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läffig jene Anmaßung, mit welcher sie damahls ausschließlich

205 m

Unter diese blaffen Tugendgespenster jener Tage trat unsere Theater beherrschten. Diesen sogenannten Familiens Wallensteins mächtiger Geist, groß und furchtbar. Der oder häuslichen Gemählden, rührenden Dramen u. s. w. Deutsche vernahm wieder, was seine herrliche Sprache vers an sich selber den Krieg anzukündigen, wäre unbillig, un möge, welchen mächtigen Klang, welche Gesinnungen, duldsam, es hieße auch wohl die reiche Vielseitigkeit der welche Gestalten ein achter Dichter wieder heraufgerufen Kunst verkennen, wenn man sie ganz von der Bühne vers habe!! Als ein Denkmahl ist dieses tiefsinnige, reiche Werk bannen wollte. Was gut und trefflich in ihnen ist, was die für alle Zeiten hingestellt, auf welches Deutschland stolz Verfaffer wirklich der Natur abgelauscht haben, wird immer seyn darf, und ein Nationalgefühl, einheimische Gesinnung Lobenswerth bleiben, ja der vollendeten Unnatur, einer und großer Sinn strahlen uns aus diesem reinen Spiegel schwülstigen Manier, einer Dichtung in lauter leeren und entgegen, um zu wissen, was wir sind und vermögen. hohlen Worten gegenüber gestellt, könnten sie gewissermas Als Goethe auftrat, ward er von dem jüngeren Theil Ben als Musterbilder, als erfreuliche Zeugen der Wahrheit der Nation mit Freude bewillkommt, der sich an ihm bils gelten. Jene Idylls aber, diese niederländischen Gemählde dete, mit ihm fortschritt und von ihm lernte; die Älteren aus dem kleineren Leben, ließen sich so wenig Zeit, ihre nahmen Unstoß an ihm. Schillers erste Erscheinung wirkte wahre Bestimmung und ihre Kunstform zu finden, daß sie auf viele Gemüther mehr berauschend als begeisternd; die vielmehr, von dem betäubenden Beyfall der Zeitgenossen Ruhigen, selbst unter der Jugend, standen ihm entgegen. verlockt, sogleich über alle Kunstformen und Beschränkuns Erst durch den Carlos, der ganz aus der Zeit und ihren gen hinauswuchsen, bethört, sich nicht nur für das wahre und Bedürfnissen entsprungen war, versöhnte er sich die Menge höchste Leben gaben, sondern sich auch ausdrücklich pos und machte auch die Philosophirenden zu seinen Freunden lemisch, der Kunst, Wissenschaft, so wie den höheren Stån- und Schülern, indem er allen ihren Wünschen und ihrem den gegenüber stellten. Wie hald vergaß Iffland die land verwirrten Begehren geflügelte Worte lieh. In dieser auf liche Treuherzigkeit seiner Jäger wie viele sentimentale gespannten Stimmung wurde ihm eine Zeitlang, Politik, Karikaturen führte man, dem Beyfall des Publicums vers Philosophie und Geschichte wichtiger, als die Ausübung der trauend, auf die Bühne! In seinen frühern Schauspielen Poesie. Doch führte ihn der Genius zur Bühne zurück, erschütterte · Koßebue's betäubende Weichlichkeit so vieles und eben Wallenstein war die Frucht eines siebenjährigen Achte und Wahre, daß man damahls, und auch wohl spä. Studium.

