1)! Man sehe die Briefe und Geschichte der Apostel, und die Schriften der Apostoliker und Apologeten 2).

Als höchste und legte Entwickelung der Offenbarung in der Menschheit und der Menschheit in ihr ist das Christenthum nothwendig katholisch. In allen Orten und Zeiten ist nur Eine und dieselbe Menschennatur durch das Eine, nämlich Gottes Gnade und Wahrheit, wie sie in Christus geworden, aus der Tiefe des Falles zu ziehen, zu ihrer Vollständigkeit und Reinheit zu erheben. Das Christenthum ist für jegliche Individualität und Nationalität, für jegliche Culturstufe und Staatsform. Es tilgt an allem bloß das Schlechte und Unvollkommene, was überwunden und abgethan werden muß. Es ist kein Hemmniß der Wissenschaften und Künste, welche vielmehr dadurch auf die rechte Bahn hingewiesen und zur Vollkommenheit geführt werden ). Von der Katholizität des Christenthums in der Zeit im Besondern noch etwas zu sagen, so haben wir deren Verheißung und Gewähr, wo Chriftus sagt:

1) Col. I, 6. 23. Rom. I, 8. X, 18. Cfr. Marc. XVI, 20.

2) Herm. Omnes nationes, quae sub coelo sunt, audierunt et crediderunt, et uno nomine filii dei vocati sunt. I. III. Sim, IX. c. XVII. Clem. (Rom.) Κήρυξ γενόμενος (Παύλος) ἐν τε τῇ ἀνατολῇ καὶ ἐν τῇ δύσει, τὸ γενναῖον τῆς πίστεως αὐτοῦ κλέος ἔλαβεν, δικαιοσύνην διδάξας ὅλον τὸν κόσ σμον καὶ ἐπὶ τὸ τέρμα τῆς δύσεως ἐλθὼν. Ι Cor. n. V. Justin. Οὐδέ ἐν γὰρ ἐστι τὸ γένος τῶν ἀνθρώπων εἴτε βαρβαρῶν, εἴτε ἑλλήνων, εἴτε ἁπλῶς ᾧτι οὖν ὀνόματι προςαγορευομένων ἡ ἁμαξοβίων ἢ ἀοίκων καλουμένων, ἢ ἐν σκην ναῖς κτηνοτρόφων οἰκούντων, ἐν οἷς μὴ διὰ τοῦ ὀνόματος τοῦ σταυρωθέντος Ἰησοῦ εὐχαὶ καὶ εὐχαριστίαι τῷ πατρὶ καὶ ποιητῇ τῶν ὅλων γίνωνται. Tryph. CXVII. (cfr. CXVI.) Tert. Externi (hesterni) sumus et vestra omnia implevimus, urbes, insulas, castella, municipia, conciliabula, castra ipsa, tribus, decurias, palatium, senatum, forum, sola vobis relinquimus templa. Apol. XXXVII. Hispaniarum omnes termini, et Galliarum diversas nationes, et Britannorum inaccessa Romanis loca, Christo vero subdita, et Sarmatorum et Dacorum et Germanorum et Scytharum et abditarum multarum gentium et provinciarum et insularum multarum nobis ignotarum et quae enumerare minus possumus. In quibus omnibus locis Christi nomen regnat. adv. Judd. c. VII. u. f. w.

3) Vgl. Wiseman connexion between Religion and Sciences. Chateaubriand Génie du Christianisme.

Er werde alle Tage bis an der Welt Ende mit dem von ihm eingefesten Apostolat seyn (Matth. XXVIII.) und er werde den heiligen Geist senden, daß er allzeit bei den Seinen bleibe (Joan. XIV.). Auch erbellt dieselbe aus der unten noch zu betrachtenden Nothwendigkeit des Christenthums. In Betracht der Wechselbeziehung des Christenthums zu der Uroffenbarung und dem alten Testamente, und wegen des Glaubens der alttestamentlichen Heiligen an den fommenden Erlöser, kann von demselben (dem Christenthum) gefagt werden, daß es so alt ist als die Welt, ihm auch in dieser Beziehung die Katholizität in der Zeit zugelegt werden 1).

§. 4. Apoftolizität des Christenthums.

Apoftolisch ist das Christenthum, weil und in wiefern es durch die Wirksamkeit der Apostel und auf deren Grund in der Zeit und für alle Zeiten erbaut ist, sie als ein bleibendes, fortwirkendes Mement seiner ersten und bleibenden Erscheinung an sich hat, wodurch es in der Welt sich als dieses in der Eristenz und für die Erkenntniß seßt und fortseßt. Das Christenthum, wie es factisch in die Zeit eingetreten ist, begreift in seiner Concretheit wie die Ericheinung Christi, so die Sendung der Apostel in seinem Namen und mit seiner Vollmacht. Sie find die Mittler, Träger des Chriñenthums für alle Welt und Zeit; fie allein haben die höhere Sendung und Kraft. Was nicht durch diese Kanäle kömmt, rührt nicht aus der wahren Quelle und ist kein Lebenswasser. Als das Eine und katholische ist das Christenthum nothwendig das apostolische und umgekehrt. Als Eigenschaft und Merkmal des Christenthums war die Apostolizität auch von jeher anerkannt, nur die croftolische Lehre als christliche, diese als apostolische von Anfang und allezeit angesehen. So Ignatius 2), Jrenäus '), Tertullian†),

1) Aug. Nam res ipsa, quae nunc Christiana religio nuncupatur, erat apud antiquos, nec defuit ab initio generis humani, quousque ipse Christus veniret in carne, unde vera religio, quae jam erat, coepit appellari Christiana. Retract. I. 13. n. 3. Cf. Tat. ad Graec. c. XXXV. Theophil. Autolye. III, 16. Eus. H. E. I, 9. Dem. Ev. I, 3. Epiph. Haer. I. n. 5. Justin. Apol. I. n. 46. Apol. II. n. 7.

