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Ums Jahr 560 wurden die Longobarden aus Panno

Persien wird hierauf eine Proving des arabisch sarace nien, von dem römisch- orientalischen Feldherrn und Erars nischen Caliphats durch die Eroberung Ubudekers, der zugleich Hen, Narfes in Folge des von ihnen eingegangenen Hülfs, mit seiner Eroberung die mohamedanische alische Sekte in bündnissses, erst zur Besiegung der, die Abhängigkeit vom Persien mit Verdrängung der altpersischen Sonnen - Cul» römisch- orientalischen Hofe versagenden Gothen, und bald tur einführte.

nachher, im Jahr 568, aus Rache gegen Kaiser Justinus Dem orientalisch römischen Reich gelingt es zwar, die und dessen Gemahlinn, zür Besignahme nach Italien bes ersten Anfälle der mohamedanischen Araber zu besiegen, aber. rufen; und der Besit in Pannonien wird von ihnen, in schon unter Conftantinus Pogonatas wird Constantinopel Verwahrung, an den sowohl aus dem Krieg gegen die Ges von ihnen angefallen, und sie bemächtigen sich der meisten piden als auch in den Heerzügen gegen die Franken vers asiatischen Provinzen des Reichs.

bündeten varen Haufen übergeben.

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Als diesseits des caspischen Meeres wohnende Völker, Von der, hierdurch auf beyde Donau-Ufer längst Pan. jenseits der, am schwarzen Meer befindliche Alanen, find noniens übergangenen Avaren Herrschaft ist aus russischen die Chazaren, Madzaren, Cotiguren, und Uturguren, Chroniken bekannt, daß sich diese, ebenfalls, große Be. oder Ugarn bekannt.

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drückungen der Slaven und ihres Handelsbetriebs nach Von den jenseits des caspischen Meeres befindlichen, von Constantinopel erlaubt habe, wegen welchen, ein großer dem großen türkischen Völker Verein, abgetrennten Stam Theil, der an der Donau wohnenden slavischen Handels- men traten einige in arabisch saracenische Kriegsdienste, leute, bis zum Dnieper, und längst diesen bis in die Ge- und nehmen die mohamedanische Religion an. gend der in jener Zeit im Handelsbereb mit Constantinos Zwischen dem Don und Dnieper ist eine wandernde pel entstehenden Stadt Kiów, abzog. Abtheilung, der vom caspischen Meere abgezogenen Char Übrigens war der Besiß in den Gegenden des ehemah, zaren, schon im Anfange dieses Jahrhunderts bemerklich, ligen Daciens, Pannoniens und Noricums bey Ankunft durch welche die nächst der Gegend des nachmahle berühmten der Longobarden in der Art getheilt, daß die Longobars Kiows wohnende Slavanen, bedrängt werden. den, indem sie von Deutschland herabkamen, eigentlich nur Die neu anfäßig gewordenen flavischen Handelsleute Noricum und einen Theil des obern Pannoniens längst der am Dnieper betreiben, nach der Erwähnung in Restors russi, Donau befeßten, indeß Cunimund als Oberhaupt der Ges sher Chronik, den von ihrer dortigen Ankunft aus der piden in Sirmien und in den Theil Daciens und Panno Donau Gegend gewohnten Handel, mit Constantinopel, niens an der untern Donau, inner der von Attilas Söh. längst des Dniepers hinab, bis ins schwarze Meer. nen, und später von den Gothen verlassenen Gegenden sich Und da die Anwohner am Dnieper von jeber bis hin unabhängige Beherrschung anmaßte, bis er endlich von auf zum finnischen Meerbusen in Verkehr waren, so ist das den Longobarden unter Alboin in Vereinigung durch ein Zusammenhang des Handels zwischen dem schwar. mit den später verbündeten Avaren unter Anführung des zen Meer, über Land längst des Dniepers über die Gegend Chans, Bajan, besiegt und getödtet wurde. Kiows hinauf bis zum finnischen Meerbusen, wahrzunehmen. Bald nach diesem Sieg erfolgte Alboins Berehlichung In der Gegend Daciens, Pannoniens, Noricums mit der in Gefangenschaft gerathenen Tochter Cunimunds und Dalmatiens, find großentheils die Avaren herrschend. Rosemunde, mit der er auch nocher nach Italien abzog, Bon dem VIII. Jahrhundert, bemerkt der Verfasser

