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Bon Georg von Gaal.

(Fortsehung.)

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indien, und dem wärmern Amerika bekannt. Cook fand auf seiner ersten Reise in Charlotten Sund auf Neufees land die Wälder mit kleinen Vögeln gleichsam angefüllt, welche so schön, und zwar 2 Stunden nach Mitternacht

er melodische Gesang ➡ wenn man anders diese Töne bis zum Aufgange der Sonne fangen, daß ihre Stimme fo nennen darf, die doch sehr von der Menschenstimme, dem an Lieblichkeit alles übertraf, was die Reisegesellschaft bis eigentlichen Gefange verschieden sind, ist nur gewiffen dahin gehört hatte. Sie glaubte kleine vortrefflich gestimmte Bögeln, zumaht den kleinern eigen. Solche die größer sind, Silberglöckchen zu hören. *) Wir kennen leider die Vös

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j. B. die Miskeldroffel fingen nicht; die kleinern aber, durch gel in den mildern Himmelsgegenden fast noch gar nicht alle Abstuffungen bis zum Weidenzeinig hinab. Mehrentheils weiter als aus Kabinetten, wo sie freylich nicht mehr sins in dieser Vogelgesang, Ausdruck der Liebe; daher er auch gen. Úbrigens sind ja auch viele von unsern Sängern in um die Zeit der Paarung im Frühlinge am schönsten und jenen Ländern zu finden; döch läßt sich nicht behaupten, daß von der Nachtigall und vielen andern Vögeln alsdann nur unsere Sänger, die den Winter dort zubringen, auch dort allein gehört wird. Der Kanarienvogel, der Fitis, der singen, weil es darüber noch an Erfahrungen fehlt. Witling, Hänfling, Stieglit und einige andere lassen Die Vögel sind eben so weit über den Erdboden” vers hren Gesang auch außerdem hören, jedoch ist ein nothwen. breitet, wie die Säugethiëre. Sie bevölkern die heißestén diges Erforderniß dazu: vollkommenes Wohlbefinden; denn Erdftriche, und leben weit über den Polarzirkel hinaus, bey rauhem Wetter, bey schlechtem Futter, bey der Mause: auf dem Lande und im Meere. Die heißen Länder haben rang ́und sonst überhaupt, wenn ihnen irgend etwas fehlt, aber ebenfalls den größten Reichthum an Gattungen aufzus verstummen alle Vögel. 2 Es ist schon erwähnt, daß der weisen, wie dieß mit den Säugethieren und überhaupt, mit Gesang ein Vorrecht der Männchen ist, so wie diese in allen organisirten Wefen der Fall ist. Die Polarländer ers der Regel auch mit den schönsten Farben geschmückt sind. jeugen keine Waldvögel, weil es dort an Waldungen ges Nur felten hört man von einem Weibchen ähnliche Töne. bricht; desto reicher sind sie ant gewiffen Gattungen von Über die verschiedenen, Melodien der Vögel sagen wir Waffer- oder Schwimmvögeln, die an ihren Küsten nistet nichts; denn wer vermag sie mit Worten zu beschreiben? und ihre Nahrung auf dem weiten Meere suchen, da Nur des gemeinen Irrthums wollen wir noch erwähnen, der das Land selbst, ihnen wenig oder gar nichts darbiethet. selbst in den vorzüglichsten ornithologischen Schriften Wenige Vögelgattungen scheinen nur auf einzelne Länder, khmer noch erhält, daß nähmlich die kältern Himmelsßtriche eingeschränkt zu seyn; die mehresten, verbreiten sich über eie vorzüglichsten und mehresten Singvogel, dagegen die ganze Erdstriche, über ganze Zonen, oder gar über einen belßen Gegenden die schönsten Vögel der Farbe nach, besås ganzen Erdtheil. Viele breiten sich über mehrere Zonen, Ben. Das lektere hat allerdings seine Richtigkeit! was aber oder über mehrere Erdtheile aus. Es gibt unter unfern in Bas erstere betrifft, so überzeugt Forster, *) daß auf der ländischen Gattungen eine ziemliche Anzahl, de man im Insel Otaheite die Vögel entzückend (don gesungen hätten. höhern Norden aller drey Erdcheile und nach Süden hin Dieß ist aber aus mehreren Nachrichten von Neuseeland, Oft

" S. deffen Reise um die Welt. Ausg. in 8. I. 286.

