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Eph. I, 23.), Tempel Gottes (Eph. II, 21.) u. f. w. Die Väter bestimmen sie als Versammlung der Gläubigen 1) oder, das tiefe Paulinische Bild festhaltend, als Christi Leib (Dogmeng. I, 54.), welche Ausfassung auch von der Wissenschaft späterhin beibehalten wurde2) und viel besser ist, als die in jüngster Zeit beliebten Definitionen der Kirche, als: Religionsgesellschaft, Verein zur Erhaltung und Verbreitung des Christenthums 3), Gesellschaft von Menschen, welche sich zum Zwecke segt, die absolut wahre Reli gion ins Bewußtseyn und Leben einzuführen*), und wie diese Bestimmungen sonst noch lauten. Die Kirche ist keine moralische Person, die für sich fertig ist und außer sich einen Zweck verfolgt, sondern ihr Zweck ist in ihr, ist, sich selbst zu segen und sich geltend zu machen. Sie ist kein ethischer Verein, gegründet auf Sitte und Gesez, sondern eine heilige Gemeinschaft, gegründet auf Wahrheit und Gnade.

Erster Abschnitt.

Wirklichkeit der Kirche.

1) Die Wirklichkeit der Kirche erhellt aus den Worten, Thaten, Irftitutionen Christi. Von der Kirche redete er bald im unbildlichen*), bald im bildlichen Ausdrucke †), besonders häufig mit der

1) Theod. σúhoyos tāv mɩotāv. in Eph. I, 23.

2) Est igitur ecclesia corpus mysticum, organicum, fide Christi animatur. Primo corpus ponitur pro genere; additur organicum, id est habens organa, quia secundum apostolum sicut in corpore naturali multa membra babentur etc. Universit. Cracov. tract. sup. auctorit. sacri gen. Conc. ad Basil. conv. (in Fontani nov. delic. eraditt. T. II.)

3) Darnach stände Christus an der Spiße dieses Vereins als Stifter und erster Director oder Präsident desselben. Von ihm wäre bloß die Free und Anregung ausgegangen, den Verein selbst hätten die Menschen gegründet, die auf seinen Plan eingingen; die Kirche wäre ein Werk menschlichen Beliebens und menschlicher Kraft.

4) Diese haben also schon die wahre Religion jeder für fich, und es gefällt ihnen sich zusammenzuthun, um sie ins Bewußtseyn und Leben einzuführen. Das ist wahrlich schön von diesen Leuten, daß fie diesen Vorsat gefast haben. Ich will nicht hoffen, daß sie nicht wieder davon abgehen, und wünsche ihnen ein gutes Gelingen.

5) Matth. XVI, 18. Super hanc petram aedificabo ecclesiam meam.

Zweiter Abschnitt.

Beschaffenheit der Kirche.

Die Kirche ist so beschaffen, wie Christus sie geschaffen hat, wenn der Ausdruck erlaubt ist. Wir haben es hier mit einem göttlichen Factum zu thun, und da ist ein apriorisches Verfahren nicht an seinem Plage. Es kann aber nicht fehlen, daß, welche Einrichtung Christus seiner Kirche gegeben, jedenfalls die rechte gewesen ist, deren Congruenz wir dann betrachten können und sollen.

An der Kirche nach ihrer Wirklichkeit sind zu bemerken 1) die Einheit, 2) Katholizität, 3) Apostolizität, 4) Heiligkeit. Daran lehnt sich weiter die Betrachtung ihrer Lebendigkeit, Indefectibilität 2c.

§. 1. Einheit.

Die Einheit der Kirche besteht 1) in der Einzigkeit, wonach es eine Mehrheit von christlichen oder coordinirten Kirchen nicht gibt, auch nicht geben kann, 2) der Einigkeit, wonach die Kirche mit all ihren Momenten und Theilen als ein Ganzes und Zusammenhängendes besteht.

I.

Einzigkeit der Kirche.

1) Christus redet immer nur von Einer Kirche 1), Einer Hürde und Heerde2), Einem Weinstocke (Joan. XV.), Einem Himmelreiche auf Erden, segte nur Eine Taufe, Eine Eucharistie ein, machte nur einen Fels zum Fundamente der Kirche.

2) So reden auch die Apostel nur von einer Kirche 3), Einer Gemeinschaft Christi *), Einem neuen Menschen), Einem Leibe Christi +), Einem Hause Gottes ††).

1) Matth. XVI, 15. Aedificabo ecclesiam meam. XVIII. Dic ecclesiae; et si ecclesiam non audierit.

ea.

2) Joan. X, 16. Et illas oportet me adducere ... et fiet unum ovile. 3) Eph. V, 25. Christus dilexit ecclesiam, et seipsum tradidit pro Cor. XII, 12 sq.

