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Abgedruckt in den Ausgaben des Gaius von Göschen und Lachmann, in Boeckings Ausgabe der Fragmente Ulpians ed. 4. (1855) pag. 145 ff. Huschke, Jurispr. Antejust. ed. 2. p. 536 sqq. und besonders edirt von Paul Krüger. Lipsiae 1868.

3. Die in einer Vaticanischen Handschrift des Breviarium erhaltenen Tituli ex corpore Ulpiani, wahrscheinlich ein Bruchstück aus dem liber singularis Regularum von Domitius Ulpianus (siehe unten §. 27.)

Die besten Handausgaben sind von Boecking. 4. Aufl. Bonn 1855. (nebst Facsimile der Vatican. Handschrift), Vahlen. Bonn 1856., Gneist, Syntagma Instit. Lips. 1858. p. 297 sqq. Huschke, Jurisp. Antej. ed. 2. p. 467 sqq. und besonders daraus abgedruckt. Von Ulpian's Institutionen entdeckte Endlicher im J. 1835 zwei kleine Stellen auf Pergamentstreifen in der Wiener Hofbibliothek (Ulpiani fragmenta Vindobonensia), welche in Boecking's und Huschke's Ausgaben der „Tituli" mit aufgenommen sind.

4. Die Receptae Sententiae des mit Ulpian gleichzeitigen Juristen Julius Paulus, in 5 Büchern, eine ursprünglich zur Belehrung für den Sohn des Paulus verfasste Zusammenstellung der nicht controversen Lehren, welche wir in einem umfassenden Auszug im Breviarium (s. oben S. 6 und u. §. 28.) besitzen.

Neueste Ausgaben von Arndts. Bonn 1833., wieder abgedruckt im Bonner corp. jur. Antej. p. 41 sqq.; Huschke, Jurispr. Antejust. ed. 2. p. 352 sqq.

5. Zwei Stücke juristischen Inhalts, welche griechisch und lateinisch einer Schrift des Dositheus, eines griechischen Grammatikers aus dem Anfang des dritten Jahrhunderts, angehängt sind. Das eine handelt von den Rechtsquellen und Freilassungen, und ist vielleicht ein Bruchstück von Cervidii Scaevolae Regularum libro I. Das andere (vgl. auch unten §. 28. S. 51) enthält: Divi Adriani Sententiae et epistolae.

Neueste Ausgaben von Boecking. Dosithei Magistri interpretamentorum liber III. Bonn 1832; und im Bonner Corp. jur. Antej. p. 201 sqq.; das erste Stück auch bei Boecking in Ulp. fragm. ed. 4, (1855.) p. 158 sqq. Huschke, Jurispr. Antej. ed. 2. p. 341 sqq.

Die im Vorstehenden erwähnten vorjustinianischen Rechtssammlungen und juristischen Schriften (vgl. darüber insbesondere v. Vangerow. Pandekten §. 2. der 7. Aufl.) sind mit mehr oder weniger Vollständigkeit in folgenden Werken gesammelt: Jurisprudentia vetus Antejustinianea ex recens. et cum notis Ant. Schultingii. Lugd. Bat. 1714. 4. ed. nova praef. est Ayrer. Lips. 1737. Jus civile Antejustinianeum codicum et optimar. edition. ope a societate jurisconsultorum curatum; praefatus est Gustav Hugo. Berolini 1815. 2 voll. 8.

Corpus juris Rom. antejustin. Consilio professorum Bonnensium E. Boeckingii et A. Bethmann-Hollwegii et dum in vivis erat E. Puggaei curaverunt iidem assumptis sociis L. Arndtsio, A. F. Barkovio, F. Blumio, J. F. L. Goeschenio, G. Haenelio aliisque; praef. est E. Boeckingius. Bonnae 1835 sqq. (nur fasc. I.-VI.)

Die sämmtlichen nicht in den justinianischen Pandekten vorkommenden Bruchstücke juristischer Auctoren aus der Zeit vor Justinian mit Einschluss der von uns vielmehr zu den Rechtssammlungen (§. 28.) gerechneten Collatio legum Mosaic. et Roman., Fragmenta Vaticana und Consultatio bietet in bequemer Handausgabe Ph. Eduard Huschke, Jurisprudentiae Antejustinianeae quae supersunt. ed. 2. Lipsiae 1867. Ad Huschkii jurispr. antejust. indices confecit Ferd. Fabricius. Lipsiae 1868.

