Obrázky na stránke
PDF
ePub
[merged small][ocr errors]

voraus gehen müssen, find mit einer Klarheit und Einfachheit Herschel und Schröter unsere Kenntnisse des Himmels bereiz des Vortrages abgefaßt, die hier vorzüglich gefordert wird. chert haben. Dieses Buch ist seiner Natur nach das populäreste Schon in den beyden ersten Capitelu werden die vorzüglichsten und zugleich das angenehmste von allen, und ohne Zweifel für Sähe, auf die es eigentlich ankömmt, kurz und bündig zusams jeden Leser, der für Gegenstände dieser Art Sinn hat, vom mengestellt und das nächstfolgende dritte sucht die, in den vor- höchstea Interesse. In ihm werden alle die schönen Entdeckuns her gegangenen, populär vorgetragenen Gegenstände sofort auch gen aufgezählt, welche uns die Fernröhre an den Körpern des wissenschaftlich zu erläutern und zwar auf eine doppelte Art, Himmels geoffenbaret haben, mit stäter Rücksicht auf das erstens durch Zeichnungen und den Globus und dann Seite 41 Neueste, wodurch die Wissenschaft erst in unsern Tagen ihre durch die Anwendung der Analyse, wo das erste Mahl der Gränzen so bedeutend erweitert hat. Ich zeichne hier vorzüglich Reichthum und die Kürze dieser trefflichen Sprache durch Beys aus, die Bestimmung der Sonnenparallore durch Halley S. 30, spiele gezeigt wird. Vorzüglich bemerkenswerth ist hier die Dar. die Temperatur. Berschiedenheit auf der Oberfläche der Erde stellung von der Größe und Gestalt der Erde S. 52, von den S. 64 bis 68, den Anblick des gestiraten Himmels und der Erde Eigenschaften des Lichtes S. 66, von dem Nußen des Mondes von dem Monde aus gesehen S. 89 bis 91, die Bewohner JuS. 83, die Geschichte der Entdeckung der Aberration S. 138, piters und seiner Satelliten S. 122 bis 126, die Bewohner der die launige Erklärung der Kegelschnitte S. 181, die gedrängte Kometen S. 174, 195 und 211, ihre geschichtlichen Zusammens Biographien Neutons und Keplers S. 225, besonders mit ihren treffungen 199, Folgen ihres Anstosses an die Erde S. 203. sie beyde umfasseuden Schluße u. dyl. Große Ansichten in einem reißenden Style gezeichnet, ents

Nachdem so die Erscheinungen des Himmels im Algemeis hält das 12. Capitel über die Größe des Weltsystems, über die nen dargestellt worden sind, wird nun im zweyten Buche Anzahl, Entfernung, Gestalten und andere Eigenschaften der Die Ursache derselben, die allgemeine Gravitation aufgesucht Gestirne. Besonders ausgezeichnet, aber hier keines Auszuges und die Folgen dieses durch die ganze Natur herrschenden Ge- fähig, sind endlich die beyden Capitel 13 und 14 über den seßes mit der hier nöthigen Vollständigkeit entwickelt. Zuerst Ursprung und die Dauer des Planetensystemes, mit welchen werden die Störungen der Planeten überhaupt betrachtet, dann der eigentliche astronomische Vortrag der Wissenschaft auf ein die der einzelnen entwickelt und endlich die Wirkungen der ge, anziehende und lehrreiche Art beschlossen wird. Wir rathen den. genseitigen Anziehungen der Himmelskörper auf das Vorrücken jenigen Lesern, die die Astronomie nach einem, leider noch im. der Nachtgleichen, auf die Liberation des Mondes, auf Ebbe mer sehr gewöhnlichen Vorurtheil für zu schwer halten, als und Fluth des Meeces u. f. w. auseinander gefeßt. Wenn man daß sie mehr als das Eigenthum einiger wenigen Auserwählten früher allgemein glaubte, daß Gegenstände dieser Art keines seyn könne, an, besonders die vier ersten Capitel dieses Bu gemeinfaßlichen Vortrages fähig sind, so erscheint dieser Glaus ches zuerst zu lesen und wir sind der festen Überzeugung, daß be jest als ein grundloses Vorurtheil, da durch die Bemühung es keinen unter ihnen geben wird, der nicht dann sich entschliedes Verfassers dieses zweyte Buch an Verständlichkeit sogar das ßen könnte, die aufmerksame Lectüre des ganzen Werkes zu erste hinter sich zurück läßt; besonders interessant ist die Dar. unternehmen und sich von den wenigen Dornen, die nua eiu stellung der Perturbationen im Allgemeinen Seite 244 bis 260, mahl unvermeidlich siod, nicht abhalten zu lassen, um auch die auf die wir hier vorzüglich aufmerksam machen, so wie ferner Rosen zu pflücken und sich so gewiß sehr hohe und unerwartete die der säkulären Gleichung des Mondes S. 281, von der Ver. Genüsse zu verschaffen. Wer von ihnen dann Kraft und Luft änderlichkeit der Dauer des Tages S. 287, mit den Folgerun. fühlt, weiter zu gehen, für den, aber auch nur für den ißt dann gen auf S. 290 u. dgl., von der Rotation des Saturnringes das vierte Buch noch übrig.

