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den, wie ungereimt alles Dieses ist. Auch müssen diejenigen, welche der Creatur alle Thätigkeit absprechen, folgerecht auch den Glauben läugnen, welcher eine wahrhaftige That unsers Geistes ist, und die Liebe läugnen, welche ebenfalls eine That und ein Complerus von Thaten ist.

Anmerkung I. Die guten Werke sind nicht bloß in dem Sinne als nothwendig anzuerkennen, daß dieselben als Zeichen der Wirklichkeit und Folgen der Wirksamkeit des Glaubens und der Rechtfertigung im Menschen von denselben nicht getrennt werden können, sondern auch in dem Sinne, daß sie eine Bedingung der vollen Eristenz, der Erhaltung und Mehrung der Gerechtigkeit in uns find.

Anmerkung II. Unter guten Werken verstehen wir nicht bloß äußerliche Vollbringungen und Uebungen, an welchen der Geist keinen Antheil nimmt, und welche nicht aus dem Boden des Glaubens, der Liebe und der Gnade hervorgewachsen und auf Gott hingerichtet sind, sondern als gute Werke im christlichen und kirchlichen Sinne gelten uns nur diejenigen, welche außer ihrer materiellen Beschaffenheit, wonach sie an und für sich erlaubt und gut sind, auch in formeller und subjectiver Beziehung die gehörige Qualification haben 1), daß sie aus dem göttlichen Princip und Motiv gewirkt sind, den Willen Gottes zur Regel, seine Ehre zum Ziele haben 2).

1) Theod. Heracl. δεῖ γὰρ πρὸς τῷ ἀνεγκλήτῳ καὶ πράξεις' ἐνεργεῖν δικαίας, καὶ οὐ μόνον ποιεῖν τὴν δικαίαν πρᾶξιν, ἀλλὰ καὶ ἀπὸ διαθέσεως δικαίας ἐργάζεσθαι κατά το (Deut. XVI, 20.) δικαίως τὸ δίκαιον διώξη. In Ps. XIV, 3.

2) Aug. Noveris, non officiis, sed finibus virtutes a vitiis esse discernenda; officium est autem, quod faciendum est, finis vero, propter quod faciendum est . . . verae virtutes deo serviunt. Quidquid autem boni fit ab homine, et non propter hoc fit, propter quod fieri debere vera sapientia praecipit, etsi officio videatur bonum, ipso tamen non recto fine peccatum est. c. Julian. IV, 3. Greg. Nullum est bonum, quod foris agitur, si non pro eo intus ante dei oculos innocentiae victima in ara crucis immolatur. Tota itaque virtute perspiciendus est fluvius operationis, si purus emanat ex fonte cogitationis. In Job. l. I. n. 53. Bernard. Cogita animae

H.

Nothwendigkeit der Beharrung.

Nothwendig ist auch die Beharrung im Glauben, in der Hoffnung, in der Liebe, in den guten Werken, wie aus den Worten Christi 1), der Apostel 2), den alttestamentlichen Verkündungen), ferner aus der Tradition erhellt *), auch ergibt sich dieses aus der Natur der Sache. Nach dem Zustande, in welchem der Mensch vor Gottes Richterstuhl wirklich erscheint, darnach wird auch der Ausspruch des Richters ausfallen. Wer im Zustand der Todsünde hinübergeht, der ist Todsünder, wenn auch sein ganzes früheres Leben der Tugend und Religion geweiht war. Wer

faciem, mentis intentionem, ex qua nimirum rectitudo operis sicut ex facie pulchritudo corporis aestimatur. In Cantic. serm. XL. n. 1.

1) Joan. VIII, 31. Si vos permanseritis in sermone meo, vere discipuli mei eritis. XV, 4. Manete in me, et ego in vobis. Sicut palmes non potest ferre fructum a semetipso, nisi manserit in vite; sic nec vos, nisi in me manseritis. 3. Qui manet in me, et ego in eo, hic fert fructum multum. 9. Manete in dilectione mea. Matth. XXIV, 13. Qui autem perseveravit (in charitate) usque in finem, hic salvus erit. cfr. X, 22.

