Obrázky na stránke
PDF
ePub

wie für das ganze österreichische Kaiserhaus die heißesten der Zwecke des Vereins eine schriftliche Dankbezeigung zu Wünsche und Gebethe zum Himmel zu schicken.

überreichen, welche Sr. Ercellenz in den schmeichelhaftesten Ausdrücken erwiederten, mit beygefügter tröstlicher Versio cherung, auch in der Entfernung, alles was in Ihren Kräfs ten liegen würde, zur Emporbringung des Museums beytras gen zu wollen.

Nach Beendigung des vom ersten Curator, dem Prâ laten des Stiftes Wilten, abgehaltenen Gottesdienstes be gaben sich alle Vereinsglieder in den Sigungssaal des Ver waltungs- Ausschusses, wo zuerst das von Er. K. Hoheit dem durchlauchtigsten Protector erlassene höcßte Handscrei. Da nach dem §. XX. der Statuten der jeweilige Lans ben sammt der hierauf im Nahmen des Vereins an Höchst desgouverneur zugleich oberster Vorstand dieser vaterländi. demselben gefertigten Dankadresse vom Sekretär des Auss schen Anstalt ist, so säumte der Ausschuß nicht, nach erhals schusses, Johann v. Reinhart, vollen Inhaltes abge tener officieller Anzeige von der Ernennung des bisherigen lesen wurde. Herrn Vicepräsidenten, Friedrich Grafen von Wilczel, Unmittelbar darauf geschah die Enthüllung des Bild zum Gouverneur von Tyrol und Vorarlberg, Hochdemsels niffes Sr. K. Hoheit, das bis dahin verdeckt geblieben war, ben sogleich die schuldige Aufwartung zu machen, um Sr. und dessen sprechende Ähnlichkeit in Verbindung mit der Excellenz im Nahmen des Vereins ehrfurchtsvoll zu bitten, schönen Colorirung und Dekoration den Eindruck noch er als Vorstand die oberste Leitung desselben gefälligst über. höhte, den dieser rührende Act schon an und für sich auf nehmen zu wollen, was auch Sr. Excellenz mit größter die Herzen der Anwesenden zu machen geeignet war. Bereitwilligkeit zuzusagen, und dem Vereine jede mögliche

[ocr errors]

Die Feyerlichkeit endigt sich mit einer von dem E. E. Unterstüßung zuzusichern die Gnade hatten. Rath und Profeffor, Ritter von Mexfi vorgetragenen Was die übrigen Mitglieder des Verwaltungs. Aus. Rede, worin derselbe den gegebenen Anlaß benügte, um schusses betrifft, waren dieselben bey der leßten, am 28. April den gegenwärtigen Zustand des Museums mit allen Bedin, v. J. gehaltenen Generalversammlung des Vereines sämmts gungen seines künftigen Gedeihens treu darzustellen, und lich in ihren bisherigen Functionen auf ein Jahr wieder bes dadurch den hier und da noch schlummernden Sinn zur thår stätiget worden. Nur die Stelle eines Cassiers, welche Herr tigen Theilnahme an einem so gemeinnüßigen Institute zu Graf Johann v. Trapp nicht länger beybehalten zu können wecken oder noch mehr zu beleben. Der Ausschuß, welcher sich erklärt und daher um Abnahme derselben die Bitte gee wünschet, daß die in dieser Rede ausgesprochene wichtige stellt hatte, übernahm zu Folge der auf ihn ausgefallenen Wahrheit von allen Vaterlandsfreunden wohl beherziget Wahl, der Herr Bürgermeister von Innsbruck und Verord. werden möchte, findet sich bewogen, dieselbe nach ihrem nete der Städte bey der perennirenden ständischen Activität, ganzen Inhalte in der Beylage III. diesem Berichte an, Felix v. Riccabóna; die Rechnung des austretenden zuschließen. Caffiers, Grafen v. Trapp, wurde vom Ausschusse genau Während der Verein in dieser höchst erfreulichen Feyer revidirt, und da dieselbe ganz in Ordnung befunden wors einen neuen mächtigen Impuls zu fernerer Wirksamkeit ers den; dem Herrn Rechnungsleger die verlangte Erledigung halten in haben sich Glück wünschen konnte, hatte derselbe schriftlich ertheilt.