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*) S. Cools erste Reise in Campens interessanten Reisebe. schreibung. Th, VI. S. 65.

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*) Wenn man die ungeheueren Wanderungen mehrerer Gats tungen Vögel bedenkt, so geräth man in Erstaunen.

bis in die heiße Zone antrifft; ja sogar bewohnen manche sen Umständen und zu gewissen Zeiten. *) Etwas ähnliches von unsern Vögeln die südlichste Spise von Afrika, das trifft man zwar auch bey den Fischen an, doch wandern Vorgebirge der guten Hoffnung. Es war aber auch diese weite Verbreitung keinem andern Thiere so leicht, als den Vögeln, die in kurzer Zeit in die entferntesten Gegenden, und über Meere gelangen können. Ein großes Heer von diesen Thieren überschreiten indeß die Wendekreise entweder gar nicht oder doch nur wenig; so viele Wasservögel dem kalten Norden ausschließend angehören und nur im Winter, durchs Eis gezwungen, etwas mehr südwärts schwimmen. Zu den tropischen, das ist innerhalb den Wendekreisen wohnenden Vögeln, sind vor allen, die Papagayen zu rechnen; ferner die mehresten Kolibris, die Hornvögel, Pfefferfresser 2c. Am engsten begränzt scheint der Wohnplay der Paradisvögel zu seyn, welche die nicht beträchtliche Strecke von Neuguis nea bis zu den Moluken besuchen.

Die meisten Vögel schlagen ihren Wohnplaß auf den Bäumen auf, und bringen daselbst im Ruhestande die meh reste Zeit zu. Viele kommen beynaheźnie oder, höchst selten auf die Erde herab, andere öfters. Zu den erstern gehören die Papagayen, die Kolibris, der Guguck, der Pirol, die Speate und viele andere. Ein großer Theil wechselt ab, und hüpft eben so oft auf der Erde herum, als auf den Bäumen, dahin gehören die Raben und Krähen, die Dros, seln, viele Vögel des Finkengeschlechts c. Geyer, Falken und Eulen leben zum Theil auf Bäumen, häufig aber auch auf Felsen, Klippen, alten Thürmen und Schlössern. Den Lerchen, den Feldhühnern, den Wachteln 2c. ist die Erde

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Mangel an Nahrung und kältere oder wärmere Wit terung nöthigen die meisten Vögelarten, die Gegenden ihres Aufenthaltes zu gewissen Zeiten zu verlassen, und in andere Länder zu ziehen, wo sie besseres Futter und ein angemesseneres Klima finden; Vaterliebe und die He bung jener Hindernisse, führen sie wieder zurück. Der Herbst ist bey uns die Zeit der Abreise, der Frühling die Zeit der Wiederkunft. *) Diesem Instinkt, den sle Mutter. Natur lehrte, verdanken wir also jährlich das wunderbare Schauspiel jener ungeheueren Wanderungen von Vögeln, die sich in ganzen Heeren versammeln, und in Reihen und Gliedern geordnet, ihre weiten Reisen über viele Meere und Länder, nach ihren Winterquarties ren antreten, oder aus diesen, in gleichen unermeßlichen Zügen, zu ihren alten Wohnungen zurückkehren. Einige dieser Flüge bedecken 'einander die Seite und bilden eine gerade Linie; andere formicen einen Winkel, so daß sein Mittel die Luft zuerst durchschneidet; wieder andere haben. die Gestalt eines Keils, und noch andere ziehen hinters einander in unübersehbaren Reihen. Verschiedene begins nen ihren Flug des Nachts, um den Naubvögeln und ans dern Gefahren zu entgehen, welchen das Licht des Tages ste aussehen würde. Doch wer ist im Stande, alle diese von der Natur vorgeschriebenen Geseße herum zu nennen? Die Wasservögel, denen im Winter das Eis ihren Auf enthalt zerstört, machen eine große Anzahl dieser Pilger aus, ingleichen die dünnschnäbeligten Singvögel; übers haupt aber gibt es sehr wenige Vögelgeschlechter, die