serbin, ihm nicht Unrecht gethan hat, in wirklich unmos. Seitdem ift diller immer mehr und mehr der ralisch zu nennen. Wie ist in Goethe's Geschwistern das Dichter der Nation geworden. Das sicherste Zeichen, bellste and reinste Gemälde, Allen als ein leuchtendes Mus daß sie sich an ihm hinaufgebildet hat, daß er ihr gerade gerug fter gegenüber zu stellen, was so viele in weit größerem entgegen gekommen ist, um ihr verständlich zu seyn, daß Umfange nicht haben erreichen können, Jene beyden Liebe eben unser Volk in der Poesie, einen gewissen Ernst, eine lingsdichter hätten aus diesem schönen Werke, oder aus Erhebung und Belehrung sucht, eine Wiederkehr großer dem Stoff von Jery und Bätely leicht durch Deklamation, Gedanken und feyerlicher Situationen, und daß, wenn nur große Noth, Wohlthätigkeit, und einige herzlose Bösewich diese Forderuugen, die sie für die unerläßlichsten hält, ers ter zur Zugabe, fünf Acte ausfüllen können. füllt werden, fie dann gern über kleine Flecken, Widers Wir haben es in Deutschland erlebt, daß es gewissen sprüche und Unwahrscheinlichkeiten hinweg sieht, oder sie in Stimmungen sehr leicht wird, sich unserer Bühne zu bes der Erhebung selbst nicht bemerkt. Ob von allen feinen Bes meistern. Verschrobenheit muß nur zu oft für Edelmuth, wunderern das Beste in ihm immer verstanden wurde? ist das Abgeschmackte für das Große gelten: und was vermös zu bezweifeln: aber das geht deutlich hervor, daß seine ens gen Kritik, Wig und Philosophie gegen jene unüber- thusiastischen Verehrer sich selten zum Verständniß Goethe's windliche deutsche Rührung, die jedem gutgemein erheben, oder gar in diesem, den größeren Meister und die ten poetischen Versuche schon auf drey Viertheil des Weges vollendetere Kunst erkennen mögen. entgegen kommt? Daß Jronie mit ächter Begeisterung vers Die jüngeren Dichter haben nachher fast alle, diesen bunden, nur eins seyn muß, daß gewisse Dinge den Gebile Ton Schillers nachzusingen versucht. Hätten sie nur auch deten weder zum Lachen noch zum Weinen reizen sollen, seinen tiefen, ernsten Geist überkommen! möchten wird die Einsicht immer der Menge umsonst predigen, wenn sie wenigstens seine Lust am Studium geerbt haven! auch unter denen, die das Untlig der Wahrheit geschaut Uber die Nachahmung befeht darin, links und rechts, wie haben, darüber kein Zweifel walten kann. der Siemann, mit vollen Händen, Reflerionen und

Sentenzen auszustreuen, unbekümmert, ob sie unbilligen Haß müssen wirken lassen. Ganz von dieser Hiße aufgehen oder von dem nächsten Sperling weggenascht wer ist jener Enthusiasmus verschieden, der im Kleinen wie im den?! Sie glauben von ihm gelernt zu haben, wenn sie einen Großen das ewige Gesetz wahrnimmt, sieht, wie eins das todten, außer dem Gedicht liegenden Begriff erfinden, andere erzeugt, wie die Klugheir scheitert, und eine höhere und dieses von ihm unterjochen laffen. Späterhin haben sie Weisheit die mannigfaltigen Fåden verbindet, und selbst diese kalte Redseligkeit mit dem Allegorieens Zufälligkeiten noch einflechten kann, um die Erscheinung, fpiel des Calderon verbinden können, ohne von des das Wesen möglich zu machen, das nun eben so wunders fen Begeisterung etwas zu fühlen, und seitdem haben bar, als gewöhnlich, eben so verständlich, als geheimniße Sput, Laster und Bosheit, verklärte Gespenster, Blut reich wird, und an dem diese scheinbaren Widersprüche fich schuld und Schande in allen möglichen und unmöglichen zu einem nothwendigen Ganzen verbinden. Geht in einem Bersarten, dithyrambisch ihr wildes Wesen getrieben, und Dichter die Gesammtheit einer großen Geschichtsbegebenheit das Haupt des edeln Volksfängers auf eine Zeltlang mit auf, so wird er um so poetischer und um so größer seyn, dicken Nebeln und fraßenhaften Wolkengebilden dicht verhüllt. je näher er sich der Wahrheit hält, fein Werk ist so volletts

