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luter Tod, ohne Grund und Absicht. Läugnung der Erkennbarkeit Gottes ist Läugnung der Religion und ihrer Möglichkeit, Läugnung des Christenthums nach seinem innersten Wesen 1), Segung des Heidenthums und Atheismus als ewigen und nothwendigen. Auch kam den Kirchlichen nie in den Sinn, eine solche Unerkennbarkeit zu statuiren 2).

Auf die Unproportionalität unserer Endlichkeit und der göttlichen Unendlichkeit kann man sich zum Beweise der Unerkennbarfeit Gottes für uns nicht berufen; denn 1) so könnte auch Gott als unproportional zu unserm Willen nicht geliebt werden, als unproportional zu unserm ganzen Daseyn einst nicht unser höchster Besit seyn. 2) Ift zu bemerken, daß zur Erkenntniß nicht die Wesensproportionalität (proportio entis) zwischen dem Subject und dem Object der Erkenntniß gehört, indem sonst der Mensch überhaupt kein über ihn Gestelltes, in der Geisterhierarchie der Untergeordnete den Uebergeordneten nicht zu erkennen vermögte; sondern es genügt ein Verhältniß der Stellung, Ord

ἐπὶ τὴν οὐρανοῦ γενόμενον θέαν, φυτὸν οὐράνιον ὡς ἀληθῶς ἐπὶ τὴν γνῶσιν παρακαλοῦμεν τοῦ Θεοῦ, τὸ οἰκεῖον αὐτοῦ καὶ ἐξαίρετον καὶ ἰδιωματικὸν παρὰ τὰ ἄλλα ζῶα κατειλημμένοι, αὐταρκες ἐφόδιον αἰώνιον, θεοσέβειαν, παρασκευάζεσθαι συμβουλεύοντες. Col. ad gent. c. Χ. Mar. Victorin. Quoniam igitur talis natura animorum est, ut si integre et perfectis omnibus se agat, id est, si et se noverit, et Deum sciat, et ea, quae sunt aliena, ita discat, ut repudiet et excludat merito, et sit perfecta, et perfecta cum fuerit, repudiatis alienis, cognito Deo scientiam plenam cum receperit universitatis, continuo efficitur spiritalis. In Eph. I, 4.

1) Joan. I, 17. Veritas per Jesum Christum facta est. 18. unigenitus filius, qui est in sinu patris, ipse enarravit. Eph. III, 18. Ut possitis comprehendere cum omnibus sanctis, quae sit latitudo et longitudo et sublimitas et profundum. I Cor. II, 10. Nobis autem revelavit Deus per spiritum suum; spiritus enim omnia scrutatur, etiam profunda Dei. I Joan. V, 20. Scimus, quoniam filius Dei venit, et dedit nobis sensum, ut cognoscamus verum Deum, et simus in vero filio ejus.

2) Iren. Dominus autem non in totum non posse cognosci et patrem et filium dixit; caeterum supervacuus fuisset adventus ejus, quid enim huc veniebat? An uti diceret nobis, nolite quaerere deum, incognitus est enim, et non invenietis eum? Adv. Haer. IV, 6. n. 4.

nung (proportio habitudinis, ordinis, specificationis), so daß das Erkennende bestimmbar ist von dem es Bestimmenden, zur Erkenntniß Erhebenden; und so ist unser Geist als solcher in Verhälts nißmäßigkeit zum Wahren als solchen, hat an ihm sein informans, so in Gott, der absoluten Wahrheit, sein höchstes wie machtvollkommenftes informans. So ist zwischen dem Auge des Infusoriums und der Sonne keine Proportion der Größe, aber eine der Stellung und des Verhaltens; deßgleichen sendet Gott sein Licht in unser geistiges Auge und erweckt in unserer Seele seine Vorstellung. Was da von Fichte gesagt worden ist, jedes Denken Gottes sey eine Beschränkung desselben, das Denken als Substanz materialisire ihn u. s. w., ist ganz ungegründet. Nicht dem wahren Denken kann dergleichen zur Last gelegt werden, sondern nur dem Gegentheil des Denkens und der absoluten Beschränktheit, welche Gott in empirische Begriffe einengt, einzelne Bestimmungen von ihm festhält, deren Abstractivität, Negativität, überhaupt Endlichkeit verkennt.