im Laufe des verflossenen Jahres auch einen sehr großen Auch in Ansehung der aufgestellten Mandatare hat sich und schmerzlichen Verlust zu beklagen, indem ihm die Ges keine wesentliche Veränderung ergeben. Bloß der Herr Rent. genwart und unmittelbare Leitung seines ersten Gründers beamte, Christoph Kaiser zu Bregenz, stellte an den und Stifters, des um Tyrol in so vielfacher Hinsicht hochver. Ausschuß das Unsuchen um die Enthebung von diesem Amte dienten Landeschefs, Sr. Excellenz des Grafen Carl von was ihm um so leichter bewilligt werden konnte, als dasselbe, Chotel entzogen wurde, Hochwelcher von Sr. Majestät da die wenigen im obern Theile Vorarlbergs befindlichen Ver. unserm allergnädigsten Kaiser dem hohen Ruf nach Wien einsglieder ohne Schwierigkeit dem Mandatar zu Feldkirch, erhielt, um dort das wichtige Amt seines Hofkanzlers und. Herrn Gymnasialpräfecten Meinrad Merkl zugewiesen Präsidenten der Studien Hofkommission zu übernehmen. werden konnten, teine neue Wiederbefeßung erfordert.

[ocr errors]

Von dieser neuen ehrenvollen Bestimmung Sr. Ers Herr Dechant Köfler in Reit sah sich veranlaßt, tellenz amtlich in Kenntniß gefeßt, hielt es der Ausschuß um theilweise Aushülfe in den Mandatar - Geschäften zu für seine Pflicht, dem Herrn Hofkanzler noch vor Seiner bitten; wozu sich auch Herr Florian Knoll, Landrichter zu Abreise im Nahmen des von Hochdemselben in das Leben Kigbühel, auf Ersuchen des Ausschusses gefälligst þerbeyließ. gerufenen Vereins für diese bleibende, dem Lande erwiesene Die Zahl der Vereinsglieder belief sich im Wohlthat, so wie für die bisherige erfolgreiche Beförderung Jahre 1824 auf 375; von diesen seither 9 gestorben, 15

[ocr errors][ocr errors]

And ausgetreten, dagegen 27 dem Vereine neu beygetres

[ocr errors]
[ocr errors]

Daß sich übrigens derselbe nicht auf bloßes Sammeln ten. Daraus geht die erfreuliche Erscheinung hervor, daß vaterländischer Kunst und Natur Producte beschränkt, fich die Gesammtzahl der Mitglieder im verwichenen Jahre sondern auch die übrigen seinem Wirkungskreise zugewies um 3 gemehrt habe, und es läßt sich von dem Patrio, fenen Aufgaben zu lösen sich bemühet habe, beweiser sein tismus unserer Landsleute mit Recht erwarten, daß sich die emsiges Bestreben, das Gesammelte so viel möglich, gemeinBahl der Edeln des Landes, die mit Beseitigung kleinlicher nüßig und fruchtbringend zu machen. Rücksichten sich zum schönen Bunde für Beförderung vaters Daher erhielt nicht nur das vor der Hand hierzu bestimme ländischer Kunst und Wissenschaft vereinigen, immer noch te lokale im Universitätsgebäude eine dieser seiner Bestims vermehren werde. mung mehr entsprechende Einrichtung, sondern es wurde

Um den beygetretenen oder künftig noch beytretenden zugleich die Anstalt getroffen, und öffentlich bekannt ges Vereinsgliedern ein ehrendes Zeugniß ihrer rühmlichen macht, daß der Zutritt zu demselben drey Mohl in der Theilnahme an einem so gemeinnügigen Unternehmen zu Woche, Montags, Mittwochs und Samstags, von 9 bis verschaffen, wurde von dem Ausschusse die von der Generals 11 Uhr Vor- und von 3 bis 5 Uhr Nachmittags jedermann versammlung beschlossene Lithographirung der Aufnahm se gestattet werde. In Betreff der ankommenden Fremden ber Urkunden eingeleitet, und durch den Mandatar des kam der Custos den Auftrag, denselben auf ihr Verlangen Vereins und Custos des k. k. Münz und Antikencabinets das Museum zu jeder ihnen beliebigen Stunde zu öffnen. in Wien, Herrn Aloys Primisfer, zu voller Zufrieden. Benannter Hr. Custos, Priester Heinrich von Glau heit des Ausschusses besorgt. sen, welcher bereits im vorigen Jahre auf Ersuchen des

