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(fuɛwelchem Collegium, jedoch der Grundstein erst am 19. Harrach des älteren, neben dem kaiserlichen Oratorio in der März 1586, gelegt worden is;) wie auch die Errichtung des Prager Schloßkirche, durch die Hand des Lieblinges der in der Nachbarschaft dieses Collegiums bestehenden Semi Böhmen, des Erzherzoges Ferdinand von Tyrol, nariums zum: heit Wenzel für arme studies als des dazu bestimmten Stellvertreters K. Philipp rende Jünglinge; beforeibt Schmidt weitläufig in des 11. von Spanien, in Gegenwart des damahligen feiner, Historia societatis Jesu. Besonders merkwürdig ist Ordensschahmeisters Christoph de Affonleville von das, waster P., 1; L. 5, p. 523 über den Ursprung dieser Altavilla. Tags zuvor hatten diesen Orden, unter feyerlesteren, im Verlaufe der Zeit auch durch mehrere andere lichem Gepränge, im Dome selbst, sowohl der K. Rudolpb, Wohlthäter reichlich begabten Anstalt sagt, welche viele boche als auch die Erzherzoge Carl und Ernst erhalten, da verdiente, mitunter noch lebende Männer, für Böhmen jener ruhmwürdige Verein alle seine deutschen Mitglieder erzog. Rach ihrer, gegen das Ende des entwichenen Jahrs und Ritter, (mit Ausnahme des Erzherzoges Ferdinand, hundertes erfolgten Behebung, wurden aus ihrem Vermö- und des Grafen Peter Ernst von Mann s feld) durch gen fünf sogenannte Krumawer Studenten. Stife die Todesfälle derselben verloren batte. *) tungen, jede zu: 40 Gulden jährlich, gebildet. (Studen Nach dieser Quelle waren die oben genannten hohen ten Stiftungen in Böhmen. Wien, 1787. S. 62.) Reisenden, am 21. May 1585 zu Hohenfurt über Zur Würde des obersten Landeskammerers in Nacht am 22. zu Royaw (vermuthlich Rosenberg) Böhmen, soll Wilhelm nach Angabe der Schrift: Ca- über Mittag geblieben. Eine Meile vor Krumau (also roli Krziz introductio, Pragae 1764. . 193., schon zu, Ottau,) hatte Wilhelm von Rosenberg sie im Jahre 1558, nach Balbins Liber Curialis C. VI. feyerlich empfangen zum Nachtlager nach Krumau Herausgegeben von Sr. Excellens dem H. Grafen Joseph geführt, dort am 23. fürstlich bewirthet, mit einem von Auersperg. Brünn 1516. 3. B. S. 247 mit Ve- glänzenden Scheibenscießen erfreut, dann am 24. bis ziehung auf Paproci S. 51 im Jahre 1560 gelangt feyn. Lupaz aber sagt ausdrücklich, daß es am 28. Februar 1561 geftab.(Magnificus et generosus, sapientiaque et virtute eruditaque doctrina praeclarus heros dominus D. Wilhelmus a Rosis et designatur supremus inclyti regni Bohemiae camerarius quo munere nullum eidem in regno, a supremo Burgravio Bohemiae, aut dignis, aut excellentius censetur.) Womit auch die Rosenberger Chronik im Einklange: steht. Das. erhabene Amt eines Oberst Burggrafen, den er dann durch 22 Jahre auf eine ganz vorzügliche Weise, zur höchsten Zufriedenheit seiner ihm huldvoll gewogenen Sour veraine, zum Wohle der Kirche, und des gesammten Vas terlandes, wie die Geschichte desselben ohnedieß es bewährt, vorgestanden; übernahm er im Jahre 1570. Sein Vorgän ger in demselben, Johann der Ältere von Lob k or wię, war am 12. April 1570 entschlafen. In dieser Eigenschaft trug Wilhelm bey dem zu Prag am 22. März 1577 gehaltenen feyerlichen Leichenzuge K. Marim is lian des II., die böhmische Krone. (Verhandl. des vaterl. Museums. 3. H. S. 97.) Als k. k. Rath, kömmt er sehr zeitlich, und in vielen Actenstücken vor. Unter K. Ru dolph dem ll. war er dann auch E. E. geheimer Rath. -Der Aufnahme in den Orden des goldenen BlieBes, wurde er im Jahre 1585 gewürdiget, und zwar am 3. Jung, in Gesellschaft des Freyherrn Leonard von:

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*) Eine umständliche Beschreibung der zu diesem Zwecke vom Erzherzoge Feed in ́and in Gesellschaft mit seiner Gemah. finn, der Erzherzoginn Anna Katharina, dann mit dem Erzherzoge Earl und dessen Gemahlinn, der Erzhers zoginn Anna, wie auch mit dem Markgrafen Carl von Burgau, (Sohn des Erzherzoges Ferdinand und der hochgepriesenen Philippine Welser) mit einem unge= mein zahlreichen und ansehnlichen Gefolge unternommenen Reise von Innsbruck über Hall und Linz nach Prag,

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des feyerlichen Einzuges daselbst, der Ceremonien des Ritterschlages und der Ordensvertheilung, der nach dem Geschmacke jener Zeit damit verknüpften Ergöglichkeiten, nähmlich der Turnierre, Bankette, Feuerwerke, u. f. w. findet sich in folgender, schon felten gewordenen Schrift: „Ordentliche Beschreibung, mit was stattlis chen Ceremonien und Zierlichkeiten, die rös misch kaiserliche Majestät, unser allergnäs 'digster Herr, fammt etlichen andern Erzherz zogen, Fürsten und Herrn; den Orden des gulde in Fluß, in diesem 85. Jahr, zu Prag and Landshut, empfangen und angenommen

beschrieben durch mich; Paul Zehendtner von Zehentgrub (einen Augenzeugen) der röm. Pais. Maj, Diener auch fürstl. Durchl. Erzherzog Ferdinanden zu Österreich c. Hof. fetre ari, nec non Sacri Lateranensis palatii comitem palatinum am 30. Sept. 1585. Ges druckt zu Dilingen durch Johann Mayer 1587 1. B. in 4 156 S. mit Kupfern.

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Budweis geleitet. Über das nach Erhaltung des gol- für einen anderen zu erkängon, diener dioch,
denen Vließes in Prag selbst von ihm veranstaltete leichter für sich selber davon tragen könne?
Mahl, sagte jenes Werk folgendes aus:
Aber Wilhelmus wollte seinem Kaifer treu

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„leßlich Ihr Gnaden, der Herr von Ro- bleiben, hat alfo die angetragene pohlnische fenberg, eines Abends ein stattlich Panquett Kron ausgefchlagen teste Balbino fol.607. gehalten; dabey dann außer Ihrer kaiserlic nähmlich in der Schrift, Epito me, aus Brzez ans` chen Majeftat, die anderen Erzherzogen und Biographie, was jedoch in neueren böhmischen und pohs Erzherzog innen alle sammt dem Markgrafen, lischen Geschichtswerken, weit umständlicher besprochen gegenwärtig erfchienen, und man fröhlichen wird.

guten Muth gehabt also, daß nach Vollen.

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4. §. Seine Gattinnen.

dung der Akte der goldenen Flüße, an Fröb Mit Recht wurde schon früher irgendwo gesagt: Wil lichkeit, Kurzweil, und Vertraulichkeit nicht helms Ansehen außer dem Vaterlande verbürge erwunden, und der ohne das damal gehaltenen nichts so sehr, als die Thatsache, daß drey der ersten fürsts böhmischen, schlesischen und mährischen Land- lichen Häuser Deutschlands keinen Anstand genommen, ihm stände Zusammenkunft halber, ein solcher ihre Prinzessinnen zu Gemahlinnen zu geben. Worüber die Adel, und merklich groß Volkwerk allda vors Rosenberger Chronik (aus Brzezan) folgende não handen gewefen deßgleichen man nicht bald heren Andeutungen enthält:

ob einer königlichen Krönung sehen follte." „Hat fi zum ersten Mahl vermählt mit Unter den Böhmen war Wilhelm von Rosen. Katharing, einer Tochter Erici des Herzog s berg wohl der allererste, der den Orden des golde von Braunschweig, einer fürßlichen Braut.” nen ließes erhielt. Über die nicht lange darnach ers Dies geschah im Jahre 1557 und wurde auch durch folgte Entwendung seiner Decoration desselben, sagt nachstehende Schrift gefepert: In nuptias illustr. et mag. die Rosenberger-Chronik: „Anno 1586 hat sich nif. D. D. Wilh. de Rosis, et illustr. sponsae D. Caein feltener Casus zu Wittingau ereignet. tharinae e. s. p. epithalamion Mag. Sim. Proxeni a Dem H. Wilhelm har ein diebischer Spißbub Sudetis. Pragae apud Georg. Melantrichum ab Asen. ju Wittingau, sein gulden Fluß entwendet tino. In 4. ohne Jahrzahl. Sie ist ein gelungenes episches und gestohlen. Weil er sich aber nicht gleich aus Gedicht auf 8 Blättern, mit einigen kleineren Stücken von den Staub gemacht, fondern zu Wittingau das Proxenius, und (vermuthlich vom) Job. Shentie Gold verkauft, und mit denen Trompetern gar. Vom ersteren ist das Gedicht in insignia Rosensia. fich lustig gemacht und gesoffen ist er aus ges Den Beschluß machte Thomas Mitis mit einer horas Eundschaftet, ein gezogen, und gehenkt wors zischen Ode. Gewidmet wurde dieß mit vielem typographi den." Mit Rücksicht auf die 8. §. anzuführende Übergabs, schen Glanze ausgestattete Epithalamion, dem Doctor der Urkunde des Originals vom 27. Oct. 1591 nach Wils Rechte und k. E. Appellationsrath Gabriel Shwechin helms Tode: dürfte es nicht dieß selbst; sondern bloß ein von Paumberg, der einst Erzieher des H. Peter zum täglichen Gebrauche bestimmt gewesener Typus der Oris Wok von Rosenberg gewesen; mit der Bitte, womit ginal Decoration, gewesen seyn, an dem jener Frevler sich er den Herausgeber Prorenus, den H. Wilhelm vergriff. -Wilhelms zahlreiche Gesandtschaften, von Rosenberg empfehlen möchte (H. Doct. v. Kalie werden im 5. §. folgen. Über die doppelte nach, Pohlen na, im 6. B. der Abhandl. der k. böhm. Gef. der Wissen. berichtet die Rosenberger - Chronik. schaft.)

Anno 1574 ist er als kaiserlicher Abgefans „Nachdem aber dieselbe Todes verblichen, ter zu der königlichen Wahl in Pohlen vers hat er sich in Eheverlobniß eingelassen mit reiset und wiederum im J. 1576 alda, nach. Sophia, des Kurfürsten von Brandenburg, dem er eine fonderbare gescheite Oration ges Joachim, und Hedwig seiner Gemahlinn, halten, hat er von dem pohlnischen Adel viel (diese Hedwig war aus königlichem Stame Stimmen zur königlichen Kron erhalten, me, Sigismundi des I. in Pohlen) Tochter." auch hat ihm einer von den vornehmsten Katharina war am 11. May 1559 entschlafen und pohlnischen Landsherrn in das Ohr gesagt: ruht in der Rosenbergschen Familiengruft, vor dem warum er sich bemühe die königliche Kron Hochaltare der Hohenfurter, Stiftskirche. - Bale

