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ihrer Eristenz in allen Theilen des Leibes keine Einheit und Einfachheit beigelegt werden könnte, und so viele Seelen im Menschen angenommen werden müßten, als Theile und Theile der Theile im Menschen sind, also unendlich viele; 2) daß Christus, der zur Rechten des Vaters bleibend thronende, dennoch zugleich auch dem Apostel Paulus erschien '); daß 3) das Seyn in einem Orte nur ein äußeres Verhältniß ist, als bloßes Verhältniß, äußeres Verhältniß folglich die innere Substanz nicht berührt, deren Identität nicht alterirt, wie auch das Seyn an einem Orte und überhaupt das Zus sammenseyn nicht die Unterschiedlichkeit aufheben würde. So begründet auch das Seyn in verschiedenen Zeiten keinen innern Unterschied der Sache, denn 1) sonst wäre Gott, da er in allen Zeiten ift, von sich unterschieden, und die Zeiten, da er der Eine in ihnen ist, wären Eines, dann gilt 2), was vorhin vom Orte bemerkt wors den, daß die Zeit eine Relation ist, als solche aber in dem innern Wesen nichts ändert. Die Widersprüche, daß derselbe Körper zugleich ruhe und bewegt sey, oder, um sie gleich concret zu fassen, daß der Leib Christi im Himmel throne, auf Erden umhergetragen, hier zur Anbetung ausgestellt, dort genoffen werde, sind keine, denn 1) widerspricht es sich nicht, daß z. B. das Eine und Selbige in verschiedener Relation verschieden afficirt sey, so z. B. die Seele zugleich im (ruhenden) Haupte ruhe und im (bewegten) Fuße bewegt sey, so hat das Eine göttliche Wesen im Vater die Vaterschaft, im Sohne die Sohnschaft; 2) findet ein Widerspruch nur da Statt, wo dasselbige von demselbigen in derselbigen Beziehung zugleich bejaht und verneint wird; daß aber dergleichen hier nicht Plaz greift, leuchtet ein; denn der Leib Chrifti, in wie fern er im Himmel ist, thronet in seiner Glorie, in wiefern er hier auf Erden ist, ist er in sacramentlicher, unglorioser Verhüllung, und in wiefern er an diesem bestimmten Orte ist, ist er zur Anbetung ausgestellt, in wiefern er an einem andern ist, wird er genossen von den Frommen oder ausgeschüttet und mit Füßen getreten von den Ungläubigen. Anders - Seyn und ein Anderes seyn find himmelweit unterschieden.

1) Act. IX, 3 sq. Cf. XXVI, 13 sq. I Cor. IX, 1. XV, 8.

2. Nach der eucharistischen Lehre bestände 1) eine Substanz ohne ihr Accidens, der Leib Chrifti ohne alle Erscheinungen des Leibes, und hinwiederum 2) ein Accidens oder Complerus von Accidentien ohne alle Substanz, nämlich alle Accidentien des Brodes ohne Brodessubstanz. Zu erwidern ist aber auf das Erfte, daß die Substanz ihrer Natur und Ordnung gemäß in bestimm ter Weise erscheine, daß sie aber durch Gottes Willen auch dieser Ordnung enthoben seyn könne, daß ihre Erscheinung oder viel mehr ihr Scheinen nicht ihre Wesenheit ist; auf das Andere aber dieses, daß die Substanz, das Subject die Accidentien bewirkt, in den Accidentien wirkt, und Gott hier die Causalität der Substanz supplirt; und will man den Begriff des Accidens hier urgiren, als worin das Correlat der Substanz und ein Inhärenzverhältniß ausgedrückt sey, so kann man sagen, daß es darnach keine Acciden tien im strengen Sinne, sondern nur Wirkungen sind, kein Inhärenz, sondern nur ein Dependenzverhältniß hier obwaltet.

3. Die Schwierigkeit, die Möglichkeit der realen Präsenz zu begreifen, ist kein Grund sie zu verwerfen. Unbegreiflich ist die Schöpfung aus nichts, Gottes Allgegenwart bei seiner Einfachheit, die Dreipersönlichkeit der Einen Wesenheit, die Vereinigung der beiden Naturen in Chrifto, die Existenz der Seele im ganzen Leibe ohne Location und Räumlichkeit, und war es wohl nach den Gesezen der Physik, daß Christus bisweilen unsichtbar wurde, den Augen der Menschen sich entzog '), aus dem verschloffenen Grabe auferftand2), daß er durch die verschlossene Thüre ging, und sich zum Hinmel erhob?

II.

Weise der Gegenwart Chrifti in der Euchariftie.

A.

Subftantiale Gegenwart Chrifti in der Eucharistie.

Christi Gegenwart in der Eucharistie ist keine ideale, phantastische, lediglich von und in dem vorstellenden Subject gesezte, son

1) Luc. IV. Joan. VIII. XII. XXIV.