Ueber die Bedeutung des nachjustinianischen griechischen Rechtes und seine Literatur sehe man unten §. 30.

Unter den halbjuristischen Büchern sind zu erwähnen: 1. M. Valerii Probi,,de notis antiquis expositio", eine Erklärung der in der römischen Geschäftssprache üblichen Abkürzungen.

Vgl. Mommsen in den Berichten der Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig 1853. p. 91-134. und Huschke, Jurispr. Antej. ed. 2. p. 63 sqq. 2. L. Volusii Maeciani Assis distributio (für den Rechtsunterricht des Cäsar Marc Aurel, also um 146 n. Chr. verfasst, s. unten §. 27 Nr. VI. 4) und Balbi Censoris de Asse libellus (aus der Zeit Trajans), beide lehrreich für das Erbrecht und Zinswesen.

Herausgegeben von Boecking, im Bonner Corp. jur. Antejust. p. 174 sqq.; Huschke, Jurispr. Antej. ed. 2. p. 328 sqq.

3. Notitia dignitatum et administrationum omnium tam civilium quam militarium in partibus orientis et occidentis eine Art Staatskalender, aus dem J. 400 n. Chr., in welchem die Beamten mit ihren Funktionen aufgezählt werden.

Herausgegeben und commentirt von E. Boecking. Bonnae 1839-53.

4. Damit ist zu verbinden der aus dem Ende des 4. Jahrhunderts stammende libellus provinciarum abgedruckt in:

Polemii Silvii laterculus, herausgegeben von Th. Mommsen, Leipzig 1853. 5. Die im 7. Jahrhundert n. Chr. gemachte Sammlung der Schriften der Agrimensoren (scriptores rei agrariae) seit der ersten Kaiserzeit.

Beste Ausgabe: Gromatici veteres ex recens. C. Lachmann. Berolini 1848. Im 2. Bande mit kritischen und exegetischen Erläuterungen von Lachmann, Blume, Mommsen, Rudorff.

6. Von den Byzantinern ist hier endlich Joannes Lydus (aus dem 6. Jahrh.) zu erwähnen. Wir haben noch Excerpte aus seiner Schrift: Пepi unvv (de mensibus), und seine drei Bücher: Пɛpi ἀρχῶν τῆς Ῥωμαίων πολιτείας (de magistratibus), herausgegeben von Becker. Bonn 1837.

Auch bei den nichtjuristischen Schriftstellern des alten Rom (vgl. Boecking, Pand. 2. Auflage. §. 25. S. 115 ff.; Rudorff, Rg. I. §. 90.; Bähr, Geschichte der röm. Literatur. 4. Ausgabe. Carlsruhe 1867, nebst Supplement-Band: Die christliche römische Literatur 1836; W. S. Teuffel, Geschichte der röm. Literatur. Leipzig 1868 f.)

finden sich eine Menge Stellen, welche auf die Jurisprudenz Bezug haben, namentlich in den Schriften Cicero's (G. de Caqueray Explication des passages de droit privé contenues dans les oeuvres de Cicéron. Paris. Durand 1857.) besonders in den Topica, den Reden, der Schrift de legibus und de republica (Keller. Semestria 1842 f. wollte in juristischer Weise die Reden bearbeiten; es sind aber nur 3 erschienen); ferner in Gellii Noctes Atticae (aus der Zeit Trajans), bei den Historikern Livius, Tacitus, Suetonius, den scriptores historiae Augustae und unter diesen besonders bei Spartianus und Catullinus; den scriptores linguae latinae, besonders M. Terentius Varro (um 116-27 v. Chr., schrieb 24 Bücher de lingua latina. Von ihm sind wohl auch libri XV de jure civili, welche bei vielen späteren Werken zur Grundlage dienten. So wohl auch in Cicero's Schrift de republica und im Enchiridion des Pomponius. Vgl.,,Varroniana in den Schriften der römischen Juristen, vornehmlich in dem Enchiridion des Pomponius nachzuweisen versucht von Friedr. Dan. Sanio." Leipzig 1867); Sext. Pomp. Festus (wahrscheinlich aus dem 4. Jahrh.: de verb. signif.) und dessen Epitomator Paulus Diaconus († 709 n. Chr.), Aurel. Macrobius (aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts), Isidorus (Erzbischof von Sevilla † 635 n. Chr.) in seinen Originum sive etymologiarum libri viginti; ferner bei den scriptores rei rusticae, besonders M. P. Porcius Cato und M. Terentius Varro; den Scholiasten: Asconius Pedianus zu Cicero's Reden, Acro und Porphirio zu Horatius, Servius Maurus Honoratus zu Virgil, Aelius Donatus zu Terentius; ferner in den Schriften der beiden Plinii, der historia naturalis des älteren und den Briefen des jüngeren, besonders in dem vom letzteren, während er Statthalter in Bithynien war, mit Trajan geführten Briefwechsel.