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bin hat ihren Tod irrig in das Jahr 1558 verfeht. Er ging et Regni Boh pro regem:, in amplise. celsitudinis in Carlsbad vor sich. Das Hobenfurter Necrolo- suae, et ejus quam honorif. impt. hon. et laudem. gium fagt: in thermis Brjejan aber, w Warzic. Oratio. Pragae 1577. in 4. Und eine bëý dek Féyer dies Die zweyte Vermählung fand am 14. December 1561 ses Beylagers gehaltene gedruckte die des Vicentius statt. Lupaj sagt, Simon Prorenus habe auch bey Pistalocius Clavenatis. no 1583 ist zu Witdieser Gelegenheit ein Hochzeits gedicht herausgege? ting a u, Frau Unna Maria, Markgröfinn von ben, was jedoch in seiner (oben berühmten) Lebensbeschreis Baden, des H. Wilhelm dritte Gemahlinn, bung und im Nachträge dazu, nicht angeführt wird. Todes verblichen, und zukçumau in der „Nachdem seine Gemahlinn Sophia (am Pfarrkirche beygefekt worden. Auf der Leiche 26. Juny 1564) Todes verblichen, (und gleichfalls begångniß 7 Ubten und 30 Pfarrer, dersels in der Hohenfurter Gruft beygefeßt worden ist,) hat ben parentirt haben." Sie starb am 25. April. er sich zum dritten Mahl in Eheverlobnik Doch ist die Jahrzahl der Inschrift ihres Grabmahles eingelassen mit der Anna Maria von Baden in Schallers Topographie, fehlerhaft: nähmlich im Jahre 1578. Die Hochzeit ist mit königlis MDXCIII. d. i. 1593, während H. Wilhelm selbst in cer Pracht auf dem Krumauer Schloß celes 1592 gestorben, nach Annens Tobe aber noch die viers brirt worden den 26. Januar, und hat gewäh. te, ihn dann überlebende Gattinn gewählt hat. Welches ret bis zum 1. Februar. Bey dieser Hochzeit Versehen wohl nur dadurch entstand, daß bey Schaller find aufgegangen und verzehrt worden, u. f. w." ein X. ausgelassen wurde, nähmlich MDXXClll. d. i. 1583. worauf die aus Balbin, Schaller, u. f. w. entlehnte, Ein Theil von Annens Todtenkleid aus vortreffs ohne dieß bekannte Berechnung der bey dieser Gelegenheit lichem braunen Sammt, befindet sich in des Verfaffers Hand. verzehrten Lebensmitteln folgt. Doch ist der erstere (Epit. „Anno 1585 hat Wilhelm dem Erzherzog pag. 612) vorzuziehen, indem der zweyte Vieles und nicht aus Österreich, Maximilianum, u Bittin Unerhebliches, gänzlich ausgelassen hat. gau gastiret. Nach diesem hat sich H. Wile

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Unter den Gå sten, welche dieß Fest durch ihre Ges helm (im Jahre 1587) zum vierten Mahle vers genwart verherrlichten, sah man die Mutter der Braut, heirathet und in Eheverlobniß eingelassen den Pfalzgrafen Albrecht, den Markgrafen Philipp, mit Polirena von Pernstein, hat aber mit den Prager Erzbischof Anton, der die Trauung verrichtete, allen vieren Gemahlinnén, keine Leibese cz dann den Herzog Albert von Bayern mit seinem Sobne ben überkommen mögen. Wilhelm (K. Rudolph der 11. hatte das Brautpaar Sie war eine Tochter des H. Bratislav des 11. bald darauf, nähmlich am 19. July jenes Jahres, in von Pernstein, der als Ritter des goldenen Vließes, Krumau zu besuchen geruht.) E. E. geheimer Rath, Oberstkammer, wie auch oberster Kanze

Auch bey dieser Vermählung fehlte es nicht an Seles ler Böhmens, und Besizer mehrerer Herrschaften in Böh. genheitsgedichten, worüber Lupa fagte: Qua de re men und Mähren, im Jahre 1587 entschlafen, und in der exstant mag. Thomae Mitis, Petri codicille, Davi- fogenannten Kinskischen Capelle des Prager Domes, dis Criniti, Caspari Cropacii, aliorumque in Bohe- unter einem großartigen Grabmable aus rothem Marmor, mia eruditorum, carmina epithalamia, que easdem beygefeßt worden ist. Bey diesem Beylager befand selbst K. nuptias verbis prolixioribus stiloque fusiore prose- Rudolph mit einem großem Gefolge mehrerer Reichs, quuntur.—Bekannt sind dem Verfaffer: Epithalamion Fürsten und Magnaten aus allen seinen Ländern, sich uns Petri codicilli a Telechowa de nuptiis Illustriss. prin- ter den Hochzeitsgästen. Es wurde gleichfalls von mehreren cipis D. Guilielmi a Rosis e. s. p. celebratis easdem vaterländischen Dichtern besungen, B. Epithalamium 21. (?) Januarii 1578 cum illustri principissa Anna in nuptias Guil. de Ros. cum Polixena, Wratislai a marchione Badensi. Ferner, Carmen nuptiale illu- Pernstein, regni Boh. cancellarii e. s. p. filia, a JaNach Wilhelms Tode stri, gener. ac magnif. D. D. Guil. Ursino baroni de cobo Chimarhaco 1587. Rosis c. s. p. scriptum a Davide Crinito, Nepomu- wurde Polirena mit dem obersten Kanzler Böhmens, cens a Hlawaczowa. Pragae. 1578. in 4. H. Adalbert Zdenko Popel von Lobkowig, Endlich: Ad illustr. et excellentiss. princ. ac he- vermählt. (Pernsteiner Erziehungsschrift im Schulfreunde roa magnanimum et D. D. Guil. Urs. a Rós. inclyt. Böhmens. 1820. 4. B. 1. H. S.87.) et clariss, domns. Ros, Gubern. et supr. burg. Prag.