zum Aufenthalte angewiesen; erstere seven sich zwar biswei diesem Triebe nicht gehorchen sollten; er wird von ihnen

len auf einen Baum nieder, allein ihre Füße sind dazu nicht eingerichtet, daher dieß etwas ungewöhnliches ist. Rebhüh ner und Wachteln sieht man nie auf einem Baume. Die Störche, Reiher, Schnepfen, Rallen und überhaupt alle Sumpfoögel bewohnen mehrentheils, feuchte morastige Pläge. Auch das Wasser ist mit Vögeln bevölkert und Awar sowohl das Meer, als die füßen Gewässer, Ströme, Flüße, Bäche, Landseen und Teiche. Die Verschiedenheit der befie beiten Wasserbewohner ist groß. Ein Theil geht nur bis weilen ins Wasser; ein anderer hält sich mehr im leßtern auf und läßt sich feltner auf dem Lande sehen. Zu den er stern gehören die Gänse, zu den lettern die Schwine. Die Enten geben, obgleich ihre Füße mit der Swimmhaut verbunden sind, auch auf Bäume. Kein einziger Vogel wohnt eigentlich unter der Erde; wie der Maulwurf; denn die Uferschwalbe nistet bloß in Erdhöhlen.

allgemein nicht allein in unserm Europa, fondern auch in andern Welttheilen befolgt, und schon Catesby hat eine ähnliche Flucht der Vögel nach den Süd- oder Nord. ländern in Amerika bemerkt. Vielleicht sind die fremden Bögel, die manchmahl in Deutschland in großen Schwärs men, an einigen Orten plöglich erscheinen, und von dem Aberglaußen für Bothen des Kriegs oder anderer Unglücks fälle ausgeschrien werden, nichts weiter als solche Reisende aus andern Weltgegenden, die durch einen Zufall von ihrer Fahrt verschlagen wurden, wie zum Beyspiel die

Nach der Behauptung des Dr. Gallist bey allen Zugvö. geln der Ortsfinn vorzüglich ausgebildet. Vermöge des. felben wissen sie sich auf weiten Reisen zu finden, suchen alle Jahre bey ihrer Zurückkunft die nähmliche Stelle auf, wo fie sich vorher den Sommer über aufgehalten haben. Viel leicht wirkt zur Zeit, wo sie ihre Wanderungen anstellen, eine besondere Luftbeschaffenheit auf sie ein, die sie veran laßt, die Wandernug anzutreten, denn es fehlt ihnen zu. der Zeit, wo sie unsere Gegenden verlassen, gemeiniglich noch nicht an Futter und Wärme und wie geht es doch ?

Eine merkwürdige Erscheinung in der Ökonomie der, daß fie und schon zu einer Zeit verlassen, wo sie doch