26. 27. 32. I 4) I Cor. I, 9.

Christi.

5) Eph. II, 15.

Per quem vocati estis in societatem filii ejus Jesu

Ut duos condat in semetipso in unum novum ho

3) Die Kirche hat immer sich als die Einzige gewußt und befannt; man sehe ihre Glaubenssymbole1), die Zeugnisse eines Clemens von Alexandrien 2), Tertullian 3), Cyprian *), Optatus von Milev3), welche sie als die Eine Taube (Cantic. VI, 8.) '), Mutter), das Eine Gotteshaus +), die Eine Rettungsarche ††) be

†) Eph. II, 6. Et reconciliet ambos in uno corpore. V, 23. Christus caput est ecclesiae, ipse salvator corporis ejus. Col. I, 18. 24. ΙΙΙ, 18.

**) Eph. II, 21. In quo omnis aedificatio constructa crescit in templum sanctum in domino. 22. In quo et vos coaedificamini in habitaculum dei in spiritu. I Tim. ΙΙΙ, 18.

1) Symb. Nic. Πιστεύομεν εἰς μίαν ἐκκλησίαν.

2) Εἰς μὲν ὁ τῶν ὅλων πατὴρ, εἷς καὶ ὁ τῶν ὅλων λόγος· καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐν καὶ τὸ αὐτὸ πανταχοῦ. Μία δὲ μόνη γίνεται μήτηρ παρθένος " ἐκκλησίαν ἐμοὶ φίλον αὐτὴν καλεῖν. Paed. I, 6. Ἐκ τῶν εἰρημένων ἄρα φανε μὲν οἶμαι γεγενῆσθαι μίαν εἶναι τὴν ἀληθῆ ἐκκλησίαν, τὴν τῷ ὄντι ἀρχαίαν

Ἑνὸς γὰρ ὄντος τοῦ Θεοῦ καὶ ἑνὸς τοῦ κυρίου, διὰ τοῦτο καὶ τὸ ἄκρως τίμιον κατὰ τὴν μόνωσιν ἐπαινεῖται, μίμημα ἂν ἀρχῆς τῆς μιᾶς· τῇ γοῦν τοῦ ένας φύσει συγκληρονται ἐκκλησία ἡ μία, ἣν εἰς πολλὰς κατατέμνειν βιάζον τας αἱρέσεις" κατά τε οὖν ὑπόστασιν, κατά τε ἐπίνοιαν, κατά τε ἀρχὴν, κατά τε ἐξοχὴν μόνην εἶναι φαμεν τὴν ἀρχαίαν καὶ καθολικὴν ἐκκλησίαν. Strom VII, 17. ̓Αλλὰ καὶ ἡ ἐξοχὴ τῆς ἐκκλησίας, καθάπερ ἡ ἀρχὴ τῆς συν στάσεως κατὰ τὴν μονάδα ἐστιν, πάντα τὰ ἀλλὰ ὑπερβάλλουσα καὶ μηδὲν ἔχουσα ὅμοιον ἢ ἴσον αὐτῇ. Ibid.

3) Omne genus ad originem suam censeatur necesse est. Itaque tot et tantae ecclesiae, una est illa ab apostolis prima, ex qua omnes. Sic omnes primae et omnes apostolicae, dum unam omnes probant unitatem, dum est illis communicatio pacis et appellatio fraternitatis et contesseratio hospitalitatis, quae jura non alia ratio regit, quam ejusdem sacramenti apa traditio. Praesc. c. ΧΧ.

4) Deus unus est et Christus unus et una ecclesia et cathedra una supra petram domini voce fundata. Aliud altare constitui aut sacerdotium novum fieri praeter unum altare et unum sacerdotium non potest. Quisquis alibi colligit, spargit. Adulterum est, impium est, sacrilegum est, quodcunque humano furore instituitur, ut dispositio divina violetur. Epl. XL.

5) Christus, qui est sponsus unius ecclesiae. De Schism. Donatist. 1. Β. Χ.

6) Basil. in Ps. XLIV. n. 9.

7) Clem. Paed. I, 6. Pacian. Epl. II. ad Sympr. n. VII.

Alee's Dogmatif. 1. Dritte Aufl.

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zeichnen, auf die Einheit ihres Ursprungs1), Fundaments 2), der Wahrheit3), der Gnade *) verweisen, die Untheilbarkeit des Gewandes Chrifti vergleichen'). Uebrigens war diese Einzigkeit der Kirche selbst von den ältern Häretikern und Schismatikern nicht in Abrede gestellt, sondern vielmehr strenge festgehalten, so von den Montanisten, Novatianern, Donatiften u. s. w.

