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worden: hiedurch wurde die Wahrheit fast unkennt lich, aber auch die Gerechtigkeit gegen unsere Natu verlegt, als wåre ohne übernatürliche Einwirkun unmöglich ein edler Mann zu seyn. Doch lettere: wird der Schüchternheit gewöhnlicher Menschen, uni jenes dem guten Willen zu vergeben seyn, von der Geschichten des Erhabenen sich zu nähren, desser bloßer Name Aufruf zur Tugend ist. Wenn, nad des Schicksals Laune, der in seiner Klaffe Vollkom menste, unvollständig bekannt, in einem gewiffer Helldunkel erscheint, so wird er dem Volk Roman held, höheren Gemüthern Ideal.

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Der Held voll Schönheit, Kraft und Bildung wie der Jüngling, der Grieche, ihn wollte, erschein im Achill. Rauher sind, höher, hårter, blutiger keuscher, des kalten Nords gewaltige Söhne, caledo nische, scandinavische, nibelungische Krieger. Wa Ehre, Gott und Liebe im Ritterthum erzeugen moch ten, fiche an Don Rodrigo. Ale sind Männer des Schwertes gewesen. Muth ist jeder Tugend Quell Muth ist jedes Standes Ehre; im allbeschirmenden ersten der Stände leuchtet er am glanzvollesten. Ge mischt, gefärbt wird er, nach Zeiten und Sitten so oder anders, bleibt aber, so lang als der Grund. sah der Ehre. Das ist die Ehre, Mann zu seyn Dieses besteht in der Geistesgegenwart, Geschicklich. keit und Entschloffenheit, feine Pflicht ganz zu thun Es giebt keine edlere historische Untersuchung, ale wie große Menschen hiezu sich am vollkommenster entwickelten. Darum fwollen wir die Thaten und

Schicksale des Eid, `Campeador, vor allen Dingen aus einer, vor nicht vielen Jahren in einem Kloster zu Leon gefundenen lateinischen Chronik, der ersten und achten *), und aus dem åltesten castilianischeri Gedicht, welches kaum hundert Jahre nach ihm ihn besungen **), mit Wahrheit erzählen. Hierauf werden die von Herder, mit eigenthümliche Innigkeit und

:

*) Gesta Roderici Campedocti; gefunden bey den S. Ifidors Augustinern zu Leon; abges druckt von dem Augustiner-Bruder Manuel Risco im Anhang, als Beleg feiner zu Madrid 1792 in Quart (XIX, 310, und 66 S.) herausz gekommenen historia del Cid. Ist es die von Pagi gebrauchte, von Bifchof Perer zu Leon verfaßte Geschichte? Der Urstoff. dürfte Erzäh lungen des Bischofs Hieronimus (Note 155) zuzuschreiben sehn; dieser wußte alles von Cio und Ximena selbst. Gewiß ist diese Chronik ́ålter, als 1238; fie weiß nichts von Wiedereroberung der Stadt Valencia in diesem Jahre.

**) El poema del Cid..

Per Abbat le escribió en el mes de Maio En era de mill è G. C. XLV. annos; nach unserer Zeitrechnung im Jahr 1207, dem 108ten seit des Helden Tod. Sb escribió fich auf die Abfassung oder nur eine Abschrift bes zieht, läßt sich nicht entscheiden. Die aus dem Latein sich kaum loswindende Sprache, die noch wankende Wörterbildung, der unmetrische Vers, wir möchten fagen des Alterthums ehrwürdiger Roft (xvous), gewisse kleine Umständlichkeiten,

Vergegenwärtigung, übersezten Romanzen *), theil das Wahre anschaulicher darstellen, theils wunderbar Lagen schildern, worein kühne Dichtung den Ritte versett, ohne die Grundzüge seiner Größe unkenn lich zu machen.

