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der Sohn, oder besser: wenn derselbe Gott Vater, Sohn und Geist ist, das eine göttliche Wesen terminirt ist als Vater, Sohn und Geist. Die biblischen Einwendungen werden in der Lehre von der Gottheit des Sohnes und des Geistes ihre Abfertigung erhalten.

§. 2. Nähere Bestimmung der Einheit in der Dreieinheit.

Die Einheit in der Dreieinheit ist keine collective, sondern eine numerische. Dieses erhellt aus allen Stellen der Schrift und der Väter, welche für die Trinität oben angeführt sind, so wie aus der ganzen Exposition der Einheits- und Trinitätslehre. Die Einheit der Gottheit haben aus und nachdrücklich mehre Alten als eine numerische erklärt und vertheidigt1) und das vierte lateranensische Concil sich feierlich dafür ausgesprochen 2). Mit der collectiven Einheit in der Trinität wäre ein Polytheismus ftatuirt, das Heidenthum in einer neuen Form repristinirt.

§. 3. Inneres Verhältniß der Dreieinheit.

Das innere Verhältniß der Dreieinheit ist die Procession und Immanenz, eine in und mit der andern. Ohne wahrhaftige Proceffion wäre in Gott keine Mehrheit der Personen, ohne Immanenz keine Einheit und Unendlichkeit des Wesens, wie ohne Einheit und

1) Dion. Rom. epl. adv. Sabell. (ap. Eus. H. E. VII, 8.) Basil. Sp. S. XVII, 41. Greg. Nyss. 1. quod non tres sint dii. Aug. trin. I, 6. Conc. Arim. (ap. Hil. op. hist. fragm. VII. n. 4. (append.)

2) Damnamus ergo et reprobamus libellum seu tractatum, quem abbas Joachim edidit contra Petrum Lombardum de unitate seu essentia trinitatis, appellans ipsum haereticum et insanum pro eo, quod in suis dixit sententiis, quoniam quaedam summa res est Pater et Filius et Spiritus sanctus, et illa non est generans, neque genita, neque procedens. Unde asserit, quod iste non tam trinitatem, quam quaternitatem adstruebat in Deo, videlicet tres personas et illam communem essentiam quasi quartam manifeste protestans, quod nulla res est, quae sit pater et filius et spiritus sanctus, nec est essentia, nec substantia, nec natura: quamvis concedat, quod pater et filius et spiritus sanctus sunt una substantia, unaque natura, verum unitatem hujusmodi non veram et propriam, sed quasi collectivam et similitudinariam esse fatetur, quemadmodum dicuntur multi homines unus populus, et multi fideles una ecclesia.

Unendlichkeit keine Immanenz. In diesem immanenten Processus und dieser procedirenden Immanenz Gottes des Dreipersönlichen besteht eben dessen unendliche Lebendigkeit und Glückseligkeit. Diese 23ed feleinwobuung (circuminsessio, περιχώρησις, συμπεριχώ gnois) verkündet die Schrift1) und die Ueberlieferung2), und, wie wir vorhin sahen, ist sie von Gottes Begriff dringend gefodert. Die Processio und Immanenz sind in Ewigkeit 3) und Unermeßlichkeit; allzeit und allenthalben ist Gott hervorgehend und in sich bleibend.

§. 4. Verhältniß der Dreieinigkeit nach Auffen.

Das innere Verhältniß der Drei ist das Fundament ihres

1) Joan. XIV, 10. Non creditis, quia ego in patre, et pater in me est. Verba, quae ego loquor, a me ipso non loquor. Pater autem in me manens ipse facit opera. 7. si cognovissetis me et patrem meum utique cognovissetis, et amodo cognoscetis eum et vidistis eum. 9. qui videt me, videt et patrem. VIII, 29. X, 38. XVI, 32.

2) Athen. Οντος δὲ τοῦ υἱοῦ ἐν πατρὶ, καὶ πατρὸς ἐν υἱῷ, ἑνότητε καὶ δυνάμει τοῦ πνεύματος νοῦς καὶ λόγος τοῦ πατρὸς ὁ υἱὸς τοῦ Θεοῦ. leg. n. X. Orig. Scientia sacramenti, quomodo pater in filio, et filius in patre. in Luc. Hom. XXXIV. Ath. veμа öпεр ÈσTIV Ev tậ λóyw τῷ ὄντι ἐν τῷ πατρὶ. c. Ar. Or. III, 23. Greg. Nyss. ὁ πατὴρ καὶ ὁ υἱὸς κατὰ τοῦ αὐτοῦ κεχωρηκότες τόπου καὶ ἀλλήλων δεκτικοὶ γεγονότες καὶ ἔν ὄντες, ὡς μικροῦ πρόςθεν ἔφημεν, μόνη ὑπόστασις καὶ προςηγορία θάτερος θατέρου διενήνοχεν, ἐν ἀλλήλοις δὲ τυγχάνουσιν ὄντες. orat. adv. Sabell. et Ar. in Maj. coll. VIII, II. p. 8. Hieron. Pater in filio est, et filius in patre, et in utroque spiritus sanctus. In Ezech. XL, 44. Ambr. Cum solum dico patrem filium non separo, quia in sinu et secreto patris filius est; cum solum filium dico, et patrem jungo Sic ergo et pater solus beatus et solus potens dicitur (I Tim. VI, 15. 16.), ut ab eo filius non sequestretur, qui in patre semper est. De interpell. David II, 4. n. 15. Cyr. ix de Toυ пaтρÒÇ ÖVтA TOY viÒY, τοῦτ ̓ ἐστιν ἐκ τῆς οὐσίας αὐτοῦ, ἐξ αὐτοῦ τε προελθεῖν ἀῤῥήτως, ἐν αὐτῷ τε μένειν ἐνοοῦμεν. in Joan. XIV, 11. XVII, 18. ἔστι γὰρ ὁ πατὴρ ἐν τε τῷ υἱῷ καὶ τῷ ἁγίῳ πνεύματι, ὁμοίως δὲ καὶ ὁ υἱὸς καὶ τὸ πνεῦμα iv Te Tộ πatρì xai év äλhots. trinit. dial. VII. Dion. div. Nom. c. II. S. 4. Joan. Dam, fid. orthod. I, 8. 19.

