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3) 1) Die vollendeten Engel schauen Gottes Antlig, warum sollte bei den vollendeten Menschen nicht ein Gleiches Statt haben?

2) Die vollendeten Menschen haben ein Verlangen Gott zu schauen; warum soll die Erfüllung dieses Verlangens so lange aufgeschoben werden, da sie durch Gottes Gnade dazu berufen sind? wozu dieser Schmerz des unerfüllten Verlangens? wäre dieses nicht eine Strafe? und wozu diese?

Für die Bösen beginnt sofort die Strafe.

Dieses erhellt 1). aus der Parabel vom reichen Prasser und Lazarus 1);

2) dafür ist die constante Tradition'); doch lehren die Väter, daß erst nach dem jüngsten Gericht die Strafe nach ihrem Vollmaaße und auf eine eclatante öffentliche Weise beginne 3).

Anmerkung I. Daß diejenigen von den Alten, welche den Beginn der himmlischen Freude bis zum Weltende hinaussehen, darum nicht ein gleiches von der Hölle annehmen müssen, begreift sich daraus, daß sie für den Himmel noch eine besondere Vorbe reitung und Einweihung annehmen, für die Hölle dieser Grund wegfällt.

II. Ein unmittelbar nach dem Tode Statt findendes Gericht erkannten auch die Heiden, z. B. Plato *).

§. 3. Himmel.

Der Ort (und Zustand) der Seligen heißt Reich der Him

1) Luc. XVI, 22. Mortuus autem est dives, et sepultus est in inferno. 23 sq.

2) Justin. Coh. c. XXXV. qu. ad Orthod. LXXV. Tert. Anim. c. II. (Pseudo) Clem. Recogn. IV, 14. Cyp. de mortal. p. 466. Baluz. Hil. in Ps. LVII. n. 5. 6. Cyr. Cat. XXIII. n. 10. Greg. Nyss. In eos, qui differunt baptism. Bas. Exh. ad bapt. XIII. n. 8. In Jes. V. n. 166. Hier. in Jes. LXV. Aug. Civ. dei XIII, 3. Greg. M. Dial. IV, 28. Bened. XII. in derselben Bulle (1336), worin er von der unmittelbaren Unschauung der Seligen handelt.

3) Die Bestrafung läßt die Bösen an einem eigenen Orte erwarten Chrys. in Matth. Hom. XXVIII. n. 3., die Bestrafung bis zum jüngßten Gerichte verschoben seyn. Lact. VII, 21. Theod. in Ps. 1, 6.

4) Gorgias. c. LXXIX.

mel 1), Gottes 2), des Vaters 3), Christi *), Stadt Gottes, himm-
lisches Jerusalem'), Haus des Vaters ), Wohnung Gottes ').
Die Glückseligkeit wird bezeichnet als ein hier aufbewahrter ewi-
ger) Schat ), reichlicher Lohn 1o), hundertfältige Vergeltung "),
ewiges Gewicht der Herrlichkeit "), als göttliches Festmahl 13),
Friede "), Ruhe 15), Ehre und Ruhm 16) der Kinder Gottes "),
Herrlichkeit Chrifti 18), Krone der Herrlichkeit 19), Erbschaft 20)
Christi 2), ewige, unverwesliche Erbschaft 22), Gemeinschaft 23),

1) Matth. V, 3. 10. XIX, 23. 24. Als Abbild davon auch die Kirche.
2) Matth. VI, 36. Marc. IX, 46. X, 23. Luc. XIII, 28. 29. Rom.
XIV, 17. I Cor. VI, 10. XV, 50. Act. XIV, 22.

3) Matth. XIII, 43. XXVI, 29.

4) Luc. XXII, 30. (Cf. XXIII, 42.) II Tim. IV, 18. II Pet. I, 11.
Apoc. I, 9.

5) Heb. XII, 22. XIII, 14. Gal. IV, 26. Apoc. XXI, 2 sq. Haus
Gottes heißt Jerusalem Exod. XXIII, 19. Deut. XXIII, 18. I Reg. II,
36. Luc. VI, 4.

6) Joan. XIV, 2. Cf. Ps. LXXXIV, 5.

7) Matth. VI, 9. XXIII, 10. Deut. XXVI, 15. Ps. XXXIII, 16. Zelt
Gottes Ps. XV, 1. Tempel Gottes Ps. XI, 4. XVIII, 7. Apoc. III, 10.
Allerheiligstes Heb. IX, 12. X, 19. Zelt des Friedens Jes. XXXII, 18.
Gott, Wohnung der Heiligen Apoc. XXI, 22.

8) Matth. VI, 20. Luc. XII, 33. I Tim. VI, 19.

9) Matth. XIX, 21. Cf. I Tim. VI, 19. I Pet. I, 4.

10) Matth. V, 12. Heb. X, 35. I Tim. VI, 19.

11) Matth. XIX, 16. 17. 29.

12) II Cor. IV, 17. 18.