Vögel ist die Veränderung ihres Aufenthalts unter gewife

die Noch noch nicht dasu swingt 29 jan

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diese um einer anderen Ursache willen, nähmlich um zu lai- Umständen verknüpft, wie die Wanderungen der Vögel. chen, und überhaupt find ihre Wanderungen nicht mit den Von diesen leßteren wandern in den nördlichen Ländern die

virginische Lerche, die auf diese Art zuweilen nach Deutsch. land kommt. Diese Eigenschaft der Vögel gehört unter Die interessantesten Begebenheiten, die uns die weise Skonomie der Natur aufweiset. Wir sehen sie auf ihren weiten Zügen den kürzesten Weg wählen, sich nie verirs ren, nach Verlauf der bestimmten Zeit an ihren gewöhn, lichen Plaz zurückkehren, und die Zeit der Ankunft und Abreise stets pünctlich beobachten. Der Trieb zu diesen Wanderungen ist allen so tief eingeprägt, daß man sogar an den im Käfig eingesperrten, wenn die Zeit der Abreise eintritt, eine außerordentliche Bewegung und Unruhe wahrnimmt, wovon unten bey den Wachteln ein merk würdiges Beyspiel vorkommen wird. Wo aber die legten Gränzen der Reise dieser Zugvögel sind, wenn sie von uns wegziehen, ist noch ziemlich unbekannt. Es fehlt in jenen Ländern, und unter ihren wilden, oder doch nach Kennts nißen nicht begierigen Bewohnern, an Naturforschern, die ihre Ankunft und Abreise genau beobachten. Wir müssen uns an dem begnügen, was uns aufmerksame Reisende davon angemerkt haben. Der Dnieper, Natas lien, Palästina, Griechenland, vorzüglich Afrika, sind die Zufluchtsörter der aus den euroväischen Ländern wandernden Vögel. Man sieht sie in großen Schwärmen über das mittelländische Meer und den Hellespont fliegen, selbst Vögel, deren Bau zu so weiten Reisen nicht geschickt scheint; besonders aber ist Ägypten eine willkom mene Herberge für unzählige dieser Emigranten. Die Weihen nisten in Kahira, zu der Zeit, wenn sie von uns weggereiset sind; im Sommer aber fliegen sie nach Europa, um der großen Sonnenhiße auszuweichen. Der Staar wandert in den Wintermonathen aus Frankreich, Italien und dem südlichen Theile von Europa nach Ägypten; die nördlichen Staare hingegen weichen nach Großpohlen, gehen in einem halben Zirkel an den Karpatischen Gebir gen vorbey, bis an die Krimm, und begeben sich in die Ukraine und weiter. Der Kiwiß kommt im September in Ägypten an, der gemeine Regenpfeifer und die Pfeifente im November, das Wachtel - Waldhuhn zu Anfang des März u. f. w. Alle Tauchergattungen bringen den Wins ter in Ägypten zu. Von den Buchfinken hat man in Schweden bemerkt, daß die Weibchen im October ihre zurückbleibenden Männer verlassen, und allein in fremde Länder siehen. Sie wenden sich schaarenweise durch Dä. nemark, Holstein, die Niederlande, nach den südlichen Gegenden von Europa. Ungefähr 14 Tage nach Michae. lis kommen sie in Holland an, wo man sie in großer Menge fängt. Unter hundert dieser Gefangenen ist kaum ein Männchen, das aus Liebe diesen Weibchen gefolgt wäre. Diejenigen, die den Nachstellungen entgangen sind, sehen ihre Reise bis Italien fort. Man hat dergleichen an den maroccanischen Küsten, und bis am Rap gefun den. Andere Finken wandern in die Wüsteneyen der Tar»

