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auferlegt werden, was Alles ungereimt ist. Und wollte man endlich Alles, was Christus gethan, ohne weiteres als für alle Zeiten bindend erklären, so müßten auch Zeit und Stunde und alle Umstände seiner Abendmahlsfeier als strenges Gesez beobachtet werden, so dürfte das Abendmahl nicht ohne vorhergegangene Osterlammsmahlzeit, nicht ohne Vornahme der Fußwaschung gehalten werden. Ganz unbegreiflich aber ist, wie man gar auf die Worte sich beziehen konnte, was ich euch sage, sage ich Allen" (Marc. XIII, 37.), da unmittelbar darauf dies, was Allen gesagt seyn soll, angegeben ist, nämlich:,, Wachet."

2) Wenn in den apostolischen Gemeinden die Eucharistie in doppelter Gestalt den Gläubigen als Communion gereicht (I Cor. X, 20. XI, 26-29.), auch in den nachfolgenden Zeiten dieser Gebrauch noch beobachtet wurde, was näher zu documentiren hier überflüßig seyn würde, so ist hieraus dennoch auf kein absolutes Gebot eines solchen Empfangs in beiden Gestalten zu schließen. Es ist aber, daß in der apostolischen und nächstfolgenden Zeit dieses allzeit und ausnahmslos Statt gefunden habe, nichts weniger als strenge erwiesen, vielmehr daraus, daß Act. II, 42. (vgl. auch Luc. XXIV, 30. 35.) nur des Brodes Erwähnung geschieht, eben so aus I Cor. X, 17.:,, Weil es Ein Brod ist, sind Ein Leib wir die vielen Alle, die an dem Einen Brode Antheil nehmen," das Gegentheil zu erschließen; daß aber der vorhergehende Vers (16.): „Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht die Theilnahme an dem Blute Christi?" auch von den Gläubigen verstanden werden müsse, dieses zu erweisen dürfte wohl sehr schwer seyn.

3) Wie die Communion unter zwei Gestalten sich nicht für die apostolische Zeit als allgemeiner, ausnahmsloser Gebrauch nachweisen läßt, so auch, wie schon bemerkt, nicht von der spätern Zeit.

Anmerkung I. Es hat aber die Kirche nach der ihr zus stehenden Befugniß dasjenige, was in der frühern Zeit ordentlich, wenngleich nicht allzeit geschah, in der spätern Zeit nicht mehr geschehen lassen, und daß es hierzu an hinreichenden Gründen gefehlt habe1), läßt sich nicht behaupten, und diese sind außer der

1) C. Trid. Sess. XXI. can. II. Si quis dixerit, sanctam ecclesiam

Unnothwendigkeit solchen Empfangs '), z. B. die Gefahr der Verfoättung bei Der Communion von Güngern und Weltern ), bei der Transportation 3), Gefahr der Corruption bei der Aufbewahrung und so weiter '); und wäre die Vorstellung einer absoluten Nothwendigkeit des Empfangs unter beiden Gestalten nicht aufkommen zu lassen +), und das Bestreben, die höhere Würde des

non justis causis et rationibus adductam fuisse, ut laicos atque etiam clericos non conficientes sub panis solummodo specie communicaret, aut in eo errasse, anathema sit.

1) Aeneas Sylv. Epl. CXXX. oder dialogus contra Bohem. et Taboritas de sacra communione sub una specie.

2) Thomas. P. III. qu. LXXX. art. XII.

3) Robert. Pull. Nimirum periculose fieret, ut sanguis sub liquida specie multitudini fidelium in Ecclesia divideretur; longe periculosius, si infirmatis per parochiam deferretur. Sent. P. VIII. c. III.

4) Et multo minus deberet vinum consecratum vendi apothecis, sicut fit apud tales (den Böhmen) ut dicitur. Quartum (periculum) in barbis laicorum, quintum in conservatione pro infirmis, quoniam posset in vase acetum generari et ita decederet ibi esse sanguis Christi, nec suscipiendum esset, nec noviter consecrandum sine missa, et fieri posset, quod daretur acetum purum pro sanguine Christi, addito, quod in aestate vermes aut muscae generarentur, quantumcunque esset vas clausum, quandoque etiam putresceret aut fieret velut abominabile ad bibendum. Et haec ratio efficax valde. Et ex alia ratione, quando alii multi praebibissent. Et quaeritur, in quo vase fieret consecratio tanti vini, quantum requireretur in paschate pro decem aut viginti millibus personarum. Sextum damnum esset in sumptuositate vini, saltem apud multas partes, in quibus vix invenitur vinum ad celebrandum, et alibi care comparatur. Esset praeterea periculum in congelatione. Esset rursus periculum in falsae credulitatis inductione et hoc multipliciter: primo, quod tanta esset dignitas laicorum circa sumptionem corporis Christi, sicut est sacerdotum, secundo, quod hoc facere semper fuit et est necessitatis, et ita perierunt omnes et pereunt aliter sentientes, facientes aut docentes, et omnes generaliter tam clerici, quam doctores et praelati, qui non posse tenus opposuerant se tali consuetudini verbis, scriptis aut sententiis, et quod sacram scripturam omnes illi perverterent; tertio, quod virtus hujus sacramenti non est principalius in consecratione quam in sumptione; quarto, quod ecclesia Romana non rite sentiret de sacramentis nec in hoc esset imitanda etc. Gerson. in C. Constant. T. XXVIII. p. 431. Mansi.

