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sprung der Seele auf Gott zurückführen, von einer unmittelbaren Schöpfung derselben verstehen, so würde man andererseits auch nicht umhin können, die Stellen, wo sie des Leibes Ursprung auf Gott zurückführen, von einer unmittelbaren Schöpfung zu verstehen, daß also die Creatianer, da sie sich zur leztern nicht verstehen wollen, sich auch billig des erstern zu enthalten hätten.

Weiter hat, daß die Seele, wenn sie mit dem Leibe generirt würde, auch mit demselben gleichwie die Thierseele sterben müßte, was doch offenbar falsch sey, keine Gültigkeit, weil die Gleichzeitigkeit des Anfangs die des Endes noch keineswegs bedingt. Und die Thierseele betreffend, so müssen wir 1) bekennen, daß wir von ihren künftigen Schicksalen nichts wissen, 2) uns doch erlauben, auf Grund der zu großen Disparität und Unproportionalität der Menschen- und Thierseele gegen eine Vergleichung ihres Endes und ihrer Schicksale Einspruch zu thun 1).

II.

Creatianis mus.

Für den Creatianismus läßt sich sagen:

1) Ihm huldigen sehr viele Lehrer und Väter, wie Lactantius 2), Hilarius 3), Ephrem (de inspiratione), Hieronymus *), Chrysostomus, Cyrillus von Alexandrien ), Theodoret ®), Pru

1) Ein sonst sehr achtbarer italiänischer Dogmatiker hat sich die Sache gegen den Generatianismus viel zu leicht gemacht.

2) Corpus enim ex corporibus nasci potest, quoniam confertur aliquid ex utroque, de animis anima non potest, quia ex re tenui et incomprehensibili nihil potest decedere. De opific. dei c. XIX. Cfr. inst. div. II, 12. III, 18.

3) Omnis anima opus dei est, carnis generatio semper ex carne fit. Trin. II, 20.

4) Quotidie deus operatur animas et in corpora mittit nascentium. adv. Rufin. Apol. I. III. Satis ridendi, qui putant animas cum corporibus seri, et non a deo, sed a corporum parentibus generari. In Eccl. XII, 7.

5) Adv. Nestor. I, 4. In Joan. I, 9.

6) Graec. affect. cur. disput. IV. V. H. F. V, 3.

dentius 1). So find für den Creatianismus auch die Spätern, Hugo von Rouen (dial. V, 12.), Wilhelm von Champeaur (de orig. animae), Petrus Lombardus (sent. II. dist. XVII. XVIII.), und die Masse der Scholastiker.

2) Der Creatianismus harmonirt vollkommen und evident mit der Lehre von der Einfachheit der Seele. Dagegen leidet der Generatianismus an unauflöslichen Schwierigkeiten. Rührt die Seele ganz vom Vater, oder ganz von der Mutter, oder theilweise von Beiden? Offenbar kann keines von diesen Dreien angenommen werden. Geht die Seele des Vaters oder der Mutter ganz in das Kind über, oder geht sie nur zum Theil in dasselbe über, oder geht sie gar nicht in dasselbe über, so daß also eine wahre Schöpfung der Seele aus nichts Statt findet 2)?

3) Wenn in der Schrift die Rede von einem Ruben Gottes von der Schöpfung die Rede ist, so kann dieses sehr gut von den Gattungen verstanden werden, deren Gott feine mehr hervorbringt, und braucht gar nicht auf die Individuen ausgedehnt zu werden, deren Production bis zum Ende der Zeit fortgeht. Der Uebergang der Ursünde auf die Seelen sämmtlicher Nachkommen Adams hat in dessen Ungehorsam seinen zureichenden Grund. Die Verbindung der Seele mit dem Leibe ist die Veranlassung, bei welcher die Sünde übergeht, aber die Ursache, durch welche sie übergeht, ist Adam 3).

1) Vitandus tamen error erit, ne traduce carnis Transfundi in sobolem credatur fons animarum

Sanguinis exemplo, cui texta propagine vena est.

Non animas animae pariunt. . . . Apotheos. adv. Ebion. 2) 1) Ob man nicht in ähnlicher Weise gegen die göttlichen Procesfionen argumentiren könnte? 2) Nur Eines erhellt aus der Argumentation, daß die Generation ein unbegreifliches Naturmyfterium ist.

