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Frigida curarum fomenta relinquere posses,
Quo te caelestis sapientia duceret, ires.

Hoc opus, hoc studium parvi properemus et ampli,
Si patriae volumus, si nobis vivere cari.

30 Debes hoc etiam rescribere, sit tibi curae,
Quantae conveniat, Munatius. An male sarta

samkeit, der Rechtskunde, der Poesie zu erlangenden Ruhme stellt Horaz als das noch Höhere die caelestis sapientia (Beschäftigung mit der sapientia, namentlich mit ethischen Fragen; vgl. Ep. 1, 1, 25 f.) gegenüber und macht den Florus aufmerksam auf das, was ihm in dieser Hinsicht noch fehle, und weshalb. 'Du würdest gehen, wohin sie dich führte, d. h. ihren Vorschriften folgen und dadurch zum Frieden mit dir selbst gelangen (s. V. 29).' Dies aber wird ihm einstweilen noch unmöglich gemacht durch die frigida curarum fomenta, von welchen er sich nicht losmachen kann. 26. curarum

fomenta] ähnlich wie praemia hederae V. 25 genetivus materiae (Kr. 338). Vgl. Cic. de fin. 2, 29, 95: virtutis, magnitudinis animi, patientiae, fortitudinis fomentis dolor mitigari solet. Ovid. ex P. 3, 9, 25: haec animum lento curarum frigore laedit utque avidi cursus frena retentat equi. Plin. Ep. 9, 2, 1: distringebar plerumque frigidis negotiis, quae simul et avocant animum et comminuunt. † Die Sorgen selbst sind fomenta, quasi fomenta (Umschläge), und zwar frigida, bildlich, in Beziehung auf den Geist = quae animum refrigerant, d. i. unempfänglich machen für das Höhere (die den Geist erkältenden, die Begeisterung ertötenden Sorgen); vgl. Sat. 2, 6, 50: frigidus... rumor. Was für Sorgen hier speziell gemeint sind, läßt sich nicht nachweisen; nur das ergibt sich dem Zusammenhange, daß Sorgen um irdische Dinge, wie Ehre und Reichtum, gemeint sein müssen. Sie halten den Florus ab von der Beschäftigung mit der Weisheit und also auch von der Erreichung

aus

dessen, was die Weisheit ihm gewähren würde. Durch das Attribut caelestis aber wird dieselbe als eine den Menschen über irdische Sorgen erhebende dargestellt. Vgl. Čic. Tusc. 5, 2, 5: cuius igitur potius opibus utamur quam tuis, quae et vitae tranquillitatem largita nobis es et terrorem mortis sustulisti? † 28. hoc opus, hoc studium] die Beschäftigung mit der Weisheit, und zwar in praktischer Betätigung (opus; vgl. Ep. 1, 6, 48) des Guten, wie in theoretischem Erforschen (studium) des Wahren. † Vgl. Ep. 1, 1, 25; 18, 96 ff. 29. nobis vivere cari] vgl. Ep. 1, 18, 101: quid minuat curas, quid te tibi reddat amicum, mit dir selbst zufrieden. Das Gegenteil Sat. 2, 2, 98: te tibi iniquum.

V. 30-36. Erkundigung nach Florus' Verhältnis zu Munatius.

=

30. sit tibi curae . . . Munatius] einfache indirekte Frage. Darauf folgt in direkter Fassung: an... rescinditur feros? 'oder ist etwa die Versöhnung nicht von Dauer gewesen?' Das erstere ist natürlich das, was Horaz wünscht. Nachträglich fügt er noch die Frage nach dem zwar Unerwünschten, aber doch nicht Unmöglichen hinzu. 31. Munatius] sonst nicht bekannt. male sarta gratia n. coit] das Bild von dem Zunähen einer Wunde entlehnt. male bereitet auf das nachfolgende nequiquam vor. Gratia sarcitur, d. i. die zerrissene Freundschaft, gleichsam vulnus gratiae sive amicitiae. Vgl. Propert. 4, 24, 18: vulneraque ad sanum nunc coiere mea. Ovid. Trist. 4, 4, 41: neve retractando nondum coeuntia rumpam vulnera. 3, 11, 63: ergo quicumque es, rescin

Gratia nequiquam coit et rescinditur, ac vos Seu calidus sanguis seu rerum inscitia vexat Indomita cervice feros? Ubicumque locorum 35 Vivitis, indigni fraternum rumpere foedus, Pascitur in vestrum reditum votiva iuvenca.