2) Matth. XXVI. Marc. XIV. Joan. XX. Cf. (Pseudo) Justin. qu. ad Orthod. n. 116. Hier. ad Hebid. qu. VI. und alle Alten.

dern eine wahre, reale, objective 1), keine bloß dynamische 2), sondern eine substantiale, das ergibt sich aus Allem, was vorhin in unserer Betrachtung vorgeführt worden ist. Es ist 1) Nichts in der Schrift, 2) nichts in der Ueberlieferung, was zur Annahme einer bloß idealen oder einer bloß dynamischen Gegenwart Christi in der Eucharistie berechtigen könnte. Eben so 3) ist nichts in der Vernunft, was zu einer solchen Annahme nöthigte, sondern reine Willkür des Denkens und völlige Impotenz zum Glauben und tieferen Denken find's, woraus diese Ansichten ihren Ursprung genommen haben und ihre Vertheidigung entnehmen können. Daß

1) C. Trid. Sess. XIII. de Euchar. c. I. Si quis negaverit, in sanctissimae eucharistiae sacramento contineri vere, realiter et substantialiter corpus et sanguinem, una cum anima et divinitate domini nostri Jesu Christi, ac proinde totum Christum; sed dixerit tantummodo esse in eo, ut in signo vel figura aut virtute, anathema sit. c. VIII. Si quis dixerit, Christum in eucharistia exhibitum spiritualiter tantum manducari et non etiam sacramentaliter ac realiter, anathema sit.

2) Radbert. Paschas. Quia voluit, licet in figura panis et vini maneat, haec sic esse omnino nihilque aliud, quam caro Christi et sanguis post consecrationem, credenda sunt .. et ut mirabilius loquar, non alia plane, quam quae nata est de Maria et passa in cruce et resurrexit de sepulcro. De corp. et sanguin. Domini c. I. n. 2. Vera utique Christi caro, quae crucifixa est et sepulta, vere illius carnis sacramentum, quod per sacerdotem super altare in verbo Christi per spiritum sanctum consecratur. c. IV. n. 3. Unde miror, quod velint nunc quidam dicere, non in re esse veritatem carnis Christi, sed in sacramento, virtutem carnis et non carnem, virtutem sanguinis et non sanguinem, figuram et non veritatem, verbum et non corpus, cum hic species accipit veritatem et figura veterum hostiarum corpus. Unde veritas ait, cum porrigeret discipulis panem, hoc est corpus meum et non aliud, quam quod pro nobis tradetur Necdum itaque erat fusus et tamen ipse porrigetur in calice sanguis, qui fundendus erat. Erat quidem jam in calice, qui adhuc tamen fundendus erat in pretium, et ideo ipse idemque sanguis jam erat in calice, qui et in corpore, sicut et corpus vel caro in pane. Erat autem integer Christus et corpus Christi coram oculis omnium positum, nec non et sanguis in corpore, sicut et adhuc hodie integerrimum est, et manet, qui vere dabatur eis ad comedendum et ad bibendum in remissionem peccatorum. In Matth. XXVI, 26.

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aber die Substantialität nicht die Sacramentlichkeit, diese jene nicht ausschließe, ist offenbar, so wie, daß die sacramentliche Daseynsweise in der Eucharistie diese von dem aus Maria gebornen Leibe Christi nicht substantiel differenzire ').

Gegen die Protestanten, näher die Calvinisten, ist noch speziell zu bemerken, daß sie nach ihren Prinzipien die Unmöglichkeit der realen Präsenz biblisch beweisen müssen. In der Schrift steht nun, daß Gott Alles kann, ferner, wie Chriftus die Eucharistie für seinen Leib erklärte, wo steht aber in der Schrift, daß dieses unmöglich sey?

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B.

Transsubstantiation.

Die substantielle Gegenwart Chrifti in der Eucharistie ist keine in, mit oder unter der Substantialität des Brodes und Weines, sondern diese seine Subftantialität ist die einzige, die Substanz des Brodes und Weines ist in die des Leibes und Blutes Chrifti verwandelt 2), Christus durch Transsubstantiation, wie die Schule, darnach die Kirche sich ausgedrückt hat, in der Eucharistie gegenwärtig.

1. Eine Coeristenz der Brodes- und Weinessubstanz mit der Substanz Christi in der Eucharistie anzunehmen erlauben weder die kategorischen Einsegungsworte: „Dieses ist mein Leib, dieses ist mein Blut," noch die Verheißungsworte: „Das Brod, welches ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt," worin nicht die geringste Andeutung einer Coeristenz des Brodes, eines ,,mit,“,,in, unter" dem Brode wahrzunehmen ist. Welche sich aber einmal in die Worte Chrifti hineinzudeutlen unterfangen, diese sollen gegen die auf entgegengesezte Weise verfahrende und

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1) Chrys. in I Cor. Hom. XXIV. n. 1. 5.