der Besiz, inner des von den Longobarden verlassenen Pans der galizischen Abhandlung, daß darin das chinesische Reich noniens und Noricums wurde aber den verbündeten Avaren in ungestörter Macht, aber schon mit Verzicht auf weitere jugedacht.

Aus dem Verlaufe des VI. Jahrhunderts werden von dem Verfasser der Abhandlung folgende umfassende HauptEreignisse erwähnt.

China wird nach langen innern Unruhen, unter dem Eroberer Liuven endlich wieder zu einem großen Reiche vereinigt.

Das persische Reich wird aus Arabien ber, von den Anhängern Mohameds angefallen, gegen welche, der flüchs trace Joigertes, vergebens in China Hülfe fugt.

Ausdehnung und Eroberungen bestanden habe.

Persen ist erloschen, und in dem ungeheuren arabischen Caliphats - Reich als Provinz einbegriffen.

Das römisch orientalische Reich, ist nur noch von einem kleinen Umfang in Asien kenntlich, indeß auch schon in dem großen Caliphat. Reich der Araber, Spaltungen beginnen.

In den Gegenden dieß und jenseits am cafpischen Meere werden schon im Anfange des Jahrhunderts neue Wander rungen der umwohnenden Völker, bemerklich; nachdem die

arabischen Saracenen in ihren Eroberungen jenseits Per- vatsch dieselbe noch, so viel es seine anderweiten Berufs. siens bis hinauf zum Sir und Cubaufluß vorgedrungen geschäfte erlaubten.

waren, und ein neues Gebieth unter dem Nahmen, Land Als Arbeiten dieses eben so fleißigen, als geschickten jenseits der Flüße, -laut Nachrichten des El - Ma✈ Mannes sind bekannt: 13 Blätter zür Geschichte der cin, über die besiegten Türken Stämme, welchen die zwölf Apostel von Doctor Rittler, (gleichsam als mohamedanische Religion aufgedrungen wurde, errichtet Gegenstücke zu den 10 Gebothen, von demselben Vers hatten. faffer, und gestochen von Blaschke,) im Verlage des Zwischen der Volga, dem Don bis zum Dnieper, Buchhändlers Heubner. Porträt des berühmten Tondich werden die vorher mit den Türken vereint gewesene Chas ters Handl, für Artaria in Wien. — Porträt des Herrn jaren und Bulgaren mächtig. Honorius (Ludwig) Kraus, Pfarrers im Schottenfelde, In der Gegend des ehemahligen Daciens und inner aus Hochachtung für diesen eben so würdigen Priester, als des größten Theils des ehemahligen Panonniens und Dals thätigen Beförderer aller gemeinnüßigen Unstalten, befon. matiens sind die Avaren die mächtigsten, bis sie endlich ders des Armenwesens, demselben bey Gelegenheit, als et im Jahr 791 erst vom fränkischen König Carl, vom Jnn mit der goldenen Verdienst: Medaille ausgezeichnet wurde, bis zum Raabfluß, herabgedrängt, und von deffen Sohn gewidmet. In das Taschenbuch Hebe, herausgege Pipin im Jahr 796 vollends besiegt worden.

(Die Fortsetung folgt.)

ben von Igaz, mehrere Blätter für verschiedene Jahr.

