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Anmerkung III. Diese klare Anschauung Gottes wird, wie herrlich sie ist, dennoch kein Begreifen Gottes seyn, und wie sehr fie in alle Ewigkeit wachsen wird, nie ein Begreifen werden.

II.

Ewigkeit der Glückseligkeit der Heiligen.

I. Die Ewigkeit der himmlischen Seligkeit erhellt aus der Schrift, wo sie von einem wahren, absoluten Leben 1), Verschlungenheit alles Todes'), ewigen Zelte (Luc. XVI, 9.), Hause (Il Cor. IV, 17.), Reiche (II Pet. I, 11.), Erbe (Heb. IX, 15.), Leben 3), ewiger Herrlichkeit (II Cor. IV, 17.), unverwelklichem Kranz (I Pet. V, 4.), unzerstörlichen Schaß*), von Theilnahme an Christi Erbe und Glorie") redet;

II. aus der kirchlichen Lehre, worin die ewige Seligkeit als Heffnung der Christen immer festgehalten war;

III. 1) aus dem Begriff der Glückseligkeit selbst, worin die Bestimmung der Ewigkeit enthalten ist; denn eine Glückseligkeit ohne gewisse Aussicht auf deren Fortdauer ist keine; 2) aus dem uns eingeschaffenen Verlangen nach einer ewigen, glückseligen Eris stenz; 3) aus unserer Anlage für die Ewigkeit und das Ewige; 4) aus der Zwecklosigkeit der Schöpfung und Erlösung, Regierung und Heiligung, wenn Alles zuleht in Nichts endigte; 5) aus der Vollkommenheit der Schöpfung, welche nach Gottes Ebenbild, in welcher uns Gottes Geist mitgetheilt worden ist; aus der Vollkommenheit der Erlösung, in welcher die Sünde mit allen Consequenzen, also auch der Tod aufgehoben worden ist; der Heiligung,

+) Clem. V. in Conc. Vienn. 1311.

1) I Tim. VI, 9. Luc. X, 25. 28. Ez. XVIII. XX, 5. 18. 21. Exod. XX, 6. Deut. IV, 1. V, 33. XXX. 15. 19.

2) Joan. VIII, 31. XI, 26. XVI, 22. I Cor. XV, 26. Apoc. XXI, 4. Osee XIII. 14.

3) Matth. XXV, 46. Joan. III, 16. X, 28. I Joan. II, 25. Rom. VIII, 16. Tit. 1, 2. Dan. XII, 2.

4) Luc. XII, 33. Heb. X. 34. II Cor. IV, 18. I Tim. VI, 19. I Pet. I, 4. 5) Joan. XII, 26. XVI, 22. XVII, 24. Rom. VIII, 17. 29. 30. I Thess. IV, 16.

in welcher uns der Geist des Lebens und der Logos, das Leben, Licht und Wahrheit mitgetheilt worden sind. Grund und Ende des Lebens ist Gott, die Vermittelung in Christo, seinen Sacramenten, durch welche wir umgeboren und zum Leben ernährt werden, Gottes des dreieinen Anschauung, in der wir immer lebendig erhalten werden. Vorbereitet ist der Himmel vor der Weltgründung (Matth. XXV, 35.), verheißen von Anfang (Gen. III. Tit. I, 8.), und einen Vorgenuß haben die Frommen schon hier in der Hoffnung ') und im Bewußtseyn ihrer göttlichen Kindschaft (I Joan. III.) und in den vielfachen Tröftungen des h. Geistes.

Anmerkung. Sogar die Heiden haben das ewige Leben anerkannt 2).

III.

Unterschied der Glückseligkeit der Heiligen.

1. Diesen Unterschied bekundet die Schrift, wonach Jedem nach seinen Werken vergolten 3), dem fleißigern Knechte ein herrlicherer Lohn gegeben wird *), in Gottes Haus unterschiedene Wohnungen sind (Joan. XIV, 2.), der Sterne Glanz verschieden ist'); II. diesen Unterschied finden wir in der Ueberlieferung ®) forts während bekannt;

1) Vita vestra abscondita est cum Christo in Deo.

2) Plato Republic. X.

3) Matth. XVI, 27. Reddet unicuique secundum opera ejus. I Cor. III, 8. Unusquisque propriam suam mercedem accipiet secundum suum laborem. II Cor. IX, 6. Qui parce seminat, parce et metet. II Cor. V, 10. Apoc. XXII, 12.

4) Matth. XXV, 21. 23. Wenn anderwärts alle Arbeiter ihren Denar empfangen, ist damit nur dieselbe ewige Seligkeit des Himmels ohne Unterschied des frühern oder spätern Eintretens in den Dienst des Reiches Gottes und die freie Gnädigkeit und Machtvollkommenheit, mit welcher Gott auch die kleinern und spätern Verdienste belohnt, ausgesprochen.