Wenn wir aber sagen und sagen müssen, daß Gott für uns erkennbar ist, so wird damit keineswegs gesagt, daß die creatürlichen Kräfte und Anstrengungen zu seiner Erkenntniß ausreichen, sondern es bleibt unerschütterlich fest, daß wir Gott durch uns allein nicht zu erkennen im Stande sind, eben weil unser Erkenntnißvermögen zu seinem Wesen unproportional ist, wenn er nicht selber durch seine gnädige Selbstherablaffung und Mittheilung und seine Mitwirkung das Mißverhältniß einigermaaßen ausgleicht, und weil er der Absolute ist, dieses aber zu seyn aufhörte, so wir ihn mittels unserer selbsteigenen Thätigkeit zu erfennen vermögten, indem er ohne und gegen sein Wollen und Zuthun in ein Verhältniß zur Creatur versezt, deren Betrachtung subjicirt würde.

Gott ist für die Creatur erkennbar wie in Folge so nach Maasgabe seiner gnädigen Selbstoffenbarung inner und außer uns. Nach seiner Macht, Weisheit, Güte und Gerechtigkeit hat er sich in der sichtbaren Welt und in der Geschichte der Menschheit geoffenbart. Er hat Abraham und den Patriarchen, Moses und den Propheten und durch sie dem ganzen Menschengeschlecht

Kunde von sich gegeben. Im höchsten und eigentlichen Sinne ist der Menschheit die Erkenntniß Gottes durch Christus geworden und ist das Christenthum eben die Freiheit von der Finsterniß, wie der Ungnade, so der Unkenntniß Gottes, und vollkommene, wie im Leben und in der Liebe, so und zuerst in der Erkenntniß bestehende Gottesgemeinschaft durch den Sohn 1) und seinen Geist 2).

Nach der verhältnißmäßig mehr äußerlichen Beziehung des Geseggebers und Herrschers war Gott schon in der ältesten Zeit erkannt von der Heidenwelt aus der sichtbaren Weltordnung und dem innern Gewissensgefeße, von dem alttestamentlichen Bundesvolke aus beiden, aber noch besonders aus dem durch Moses gegebenen positiven Geseze. Aber durch sein eingefleischtes Wort und in ihm ist Gott zuerst nach seinem unendlichen Leben als der Geist, als Dreyeiniger kund geworden. Die außertestamentliche und alttestamentliche Gotteserkenntniß war negativ und symbolisch, Unterscheidung Gottes von der Welt, und Fassung seines Begriffs in Bilder und Bestimmungen, worin seine Erhabenheit über das Universum, seine Beziehungen zu ihm dunkler oder klarer ausgesprochen sind. Die neutestamentliche Gotteserkenntniß hingegen ist positiv, Wahrheit und Leben, logisch und geistig nach dem Logos und dem heiligen Geiste, weßhalb hier Glaube, wahre Anbetung, wie dort Gesetz, äußerlicher Dienst herrscht. Mit der Erlösung schreitet aber unsere Gotteserkenntniß in der Zeit immer voran und wird mit derselben in das Stadium ihrer Vollendung übergehen 3).

1) Matth. XI, 27. Joan. I, 18. III, 11. 13. 31 sq. VIII, 19. XIV, 7. 9. XVII, 3. 6. 26. etc.

2) I Cor. II, 7. 10. 11. 16.

