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endlich ist nur der Abstand des Unendlichen vom endlichen Seyn oder dem Nichiseyn, aber durchaus nicht der Abstand des endlichen Seyns von einem andern endlichen Seyn oder Nichtseyn, z. B. des Steines von der Pflanze, des Thieres vom Engel.

Viel besser ist die Argumentation derer, die da sagen: Der Act ist unendlich, größer als welcher keiner gedacht werden kann; ein solcher ist aber der Schöpfungsact, nämlich in formaler Bes ziehung oder in Hinsicht auf seine Art und Weise; denn ein der Art und Weise nach größeres emanentes Wirken kann es nicht geben, als da eine Substanz durch ein bloses Wort oder Gebot (fiat) aus dem Nichtseyn in's Seyn übertritt. Daß auf Grund der Endlichkeit des Products die Unendlichkeit der Production in Beziehung auf ihre Form, ihre Art und Weise, nicht angestritten werden kann, ist offenbar.

B. Gestaltung der Welt.

In der Gestaltung der Welt gibt sich ein mächtiger Bildner zu erkennen, inwiefern deren nur zufällig, d. i. nicht wesentlich, geformter, gegen die Gestaltung an sich gleichgültiger Stoff übers haupt als ein geformter erscheint; dann inwiefern derselbe in dieser besondern, so überaus vollkommenen Gestalt und Ordnung geformt und gefaßt erscheint. Diese Ausgliederung der ungeheuern Masse zur leichten lichten Welt, diese Bildung und Ordnung der Himmelskörper, die Gestaltung und Ordnung des Erdkörpers mit seinen einzelnen Organismen; die Mannigfaltigkeit und Harmonie, die Aufstufungen, Uebergänge und Verbindungen des Lebens; die Bedeutsamkeit, Idealität der Formen und Farben der gesammten Natur, die ätiologische und teleologische Verkettung in den einzelnen Organismen und in dem Ganzen der Weltorganis sation, bekunden einen Urheber von großer Intelligenz, Freiheit, Weisheit, Güte und Macht.

Zu einem vollen Beweise vom Daseyn Gottes aus der Gestalt der Welt reicht aber nicht hin, daß wir eine große Weisheit darin wahrnehmen und aufzeigen, sondern es wird erfodert, daß wir eine unendliche darin erkennen und nachweisen. Dies ses ist aber unmöglich. Denn um die in der Welt sich kund ge

bende Weisheit als unendlich große wahrnehmen zu können, müßten wir selbst zuerst allwissend, unendlich weise seyn, um den ganzen Weltplan, und diesen als den besten unter allen möglichen mit Gewißheit zu erkennen, wie schon Kant richtig bemerkt hat'). Eine solche Wissenschaft zu prätendiren, kann aber Niemand kühn genug seyn. Weiter läßt sich sagen: Die Weisheit der Welt ist von dem obersten Weltzwecke und den Mitteln, womit derselbe zu verwirklichen ist, bedingt. Wird ein Endliches (der Mensch z. B.) als oberster Weltzweck angenommen, so wird mit der Läugnung der Unendlichkeit des Zwecks auch die Unendlichkeit der Weisheit in der Welt geläugnet, so der zu führende Beweis für Gottes Daseyn in seiner Basis vernichtet, und Gott, für welchen der Beweis geführt werden soll, von vorne herein dadurch geläugnet, daß man ihm das Majestätsrecht, das legte Ziel von Allem zu seyn, abspricht und es dem Endlichen zuspricht. Da nun aber die Weltordnung allein durch ihre Beziehung auf Gott als Endzweck unendlich weise seyn kann und nur mit und aus dieser Beziehung auf Gott als diese unendlich weise aner kannt werden könnte, so erhellt, daß Gott, um die Weisheit der Welt annehmen zu können, vorausgesezt werden muß, sein Da seyn also aus der Weisheit der Welt nicht zuerst bewiesen werden kann.

