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in dieselbe 1), um zerstört zu werden nach seiner Abstractheit und schlechten Subjectivität, und erhoben zu werden zur wahren Selbstheit, zur wahren und freien göttlichen Eristenz. In dem Leibe Christi, in welchen die Creatur durch sein Essen immer mehr aufzunehmen ist 2), wird dieselbe erfüllt mit dem Leben und Geiste Christi, der Form der Gottessohnschaft. Wie der Sohn im Anfange aus unserm Geschlechte seine Leibessubstanz genommen, sø gibt er jedem Einzelnen bis zum Ende dieselbe vergöttlicht zurück, um so unseren Hunger nach der Gottähnlichkeit, nach dem Unendlichen 3), in dem wir allein Ruhe und Bestand haben, zu stillen; wie er einmal aus dem Menschengeschlechte geboren worden, aus seiner Substanz sich leiblich geformt und ernährt hat, so gebiert, formt und ernährt er nun Alle, die da Kinder Gottes werden wollen, bis an das Ende der Zeiten. In der Menschwerdung ist er uns nur nach der Gattung ein innerlicher geworden, dem Einzelnen aber ein äußerlicher geblieben; er will aber jedem einzelnen Subjecte als wahrem Menschen ein innerlicher werden, fich nicht bloß theoretisch als ein Object der Erkenntniß, sondern

1) Paulin. Nol. Epl. XXVIII. n. 2. Cf. Bernard. Manducet me, ut habeat me in se, et a me invicem manducetur, ut sit in me, quatenus integra firmaque sit connexio, cum ego in eo, et nihilominus in me ipse erit. In Cantic. Serm. LXXI. n. 8. Aug. Dominus noster Jesus Christus, qui vult pasci ministerio servorum suorum, hoc est in corpus suum quasi mactatos et manducatos transferre credentes, etiam hic pascit eos sacramento passionis suae et verbo fidei. QQ. super Evang. 1. II. qu. XXXIX.

2) Wilhelm. Paris. Si quis autem quaerit, qualiter comedantur in isto sacramento illi, qui jam conversi sunt et electi? cibus enim corporalis jam sumptus et in nutrimentum corporis jam conversus non videtur iterum posse comedi: dicimus, qui jam uniti sunt corpori ecclesiae, possunt magis uniri, et qui jam sunt illius quasi membra, possunt fieri alterius modi et nobiliora etiam et intimiora. De Euchar. c. IV.

3) Cfr. Jakob Böhme: Die Seele begehrt mit großem Sehnen und Verlangen das höchfte und befte Gut nicht allein zu einer Wonne, sondern im Hunger zu einer Speise. Vom dreifachen Leben des Menschen c. I. n. 5. Jedes Leben begehrt seiner Mutter, daraus das Leben erboren wird, zu einer Speise; als das Holz ift des Feuers Mutter, deffen begehrt das Feuer. ibid. n. 6.

praktisch als ein Object des innigsten Besiges, des Genusses verhalten, so einem Jeden zu eigen seyn und ihn zu eigen haben. Wahrhaft mein ist nur das von mir Genossene, so wahrhaft Eins mit mir Gewordene. Gott genießen ist unsere Aufgabe der Ewigkeit, Chriftum effen die Voraufgabe und - Seligkeit in der Zeit. Von Anfang der Welt war er als Logos die mystische innerliche Speise der intelligenten Creatur; nach seiner Menschwerdung ist er auch die äußerlich reale Speise der Menschen geworden, um die Sinnlichen auch in sinnlich wahrnehmbarer Weise zu speisen 1); die geistige Speise der Geister wollte so eingefleischt eine Speise der Menschen werden, bis sie zur wahren Geistesschaft (Cf. I Cor. XV.) zurückgeführt werden.

3) Chrifti Leib ist Opferleib. Als solcher ist er in der Eucharistie auf unserem Altare, damit wir davon essen, an dem Opfer und seiner Intention und Gnade also Theil nehmen. Von dem alten Sühnopfer durfte außer dem opfernden Priester Niemand essen, mit seinem Blute wurden Menschen und Sachen nur äußerlich besprengt und äußerlich geheiligt; das neue Sühnopfer, welches zugleich Friedopfer, wird gegeffen, mit seinem Blute werden wir innerlich besprengt, so innerlich und wahrhaftig geheiligt. Kein Bündniß ohne Opfer; als Gründer, Opfer des neuen ewi

