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ser Zahl gehört, die Schuld davon in sich selber zu suchen hat, ist evident 1).

§. 11. Endzweck der Heiligung.

Der lezte Zweck der Heiligung ist die Ehre Gottes. So lehrt es die heil. Schrift 2) und so verkündet es die Ueberlieferung; und daß es anders nicht wohl seyn kann, erhellt aus dem, was von den Werken Gottes nach Außen im Allgemeinen gesagt worden ist. Der secundäre Zweck ist die Seligkeit und Herrlichkeit der intelligenten Creatur, wie es wiederum die Schrift sagt 3).

Cap. II.

Von der Heiligung im Besondern.

Die Heiligung vollbringt sich in der Kirche als Gnaden- und Heiligungsanstalt, und vollbringt sich durch die Sacramente, als Gnaden- und Heiligungsmittel, in vielfältiger, unserer organischen Eristenz sich anbequemender Weise.

Zur Heiligung ist die Kirche von Gott durch Christus im heil. Geiste instituirt, constituirt und regiert; sie ist Christi Leib, von seinem Geiste bewohnt, aus ihm lebend'), und Leben mittheilend,

rum se esse praesumat? Quia id occultari opus est in hoc loco, id est in hoc mundo, ubi sic cavenda est elatio. De corrept. et grat. c. XIII. 1) II Pet. I, 10. Satagite ut per bona opera certam vestram vocationem et electionem faciatis (vor andern und euch ).

2) II Cor. IV, 15. Omnia enim propter vos, ut gratia abundans per multos in gratiarum actione abundet in gloriam dei. Eph. I, 6.

3) II Cor. IV, 15. Eph. I, 4.

4) Orig. λέγομεν ὅτι σῶμα Χριστοῦ φασὶν εἶναι οἱ θεῖοι λόγοι ὑπὸ τοῦ υἱοῦ τοῦ Θεοῦ ψυχόμενον τὴν πάσην τοῦ Θεοῦ ἐκκλησίαν, μέλη τούτου τοῦ σώματος εἶναι ὡς ὅλου τοὺς δὲ τινας τοὺς πιστεύοντας· ἐπειπὲρ ὥςπερ ψυχὴ ζωοποιεῖ καὶ κινεῖ τὸ σῶμα οὐ πεφυκὸς ἀφ' ἑαυτοῦ κινεῖσθαι ζωτι κῶς, οὕτως ὁ λόγος κινῶν ἐπὶ τὰ δέοντα καὶ ἐνεργῶν τὸ ὅλον σῶμα τὴν ἐκκλησίαν κινεῖ τὸ ἕκαστον μέλος, τῶν ἀπὸ τῆς ἐκκλησίας οὐδὲν χωρὶς λόγου πрatτóvτwv. adv. Cels. VI, 48. Aug. In illa enim ecclesia sumus, quae propitio deo, licet usquequaque porrecta et toto orbe diffusa sit, unum tamen corpus est magnum unius capitis magni, quod caput ejus est ipse salvator. Epl. CXLII. ad Saturnin. et Eufratem. n. 1.

mit seiner Wahrheit erfüllt und erfüllend, Alle durch die Wahrheit zur Gnade, durch Gnade zur Wahrheit führend, durch Erkenntniß den Willen, durch den Willen die Erkenntniß ergreifend und heilis gend. Das aus Christo in die Heiligen überfließende höhere Licht und Leben gehört nicht ihnen als Einzelnen allein, sondern ist auch der ganzen Kirche, deren Glieder sie sind, Gemeingut, an welchem Alle, je nach dem Maaße ihrer besondern innigern Aufnahme in das kirchliche Leben, in verschiedener Weise Antheil nehmen. Je= der Einzelne fann und soll, wie er aus der Gesammtheit empfängt, eben so hinwiederum derselben auch geben, so das Leben im Ganzen und Einzelnen sich immer weiter potenziren, in vielfältigster und mannigfaltigster Weise sich entwickeln und ausbreiten. Wie die erlöste Creatur die himmlische nicht gefallene, die irdische Kirche die himmlische ergänzt, so soll jede Particularkirche und jede Gemeinde sich als Complement des Ganzen betrachten, und so soll selbst jedes einzelne Glied der Kirche 1) hienieden aus Kräften für's Ganze zu wirken streben, und die Wirkung des Ganzen in so reicherem Maaße und verdienterer Maaßen wieder zurückempfangen. Jedes von Jedem gewirkte Gute verstärkt die Kraft Aller, jeder von jedem Einzelnen erfochtene Sieg schwächt des Bösen Macht'), und der Sieg der Gesammtheit gedeiht zur Gnade und Glorie der Einzelnen, eine zu Gottes Ruhm und des Menschen Heil gereichende Solidarität und Reversibilität, gegründet und vermittelt in der Einheit des Leibes Christi.