[ocr errors]

Die lithographirten Urkunden befinden sich in den Hän- des Ausschusses alle Donnerstage von 8 bis 9 Uhr öffentliche den aller Vereinsglieder, und verbürgen denselben die in Vorlesungen über die bildenden Künste geges den Statuten des Vereins ausgesprochenen Rechte und An- ben hatte, feßte diese Vorlesungen mit der ihm eigenen sprüche auf das Miteigenthum und die Benütung aller Sachkenntniß und Gediegenheit auch in diesem Jahre fort, Sammlungen des Museums, gegen den Erlag der subscri. und genoß das Vergnügen, dieselben von einem sehr zahl. birten jährlichen Beyträge. reichem Auditorium aus den gebildeten Ständen besucht, und

[ocr errors]

e

*a) auf Vermehrung der Sammlungen

་་

b) auf Besoldung und Remunerationen

c) auf Unterstüßung junger Künstler d) auf Regie Erforderniße und Ein

richtung des Lokals

Zusammen

872 fl.
425 fl.

687 fl. 53 1/2 kr. 2525 fl. 28 fr.

Die Summe dieser lettern beträgt gegenwärtig mit großem ungetheiltem Beyfalle aufgenommen zu sehen. 4148 fl. Davon wurden im Laufe des verflossenen Jahres. Überzeugt von dem wichtigsten Einflusse einer vaterlän verwendet: dischen Zeitschrift auf die wissenschaftliche Bildung und 540 fl. 34112 kr. den Ruhm der Nation, deren Eigenthum sie ist, þatte schon der Gründer des tyrolischen Nationalmuseums die Heraus, gabe einer solchen Zeitschrift von Seite des Vereins als einen der wesentlichsten Gegenstände seines Wirkens und Strebens in dem Entwurfe zu seiner Gründung bezeichnet. Auch die am 13. May 1824 gehaltene erste General, versammlung nahm diesen Gegenstand in vorzügliche Be Es zeigt sich somit noch, wenn alle subscribirten Bey, rathung, und empfahl die Ausführung desselben der Vors träge einbringlich gemacht sein werden, ein Cassa. Über. forge des Ausschusses. schuß von 1622 fl. 32 kr., und mit Hinzuschlagung des Durch die vom lettern getroffene Einleitung, und porjährigen Activrestes von 3574 fl. 57 kr. ein Activfond mittelst der kräftigen Unterstüßung, welche die aus Mit. pon 5197 fl. 29 kr. Den detaillirten Ausweis über alle gliedern des Uus(ģusses zusammengeseßte Redaction von dem Empfänge und Ausgaben wird der Caffier des Vereins der selben erhielt, sah sich nun diese in den Stand gefeßt, den Generalversammlung vorschriftmäßig vorlegen, welche den ersten Band der angekündeten Zeitschrift im Monath May felben einem aus ihrer Mitte gewählten Comite zur genauen 1825 an das Licht treten zu lassen. Prüfung übergeben wird. Überdieß steht es jedem activen Mitgliede frey, davon selbst eigene Einsicht zu nehmen, um fich die beruhigende Überzeugung zu verschaffen, daß der antiquarische Abhandlung des Grafen Benedict von Gio, Verwaltungs Ausschuß die seinen Händen anvertrauten vanelli. Geldbeyträge eben so gewissenhaft als zweckmäßig zu verwenden sich zur strengen Pflicht gemacht habe.

[ocr errors]

Er enthält folgende vaterländische Gegenstände:
I. Das römische Straßenmonument zu Maretsch. Eine

II. Goßwins Chronik des Klosters Marienberg. Frey aus dem Lateinischen überfett von Joseph Röggl.

III. Topographisch. statistische Beschreibung des Tha,

Michael Anderfag ̈von Meran, der zur Antre. les Stubay, entworfen 1808, mit neueren Anmerkungen. tung seiner Reise nach Rom eine Unterstüßung von 100 fl. IV. Das verlassene Bergwerk am Röhrerbühel, von R. W., und später eben so viel für fein dem Museum zum Eigenthume überlassenes Gemälde, die heil. Cácilia voer

Joseph v. Senger.

