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ihm selbst jene merkwürdige Stiftung, welche die Laibas ebenfalls eine Urkunde ausgestellt, darin aber, betreffend das der und Krainburger zu Ehren der h. Sloven: Apo, auf Podwin haftende Münzrecht, folgende Stelle vorkömmt; stel Cyrillund Method 1495 zu Wien gemacht, nicht jura quoque antique institutionis super eodem castro entgangen ist. Wenn dieß histor.ographische Faseley ist, reformare intendentes, monetam, ut primo fuit fo möchte man billig um die Kennzeichen historiographischer inibi fieri statuimus *)

Solidität fragen?

Dieses Podes in, heut zu Tage gewöhnlich Kostel

Doch das geduldige Publicum hat über die Artikel: (Kirche) genannt, ist eine mittelmäßige, zur Herrschaft Cyrill und Method, Swatopluk und Große Lundenburg (Lichtenstein) gehörige Stadt, und liegt mahren seit Dobners Zeiten schon so viel lesen müssen, am linken Ufer der unteren Taja, gerade über von Eis. daß es indiskret wäre, hierüber wiederum von Vorne anzus grub, fast an der Gränze des Erzherzogthums Österreich. fangen. Die strittigen Puncte mögen also dahin gestellt blei. S c woy hält dafür, dieser Ort seye die alte mährische ben, und an deren Stelle einstweilen die Beantwortung Stadt Die win, aber er dürfte wohl irrig daran seyn, folgender Frage treten: Weles ist das urkundlich denn die große altmährische Stadt und Gränzfestung Dou alteste Besigthum der mährischen Kirche ? vina, darin sich der mährische Herzog Rastiz 468 gegen Kö. Im Jabre 1144 zu Babenberg urkundete Kaiser Còn nig Hludvig vertheidigte, **) ist anerkanntermaßen das rad l. dem Olmüger Bischofe Heinrich 1. Folgendes: heutige Teven oder Theben am Ausfluße der March in In nomine sancte et individue Trinitatis etc. die Donau. Der Ort Podev in gleichsam hinter oder rücks per presentis precepti paginam reddimus warts Devin erscheint das erste Mahl bey dem böhmischen Chro tibi et per te Olomucensi ecclesie, tuisque catholicis nisten Cosmas zum Jahre 1067. Dort heißt es: Anno successoribus in perpetuum confirmamus castrum Dominicae Incarnationis Mill. LXVII. V. Idus Decem Podewins cum omnibus suis pertinentiis etc. Sa- bris, Seuerus sextus Pragensis Ecclesiae Episcopus nes ipsum castellum Pode win, possessionesque migravit ab hoc mundo, brauio fruiturque jocundo. et res ad ipsum appendentes antiquo tempore Hic fere omni tempore sui Praesulatus sine aliqua Olomucensis retinuit ecclesia, sed temporum ac re- refragatione et sine omni contradictione Bohemiae rum perturbatioue oborta, Pragensis ecclesia pre- et Moraviae, quasi unum et individuum Episcopatnm dictum castellum occupavit et usque ad nostra tem- rexit et rexisset, si non post obitum Spitignev, pora tenuit, cum tamen crebris interpellationibus nimia deuictus efflagitatione Wratislai Ducis consen. Olomucensis ecclesia tam apud regni tribunalia, sisset promoneri Johannem Episcopum in Morauia. quam apud catholicorum consilia querimoniam ven- Prius tamen multorum sub testimonio hujusmodi tilasset, verum cum utrobique causa perspicue cog deliberato, pheodo et allodio, siue concambio scili nița lisque decisa et possessio ecclesie Olomucensi cet ut Pragensis Praesul XII. villas, quae sunt in adjudicata esset, Pragensis tamen domus, juris ne- omni Bohemia potiores, pro illo piscopatu eligat, glecto suffragio in injuria persistebant. Ceterum insuper et centum marcas argenti annuatim de canostra urgente jussione fidelis noster dux Boemiae mera Ducis accipiat: curtem autem, quae est in. Wladislaus, facta sufficienti super hoc et grata com. Morauia ad Lekyr Kostel, cum suis appendiciis mulatione cleri Pragensis et fidelium suorum prae- ut antea, sic et in posterum possideat, similiter et dium Selen et omnia, que ad ipsum pertinent, villam Sticonic am, cum foro atque castrum ibidem ut omnis de cetero lis inter episcopos Olomucenses situm, in media aqua Z w at ka nomine, Podiuin et Pragenses de castello Podewin penitus sopiretur, dictum a conditore suo Podiua Judaeo, sed postea et ecclesia Olomucensis perpetue et quiete posses- catholico. 3um Jahre 1073 heißt es an demselben Orte : sionis privilegio potirétur, exclusa in perpetuum Disponit ire (Jaromir, episcopus Pragensis) in cur, omni super eodem castro et bonis ad eum (sic) per. tinentibus Pragensis ecclesie querimonia. Ad cumu. landam vero nostre devotionis benevolentiam, in eodem castro percussuram monete publice tibi concedimus et confirmamus etc.

