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Erster Theil.

Gott in sich betrachtet.

Gott in sich betrachtet ist der Eine und Dreypersönliche.

Erstes Buch.

Gott der Eine.

In Gott dem Einen ist zuerst dessen Daseyn und Wesen, dann die Einheit zu betrachten.

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Gott ist der Geist, das Ich, Selbst im eminenten und absoluten Sinne; oder: was in lester Intention dasselbe besagen will, das höchste, vollkommenste, allerrealste, unendliche 2),

1) by (Gen. XIV, 20. Ps. XCVII, 9.) by by (Gen. XIV, 18.

שדי, יהוה, אלהים אל (.9 ,Deut. XXXII, 8. Ps. VII, 18. XCI

N etc. foto (Sirac. XXIII, 26. 33. XXIV, 2. 3. 32. (cfr. Únatog Arist. mund. VI.) Zu bemerken ist noch, daß □ns appellativ ift, die Natur, das Wesen bezeichnet, aber Bezeichnung der Person, Individualität und Eigenname ist. Jehovah oder Jahveh ist Zahveh ist Subject, Elohim Attribut.

2) Infinitum nicht zu verwechseln mit indefinitum, indeterminatum. Klee's Dogmatik. II. Dritte Auflage.

1

das Wesen der Wesen, dem nichts verglichen werden kann 1); der Urgrund und das Urziel aller Dinge 2).

Die Idee Gottes ist keine in den Menschen von Außen durch die Sinne hereingekommene (idea adventitia). Das Aeußere fann nur dienen, die in uns vorhandene Idee zu wecken, uns zu deren Bewußtseyn zu bringen und darin zu erhalten, und zwar ents weder durch die in der Welt wahrzunehmende Schönheit, Güte, die an den Urschönen und Urguten 2. erinnert, oder durch das in ihr wahrzunehmende Ueble, Zerstörte und Zerstörende, Beschränkte und Beschränkende, was durch den Contrast an den Schrankenlosen und Unberührbaren, Absoluten erinnert.

Ferner ist die Idee Gottes keine durch irgend eine logische Operation hervorgebrachte (idea factitia). Der würde sich sehr irren, der da meinte, durch Aussonderung und Zusammenfassung, Idealisirung und höchste Steigerung der am Endlichen bemerkten

1) Tert. Quantum humana conditio de Deo definire potest, id definio, quod et omnium conscientia agnoscet: Deum summum esse magnum, in aeternitate constitutum, innatum, infectum, sine initio, sine fine. Adv. Marc. I, 3. Novat. Ut vere dici possit, id deus esse, quod ejusmodi est, ut cui comparari nihil potest. Trin. c. II. Aug. Hoc omnes Deum confitentur esse, quod omnibus rebus anteponunt. Civ. Dei I, 7.

2) Synes.

Ὁ μὲν αὐτόσσυτος ἀρχὰ,
ταμίας πατήρ τε ὄντων,
ἀλόχευτος, ὑψεθώνων
ὑπὲρ οὐρανοῦ καρήνων
ἀλύτῳ κύδεῖ γαίων,
Θεός ἔμπεδος θαάσσει

ἐνοτήτων ἑνὰς ἁγνὴ,

μονάδων μονάς τε πρώτη. Hymn. 1, 82 εφ.

....

σὺ δ ̓ ἐσσὶ ῥίζα

παρεόντων, προ τ ̓ ἐόντων,

μετέόντων, ἐνεόντων,

σὺ πατὴρ, σὺ δ ̓ ἐσσι μάτηρ, 11, 60 sq.