3) I Cor. XIII, 9. Ex parte enim cognoscimus, ex parte prophetamus. 10. Cum autem venerit, quod perfectum est, evacuabitur quod ex parte est. 12. Videmus nune per speculum in aenigmate, tunc autem facie ad faciem. Nunc cognosco ex parte, tune autem facie ad faciem. Nunc cognosco ex parte, tunc autem cognoscam, sicut et cognitus sum. II Cor. V, 6. Scientes, quoniam dum sumus in corpore, peregrinamur a domino. 7. per fidem enim ambulamus et non per speciem. 8. audemus tamen et bonam voluntatem habemus magis peregrinari a corpore, Alee's Dogmatit. 11. Dritte Aufl.

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§. 2. Unbegreiflichkeit Gottes.

Wenn aber Gott durch seine gnädige Herablassung, Mittheilung und Beihilfe für uns erkennbar ist, so kann er doch nie von uns begriffen werden. Seine Unbegreiflichkeit verkünden die Aussprüche der Schrift '), das feierliche Bekenntniß der Kirche1), die fortwährenden Ermahnungen ihrer Lehrer 3). Gottes unend

et praesentes esse ad Dominum. I Joan. III, 2. Charissimi, nunc filii Dei sumus, et nondum apparuit, quid erimus. Scimus, quoniam cum apparuerit, similes ei erimus, quoniam videbimus eum, sicuti est.

1) Job. XI, 7. Forsitan vestigia Dei comprehendes et usque ad per

Excelsior .8 .(אם עד תכלית שדי תמצא) fectum omnipotentem reperies

coelo est, et quid facies, profundior inferno, et unde cognosces. 9. Longior terra mensura ejus, et latior mari. XXXVI, 26. Prov. XXV, 27. Qui scrutator est majestatis, opprimetur a gloria. Ecce Deus magnus, vincens scientiam nostram. Jes. XLV, 15. Vere, tu es Deus absconditus (x). Jerem. XXXII, 19. Magnus consilio et incomprehensibilis cogitatu (bbyn 21 nyyn ). Sirac. XLIII, 34. Exaltantes eum replemini virtute, ne laboretis, non enim comprehendetis. 35. Quis videbit eum et enarrabit, et quis magnificabit eum, sicut est ab initio.

2) Conc. Lat. IV. c. I. Incomprehensibilis, ineffabilis. Alle Erkenntniß der Kirche vom Göttlichen ist: credo.

3) Herm. Qui nec verbo definiri, nec mente concipi potest. Past. 1. 1. mand. 1. Justin. Οὐ χρῶμα ἔχον, οὐ σχῆμα, οὐ μέγεθος, οὐδὲ οὐδὲν, ὧν ὀφθαλμὸς βλέπει. ἀλλά τι ἂν τοῦτ ̓ αὐτό φημι; ὅν ἐπέκεινα πασῆς οὐσίας, οὔτε ῥητὸν, οὔτε ἀγορευτὸν, ἀλλὰ μόνον καλὸν καὶ ἀγαθόν, ἐξαίφνης ταῖς εὐπεφυκυίαις ψυχαῖς ἐγγινόμενον διὰ τὸ συγγενὲς καὶ ἔρωτα τοῦ ἰδέσθαι. Tryph. n. IV. Athenag. Αόρατον καὶ ἀπαθῆ καὶ ἀκατά ληπτον καὶ ἀχώρητον, νῷ μόνῳ καὶ λόγῳ καταλαμβανόμενον. Legat. c. Χ. Theoph. Δόξη ἐστι ἀχώρητος, μεγέθει ἀκατάληπτος, ὕψει ἀπερινόητος, ἰσχύι ἀσύγκριτος. Ad. Autolyc. I, 3. Tatian. Οὐ τέχνη περίληπτος. cont. Graec. c. IV. Iren. Immensurabilis est in corde Deus, et incomprehensibilis in animo. Adv. Haer. IV, 19. Tert. Imcomprehensibilis, etsi per gratiam repraesentetur. Apol. c. XVII. Minuc. Felix. Soli tibi, tantus, quantus es, notus. Nobis vero ad intelligendum pectus angustum est. Oct. XVIII. Orig. Dicimus secundum veritatem quidem, Deum incomprehensibilem esse et inaestimabilem. De princ. l. I. n. 5. adv. Cels, III, 62. Clem. Strom. V, 10. Novat. de trinit. II. Alex. apud Theod.