Es war eine glückliche Wahl, daß Schiller einen wich deter, je weniger er störende, spröde Bestandtheile wegzus tigen Gegenstand aus der deutschen Geschichte werfen braucht: er fühlt sich selbst als der Genius der nahm. Diese historische Tragödie kann keinen edleren Geschichte, und die Dichtkunst kann schwerlich gläns und poetischen Anhalt finden, als das eigene gender auftreten, als wenn sie auf diese Weise eins mit Baterland. Die Liebe zu ihm, die Begeisterung für die der wahren Wirklichkeit wird. fes, die großen Männer, die es erzeugt, die Noth, die Diesen Weg hat, außer dem großen Shakespearo es erlebt hat, die glänzenden Perioden, durch welche es noch kein anderer Dichter wieder finden können. Die Form verklärt ist, alle diese Töne werden in jeder Brust um so seiner historischen Schauspiele ist die größte und vollen. doller wiederklingen. Das poetische Auge des Dichters, dem dette. Es dürften si diefem Dichter wohl selbst, was sich die Geschichte seines Landes eröffnet, sieht und erräth Verständniß des Ganzen, und wahre Auffaffung von Zeis auch, wie alte Beiten in der feinigen sich abspiegeln, wie ten und Menschen betrifft, nur wenige Geschichte das Beste seiner Tage nur durch edlen Kampf oder Drangs schreiber an die Seite stellen laffen. fal der Vorzeit möglich wurde, und indem der Sänger Ute Die Begeisterung des Dichters kann aber auch wohl, les mit dem achten Sinn des Menschlichen umfaßt, wird er ohne die Gesammtheit des Wirklichen poetisch zu vereink jugleich ein Prophet für die Zukunft, er wird Geschichts gen, ein Element finden, in welchen sein Gegenstand fin freiber, und das gelungene Werk ist nun eine That der erklärt, und Egmont, wie Göt, find glänzende Beyspiele Geschichte selber, an welcher noch der späte Enkel sich begeis von dieser Weise. Selbst die Dichter, die durch ihre Kraft ftert, seine Gegenwart aus diesem klaren Bilde erkennen die hohe Wahrheit ganz in Manier verwandeln, wie einige und sich und sein Vaterland an ihm lieben lernt. Engländer und Deutsche, können noch ihre großen Bev's

*ས

(Die Fortsetzung folgt.)

Kunst Nachricht.

Im November v. J. starb in Rom der berühmte Mahler Michael Köd.

Ich rede also hier nicht von jenen Gegenständen, die dienste haben, man willkürlich und auf gut Glück aus der Geschichte auf greift, irgend eine Verschwörung, ein seltsamer Mord, eine Hinrichtung, Bürgeraufstand und dergleichen: wo der Dichter dann diese Begebenheit, um sie sich und seinen Zu schauern interessant zu machen, mit Leidenschaft und starkerg Liebe, mit einigen höchst edlen und bösen Charakteren aufs schmückt, und als Virtuose oder Dilettant sein Thema aks Er war zu Innsbrud am 29. August 1760 geboren; fein fpielt, mit Variationen, die auch bey anderer Gelegens Vater war ein Handelsmann. In feiner frühen Jugend zeigte beit, unter ganz anderen Umständen, sich mit Beyfall dürfe derfelbe gute Anlagen und viele Neigung zum Zeichnen, und ten hören lassen. machte unter der Leitung des Beichenmeisters Peter Denifle Da der genannte Lehrer auch Ein großer Moment in der Geschichte ist ausgezeichnete Fortschritte, eine Erscheinung, die sich nur dem Seherblicke er zugleich Mahler war, so erhielt Köck von ihm auch den schließt. Hingerissen, befeuert wird auch das schwächere Ge. ersten Unterricht in der Mahlerey. Mit diesen Vorkenntnissen ausgestattet, reiste er, von dem wahrhaft edlen Kunst- und Künst müth von einer großen Begebenheit: um sich diese anzu ier. Freunde, dem Herrn Grafen Franz von Enzenberg, da» eignen, wird es aber bald eine einseitige Vorliebe, einen mahligen Gubernialrathe in Tyrol, großmüthig unterstüßt, im

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Jahre 1777 na Mayland zu dem vortrefflichen Mahler Martin Seinen künstlerischen Ruf, mag noch die Thatsache beurs Kapiler Reun Jahre arbeitete nun Kock an der Seite Knol kunden, daß das nach fremden Künstlern begierige Petersburg Læs, *) und als dieser ihn genug vorbereitet fand, die ästheti. ihn zu sich einlud, welche Ehre aber sich derselbe, an Roms milde fchen Kunstschäße Roms zu Audieren, und sich nach diesen selbst und an Kunstgenüssen reiche Umgebung gewohnt, verbath. zu bilden, so wurde er als kaiserl. Pensionär dahin, geschickt. Die Akademie zu St. Lucca nahm Köck in der Folge unter