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In dem IX. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung ger gänge. In das Taschenbuch Philomele, herausgege langen nach der Bemerkung des Verfassers der galizischen Ab- ben von Gräffer, für Traßler in Brünn, einige Blät handlung die in Kriegsdienst des arabischen Caliphat. Reichs ter; eben so mehrere historische Stücke in ausländisch getretenen Türken Stämme, schon zur Bedeutenheit, und Taschenbücher. — Zu Wieland's Werken, herausgeger störendem Einfluß, wozu die, ums Jahr 822 erfolgte Em. ben von Fleischer in Leipzig, 2 Blätter. pörung des arabischen Statthalters Tahor in Chorasan den Die vorzüglichsten Leistungen des Künstlers befinden ersten Anlaß gibt, indem dadurch die Länder jenseits des sich aber in den mit eben so vielem Fleiße, als mit Umsich Gihun, vom Caliphat Reich getrennt werden. ununterbrochen fortgeseßten Werke: „K. K. Gemåhl de Das orientalisch. römische Reich kämpft mit innern kirch: Gallerie im Belvedere zu Wien, nach Herri lichen und anar bischen Unruhen, und wird von den moha, Sigmund's von Perger, k. . Hofmablers und Cu medanischen Urabern, von den Bulgaren, und von den stos an genannter Gallerie, Zeichnungen, herausgegeber Slaven gedrängt. von Carl Haa 8. „In demselben sind von Kovacsc: 1) der heil. Petrus, nach Raphael Mengs; 2) der heil. Johannes, nach Guercino ; 3) Inneres einer Bauernstube, nach Teniers; 4) Familie des Velasquez de Silva; 5) Wurst maches Wurstmache's rinn, na Teniers; -6) der blinde Tobias, nach Michael Angelo Caravaggio; 7) Hagars Wieder, Joseph Kovatsch (in der Joserbstadt, Kaiserstraße aufnahme, nach Pietro da Cortona; -8). Die Alte, Nr. 131) wurde am 22. April 1799 zu Wien geboren, und von Gerard Dow; 9) Das Porträt des berühmten Tons erhielt den Unterricht an der Hauptschule der P. P. Piaris tünlers Ritters von Gluck, nach Duplessis; 10) ften in der Josephstadt. Obgleich von seinem Vater zu den der heil. Hieronymus, nach Dosso Doffi; - 11) die Studien bestimmt, slegte doch die Liebe zur Kunst, und beil. Cacilia, Patroninn der Tonkünstler, nach deßhalb dem geschickten und erfahrenen Kupferstecher, Herrn Pellegrino Tibaldi; 12) die Svi sen klöpple rinn, Stöber (dem Vater) anvertraut, erlernte er von dems nach Gabr. Metsu; 13) die Äpfelschäler inn, nach felben die Anfangsgründe der Zeichnungs- und die Kupfers Terbourg; - 14) Papst Pius der VII., nach Camuce ftecher Kunst. Um sich in dem Haupt. Elemente aller bil 15) Hektor's Abschied, nach Anton Lens. denden Künste, im Zeichnen zu vervollkommnen, besuchte Außer den hier angeführten Blättern lieferte der Künstler er die Schule der Antiken an der Wiener Kunst- Akademie, noch verfwiedene Arbeiten für die Kunsthändler Artaria, und wohl wissend, daß es ohne deren Studium keinen Müller, in die Riedl'schen Taschenbücher 20. 20. vollendeten Künstler geben könne, frequentirte Herr Kos

Wanderung in die Ateliers hiesiger Künstler.

cini;

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Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr.Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

FH. B.

Archív

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Mittwoch den 8. und Freytag den 10. März 1826.

( 29 und 30 ) ..........

Ueber Shakespeare.

König Heinrich VI.