2) C. Lat. IV. c. I. C. Trid. Sess. XIII. de Euchar. can. II. Si quis dixerit, in sacrosancto Eucharistiae sacramento remanere substantiam panis et vini, una cum corpore et sanguine domini nostri Jesu Christi; negaveritque mirabilem illam et singularem conversionem totius substantiae panis in corpus et totius substantiae vini in sanguinem, manentibus duntaxat speciebus panis et vini, quam quidem conversionem catholica ecclesia aptissime transsubstantiationem appellat, anathema sit.

Christum selbst aus der Stelle herausbeutelnde Willkür keinen Stein aufheben wollen.

II. Für die Annahme einer solchen Coeristenz läßt sich ebenfalls in den Worten des Apostels keine Berechtigung finden; die bestimmte, scharfe Form seiner Rede: „Das Brod, das wir brechen, ist es nicht Theilnahme an dem Leibe des Herrn ?" (I Cor. X, 17.) und wo er die Geschichte und Worte der Einseßung in Erinnerung bringt: „Dieses ist mein Leib, der für euch zerbrochene" (1 Cor. XI, 24.), weist alles Suchen und Versuchen der Art auf das Entschiedenste ab.

III. So hat auch die Kirche von jeher nichts von einer solchen Coeristenz, sondern nur von Einer Eristenz - nämlich der Substanz Christi, und von Einer Abwesenheit — aller Brodessubstanz nämlich — und deren Umwandlung in die — Chrifti, gewußt, wie aus Cyrillus von Jerusalem 1), Gregor von Nyssa2), Ephrem3),

1) Ωςπερ γὰρ ὁ ἄρτος τῆς εὐχαριστίας μετὰ τὴν ἐπίκλησιν τοῦ ἁγίου πνεύματος οὐκ ἔτι ἄρτος λίτος ἀλλὰ σῶμα Χριστοῦ· οὕτω καὶ τὸ ἅγιον τοῦτο μύρον οὐκ ἔτι ψιλόν, οὐδ ̓ ὡς ἂν εἴποι τις κοινὸν μετ ̓ ἐπίκλησιν· ἀλλὰ Χριστοῦ χάρισμα καὶ πνεύματος ἁγίου παρουσίᾳ τῆς αὐτοῦ θεότητος ἐνεργητικὸν γινόμενον. Cat. ΧΧΙ. n. 1. Τὸ ὕδωρ ποτὲ εἰς οἶνον μεταβέβλη κεν οἰκεῖον αἵματι ἐν Κανᾷ τῆς Γαλιλαίας· καὶ οὐκ ἀξιόπιστός ἐστιν, οἶνον μεταβαλὼν εἰς αἷμα; Cat. XXII. n. 2.

2) Καλῶς οἶμαι καὶ νῦν τὸν τῷ λόγῳ τοῦ Θεοῦ ἁγιαζόμενον ἄρτον εἰς σῶμα τοῦ Θεοῦ λόγου μεταποιεῖσθαι πιστεύομαι. καὶ γὰρ ἐκεῖνο τὸ σῶμα ἄρτος τῇ δυνάμει ἦν· ἡγιάσθη δὲ τῇ ἐπισκηνώσει τοῦ λόγου τοῦ σκηνώ σαντος ἐν τῇ σαρκὶ. οὐκοῦν ὅθεν ὁ ἐν ἐκείνῳ τῷ σώματι μεταποιηθεὶς ἄρ τος εἰς θείαν μετέστη δύναμιν, διὰ τοῦ αὐτοῦ καὶ νῦν τὸ ἴσον γίνεται. ἐκεί τε γὰρ ἡ τοῦ λόγου χάρις ἅγιον ἐποιεῖτο σῶμα, ᾧ ἐκ τοῦ ἄρτου ἡ σύστα σις ἦν, καὶ τρόπον τινὰ καὶ αὐτὸς ἄρτος ἦν. ἐνταῦθά τε ὡςαύτως ὁ ἄρτος, καθώς φησιν ὁ ἀπόστολος, ἁγιάζεται διὰ λόγου Θεοῦ καὶ ἐντεύξεως, οὐ διὰ βρώσεως καὶ πόσεως προϊὼν εἰς τὸ σῶμα τοῦ λόγου, ἀλλ ̓ εὐθὺς πρὸς τὸ σῶμα τοῦ λόγου μεταποιούμενος, καθῶς εἴρηται ὑπὸ τοῦ λόγου· ὅτι τοῦτό ἐστι τὸ σῶμά μου. Or. cat. c. XXXVII. Ὁ ἄρτος πάλιν ἄρτος ἐστιν, τέως κοινὸς, ἀλλ ̓ ὅταν αὐτὸν τὸ μυστήριον ἱερουργήσῃ σῶμα Χριστοῦ λέγεται τι καὶ γίνεται" οὕτως τὸ μυστικὸν ἔλαιον, οὕτως ὁ οἶνος ὀλίγου τινος ἄξια ὄντα πρὸ τῆς εὐλογίας. In bapt. Christi T. III. p. 370. Mor.

3) Serm. I. de sanct. et vivif. Christ. sacram.

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