VIERTE EPISTEL.

AD ALBIUM TIBULLUM.

Albi, nostrorum sermonum candide iudex, Quid nunc te dicam facere in regione Pedana ?

dere vulnera noli. 32. nequiquam]

=

frustra, da die Wunde, wenngleich geschlossen, nicht dauernd heilen will. 33. rerum inscitia] Mangel an Erfahrung, Weltkenntnis, Lebensklugheit. Vgl. Carm. 4, 9, 34 f.: est animus tibi rerumque prudens ('voll Lebensklugheit') et secundis temporibus dubiisque rectus. Terent. Andr. 910: adulescentulos imperitos rerum. Caes. de b. Gall. 1, 44: non se tam barbarum neque tam imperitum esse rerum, ut non sciret † vexat] s. Sat. 1, 7, 15. 34. indomita cervice] das Bild wie Carm. 2, 5, 1; vgl. Ep. 1, 2, 64. ubicumque locorum vivitis, indigni fraternum rumpere foedus] ubicumque 1. vivitis zurückweisend auf die Frage, von welcher der Dichter in diesem Briefe ausging.

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In dem dem Nebensatze angehörigen Attribute indigni fr. rump. foedus liegt ebenfalls ein Hauptgedanke: der Dichter will zwar beiden zu Gemüte führen, daß Entzweiung ihrer unwürdig sei (= quibus indignum est, quos non decet rumpere; vgl. Sat. 1, 4, 3), schiebt aber auf eine schonende Weise dies nur wie eine beiläufige Nebenbemerkung ein. † - 35. fraternum... foedus] vgl. Ep. 1, 10, 4; von der innigsten Freundschaft. 36. pascitur... iuvenca] zum Dankopfer für eure glückliche Rückkehr. Zur Sache vgl. Carm. 1, 36, 2; 3, 23, 9; 4, 2, 54 ff.: vitulus, relicta matre qui largis iuvenescit herbis in mea vota. Verg. Georg. 3, 219: pascitur in magna Sila formosa iuvenca. 'Ihr beide seid mir also gleich teuer.' Ein Beweggrund mehr für beide, sich als Freunde zu lieben.

HORAZ II. 15. Aufl.

Epist. IV. Eine bestimmte Veranlassung zu diesem Briefe an den Albius, d. i. den Elegiendichter Albius Tibullus, ergibt sich weder aus dem Briefe selbst, noch ist sie anderswoher bekannt. Die an die Erkundigung nach der gegenwärtigen Beschäftigung des Tibull sich anschließende rühmliche Erwähnung der ihm eigenen Vorzüge, welche wesentlich dazu beitragen konnten, ihm das Leben angenehm zu machen, und die Empfehlung der V. 13 aufgestellten Lebensregel berechtigt nur zu der Mutmaßung, daß Tibull, der sich damals auf seinem Landgute bei Pedum aufhielt, sich in einer gewissen melancholischen Stimmung befunden, und daß Horaz deshalb ihm einen solchen Rat zu erteilen für nötig erachtet habe. Unverkennbar ist auch, daß dieser durch die humoristische Schilderung, welche er in den letzten Versen von sich selbst gibt, den Freund die Art und Weise erkennen lassen will, wie er selbst das Leben zu genießen und sich angenehm zu machen gewohnt sei. Was er hier darüber sagt, findet zum Teil seine Erläuterung in Ep. 1, 1, 18 f. †

1. sermonum] wenngleich Horaz Ep. 2, 1, 250 auch die Episteln unter diesem Namen mit begreift, so ist hier doch nur an die Satiren zu denken; vgl. Sat. 2, 1, 1-4. † candide] aufrichtig' ohne Falsch und ohne Hinterhalt' (vgl. anima candida); Bezeichnung dessen, der sich anderen gegenüber ganz so gibt, wie es in seinem Inneren aussieht (das Gegenteil: niger; vgl. zu Sat. 1, 4, 85; 100). Vgl. Cic. ad

3

Scribere quod Cassi Parmensis opuscula vincat,
An tacitum silvas inter reptare salubres,