Über denselben Gegenstand hatte der sogenannte Böhmen Herzog Wladislaus dem Olmüßer Bischof Heinrig

*) Diese beyden, im Archive dés Olmüßer getreuen Metro.
politan - Kapitels befindlichen Urkunden sollen seine Zeit
am schicklichen Orte vollständig bekannt gemacht werden.
**) Hludovicus Rex in mense Augusto ultra Danubium cum
manu valida profectus, Rasticen in quadam ciuitate, quae
lingua gentis illins Domina, id es puella dicitur, obse-
dit. Aunal, Francofuldeus.

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tem suam, quae est ad Zekyr Kostel in Morauia, liche Nahmen, dürfte hier schwerlich zum Ziele führen. Alles und 1099: Dux Braczislaus veniens cum exercitu in was sich demnach aus obigen Stellen des Cosmas folgern Morauiam, reaedificavit castrum Podwin et reddidit läßt, ist, daß die Curtis 3e Kyr, Kostel, von dem Cas id, sicut antea fuerat, in potestatem Hermanni Epi- ftrum Podewin unterschieden werden müsse, daß jene ure copi, atque ibidem in villa Zliunica Pentecosten sprünglich Eigenthum des Bischofs, dieses hingegen ein celebravit, ferner 1121 Dux. Wladislaus readificavit landesfürstliches Lehen und wichtiger militärischer Punct ges oppidum Donyn (seu Douin) similiter et Podwin wesen sey, weil es zwey Mahl 1099 und 1121 (nach vor. castrum, quod est in Morauia situm infra fluuium bergegangenen ungarischen Kriegen) und zwar durch die Zuratka. *) Herzoge von Böhmen wieder aufgebaut wurde. Wäre das