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farey, die nicht mit Schnee bedeckt sind, und wo sie also ihr Futter finden; bey ihrer Wiederkunft werden sie zu weileu von weißen Finken begleitet, die bey uns gar nicht zu Hause sind. Die Nachtigall hält weder in Deutschland nach Frankreich, Eugland, Italien, Griechenland ic. den Winter aus; da man sie auch in Afrika nicht häufig flu det, so ist es wahrscheinlich, daß sie nach Usten reiset; und in der That trifft man sie häufig in Persien, Sina, und selbst in Japan an, wo eine Nachtigall, die einen guten Schlag hat, für 20 Kobangs, (hundert Louisdor nach unserer Münze) verkauft wird. Die Weindrosseln und Krammetsvögel kommen nach Michaelis in Menze aus Sibirien und Lappland, und ziehen durch Liefland, Kurland und Preußen bis in die Alpen. Die Reisen der Wachteln, und daß sie solche mehr des Nachts, als am Tage thun, waren bereits den Alten bekannt. Schon Plinius erzählt, daß Schiffe, auf welchen sich derglei chen ungeheure Wachtelflüge, um auszuruhen, niederlaj. fen, Gefahr liefen, von der großen Schwere unterzusin ken. Junge Wachteln, die fast von ihrer Geburt an im Käfig gesteckt hatten, und den Werth der Freyheit weder kennen, noch wissen konnten, empfanden, wie Büffon bemerket, zweymahl im Jahre gegen die Reisezeit, nähm, lich im April und Septembermonath, eine ganz besondere Bewegung, die jedes Mahl ungefähr 30 Tage anhielt, und täglich eine Stunde vor Sonnenuntergang anfing. Man fah alsdann diese Wachteln von einem Ecke des Käfigs in die andere laufen, und mit großer Heftigkeit in das Neß auffliegen, das zum Deckel diente. So dauerte es fast die ganze Nacht, und den andern Tag schienen sie traurig und abgemattet zu feyn, und zu schlafen. Die Wachteln lassen sich bey diesen ihren Auswanderungea auf den Küsten von Afrika und Asien, den entgegenge. seßten europäischen Küsten, auf den darzwischen liegenden. Inseln, und auf dem Archipelagus, wo sogar verschiedene Eilande, wie z. B. die beyden Delos, Bepnahmen davon bekommen haben, in unbeschreiblicher Menge nies der, um Kräfte zur Überfahrt über das Meer zu fame meln. Eine gleiche Station machen diese Vögel gegen den Anfang des Herbstes auf der Insel Capreja, am Ein. gange des neapolitanischen Golfo. Man fängt sie alsdana in solcher Quantität, daß dieser Fang das hauptsäch, lichste Einkommen des Bischofs dieser Insel ist, und man ihn daher den Wachtelbischof zu nennen pflegt. Um Net. tuno, auf der westlichen neapolitanischen Küste, fängt man sie oft in einem Striche von 4 bis 5 Meilen, an einem Tag zu hunderttausenden. Man verkauft sie zu 15 Juliuse das Hundert, an gewisse Aufkäufer, die sie nach Rom schaffen. Die Felder, wo dieser einträgliche Fang geschieht, sind aus dieser llrsache übertrieben theuer. Im Winter fallen ganze Wolken von wiederkehrenden Wach. teln auf die Küste der Provence, sonderlich auf die Ge

meisten. Diejenigen, welche die Gegend ihrer Geburt nie mögen die allermeisten dort gebornen Vögel Standvögel perlassen, nennt man Standvögel. In den heißen Ländern seyn; indeß fehlt es hierin noch sehr an Erfahrungen. Wahrs