Priesterthums theoretisch oder praktisch zu negiren, die Idee des allgemeinen, idealen Priesterthums bis zur Aufhebung des besondern, realen zu steigern, allein schon ein hinreichender Grund zu einem solchen Verbot gewesen.

Anmerkung II. Den Glauben, daß eine reale Trennung des Blutes vom Leibe Chrifti nicht Statt findet, Christus als lebendiger und ganzer in jeder der beiden Gestalten gegenwärtig ist, festhaltend, lehren die ältern Theologen, daß sacramentlich in der Weinsgestalt zunächst das Blut und die Seele Christi, in der Brodesgestalt zunächst der Leib gegenwärtig ist und empfangen wird 1), daß in der Weinsgestalt der Leib - das Blut und die Seele, in der Brodsgestalt eben so das Blut und die Seele den Leib, wie sie sich ausdrücken, concomitirt 2), so daß für die Erscheinung und Vorstellung das Eine vor dem Andern ist, aber nicht in der Wirklichkeit, als in welcher, wie schon gesagt, Trennung unmöglich ist.

So ist Christus auch in jedem Theile der einen oder andern Gestalt nach seiner ganzen Substantialität und Wesenheit, totus in toto et totus in qualibet parte, und wird der von dem einen kleinern oder größern, Theile Ges nießende immer denselbigen und ganzen Christus empfangen 3).

Corollar. Christo in der Eucharistie göttliche Ehre zu erweisen*), dieses ergibt sich von selbst aus der rea

†) Alex. Hal. de sacram. qu. IV. §. 3. 1) Hildeb. Coen. domini Serm. V. Amalar. (Florus. Dicit panem illum esse carnem Christi, sanguinem animam, ut sit Christus totus. Epl. ad Amalar.)

2) C. Trid. Sess. XIII. cap. III. Sed corpus quidem sub specie panis et sanguinem sub vini specie ex vi verborum: ipsum autem corpus sub specie vini, et sanguinem sub specie panis, animamque sub utraque vi naturalis illius connexionis et concomitantiae, qua partes Christi domini, qui jam ex mortuis resurrexit non amplius moriturus, inter se copulantur.

3) Basil. Epl. XCIII. ad Caesar. Patric.

4) Cyr. Cat. XXIII. n. 21. Amb. Videamus tamen, ne terram illam dicat adorandam propheta (Jes. LXVI, 1.), quam dans Jesus in carnis assumptione suscepit. Itaque per scabellum terra intelligitur, per terram autem caro Christi, quam hodieque in mysteriis adoramus, et quam Apo

len, substantialen, totalen und permanenten Gegenwart Christi in der Eucharistie, wie die Kirche auch deßhalb von den ältesten Zeiten her durch die Elevation der Eucharistie bei der Opferhandlung das Volk zur Adoration aufgefordert hat.

Anmerkung. In der griechischen Kirche fand seit den ältesten Zeiten diese Elevation kurz vor der Communion Statt'). So halten es auch die Abyssinier und Armenier 2). In der lateinischen Kirche fand seit der Häresie des Berengar und zum Protest gegen dieselbe die Elevation nach der Consecration Statt 3), anstatt daß früher diese Elevation am Schlusse des Kanons Statt hatte. Gegen den Mißbrauch der Griechen schon zu seiner Zeit vor der Consecration zu adoriren, eifert Eutychius von Constantinopel (in Lucam fragm. Mai IX. p. 625.). Daß dieser Mißbrauch aus dem Gebrauche der Adoration der Präsanctificaten entstand, muthmaßt Boffuet (de la messe).

III.

Materie der Eucharistie.