C. Bewegung der Welt.

Die Materie ist zufällig, d. h. nicht wesentlich in Bewegung, da sie ohne dieselbe gedacht werden kann, gegen dieselbe indifferent ist. Die aus ihr gebildeten Weltkörper haben den Grund ihrer Bewegung außer sich, einer in dem andern, und der Grund der ersten Bewegung und der Bewegung des Ersten in der Reihe der bewegten ist der erste Bewegende, nicht wiederum von einem Andern Bewegte; und dieser ist Gott 2), also ist Gott.

1) Kritik der Urtheilskraft. S. 404.

2) Joan. Dam. O. F. I, 3. Thom. adv. Gent. I, 13. Summ. P. 1. qu. II. art. III. Cfr. Plat. Legg. X. p. 894 sq. (wo die Weltseele als erftes Bewegungsprincip und als Gott bezeichnet ist.) Arist. Phys. VIII, 6. de mund. c. VI. metaphys. XI, 6. Cic. qu. Tusc. I, 28. Nat. deor. II, 2.

D. Tragung der Welt.

Die Erde ruht in Etwas, dieses wiederum in einem Andern; und das Lezte in der nothwendig endlichen Reihe, und so das Ganze zusammt in Gott'); also ist Gott.

E. Regierung der Welt.

Die Himmelskörper werden in ihren Ordnungen und Bah, nen, das Meer in seinen Grenzen, alle Elemente, Naturkräfte und Organisationen in ihrem Daseyns- und Wirkungskreise forterhalten; alle sich aufthuenden Dissonanzen werden aufgewogen und in Harmonie verklärt, alle Verschiedenheiten zur Einheit ges fammelt, alles Besondere dem Allgemeinen, alles Niedere dem Höheren zum Dienste ein und untergeordnet, alle Erscheinungen zur Aussprache und Verwirklichung der Einen Weltidee zusammen verbunden und verwendet. So hat ein höchst intelligentes, freies, bewußtes und mächtiges Princip sich, als dem ganzen Leben und allen Bewegungen der Welt vorstehend, auf eine herrliche Weise kund gethan 2).

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Gegen das Weltthier des Thales, des Giordano Bruno, so wie gegen 3. B. van Helmont (XXV. Tractat von der natürlichen Bewegung, Regung, so in den Menschen gefunden wird n. 1-4.), wäre die Bewegung des Himmels als mechanische darzuthun.

1) Theodor. Abucara dialogg. de Deo.

2) Aus der Schönheit der Weltordnung und ihrer Erhaltung haben Gottes Daseyn deducirt: Tert. cont. Marcion. I, 13. 14. III, 14. Dion. Alex. de natura n. 1. (in Routh. Reliq. sacr. T. IV.) Athan, adv. gent. n. 35 sq. Eus. in Ps. XCIII, 10. De laudd. Constantini (am Anfang). Victorin. de Physicis. n. VI. Greg. Nyss. de anima et resurrectione. Greg. Naz. or. XXXIV. Aug. Conf. IX, 6. Civ. dei VIII, 6. XI, 4. Nemes. de anim. facultt. c. XLII. Hier. in Ezech. XLI. Joan. Dam. fid. orth. I. c. III. Phot. in Rom. I, 20. (apud. Oecum. h. 1.) Bernard. in Cantic. Serm. XXXI. Thom. Summ. P. I. qu. II. art. III. Cfr. Plat. Legg. X. Arist. mund. V. VI. Cic. N. D. II, 5. 6 sq. Dio Chrys. or. XII. Procl. in Plat. Tim. 1. II. Philo Monarch. 1. I. T. II. p. 217. (Mang) Praem. et poen. p. 413. ibid.

II.

Anthropologische Beweise.

A. Schöpfung des Menschen.

Die Gesammtheit des durch die Zeiten und Räume verbreiteten Menschengeschlechtes ist ohne Voraussegung eines ersten Menschen, an welchen der zweite und so die ganze Reihe sich anlehnt, nicht gedenkbar. Der erste Mensch kann aber als solcher nicht durch Generation in's Daseyn getreten seyn, also ist er's durch Schöpfung, also ist ein Schöpfer 1). Oder wollte irgendwer die Behauptung wagen, der erste Mensch sey unentstanden, und sein Daseyn sey ohne Anfang? Das wäre eine Ungereimtheit sonder Gleichen, wie daraus erhellt, daß 1) unser Stammvater als ein ewiger auch unveränderlich, so keiner Generation und Corruption in der Zeit fähig gewesen wäre, daß 2) von ihm an bis auf unsere Zeit eine unendliche Generationenreihe existiren würde, die, wie oben entwickelt worden, schlechthin ungedenkbar ist, wonach auch wir selbst heute nicht seyn könnten und nach uns Niemand seyn könnte.