Die Gemahidefammlung des, mit dem Nahmen Ferdi

ihre Mitglieder auf, und im Jahre 1814 wurde er als Inspector na'nde u'm beehrten fyrolischen Nationalmusäums, erhielt des päpstlichen Studium der Mosaik am Vatikan angestellt. kürzlich, dem Tyroler Bothen zu Folge, eine in mehrfacher Hin. In Rom verehelichte er sich mit Katharina Peters, der sicht, interessante Bereicherung. Ein junger Künstler von a cht. Tochter eines Hauptmanns der päpflichen Leibwache. Nach zehn Jahren, Justinian Avancini von Leviko in Val. wenigen Jahren einer glücklichen Ehe raubte ihm der Tod die fugan, von Kindheit an gebildet in der Schule des trefflichen geliebte Gattina.. Historienmahlers Johann Demin von Belluno, feßhaft zu Pas

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Köɗ hinterließ zwey Söhne und eine Tochter. Franz, der dua, fühlte den edlen Drang der neu aufblühenden vaterländis ältere Sohn, geboren 1866, betrat mit glücklichem Erfolge die schen Anstalt, irgend eine ausgezeichnete Frucht seines Talents Bahne seines Vaters. Sefirèn Gemählden ward während seiner und feines Fleißes zu widmen. Er bestimmte hierzu, mit Studien im Jahre 1824 der große Preis, eine goldene Me- überaus gemüthvoller Wahl, einen im Herzen, im Mund and daille, auf dem Campidoglio zuerkannt. Der um einige Jahre im Liede des Volkes fortlebenden Gegenstand aus der vaters Jüngere Raphael widmet sich der Baukunst. ländischen Geschichte. Friedrich mit der leeren über die vorzüglichen Leistungen des Künstlers läßt sich Taschen, Mar 1. der Ritter Theuer dank von der Mari nur wenig fagen, da das Vaterland außer zwey mythologischen tins wand, und Ferdinand mit der schönen Philips Stücken, Venus und Endymion, welche ein Privat in Bogen pine Welfer, Stifter von Ambras, bilden zusammen, gegenwärtig befigt, und zwey heiligen Bildern, Johann der ein heiliges, romantisches Kleeblatt. Der Künstler wählte Täufer und Magdalena vorstellend, welche seine in Lermos be nun zum Gegenstande, die erste Begegnung Ferdinands mit findliche Schwester von ihm erhielt, kein Gemälde von ihm Philippinen auf dem Reichstage zu Augsburg. Das Gemählde aufzuweisen hat. Indessen beurkunden schon diese Stücke einen hat die bedeutende Größe von 6 Schuh 20 Zoll Breite 5 Schuh vollendeten Künstler. Von den erstern zwey Stücken fagte ein 3 Zoll Höhe. Neuhofers Klio und Euterpe liefert ein Kunstkenner folgendes; „Eine Venus in einer Grotte, von ziemlich dürftiges Bild dieser Liebesgeschichte und Heirath. Urs Welcher die Aussicht auf eine reißende Landschaft ist,' ́ànf einem kundlich ist sie zum ersten Mahle behandelt in der Urania Teppich halb sisend hingestreckt, wo ihr Amor in die Ferne von 1818 durch den Freyherrn von Hor mayr. Wichtige, noch zeigt, ist ein vollendetes herrliches Stück, und der schlafende unbekannte Dokumente hierüber, lieferte dieses Archiv 1818 Endimion vom Monde beleuchtet, beyde ungefähr 1 Schuh und 1819 and zum Theil hieraus, des Custos Primiffet Beschreibung der Umbraßer Sammlung. lang und 2 Schuh hoch." Der jungè Daß Röd nicht nur in Öhl, sondern auch in Fresko ges Küustler brachte dieß Bild selbst nach Innsbruck an das Ma. mahlt habe, weiß man aus der Erzählung eines glaubwürdigen säum und begibt sich nun zur weitern Ausbildung nach Mayo Mannes, der versicherte, unser Künstler habe zur Zeit der blu- land und Ro m. Wir können hier nicht umhin, an die Behand. tigen französischen republikanischen Herrschaft in Rom, den gro. lung desselben Gegenstandes, in einem ausgezeichneten Ges Fen Saal der Munizipalität zeitgemäß in Fresko ausgemahlt. mählde der Gallerie des Herrn Oberstkämmerers Grafen Ez e co Auch in Kupferstechen, mit der Radirnadel, und in der nin in Wien zu erinnern, Ferdinand und Philippine und zu ihren geschabten Manier soll sich Köck mit Glück versucht haben. Sein Füßen spielend, ihr ältester Knabe, der nachmahlige Markgraf erster Lehrer erhielt von ihm zwey gezeichnete Akademien, die, Carl von Burgau, vor einem Glasgemählde im Fenster, das wie er sich selbst ausdrückte, wunderschön find, und einen sehr eben jenen Gegenstand vorstellt, wie Ferdinand während des schönen Kupferstich in aqua tinta. berühmteu Augsburger Reichstages von 1548 über den Heumarkt