5 Curantem quidquid dignum sapiente bonoque est ?

Non tu corpus eras sine pectore: di tibi formam, Di tibi divitias dederunt artemque fruendi. Quid voveat dulci nutricula maius alumno, Qui sapere et fari possit quae sentiat, et cui

=

fam. 8, 6, 1: cavendum tibi erit, ne parum simpliciter et candide posuisse inimicitias videaris. Epod. 11, 11: candidum. ingenium= 'das aufrichtige Gemüt'. Epod. 14, 5: candide Maecenas. Sat. 1, 5, 41; 10, 86. Ep. 1, 6, 68. Vgl. Ovid. Trist. 5, 3, 53; 4, 10, 132; ex Ponto 3, 4, 13. 2. quid nunc te dicam facere] 'wie soll ich mi dich jetzt beschäftigt denken ?' in regione Pedana] Pedum zwischen Tibur, Praeneste, Tusculum und Rom. 3. scribere bonoque est?] Umschreibung der Beschäftigung mit Poesie oder Philosophie. Cassi Parmensis] nicht der Sat. 1, 10, 62 verspottete Vielschreiber Cassius Etruscus. Der hier erwähnte gehörte zu den Mördern des Caesar, kämpfte auf seiten des Antonius bei Actium und wurde nicht lange nach dieser Schlacht auf Befehl des Augustus zu Athen ermordet. Er schrieb außer Tragödien und Epigrammen ebenfalls, wie Tibull, elegische Gedichte, auf welche die Benennung opuscula (vgl. Ep. 1, 19, 35) paßt. quod

vincat] Sinn: Gedichte, welche sogar die trefflichen Gedichte des C. P. übertreffen, woran Horaz nicht zweifelt nach dem bisher bereits von Tibull Geleisteten. Das letzterem geltende Kompliment enthält zugleich ein beiläufiges Lob des Dichters Cassius.

4. rep

tare] schlendern, έρлúçεV. Vgl. Tib. 4, 19, 9: sic ego secretis possum bene vivere silvis, qua nulla humano sit via trita pede. 5. sapiente bonoque] beides als unzertrennlich oft zusammengestellt; Ep. 1, 7, 22; 16, 73; A. P. 445. Über die Zusammengehörigkeit beider Eigenschaften s. Cic. de off. 3, 15, 62: haec est illa pernicies, quod alios bonos,

6. non

alios sapientes existimant. tu corpus eras sine pectore...] begründet die im vorhergehenden (V. 5) ausgesprochene Erwartung hinsichtlich der Beschäftigung des Tibull. Das Imperfektum (eras) vom Zustande der Vergangenheit, der bis zur Stunde unverändert fortdauert. (†) Demnach liegt in eras auch ein Hinweis auf die Gegenwart (es). Vgl. A. P. 19: sed nunc non erat his locus. sine pectore] Geist, Gefühl; S. Ovid. Heroid. 16, 305: homo sine pectore. Met. 13, 290: rudis et sine pectore miles. Quintil. 10, 7, 15: pectus est, quod disertos facit, et vis mentis. 7. di tibi... fruendi] der Hauptbegriff liegt in artem fruendi, erläutert durch das V. 11 Gesagte. divitias]

über seine Vermögensumstände vgl. Tib. 1, 1, 77: ego composito securus acervo despiciam dites despiciamque famem. dederunt] dieselbe Verkürzung (Systole) Sat. 1, 10, 45.

8. quid voveat ... maius alumno] sc. quam haec, nämlich die V. 9 aufgezählten Vorzüge, welche die höchsten sind, die sie nur wünschen kann. Es sind dies eben die auch dem Tibull zuteil gewordenen Güter. - 9. sapere] vgl. Ep. 1, 2, 40; in der allgemeinsten Bedeutung des Wortes: richtig denken, empfinden, wollen. et fari] was Perikles von sich rühmt bei Thuc. 2, 60, 9: οὐδενὸς ἥσσων οἴομαι εἶναι γνῶναί τε τὰ δέοντα καὶ ἑρμηνεῦσαι ταῦτα. (Vgl. Corn. Nep. Themist. 1, 3.) Zu diesen geistigen Vorzügen kommt ferner: gratia, fama] die äußeren Vorzüge einer angenehmen Stellung im geselligen Leben: Gunst bei Vornehmen (Ep. 1, 6, 49), wie namentlich bei seinem Gönner Messalla Corvinus, Ansehen bei der Welt.