V. Geognostische Nachrichten über Gebirgszüge in Ty stellend, erhalten hat. rol, gesammelt von dem t. t. jubilirten Domanen Jn. spector Aloys v. Pfaundler.

Joseph Hell von Völs, bey Innsbruck, dem schon voriges Jahr ein jährlicher Beytrag von 100 fl. R. W. aus Vl. Biographie der Künstler Thomas und Joseph Lang. der Vereinscasse auf zwey Jahre bewilliget, und daher auch Dem Ausschusse steht es um so weniger zu, über den im verflossenen Jahre verabfolgt wurde, um seine feltenen innern Gehalt dieser Abhandlungen ein Urheil zu fällen, natürlichen Anlagen zur Bilddauerkunst an der k. Ukademie als die Redaction sowohl als der größere Theil der Verfas, zu München noch weiter ausbilden zu können. fer dieser Abhandlungen mit zu den Mitgliedern des Aus. Um indeffen dem zu großen Zudrang von Bittwerbern scusses gehört. um ähnliche Unterstüßungs - Beyträge vorzubeugen, fand Indessen schmeichelt sich doch derselbe mit der Hoffnung sich der Ausschuß nicht nur bewogen, den Grundsaß aufzus daß auch dieser neuen vaterländischen Zeitschrift eben dieselbe stellen, keinem eine solche Unterstügung zukommen zu lass gütige Aufnahme werde zu Theil werden, welche eine unter sen, der nicht ein entschiedenes Kunsttalent durch das Zeug. dem Titel: „Der Sammler für Geschichte und niß einer öffentlichen Akademie auszuweisen im Stande seyn Statistik in Tyrol" früher bestandene im In- und Aus. würde, sondern auch eine gewisse nach den Kräften des lande einst genossen hat, da beyde in ihrem Zwecke sowohl als Fonds und der Exigenz der Anstalt berechnete Summe all, in ihrem Umfange genau mit einander übereinstimmen, und jährlich zu diesem Zwecke zu práliminiren, welche für dasselbe es sich bey dem hohen und gemeinnüßigen Interesse, welches Jahr in keinem Falle mehr überschritten werden dürfte, ein Unternehmen dieser Art für jeden gebildeten Vaterlands: damit die Hauptbestimmung der Beyträge der Vereinsglie freund nothwendig haben muß, mit Grund erwarten läßt, daß der, welche die allmählige Vermehrung der Sammlungen es der Redaction nie an tüchtigen Mitarbeitern gebrechen were, ist, durch Beförderung eines Nebenzweckes nicht zu sehr de, die aus reiner Vaterlandsliebe sich bereit finden, ihr das beirret würde.

bey mit ihren Kenntnissen hülfreich an die Hand zu gehen. Daß der Ausschuß diese Ansicht stäts zu seiner Richte Noch ein anderes nicht unwichtiges Verdienst glaubt schnur genommen, und keine Gelegenheit versäumt habe, sich der Ausschuß um den Verein dadurch erworben zu haben, dem Museum in jedem Zweige seiner Sammlungen neuen daß er auch in diesem Jahre wieder, wie schon bereits frü. Zuwachs zu verschaffen, wird die nachfolgende Übersicht ber, einen Theil der eingegangenen Geldbeyträge zur Unters dessen, was das Ferdinandeum im verwichenen Jahre theils st üßung junger vaterländischer Künstler verwens durch freywillige Geschenke, theils als Äquivalent oder dete, indem er von der Überzeugung ausging, daß in unserm kaufweise an sich gebracht hat, mehr als genügend anschau. Baterlande auch jest noch so manches junge Künstlertalent, das lich machen.

(Die Fortseßung folgt.)

Die Blindenlehranstalt zu Linz.

aus Mangel an Anleitung in dunkler Verborgenheit schlum. mert zum Leben der Kunst und des Wissens erwachen werde, sobald ihm zur Antretung oder Fortsehung der künstlerischen Laufbahn die unumgänglich nothwendigen Hülfsmittel versschafft werden. Wegen Beschränktheit der Kräfte des Vereins Die Erziehung und der Unterricht der Taubstummen konnten indessen diesem eben so wohlthätipen als in seinen und Blinden gehören unstreitig zu den segenvollsten Bemü Folgen wichtigen Zwecke, im Laufe des vorigen Jahres nicht hungen, welche diesen Unglücklichen wo immer zu Theile mehr als 320 fl. R. W. gewidmet werden. Davon erhiels werden mögen. Wie bedaurungswürdig Knaben und Mäd. ten Unterstügungs - Beyträge: chen aus den genannten Menschenclaffen sind, darf ohnehin