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Köck erwarb sich vorzüglich einen Nuf durch seine gut gelun. reitend, Philippinen zum ersten Mahl am Fenster des Wel genen Kopien Raphaels. Eine davon wurde bey der Plünderung serischen Hauses erblickt. Der Künstler ist Peter Fendi der Kunstschäße Roms nach Paris genommen, soll sich aber (Nr. 458 Marokkanergasse) Zeichner des k. k. Münz- und Antinun wieder in der Gallerie von Lucian Bonaparte alldort ken - Kabinets. (Archiv 1822 Nr. 27, 92 und 152, dann 1824 befinden. 104 und 105) Sein Anstellung im Kabinet, gab ihm die aus.

*) Johann Georg Meufel in feinen Miscellaneen artistischen gezeichnetste Fertigkeit und Treue in jeder Art der Vorwelt, Inhalte, XXVIII, Heft: Erfurt, 1785, Seite 249, liefert von den Zerrbildern Ägyptens bis zur idealen griechischen Schöns Darüber ein merkwürdiges Datum. Es heißt in denselben: heit und römischen Größe, wie in der Romantik des MittelIm Jahre 1785, als Knoller im Kloster Ettal mahlte, gab er jedem feiner ihm empfohlenen acht Eleven, deren alters. Ihn wählten verschiedene berühmte Engländer als Zeich, aufteimendes Genie er großmüthig und ohne mindesten ner für ihre großen Prachtwerke z. B. Dibdin 20, 20. Eigennus bildete, ein besonderes Thema zu bearbeiten ihm sind auch alle Zeichnungen zu des Hofrathes Freyherrn von auf. Ein Gönner der Kunst bestimmte große Preise. Am

von

8. September wurde in einer Versammlung von Kennernormayr Geschichte und Denkwürdigkeiten Wiens und zu Der erste Preis zuerkannt dem Herrn Johannes (lol hei, dessen und Baron Mednyanskys historischen Taschenbüchern. Ben Michael Köck von Innsbruck u. s. w.”

Miscellen.

Nach officiellen Aktenstücken betrug im Jahre 1821 die Bevölkerung des preußischen Staat 11,480,815 Seelen. Die in mehrfacher Beziehung intereffante Sammlung Die Zahl der Geburten von 1816 incl. bis 1822 excl. von chinesischen Semählden, welche sich zu Petersburg bes belief sich auf 2,843,487, und die der Todesfälle auf findet, besteht aus zwey Öhlgemählden (auf Leinwand, 1,823,511, folglich eine Zunahme von 1,019,976 Seelen. 4 1/2 Fuß breit, 3 1/2 Fuß hoch), und 120 Aquarellbläts