3) Wilhelm. de Campell. (Champeaux.) Facit itaque deus quod ab aeterno proposuerat, novas animas immundis corporibus infundit, non utens crudelitate, sed justam providentiam implens; nec anima habet, quod queratur de deo. Idcirco enim eam fecit, ut animando corpori eam infunderet: quod si corruptum vas invenit, ipsa quoque inde corrumpitur; idcirco necesse est ut purgetur. Nec habet anima, quem juste possit accusare de malo, quod patitur, nisi priores parentes quorum peccato

III.

Präerist entianis mus.

1. Der Präeristentianismus ist absolut verwerflich und unchristlich:

1) Der Präeristentianismus hat nicht nur keinen Halt in der Schrift'), vielmehr findet sich darin seine bestimmteste Verurthei= lund. Wenn der Präeristentianismus lehrt, daß die Geister, die Sünden eines frühern Daseyns zu büßen, in die Körper gesandt werden, so lehrt die Schrift, 1) daß der Tod auch über Diejenigen geherrscht hat, welche nicht gesündigt haben in Weise der Uebertretung Adams (Rom. V.), das heißt, in individueller, actueller, bewußter Weise, 2) daß Gott von Esau und Jakob, ehe dieselben geboren waren, und etwas Gutes oder Böses gethan hatten, schon verkündet hatte, daß er den einen geliebt, den andern gehaßt (Rom. IX, 11.); 3) endlich daß seit und durch Adam alle Menschen in der Sünde und dem Tode sind. Ueberhaupt ist offenbar, wie der Präeristentianismus nur aus dem Bestreben, das Daseyn des Bösen in der Welt auf einem andern Wege als dem in der Schrift angezeigten, der Ursünde nämlich, zu erklären hervorgegangen ist, und daher muß, wie das Dogma der Ursünde festgehalten, die Hypothese der Seelen - Präeristenz verworfen werden.

2) Den Präeristentianismus erklären für verwerflich Clemens von Alexandrien 2), Tertullian (anim.), Lactantius (inst. III, 18.), mors intravit in mundum: quia ut dictum est, non debuit deus propter stultitiam hominum mutare consilium animandorum hominum: sed illud pro certo affirmare possumus, quod levissime punientur, si ante baptismum anima a corpore separetur. De origine animae fragm. (in Mart. Durand. Thesaur. anecd. T. V. p. 882.)

1) Die Stelle Sap. VIII, 19. Sortitus sum animam bonam, et essem magis bonus, accessi ad corpus coinquinatum, leistet nicht, was die Präexistentianer davon erwarteten.

2) Ὁ Θεὸς ἡμᾶς ἐποίησεν οὐ προόντας ἐχρὴν γὰρ καὶ εἰδέναι ἡμᾶς ὅπου ἦμεν, εἰ προῆμεν, καὶ πῶς καὶ διὰ τί δεῦρο ἥκαμεν. εἰ δὲ οὐ προἤμεν, τῆς γενέσεως αἴτιος μόνος ὁ Θεὸς, ὡς οὖν οὐκ ὄντας ἐποίησεν, οὕτως καὶ γενομένους σώζει τῇ ἰδίᾳ χάριτι. Strom. VIII. (fragm. in Leont. et Joan. rer. sacr. 1. II. in Maj. T. VII. p. 88.)

Petrus von Alexandrien 1), Gregor von Nazianz 2), deßgleichen Gregor von Nyssa 3). Ihm hat unter den Irrthümern seine Stelle angewiesen Augustin (Haer. LXX.), und gründlich denselben widerlegt eben derselbe *), wie auch Hieronymus 3) und Cyrillus von Alexandrien (in Joan. I, 6.); und feierlich hat denselben mit den übrigen Origenistischen Irrthümern verdammt das zweite Concil von Constantinopel.

II. 1) In dem Präeristentianismus bleibt unerklärt, wie die Seele des Menschen keine Spuren einer Erinnerung des früheren Daseyns bewahrt hat. Sollte Gott durch ein Wunder dieselben ausgelöscht haben? Und wenn dieses sich nicht begreifen läßt, auf welche andere Weise ist dies absolute Verschwinden aller Erinnerung der frühern Zeit nur einigermaßen zu verständigen? Unerklärt bleibt ferner, wie die Seele in gegenwärtigem Leben die Vergehen eines frühern, von welchen sie nichts weiß, abbüßen soll. Gehört doch die Kenntniß des Vergehens zum Formale der Strafe für eine actuelle Sünde.