2) Col. I, 23. Si tamen permaneatis in fide fundati et stabiles et immobiles a spe evangelii, quod audistis, quod praedicatum est in universa creatura, quae sub coelo est. Heb. III, 6. Quae (domus dei) sumus nos, si fiduciam et gloriam spei usque ad finem firmam retineamus. 14. Participes enim Christi effecti sumus, si tamen initium substantiae ejus usque ad finem firmum retineamus. I Joan. II, 24. Vos, quod audistis ab initio, in vobis permaneat. Si in vobis permanserit, quod audistis ab initio, et vos in filio et patre permanebitis. Rom. VIII, 18. Cohaeredes autem

Christi, si tamen compatimur, ut et glorificemur.

3) Ez. XVIII, 24. Si autem averterit se justus a justitia sua..... numquid vivet? omnes justitiae ejus, quas fecerit, non recordabuntur in praevaricatione, qua praevaricatus est, et in peccato suo, quod peccavit, in ipsis morietur.

4) Hilar. Quamvis enim quis in mandatis dei diu permanserit, tamen si aliquando fefellerit, jam non manet, cum fefellit, et justitia anterior in injustitiae tempore amittitur. In evangelio: Beati, qui manserint usque in finem. Idcirco apud Salomonem (Ecol. XI, 30.) omnis laus in exitu canitur. In Ps. XIV. n. 14. S. die Väter zu Heb. III, 6. 14. Matth. X, 22 etc.

bis dicht an das Ziel im Laufe angelangt ist, vor dem Ziel aber feine Schritte hemmt oder abbeugt, wird des Preises nicht theilhaftig.

I.

Nothwendigkeit des Gebetes.

1) Zum Gebet ermahnt Christus '), ermahnt der Apostel 2), ermahnt Gott im A. T.').

2) Zum Gebet ermahnt die Kirche durch den Mund der Väter) und durch ihre ganze Eristenz.

3) Zum Gebet ermahnt unsere Noth und Gottes Reichthum, unsere absolute Dependenz und Gottes Majestät. Nothwendig ist Glaube, Hoffnung und Liebe. Diese drei sprechen sich aber im Gebet aus '), und werden erhalten und gemehrt durch Gebet. So wird auch die Versuchung abgehalten oder überwunden durch Gebet.

II.

Von der Gnade.

A.

Bestimmung der Gnade.

Unter Gnade kann entweder die göttliche Gunstgefinnung ®), menschlicher Weise zu reden (favor divinus, gratia affectiva), oder die daraus hervorgehende †) göttliche That oder Schenkung (gratia

1) Matth. VII, 7 sq. XXVI, 41. Vigilate et orate, ut non intretis in tentationem. Luc. XI, 9 sq. 13. Pater vester de coelo dabit spiritum bonum petentibus se. XVIII, 1. Oportet semper orare et non deficere.

2) I Thess. V, 17. Sine intermissione orate. Col. IV, 3. Eph. VI, 18. 3) Sir. XVIII, 22. Non impediaris orare semper et ne verearis usque

ad mortem justificare, quoniam merces dei manet in aeternum.

4) Orig. de orat. n. 5. Hilar. in Ps. LXIII. n. 5. 6. In Ps. CXVIII. lit. I. n. 13. CXIX. n. 2.

5) Aug. Ad hoc ergo credunt, qui recte credunt, ut invocent, in quem crediderunt, et valeant facere, quod in praeceptis legitimis acceperunt. Quoniam id, quod lex imperat, fides impetrat. Epl. CLVII. ad Hilar. n. 8.

6) Cfr. Eph. I, 4. Rom. XI, 5. Luc. I, 30. Act. VII, 46. Gen. VI, 8. súdoxia Luc. II, 14.

effectiva)'), oder die hieraus in der Creatur resultirende Zuständlichkeit 2) verstanden werden. Weiter kann die Gnade nach ihrer mannigfaltigen Beziehung betrachtet und demnach verschiedentlich zubenannt werden.

Wir verstehen hier unter Gnade Gottes Kraft und That in der Creatur zur Erhaltung oder Herstellung und Vollendung ihres Rapports zu Jhm, als worin ihr Heil, ihre Wahrheit, Freiheit und Seligkeit besteht. Das materiale Moment der Gnade ist die göttliche That oder Gabe selbst, ihr Formales die absolute Freiheit, mit welcher Gott sie wirkt oder schenkt 3).