eignen Studiums zu machen. Diesen sind alle jene Auffäße zunächst gewidmet, ihnen wollten wir in einer Reihe von hin geworfenen Bildern die bedeutendsten Schöpfungen seines Die drey Theile Heinrichs des Sechsten Geistes vorführen, damit auch wir nach Möglichkeit unser find, wie man glaubt, (??) in früherer Zeit geschrieben, Scherflein beytragen zur gemeinnüßigen Verbreitung einiger als die vorerwähnten historischen Stücke. Es scheint auch Hauptideen, die unerläßlich sind, um den herrlichen Dichter natürlich, daß sich Shakespeares Genius zuerst auf diesen nicht schief zu beurtheilen. Leider muß man gar oft sonderan erhabenen, furchtbaren und rührenden Scenen so über, bare, selbst ganz abgeschmackte Urtheile über ihn noch immer aus reichen Gegenstand aus Englands Geschichte wandte; aus dem Mund so mancher vernehmen, deren nervenschwas hier fand er freye Bahn für seinen kühnen Flug. Dieses cher Butterweichheit, er viel zu roh, ja ganz entseßlich vorhohe Meisterwerk, werth der Bewunderung aller Zeiten, kömmt und die durchaus nur ein in die Schnürbrust der gab ihm Gelegenheit, die größten und tiefsnnigsten Ideen französischen Dramaturgie eingeengtes und eingezwängtes zu entwickeln, unendlich wichtig für die gesammte Mensch- Bruchtheil von Wahrheit und Natur sehen wols heit und für sein Vaterland. Er hatte darin eine Kette der len, die durchaus nur für die Form der antiken, clas« blutigsten Ereignisse, herbeygeführt durch den unheilvollen fischen Tragödie einen Sinn haben und Shakespeares rie Bürgerkrieg der weißen und rothen Rose zu schil. fengroße Zeit, schlechterdings nur mit ihrer eignen Zwergenbern, und er erfchuf das herrlichste Gemählde jener schreck. Elle ausmessen können. Einwürfe, auf welche Wir in lichen Zeit. Welcher Geschichtschreiber Englands hat Nr. 10, 13, 14 und 16. Jänners und Februar. Heft dieses wohl die Pracht von des Dichters Farbengebung nur von Archives 1825, hinreichend geantwortet haben. fern erreicht? Welcher wußte das wüthende Treiben der Leidenschaften, das verzehrende Umsichgreifen des entzünde. ten Feuers anschaulicher darzustellen? -Wir sprechen in gegenwärtiger Skizze von den beyden sondern hätten einen andern unbekannten Verfasser. Indes. ersten Theilen, die man, wie schon erwähnt wurde, als den sen ist es wirklich unläugbar durch die Bemühungen britti. vierten Act des großen National Dramas betrachten kann. scher und deutscher Verehrer des Dichters dargethan, daß er Wenig läßt sich darüber sagen, was nicht schon anderswo vor. wirklich dieses große Werk erschaffen habe. Wäre es nicht trefflicher gesagt wåre; aber den Zweck des ganzen Aufsages von ihm, so müßte es sicher seinen Werken an die Seite über den englischen Dichter im Auge behaltend, nähmlich durch gefeßt werden und in gleicher Höhe mit denselben stehen, und wenige Pinselstriche, ihn auch den minder Gebildeten würde nicht dann der Stolz der englischen Nation auf ihre wäher zu bringen, und die Liebe zu seinen Schö, dramatische Literatur sich verdoppeln müssen? Ist es wohl pfungen in allen Bolksclaffen zu verbreis voraus zu sehen, daß der Nahme eines Dichters, selbst ten, wollen wir eine kurze Übersicht auch dieses Werkes unter seinen Zeitgenossen in Dunkel und Vergessenheit ge geben, woben wir nochmahls erinnern, daß wir keineswegs blieben sey, der im 1. Theile, die Scenen im Tempelgar. für Gelehrte schrieben, sondern für solche, denen es vers ten mit dem Ursprung der Parteyzeichen der rothen und der sagt ist, den großen Britten zum beständigen Gegenstande weißen Rose schrieb, Glosters und Winchesters Hader, den