1) Aug. Nec sic descendit ad nos, ut illos (angelos) desereret, sed simul integer illis, integer nobis, illos intrinsecus pascens per id, quod deus est, nos forinsecus per id, quod nos sumus, idoneos facit per fidem, quos per speciem pascat aequaliter. Quia enim rationalis creatura verbo illo tanquam optimo cibo suo pascitur, humana autem anima rationalis est, quae mortalibus vinculis peccati poena tenebatur, ad hoc diminutionis redacta, ut per conjecturas rerum visibilium ad intelligenda invisibilia uteretur, cibus rationalis creaturae factus est visibilis non commutatione naturae suae, sed habitu nostrae, ut visibilia sectantes ad se invisibilem revocaret. Sic enim anima, quem superbiens intus reliquerat, foris humilem invenit, imitatura ejus humilitatem visibilem et ad invisibilem altitudinem reditura. Lib. arbit. III, 11. n. 30. Non enim aliunde vivit homo, et aliunde vivit angelus, ipsa est veritas, ipsa est sapientia, ipsa est virtus dei. Sed quomodo ea perfruuntur angeli, tu non potes... Ut autem panem angelorum manducaret homo, creator angelorum factus est homo. In Ps. CXXXIV.

gen Bundes bleibt Chriftus immer in sacramentlicher Sichtbarkeit und Verhüllung in Mitte seines Bundesvolkes, demselben zur fortwährenden Erinnerung an die Gründung des Bundes und zur fortwährenden Erneuerung desselben für jeden einzelnen Genossen desselben durch seinen Genuß 1).

4) Wenn Christus in der Eucharistie nicht wirklich gegenwär= tig ist, warum ermahnt der Apostel die Christen den Leib des Herrn von gemeiner Speise zu unterscheiden, sich selbst zu prüfen, damit sie nicht unwürdig genießen, und der Leib des Herrn ihnen nicht zur Verdammniß gereiche? Ist hier nicht eine objectiv und real bestehende Eucharistie vorausgesezt, mit welcher der subjective Zustand eventuell nicht in gehörigem Verhältnisse steht? eine Eucharistie, welche unabhängig von der subjectiven Glaubens- und Leibeszuständlichkeit – ist, nicht durch diese erst wird? Auch muß einleuchten, daß in der gegnerischen Betrachtungsweise die Einheit der Eucharistie aufgehoben, und eine große Verschieden= heit und Mannigfaltigkeit derselben nach der Verschiedenheit der Gemüthszustände der Empfangenden eingeführt würde; daß ferner so die Möglichkeit eines unwürdigen Genufses nothwendig wegfiele, da, wenn Einer nicht die gehörige subjective Stimmung mitbrächte, der Fall der Unwürdigkeit nicht vorhanden seyn könnte. Und warum sollte in der Annahme eines bloß geistigen, in der bloBen Vorstellung und Willensaffection bestehenden Genusses nicht auch jedes an Christum erinnernde Zeichen, die ganze Natur und Schrift, jede Predigt, jedes Gebet und Feft des Herrn als Eucharistie gelten können und müssen, Alles, was die Menschen mit dankbarer Erinnerung an den göttlichen Spender genießen Eucharistie seyn, warum folglich nicht ein gedankenloser, alltäglicher Genuß all deffen zum Tode gereichen? So empfingen Chrifti Leib

1) Caes. (Arel.) Qui corpus assumptum ablaturus erat ex oculis nostris et sideribus illaturus, necessarium erat, ut nobis in hac die sacramentum corporis et sanguinis consecraret, ut coleretur jugiter per mysterium, quod semel offerebatur in pretium, ut quia quotidiana et indefessa currebat pro hominum salute redemptio, perpetua etiam esset redemptionis oblatio, et perennis victima viveret in memoria, et semper praesens esset in gratia. Hom. VII. de Paschate.

auch die Israeliten durch den Genuß des Paffah und Mannah und durch den Genuß von jedem Opfer 2c. Und wie wollen die Anhänger der bloß idealen Präsenz Chrifti Gegenwart bei und in der Taufe und ihrem Elemente von der in der Eucharistie, die Gegenwart des Logos in der Eucharistie von seiner Gegenwart in allen Dingen unterscheiden? Wie und warum das Taufwasser und alle Dinge nicht für Eucharistie halten? Wenn die Eucharistie nur ein Bild Christi wäre, so wäre sie dem Manna gleich 1) und das N. T. vom Alten nicht unterschieden. Das wird aber Niemand sagen. Christus wollte gegen das alte symbolische ein wahres Himmelsbrob geben 2), und für den vergangenen Schatten den Körper der Wahrheit (Heb. X.).