10 Gratia, fama, valetudo contingat abunde
Et mundus victus non deficiente crumena?

Inter spem curamque, timores inter et iras Omnem crede diem tibi diluxisse supremum: Grata superveniet, quae non sperabitur hora. 15 Me pinguem et nitidum bene curata cute vises, Cum ridere voles, Epicuri de grege porcum.

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qui... possit... et cui... contingat] der Relativsatz dient zur Begründung des Hauptsatzes, ist also wie ein Kausalsatz zu betrachten; daher nicht der Indikativ. Vgl. Sat. 2, 3, 40. Kr. 613, 2, C. 10. contingat] das Präsens statt des Prät. contigerit: gewissermaßen an jedem Tage aufs neue. Vgl. Ep. 1, 2, 46. 11. et mundus victus] vgl. Ep. 1, 5, 7: munda supellex. Zur Erklärung vgl. Sat. 2, 2, 65 ff.; Ep. 2, 2, 199; Carm. 2, 10, 5 ff.; 3, 29, 14. Gleichweit entfernt von Überfluß und Verschwendung, wie von ärmlicher Beschränktheit, welche zur Unsauberkeit führt. Corn. Nep. Att. 13, 5: omni diligentia munditiam, non affluentiam affectabat. non deficiente crumena] crumena eine lederne Geldtasche. Sinn: mit hinreichenden Mitteln zu solchem Haushalte. 12. inter spem curamque, timores inter et iras] über den Plural dieser Abstrakta s. Kr.400. Vgl. Comm. Cruq.: spes est futurorum bonorum, cura praesentium, timor futurorum malorum, ira seu dolor praesentium. Die in V. 12 erwähnten Begriffe nicht auf Tibull selbst zu beziehen. Sinn vielmehr: inmitten (inter; vgl. Ep. 1, 12, 14) des unruhigen Treibens der gewöhnlichen Außenwelt (charakterisiert durch Hervorhebung der durch dieses Treiben bei anderen leicht bewirkten, meist auf Dinge der Zukunft gerichteten perturbationes animi, bei welchen wahre Freude am Leben, Genuß der Gegenwart nicht möglich ist) erhalte du dir den laetus in praesens animus (Carm. 2, 16, 25), erwarte von der Zukunft nichts oder so wenig als möglich (vgl. Carm. 1, 11, 8: carpe diem, quam minimum credula postero), laß dich vielmehr

auch durch den Gedanken an die Vergänglichkeit des Lebens (V. 13f.) bestimmen, die Gegenwart froh zu genießen. †13. diluxisse] von dem Tageslichte, das die Finsternis durchbricht, dieselbe teilt; gewöhnlicher illuxisse. 14. grata

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hora] wie jede Stunde, die uns zuteil wird, uns dann als ein unerwartetes Gut erscheint (vgl. Carm. 1, 9, 14: quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone. Carm. 4, 7, 17f. Ter. Phorm. 2, 1, 21: quidquid praeter spem eveniet, omne id deputabo esse in lucro), so natürlich auch das Vergnügen, welches sie uns bringt; bei Befolgung jener Regel werden wir aber auch um so mehr von den V. 12 erwähnten Affekten frei sein: von Hoffnung, Sorge, Furcht in betreff der Zukunft, von Zorn bei vereitelter Hoffnung. 15. me] mit Nachdruck vorangestellt; was mich betrifft, im Gegensatze zu Tibull. (Kr. S. 932, Not. 3.) Horaz stellt scherzend sich selbst dem Tibull als nachahmungswürdiges Beispiel dieser Lebensweisheit auf und knüpft die Bitte daran, ihn zu besuchen. pinguem et nitidum] infolge gewohnheitsmäßigen guten Essens (pinguem) und Trinkens (nitidum). Letzteres, wie nitor, nitere (vgl. Sat. 2, 2, 128), von der rötlich glänzenden Gesichtsfarbe eines wohlbeleibten Lebemannes, besonders eines starken Trinkers, also die Folge des cutem_bene curare; vgl. Ep. 1, 2, 29. Das Humoristische in der Schilderung seiner Persönlichkeit wird noch dadurch

ver

mehrt, daß Horaz von Statur klein (Ep. 1, 20, 24; Sat. 2, 3, 309) und korpulent war. Vgl. Sueton. vit. Hor.: habitu corporis brevis fuit

FÜNFTE EPISTEL.