μέγα χαίρε ρίζα κόσμου

μέγα χαῖρε κέντρον ὄντων, Ibid. 69. 70.

guten Eigenschaften am Ende den Gottesbegriff zu gewinnen. Gott ist nicht bloß durch Vollständigkeit und Reinheit, nicht bloß quantitativ, auch nicht bloß graduel vom Endlichen unterschieden, sondern qualitativ und absolut. Das Gottesbewußtseyn in seiner Genesis und Entwicklung ist nicht bedingt von einem geschickten Summiren und tüchtigen Potenziren, dessen Vollendung und Resultat sich dann mit einem höchst- oder all (-weise, -mächtig, gütig) ankündigt, und durch den Coeffizienten oder Erponenten die Endlichkeit überwunden und die Unendlichkeit erreicht zu haben sich und Andern einbilden möchte. Durch keine Sammlung und Steigerung wird das Endliche als solches zum Unendlichen umgewandelt, sondern immer nur ein Endliches, nur als vermehrt und erhöht, gesezt. Im Endlichen findet sich nur die unendlich ferne Abbildlichkeit und Aehnlichkeit des Unendlichen, keine Gleichheit, Consubstantialität mit demselben; durch kein Additionsund Multiplicationsverfahren ist aus jenem dieses zu gewinnen, ihr Unterschied durch keinen Proceß auszugleichen.

Die Idee Gottes ist von Ihm in und mit dem Menschen ursprünglich zugleich gesezt (innata, congenita, concreata). Darum hält die Menschheit daran mit universalem und constantem, unausweichlichem und unüberwindlichem Drange. Wie viel der Mensch bei der Cultur dieser Gottesidee in sich und Andern mitthätig seyn, fördern oder aber hindern und verderben kann, so ist er doch nicht im Stande, diese Idee in sich oder Andern auszurotten, so wenig, als er dieselbe in sich und Andern ursprünglich erzeugen kann. Die Gottesidee ist das Centrum und Fundament der Ideen des Wahren, Guten und Schönen, der Vernunft und des Gewissens, die Bedingung des Menschlichen im Menschen, so daß, wer diese Eingeschaffenheit der Gottesidee läugnet, damit den Menschen zur tabula rasa, zum Viehe und Kloge macht.

Diese Ursprünglichkeit der Gottesidee erkennen die tiefsten Denker des christlichen Alterthums, wie Justin 1), Clemens von

1) Έμφυτος τῇ φύσει τῶν ἀνθρώπων δόξα. Apol. II. n. VI.

Alerandrien, Tertullian '), Bafilius ), Hieronymus ), Seve rian von Gabala ), Cyrillus *).

§. 2. Beweise für Gottes Daseyn.

Der Thor spricht: Es ist kein Gott. (Ps. XIV, 1. LIII, 1.) Der halbe fragt: 3ft Einer? Laßt seben. Und da wäre denn die erste Frage, ob Gott überhaupt möglich ist? Diese Frage würde man nach einigem Bedenken affirmativ entscheiden, und die Beweise zu construiren wäre eine Kleinigkeit. Gott ist das realste Wesen, also ist in ihm lauter Realität und keine Negation, also ist in ihm kein Widerspruch, also ist er möglich. Oder kürzer: In Gott ist nur Eine Realität, also ist kein Widerspruch denkbar, Gott also möglich. Aber wie weit ist von der logischen Nichtunmöglichkeit bis zur physischen Möglichkeit, und von da bis zur Eristenz! Doch wer wird solches Fragen und Sichversuchen über die Möglichkeit Gottes nicht für eine große wissenschaftliche und religiöse Unanständigkeit halten. Nicht viel besser ist das Andere, das Fragen nämlich nach Gottes Wirklichkeit und die Meinung, Gott beweisen zu müssen, um vernünftigerweise an ihn glauben zu können und zu dürfen.

Gott ist der Urgrund alles Seyns und Denkens, die von dem Nichtdenkenden unbewußt festgehaltene, bey dem Denkenden in Bewußtseyn und Gedanken von selbst sich vermittelnde und

1) Animae a primordio conscientia dei dos est. Adv. Marc. I, 10. O testimonium animae naturaliter christianae. Apol. c. XVII.

