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und Wegen1), Gott durchweg treu 2) und sein Wort unwandelbar ). Als absolute Wahrheit schwört Gott bei sich selbst *), bei seinem Namen (Jerem. XLIV, 26.). Daraus, daß Gott die Wahrheit, ist dennoch nicht zu schließen, daß wir in ihm die endlichen Wahrheiten erschauen 3).

Eine andere Reflerion oder Offenbarungsweise der Erkenntniß ist die Weisheit. Sie ist der Eintritt der (wahren) Erkenntniß

in veritate, sermo tuus veritas est. 19. et pro ipsis sanctifico me ipsum, ut sint et ipsi sanctificati in veritate.

+) Tit. I, 2. Qui non mentitur deus.
1) Apoc. XV, 3. Verae sunt viae tuae.
2) Deut. XXXII, 4. II Cor. I, 18.

3) Jes. XL, 8. Clem. Οὐδὲν ἀδύνατον παρὰ τῷ θεῷ, εἰ μὴ τὸ ψεύ

deoa. I Cor. n. XXVII.

4) Gen. XXII, 15. Ps. CI, 9. Jer. XLIV, 26. Heb. VI, 13 sq.

8) Ein Augustinisches Theologumenon, wie so manches Andere von Malebranche aufgenommen und so entwickelt. Die Dinge können nicht ihre Bilder uns einprägen, wir keine Ideen hervorbringen, als welches eine wahre Creation oder Transsubstantiation eines Materiellen, des Eindrucks, in ein Geistiges, die Idee, wäre. Auch eingeschaffen find uns die Ideen nicht von Gott, sonst wäre entweder von Anfang eine unendlich große Zahl von Ideen uns eingeschaffen, oder Gott schaffte fie ftets nach unserm gegenwärtigem Bedürfniß. Endlich erkennen wir die Dinge nicht aus unserer Vollkommenheit selbst. Es bleibt also nur, daß wir die Dinge in Gott sehen, als welcher Alles gemacht, Alles in sich trägt, in welchem allein uns Alles nahe und gegenwärtig seyn kann. Das Endliche fey nur durch das Unendliche als seinen vorausgehenden Gegensaß denkbar, die Werke Gottes nur durch ihren Urheber zu erkennen, die Abbilder nur durch die Ursubstanz, das Urbild, der Subftantialität, Güte theilhaft; worauf, das Einzelne nicht zu widerlegen, nur zu bemerken ist: daß wir, so wir nur in Gott die Dinge erkenneten, wir dieselben nicht nach ihrer Zeitlichkeit, Räumlichkeit, Unterschiedlichkeit, Mangelhaftigkeit erkennen würden. Wir erkenneten nur eine Menschheit in der Idee, in abstracto, nicht in concreto, und eine Zahl und Differenz der Menschen gäbe es für unsere Erkenntniß nicht, und da ich mein Wesen erkennete, würde ich gleichfalls aller Menschen Wirklichkeit in mir schauen. Uebrigens war es doch zu derb und ungerecht, von Malebranche zu sagen: Lui, qui voit tout en dieu, n'y voit pas, qu'il est fou.

in den Willen und die That, die Bestimmtheit des Wollens und Wirkens aus und nach dem Erkennen, oder auch das Erkennen, Wollen und Wählen des besten Zwecks und der besten Mittel dazu. Der beste Zweck ist Gott selbst, seine Manifestation und sein Wille, und die besten Mittel sind jene, welche zugleich die einfachsten und fruchtbarsten find. Gott wird in der Schrift vielfach als der Weise, der allein Weise und Quell aller Weisheit gepriesen 1). Es gibt fich aber Gottes Weisheit in der Weltschöpfung 2) und Regierung *), Erlösung und Heiligung *) kund. Die Tiefe der Weisheit Gottes ist unerforschlich *). Sie tritt aber aus ihrer Verborgenheit ®) bald mehr bald minder hervor "), zeigte sich dunkler in dem alten ®), flarer in dem neuen Testamente °), und theilt sich dem Menschen nach Gottes besonderer Gnädigkeit mit 1o), und ist in der Völle der

1) Job. XII, 13. Apud ipsum est sapientia et fortitudo, ipse habet consilium et intelligentiam. 16. Apud ipsum est fortitudo et sapientia. Dan. II, 20. Sapientia et fortitudo ejus sunt. Ps. CXLVII, (Vulg.) 5. Magnus Dominus noster et magna virtus ejus et sapientiae ejus non est numerus. Sir. I. Omnis sapientia a Domino Deo est, et cum illo fuit semper, et est ante aevum. XXIV. Prov. VIII. Sap. VII. VIII. Rom. XI. 33. O altitudo divitiarum sapientiae et scientiae Dei. XVI, 27. Soli sapienti Deo. I Tim. I, 17. Jud. 25.

