Obrázky na stránke
PDF
ePub

Und woher das Gebet, Gott wolle die Seele zu sich nehmen 1) und der Lobpreis des Todes des Gerechten 2), des Todes in dem Herrn 3), wenn sie um einen Unterschied der Seele vom Leibe und ihre Fortdauer nach seinem Tode nichts wußten? Woher die Idee eines Schauens der Glorie Gottes )? Aber auch ausdrücklich findet sich die Seele für unsterblich3) und der Unglaube an ihre Fortdauer für Thorheit erklärt 6).

2. Durch Christi Ausspruch 7) und die Ueberlieferung der Apostel ) hat die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ihre volle Bestimmtheit für den Begriff und das Leben erhalten.

1) Jon. IV, 3. I Reg. XIX, 4. Tob. III, 6. Gr.

2) Num. XXIII, 10. Moriatur anima mea morte justorum, et fiant novissima mea horum similia.

3) Ps. CXV, 15.

4) Ps. XVII, 15.

Pretiosa in conspectu domini mors sanctorum ejus.
LXXIII, 24 sq. Job. XIX, 25 sq.

5) Eccl. XII, 7. Antequam pulvis revertatur in terram, et spiritus redeat ad Deum, qui dedit eum. (Cf. XII, 14. III, 17.) Ruth. II, 20. Benedictus sit a domino, quoniam eandem gratiam, quam praebuerat vivis, servavit et mortuis. Tob. II, 18. Quoniam filii sanctorum sumus, et vitam illam exspectamus, quam deus daturus est his, qui fidem suam nunquam mutant ab eo. ΙΙΙ, 6. ἐπίταξον ἀπολυθῆναι με τῆς ἀνάγκης ñồn siç tòv aiúviov tónov. Ps. XLVIII, 16. Deus redimet animam meam de inferno, cum acceperit eam. Osee. XIII, 14. De manu mortis liberabo eos, de morte redimam eos; ero mors tua, o mors, morsus tuus ero, inferne. Dan. XII, 2. Multi de his, qui dormiunt in pulvere, evigilabunt, alii in vitam aeternam et alii in opprobrium, ut videant semper. Sap. III, 1 sq. IV, 7. 10. 14. VI, 19.

6) Sap. II, 1. 2. Quia ex nihilo nati sumus, et post hoc erimus tanquam non fuerimus, quoniam fumus flatus est in naribus nostris et sermo (ó óyog) scintilla ad cor nostrum, 3. Qua extincta cinis erit corpus nostrum, et spiritus diffundetur tanquam mollis aër etc.

7) Matth. X, 28. Nolite timere eos, qui occidunt corpus, animam autem non possunt occidere; sed potius timete eum, qui potest et animam et corpus perdere in gehennam. XXII, 32. Non est deus mortuorum, sed viventium. Joan. XII, 25. Qui odit animam suam in hoc mundo, in vitam aeternam custodit eam. Cf. Luc. XIII, 22 sq. Die

Parabel vom Himmelreiche Luc. XVI, 9. 22. XXIII, 43.

8) II Cor. V, 1. Scimus enim, quoniam, si terrestris domus nostra

3. Die Unsterblichkeit der Seele findet sich in und von der Kirche) allezeit bekannt. Doch bemerken die Väter hin und wieder, daß diese Unsterblichkeit eine von Gott geschenkte Eigenschaft 2) und mit Gottes Unsterblichkeit nicht zu vergleichen 3), daß Gottes Unsterblichkeit absolute Unveränderlichkeit ist), welche keiner Creatur zufömmt.

4. 1) Die Zeit hat nur Bedeutung für die Ewigkeit, die Einleitung für die Durchführung. Es läßt sich nicht denken, daß die legte Stufe der Entwickelung unserer Erkenntniß, Freiheit, Heiligkeit und Seligkeit Vernichtung wäre3). 2) Die Seele hat die

hujus habitationis dissolvatur, quod aedificationem ex deo habemus, domum non manufactam, aeternam in coelis. 2-8. I Cor. XV, 32.

1) (Pseudo) Justin. Epl. ad Diog. n. VI. Justin. Apol. I. 1. 17. 18. 63. de resurr. n. 11. 13. Tatian. adv. Graec. c. XVI. Athen. leg. XXVII. Resurr. mort. n. XV. Iren. II, 34. n. 2. V, 7. n. 1. 13. n. 3. Clem. Strom. V, 14. Orig. Cels. III, 22. Tert. de resurr. carn. XXXIV. Novatian. de trin. c. XX. Eus. Dem. Evang. III, 5. Praep. Ev. I, 4. Athan. c. Gent. XXXIII. Hil. in Ps. LXIII. n. 9. CXXXI. n. 9. Greg. Nyss. de eo, quid sit ad imag. dei et simil. p. 25. Tom. II. Mor. de anim. ibid. p. 108. αὐτὴ τοίνυν ἐστὶν ἱερὰ καὶ ἀσώματος, ἀθάνατος καὶ ἀνώλεθρος. in Princ. jej. p. 252. Epiph. Haer. LXIV. n. 36. Const. apost. VI, 11. Hier. Epl. XXXV. ad Heliod. Epitaph. Nepotiani. Aug. Civ. dei XXI, 3. n. 2.