gend, welche dem ehemahligen Bischof von Frejus ge. hörte. Sie sind von der Überfahrt so abgemattet, daß man ste die ersten Tage mit der Hand haschen kann. Der Wind hilft diefem kleinen und schwachen Vogel, deffen Flug fo schwer, und niedrig ist, über das Meer hinüber. Widrige Winde verschlagen sie nach Malta, we fie den günstigen abwarten; überfällt sie aber ein 'widris ger Wind auf der See, so seßen sie sich auf das erste Schiff, das ihnen aufstößt, oder stürzen ins › Wasser. Man sieht sie alsdann auf den Wellen treiben, mit ihnen käinpfen, und immer mit dem einen Flügel flattern, um den Wind zu fangen. Einige Naturforscher behaupten, daß sie sich einen Vogel von einem andern-Geschlecht zum Anführer wählen, den man deßwegen den Wachtelkönig genannt hat; sie sollen es aus der Ursache thun, damit er als der erste Ankommende, die Beute des lauernden Naubvogels werde, und dieses Unglück nicht einen von ihrem eigenen Geschlecht treffe. Die Hausschwalbe, diese treue Gesellschafterinn des Menschen, die ihm die Wie. derkunft der Jahreszeit verkündigt und die Luft von In. selten reinigt, die er aber oft grausam genug ist, mit Fliatenschüssen, aus bloßer Prahleren zu verfolgen, ge. hört unter die Zugvögel, deren Neise sich am weitesten erstreckt. Sie verläßt uns im Herbst. Die Schwalben vers fammeln sich alsdann auf einem großen Baum und treten in Haufen von 3 bis 400, auch 40 bis 50 ihre Wall. fahrt an, gewöhnlich bey nächtlicher Weile, um ihren Zug vor den Raubvögeln zu verbergen. Hebert hat sie auch am Tage reisen sehen, und bemerkt, daß ihr Flug nicht allein weit höher als gewöhnlich, sondern auch viel gleicher und anhaltender war. Ohne widrige Winde, die fie, wie mehrere dieser wandernden Vögel nöthigen, auf den Inseln unterwegs einzusprechen, kommen sie in den ersten Tagen des Octobers in Afrika an. Adanson sah fie den 5. October, Abends halb 7 Uhr, auf den Küsten von Senegal anlangen, und fand, daß es unsere ge wöhnlichen Hausschwalben waren. Sie bringen nur den Herbst und Winter, so wie unsere Bachstelzen, Hühner, geyer, Wachteln 2c. in diesen Gegenden zu, und verlass len sie im Frühjahr. Sie schlafen einzeln, oder zwey und zwey im Sand am Ufer des Meeres, welches ganz von dem abweicht, was, wie sie bey uns thun sehen, oder sizen in großer Anzahl in den Negerhütten auf den Dachsparren. Eie nisten nie daselbst. Das vftindische Compagnieschiff Penthievre, wurde im Herbst 1765 bey den Inseln des grünen Vorgebirges, von reisenden euro, päischen Schwalben wie übersäet. Andere Seefahrer tra. fen dergleichen bey den Kanarischen Inseln, und sogar ben dem Vorgebirge der guten Hoffnung, am: äußersten Ende von Afrika an, wo sie auch schon Kolbe beobach. fete. Die Schwalben in England brechen gegen das Ende Septembers auf Der Ort der allgemeinen Zusammens