S. 344, von der jegt leider wieder herrschenden Krankheit der Wer sich fragt: Aber wie ist man dann zu allen den herr
Meteorologie S. 434 und endlich die lannige Darstellung von lichen Entdeckungen gekommen, die jeßt der Stolz und die
Ärolithen S. 442.
Ehre des menschlichen Geistes auf eine so erhabene Art, wie

Nachdem so in den beyden ersten Büchern das eigentlich in keiner andern Wissenschaft mehr, beurkunden, der findet die Wissenschaftliche der rechnenden Aftronomen erschöpft worden Antwort in diesem vierten Buche, in welchem der Leser mit den ist, geht der Verfasser in dem dritten Buche zu den höchst Jastrumenten und mit den Berechnurgsmethoden der Astrono: interessanten Entdeckungen der sogenannten beschauenden Astro. mie bekannt gemacht wird, und welches als eines der gehalte nomie, oder zu den Entdeckungen über, durch welche besonders vollsten und erschöpfendsten Lehrbücher der practischen Astrono.

mie angefehen werden kann, da es vollständig alle wichtigen vaterstuhls der Åkademie, aus denen er sich jekt wieder auf Geschäfte umfaßt, welche auf einer Sternwarte vorkommen. das bewegte Meer der Bühne stürzt. Dieß Mahl hat er eine Französinn, die „Jungfrau von Orleans", zu seiner Heldinn Wenn ein Werk dieser Art seiner Natur nach nur die vorzüg erwählt, und mit ihrer Hülfe einen vollkommenen Sieg erruns kichen, und eben deßhalb nur schon bekannte Methoden zu ent. gen. Es ist nicht an der Zeit, untersuchen zu wollen, ob diese halten pflegt, so wird es nicht überflüßig seyn, zu bemerken, Johanna d'Are zur Arißotelischen oder zur Shakespearschen daß dieses leste Buch des vorliegenden Werkes durch mehrere Schule gehöre? Der Inhalt des Stücks ist folgender: Johanna ist seit vorzügliche, ganz neue, und dem Verfasser eigenthümliche Ver. fechs Monathen in englischer Gefangenschaft. Man erblickt fahren wahrhaft bereichert worden ist. Hierher gehört z. B. seine sie schlummernd im Kerker, mit Fesssein bedeckt. Adhemar un. Behandlung der Multiplikationskreise, Bestimmung des Colli. terhält sich mit dem Kerkermeister über die Mittel zu ihrer mationsfehlers der firen Kreise, Rectification des Ãquaterials, Befreyung. Die Jungfrau träumt laut und in schönen Bestimmung der Polhöhe durch den Polarstern in jedem Puncte Versen von ihrer Heimath, und will`von Flucht nichts hören. Bedford ist um seinen Ruhm besorgt, wenn er sie als Here feines Parallelkreises, Bestimmung des Weges, des Mondschat. verdammen läßt, ohne sich von der Wahrheit der Sache über. tens bey Sonnenfsinsternissen auf der Oberfläche der Erde u. s. w. zeugt zu haben. Philipp von Burgund dringt in ihn, das Urs Die Erscheinung diesee, auf eine so angenehme Weise bes theil auszusprechen, worüber sich der Andere entrüftet und ihm lehrenden Werkes, dessen Verbreitung im In- und Auslande die verlerne Schlacht bey Orleans vorwirft. Ein Officier ver, kündet ihnen die Nähe des Feindes, und diese Nachricht vers bey der Eleganz, mit welcher der achtbare und uneigennüßige söhnt sie wieder. Ein Greis und zwey Mädchen erscheinen Verleger selbes ausstattete, empfehlungs- und wünschenswerth Johannens Vater und ihre Schwestern. Ersterer ist in Ver. ist, und die Ankündigung und das Beginnen außerordentlicher zweiflung darüber, daß man ihm, unter dem Versprechen, Vorlesungen über populäre Astronomie an der Universität hatte seine Tochter zu retten, eine Bescheinigung über ihre angebli. che Gemeinschaft mit dem Bösen abgelockt habe. Der Jnqui, die angenehme Folge, daß gegen alles Vermuthen eine Zahl itor, der hier zum Seueshall geworden ist, will, dem Satan Miltons gleich, sein Glück aus Nuinen erheben. Das Gericht