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Einige Kritiker haben selbst an der Echtheit dieser Stücke gezweifelt, und geradezu behauptet, die drey Theile Heinrichs des Sechsten feyen gar nicht von Shakespeare,

alten Talbot und feinen Sohn, - im II. Theile, des ten Todten erhebend. Doch naht sich schon von Ferne die edeln Gloster Unbild und Tod, Suffolks wachsenden über Zwietracht, die vorzüglich zwischen zwey Prinzen vom Ges muth, Vorks tiefe, ehrgeizige Anschläge; des Cardinals blüte, dem Herzog von Gloster und dem Bischof von Win, Winchester schaudervolles Ende, den Abschied der Königinn chester bald in volle Flammen ausbrechen sollte. Das Band Margrethe von dem verbannten Liebling Suffolk, die war gelöst, was die uneinigen stolzen Gemüther mühsam Volksscenen des Schmieds Horner und Peters, seines Ge zusammen gehalten, bey der Herrschaft des Kindes Hein. fellen und jene des Rebellen Cade, im III. Theile rich VI. batten einige übermüthige Große freyes Spiel. den Tod Rutlands und die Verhöhnung und das blutige Drey Bothen aus Frankreich folgen mit unheilvollen Nach Ente seines Vaters Vork, Heinrichs Selbstgespräch über richten einander auf dem Fuße. Sie melden die Niederlage die Last der Königswürde, den Bater, der den Sohn, der englischen Heere, den Verlust der meisten Provinzen, ren Sohn, der den Vater im wilden Gewirre des Bürger die Eroberung von Paris, dann die Krönung des Dau krieges unwissend erfchlug, Glosters berühmten Monolog phins zu Rheins, und als den hårtesten Schlag, die Gefanüber die Stiefmütterlichkeit der Natur gegen ihn, War gennehmung des unbezwingbaren Talbot. Bestürzt eilt der wits, des Königsmachers" öfteres, leidenschaftliches Übers Herzog von Bedford, Oheim des Königs und Regent von springen, Margarethens hohen Sinn und Heinrichs Ende. Frankreich, Zurüstungen zu machen, um zur gänzlichen Stimmen nicht übrigens diese drey Stücke mit dem übrigen Eroberung des noch von den Engländern belagerten Or Shakespeare, vollkommen zusammen? Es ist der gewals leans frische Streitkräfte zu führen. In der zweyten Scene tige Flügelschlag des nähmlichen Genius. Mögen immerhin werden wir nach Frankreich verseßt. Johanna d'Arc Hier und da einige Unregelmäßigkeiten nachzuweisen seyn tritt auf, bey dem König Carl Gehör verlangend. Es ist sie sind nicht kleinlich, sondern gigantisch, und Schlegel interessant diese Scene Shakespeares mit der zehnten des hat mit Scharfsinn bemerkt, daß wir darin zwar noch nicht ersten Aufzugs in Schillers Jungfrau von Orleans zu die vollendete Reife von Shakespeares Genius, wohl vergleichen, um zu sehen, worin der große Britte aber dessen ganze Kraft finden. und der große Deutsche sich begegneten, und wor

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Der Mangel an Zusammenhang gleichzeitis in sie wieder andere Pfade wählten? Bey Shake. ger Gegenstände dieses Dramas, ist nur scheinbar. Es speare und bey Schiller überläßt der König seinen waren zu viele, bedeutende Charaktere in die Handlung ver. Thron einem Andern, um die Jungfrau zu prüfen. Dieser flochten; sie traten zu mächtig hervor, und so mußte der Umstand konnte nicht wohl abgeändert werden, da er histo gewaltige Stoff den Dichter gewaltig fortreißen. Er konnte risch ist, und auch auf der Bühne Effect macht. Bey Shas nicht lange vorbereiten und entwickeln; rasch mußte er seine kespeare kämpft der König mit ihr, um ihren Muth zu Personen uns vorüber führen und auf den ersten Blick, schon proben, bey Schiller entdeckt sie demselben die heimlichen aus dem, wie ihr Erscheinen, wie ihr erstes Auftreten auf an. Gebethe seines Herzens. Manche Umstände sind bey beyden dere wirkte, mußten wir blißesrasch erkennen, was sie was Dichtern noch gleich; indeß finden wir nach unserer indi ren? denn vorwärts drängte eine gräuelvolle, von Blute viduellen Ansicht die Scene Schillers weit ergreifender, rüh triefende Begebenheit die andere, und doch sollte der Zu render und tiefer, was uns natürlich zu seyn scheint, da er schauer nicht in immer dauerndem Entfehen gefesselt bleiben, die gottyesandte Jungfrau aus einem ganz andern Gesichts. sein Herz sollten auch rührende und erhabene Scenen er puncte betrachtete, als sie der Engländer Shakespeare be greifen; denn sonst müßte man sich von dem ganzen Ges trachten konnte, bey dem übrigens diese Scene unbezwei mählde mit Grauen hinweg wenden. felt eine der Hauptscenen des ersten Theiles ist, da sie so Es ist zu bemerken, daß der ganze erste Theil Hein. wesentlich auf den Gang des Stückes einwirkt. Wir müssen richs des Sechsten in Verfen geschrieben ist, was man nur hier wiederhohlen, was wir schon bey der Zergliederung beg wenigen shakespearischen Stücken findet. des Königs Johann Nr. 145 des vorigen Jahrgangs