liches Wesen und des Endlichen Erkenntnißvermögen bleiben sich absolut incommensurabel. Gottes Wesenheit und Selbsterkenntniß find allein adäquat. Nur Gott begreift Gott. Gott ist Gott als von fich begriffen, allein von sich begriffen, so das absolute Subject Object. Könnten wir Gott begreifen, so hätte er und hätten wir zu seyn aufgehört '). Das allein ist von Gott bes greiflich, daß er unbegreiflich ist 2), und der allein erkennt Gott, der erkennt, daß man ihn nicht begreifen kann 3). Als unendlich wird Gott von uns gesehen und nicht, wie wir das Meer und den Himmel sehen, und auch nicht *). Nach den Platonifern werden wir nur in der Ahnung und dem Gefühle Gottes inne3) und die Aegyptier stellten nach Clemens von Alexandrien (Str. V, 5.) vor ihren Tempeln die Sphinre auf, um anzuzeigen, daß die Lehre vom Göttlichen dunkel und räthselhaft sey.

Als unbegreiflich ist Gott unausdenklich ®), unaussprechlich '),

H. E. I, 4. Hil. trin. I, 6. 7. II, 6. in Ps. LVI. n. 9. 10. Ath. decr. Nic. Syn. n. 22. Ephrem adv. scrutatores serm. II. (ed. Syr.) III. IV sq. Bas. de fide prooem. n. 1. 2. Adv. Eun. l. I. n. 11 sq. Greg. Nyss. de beatitudinibus. or. VI. Chrys. de incomprehensib. Hom. I—V.

1) (Pseudo) Ath. Θεὸς γὰρ καταλαμβανόμενος οὐκ ἐστι Θεός. Qu. ad Antioch. Resp. ad qu. I.

2) Joan. Dam. Απειρον τὸ θεῖον καὶ ἀκατάληπτου· καὶ τοῦτο μόνον αὐτοῦ καταληπτὸν, ἡ ἀπειρία καί ἀκαταληψία. Orth. fid. I, 4.

3) Basil. Epl. CCXXXIV. n. 2. Chrys. de incomprehens. Hom. V. n. 5. Jn Ps. CXXXVIII. n. 4. Εστιν ἀπαγγελία γνώσεως άγνοιαν ἐλέγ χουσα, καὶ ἔστιν ἄγνοια γνῶσιν ἡμῖν μαρτυροῦσα. Cfr. Greg. Nyss. de Vita Mos.

4) Epiphan. Haer. LXX. n. 8. Chryfoftomus bemerkt, man kenne das Meer, und wiffe nicht, wie groß es ist. In Psalm. CXXXVIII. n. 4. CXLIII. n. 4.

5) Plato leg. 1. I. Republ. 1. VI. Plotin. Ennead. III. 1. V. c. I. Procl. theol. Platon. I. 3. Cfr. Thomassin. dogm. de deo I, 19.

6) Aug. Verius enim cogitatur Deus, quam dicitur, et verius est, quam cogitatur. Trin. VII, 4. n. 7.

7) "Apparog Justin. Apol. I, 61. inenarrabilis Iren. IV, 20. n. 6. Clem. Αlex. Πῶς γὰρ ἂν εἴη ῥητων, ὃ μήτε γένος ἐστι, μήτε διαφορά, μήτε εἶδος. μήτε ἄτομον, μήτε ἀριθμὸς οὐκ ἂν δὲ ὅλον εἴποι τις

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