Es wäre sehr zu wünschen, daß, bey Herstellung der Caftrum Podevin unter den böhmischen Herzogen ein Kir richtigen Leseart der in diesen Stellen vorkommenden Orts hen. Allocium gewesen, würden sie die Kosten einer zweymap. fchaften, Leute zu Rathe gezogen würden, denen nicht bloß ligen Wiederaufbauung schwerlich auf sich genommen haben. die Localitat von Kostel, sondern selbst die in jenen Ges Dazu kommt das Minzrecht, welches nach oben angeführgenden vorhandenen Überlieferungen genau bekannt wären, ter Urkunde Herzogs Wladisfaw von alter Zeit auf denn die Schwoysche Anmerkung (in der Topographie von Podevin haftete. Wenn dieses Münzrecht nähmlich von der Mähren 2. B. S. 168) daß zu Kostel einstens zwey Prager, Bischöfen, so lange sie im Besitze des Castrum§ Schlösser gewesen, das Castrum St. Wengeslai Podvin blieben, geübt wurde, so geschah dieß entweder in oder Podiwin und Sekirkostel, daß das ers Folge einer herzoglich böhmischen Verleihung, oder weil ftere dem Prager, das andere dem Ollmüber dieses Recht aus einer Zeit herstammte, welche der herzog= Bischofe gehört habe, hat zwar viel Wahrscheinlis lich böhmischen Landeshoheit über Mähren voranging. Aber ches für sich, dürfte jedoch die Sache nicht vollständig auf auch im legteren Folle muß angenommen werden, daß das hellen. Es wäre ja doch möglich, daß die Stelle bey Cos. Podeviner Münzrecht von irgend einem mährischen Landesmas: curtis ad Zekyr Kostel fo zu verstehen sey, daß fürsten herkamme. Denn was Voigt (in seiner Beschreis sich nähmlich das Schloß bey der Kirche, mährisch Kostel bung böhmischer Münzen 2. B. S. 12) von den Herzogen befunden habe, (ad, Ze ju, Kyr Kirde, Kostel)? Böhmens bebauptet, „daß ste nicht, wie die deutschen Her. Dann hätte das ganze Kirchengut, das 1067 dem Prager joge, durch Verstattung des Kaisers, fondern eigenmach. Bifchof für die Abtretung der mährischen Diöces überlassen tig und Kraft ihrer Landeshoheit, von undenklichen Zeiten wurde, bestanden: aus dem gloße, curtis bey der Kirche her, Münzen geschlagen, kann eben sowohl auf die große Kostel, aus dem Dorfe Sluinica oder Zliunica in media mährischen Herzoge (?) angewendet werden, die zu ihrer Zeit aqua Zuartka (vielleicht Zuarcka) nomine, zufammt nicht weniger freye Hand in Mähren gehabt, als die dem Markte, und endlich aus dem Castrum Podewin. böhmischen Herzoge in Böhmen. Und wenn derselbe Voigt Das Dorf Aliunica fund das Wasser Zuarcka oder aus der goldenen Bulle Carts IV., wo es heißt, sicut Zuratka nachzuweisen, muß vorläufig örtlichen Untersuchun: constat, ab antiquo illustris memoriae Bohemiae gen anheim gesteüt bleiben, denn das unsichere hin und regibus licuisse, die undenkliche Zeit (?) folgert, seit wel. berrathen, auf Zlin, Glenny, Schwarza, Zwrats to, louter in Schwons Topographie von Mähren vorfind

cher Böhmens Herzoge Münzen geschlagen, so dürfte sich dasselbe mit gleichem Rechte wohl auch für Mähren aus oben angeführter Urkunde Wladislaws folgern lassen, wo * Freher las alío: Curtem autem, quae est in Moraui es beißt: monetam, ut primo fuit, inibi fieri ad Sekyr costal . . . similiter et villam Sliunicam cum fostatuimus. (in der Mitte des 12. Jahrhunderts! —) ro, atque Castrum idem situm in media aqua nomine Zuracka Podium dictum a conditore suo Poduia Judaeo Dieses ut primo fuit bezieht sich nun entweder auf reaedificat castrum Podiuin... atque ibidem in die Zeit, da die mährische Diözes mit der Prager vereinigt villa Zluinica Pentecosten celebravit. Die Ausgabe des Cos, wurde (Ende des ro. Jahrhundertes), oder auf die Zeiten. mas in den Scriptoribus rerum Bohemicorum Pragae 1783 vor der ungarischen Invasion, (Ende des 9. Jahrhundertes) hat auch die Varianten einiger Codices, und da finden sich Was man aber auch annehmen mag, so ist klar, daß Pod. für die in obigen Stellen genannten Localitäten folgende: win ein uraltes bis in die Zeiten des großmährischen Reis Sekyrcostel. Vind. et Dresd. Zekyr Kostel Brzen

etc. 1099

Sliunicam Vind, et Dresd. Sli unicam diuisim Brzeu des (?) zurückreichendes Besṣthum der mährischen Kirche zu Zuarka Dresd, Zuarka addito e super r Brzeu. Poduin nennen sey. Denu bezieht sich jenes ut primo fuit, ot Podiun in Metrop. legi potest, Podiwin Brzeu et Vind. auf die Zeiten des großmährischen Reiches, so wollte Here

jog Wladislaus eben damit bekennen, daß zu Podwin Mün in der Nähe hatten, so dürften wohl auch die großmähri zen geschlagen worden, bevor noch von einer herzoglichen schen Fürsten ihren Landesbischof nicht all zu fern von ihrer böhmischen Landeshoheit über Mähren die Redz war; bes Residenz dotirt haben, besonders da die junge Pflanzung zieht sich jener Ausdruck aber auf die Zeit des 4. Adalbert, des Evangeliums und die Apostel desselben an den nahen wo Mähren nach Prag eingepfarrt wurde, so konnte man Schuß und Schirm der weltlichen Macht nicht wohl entbeh doch immer noch schließen, daß Podwin ein altmährisches ren konnten. (??)