4) Die Kirche hat die Bewahrung und Verbreitung des Chriftenthums zum Zwecke; in seiner Einzigkeit ist somit die der Kirche poftulirt. Eine Mehrheit der Kirchen wäre das geeignetste Mittel die Einheit des Christenthums aufzulösen. Die Kirche ist das Christenthum felbft in seiner zeitlich räumlichen Erscheinung, mit seiner Einheit ist also auch ihre nothwendig gesegt. Wie wir also die Kirche betrachten, teleologisch oder ätiologisch, immer ist sie eine Einzige. Analogisch ergibt sich daffelbe; Einheit ist Vollkommenheit Gottes, des Universums, also auch der Kirche. Nicht eine abstracte Vielheit, sondern eine Vielheit, welche wiederum Einheit ist, kann als Vollkommenheit betrachtet werden, so die Entfaltung der Einen allgemeinen Kirche in ihre Particularkirchen, aber nicht die Coexistenz absolut getrennter und sich entgegengeseßter Kirchen.

Anmerkung. Daß alle fich chriftlich nennende Kirchen zusammen eine Christuskirche constituiren, kann nur von der Gedanfenlosigkeit behauptet und angenommen werden, welche übersieht, daß sie nicht bloß in ihrer äußerlichen, zufälligen Erscheinung abweichen, sondern die Spaltung bis in ihre tiefsten Grundlagen geht.

+) Orig. in Lev. Hom. IV. n. 8. Jos. Hom. III. n. 3. Lact. div. inst. IV, 14. Cyr. c. Anthrop. c. XII.

++) Cyp. de unit. Orig. Gen. Hom. II. n. 3.

1) Clem. Str. VII, 17. Tert. Praesc. XX.

2) Cyp. Epl. XL. Pacian. ad Sympr. III. n. 11.

3) Clem. fragm. in Gall. I. p. 185. Epiph. fid. cath. expos. n. V. Jul. Pomer. Vit. cont. III, 21.

4) Hier. in Gal. III, 28. Leo Serm. III. n. 2. Aug. in Ps. LXXXV. n. 14.

5) Aug. In illa veste unitas commendata est, in illa veste caritas praedicata est, ipsa est desuper texta. Serm. CCLXV. n. 7.

II.

Einigkeit der Kirche.

Die Einigkeit der Kirche besteht, wie schon angegeben, darin, daß sie mit all ihren Momenten, Theilen, Gliedern im Zusammenbang, so eine Totalität ist.

1) Die Einigkeit der Kirche spricht Chriftus aus in dem Bilde des Himmelreiches, in dem Gleichnisse der Einen Heerde, der Einen Hürde, unter dem Einen Hirten (Joan. X. XXI.), in dem Gleichnisse des Weinstocks, in welchen alle Reben aufgenommen, des Einen und selbigen Lebens theilhaftig werden (Joan. XV.), im Gleichnisse des Einen auf Einen Felsen gegründeten Baues (Matth. XVI.). Eine Lehre hat er verkündet, den Aposteln zur Verkündung 1), ihnen und der Welt zum Glauben2) und Bekenntniß (Matth. X, 32 33.) übergeben, Eine Taufe, Eine Eucharistie für Alle eingesezt, Einen Geißt Allen verheißen.

2) Die Kirche Chrifti erscheint auch von Anfang ihrer Eristenz als innerlich und äußerlich zusammenhängende im Glauben und Cultus 3), und als Einige von den Aposteln, und besonders Petrus in dem Einen Geifte regierte.

3) Die apostolischen Sendschreiben bezeichnen die Kirche als Einen Menschen (Adam)*), Einen Leib†), Einen Tempel Got

1) Matth. XXVIII, 19. Docete omnes gentes servare omnia, quaecunque mandavi vobis.

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2) Joan. XIV, 23. Si quis diligit me, sermonem meum servabit. XVII, 20. Non pro eis autem rogo, sed et pro eis, qui credituri sunt per verbum eorum in me. 21. Ut omnes unum sint, sicut tu pater in me, et ego in te. 22. 23. VIII, 31. Si vos manseritis in sermone meo, vere discipuli mei eritis. XIV, 21. Qui habet mandata mea, et servat ea, ille est, qui diligit me. 23. 24. crediderit, condemnabitur.

Marc. XVI, 16. Qui non

3) Act. II, 42. Erant autem perseverantes in doctrina apostolorum et communicatione fractionis panis et orationibus. 46. Quotidie quoque perdurantes unanimiter in templo et frangentes circa domos panem. (Cf. I. 14.) IV, 23 sq. 32.

4) Eph. II, 14. Fecit utraque unum

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18. Legem mandato

rum evacuans, ut duas condat in semetipso in unum novum hominem

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