Die Elemente der Eucharistie sind Waizenbrod *) und Wein vom Weinstocke. Wesentlich ist nach dem Beispiele Christi und der immerwährenden Lehre und Praris der Kirche Waizenbrod.

stoli in domino Jesu, ut supra diximus, adorarunt. De Spir. S. III, 11. n. 79. Aug. in Ps. XCVIII. C. Trid. Sess. XIII. de Euchar. can. VI. Si quis dixerit, in sancto eucharistiae sacramento Christum unigenitum dei filium non esse cultu latriae etiam externo adorandum atque ideo nec festiva peculiari celebritate venerandum, neque in processionibus, secundum laudabilem et universalem ecclesiae sanctae ritum et consuetudinem, solemniter circumgestandum; vel non publice, ut adoretur, populo proponendum, et ejus adoratores esse idolatras, anathema sit.

1) Bona de reb. liturg. II, 13. n. 2.

2) Bzov. tract. de romano pontific. c. XXIX.

3) Le Brun. explic. miss. T. I. p. 476. Ihm pflichtet Meratus und Benedict. XIV. bei.

4) Brod aus Waizen war das ordentliche, Brod aus Gerften das der Armen, weshalb es auch nicht schlechthin Brod, sondern mit seiner Qualität: Gerstenbrod, genannt zu werden pflegt. Waizen als eigentliche Brodsubstanz vom Pfalmiften besungen (CIV, 14. 15.)

Unwesentlich ist, ob dasselbe ungefäuert, wie die lateinische Kirche, dem Beispiele Christi1) um so strenger nachzukommen, oder gefäuert, wie die griechische Kirche sich dessen bedient. Daß im ungesäuerten mehr die Reinheit 2), in dem gesäuerten mehr die Energie des Leibes Christi sich darstellt, also gegen das Eine wie das Andere in Bezug auf die symbolische Qualität nichts zu sagen bleibt, ist offenbar. Wein vom Weinstocke ist ebenfalls strenge geboten, nach dem Beispiele Chrifti und der constanten Lehre und der Beobachtung der Kirche 3), und wesentlich zur Integrität der eucha ristischen Opferfeier *), als solches aber nicht zu dem Empfang der Eucharistie als Sacrament und Communion. Geboten ist auch, nach dem Beispiele Chrifti) und der kirchlichen Ueberlieferung),

1) Ungefäuertes Brod war im Gefeße für die Ostertage vorgeschrieben (Exod. XII, 8. 15. 17-20. 24–27. Cf. XIII, 6. XXIII, 15. Lev. XXIII, 5. etc.), in ihm hat also Chriftus die Euchariftie gefeiert. Nur ungefäuerte Brode waren nach dem altteftamentlichen Gefeße für den Altar qualifizirt.

2) Sauerteig fteht constant als Symbol der Corruption (Matth. XVL 6. Luc. XII, 1. Marc. VIII, 15. I Cor. V, 6 sq. Gal. V, 9.), das Ungefäuerte als Symbol der Reinheit (I Cor. V, 7. 8.).

....

3) Iren. V, 1. n. 3. Clem. Paed. II, 2. Cypr. Epl. LXIII. Epiph. Haer. XXX. n. 16. Chrys. in Matth. Hom. LIII. Aug. In uva agnoscunt (die Manichäer) deum suum, in cupa nolunt Noster autem panis et calix non quilibet (quasi propter Christum in epicis et in sacra. mentis ligatum, sicut illi disserunt), sed certa consecratione mysticus fit nobis, non nascitur. Faust. XX, 13.

4) Das Gegentheil wollte Joan. a Ragusio im C. Basil. behaupten. Hard. VIII, 1689. Canis. Thes. Monum. ed. Basn. IV, 499. Cf. Bened. de beatif. II, 22.

5) Die Juden mischten ihren Wein nach Prov. IX, 22. Ligtfoot. de minist. templi c. XIII.

6) Justin. Apol. I, 66. Iren. temperamentum calicis. IV, 33. n. 2. TÒ XεxρаμÉVOν TоτÝρLOY. V, 2. n. 3. (Cf. V, 1. n. 3.) Cyp. Epl. LXIII. Const. Apl. VIII, 12. Greg. Nyss. in Resurr. Chr. or. I. Amb. Sacr. V. 1. n. 4. 2. Gennad. de dogm. eccl. c. LXXVIII. C. Carth. III. c. XXIV. Non licere ultra panem et vinum aqua mixtum quidquam in sanctis offerre. Ut in sanctis nihil amplius, quam corpus et sanguis domini of feratur, ut etiam dominus tradidit, hoc est, panis et vinum aqua mixtum;

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