5) Jedermann sieht, um es zu wiederholen, von selbst ein, daß eine phantastische, unwirkliche, unwahre Eucharistie keine, daß mit einem leeren Zeichen, bloßen Schattenbilde der Menschheit wenig gedient wäre, daß nur Blut und Leben uns dieses wiederum geben kann, daß mit Aufhebung der Eucharistie der neue Bund, die Kirche Chrifti vollkommen aufgehoben wird, weshalb auch Luther dieselbe in sein Bekenntniß aufnahm und mit solchem Eifer gegen die Feinde des Sacraments zu vertheidigen suchte.

Anmerkung. Die Einwände, welche gegen die reale Gegenwart Chrifti vorgebracht werden möchten, betreffend, so könnten diefelben, falls wir dieselben auch nicht auf eine befriedigende Weise zu lösen im Stande wären, dennoch auf keinen Fall als ein Grund, der Offenbarung in diesem Puncte den Glauben zu verweigern, angesehen werden, wie alle apriorischen Bedenklichkeiten uns nicht abhalten, das, was in der Erfahrung sich als wahre und gewisse Thatsache kund gegeben hat, auch dafür anzunehmen. Kein Naturgeseß und -Factum wird in Bezug auf seine Anerkennung von der Fähigkeit und Bereitwilligkeit des Verstandes, dieselbe in seine Formen und Gefeße zu fassen, abhängig gemacht, überall behauptet sich die thatsächliche Wirklichkeit der Dinge troß aller möglichen Einrederei und Zweifelsüchtelei des Verstandes, eigentlich Unvers

1) I Cor. VII. Omnes eandem escam spiritalem manducaverunt. 2) Joan. VI, 49. 50.

standes, der, anstatt sein Denken auf die und nach der Sache zu richten, die Sache nach seinem Denken richten und verurtheilen zu können sich vermißt. Und so haben wir es auch hier mit einer höhern, göttlichen Thatsache, deren Wirklichkeit Gottes klarer Ausspruch bezeugt, zu thun, und davon, ob wir mit unserm Begreifen hier zum Ziele kommen oder nicht, kann für die Existenz und Anerkennung der That und Sache Gottes als solcher wenig abhängen. Nach dieser peremptorischen Bevorwortung nun zu diesen Einwänden selbst, deren glückliche oder ungelungene Lösung in legter Inftanz, wie gesagt, nichts zu oder von der Sache thun kann.

1. Aus der Lehre von der realen Gegenwart würde folgen, daß ein Räumliches zugleich in mehreren Räumen, dasselbige Zeitliche zugleich in mehreren Zeiten eristirte. Es kann aber nicht das eine Zeitliche in mehreren Zeiten, das eine Räumliche nicht in mehreren Räumen oder Orten eristiren, da die Verschiedenheit der Zeiten und der Orte eine Verschiedenheit der Sache begründet, oder vielmehr vorausseßt; indem, was in verschiedenen Zeiten und Orten existirt, so als ein von einander Getrenntes, Trennbares erscheint, das von einander Getrennte und Trennbare aber das Eine und Selbige nimmermehr seyn kann. Würde sich auch, wenn Ein Körper an mehreren Orten zugleich existiren könnte, derselbe sich zugleich gegen zwei Orte in verschiedener Richtung hin bewegen können und zugleich an seinem gegenwärtigen Orte bleiben, in Ruhe und zugleich in Bewegung und zugleich in verschiedenen Richtungen in Bewegung seyn, sich zu sich selbst hin bewegen, zugleich sichtbar und nicht sichtbar, fern und nicht fern seyn können.

Hiergegen ist zu sagen: Nach den Gesezen der Natur und der von Gott festgesezten Ordnung des Weltlichen und Endlichen findet eine Location des Einen und Selbigen in verschiedenen Räumen und Zeiten allerdings nicht Statt, aber Gott, durch und nach dessen Willen die creatürliche Ordnung geworden, will, daß diese in Bezug auf die Eucharistie keine Geltung habe. Daß aber das Seyn in verschiedenen Räumen keine Differenz der innern Wesenheit der Sache bedinge, geht daraus hervor, 1) daß also das göttliche We= sen durch seine Existenz an vielen und allen Orten in's Unendliche differenzirt und multiplizirt wäre, daß eben so der Seele wegen

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