Kirchengut sen, das bey der Besißnahme des Landes zwar

in die Hände der böhmischen Herzoge fiel, das sie aber Dichtungen von Alfons de Lamartine, metrisch bearbeitet nach der gottesfürchtigen Sitte damahliger Zeiten seiner von Gustav Ritter von Franck. ursprünglichen Bestimmung mit allen daran haftenden Ges rechtsamen zurückstellten.

- Nun aber ist aus den, bey Cosmas zum Jahre 1067 und 1073 erzählten, Thatsachen so wie aus den Brie fen des H. Vaters Gregors VII. betreffend die Streitigkei. ten zwischen dem ersten Olmüßer Bischofe Jo Hann und dem Prager Bischofe Jaromir, legtens auch aus den zweŋ oben angeführten Urkunden des Herzogs Wladislaw und des deutschen Kaiser Conrad Ill. ersichtlich, daß sich die Olmüßer Bischöfe oom ersten Augenblicke der Wieders herstellung des mährischen Bisthums bis zum Jahre 1144 fortwährend beym heiligen Stuhle wie bey Kaiser und Reich um die Rückgabe der alten mährischen Kirchengüter bewor ben, also dürfte wohl, besønders, da selbst Kaiser Conrad III. gestand: Sane ipsum castellum Podewin antiquo tempore Olomucensis retinuit ecclesia, keinem weiteren. Zweifel unterliegen, daß Pode vin nicht nur in die Zeiten Swatopluks des Großmáhrers zureichendes Gut der mährischen Kirche sey, sondern daß diese Kirche durch Bers leibung der großmährischen Fürsten auch das Münzrecht in dem Castrum Podevin genossen habe. (?) Denn hätte sich diese Münzgerechtigkeit zu Porwin, oder hätte sich dieses Castrum als Kirchengut der böhmischen Herzoge bergeschrieben, der erste Oimüger Bischof Johannes, der diese seine Ers höhung einzig und allein der Gnade des böhmischen Her zogs Wratislaus verdankte, würde sich schwerlich um ein Besigthum beworben haben, davon er wußte, daß es nicht ursprünglich zur mährischen Kirche gehörte, sondern einzig durch die Freygebigkeit der böhmischen Herzoge dere felven zugewendet worden.

- Wenn aber somit ein uraltes mährisches Kirchengut urkundlich nachgewiesen ist, und dieses, wie jede Charte von Mahren zeigt, fast an den Marken des deutschen Ostreichs lag, so dürfte es eben nicht sehr gefaselt seyn, wenn Hirsch mengel und Stredowsky die Hauptstadt Großmährens oder den Siß Swatopluks nach Welehrad oder in jene Gegend versehen, wo es im Jahre 1202 noch einu kundliches Vallum antiquae civitatis gab, denn glagwie die böhmijgen Herzoge ihren Landesbishofe gern

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3. Unerblichkeit.

Im Morgenrothe schon erblasset unsre Sonne,

Kaum gönnt sie unfrèm Haupt die karg gemess'ne Wonne Von wenig Strahlen nur, matt kämpfend mit der Nacht; Denn Alles flieht und stirbt, das Dunkel wächst mit Macht!

Ein Undrer mag dabey tiefschaudernd, weinend stehen,
Und wankend, zitternd nur der Kluft Untiefe sehen,
Ein Andrer mag ergrau'n, wenn er den Todtensang
Bernimmt, der durch die Nacht von weitem zu ihm drang,
Wenn er bey'm Sterbebett die Lieben alle schaut,
Wenn er die Seufzer hört des Bruders und der Braut,
Wenn er die Glocke hört, verkündend schwer und bang
Es hab' ein Sterblicher vollendet seinen Gang!
Ich grüße dich, o Tod! du göttlicher Befreyer,
Denn mir erscheinst du nicht im schwarzen Trauerschleyer,
Den Irrthum dir verlich und Furcht und banger Schmerz;
Nicht führst zerstörend du das mordgeschliffne Erz,

Dein Antliß ist nicht graus, nicht trügerisch dein Blick,
Es fandt' als Tröster dich ein Gott dem Mißgeschick',
Denn du vernichtest nicht, ja, frey von blutger Mackel,
Tragst du im Retterarm die gottgeweihte Fackel;
Wenn mein ermattet Aug' dem Tageslicht sich schließt,
Ein reines Licht von dir auf mich herniederfließt;
Und auf ein Grab gelehnt, süßträumend neben dir,
Erschließt die Hoffnung sanft ein schönes Leben mir!