2) Ps. CIV, 24. Rom. I, 20. Method. cont. Noët. "Ore Tháooel, ooφίζεται, πάντα γὰρ τὰ γενόμενα διὰ λόγου καὶ σοφίας τεχνάζεται, λόγῳ μὲν κτίζων, σοφίᾳ δὲ κοσμῶν.

3) Jes. XLIV, 7. XLV, 21. XLVI, 9. 10. Dan. II, 20 sq. Hiob. XII. 18.

4) Rom. XI, 33. 34. XVI, 27. Eph. III, 4. 10. I Cor. I, 21. Col. 1. 8. 28. 11. 3. III, 18.

5) Jes. XL, 28. Rom. XI. 33. 34.

6) Job. XXVIII, 20-28. Jes. XL, 13. 14. LV, 8. Rom. XI, 33. 34. Eph. III. 4. 19. I Cor. II, 6. 7.

7) Rom. XI, 25-33. Eph. III. 4-11.

8) Ps. CIII, 7. I Cor. 11, 12. 16.

9) Joan. I, 17. 18. Rom. I, 9. Eph. III, 4. 11. I Cor. I, 24. 30. II, 6-16. II Cor. X, 5. Col. I. 26. 28. 11. 2 3. Heb. I, 1. 2.

10) Prov. I. 6. Dominus dat, sapientiam, et ex ore ejus prudentia et scientia. Sir. 1, 9. 10. Sap. VII, 27. I Cor, I, 30. Qui (Christus) factus est sapientia a Deo. Col. I, 9. 10. Jac. 1, 5.

Klee's Dogmatik. II. Dritte Xuflage.

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Si quis autem

Zeit in Christus eingefleischt erschienen '), worin auch die Engel sie mit Lust betrachten 2), indeß die Welt nur Thorheit darin erblickt (I Cor. I, 21.).

Anmerkung. Auch die Heiden erkannten Gott allein das Prädicat des oopós, den Menschen nur das des piλóoopos zu. So z. B. Pythagoras gegen Leontes, den Tyrannen von Sicyon3).

§. 3. Eigenschaftliche Betrachtung des Willens Gottes. Gott als Selbst, Geist per eminentiam - ist auch Wollender oder Wille per eminentiam. Von Gottes Willen und Rathschluß ist in der Schrift überall die Rede *). Diese Rathschlüsse werden bezeichnet als freie), ewige), unveränderliche '), unergründ liche ), weise 9), gerechte 10) und heilige"), wodurch immer nur die Vollkommenheit des göttlichen Willens ausgesprochen wird.

I.

Des Willens Gottes wesentliche Identität mit deffen Seyn und Erkennen.

Gott ist, wie wesentlich Seyn und Erkennen, eben so Wollen. Anders wäre sein Seyn und Erkennen durch den Willen als durch ein Aeußeres vollendet, beide gegen den Willen, dieser gegen beide endlich, und in Gott eine Zufälligkeit und Zusammensegung von

vestrum indiget sapientia, postulet a Deo, qui dat omnibus affluenter. Cf. III, 15. 17.

1) Joan. I, 18. Col. II, 3. I Cor. I, 21. 24. 30. II, 7 sq. 2) Eph. III, 10. I Pet. I, 12.

3) Diog. Laert. Prooem. c. VIII. Cic. qu. Tuscul. V, 3. 4.

4) Bovin Luc. VII, 30. εὐδοκία Eph. I, 5. 9. ( εὐδοκεῖν Matth. XI, 26.) Jopa Luc. XI, 2. Eph. V, 17. Rom. XII, 2. пρódecis Rom. VIII, 28. IX, 11. Eph. Î, 9. 11. II Tim. 1, 9. Tg), PE7 187

5) Jes. XLVI, 11. Matth. XI, 26. Rom. IX, 18.

6) Eph. I, 4. Act. XV, 18.

7) Prov. XIX, 18.

8) Rom. XI, 33. 34.

9) Prov. XVI, 4.

10) Sap. XI, 20.

11) Exod. XV, 11. Lev. XIX, 2..

Endlichem, womit seine unendliche Einfachheit und seine einfache Unendlichkeit aufgehoben würde. Wollen ist Lieben, und Liebe ist Gottes Wesen 1). Die wahre Intellectualität entwickelt sich nothwendig als Willen, und ist wesentlich er selbst; der ächte Willen erkennt, und die ächte Erkenntniß will, der ächte Willen ist Licht, und die wahre Erkenntniß ist Leben.

II.

Des Willens Gottes formeller Unterschied von dessen Seyn und Erkennen.