2) Justin. ζωῆς μετέχει, ἐπὶ ζῆν αὐτὴν ὁ Θεὸς βούλεται. Tryph. XLIII. Iren. II, 34. n. 3. Theoph. Autolyc. II, 34. 36. Arnob. c. Gent. II, 18. 19.

3) Didym. τῇ πρωτουργῷ καὶ ἀπείρῳ ἀθανασίᾳ ἡ τούτων (ber Engel unb Geelen) οὐδαμῶς κοινωνεῖ, ὑποβεβηκυῖα καὶ διωρισμένη ἐκείνης, ὅσον δημιούργημα δημιουργοῦ, καὶ διὰ τοῦτο μόνος ἔχειν ἀθανασίαν ὁ Θεὸς Dén. Trin. III, 16. Aug. Anima hominis immortalis est secundum quemdam modum suum. Non enim omni modo sicut deus, de quo dictum est: qui solus habet immortalitatem. Epl. ad Hier. CLXVI. n. 3.

4) Didym. trin. III, 16. Ambr. de fide III, 3. n. 19. Aug. trin. I, 2. 5) Hilar. Neque enim fructus aliquis esset, bene de deo opinari, cum omnem sensum mors perimeret, et occasus quidam naturae deficientis aboleret. Porro autem non esse hoc dignum deo ratio ipsa suadebat, deduxisse eum in hanc participem consilii prudentiaeque vitam hominem sub defectione vivendi et aeternitate moriendi, ut in id tantum non exi

Anlage für eine unendliche Entwickelung in Erkenntniß, Willen, Leben. Diese Anlage hat nur eine Absicht in Voraussegung der endlosen Fortdauer der Seele, also der Unsterblichkeit. 3) Die Seele hat das von Gott eingeschaffene Bedürfniß Seiner endlosen Erkenntniß, eines endlosen Schauens und Genießens des Unendlichen, hierin eine göttliche Gewährschaft ihrer Unsterblichkeit. 4) Die Unsterblichkeit der Seele ist ein Urdogma des Menschengeschlechts. Alle Völker aller Zeiten und Zonen erkennen und bekennen dasselbe dunkler oder heller als solches, sey es, daß sie aus ihrer innern Menschennatur dessen Kenntniß und Gewißheit geschöpft, oder daß sie die Ueberlieferung von Anfang heilig bewahrt haben, welche Bewahrung jedoch hinwiederum ohne das im Innern lebendige Gefühl nicht erklärbar seyn würde. 5) Ohne die Lehre der Unsterblichkeit entbehrt die Moralität der Einzelnen und der Gesammtheit ihrer festesten, nothwendigsten Grundlage. Keine Societät von ihrer kleinsten Formation bis zur größten dürfte derselben entrathen wollen. Man kann aber, ohne die Menschheit und ihren Urheber herabzuwürdigen, nicht sagen, daß eine unwahrheit die legte allgemein gültige und nothwendige Grundlage des menschlichen Lebens bilde. 6) Daß keine Substanz vernichtet wird, ist ariomatisch von Allen angenommen. Demnach wird die Seele nicht vernichtet werden. Aber mit der Fortdauer ihres Daseyns muß auch die Fortdauer ihrer Lebendigkeit, Thätigkeit angenommen werden, denn was und wozu wäre ein solches Daseyn ohne Lebendigkeit, ein solcher Zustand ewigen Hinstarrens und Schlafens? Aber vielleicht wird die Seele in etwas Anderes verwandelt werden? Allein wie ist dieß denkbar, da ihre Substanz einfach und individuell ist?

Anmerkung I. Wenn in der mosaischen Gefeßgebung keiner in einem andern Leben statt findenden Vergeltung erwähnt wird, so ist's, weil hier nur die äußerliche zeitliche Sanction der äußerlich zeitlichen Theokratie zu verkünden war, und das innere gei

stens substitueretur, ne substitutus existeret; cum constitutionis nostrae ea sola esse ratio intelligeretur, ut quod non esset esse coepisset, non ut, quod coepisset esse, non esset. Trin. I, 9.

ftige Moment in dieser Politeia, welche zur Abwehr gröberer Uebertretungen einem fleischlichen Volke gegeben und mit sinnlichen und sogleich eintretenden Strafen belegt war, auch nicht besonders erwähnt zu werden brauchte. Grade für diejenigen, für welche das höhere Motiv und der Hinblick auf die ferne dunkele Ewigkeit nicht wirksam genug war, war ja all dieser äußere Segen und Fluch im Gesez angedroht; im Hintergrunde aber stand immer für die Besseren Gottes Heiligkeit, Gütigkeit und Ewigkeit, als Aufforderung zur Gesegeserfüllung, und enthielt die an die Haltung der Gebote gefügte, auf das Zeitliche gehende Verheißung, zugleich auch für den Geistigern die der höhern geistigen Glückseligkeit, wie man denn z. B. in dem langen Leben im irdischen Verheißungslande ein Symbol des ewigen Lebens im Himmel erkannte (cfr. Heb. XI, 13 sq.) 2c. Wenn es aber da heißt, daß die Todten Gott nicht loben 1) und die Hinübergegangenen nicht leben 2), so wird damit das gegenwärtige Daseyn als Zeit des Vollbringens und des Verdienstes, und der Tod als Uebergang in den Zustand der Erwartung geschildert, ganz nach der Natur des vor Chrifti Ankunft bestehenden Limbus.