O komme, komme bald, die Fesseln mir zu lösen,
Laß aus dem Kerker bald beflügelt mich erstehn;
O fuhre mich zu ihm, dem unbekannten Wesen,
Das Leben ist und Tod und Werden und Vergehn.

Wer ist's der mich befrent? wo führt dieß Leben hin?
Ich sterb' und weiß noch kaum, wie ich geboren bin.
Dich, frag' ich dich, mein Geist, dich Fremdling dieser Welt-
Bevor du mich belebt, wo warst du hingestellt?

Ja welche hehre Macht, und welch ein mächtig Werde,
Verbannte dich hierher in diese Haft von Erde,

Was ist's für eine Kraft, was ist es für ein Band,
Das, knüpfend ihn an dich, den Leib und dich umwand?
Wann flamt der Tag empor, der Körper trennt von Geist?
Wo ist das Feenschloß, das dann dich Bürger heißt ?
Wirst in dem Jenseits du, das Dießseits ganz vergessen ?
Wirst du dein neues Seyn aus neuem Dunkel messen?

Schließt eine Welt sich auf, die du durchlebet schon? Wie? oder wirst du frey von jedem ird'schen Bande, Am Urquell deines Seyn's, in deinem Vaterlande, Empfangen endlich ihn, den ewig heil'gen Lohn?

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Hälfte meines Seyn's! dieß ist mein hoher Glaube! Durch ihn nur hat mein Herz, dem Zweifel schon zum Raube, Mit steter Manneskraft, mit Ruhe ihn gesehn,

Den Frühling deines Sepn's verwelken und vergehn; Durch ihn nur wird es seyn, daß scheidend von der Erde, Als Jüngling schon durchbohrt, ich lächelnd sterben werde, Und daß beym Abschiedskuß, von Freudenthränen voll, Bey deinem legten Blick, mein Auge glänzen soll.

Ich hir' es rufen schon von Epikurs Gebrüdern, Und von den weisen Herrn, die die Natur zergliedern, In einem Winkel Hirn, den man erst neulich fand, Die Masse denken sehn und leben den Verstand, Ich hör es rufen schon: „Kannst du's nicht üb'ral sehn! Du hochmuthtrunkner Thor das Werden und Vergehn Denn was geboren ward, entstand nur um zu sterben; Du siehst im gelben Hain die Blume sich entfärben; Die Ceder sahst du stolz im Walde Pracht verkünden, Bald siehst du sie gebeugt im niedreu Gras sich winden; Der Meere Betten selbst du siehst sie ohne Wasser; Das ewige Gewölb des Himmels selbst wird blasser; Die Sonne, deren Keim Jahrtausende verschleyern, Die Sonne selbst wird einst die lehte Stunde feyern, Und einstens wird der Mensch, erfüllt mit Todesgrau'n, Im öden Himmelszelt sie, suchend, nimmer schqu'n! Du sieht in der Natur, im Wirken und im Reifen Die Zeit um dich herum den Staub zum Staube häufen, Sie selber wird dereinst, zertretend deinen Ruf, Das Fühne Grabmahl feyn' von Allem was sie schuf. Der Mensch, der Mensch allein, o hohe Raserey! Glaubt daß in seinem Sarg er neu geboren sey,

Und will, im Wirbelwind vom Nichts zum Nichts getragen, Bon einer Ewigkeit entfest zu träumen wagen!"

Erwidr euch wer da will, ihr Weisen unsrer Erde!