3) Aug. Epl. CCXXXVIII. n. 2.

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Verhältnisses nach Aussen. Weil der Sohn von dem Vater ewig innerlich ausgeht, darum geht er von ihm zeitlich gesandt in die Welt aus '), und weil der Geist vom Vater und vom Sohne ewig innerlich ausgeht, darum kömmt von dem Vater und dem Sohne äusserlich und zeitlich gesandt der Geist in die Welt 2), und weil der Vater nicht immanent ausgeht, so erscheint er auch nicht nach auffen gesandt 3). Der Vater ist also sendend und nicht gesandt, der Geist gesandt aber nicht sendend, der Sohn beides, gesandt und sendend. Die Sendung des Sohnes und des Geistes bedeutet aber deren besondere Gegenwart und Wirksamkeit in der Creatur.

Der Vater ist der beschließende, vorbestimmende, in den Werken nach Aussen, in der Schöpfung*), Erlösung *), Regierung *), Heiligung), Berufung zum Glauben ®) und Apostolate "); der Sohn der Thuende, Ausführende 10), der Geist der Vollendende†).

1) Joan. VI, 23. Qui non honorificat filium, non honorificat patrem, qui misit eum. 38. Descendi de coelo, non ut faciam voluntatem meam, sed voluntatem ejus, qui misit me. 39. Haec est autem voluntas ejus, qui misit me patris etc. VII, 29. Ego scio eum, quia ab ipso sum, et

ipse me misit. XVI, 28.

Exivi a patre et veni in mundum.

2) Joan. XIV, 16. Ego rogabo patrem et alium paraclitum dabit vobis etc. XVI, 26. Cum autem venerit paraclitus, quem ego mittam vobis a patre, spiritus veritatis, qui a patre procedit.

3) Solus pater non legitur missus, quoniam solus non habet auctorem, a quo genitus sit, vel a quo procedat. Et ideo non propter naturae diversitatem, sed propter illam auctoritatem solus pater non dicitur missus. Aug. cont, serm. Arian. n. 4.

4) Apoc. IV, 11. Propter voluntatem tuam erant et creata sunt.

5) Matth. XXVI, 39. 42. I Cor. I, 1. Eph. 1, 4-6. 9. 11. Heb. X, 7. 9.

6) Act. I, 7. Non est vestrum, nosse tempora et momenta, quae posuit pater in sua potestate.

7) Matth. XX, 23. Sedere ad dexteram meam vel sinistram non est meum dare vobis, sed quibus paratum est a patre meo. XXV, 34. Venite benedicti patris mei.

8) Eph. I, 4-6. Col. I, 12.

9) Eph. I, 1. Col. I, 1. 1 Cor. I, 1. II Cor. I, 1. III, 6.

10) Orig. in Joan. T. XIII. n. 36. 37. Chrys. in Eph. Hom. I. n. 4.

Der Sohn wirkt im Namen des Vaters nach Aussen dessen Plan, und der Geist vollendet im Namen des Sohnes nach Aussen dessen Werke. Der Sohn bedingt das Daseyn der Creatur der Substanz nach; der Geist vollendet die Creatur, fie im Besondern formend, belebend, die leibliche Creatur leiblich, die intelligente geistig formend, belebend. Wie der Sohn die erste Schöpfung im Allgemeinen in der Masse bedingt hat und der Geist dieselbe im Einzelnen ausgegliedert hat, so ist auch die Herstellung, Erlösung im Allgemeinen, das Werk des Sohnes, deren Vollendung im Einzelnen, die Formung der Einzelnen in der Gnade, die Vertheilung der Gnade in den Einzelnen, ein Werk des Geistes. Die Natur ist Werk des Sohnes (des natus), der Geist Werk des Geistes: Adam als Natur Werk des Sohnes, als Geist, als bes wußter und freier, Werk des Geistes; eben so die einzelnen Engel als Natur, als Welt, uixpónooμos, jeder für sich, — Werk des Sohnes, als Geist, bewußter und heiliger, jeder ein Werk des Geistes.