Auch einige griechische Schriftsteller (vgl. darüber Böcking, Pandekten des röm. Privàtr. Bd. I, §. 25. Note 1.) enthalten manche Nachrichten über das ältere römische Recht, namentlich Dionysius von Halicarnass (30 v. Chr.), Polybius aus Megalopolis (um 105 v. Chr.), Dio Cassius (220 n. Chr.), Plutarch (50-120 n. Chr.), Appian (150 n. Chr.); und endlich sind unter den historiae Byzantinae scriptores zu erwähnen: Zosimus (412 n. Chr.), Procopius (450 n. Chr., der in seinen Avexdota oder der historia arcana die Regierung Justinians sehr ungünstig schildert, während er denselben in den 6 Büchern περὶ τῶν τοῦ Ἰουστινιανοῦ κτισμάτων auf's schmeichlerichste lobte), und dessen beiden Fortsetzer Agathius (im 6. Jahrh.) und Alexander (im Anfang des 7. Jahrh.).

Unter den Kirchenvätern, deren Schriften für die römische Rechtsgeschichte ebenfalls von Werth sind, heben wir hervor: Q. Septimius Florens Tertullianus († nach 216 n. Chr.), s. Thascius

Caecilius Cyprianus († 258.), Arnobius (um 300.), Lucius Lactantius Firmianus († um 300.), s. Eusebius Hieronymus († 420.), s. Aurelius Augustinus (354-430.), von Letzterem namentlich das Werk de civitate Dei.

Die philologischen Quellen sind möglichst vollständig berücksichtigt, aber die einzelnen juristischen Lehren nicht immer ganz genau dargestellt von W. Rein, Das Privatrecht und der Civilprozess der Römer. Leipzig 1858.

Eine interessante nach Materien geordnete Zusammenstellung der bei den römischen Dichtern vorkommenden Anspielungen und Berücksichtigungen des römischen Rechtes und Gerichtswesens enthält Eug. Henriot (Conseiller à la cour de cassation), Moeurs juridiques et judiciaires de l'ancienne Rome d'après les poëtes latins. III. Vol. Paris 1865.

Erstes Buch.

Allgemeine Lehren.

Kapitel I.

Von dem Rechte und den Rechtsregeln im Allgemeinen.

(Institut. et Dig. Titul. de Justitia et jure I. 1.)

§. 4. Das Recht im objektiven und subjektiven Sinne. I. Recht im objektiven Sinne (norma agendi) ist der Inbegriff der Regeln, zu deren Beobachtung die Menschen im Verhältniss zu einander mit äusserem Zwange angehalten werden sollen.

II. Recht im subjektiven Sinne (facultas agendi) ist der Inbegriff der Befugnisse, welche auf Grund des Rechts im objektiven Sinne Jemandem zuerkannt und von der öffentlichen Gewalt geschützt werden.

§. 5. Das Verhältniss von Recht und Moral.

Das Recht bildet einen Theil der Moral im weiteren Sinne. Die Moral umfasst in objektiver Hinsicht alle die Vorschriften, welche ein Jeder zufolge der vom Schöpfer in ihn gelegten Stimme des Gewissens 1) im Verhältnisse zu sich selbst, 2) zu seinem Schöpfer und 3) zu seinen Mitmenschen zu befolgen hat. In subjektiver Hinsicht umfasst die Moral alle die Befugnisse und Pflichten, welche das Gewissen in diesen drei Richtungen jedem Menschen zuweist. Das Gebiet des Rechtes ist enger, denn 1) umfasst es nur das Verhältniss der Menschen untereinander, 2) umfasst es nur diejenigen Vorschriften und Befugnisse und Pflichten der Menschen unter einander, welche für und gegen Jeden von der gesellschaftlichen Auctorität mit äusserem Zwange durchgeführt werden.

Paul. 1. 144 pr. de Verb. Sig. 50. 16.,,Non omne, quod licet, honestum est."

Die römischen Juristen unterschieden zwar praktisch sehr wohl zwischen Rechtsgesetz und Sittengesetz, theoretisch machten sie aber keinen strengen Unterschied zwischen beiden, und stell

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