13) Luc. XIII, 28. 29. XIV, 15 sqq. XXII, 29 sq. Apoc. XIX.
14) Sap. III, 3.

15) Heb. IV, 3. 11. Apoc. XIV, 13. Sap. IV, 7.

16) Rom. II, 7. 10. VIII, 18.

17) Rom. V, 2.

18) II Thess. II, 13.

19) II Tim. IV, 8. I Pet. V, 4.

20) Eph. I, 14. V, 1. Col. III, 24. Gal. III, 18. Act. XX, 32.

21) Rom. VIII, 17. Eph. I, 18.

22) I Pet. I, 4. Heb. IX, 15. X, 34.

23) Joan. XII, 26. XIV, 3. 16. 21. 23. XVII, 24. II Cor. V, 8.

Phil. I, 23. I Thess. IV, 17. II Tim. II, 11.

Mitherrschaft mit Christo '), ewiges Heil') und Leben ') und Frohloden *).

Der Schrift folgend schildern die Väter den Himmel als böchste, seligste Gemeinschaft mit Gott'), dem Dreieinen ®), unaussprechliches, herrliches, ewiges Leben '), Abwesenheit alles Leidens"), Ueberfluß aller Güter ), Gleichheit mit den Engeln 1o), Erfülltheit mit Gott").

1.

Anschauung Gottes.

I. Die himmlische Seligkeit besteht nach der Schrift wesentlich in der Anschauung Gottes "), des Sohnes Gottes "), in höchster Klarheit und Unmittelbarkeit **).

1) II Tim. II, 11. 12. Apoc. XX, 6. Cf. Rom. V, 17. Apoc. I, 9. V, 10. I Pet. II. 9.

2) Matth. XIX. 25. I Thess. V, 8. 9 Heb. V, 9. I Pet. I, 5. 9. 10. 3) Ez. XVIII, 9. Dan. XII, 2. Matth. VII, 14. XVIII, 8. 9. XIX 29. XXV, 46. Joan. III. 15. 16. 36. V, 24. 29. VI. 40. 47. 50. 55. XI, 26. Rom. II. 7. V, 21. VI, 22. 23. Gal. VI, 8. Tit III, 7. I Joan. II, 26. Apoc. XXI. 4.

4) I Pet. I, 8. I Cor. IV, 13. Jud. 24. Apoc. XIX. 7. I Joan. I, 4. 5) Justin. Apol. I. n. 10. Apol. II. n. 1. Athenag. leg. XXXI. 6) Greg. Naz. Or. XV. T. 1. p. 230. Didym. in I Joan. III, 2. 7) Clem. I Cor. n. XXXV. Iren. I, 10. n. 1. Bas. Epl. V. n. 1. 8) Justin. Apol. I. n. 10. II. n. 1. Tryph. n. XLV. CXXIV. Hippolyt. adv. Graec. n. III.

9) Clem I Cor. n. XXXV. Athen. leg. XXXI. Theoph Autol. I, 14. Ephr. Poen. et compunct. III. p. 369. Clem. Recogn. I, 24. Aug. Civ. dei XXII. 30.

10) Aug. in Psalm. XXXIII. En. II. n. IX. In Psalm. XXXVI. Serm. II. n. 16.

11) Aug. Epl. CXLVIII. ad Fortunatian. n. 17. Cf. I Cor. XV. 28. 12) Matth. V, 8. Beati mundo corde, quoniam ipsi deum videbunt. Heb. XII, 14. Sine qua (sanctimonia) nemo videbit deum. Iren. IV, 20. n. 5. 7. Theoph. Aut. I, 7. Clem. Recogn. III, 30. Clem. Str. V, 1. Orig. Joan. T.. I. n. 16. Cyp Epl. LVI. fin. Basil. Epl. VIII. n. 7. Bern. in Fest. omnium Sanctor. Serm. IV. n. 3.

13) Joan. XVII, 24. XIV, 21. Cf. Job. XIX. 26. 27.

14) I Cor. XIII, 12. Videmus nunc per speculum in aenigmate, tune

II. So sehen auch die Väter die himmlische Seligkeit in die Anschauung Gottes '), des Dreieinen 2), des Sohnes Gottes 3) in höchster Unmittelbarkeit *), es ist da volle Erkenntniß aller Wahrheit), Schauen der Wahrheit und Göttlichkeit in allen Dingen), volle Erkenntniß der Natur'), so ist die ganze Thätigkeit der himmlischen Seele eine lautere Betrachtung alles Göttlichen ), und in diesem Erkennen der Wahrheit wahrer Besig derselben®), in diesem Erkennen der Glorie des Herrn eine Mitherrschaft mit ihm 10).

Die Größe der Seligkeit ist über unsere Vorstellung erhaben, in feiner Sprache zu fassen ").