Wer sich von dieser Gemeinschaft losreißt, büßt sofort das Leben ein, welches ihm einwohnte, und verliert, vom Leibe Christi getrennt, die Theilnahme an dem Geiste Chrifti 3). Aller Glaube ist nichts ohne die Liebe, und die zeigt sich in der Gemeinschaft und Einheit mit der Kirche'). Wer in diese Gemeinschaft wieder ein

1) Bern. Aliquid sane videtur etiam perfectioni illi accessisse ex me, neque hoc parum. In Cantic. serm. LXVIII. n. 5.

2) Orig. in Joan. T. VI. n. 36.

3) Aug. Qui praeciditur de Christi justi corpore, nullo modo potest spiritum tenere justitiae, etiamsi figuram membri teneat, quam sumsit in corpore. Epl. ad Bonifac. CLXXXV. n. 42.

4) Aug. Epl. ad Bonifac. CLXXXV. n. 43.

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tritt, büßt nichts ein, sondern gewinnt alles, gewinnt Leben aus dem Leben der Gesammtheit, sein Sacrament erwacht und äußert seine volle Kraft, und der eingesezte Zweig bringt seine Frucht 1).

Die Kirche ist ein großes Sacrament und ein Complerus von Sacramenten, das Seyn in ihr eine fortwährende Reinigung von der Sünde, Erfüllung mit dem heil. Geiste, Nahrung aus Christi Kraft, Heiligung zum Dienste der Trias, Ehe mit dem Ewigen. Das Seyn und Leben in der Kirche ist so im Allgemeinen ein sacramentales. Aber es sind in ihr auch Sacramente im besondern und eigentlichen Sinne, nämlich von Chrifto eigens dazu angeordnete besondere Weisen und Mittel der Mittheilung und Aneignung seiner vielfältigen Gnade, und diese haben wir nun näher zu bes trachten.

Erster Abschnitt.

Von den Sacramenten überhaupt.

§. 1. Bestimmung des Sacramentes. Die Sacramente sind bestimmte (sinnliche) Zeichen 2) der (übersinnlichen) Gnade, dieselbe wie zu bedeuten, so zu bewirken von Chrifto für alle Zeiten eingeseßt. Dieselben sind mnemoneutisch, in wiefern sie auf Chriftum den Gekreuzigten und Auferstandenen als ihren Ursprung hindeuten, prognostisch, inwiefern sie auf unsere volle Heiligung und künftige Auferstehung als ihre Wirkung hinweisen, theoretisch, inwiefern fie Gottes Wahrheit, Herrschaft und Heiligkeit aussprechen. Aber über all diesen Bedeutungen ist ihr Hauptcharakter, wonach sie sowohl demonstrativ sind, die uns gegenwärtige und sich mittheilende Gnade anzeigen und bezeugen, als auch actuos und effectuos, die Gnade nämlich, die sie anzeigen, zugleich auch bewirken, nicht zu vergessen, sondern eben als das, wodurch sie Sacramente im eigentlichen chriftlichen Sinne find, wohl festzuhalten. Anmerkung I. Die Sacramente vor dem Christenthum

1) Aug. Epl. ad Bonifac. CLXXXV. n. 44.

2) Σήμειον, signum, rememorativum (μνημονευτικόν)

- paraeneticum

demonstrativum - theoreticum

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waren nur theoretische, rememorative, prognostische, keine demonstrative und wirksame der Heiligung und Gnade, so keine eigent lichen Sacramente; so Ehe, Beschneidung, Osterlamm, Manna, die Opfer und Waschungen. Vor dem neuen Bunde nur Zeichen, in demselben Zeichen und Sache, nach demselben nur Sache, die Fülle des Geistes im Menschen, Gott und Mensch in innigster Gemeinschaft, und deren Reflerion in dem neuen Universum, dem so zu sagen einzigen und ewigen Zeichen, welches sich auch grade nur als solches verhält, aber nur theoretisch, nicht praktisch ist, nur das Bestehende, Gottes Heiligkeit und des Menschen Versöhnung reflectirt, dem schon Bestehenden folgt, es nicht bedingt, sondern von ihm bedingt ist.