2) In dem Präeristentianismus ist die Idee des Menschen als solchen negirt, die wahre Bedeutung des Leibes verkannt, die hy= postatische Union angegriffen, eben so die Auferstehung des Leibes.

3) Nach der Schrift hat Gott von Anfang Mann und Weib erschaffen, nicht zuerst Geister, und daraus nach der Sünde Menschen gebildet. Und warum werden denn nicht alle gefallenen Geister zugleich mit Adam in den Leib eingekerkert? Auch ist die Ehe dann nichts, als eine Institution zur Einkerkerung der Seelen,

1) Το γάρ μάθημα τοῦτο τῆς ἑλληνικῆς ἐστι φιλοσοφίας κένης καὶ ἀλλο τρίας οὔσης τῶν ἐν χριστῷ εὐσεβῶς θελόντων ζῆν. de anima l. I. fragm. (ap. Justinian. Epl. ad Mennam adv. Orig. error.)

2) Τοῦτο ὑπολαβεῖν λίαν ἄτοπον καὶ οὐκ ἐκκλησιαστικόν. or. XXXI. 3) Ἐπεὶ οὖν ἐν ἀμφοτέραις ταῖς ὑπολήψεσι ὁ λόγος ὑπαίτιος, τῶν τε προβιοτεύειν τὰς ψυχὰς ἐν ἰδίᾳ τινι καταστάσει μυθολογούντων, καὶ τῶν ὑστέρας τῶν σωμάτων κατασκευάζεσθαι νομιζόντων, ἀναγκαῖον ἂν εἴη μηδὲν τῶν λεγομένων ἐν τοῖς δόγμασι περιδεῖν ἀνεξέταστον. De opif. homin. c. XXVIII. Cfr. de anima et resurr. p. 239. T. III. (Mor.)

4) Serm. CLXV. n. 6. Cfr. Epl. CXC. n. 4.

5) Epl. XXXVIII. cont. Error. Joan. Hieros.

Klee's Dogmatik. II. Dritte Auflage.

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welche dann weiter auch bei dem Belieben des Menschen steht, und von der Naturkraft bedingt ist. Auch sind dann die Nachkommen nicht als ein Geschenk und Segen Gottes zu betrachten, sondern verhalten sich als Fluch und dessen Vollstreckung 1).

Scholion. Ganz unchriftlich ist die Lehre von der Metempsychosis.

1) Sie ist in denselben Schriftstellen verurtheilt, welche gegen den Präeristentianismus sind.

2) Verworfen haben dieselbe sämmtliche Väter und Kirchenschriftsteller 2).

3) Und wie kommt es in dieser Hypothese, daß die Seelen von ihrem frühern Daseyn so absolut nichts wiffen3)? Wie soll diese Vergessenheit erklärt werden? Aus der Verbindung mit dem Leibe fie abzuleiten, geht einmal nicht an *), also wird man ein positives Wunder von Seiten Gottes annehmen müssen; aber zu welchem Zwecke hier?

§. 8. Der Mensch in seinem ursprünglichen Zustand.

I.

Das Paradies.

Der Mensch durch den Leib der Erde, durch den Geist Gott angehörig, ward, wie bald nach seiner Schöpfung läßt sich nicht bestimmen, in das Paradies versezt, die erste gnädige Erhöhung, worin der Himmel, die zweite Erhöhung, die dritte und legte Stufe seines Daseyns errungen werden sollte.

Zweifelsohne war das Paradies eine Dertlichkeit und zwar auf dieser Erde3), wie dieses aus der geographischen Bestimmung

1) Cfr. Antipat. (Bostr.) refut. Apol. Euseb. pro Orig. fragm. (ap. Leont. et Joan. rer. sacr. 1. II. in Mai. coll. VII. p. 88.)

2) Iren. II, 33, n. 1. Orig. Cels. VIII, 30. In Joan. T. VI. n. 7. In Matth. T. XIII. n. 1. XI. n. 17. Pamphil. Apol. Orig. c. X.

3) Iren. II, 33. n. 1.

4) Iren. II, 33. n. 3 sq.

5) So Theoph. ad Autolyc. II, 19. 20. 24. Hippolyt. Hexaëm. (fragm. ap. Joan. Dam. in sacr. Parall. T. II. p. 787.) Novat. Trin. c. VIII. Epiph. Anc. LVII.

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