B. Gestaltung des menschlichen Leibes.

Der Leib des Menschen ist der reichste, entwickeltste, harmonischste Organismus. Die tiefste Symbolik der Gestalt, der schönste Rhythmus aller Formen, die vollkommenste Harmonie, der innigste ätiologische und teleologische Wechselverband aller Glieder und Systeme befunden die große Intelligenz, Güte, Macht, Kunstund moralische Weisheit seines Bildners ). Die Bildung des

1) Theodor. Abucar. diall. de Deo.

2) Dion. de natura c. VII. (Routh. Reliq. IV. p. 359.) Lactant. opif. Dei c. II. III. VII. VIII. sqq. Basil. Homil. in illud: attende tibi ipsi. Greg. Nyss. de homin. opif. c. XXX. In verba: faciamus hominem. Or. II. Ambr. Hexaëmer. VI. 9. n. 54 sq. Noe et arca. c. VII. n. 10 sq. IX. n. 20 sq. Chrys. ad pop. Ant. hom. XI. n. 2. Cyr. de incarn. c. II. (in Maj. CC. VIII, II. p. 59.) Theod. Provid. or. III. Cassiod. anim. c. XVI. (Cfr. Plat. Tim. p. 36. 37. 44 sq. 69 sq. Cic. N. D. II. 52. Galen. Us. partium III. 10.) Insbesondere aus dem Auge Aster. in Hom.

Leibes geschieht nicht nach Wissen und Willen des Vaters und der Mutter, sondern er entwickelt und configurirt sich nach von ihnen unabhängigen Naturgesehen, und diese weisen auf einen höchst intelligenten, gütigen und weisen Urheber.

C. Existenz der Seele.

Die Seele ist, das erhellt aus dem Denken und Wollen, sie ist Substanz, das erhellt aus ihren Zuständen, zeitliche Substanz, das erhellt aus dem Wechsel der Zustände. Als zeitliche hat sie einen Anfang, den aber nicht von sich, also von einem andern bewußten, mächtigen, gütigen und persönlichen Wesen per eminentiam1).

D. Verbindung der Seele mit dem Leibe.

Die Verbindung der Seele mit dem Leibe rührt nicht von ersterer, welche nicht nach Wissen und Willen diese Verbindung eingegangen, deren Geheimniß von ihr auch nicht zu begreifen ist; auch nicht von legterem, wie offenbar ist; also von einer beide, Leib und Geist, Freiheit und Natur, beherrschenden Intelligenz und Macht, nach deren Willen und Weisheit diese Union ihre Fortdauer und ihr Ende, wie ihren Anfang hat.

E. Das Naturgeseß.

Alle Menschen erkennen ein sogenanntes natürliches Geset als Regel ihrer Handlungen und der Handlungen Anderer. Dieses natürliche Gesez ist die legte Grundlage aller positiven Gesege. Diese beruhen auf ihm, und es nicht auf ihnen, alle müssen sich mit ihm motiviren, und es braucht sich mit keinem andern zu motiviren. Alle Gesetzgeber schöpfen daraus mehr oder minder tief und rein, und vollkommen ist die Gefeßgebung, je nachdem sie hier geschöpft. Jeder verlangt die Beobachtung dieses Gesezes gegen sich, und Jeder, welcher es gegen den Andern nicht beobachtet, verurtheilt sich selbst innerlich, bei allem Schein der Ruhe

de coeco a nativitate; aus dem Herzen Theod. Prov. or. III. (Cfr. Hippoc. de corde. T. II. 488. Ed. Kühn); aus der Construction des Mundes Theod. Prov. or. III. und jener der Hände Theod. de Provid. orat. IV.

1) Dionys. Alex. de Natur. c. VII. (in Routh. cit.)

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