Der Eingang selbst ist schauerlich erhaben. In der West. bemerkten, daß jener, einer verjüngten Providenz ähnliche, münster, Abtey, dem Begräbnißorte der englischen Könige weltgeschichtliche Blick, jene erhabene Gerechtigkeit, welche sieht man die irdische Hülle Heinrichs des Fünften, des Shakespeare, den Digter, den größten Historikern, Eriegerischen Königs, trauernd umgeben von den Gefähr. gleich stellt, ihn zwey Mahl gar sehr verlassen habe, nāßm. ten seiner Siege und Thaten. Jeder schüttet seinen Schmerz lich bey Leopolden von Österreich im König Johann Aber den unerfeßlichen Verlust aus, den Ruhm des gelieb, und in Heinrich VI. hey der Jungfrau von Orleans,

freylich zwey Gegnern, die dem gefeyerten Helden Englands ses Actes spielen in Frankreich. Wir erwähnen vorzüglich Richard Löwenberg und die dem lange fiegbekrönten Eng der Dritten, da sie ausnehmend gelungen ist. Die Jungs land selbst, empfindliche Demüthigungen zugefügt haben. frau bewegt darin den Burgund zur Rückkehr auf Frank. Wichtig ist auch im ersten Acte des ersten Theiles der reichs Seite. Welche rührende, schmelzende Sprache legt ihr in Thätigkeiten ausbrechende Haß Glosters und Winches nicht hier der Dichter in den Mund? Sie führt ihm die fters. Wir ahnen seine unseligen Folgen, und sehen den Verwüstung Frankreichs vor Augen, und die durch sein Funken dieser Partheyungen bald in volle Flammen sich Schwert demselben geschlagenen Wunden. Schiller hat entzünden. Ergreifend ist ferner des tapfern Salisbury dieselbe Scene als die leßte im zweyten Aufzuge mit nicht Lod vor den Mauern von Orleans, des Spiegels aller minderm Glücke gedichtet. Es dürfte schwer seyn, troß aller wackern Krieger, der jin dreyzehn Schlachten siegte, und Verschiedenheit der Hauptrichtung, ihn von jeder Remis Heinrich V. zum Kriege erzog. Talbot, aus der Gefangen, niscenz aus dieser Zwiesprache loszuzählen. schaft befreyt, und Zeuge seines Todes, schwört ihn blutig Den größten Theil des vierten Actes füllen die Sce. zu rächen. Wir können uns eines kleinen Lächelns nicht nen bey des heldenmüthigen Talbots Tode. Hier hat sich erwehren, wenn wir sein Zürnen und Toben sehen, als Shakespeare selbst übertroffen: Es erregt eine besondere die Engländer, von einem Mädchen besiegt, die Flucht er. Rührung, wenn der alte unüberwundene Talbot, als er greifen. Die Franzosen befreyen Orleans, und Johanna sich rings von dem französischen Heere umschlossen und keis stecket die wehenden französischen Fahnen auf die Wälle der nen Weg der Rettung sieht, seinen jungen blühenden Sohn, Stadt. Der König und alle seine Ritter sind über diesen mit allen Bitten der Vaterliebe ermuntert, das Lager zu Triumph ihrer Waffen mit Freude und Lust erfüllt. verlassen. Unter seinen Augen sollte er seine ersten Waffene