(Die Fortsehung folgt).

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Das tönt so allgeliebt, so weit,

Das ist derselbe Klang, Worin ihn selbst in früher Zekt Sein treues Volk besang.

Das klang so jubelnd, um und um,

Als Wiegenlied im Land, Da noch sein eigner Vater stumm. An seiner Wiege stand.

Und jenes singt vom ersten Sieg,

Den sich sein Arm erstritt,

Und dieß, da er zu Throne stieg, Stieg, laut gejubelt, mit!

So lebt der alte Held und webt In seiner Thaten Traum,

Und manche Freudenperle bebt

An seiner Wimper Saum

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Miscellen.

Nicht alle Höflinge sind so wißig und scharfsinnig, wie Roquelaure, Kiau und Guines. Ein Beyspiel davon stellt uns der Abbe von Baliviere, am Hofe Ludwigs XVI. auf. Er hatte wäh rend des nordamerikauischen Freyheitskrieges mehrmahls von der Chesapeak. Abtey (einer patriotischen Gesellschaft) reden ges hört, und sagte deshalb eines Abends zu der Frau von Poligs nac, indem er Piket mit ihr spielte; „Es wird jezt so oft in den Zeitungen einer gewissen Abtey von Chesapeak erwähnt, daß ich vermuthe, sie sey ein recht gutes Benefiz. Wenn es ja vakant werden sollte und Herr von Rochambeau siegreich ist, so möchte ich wohl die Königinn ersuchen, es für mich vom Cons greß zu begehren."

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Haben Sie Joco gesehen? so fragte man sich vor wenig Mo den von allen Seiten. Ganz Paris beschäftigte sich mit den Beges benheiten des brasilianischen Affen. So groß ist der Einfluß des Talents, daß es überall sich Beyfall zu erwerben im Stande ist. Nichts kann komischer seyn, als der Schauspieler Mazurier in der Rolle des Affen. Eine Novelle von Carl Pougens hat die erste Idee zu diesem Drama gegeben, dessen Inhalt folgender if: Ein portugiesischer Kaufmann, Nahmens Fernandes, wohnt seit Langem in Brasilien. Auf einer seiner Reisen hat er einem Affen, der von einer Schlange angefallen worden war, das Leben gerettet, und ihm den Nahmen Jocko gegeben. Dieser folgt ihm überall hin, gehorcht den Winken seines Herrn und trägt nicht wenig dazu bey, daß der Kaufmann in Kurzem ein großes Vermögen erwirbt, indem er ihm fast täglich Diaman ten überbringt. Fernandez erwartet die Ankunft eines Schiffes, auf dem sich seine Frau und sein Sohn befinden. Plößlich vers finstert sich der Himmel, der Sturm raset, und die Wellen reichen bis zum Himmel. Das Schiff wird an die Küste geschleu dert, und leidet Schiffbruch; die Frau ertrinkt und der Knabe, ihren Armen entrissen, wird auf einem Brette dem Ufer zuges führt. Jocko stürzt.sich in die Fluth, rettet den Kleinen und trägt ihn in seine Hütte. Dort hat sich während dem eine Schlange eingenistet, und fällt, über das Kind her. Der Affe entreißt es ihr, und flüchtet sich auf die Felsen, wo er in Si - cherheit zu seyn glaubt. "Dort sehen ihn die Matrosen mit dem Knaben; sie schießen noch ihm, und der getreue Affe stirbt zu den Füßen feines Herrn. Das ist der Stoff, aus dem die Porte Saint-Martin ein Melodrama gebildet hat, das zu sehen gang Paris sich drängte.

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Redacteur: Joseph Freyherr von Har magr. Gedruckt und im Verlage ben Franz Ludwig.