kunft ist die Küste von Suffolk, zwischen Opfort und Var. mouth; sie sehen sich auf die Kirchendächer und alten Thürme, und warten den günstigen Wind ab; so bald er weht, sieht man den andern Tag keine einzige mehr. Edward fand sie im Winter in Bengalien. Die Züge der wilden Gänse, deren Art zu reifen zum Sprichwort geworden ist, gehen nicht nach den heißen Erdftrichen, sondern sie und alle Gänse und Enten, die aus Osten nach Asien kommen, scheinen ihren Winter in den wasser. reichen Gegenden von Amerika und auf denen, zwischen Asien und Amerika liegenden Juseln zuzubringen. Jm Frühling reifen ste höher nach Norden, um ein kühlens des Klima und reichlichere Nahrung zur Brut zu suchen, und bevölkern nicht nur das nördliche Amerika, sondern ziehen auch auf der einen Seite über Europa nach Nord. osten, bis das Eis sie im Herbst, auf den alten Weg nach Amerika zurücktreibt. Die Störche verlassen uns ges gen das Ende des Augusts, und kommen im Anfang des Mays nach Deutschland zurück. In der Schweiz treffen fie schon im April, und in Elfaß im März ein. Sie vers sammetu sich an gewissen Orten in unglaublicher Anzahl. Man hört sie alsdann Klappern, und der ganze Haufe ist in Bewegung; alle scheinen sich zu suchen, sich wieder zu erkennen, und die Zeit und das Ziel der Reise mit einans der zu verabreden. Einen solchen, „Divan,” wie es die Einwohner in der Levante nennen, sah sie Schav in einer Ebene, wo sie sich von allen Seiten her, zum Auf. bruch versammelt hatten, täglich einmahl halten. Das Signal zum Aufbruch ist in unsern Gegenden der Nords wind. Sie erheben sich alle zu gleicher Zeit in die Luft, und in einem Augenblick hat man sie, in einer unermeß lichen Höhe aus dem Gesicht verloren. Der Aufbruch ge. schieht in der größten Stille, und oft in der Nacht. Sie gehen nach Afrika, und besonders nach Ägypten, wo in den Monathen September und October) die Felder ganz weiß von ihnen sind. Balonius sah sie in Scharen von 3 bis 4000, bey Antiochien, aus Rußland und aus der Tartarey kommen, und nach Mittag ziehen. Schav beobachtete im April 1722 am Fuße des Berges Karmel, drey Flüge von Störchen, die aus Ägypten zurückkehrten. Jeder dieser Züge brachte drey Stunden zu, ehe er vorbey zog, und erstreckte sich über eine halbe Meile in die Breité. Es bes finden sich bey diesen Störchen zuweilen einige Krähen, welches zu dem Mährchen Unloß gegeben hat, als ob die Krähe ihnen zum Wegweiser und zum Geleite diene. Der Storch kennt nicht die Strenge des Winters. Sein Jahr besteht aus zwey Sommern, und er schmeckt zweymahl die Vergnügungen der Liebe, denn er brütet auch in Ägypten. Aldrovand hat uns ein sehr warmes Gemählde von den Freudenbezeugungen und den Liebkosungen des Storches und der Störchinn entworfen, wenn sie nach geendigter Reise zum erstenmahl ihr altes Nest wieder

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(Die Fortseßung folgt.)