Dominitus Craffonara von Riva, welchem nicht näher bezeichnet werden; auch das ist nicht nöthig, aus Erkenntlichkeit für die von ihm dem Museum überlas, umständlicher zu beleuchten, wie schwer es sey, ihnen Unfene berrliche Copie der Grablegung Christi nach Raphael terricht und Erziehung zu geben. während der Dauer seines Aufenthaltes in der Akademie di Auf welche Art das eine und das andere mit den Laub. San Luca in Rom ein jährlicher Beytrag von 100 fl. W. . stummen hier geschieht, ist in der Beschreibung von Ling jugesichert worden war. (C. 240—251) ousführlich mitgetheilt worden; aber über

dié hiesige Blindenlehranstalt konnte dort (S. 251) und einigen andern merkwürdigen oder wünschenswerthen noch wenig genug gesagt werden, weil sie bey Erscheis Sachen! nung des Werkes erst im Entstehen begriffen war. Um so Den anfänglichen Leseapparat verfertigte sich Pfarrherr erwünschter dürften für viele Leser dieses wichtigen vater, Engelmann selbst aus dünnen Wachskerzchen, alles ländischen Aufbewahrungsblattes einige nähere Notizen seyn, Übrige erwartete er von der Zeit und von der Vorsehung. welche nun in Kürze über die Blindenlehranstalt in Sein Vertrauen täuschte ihn auch keineswegs. Gerührt von Linz geliefert werden sollen. den Anfangsproben der Bemühung der Böglinge und des

[ocr errors]

Schon der Mann ist höchst interessant, welcher die Lehrers that zuersk die für alles Gute so empfängliche und Lehranstalt der Blinden, zu Linz gründete. Er thätige Kloster Oberinn (Mater Ursula, Freyinn ist der anspruchlose und gelehrte Beichtvater der hiesigen von Pauer) alles, was sie zur Aufmunterung der kleis Ursuliner » Nonnen, Herr Joseph Engelmann, wel. nen Schule vermochte. Dann veranstaltete ein alter Schul. cher auch das einzig schöne Gebethbuch schrieb: „d as Les freund des Unternehmers in seiner sehr kleinen Pfarre eine ben des Christen", bereits in zweyter Auflage erschienen. Sammlung und brachte zum einstweiligen Anfange 7 fl. E. Früher Pfarrherr zu Sierning im Traunkreise Sch. Auch diese kleine Gabe war sehr willkommen, und so wurde Engelmann durch das vom hiesigen Consistorium eme mag man sich hier daran erinnern, daß sich schon so manches pfohlene Lehrbuch Klein's *) mächtig angezogen, einen Anfangs gering scheinende, aber in der That vortreffliche Un. Versuch mit dem Unterrichte blinder Kinder zu machen; ternehmen durch kleine Hülfsmittel zu etwas Großen emallein das Vorhaben unterblieb, weil sich kein Blindes von porschwang. „Gleich einem Baume im Verborgenen" wuchs einem unterrichtsfähigen Alter vorfand. Als Engelmann ja der Ruhm des Marcellus (Hor. Od. I, 12.). in der Folge seine Pfarre frey refignirte, und die Stelle Die Neuheit der Sache und die Aufmunterungen der eines Klosterbeichtvaters bey den hiesigen Ursulinerinnen Lehrlinge durch manche kleine Geschenke von ungebannten annahm, erwachte jenes Verlangen neuerdings. Nach man, Wohlthätern spornten den Fleiß der wirklich sehr fähigen Herley Umfragen wurde ihm endlich im Julius 1822 ein kleinen so mächtig an, daß selbst ihr Lehrer über die Forts 6jähriger Knabe zugeführt, mit dem auch der Unterricht schritte, welche sie machten, oft in behagliches Erstaunen auf der Stelle angefangen wurde, aber schon nach 6 Wo- gerieth; denn, bevor noch ein Vierteljahr verging, wußten en bekam der Knabe die bösartigen Flecken, wodurch die sie, die früher noch das Kreuzzeichen nicht zu machen wußten, ganze Sache wieder in Stocken gerieth. In den Jahren alle vorzüglichen Glaubenslehren, eine sehr beträchtliche 1823 und 1824 ergiengen an den Unternehmer zur Realis Menge kleiner Sprüche, Fabeln, und Erzählungen; die firung seines Vorhabens neue Aufforderungen; erstere vom Kinder konnten alles abändern, abwandeln, und analysi, t. t. Mühlkreisamte, legtere von der hohen Landesregie. ren; sie sprachen Zahlen von 12 Ziffern fertig und mit Si. rung in Linz. Hierauf wurden dem Pfarrherrn Engel cherheit aus, und hatten doch nicht mehr als wöchentlich mann am 3. Februar 1824 in seine äußerst beschränkte 18 Stunden, wovon täglich zwey auf das Lesen, eine auf Wohnung zwey Lehrlinge zugewiesen, ein im Zustande der Sprachlehre (hierzu mußten vorzüglich das Lesen dienen) äußersten Verwahrlosung beynahe verwilderter Knabe von 7, und eine auf das Rechnen verwendet wurde. und ein Mädchen von 9 Jahren. Im März kam auch noch Gegen das Ende des July wurde von dem Unternehjener Knabe hinzu, mit dem schon 1822 der erste Verfuch mer der erste Versuch mechanischer Besh á f t i gu n gemacht worden war. Dieß die Entstehungsgeschichte und gen, mit dem Schnüre, Klöppeln gemacht, das der Anfang der Blindenlehranstalt in Linz, und Gelingen davon, war die Veranlassung, daß eine der hiesis neu zu den Hülfsmitteln des Unterrichtes, zu den mechanis gen Klosterfrauen ihre Mitwirkung in 8 bis 9 Arbeitsstun schen Beschäftigungen zu den Resultaten der Prüfungen den die Woche hindurch mit der größten Bereitwilligkeit antrug. Dieses menschenfreundliche Anerbiethen wurde ganz