Doch glaubt's daß der, der liebt, auch ewig hoffen werde,
Der schwache Menschenwiß in tansend Zweifel sinkt;
Doch schweigt auch die Vernunft, to fagt's euch der Instinkt.
Und folltë1jemahls ich in dem azarnen: Höh’n.
Vom altgewohnten Pfad die Sonnen weichen sehn,
Auf ihrer Atherbahn sich floßend im Getummel,
Durziehend ohne Plan den wildentseßten Himmel;
Hört' ich die Erde selbst wildkrachend sich zerstücken;
Und sollt vereinzelt ich und schwankend sie erblicken.
Hinirrend fern vom Licht, des Menschen End' beklagend
Ihr schwankendes Gerüst ́ins ew'ge Dunkel tragende
Undi follr', ich bey dem Gräul, der Leßte der noch wacht,
Der Lezte, schwarz umflort von Chaps, Tod und Nacht,
Allein, troß Qual und Angst, allein noch aufrecht stehn;
So würdest du noch mild mie Hoffnung niederwehn,

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Wie oft, du weißt es wohl; auf jenem Blumenpfade
Wo ew'ge Liebe uns aus einem Blick entstand,
Wie oft hab' ich mit die, auf alter Felsenwand,
An eines düstern Sees verwildertem Gestade,
In sehnsuchtsvollem Flug dem Frd'schen sanft enthoben.
In diese Schlucht getaucht, von Finsterniß umwoben.
Die Schattenfalten floh'n herab von Bergesrücken,
Ein einzig Nu entzog die Fluren unsren Blicken;
Geräuschlos, ohne Prunk, jog bald der Sterne Chor
Auf nächtlich stiller Bahn geheimnißvoll hervor,
Verhüllte Alles rings in süßer Halbnacht Schleyer,
Und go ein sanftes Licht herab, in stiller Feyer;
Gleichwie im Abendlicht, in unsern Tempelhallen,
Wenn schon die Strahlen matt der Nacht entgegenwallen,
Die Kirchenlampe, fromm in heil'gen Schein gehüllt,
Mit einem ernst'ren Licht das Heiligthum erfüllt.

In feel'ger Trunkenheit zogst meinen Blick du nieder Zur Erde, und empor zum Himmelszelte wieder; „Verborgner Gott! (sprachst du) dein Tempel ist das AA! Es schweift das Aug', der Geist erkennt dich überall; Von deiner Herrlichkeit, die er zu fassen strebet, Sich Spiegel, Glanz und Bild aus deinem Weltall hebet; Dein Blick ist Tageslicht, und Schönheit deine Lust; Dich preiset jedes Herz, dich athmet jede Brust; Almacht, Unendlichkeit, und ew'ge heil'ge Güte Vollenden lange noch nicht deiues Nahmens Blüthe; Der Geist, der deinen Glanz erschöpft nicht fassen kann, Er bethet Ew ger dich in seinem Schweigen an. Doch der erschöpfte Geift, in ewig heil'gem Lauf Schwingt sich zertrümmert noch, mein Gott! zu dir hinauf, Er fühlt's die Liebe nur sey feines Lebens Ende, Drum streckt nach deinem Bild er liebend seine Hände.”

Du sprachst's: als mein Gefühl in deines sich ergoß
Und unsrer Wünsche All in unfren Gott zerfloß;
So knieten wir vor ihm und seinen Werken nieder,
Und Früh, und Abendroth bracht' unsre Wünsche wieder;
Wir blicken wechselweis zur Erde, unsrer Haft,
Und zu dem Himmel auf, dem Urquell höh'rer Kraft.

* 1

hätte damahls uns in jenen Weihestunden, 216 der geschwungne Geist die Haft so schwer empfunden, Ein Gott, erhörend uns', von unsrem Fleh'n gerührt, Mit dem Befreyungsschlag vereinigt sanft berührt! So hätten eines Flugs, vereint, den Himmelsvogen Zur Quelle ihres Seyn's die Geißter kühn durchflogen, Durch's Ungemeßne hin und auf der Liebe Schwingen, Wie durch das Luftgefild die Morgenstrahlen dringen, Hinschwebend bis zu Gott, pon Seeligéeit umflossen, So hätten sie in ihn auf ewig sich ergossen! . . . Betrog uns dieser Wunsch? zurück zù'm Nichts bestimmt, It's für das Nichts, daß hell der Lebensfunke glimmt?