scheinlich aber verlassen auch dort, wenigstens in Gegenden gegen sind wiederum in höhern Norden, in Norwegen, wo die tropischen Regen sehr heftig sind, einige Vögel Schweden, Rußland 20. viele Vögel Zugvögel, die es bey ihre Geburtsorter, und ziehen in nahe liegende Gegenden. uns nicht sind. Unsere & Meisengattungen sehen wir in Je weiter man sich von den Wendekreisen gegen die Polars dem strengsten Winter þier; aber aus dem höhern Norden, Ereise entfernt, desto weniger Standvögel gibt es, und die wo die Kälte zu heftig, der Schnee zu hoch ist und auch Anzahl der Zugvögel nimmt verhältnißmäßig immer mehr nicht einmahl Bäume vorhanden sind, die ihnen Nahrung zu. Je zärtlicher ein Vogel ist, oder vielmehr je früher gewährten, ziehen sie sich nach Süden herab, und kommer seine ihm angewiesene Nahrung in seinem Geburtslande im Herbst bey uns an. Da sie einmahl auf der Reise sind, abnimmt, desto zeitiger entfernt er sich, und desto später und das Vaterland verlassen mußten, so bleiben sie augy kommt er in der Regel zurück. Dieselbe Gattung von Zugs nicht einmaht bey uns, sondern ziehen noch weiter füdwärts, vögeln hält sich eine längere oder kürzere Zeit in ihrem Ge- Dasselbe thun auch viele andere Ankömmlinge aus Norden, burtsorte auf, je nachdem derselbe mehr oder weniger nach z. B. die Dohien. Unsere einheimischrn Dohlen bleiben Norden hinauf liegt, und es also früher oder später. Win- Sommer und Winter hier; die aus dem höhern Norden, ter wird. In Ländern, die 4, 6 bis 20 Grade näher gegen welche sich in ihrer Heimath nicht halten können, kommen den Äquator liegen, hält sich zum Beyspiel der Pirol wohl im Herbst in Schaaren an, und streifen öfters in Gesells 5 bis 6 Monathe auf, da er bey uns nicht viel über vier schaft mit den unfrigen eine Zeitlang umher; wintert es Monathe, nähmlich von der Mitte des Aprils bis gegen aber zu, so gehen sie noch weiter. Man bemerkt, daß sie Ende des Augusts verweilt. Dagegen bleibt er höher nach die unsrigen anlocken, mitzugehen, doch die natürliche Liebe, Norden hinauf, wo er immer feltner wird, eine noch küre zum Geburtslande oder vielmehr der Instinkt scheint diese zere Zeit als bey uns. So die Nachtigall und alle andere zurückzubehalten; auch wissen sie schon aus Erfahrung, daß Vögel. Viele Zugvögel, zumahl diejenigen, welche zei unsere Winter für sie nicht unerträglich sind. tig abgehen, und spät zurückkehren, unternehmen sehr weite Reisen, z. B. die Schwalben, welche bis nach Senegal wandern. Andere dagegen, die uns spåt verlassen und früh zurückkommen, gehen nur einige hundert Meilen weit und bleiben ohne Zweifel im südlichen Europa, wie die weißen Bachstelzen, welche dort das ganze Jahr hindurch solche Witterung antreffen, wie sie bey uns im September und October haben. - Vögel die in unserm Klima alle Zugs Nöthig dürfte es seyn, hier einige Worte über die vögel sind, sind es in mildern europäischen Ländern nicht. Maaßregeln zu sprechen, durch welche jede Gefahr des Zero So bleiben z. B. manche Schnepfengattungen den ganzen: springens der Töpfe beseitigt, und also jede gegründete BeWinter hindurch in dem mildern England, die bey uns alle sorgniß zerstreut wird. Wie alle Dampfapparate, so besigen Jahre fortziehen. Noch mehr ist dieß in Portugall, Spas auch diese Töpfe ein so genanntes Sicherheits- Veno nien, dem südlichen Frankreich, Italien 2c, der Fall. Das til, d. h. eine mit Gewicht beschwerte Klappe, welche von dem Dampfe gehoben wird, sobald durch unmäßige Ver besuchen. Die Kraniche verlassen uns bey den ersten stärkung des Feuers die Spannung des Dampfes übertrie Herbstfrösten. Die von der Donau und Deutschland, ben wird. Das Heben der Klappe hat aber ein Ausströmen nehmen ihren Flug über Italien nach Ägypten, und tie des Dampfes, mithin ein Sinken der Temperatur, und fer nach Afrika. Sie kommen im März und April wie eine Verminderung der Spannung zur unmittelbaren Folge. der. Ihr Flug ist sehr hoch, und der Zug bildet ein gleichs Der geseßlichen Anordnung gemäß, ist noch überdieß der fchenklichtes Dreyeck. Wenn der Wind stärker wird, und ihre Reihen zu brechen droht, so schließen sie sich in gußeiserne Deckel des (kupfernen) Topfes an einer Stelle einem Zirkel an einander; dieses thun sie auch, wenn durchbohrt, und das Loch wieder mit einer Mischung von fie vom Adler angegriffen werden. Sie fliegen gemeinig. 2. Theilen Zinn, 2 Theile Bley und 1 Theil Wismuth aus. lich bey Nacht, man entdeckt sie aber durch ihr Geschrev; gefüllt. Diese Metall- Legierung schmilzt bey + 115° R. der Anführer, den sie sich wählen, ruft ihnen oft zu, um und wenn daher, durch irgend einen (an sich schon höchst zu erkennen zu geben, welchen Weg er nimmt; dieser

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Technisch e

Notizen.

Von Carl Karmarsch.

Beschluß.)

Zuruf wird von der ganzen Schaar wiederhohlet, ieder unwahrscheinlichen) Zufall, das Sicherheits- Ventil seiñen antworter, und zeigt damit an, daß er folge und Glied Dienst versagen sollte, so schmilzt bey der genannten Tems halte.. peratur die Metallmischung, das Loch öffnet sich, und der

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