*) Dieses äußerst schäßbare Werk führt den Titel: „lehr natürlich mit größter Freude angenommen, und gleich der buch zum Unterrichte der Blinden, um ihnen Anfang mit Fransenmachen begonnen, wozu die gütige thren Zustand zu erleichtern, fie nüglich zu Meisterinn nicht nur die Maschinen, sondern auch das Más beschäftigen, und sie zur bürgerlichen Brauch teriale benschaffte (der Nahme der Edlen ist M. Crescens

barkeit zu bilden. Von Johann Wilhelm

Klein, Director des t. t. Blindeninstitute tia, geborne Gräfinn von Seeau, Obermeister in Wien. Mit 6 Kupfertafeln. Wien 1819. Bey rinn der Klosterschule.) Mit dem glücklichsten Erfolge wur. Call Schaumburg und Comp." den auch noch verschiedene andere Arbeiten versucht. Auf

diese Art gedich die Sache unter dem sichtbaren Beystande müthlichen Blinden ein Pfarrer in Ober- Österreich dadurch des Himmels so weit, daß am 24. September 1824 die ein, daß er durch einen sehr geschickten Mechaniker *) meh. erste öffentliche Prüfung gehalten werden konnte. Sie fiel rere sehr gelungene Lese- und Schreibapparate verfertigen zur größten Zufriedenheit der zahlreich versammelten Anwe ließ. Ein ungenannter Priester übergab der Redaction der fenden aus, und tiefe Rührung sprach unverkennbar von hiesigen Zeitung und des Bürgerblattes eine Rede zum allen Mienen. Drucke, deren reiner Ertrag mit 125 fl. E. Sch. ebenfalls dieser Lehranstalt zu Gutem kam.