Anmerkung II. Die Fußwaschung war kein Sacrament, weil nicht für alle Zeiten eingefeßt, es fehlt hier die Stabilität. Das Martyrium ist kein Sacrament, weil ihm die spezielle Einsegung zum Zweck der Gnadenhervorbringung abgeht.

§. 2. Einseßung der Sacramente.

I.

Wirklichkeit der Einseßung der Sacramente.

Die Einsegung der Sacramente durch Gott, näher Chriftus, ist factisch gewiß, damit ist auch die Frage wegen der Möglichkeit der Sacramente historisch beantwortet. Uebrigens muß einem Jeden einleuchten, daß der Grund dieser Möglichkeit lediglich in Gottes Macht und Machtvollkommenheit zu suchen, wornach er die Uebernatur in die Natur legen, das Göttliche ins Irdische fassen, und damit den Irdischen fassen, die innere Heiligung des Geistes durch Vermittelung eines Aeußerlichen bewerkstelligen, den Menschen und die Natur zu Dienern und Werkzeugeu seiner Gnade bestellen und potenziren kann. Wer die Unmöglichkeit einer solchen Action Gottes in dem Menschen und der Natur läugnet, würde damit Gottes Allherrschaft und Macht, dessen Wesenheit und Eristenz läugnen, wie offenbar ist. Daß allein Gott (Christus) Sacramente einsehen kann, erhellt aus deren Begriff. Gott allein ist Herr seiner Gnade, Herrscher der Natur und Uebernatur, und allein im Stande, beide in Eins zu verknüpfen; er

allein ist Herrscher seiner Kirche, und von ihm allein kann herrühren, was in ihrem mystischen Leben eine so hohe Bedeutung hat, für ihren Bestand und Fortbestand so substantial ist, wodurch ein so inniges reales Verhältniß zu ihm gesezt wird; wie denn auch selbst die Apostel von sich bekennen, daß sie nur Ausspender, Verwalter der Mysterien sind 1).

II.

Congruenz der Einseßung der Sacramente.

Von einer absoluten Nothwendigkeit einer Einsegung der Sacramente fann wegen der absoluten Macht und Machtvollkommenheit Gottes nicht die Rede, nur eine Betrachtung der Congruenz der in der Thatsache der Einsegung sich kundgebenden Liebe und Weisheit Gottes statthaft seyn.

In den Sacramenten erscheint die göttliche Wirksamkeit descendent und condescendent 1) zu dem Menschen als solchen, als von einem Organismus bedienten und bedingten Geiste nämlich, — 2) zu dem Menschen als Gefallenen

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Fleisch in der schlimmern

Bedeutung gewordenen 2), wonach er in die Aeußerlichkeit und Macht des Leiblichen gerathen dieselbe nun weit mehr ergreift, wie von ihr mehr ergriffen wird, durch sie zu ergreifen und auf ihrem Wege über sie hinauszuführen ist.

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Vor dem Fall hat Gott in der äußern Welt seine Wahrheit, seine Macht, Weisheit und Willen ausgesprochen; die Welt war ein theoretisches Dogma und Ethos verkündendes - Sacrament. Nach dem Fall erscheint und ist die Erkenntniß der Wahrheit bedingt 1) durch das Universum für die außertestamentliche (beidnische) Menschheit, 2) durch das Geseß (und Universum) für

1) I Cor. IV, 1. Sic nos existimet homo, ut ministros Christi et dispensatores mysteriorum dei. 2. Hic jam quaeritur inter dispensatores, ut fidelis quis inveniatur. cf. III, 9.

2) Aug. A quo (deo) si non esset lapsus Adam, non diffunderetur ex utero ejus salsugo maris, genus humanum profunde curiosum, et procellose tumidum, et instabiliter fluidum, atque ita non opus esset, ut in aquis multis corporaliter et sensibiliter operarentur dispensatores tui mystica facta et dicta. Confess. XIII, 20. n. 28.

Klee's Dogm. III. Dritte Luft.

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