Das Land Hispanien, durchschnitten von viele Reihen hoher Berge, zwischen welchen und an de

eine gewiffe Enthaltsamkeit im Erdichten, mach
dieses Werk so anziehend als wichtig. Es wur
de lang zu Vivar, im Hause Cid's, aufbewahrt
benugt von dem unbekannten Susammenstopple
ber Chronica del famoso cavaller
Cid Ruy Diaz Campeador, welche i
dem Kloster St. Peters zu Cardena aufbehalten
auf Befehl Ferdinands, Bruders Karls V., end
lich 1552 herausgegeben wurde. Denselben Diens
leistete dem Poema, im Jahr 1779, der spa
nische Bibliothekar Sanchez in einer Sammlung
der åliesten castilianischen Gedichte, für uns abe
D. Gotthilf Heinrich Schubert in sei
ner, alle Unterstügung verdienenden Biblio
theca Castellana, Portugues y Pro
en zal, deren erster Theil im Jahr 1804 zu Al
tenburg erschienen ist, (C. und 224 S. in 8.)
Im übrigen ist von dem Poema der Anfang
bis auf des Eid &
Entfernung aus Castilien ver
lohren; auch fehlen hin und wieder einzeln
Verse.

*) Sie sind von unbekanntem, boch nicht geringem

Alter.

Küsten die glückseligsten Thäler und fruchtreichstën Fluren blühen, war im Anfang der Siz vieler uns abhängigen Völkerschaften, welchen diese Natur einen gewiffen hohen Sinn und einen Reichthum der mans nigfaltigsten Vorstellungen gab. În vielfältiger Einsamkeit, umgeben von großen Gegenständen, bekamen ihre Gefühle Tiefsinn und Ernst. Als nach den man= nigfaltigsten und bewunderungswürdigen Kämpfen das getrennte Vaterland der immer größern römischen. Uebermacht endlich, ermüdet, unterlag *), blieben,

*) Gewißermaßen in dem 38sten Jahr vor unserer Zeitrechnung: doch hielt der mitternächtliche Theil noch dreyzehn Jahre später.

Cantabrum indoctum juga ferre nostra, hielt August für nöthig, durch eigene Gegenwart zu schrecken. Hierauf, nach überstandener Ge fahr,

Herculis ritu modo dictus, o plebs,
Morte venalem petiisse laurum,
Caesar Hispana repetit penates

Victor ab ora,

Unvollständig oder vorübergehend ! Nicht wie
unsere Zeitgenossen eilten sie mit Schmeichelreden
dem Joch entgegen. Als die Edelsten insgemein
und öffentlich Gift genommen und mit ihren Bur-
gen sich verbrannt, als die Verkauften ihre Kâu-
fer umgebracht, wußte Agrippa kein anderes
Mittel als die Erwachsenen (Tovs ev ydinia)
zu tôdten.
So wurde Cantaber non ante
domabilis in dem achtzehnten Jahr vor unserer
Seitrechnung bezwungen; es murreten die römis

wie zu geschehen pflegt, eingebohrne Nationalzüg aber ohne die Glorie der Selbstständigkeit. Also, durch nordische Barbaren die Erniedrigung und das U glück der unterdrückten Welt an Rom gerochen wurd geschah auch von den Spaniern bey weitem nicht ner alte Widerstand. Reichthum, Einrichtungen, ma cherley Arten des Vergnügens und sogenannte bürge liche Ordnung, nicht aber die Freyheit hatten sie verlieren, wofür jene Dinge rechtlichen Menschen ke genugthuender Ersag zu seyn pflegen. Nie vereinig als Nation, sondern blos unter des Weltreic verhaßtem Joch, fügte sich der Spanier, obsc Landsmann der damaligen elenden Kaiser *), den vo Caucasus, dem Rhein, der Donau und dem bal schen Meer bey ihm einwandernden Ståmmen **). H waren, bis auf dunkles Andenken, alle Vortheile u Unnehmlichkeiten des civilisirten Lebens; nur di um alles tröstende, Religion der Christen bli Wenn vor Zeiten Griechenland, voll Feinheit u Lust, harte Eroberer zu zähmen vermocht, um leichter überwand die Religion Barbaren, die nich in ihren Seelen fanden gegen diefe mannigfalten,

schen Krieger; Agrippa wollte nicht triumphire Horaz Od. II. 6; III. 14; IV. 14. Dio drey und vierundfünfzigsten Buch.)

*) Honorius und Arkadius, Theodos'ens unwürdi Söhne, der ein Spanier gewesen.

**) Alanen, Alemannen, Westgothen, Vandalen.

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