ter. Das erste Gemählde stellt eine Audienz des Kaisers

von China dar. Umgeben von den Großen des Reichs, Man findet auf der Liste der Todesfälle in der Peterse figt der Kaiser in einer offenen Halle, getragen von rothen burger Synode einen nahe bey Polotsk gestorbenen Mann, stark vergoldeten Säulen, deren Capitäle mit Glöckchen der 168 Jahre alt geworden ist. Er hat unter eilf verschies und mit Schlangen verziert sind. Das zweyte Gemälde denen Regierungen gelebt, und erinnerte sich des Todes zeigt in einer ähnlichen Halle, die von Marmorgeländer Gustav Adolfs. Nachher machte er noch einen Theil des eingefchloffen und mit vielfarbiger Mofaik getäfelt ist, die dreyßigjährigen Krieges mit, und war bey der Schlacht von Kaiserinn im Kreise ihrer Hofdamen einige halten Fächer Puitawa 86 Jahre alt. In seinem 93. Jahre verheirathete von Pfauenfedern, andere spielen auf verschiedenen Inftrus er sich zum dritten Mahl, und diese Ebe blieb nicht un menten, oder reichen Thee und Blumen umber. Die Köpfe fruchtbar. Er lebte 30 Jahre lang mit seiner dritten Frau sind von sorgfältiger Zeichnung, und sehr gründlich ausges in der vollkommensten Einigkeit. Die Familie dieses Pa. führt die Pflanzen und Blumen. Die Perspektive, wiewohl triarchen bestand aus 138 Nachkommen, und er hat zwey mangelhaft, ist doch viel richtiger, als sie in chinesischen von seinen Enkeln um sich gehabt, obgleich er sie zulegt Gemahlden sonst zu seyn pflegt. Und überhaupt beweisen nicht mehr auf seinen Knien schaukelte, denn der jüngste diese beyden Stücke, daß die Mahlerey in China viel grös von Beyden war 93, der ältere 95 Jahre alt. Seine bey Bere Fortschritte gemacht hat, als aus den bisher bekannt den jüngsten Söhne erreichten ein Alter von 62 und 86 gewordenen Aquarellbildern zu schließen war. Nicht ohne Jahren. Die ganze Familie lebte im Dorfe Poloskia, in Interesse dürfte es seyn, würden die reinen und glänzenden einem auf Befehl der Kaiserinn Katharina II. für sie erbaus Farben, die man hier sieht, einer chemischen Analyse unters ten Hause, wozu noch ein großes Landstück gehörte. Der worfen; vielleicht fände man alsdann einige längst verloren Urgreis war bis zu seinem 163. Jahre vollkommen gesund. gegangene Farben, z. B. das Gelb und Dunkelgrau der Er ist, wie man bemerkt, vier Jahre älter geworden, als der berühmte Thomas Parr, der von Harvey geöffnet wurs alten Mahler Deutschlands und Italiens wieder auf.

Noch viel glänzender sind die Farben in den Aquarells de; aber er hat sechs Jahre weniger gelebt, als Johann gemählden. Das erste Heft derfelben zeigt Theatercostume Bowin, der in Pohlen in einem Alter von 174 Jahren starb. und Scenen aus chinesischen Schauspielen, welche durch

eine Unterförift erleutert sind. Es ist zu bewundern, wie Von den archäologischen Entdeckungen, welche die weit die Einbildungskraft der Chinesen, an denen schon Engländer in Indien gemacht haben, ist wohl eine der die alltägliche Kleidung uns fremd und seltsam erscheint, in merkwürdigsten die, welche neuerdings der Gesellschaft der Erfindung phantastischer Trachten geht. Haltung der Fis französischen Alterthumsforscher mitgetheilt worden ist. An guren, Ausdruck der Gesichtszüge deuten den Charakter den Ufern der Nerbudda und des Godarery, im Mittel. der Handlung vollständig an. Sonderbar ist es, daß die puncte von Indien, findet man mehrere Grabsteine, die Darstellung der Bühne fehlt; die Schauspieler, als hätten den Denkmählern des alten Europa's, welche man den sie eine sehr ätherische Ansicht von ihrer Kunst, schweben alle Druiden zuschreibt, ganz ähnlich sind. Mehrere davon bile in der Luft. Einige von ihnen tragen Masken, andere den Zirkel, wie der von Stones Henge, der vierzig bis haben das Gesicht grün oder schwarz und die Hände roth fünfzig Fuß im Durchmesser hat. Andere, wie die Steine geschminkt. von Carnac, find mehr als taufend an der Zahl, bald wie

Das zweyte Heft (50 Blätter), mit Darstellungen druidische Denkmähler gebildet, aus zwey gleichen über verschiedener Gegenstände der Kunst und des Gewerbsfleißes einander liegenden Stücken bestehend, nebst einem dritten geben von der industriösen Bildung in China einen deuts quer darauf ruhenden, das oft zwanzig Quadratfuß haben lichen Begriff. Die große Einfachheit der Maschienen und mag. Alle Volkssagen berichten, daß diese Denkmähler® Instrumente ist bewundernswürdig. Unter Anderm sieht man Gräber feyer, und man findet in der That noch Knochen einen Webstubl, dessen Einrichtung von derjenigen weit in dem Boden, den sie bedecken; aber die Geschichte des verschieden ist, die man in Europa kennt. Alle Bestands Landes selbst, erwähnt ihrer nicht, obgleich sie in sehr gro theile desselben sind mit einer solchen Genauigkeit anges ßer Zahl vorhanden sind. Zu dem verbrennen heut zu Tage geben, daß man nach diesem Modell den Webstuhl recht die Einwohner des Landes ihre Todten, statt sie zu beers gut fertigen könnte. Auch findet sich hier ein Polichinell, digen, weßhalb sie nicht glauben mögen, daß diese Grab. der dem italienischen vollkommen ähnlich ist. mähler die ihrer Vorfahren seyen; sie betrachten dieselben