AD TORQUATUM.

Si potes Archiacis conviva recumbere lectis Nec modica cenare times olus omne patella,

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Epicuri de grege porcum] Apposition zu me, nicht Objekt zu ridere. Der bildliche Gebrauch von grex auch von philosophischen Schulen (Cic. Orat. 1, 10, 42: philosophorum greges; s. auch Sat. 2, 3, 44) erleichtert den Gebrauch der Metapher in porcum. Einer ähnlichen Metapher bedient sich Cic. in Pis. 16, wenn er den Piso als Wüstling anredet: Epicure noster, ex hara producte, non ex schola. Indem sich aber Horaz 'ein Schweinchen aus Epikurs Herde' nennt, gibt er sich mit Selbstironie für einen Menschen aus, der sich um nichts bekümmere, als um Genuß. Vgl. Ep. 1, 15, 24. Hiermit schließt er sich in scherzhafter Übertreibung der gewöhnlichen Ansicht an, als ob die von Epikur (342-271 v. C.) als das höchste Gut anerkannte Lust (voluptas, ǹdový) nämlich sowohl die des Leibes, wie die der Seele nur in des Fleisches Lust, im wüsten Sinnengenusse jeder Art zu suchen sei, persifliert aber eben durch die Übertreibung jene Ansicht. Über den mit Epikurs Lehren getriebenen Mißbrauch s. Sen. de vit. beata c. 12: non ab Epicuro impulsi luxuriantur, sed dediti vitiis luxuriam suam in philosophiae sinu abscondunt et eo concurrunt, ubi audiunt laudari voluptatem.

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Nec

aestimant, voluptas illa Epicuri (ita enim mehercules sentio) quam sobria et sicca sit: sed ad nomen ipsum advolant, quaerentes libidinibus suis patrocinium aliquod ac velamentum. † Epist. V. Einladung des Torquatus, höchstwahrscheinlich desselben, an den die Frühlingsode 4, 7 gerichtet ist, zu einem freundschaftlichen Mahle in des Dichters Hause in Rom. Den Beinamen Torquatus führten bekanntlich die Nachkom

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rum patronus (V. 9; vgl. V. 31) sowie daß er auf einem hohen Fuße, mindestens besser als Horaz selbst, zu leben gewohnt war; vgl. V. 1 und 2. Das freundschaftliche Verhältnis, in welchem er zu diesem stand, erkennt man leicht aus dem ganzen Tone des Briefes selbst, welcher auf ähnliche Weise, wie die erwähnte Ode, zum frohen Genusse des Lebens überhaupt, zu dem Genusse eines heiteren Abends mit Beiseitesetzung aller niederdrückenden Geschäfte im Kreise trauter Freunde auffordert, †

V. 1-7. Einladung des Torquatus unter Anführung dessen, was Horaz in seinen beschränkteren häuslichen Verhältnissen ihm anzubieten hat.

1. si potes] eine der Umgangssprache entlehnte Ausdrucksweise (= 'wenn du dich dazu entschließen kannst'; vgl. V. 2: nec times); vgl. Plaut. Stich. 619: si arte poteris accubare. † Archiacis... lectis] von (einem weiter nicht bekannten) Archias verfertigt. (Porph.: Archias breves lectos fecit.) breves und infolgedessen enger als gewöhnlich, daher weniger bequem. recumbere] statt des gewöhnlichen Ausdrucks accumbere auch Carm. 3, 3, 11. 2. modica • patella] modica auf die Qualität der Schüssel (patella; Gegensatz grandes patinae Sat. 2, 2, 95) zu beziehen (nicht von Silber und Gold); vgl. Carm. 1, 20, 1: modicis cantharis. olus omne] 'das ganze Gemüse' für 'die Mahlzeit' ganze 'alles, was ich dir vorsetze'. olus konkrete Bezeichnung des allgemeinen Begriffs 'bescheidene Mahlzeit'. Vgl.

7

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