Anmerkung. Unter gratia increata versteht man in der Schule die von Ewigkeit in Gott bestehende Gunst gegen die Creatur, unter gratia creata das nach dieser ewigen Geneigtheit der Creatur in der Zeit verliehene Geschenk. Dieses Geschenk hieß je nach der Ordnung, zu welcher es gehörte, gratia naturalis oder aber supernaturalis. Weiter hieß die Gnade eine ordinaria øder extraordinaria, je nachdem Gott entweder in ordentlicher Weise als Schöpfer, oder aber in außerordentlicher Weise, besonderer Fürsorge und Regierung seine Güte erzeigt; immediata oder aber mediata, je nachdem sie unmittelbar oder mittelbar ertheilt wird; interna, z. B. innere Erleuchtung, oder externa, z. B. Verkündung des Evangeliums; gratia dei oder auch sanitatis, die der nicht gefallenen Creatur von Gott ohne Rücksicht auf Christi Verdienst gegebene, oder aber gratia Christi, oder auch medicinalis, die der gefallenen Creatur auf Grund dieses Verdienstes Christi gegebene; gratis data, die äußere zum Besten der Andern zunächst verliehene Gnadengabe (der Wunder, Prophezeiung 2c.), gratum faciens, die deren Empfänger selbst zunächst heiligende Gnade; Gnade der

†) Rom. X, 18. Cujus vult miseretur. Vult: göttliche Gunft; miseretur: die That, Gabe aus dieser freien Gunft und deren Folge in der Creatur.

1) Joan. I, 16. II Cor. VI. 1. Cf. I Cor. XII, 31. (cf. 4. 9. 28. 30.) Rom. I, 11. V, 16. Cf. I Cor. XVI, 3. wo xáρıç = Geschenk. 2) Joan. III, 3. 36. IV, 24. 13. XVII, 17. etc.

3) Aug. Gratia, quae utique gratis datur. Retract. I, 9. n. 4.

Vorbestimmung, Berufung, Bekehrung, Beharrung 2c., was keiner weitern Erklärung bedürftig: die zuständliche Gnade (habitualis, sanctificans) ist der Habitus der Heiligkeit, Gottwohlgefälligkeit in der Creatur, wogegen die einzelne Gnadenwirksamkeit oder -Gabe eine gratia actualis, und diese weiter: excitans, prima, praeveniens, oder adjuvans, cooperans, oder subsequens, executrix, eben so grat. intellectus, illuminationis, grat. voluntatis, movens, delectationis etc. Nach ihrer verschiedenen Wirksamkeit heißt sie entweder efficax, womit nämlich der Mensch in der That und gewiß wirkt (adjutorium quo), oder aber sufficiens, womit der Mensch wirken könnte (adjutorium sine quo non). Diese hinreichende Gnade ist dieses entweder in nächster Weise (proxime sufficiens), wenn der Mensch unmittelbar die Kraft empfängt, womit er wirken könnte, oder in entfernterer Weise (remote sufficiens), wo dem Menschen das gegeben wird, was ihn zum Empfang der zureichenden Kraft disponirt, z. B. Gebet.

B.

Nothwendigkeit der Gnade.

Die Gnade ist Hauptbedingung 1) für das Heil und die Heiligung im Allgemeinen und 2) für alle Momente ihres Entwickelungsprocesses. Ersteres erhellt:

1. aus den Worten Christi, wo er sich als den machtvollkommenen Lebensspender '), den h. Geist als das Princip der höhern Geburt für Gottes Reich (Joan. III, 3 sq.), und den Vater als den nach seinem Willen bereitenden und zur Glorie vorbestimmenden 2) bezeichnet;

2. aus der constanten Verkündung des Apostels, wonach wir von Gott umsonst (Rom. III, 24.), das ist, nicht auf Grund der Werke, welche wir etwa aus uns verrichtet3), sondern nach

1) Joan. V, 21. Filius, quos vult, vivificat.

2) Matth. XIX, 25. Quis ergo poterit salvus esse. 26. ... Apud homines hoc impossibile est; apud deum autem omnia possibilia sunt. XX, 23. Quibus paratum est a patre meo. XXV, 34. Venite benedicti patris mei, possidete paratum vobis regnum a constitutione mundi etc. 3) Rom. III, 28. Arbitramur enim justificari hominem per fidem Klee's Dogmatit. III. Dritte Auflage.

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