Das dritte Heft (46 Blätter) gibt Abbildungen von vielmehr als die der Rackchasas, einer, Art böser Genien, cinesschem Hausgeräth. Besonders zahlreich in allen Fare welche die erhaltenden Götter der Erde einst vertilgten, ben und Formen, findet man Laternen; sie stellen Fische um die Menschen von ihrem gefährlichen Einfluße zu bes Dragen u. f. w. vor, freyen.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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A..

us dem Busen jezt ans Licht gerufen Lodre unsers Dankes Flamm' empor Durch des Äthers wolkenlose Stufen Zu des Himmels glanzerfülltem Chor, Was als der Erhörung füßer Glaube Als Gebeth sich auf zum Himmel schwang, Reiner Meinung, keinem Blick zum Raube Kindlich durch die Wolken drang, Das tritt jest mit der Erfüllung Siegel, In der Beter trunknes Herz zurück Rückgestrahlet von der Gottheit Spiegel Neßet holde Wirklichkeit den Blid. Denn wir sehen Ihn gestärkt erscheinen Der uns stets mit Blicken Himmel both) Länger weilt er bey den treuen Seinen, Die er zu verwaisen erst gedroht. Früh gewahr des herrlich hohen Strebens Hohem, Herrlichem sich anzureihn,

Und schon in der dunkeln Nacht des Erdenlebens
Wesen lichtrer Räume gleich zu seyn,
Von des Lieblings langem Bann erweichet,
Eingedenk des Lohns, der ihm gebührt,
Traurig, daß, deß Tugend sie erreichet
Er deß Wesen so dem ihren gleichet
Nicht auch gleichen Nahmen führt
Wollten die Bewohner höh'rer Sphären
Ihn empor in ihre Mitte zieh'n,

Und mit der Vollendung Zinsen rückbegehren-
Was als Keim sie einst der Welt geliehn.
Aber, mit dem Vorrecht zu besißen,
Und mit der Verjährung günst'gem Sat
Zitternd für den unschäßbaren Schat,
Will die Erd' ihr Eigenthum sich schüßen,
Und die bleiche Sprache aller Wangen
Und der Augen feuchte Bitten drangen
In der Engel mitleidvolles Herz
Und gemäßigt ward ihr Gluthverlangen,
Schauend unsern unbegränzten Schmerz

Fähig späteres Umarmen sich zu lohnen
Mit der Dauer einer Ewigkeit,

Jahre aufzuwiegen mit Äonen,

Opfern sie dem längern Glück von Millionen, Früh'res Mehren ihrer Seligkeit.

Aber ewig nimmer zu vergehen.

Prangt durch eines Seraph's Hand

Schon sein, Nahm' auf jenen Sonnenhöhen

Wo sich freudig alles Große fand,
Glänzt als Leitstern in der hellsten Helle
Zu dem Land, das uns die Zukunft hüllt,
Wenn einst mit der spät’sten Zeitenwelle
Die ihm oben aufbehalt'ne Stelle
Der geliebte Herrscher füllt. —

H. Testa.

Tiecks dramaturgische Bemerkungen.

(Fortseßung.)

Wenn Schiller damahls den Entschluß hätte fassen köns nen, oder wenn sein Enthusiasmus ihm den Muth gegeben hätte, uns, statt des Wallenstein, in verschiedenen Stücken, den ganzen unglückseligen Krieg jener furchtbaren dreyßig Jahre hinzumahlen, so hätte er seiner Nation etwas Ähn liches gegeben, wie Shakespeare für alle Zeiten seinen Eng. Ländern hinterlassen hat., Nur freylich konnte der Deutsche nicht mit jenem Glücke beschließen, welches Richard den Dritten, nach ungeheurem Elend, in der letten Scene fo erfreulich und beruhigend endigt, oder sich in Heinrich VIIL in einer prophetischen Rede von den Segnungen des Fries dens, der Ruhe und des Heils unter der Regierung der Elisabeth ergießt. Jener deutsche Krieg verwüstet alle Provinzen, Elend häuft sich auf Elend, auf keiner Seite steht das Recht klar und rein, den Eingriffen des Kaisers stellen sich die schlimmsten Grundjate entgegen, Abenteurer bes nußen die Stimmung und das Unglück, Fremde sollen das Heil bringen, da die einheimischen Fürsten in Schwäche

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