Der Himmel ist Erhebung unserer Eristenz zu unserm Begriff, deffen reine und volle Entwickelung, Vergeistigung unseres Leibes, Vergöttlichung unsers Geistes, Aufnahme der Creatur in die göttliche Unendlichkeit und wahrhaftiger Fortbestand derselben autem facie ad faciem. Nunc cognosco ex parte, tunc autem cognoscam, sicut cognitus sum. (Cf. II Cor. V, 7.) II Cor. III, 18. Nos autem retecta facie gloriam domini intuentes (zaronтpilóμevoi), transformamur a gloria in gloriam tanquam a dei spiritu. I Joan. III, 2. Charissimi, nunc dei filii sumus, et nondum apparuit. quid erimus. Scimus quoniam cum apparuerit, similes ei erimus; quoniam videbimus eum, sicuti est. Apoc. XXII, 3. Servi ejus servient ei et videbunt faciem ejus. Cf. Matth. XVIII. 1) Aug. Epl. CXLVII. ad Paulin. n. 27. Hil. in Ps. CXVIII. lit. VIII n. 8. Theod Heracl. in Ps. XXVI. 13.

2) Chrys. ad Theodor. laps. I. n. 10. Basil. Serm. de ascet. discipl. n. 2. 3) Bas. Epl. VIII. n. 7. Hier. in Eph. I, 14. Aug. ad Oros. cont. Orig. et Priscill. n. 8. Epl. CXLVII. ad Paulin. n. 48.

4) Bas. Μονὴ ἀκατάλυτος παρὰ τῷ πατρὶ καὶ τῷ υἱῷ καὶ ἁγίῳ πνεύ ματι, τῷ ἐν οὐρανοῖς ἀληθινῷ θεῷ, ἐμφανισμός προςώπου πρὸς πρόςωπον. Serm. de ascet. discipl. n. 2.

5) Orig. Princ. II, 11. n. 2 sq. Basil. Epl. CXLI. Aug. de qu. 83. qu. XXXV.

6) Hier. in Eph. I. 4.

7) Orig. in Jes. Hom. IX. fin.

8) Bas. Epl. VIII. n. 12. Greg. Naz. Or. X. p. 168. ed. Col. 1690. 9) Aug. 1. qq. 83. qu. XXXV.

10) Greg. Naz. or. XIII.

11) I Joan. III, 2. I Pet. I, 8. I Cor. II, 9. Jes. LXIV, 4.

in der von ihrer Schlechtigkeit befreiten Individualität. In dieser Vernichtung seiner falschen Wirklichkeit ersteht der wahre Mensch, der mit seinem Daseyn, Wissen und Willen in Gott unendlich ruhig und bewegt ist 1), in ihm seine Form und Fülle hat, wie ein glühend Eisen als pures Feuer dem Gesicht und Gefühl erscheint, und dennoch Eisen zu seyn nicht aufhört, ein durchsichtiger Körper mit dem Lichte erfüllt, und dennoch von ihm unterschieden ist. Seligkeit und Heiligkeit verhalten sich dort nicht mehr als Verdienst und Belohnung gegen einander, äußerlich und zufällig mit einander verbunden, zertrennlich wie hier; sondern Seligkeit und Heiligkeit sind dort Eins und Dasselbe, wie Gottes Glückseligkeit Eins ist mit seinem Seyn. Ihre Heiligkeit und Glückseligfeit ist in Gott aufgegangen seyn, wie dessen Heiligkeit und Glückseligkeit es ist Eins mit sich selbst zu seyn.

Anmerkung I. Die Seligen werden Gott nicht mittels ihrer körperlichen Augen schauen, denn Gott ist Geist und kann nur mittels des Geistes angeschaut werden; mit den körperlichen Augen dagegen nur Körperliches und Figurirtes, was das Gegentheil von Gott ist 2). Gegen die Annahme, der Körper der Auferstandenen werde als spiritueller zur Anschauung qualifizirt seyn, ist zu bemerken, daß durch die Verklärung der Körper nichts weniger denn gänzlich aufgehoben wird, da sonst der Mensch als doppelter Geist eristiren würde 3).

Anmerkung II. Die Seligen werden Gott schauen nicht durch ihre natürliche Kraft, sondern durch die von Gott ihnen geschenkte höhere Kraft (lumen gloriae)†).

1) Aug. Inest autem in illa requie non desidiosa segnitia, sed quaedam ineffabilis tranquillitas actionis otiosae. Epl. LV. ad Januar. c. IX. n. 16. 2) S. Aug. Epl. XCII. ad Italicam. n. 3 sqq. Epl. CXLVII. ad Paulinam. c. XXI. n. 49.

3) Cf. Aug. Eo modo quippe aut conduplicabitur substantia spiritus, si et corpus spiritus erit; aut si unus erit spiritus hominis, ita ut commutato et converso in spiritum corpore neque geminatione neque incremento conduplicetur nec omnino ullius accessu quantitatis augeatur, metuendum est, ne nihil aliud dici videatur, quam corpora non illa mutatione immortalia mansura, sed nulla potius futura, et omnino peritura. Epl. CXLVII. n. 51.

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