5) I Cor. XV, 41. 42. Cf. Dan. XII, 3. Qui autem docti fuerunt, fulgebunt quasi splendor fundamenti, et qui ad justitiam erudiunt, quasi stellae in perpetuas aeternitates.

6) Theoph. Autolyc. I, 8. Clem. Str. VI, 13. Orig. in Num. Hom,

III. ist dieser Unterschied begreiflich aus dem Unterschiede der Gnade und des Verdienstes.

Anmerkung. Daß dieser Unterschied in der Gemeinschaft der Heiligen keinen Schmerz verursacht, ist vollkommen begreiflich. Jeder hat sein volles Maaß der Seligkeit nach seiner Capacität 1), Jeder hat den Besit Gottes, des höchsten Gutes; auch der lezte hier in Gottes Tempel seyn, ist schon ein unaussprechliches Gut2). Jeder weiß, daß er durch die Gnade Gottes Alles hat, was er hat 3). Jeder hat die höhere Seligkeit des Andern einigermaaßen felbst in sich durch die innige Gemeinschaft Aller; jeder ist zufrieden mit Gottes Urtheil, und bestätigt es, so viel an ihm ist, als weise und gütig. Die Parabel vom Denar hat bloß den Sinn, daß Gott frei seine Gnade gibt, daß er sie jedem gibt, Niemanden ausschließt, auch den Sünder nicht, welcher sich spät zu Gott wendet. Auch ist in der Einheit des Denars die Einheit und Identität des Himmels als der ewigen Seligkeit bezeichnet, keineswegs aber jeder Gnadenunterschied in diesem Einen Himmel geläugnet.

§. 4. Verbindung der himmlischen und irdischen Kirche. Einheit ist Gottes Wesen, des Universums Gesez, Christus ist Einer, Eine seine Kirche. Die nichtgefallene Geisterwelt und die

X. n. 1. Hil. in Ps. LXIV. n. 5. Chrys. in I Cor. Hom. XLI. n. 3. Theod. laps. Hom. I. n. 18. Theod. in I Cor. XV, 41. Aug. in Ps. CL. En. n. 7. Habebunt enim etiam tunc sancti differentias suas consonantes. n. 8. De verb. Evang. (Matth. XX.) Serm. LXXXVII. n. 5. 6. Macar. lib. ment. n. XV. Jul. Pomer. Vit. cont. I, 4.

1) Greg. M. Ejus disparilitatis damna non sentit (unusquisque) quia tantum sibi, quantum perceperit, sufficit. Mor. XXXV, 15. Julian. Pomer. Singulis praemia sua sufficientes erunt, et capere amplius praemiis suis jam perfecti non poterunt. Sicut enim corporalis saturitas omnes saturos aequaliter habet, quamvis singuli cibum non aequaliter, sed pro possibilitate perceperint, ita omnes sancti etsi fuerint aliqua graduum suorum diversitate distincti, una beatitudine perfecti erunt, quia et una perfectione beati futuri erunt. Vit. contempl. I, 4.

2) Prosper. Magnum erit, in capitis corpore quidquid erit. Epigram. LXVI.

3) Greg. Mor. IV, 31. Anselm. Proslog. c. XXV. Klee's Dogmatik. III. Dritte Auflage.

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erlöste und geheiligte in den Himmel eingegangene Menschenwelt bilden mit den Gläubigen auf Erden nur Eine Kirche, sind zusam men Glieder des einen mystischen Leibes Chrifti. Durch ihre Aufs nahme in den Himmel find die Heiligen ihrer Verbindung mit der Kirche auf Erden nicht entnommen, sondern mit derselben in so innigerer Gemeinschaft, als sie nun reiner und voller in Cbrifti Einheit und Leben aufgenommen find (Orig. in Lev. Hom. IV. n. 4. Orat. n. XI.).

I.

Fürbitte der Heiligen.

I. Die Wirklichkeit der Fürbitte der Heiligen hat man in den alttestamentlichen Schriften schon angezeigt ') gefunden, eben so im neuen Testament').

II. Die Wirklichkeit und Mächtigkeit der Fürbitte der Heiligen erkennen Origenes 3), Cyprian*), Celsus'), Cyrillus von

1) Jerem. XV, 1. Et dixit dominus ad me: Si steterit Moyses et Samuel coram me non est anima mea ad populum istum. II Mace. XV. 13. 14. ficht Juras in ciner Vision den Hohepriester Onias, wie er für das Volk bittet, und cine andere Gestalt, von welcher Onias sagt: Ο φιλάδελφος οὗτός ἐστιν ὁ πολλὰ προςευχόμενος περὶ τοῦ λαοῦ καὶ τῆς ἁγίας πόλεως Ἱερεμίας ὁ τοῦ θεοῦ προφήτης.