Die Prüfungsgegenstände waren folgende: A. Religion a) als Gedächtniß. Sache mittelst ause Durch solche wohlthätige Zuflüße, welche sich seit der wendig gelernter Formeln, Gebethe und Katechismus im September 1825 gehaltenen zweyten öffentlichen Prüs lehren; b) als Verstandes- Sache geschichtlich; c) fung abermahls mehrten, fab sich der Unternehmer in den als Herzenssache durch Sprüche und Lieder. Stand gesezt, theils die nöthigen Kleidungsstücke für die B. Buchstabenkennen: Buchstabiren (auswendig und ganz mittellofen Blinden, theils andere Lehrapparate (z. B. mittelst fühlbarer Buchstabe) Syllabiren und Lesen, alles den immerwährenden Kalender für Nichtsehende mit erhas in erhabener Latein. Schrift. bener fühlbarer Schrift gedruckt 2c.) beyzuschaffen; und in

C. Rechtsschreibung und Sprachlehre, durchaus deß auch einige wohlthätige Vorkehrungen für das erleich. practisch in einer beträchtlichen Anzahl von Sprüchen und terte Fortkommen seiner Lehrlinge in der Folge zu treffen. Erzählungen. Nun müssen wir aber auch noch die Gegenstände auf. zählen, welche bey der zweyten öffentlichen Prüfung im J. 1825 behandelt wurden.

D. Greiben, das große lateinische Alphabet.

E. Rechnen, Zählen und Zahlen - Aussprechen; die vier
Rechnungsarten in leichten Beyspielen, vorzüglich im
Kopfe, doch auch mittelst tastbarer Ziffern.

Das Fortschreiten der Böglinge erlaubt uns folgende vortheilhafte Darstellung":

F. Kenntniß aller Maße, Gewichte und Münzen A) Religion mittelst Erzählungen und auswendig gelerns von gewöhnlicher Art. ter Sprüche.

G. Die Anfangsgründe der Erdbeschreibung. B) Lesen erhabener Schrift sowohl im lateinischen als Linz, seine Lage, Abtheilung, Pläße, Gässen, vorzüg. liche Gebäude u. f. w. nach Pillwein.

H. 3eitkunde nach Uhr und Kalender.

deutschen Current.

C) Schreiben mit lateinischen Buchstaben durch Hülfe der
Schreibformen.

1. Einige Handarbeiten: Klöppeln, Fransenmachen, Band. D) Rechnen im Kopfe und mit tastbaren Ziffern, die weben und Knüpfen (Schnüre.)

Mit dem Anfange des Wintercurses (1824 — 25) kam

vier Rechnungsarten in genannten und ungenannten Bahlen.

noch eine neue Schülerinn hinzu, welche sich aber das Ab. E) Deutsche Sprächlehre.'

1

che, Lieder und Erzählungen (über hundert kleinere und größere.)

G) Naturkunde, die nothwendigsten Vorbegriffe zur Naturlehre, Naturgeschichte und Gewerb so kunde.

gängige bald eigen machte, weil sie schon früher die öffent. F) Gedächtniß. Übung durch auswendig gelernte Sprü« liche Klosterschule besucht hatte. Die ganze Blindenschule besteht also jeßt aus vier Lehrlingen. Sie sind: 1) Anë ton Peifel, ein vaterloser gjähriger Knabe von vorzugs lichen Anlagen; 2) Johann Kreiner, ein Knabe fast gleichen Alters, ebenfalls vaterlos, mit nicht minderen Fär higkeiten ausgestattet; 3) Katharina Frosch, wieder H) Erdkunde, vorzüglich des Wohnortes und des Bar ein verwaisetes Mädchen von 12 Jahren mit trefflichen Fäþigkeiten, und 4) Magdalena Schmidinger, ein 1) Zeitkunde mittelsk Uhr und Kalender.

sehr fleißiges Mädchen von 16 Jahren, welche den besten Fortgang macht.

Nach der ersten öffentlichen Prüfung und im Laufe des Jahres 1825 mehrten sich die Anzahl der Gönner dieser Lehranstalt. Menschenfreunde der Provinzial. Hauptstadt Linz spendeten ansehnliche Gaben; vorzüglich tharen dieß mehrere Priester in der Stadt und auf dem Lande. Auf das Thätigste wirkte zur Bildung der stets frohen und ge

terlandes der Blinden.

* Dieser ist der wadere Leinwanddrucker, Auguftin Schweiger zu Hofkirchen. Ich lernte ihn zu Pfing ften d. 3. auf einem Ausfluge nach Efferding, Gries kirchen, Tollet, Hofkirchen, Roith, Taufkirs chen, Neumarkt und Kalham im Hausrud. Kreise kennen, und werde bey einer andern Gelegenheit in diesen geschäßten Blättern über Schweiger ic, etwas Umständlicheres mittheilen.

« PredošláPokračovať »