Der Sohn vermittelt die Verbindung der Creatur mit dem Vater, der Geist deren Verbindung mit dem Sohne; durch den Sohn stehen wir in dem Seyn, welches im Vater als individuirt repräsentirt ist, durch den Geist stehen wir in der Erkenntniß, als durch den Sohn repräsentirt. Der Geist aber ist in unserer indis

Athan. Πάντα ἃ ποιεῖ καὶ δίδωσιν ὁ πατὴρ, δι' αὐτοῦ ποιεῖ τε καὶ παρέχει. c. Ar. or. I. 45.

+) Go beeignet Bafilius sen Bater als προκαταρκτικὴ αἰτία, ben Gohn als δημιουργικὴ αἰτία, ben Geift als τελειωτικὴ αἰτία, ben Bater από ἀρχὴ τῶν ὅλων μία δι' υἱοῦ δημιουργούσα καὶ τελειοῦσα ἐν πνεύματι. Spir. S. XVI. n. 38. Greg. Νaz. Καὶ τὸ ἐννοήμα ἔργον ἦν λόγῳ σύμπλη ρούμενον, καὶ πνεύματι τελειούμενον. or. XXXVIII. XLII. Greg. Nyss. Πῶς εἰς τὸ ὄνομα τοῦ πατρὸς (βαπτίζονται); ἐπειδὴ ἀρχὴ τῶν πάντων πῶς εἰς τὸν υἱὸν; ἐπειδὴ δημιουργὸς τῆς κτίσεως. πῶς εἰς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον; ἐπειδὴ τελειωτικὸν τῶν πάντων. De bapt. Christ. (p. 312. Τ. II, Mor.) cfr. ad Ablab. Cyr. Πράττεται πάντα παρὰ τοῦ θεοῦ καὶ πατρὸς di' vioũ iv яvεúμati. De fide ad Reg. serm. II. n. 51. Joan. Dam. Κτίζει δὲ (ὁ Θεὸς ἐννοῶν, καὶ τὸ ἐννόημα ἔργον ὑφίσταται λόγῳ συμπληρούμενον καὶ πνεύματι τελειούμενον. Fid. orth. II, 2,

c. Jul. 1. III.

viduellen und in der allgemeinen Menschheit, in dem gläubigen Menschen (der kleinen Kirche) und in der Kirche (dem großen Gläubigen), durch die Gnade, die Liebe Gottes zu uns und unsere Liebe zu Gott.

Der Sohn steht wie mitten zwischen Gott und der Creatur, der Geist ist inner der Creatur selbst, die Vermittlung Christi in fie und in ihr vermittelnd. Darum ist die Signatur des Sohnes diá, Ausdruck seiner Mittlerschaft, als einer zwischen Gott und der Creatur mitten inne sich haltenden, Wahrheit und Gnade von Gott in die Creatur hinab, Glauben und Gebet zum Vater hinauf vermittelnden; und die Signatur des Geist ist ¿v oder ɛis, Ausdruck seiner Vermittlung als einer, welche im Menschen und in welcher der Mensch besteht; und die Signatur des Vaters ist ¿x, wodurch ausgesprochen ist, daß er der Urgrund und das Urziel aller Vermittlung des Sohnes und des Geistes ist. Wie Alles aus dem Vater durch den Sohn in dem heiligen Geiste ist, so ist der Vater über Alles, der Sohn durch Alles, der Geist in Allem1). Es ist aber dieses ganze äussere Verhältniß (éx, diá, eis, év) in dem ewigen innerlichen gegründet; denn aus dem Vater geht als aus dem ewigen Urgrunde hervor der Sohn und der Geist, und von dem Vater und durch den Sohn geht hervor der Geist, und in ihn geisten sie sich aus, und bleiben Eins in ihm in Wechselliebe 2).

Anmerkung. Die Spur einer Dreieinheitslehre hat man

1) Iren. adv. Haer. V, 18. n. 2. Hippolyt. c. Noët. n. XIV. Greg. Thaum. expos. fidei.

2) I Cor. VIII, 6. Nobis tamen unus Deus, Pater, ex quo omnia, et nos in ipsum, et unus Dominus Jesus Christus, per quem omnia, et nos per ipsum. II Cor. V, 18. Omnia autem ex Deo, qui nos reconciliavit per Christum. Eph. II, 18. Quoniam per Jesum Christum habemus accessum ambo in uno spiritu ad patrem. Rom. I, 5. Heb. I, 2. Vom Vater steht diú als Bezeichnung des Wollenden, Beschließenden I Cor. I, 1.9. IV, 1. Gal. I, 1. IV, 7. Eph. I, 1. Heb. II, 10. Von Chriftus diá und vom Vater eiç Col. I, 20. Eph. 1, 5. Von Chriftus eiç Col. I, 16. iv Col. I, 15. I Cor. I, 30. Vom Geifte dià Rom. VIII, 11. I Cor. II, 10.

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