2) Εντετυπωμένη ἅπαξ καὶ οἱονεὶ ἐσφραγισμένα τῷ ἡγεμονικῷ τῆς ψυχῆς περὶ Θεοῦ ἔννοια. In Ps. XXXIII. n. 1.

3) Ex quo perspicuum est, natura Dei in omnibus esse notitiam, nec quemquam sine Christo nasci, et non habere semina in se sapientiae et justitiae reliquarumque virtutum. 1. I. in Gal. I. Absque notitia creatoris sui omnis homo pecus. Ad Heliodor. de morte. Nepotiani.

4) Πάσα γάρ ψυχὴ ἔχει ἐν ἑαυτῇ τὸ σπέρμα τῆς Θεολογίας και ἔχουσα οὐκ ἔδει πῶς δεῖ περάσαι τὸ ποθούμενον, De Sigillis Serm. 1.

n. 2.

5) Η γνώσις τοῦ εἶναι θεὸν φυσικῶς ἡμῖν ἐγκατέσπαρται. De trin. I.

verständigende Urvorausseßung. Ohne ihn wäre alles Seyn und Denken ohne Anfang, Mittel, Endzweck, ohne Wahrheit. Gottes Daseyn steht über dem Beweise (nach dem gewöhnlichen Sinne des Wortes), eben weil er auffer ihm feinen Grund, Alles in ihm seinen legten Grund hat, er die Urwahrheit, Grund und Bedingung aller Wahrheit, erstes Existenz- und Erkenntnißprincip aller Vernünftigkeit und Gewißheit ') ist; so daß der Beweis des Daseyns Gottes eben dasselbe zur wesentlichsten Vorbeding= niß hat. Ehe ich ans Beweisen gehe, muß ich meine Vernunft als wahre, so Gott als Grund dieser Wahrheit voraussehen. Die Wahrheit und Gewißheit unseres Ich mit seiner ganzen In nenwelt, eben so die Wahrheit und Gewißheit der Eristenz einer Aussenwelt beruht auf der Gottes, daß also diese keineswegs zuerst aus jener zu beweisen ist. Der Sag: Cogito, ergo sum, muß auch so gewandt werden: Ich denke, wie ich bin, ich bin aber nicht von mir, also denke ich auch nicht von mir. Von wem ist mir aber nun die Macht und Wahrheit des Denkens, und an wem habe ich den Kanon und Grund der Zuverläßig keit, wenn nicht von und an dem wahrhaften und gütigen Ur heber meiner Eristenz ?) ?

1) Cela même, que j'ai tantôt pris pour une règle à savoir, que les choses, que nous concevons très clairement et très distinctement, sont toutes vraies, n'est assuré, qu'à cause, que Dieu est ou existe, et qu'il est un être parfait, et que tout ce, qui est en nous, vient de lui, d'où il suit, que nos idées ou notions, étant des choses réelles et qui viennent de Dieu en tout ce, en quoi elles sont claires et distinctes, ne peuvent en cela être, que vraies . . . . . Si nous ne savions, que tout ce, qui est en nous de réel et de vrai, vient d'un être parfait et infini, pour claires et distinctes que fussent nos idées, nous n'aurions aucune raison, qui nous assurât, qu'elles eussent la perfection d'être vraies. Des Cartes disc. de la methode. P. IV. (T. I. p. 163. ed. Cousin.) Bergl. dessen Princ. Philos. P. I. n. 13. Meditat. metaphys. med. I. med. V.: Et ainsi je réconnais très clairement, que la certitude et la vérité de toute science depend de la connoissance du vrai Dieu, en sort, qu'avant je le connusse, je ne pouvois savoir parfaitement aucune autre chose. Vergl. Malebranche Recherche de la vérité. I, 4. VI, 6. Eclaircissement VI.

2) Cl. Aug. Sine Deo philosophantur, sed potius praefocantur. Serm.

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