Der zweyte Act enthält Scenen des wechselnden Kriegs, thaten versuchen, aber nicht der Gefährte eines unvermeit. glücks zwischen den Engländern und Franzosen. Der dritten lichen Todes seyn. Talbots Nahme sollte in ihm leben, wenn Scene, in der die Gräfinn von Auvergne durch List den kraftloses Alter den Vater im Armstuhle fest hielt. Dieser Talbot in ihre Gewalt bringen will, erwähnen wir vorüber. Wettstreit von zärtlicher Liebe und ritterlicher Soldatenebre, gebend. Außerordentlich wichtig ist aber die vierte. Sie ergreift das Herz mit wunderbarer Gewalt. Der Vater rets spielt im Garten des Tempels zu London, wo der Graf von tet den Sohn mitten aus den feindlichen Schwertern, und Sommerser aus dem Hause Lancaster, und Richard Plan, gibt ihm so noch einmahl das Leben. Zum legten Mahle tagenet, aus dem Hause York, sammt ihren Freunden und bestürmt er ihn, er möge wenigstens jest nach dem Treffen Anhängern, dem hohen Warwik und dem stolzen Suffolk, entweichen, und fliehen, den Tod des Vaters zu rächen. erscheinen. Sie sind im Streite über die Ansprüche ihrer Unbeugsam bleibt der Sohn, entschlossen eher zu sterben, Häuser, und hier ist es, wo sie die blühenden Feldzeichen als die Ehre zu verläugnen. So fallen beyde als Helden, der rothen und der weißen Rose von den Sträuchern auf dem Schlachtfelde an ihren Wunden verblutend. Unend. pflücken, unter denen bald so blutige Thaten verübt wers lich ergreifend sind die leßten Worte des alten Talbot, wie den sollten. er den todten Sohn im Urme, auch ich binlegt auf das In der fünften Scene erklärt der alte gefangene Mors Bett der Ehre. Darauf läßt der Dichter den englischen Rit. timer seinem Neffen Richard Plantagenet, dem nachmahli ter Lucy auftreten, der den Talbot suchend, aller seiner gen Herzoge von Vork, seine Ansprüche auf Englands hohen Titel und Würden gedenkt, ehe er ihn entseelt auf Chron. Sie ist unendlich rührend durch die Klagen des in der blutigen Erde hingestreckt erblickt. Welch' furchtbare Fro ewigem Gefängniße gehaltenen Greises und durch seinen Too. nie auf menschliche Macht und menschliche Größe? Anderer. Der Stolz des ehrgeizigen Bischofs von Winchester`seits aber welch' schöne Leichenrede auf den großen Gefalle. und sein Haß gegen den biedern Gloster bricht selbst in des nen? Statt aller Lobpreisungen führt der Dichter feine Königs Gegenwart aus allen Schranken; denn der dritte Würden an, die er sich alle durch seine tapfern Thaten er. Act beginnt mit einem Streite dieser beyden Lords, und rungen. Wie verschieden spricht sich auch das Gefühl der einem Handgemenge ihrer Bedienten, das so wüthend wird, französischen Anführer bey seiner Leiche aus? Der König, daß diese sich nicht scheuen, selbst bis in den Saal, wo der jede Mißhandlung derselben verbietend, übergibt sie, sammt König mit seinen Lords sich befindet, zu dringen. Nur mit jener des jungen Talbot, den Engländern, um beyde rühm. Mühe werden die erbitterten Gemüther für den Augenblick lich zu bestatten.

beruhigt, worauf Richard Plantagenet in seine Rechte als Im legten Acte des ersten Theils erscheint die Vers Herzog von Vork eingesezt wird. Die übrigen Scenen dies mählung des jungen englischen Königs mit der Prinzessinn

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