2) Δόγματα Ἰησοῦ Χριστοῦ καὶ ἀποστόλων. Magn. n. XIII.

3) Non enim per alios dispositionem salutis nostrae cognovimus, quam Alec's Dogmatit. 1. Dritte Aufl.

5

Clemens von Alexandrien 1), Pamphilus), Athanasius 3), Lactantius *), Chryfoftomus *), Luguftin *), Cyrillus son Mlleran drien'), Theodoret ®), Leo ®).

per eos, per quos evangelium pervenit ad nos.

Quod quidem tunc prae

coniaverunt, postea vero per dei voluntatem in scripturis nobis tradiderunt fundamentum et columnam fidei futuram. III, 1.

+) Apostolica doctrina. Praesc. c. 32.

1) Οἱ προπάτορες τῶν δογμάτων (οἱ ἀπόστολοι). Str. III, 1.

2) Apostolica et ecclesiastica dogmata. Apol. Orig. c. I.

3) Οὐδὲ νῦν ἡ πίστις ἤρξατο, ἀλλ ̓ ἐκ τοῦ κυρίου διὰ τῶν μαθητῶν εἰς ἡμᾶς διαβέβηκεν ἵν ̓ οὖν μὴ τὰ ἐξ ἀρχαίων μέχρις ἡμῶν τηρηθέντα ἐν ταῖς ἐκκλησίαις ἐν ταῖς νῦν ἡμεραῖς παραπόληται, καὶ τὰ πιστευθέντα ἡμῖν ζη τηθῇ παρ' ἡμῶν, κινήθητε, ἀδελφοὶ, ὡς οἰκονόμοι των μυστηρίων τοῦ θεοῦ τυγχάνοντες. Εpl. encycl. ad Epp. n. 1.

4) Ordinavitque eos et instruxit ad praedicationem dogmatis ac doctrinae suae, disponens testamenti novi solemnem disciplinam. De morte Persecut. n. II.

5) Οἱ πρῶτοι τῶν δογμάτων διδάσκαλοι (οἱ ἀπόστολοι nämlid). In Jes. II. n. 3. Ἐγὼ τῶν ἐκκλησιαστικῶν δογμάτων τὸν Παῦλον οἶδα διδάσκαλον ὅταν Παῦλον εἴπω, Χριστὸν κηρύττω. αὐτὸς γὰρ ἦν ὁ ἐν Παῦλῳ φθεγγόμενος. Hom. in illud, in qua potest. n. 6. Τῶν νόμων καὶ τῶν δογμάτων τους μὲν δι ̓ ἑαυτοῦ, τοῦς δὲ διὰ τῶν ἀποστόλων ἔδωκεν ἡμῖν ὁ χριστός· ὅτι γὰρ οὐ πάντας αὐτὸς δι ̓ ἑαυτοῦ τίθησιν, ἄκουσον τί φησι· πολλὰ ἔχω λέγειν ὑμῖν, ἀλλ' οὐ δύνασθε βαστάζειν ἄρτι. De virginit. c. ΧΙΙ.

6) Catholica fides veniens de doctrina apostolorum, plantata in nobis, per seriem successionis accepta, sana ad posteros transmittenda. In Joan. Tract. XXXVII. n. 6.

7) Καὶ ἀπαρχὴ μὲν τούτων τῶν ἱερῶν κηρυγμάτων γεγόνασιν ἡμῖν οἱ προ σπέσιοι μαθηταὶ πλεῖστοι δὲ μετ ̓ ἐκείνους οἱ τὸν παρ' αὐτῶν ἐχνηλατοῦντες λόγον οὐκ ἐκ μόνων Ἰουδαίων, ἀλλὰ γὰρ καὶ ἐκ ταγμάτων ἑλληνικῶν, οἱ καὶ τῆς ἐν κόσμῳ σοφίας ἐν καλῷ γεγονότες καὶ εὐγλώττειν εἰδότες, ἄριστοι γεγόνασι παιδευταὶ, τὸν μὲν ἀκλινῆ τῆς πίστεως λόγον οἰκοδομοῦντες ἀστείως ἐν ταῖς τῶν μυσταγωγούντων ψυχαῖς, ἐνιέντες δὲ αὐτοῖς πολιτείας τὴν ἀξιάγκστον συνείδησιν. In Jes. I. V. T. IV. ἀποστολικὴ καὶ εὐαγγελικὴ πίστις. Apol. ad Theod. defens. anathem. I. unb font oft.

8) Εὐαγγελικὰ καὶ ἀποστολικὰ διδάγματα. Theod. Epl. ad Joan. Antioch. Θεῖαι τῶν ἀποστόλων διδασκαλίαι. Theod. Repr. Cyr. anath. II.

9) Doctrina evangelica et apostolica. Leo Epl. LXI. (Ball.) ad Martin. et Faust. Presbytt.

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