Anmerkung II. Unsterblichkeit lehrten die Aegyptier (Herod. II, 123.), die Druiden (Caesar. B. G. VI, 14.), die nordischen Völker (Geijer Schwedens Urgeschichte Th. I. S. 197.). Sie vertheidigte Pherekydes der Syrer, Lehrer des Pythagoras (Cic. qu. Tusc. 1, 16.), und Plato (Phaedon. cfr. Eus. P. E. XV, 9.), überhaupt alle bessern Heiden (Orig. Cels. III, 22.). Cicero bemerkt, für sie spreche die Uebereinstimmung aller Völker (qu. Tusc. I, 13. 16.), das Streben aller Menschen nach Unsterblichkeit durch That, Schrift und Kunstwerke (ibid. I, 15.), die Einfachheit der Seele (ibid. I, 29.), die Ungereimtheit der Annahme, daß das Ende von allem das Nichts sey (ibid. I, 49.).

1) Ps. LXXXVIII, 11. sq. Jes. XXXVIII, 18. 20. Bar. II, 17. Cf. Ps. VI, 6. XXX, 10.

2) Jes. XXVI, 14. Land des Lebens hier Ps. CXLII, 6. XXXVIII, 11. Ein Buch des Lebens, die auf Erden Befindlichen Exod. XXXII, 32. I Sam. XXV, 29. Ps. LXIX, 29.

§. 6. Einheit der Menschheit.

1) Die Schrift bezeichnet Adam als den ersten Menschen und Einen Stammvater 1) aller, Eva als das erste, selbst aus Adams Substanz genommene 2) Weib, und als Mutter aller Menschen 3). Auch steht nach der Schrift die Einheit und Sünde des Menschengeschlechts in Adam in innigster Beziehung *) mit der Erlösung Aller durch Christus.

2) Die Kirchenväter haben dieses Dogma der Einheit der Menschen allzeit gekannt und bekannt), sich durch die Unterschiede der Sitten und der Farben nicht irren lassen, erstere aus den verschiedenen Verhältnissen, legtere aus der Action des Klimas und der Sonne zu erklären gesucht ). Die Kirche lehrt, daß alle Menschen durch ihre Abstammung von Adam mit der Sünde und dem Tode behaftet sind, Adam also der Eine Stammvater des Menschengeschlechtes ist. Auch hat dieselbe den in späterer Zeit entstandenen Präadamismus ausdrücklich verworfen.

1) Gen. I, 26 sq. II, 5. 18 sq. III. V, 1 sq. I Par. I, 1. Sap. VII, 1. X, 1. Sir. XVII, 1 sq. Tob. VIII, 8. Matth. XIX, 4. Luc. III, 38. Act. XVII, 26. Fecitque ex uno (Èž évòç aïputoç) genus hominum inhabitare super universam faciem terrae, definiens statuta tempora et tempora habitationis eorum.

2) Gen. III. Ambr. Nec illud otiosum, quod non de eadem terra, de qua plasmatus est Adam, sed de ipsius Adae costa facta sit mulier, ut sciremus, unam esse in viro et muliere corporis naturam, unum fontem generis humani. Parad. c. X. 48. Theod. iva pǹ diapóрous üпolatwor εἶναι τῶν ἀνθρώπων τὰς φύσεις, ἐκ τοῦ ἑνὸς ἐκείνου ζεύγους τὰ μύρια φύλα τῶν ἀνθρώπων γενέσθαι ἐκέλευσε, ταύτῃ τοι καὶ τὴν γυναῖκα οὐχ ἑτέροθέν ποθεν διέπλασεν, ἀλλ ̓ ἐκ τοῦ ἀνδρὸς τὰς τῆς γενέσεως ἀφόρμας λαβών. Graec. affect. cur. disp. V. πλευρὰν γὰρ μίαν ἐξ ἐκείνου λαβὼν ὁ ποιητὴς οὕτω τὸ γένος τοῦτο διέπλασεν, ὅπως μὴ φύσεως ἑτέρας αὐτὴ νομίζεται διὰ τὸ τοῦ σχήματος ἑτεροῖον. Prov. or. VII.

3) Gen. III, 20. Vocavit Adam nomen uxoris suae Heva, eo quod mater esset cunctorum viventium.

4) Rom. V, 12 sq. I Cor. XV, 21. 22. 45-49. Joan. III.

5) Clem. Strom. III, 9. Chrys. in I Cor. Hom. XXXIV. n. 3. Aug.

Civ. dei XII, 21. Theod. prov. or. VII.

6) Theod. de prov. or. VII.

« PredošláPokračovať »