Da 1) Gott nicht Alles ist, was er will, indem er z. B. die Welt will, dieselbe aber nicht ist, eben so das Uebele (Schmerz, Leiden zur Buße und Strafe) will, es aber nicht ist, da 2) Gottes Seyn immanent, sein Wille aber auch transient ist, so ist die formale Differenz des göttlichen Seyns und Wollens offenbar. Nicht minder offenbar ist der formale Unterschied des Willens und der Erkenntniß Gottes. Denn 1) erkennt Gott Alles, will aber nicht Alles, oder will es nicht so, wie er es erkennt; denn er erkennt das Böse als solches, will dasselbe aber nicht als solches, sondern, der es thut, der Sünder will es. 2) Gottes Erkenntniß ist immanenter als dessen Willen. 3) Gott erkennt die äußeren Dinge nicht frei, will sie aber frei. 4) Gott erkennt die Dinge unmittelbar, will dieselben aber nur mittelbar, nämlich in Bezug auf sich als beren Ursache, Endziel und höchste Idee, zu der sie in ihrer relativen größern oder kleinern Aehnlichkeit, was ihre relative Vollkommenheit ist, aufstreben. 5) Wäre das göttliche Erkennen vom Wollen nicht unterschieden, so ließe sich nicht erklären, wie der in Gottes Selbsterkenntniß aus dem Vater hervorgehende Sohn von dem aus der Wechselliebe hervorgehenden Geiste unterschieden ist.

III.

Object des göttlichen Willens.

Gott ist der absolute wesentliche Gegenstand seines Willens.

1) I Joan. IV, 8. Deus charitas est. Bern. Nemo tamen me existimet caritatem hic accipere qualitatem, vel aliquod accidens (alioquin in Deo dicerem, quod absit, esse aliquid, quod Deus non est), sed substantiam illam divinam. Tract. de dilig. Deo. c. XII. n. 35.

Wie sein Erkennen auf Ihn selbst als die unendliche Wahrheit geht, so sein Wollen auf Ihn selbst als das unendliche Gut. Das Dbject und Ziel des Wollens verhält sich zum Wollen als ein Bewegendes, Bestimmendes; Gottes Wollen kann aber nur von seinem Wesen bewegt werden, Gott allein von sich bestimmt seyn, sonst wäre sein Wollen nicht ein höchstes, unendliches, sein Wesen kein absolutes. Wie sein Wesen allein das höchste ist, da sein Wollen es absolut zum Objecte hat, so ist sein Wollen allein eben dadurch ein unendliches; grade wie auch sein Wesen und Erkennen in ihrem absoluten Wechselverhältniß wahrhaftig und unendlich sind.

Gott kann unmöglich ausser ihm selbst sein Centrum haben, auf ein Anderes als Endzweck beziehbar seyn. Sonst wäre er nicht das Höchste, sein Wille nicht der geordnetste, weiseste, sonst hätte er sich selbst verläugnet und den Abfall von ihm als heilig und erlaubt erklärt. Der vom Endlichen bestimmte und bedingte Unendliche wäre in dieser Dependenz im höchsten Widerspruch mit sich selber und unendlich unglückselig, als sich mit Unendlichkeit in dieser Dependenz wissender und fühlender. Hätte Gott in dem Endlichen seinen Mittel- und Ruhepunct und seinen Endzweck, so wäre er vor der Welt und Zeit unvollkommen und unselig gewesen.

Gottes Willen ist die erste Ursache, also nicht von einem Andern, also von sich bestimmt '). Gott ist das lezte Ziel von ́ Allem, also kann er nicht ein Anderes zu seinem lezten Ziele haben 2).

Aus dem Besagten erhellt, daß Gott selbst und seine äußere Manifestation der Endzweck all seines Wirkens nach Außen, der Schöpfung, Erlösung und Vollendung ist, und er Alles in lezter Instanz um seinetwillen thut 3). Es ist nicht Wesenheit der Liebe, in dem Andern sein Ziel und Ende zu haben, mit seiner Selbstheit dem Andern sich zu opfern, das ist nur die Regel der Liebe für das

1) Hildebert. tract. theol. c. IX.

2) Aug. Non fruitur nobis, sed utitur. Doct. christ. I. n. 34. Plotin. Τοῦτο δεῖ τἀγαθὸν τίθεσθαι, εἰς ὅ πάντα ἀνηρτῆται, αὐτὸ δὲ εἰς μηδὲν· οὕτω γὰρ καὶ ἀληθὲς τὸ, οὗ πάντα ἀφίεται. Enn. I. I. VII. c. I. 3) Jes. XLVIII, 11. Ps. CVIII, 21. Apoc. IV, 11. Eph. I, 11. Chrys. in Eph. Hom. II. n. 2.

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