2) Apoc. V, 8. Viginti quatuor seniores ceciderunt coram agno, babentes singuli citharas et phialas aureas plenas odoramentorum, quae sunt orationes sanctorum. Allein sind es hier Bitt- oder Lobgebete? Für leßteres scheint die Folge zu sprechen. VIII, 34. opfert der Engel die Ge bete aller Heiligen.

3) Sed et omnes sancti, qui de hac vita decesserunt, habentes adhuc charitatem erga eos, qui in hoc mundo sunt, si dicantur curam gerere salutis eorum et juvare eos precibus suis atque interventu suo apud deum, non erit inconveniens. In Cant. IV, 4. I. III. T. III. p. 75. ed. de la Rue. De Orat. n. 11.

4) Si quis istine nostrum prior divinae dignationis celeritate praeces serit, perseveret apud dominum nostra dilectio; pro fratribus et sororibus nostris apud misericordiam patris non cesset oratio. Epl. LVII. ad Cornel. Cf. de Baptismo Christi.

5) Tunc tantum, ut nostri memineris, petimus et oramus, cum pudice allectionis domini probata atque immaculata hostia ante Christi tribunal

Jerusalem 1), Antonius der Einsiedler 2), Gregor von Nazianz 3), Gregor von Nyffa*), Bafilius'), Ephrem ®), Didymus von Alexandrien "), Theodorus von Heraflea "), Chrysostomus o), Theodoret 10), Augustin"), Paulin von Nola "), Hilarius von

adstiteris, cum gloriam gratiae dei praemium devotae mentis ac remunerationem acceperis. Memoriae haereat, et tenaciter in sensibus tuis maneat, quam nobis impertire digneris, dilectio caritatis, ut orationibus tuis peccata nostra veniam consequantur. De incredul. Judaeor. ad Vigil. n. X. 1) Εἶτα μνημονεύομεν καὶ τῶν προκεκοιμημένων· πρῶτον πατριαρχῶν, προφητῶν, ἀποστόλων, μαρτύρων, ὅπως ὁ Θεὸς ταῖς εὐχαῖς αὐτῶν καὶ πρεσβευαῖς προςδέξηται ἡμῶν τὴν δέησιν. Cat. XXIII. n. IX.

2) Considerans multum illum laborem sanctorum omnium atque gemitum, quem emittunt pro vobis semper ad deum etc. Epl. II. ad Arsinoit. n. IV. Utuntur lacrymis atque gemitibus pro nobis in conspectu conditoris. Epl. V. n. 1.

3) Ης (θεώσεως), ἵνα οὕτως εἰπεῖν τολμήσω, οἱ μάρτυρες μεσιτεύουσι. Or. VI. Καὶ νῦν ὁ μὲν (Βασίλειος) ἐστιν ἐν οὐρανοῖς κακει τὰς ὑπὲρ ἡμῶν, ὡς οἶμαι, προςφέρων θυσίας καὶ τοῦ λαοῦ προευχόμενος. Οr. XX. Αλλά σάω καὶ νῦν με πάτερ, μεγάλησε λιτῇσι, καὶ σὺ τεκοῦσα μακαιρὰ, ἐν εὐχω λῇσι θανοῦσα. Carm. XCVII.

4) Μόνον ἔλθοι ἐφ' ἡμᾶς ἡ τὸ ἀσθενὲς ἐνισχύουσα δύναμις διὰ τῶν εὐχῶν τοῦ ἐν ἀσθενείᾳ τοῦ σώματος τὴν δύναμιν ἑαυτοῦ τελειώσαντος (Pauli nämlich). Adv. Eunom. 1. I. T. II. p. 285. ed. Mor.

5) Orat. in quadraginta Martyres.

6) Tuque domine deus meus, qui sanctorum suffragationes magni facis, hujus servi (feines Schußheiligen) tui precibus exoratus meorum mihi delictorum veniam hic indulge, ut illic summum assequar bonum. En suffragationem sanctorum tua tenet pietas, patrono meo pro me orante peccata dimitte mea. Paraen. VI. ad Poenit. Orat. in LX. Martyr.

7) Trin. II, 7. n. 8.

8) Μάτην οὖν καὶ περιτταὶ αἱ τῶν ἁγίων εὐχαὶ; οὐχὶ ἀλλὰ καὶ σφόδρα ισχύουσαι, ὅταν αὐταῖς καὶ σὺ βοηθῆς, ἐνταῦθα μετανοῶν καὶ ἐλεῶν.

In Ps. XLVIII, 8.

9) Adv. Jud. Hom. VIII. n. 6.

10) In Rom. XVI, 24. Phil. IV, 23. II Tim. IV, 22.

11) (Ecclesia coelestis) suae parti peregrinanti sicut oportet opitulatur, quia utraque una est consortio aeternitatis, et nunc una est vinculo caritatis, quae tota instituta est ad colendum deum. Enchir. n. 18.

12) Epl. XVIII. ad Victric. n. 10.

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