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Archív

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 16. Jänner 1826.

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Statistische Blicke auf Galizien und Los 47′ 20′′ und 44° 20′ 15′′ der östlichen Länge gelegen, enthält nach Angaben, die als officiell betrachtet werden können 1518, 10/64 □ Meilen. Es ist somit hinsichtlich ihres

domerien.

Galizien ist für Europa, ja selbst für viele Bewohner Areales unter den österreichischen Provinzen die zweyte,

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der großen, schönen, österreichischen Erbmonarchie noch eine indem nur Ungarn etwas weniger als 2 1/2 so groß ist. wahre terra incognita, und doch verdient dieses herrliche, Dagegen sind alle übrigen Provinzen merklich kleiner, so mit Naturproducten aller Art reichlich gesegnete Land, um Siebenbürgen um 472, Böhmen um beyläufig 594, die Miständlich und genau gekannt zu werden, weil in demselben, litár - Gränze um 650, das Lombardisch Venetianische Kös durch mehrere Bevölkerung, zweckmässigere Vertheilung ders nigreich um 691, Österreich mit Salzburg um mehr als selben, und Einführung eines höheren Grades von Landes- 788, Jllyrièn um 899, Tyrol um 997, Mähren sammt Schles cultur, für das Land selbst sowohl, ais für die angränzenden sien um 1027, Steyermark um 1117, Dalmatien um ja sogar die entferntesten Staaten Europens, fo viel Ges mehr als 1243 Meilen, und Galizien nimmt somit mehr meinnütziges und Gedeihliches geschehen kann. Die von mehr als den siebenten Theil des Areales der ganzen Monars reren Gelehrten und Reisenden mitgetheilten Bemerkungen die ein. Galiziens Gränzlinie, die im Ganzen bey 315 find dermaßen zerstreut, daß es schwer wird, auf die Spus Meilen (kleinere Krümmungen der Flüße und der südlichen ren derselben zu kommen. Nur erst in der neuesten Zeit Linie nicht gerechnet) beträgt, berühret im Norden Preu. theilte der für die Wissenschaften viel zu früh verstorbene ßen, Krakau, Pohlen und Rußland, im Osten Rußland Herr Carl v. Hüttner, Professor der Statistik an der und die Moldau, in Süden die Moldau, Siebenbürgen Universität zu Lemberg, in einem nicht weit über die Gräns und Ungarn, im Westen das österreichische Schlesien und zen des Landes gekommenen Kalender, für das Jahr 1822 Krakau.

einen mriß der Statistik von Galizien den deutschen Be

Der geographischen Lage nach, sollte der größte Theil wohnern des Landes mit, welder aus so reinen und sichern Galiziens, mit Böhmen und Mähren, die unter dem 49° Quellen geschöpft, und so gediegen behandelt ist, daß wir aber gelegenen Theile, mit Österreich, dem nördlichen Ungarn selben diesem Auffage mit der größten Beruhigung zum und dem nördlichen Siebenbürgen gleiches Klima haben, Grund legen können. Die nachfolgende Skizze ist nicht allein nicht nur, daß in Galizien das Klima durchgängig geeignet, auf den viel umfassenden Nahmen einer Statis merklich rauber ist, als in andern unter demselben Breitenstik Anspruch zu machen, ste hat nur eine oberflächliche grade liegenden Puncten der österreichischen Monarchie, Kenntniß des Landes und seiner Vorzüge zur Absicht, und wozu auf der einen Seite die Luftströmungen aus Norden, den Wunsch zum Zwecke, daß diese Eigenschaften allgemein auf der andern Seite die karpathischen Gebirge, so wesentanerkannt werden möchten. lich beytragen, so leider auch die allgemeine Regel, daß es

im Süden wärmer, als im Norden, kaum irgend so viele

Das Königreich Galizien, eigentlich Halicz und Ausnahmen, als in diesem Königreiche und viele südliche Wladimir, auch Rotbreuffen genannt, mit Inbegriff nahe an den Karpathen, oder in denselben gelegenen Striche der Bukowina, zwischen den 49° 25′ und dem 56° find rauher, als die nördlichen. Zwar findet auch in Galic 46 40 der nördlichen Breite, und zwischen dem 36° zien, der regelmäßige Wechsel der vier Jahreszeiten statt,

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