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Das orientalisch römische Gebieth wankte ebenfalls un. ankündigen, reklamirt dagegen jenen Volkshaufen der Avaber eigenen Zerrüttungen, während welchen sich die Hune ren als abtrünniges und flüchtiges Ungarn Volk, mit der nen als Überwinder der Gothen, des alten Dacien und Erklärung, daß solches erst als flüchtend und wandernd, den eines Theils des, von den Vandalen verlassenen Jazygiens Beynahmen Abar oder Avar angenommen habe. an der Theiß und Pannoniens bemächtigten, und eine Abs Und die Nachgiebigkeit, mit welcher der Übermuth theilung der Visigothen nebst den Sueven und Vandalen, und Stolz der türkischen Herrscher in den vielen nachgefolg. die übrigen entfernten, ehemahls römischen Provinzen in ten wechselseitigen Gesandtschaften, zu Errichtung von Europa in Besit nahmen. Schußbündnissen gegen die persische Macht, mit welcher,

Attila der Hunnen Oberhaupt, verbreitete allgemeine sowohl das orientalisch - römische Reich als auch das türkische Verheerung und herrschte als gefürchteter Gebiether von Macht. Gebieth in Angränzung waren, ertragen wird, der Walga, über die Gegenden am Don, am Dnieper und deutet unverkennbar auf das Gefühl von Furcht und Ohn. Dniester bis zur Donau, über unterjochte und über nach, macht am orientalisch römischen Hofe, auch sogar in dier gezogene Völker; unter welchen nebst den Alanen, die, ser anscheinlich, wieder blühenden Reichs Epoche.

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aus der Gegend des Caspischen Meeres nachgezogenen Kar Ein Beleg hierfür ist auch schon tie früher ums Jahr kiren oder Chazaren von Priscus in der römischen Gefändt. 530 erfolgte Unlockung, der, nach Bestegung der Heruler schaftsbeschreibung genannt werden. durch Kriegsrubm, bedeutend gewordenen Longobarden, jum

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Nach dem Tode Attilas verschwinden noch vor Ablauf Hülfszug gegen den italisch pannonischen Gothens Verband des Jahrhunderts der verheerenden Hunnen Schaaren, de- und gegen die, in Dacien und Pannonien, längst der Dos ren Reste großentheils aus Pannonien in die ältern Site, nau den Handelszug der Slaven nach Constantinopel bes jenseits des schwarzen Meeres zurückkehren. hindernden Gepiden, deren beabsichtete Verstärkung durch

Die, von ihnen abhängig gewesenen Ostrogothen, ent. cotigurische Hunnen aus der Gegend des möotischen Sees, ziehen sich der Oberherrschaft der Attilanischen Söhne, und nur dadurch verhindert wird; daß Kaiser Justinian die indem ihnen von dem römisch- orientalischen Kaiser Marcian, uturgarischen Hunnen zu feindlichen Anfällen der coliguri der Landstrich von Vindobona bis Sirmium hinab, lángst schen Wohnsße verleiten ließ.

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der Donau inner Pannoniens zuerkannt wird, dilden fre Die Longobarden, als römisches Hülfs Heer vereinis eine neue Beherrschung inner des Umfangs des von den gen sich später, zu dem Krieg gegen die Gepiden, mit den Hunnen verlassenen Gebieths, inner Dacien und Panno, ums Jahr 550, ebenfalls durch Kriegsruhm bekannt gewordenien, neben den Wohnsigen, der nun auch wieder freyer nen, von Paul Diacon für Hunnen angegebenen Avaren. gersordenen Gepiden; die erst um das Jahr 471 nach Ab. Hierdurch erst werden die Gepiden, aber ohne Theilnah.

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zug der Gothen nach Italien inner Daciens und Pannoniens me römischen Kriegs, Volks, indem sie während des ́ Kriegs fast allein herrschend werden. mit den Longobarden, an der Gränze Pannoniens unvere

In dem Verlaufe des VI. Jahrhunderts dauern die muthet, in ihrem, dacischen Wohnsige, von den Avaren Kriege zwischen dem nördlichen und südlichen Eroberer in überfallen worden, gänzlich besiegt, die gepidische Herr= China fort. schaft inner Daciens und eines Theils von Pannonien et

Das persische Reich gelangt unter Cofroes 11. oder lischt; und den Avaren wird die Herrschaft innerhalt Daciens -Nufþirvan, zur Ruhe und Macht. vom Pruth' Fluße bis zur Theiß angewiesen.

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