[ocr errors]
[ocr errors]

von mehr als anderthalb Hundert Zuhörer des verschiedensten Alters und aus allen gebildeteren Ständen sich in dem Hör- versammelt sich unter Bedforts Vorsiß. Die Gefangene erscheint faale versammelt und mit der gespanntesten Aufmerksamkeit an und erzählt den Nichtern ihre ganze Geschichte. Diese Tirade ist sehr schön. Die Richter werden gerührt; aber der Inquist. diefen fehrreichen Vorlesungen Theil nimmt, welcher Eifer um tor zeiht die eigene Anklage des Vaters der Jungfrau. Plößlich so mehr belohnt werden wird, als bey der gewohnten Groß. erscheint dieser und schreyt um Gnade und Erbarmen. Er fällt muth Seiner Majestät unseres Allergnädigsten Kaisers und vor der Gefangenen nieder und fleht um ihre Vergebung. Diese Herrn die Sternwarte an der Universität eben jeßt und bis die Scene ist sehr dramatisch. Die Richter zögern, und Bedford angetragene neue erbauet werden kann, zweckmäßig umgestal. weiß nicht, wie er entscheiden soll. Im vierten Aufzuge ist Jo.

hanna noch von der Wache umgeben; da biethet ihr der Herzog tet und eingerichtet wird, um die durch eben die Liberalität des von Burgund seinen Beystand und seinen Einfluß an, wenn sie Allerhöchsten Hofes angeschafften Postbaren Instrumente gehör zu ihm übergehen will. Sie stößt ihn mit Verachtung zurück rig anzuwenden. Diese Zuhörer werden also die ersten seyn, und er entrüßtet sich darüber. Von Johanna's Beredsamkeit bewelche das belehrende Vergnügen genießen können, mittelt slegt, nähert sich der Herzog dem König Carl wieder. Johanna dieser neuen Werkzeuge die einzelnen Schönheiten des gestirns ten Himmels und des ganzen erhabenen Weltgebäudes zu bes trachten und zu bewundern.

Miscetten.

D.

muß ihr Todesurtheil knieend anhören. Burgund nimmt sich ihrer an, und zwingt Lionnel, sich mit ihm zu schlagen. Dieß Gefecht bleibt ohne Erfolg, und im fünften Act sieht man den Scheiterhaufen, den Johanna besteigen muß. Sie entwickelt über sich ihre Fahne und stirbt mit den Worten: „Gott gab sie mir, ich bringe sie ihm wieder!"

Zu Pompeji hat man vor Kurzem zwey sehr merkwürdige

Die erste Vorstellung der „Cleopatra”, zu Paris, wurde vor Frescogemählde entdeckt, die vollkommen wohl erhalten und einigen Monathen für ihren Verfasser, den neuen romantischen von sehr richtiger Zeichnung und glühendem Colorit waren. Akademiker Soumet, das, was für diese stolze Königinn selbst, Sie stellen die „dem Achill entrissene Brifeis“ und „die Hoch. der Verlust der Schlacht von Actium gewesen war. Zum Rückzuge zeit der Thetis und des Peleus" dar. Die Kenner betrachten genöthigt, flüchtete er sich in die offenen Arme eines Groß, fie als zwey der unschäßborsten Stücke des Alterthumë.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franj. Lud :o 1 g

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

Reichs-Baron,

Der böhmische Reichs, Baron, Gubernator feines hatte den Genuß von Prachatis mit den dazu gehörigen Hauses, Oberst Burggraf und Ritter des goldenen Dörfern, während Wilhelm nach der Hand auch Win.

[blocks in formation]

terberg, Drstawiß, Lechniß, Rados Hiß, Teins les, Liebiegit, Raudniß, und die denselben eine verleibten Bestandtheile, theils erkaufte, theils einlöste, ohne die Besitzungen der Stifte, Hohenfurth, Gole denkron, Wittingau, Krumauu. f. w. anzufüh

Wohl ist es wahr, daß keiner der Rosenbergisch en ren, die in feinem Gebiethe lagen, und nach der Sitte

[ocr errors]

[ocr errors]

Dynaften in solchem Glanze sich gezeiget, als Wilhelm jener Zeit, zu den seinigen gezählt wurden: so daß er, es that. „Sehr glücklich sagt Balbin, der diefem wenn von jedem Hause nur ein einziger Söldner gefordert Gegenstande das ganze 27. Cap. feiner Hist. natur. Boh. worden wäre, binnen vier Wochen ohne Schwierigkeit mehr widmete, und den wir hier mit einigen Einschale als 10000 Mann hätte ins Feld stellen können. (Die Ros tungen selbst sprechen lassen wollen : — preise ich mich senberger, Chronik sagt in dieser Beziehung: „Anno von selbst und ohne Vermuthen, fast alle Gedenkbücher 1551 sind die herrschaftlichen und klösterlichen Unterthanen des mächtigen Rosenberger, Stammes erhalten zu bas gezählt und geschäßt worden. In der Herrschaft Witting au ben, so daß ich sage es kühn, beynahe nichts abgeht, sind gefunden worden 1337 Angeseffene im Wittingauer was über denselben gefagt werden könnte. Indem die Bor. Kloster 261 im Borowaner Kloster 11 — Anno 1553 zeit des Vaterlandes dadurch ungemein beleuchtet würde, sind die klösterlichen Güter geschäßt worden für 20045 wünsche ich es ernstlich, womit diese der Rosenberge Shock Meiß. die Unterthanen aber 15983 Schock. Das Gola · so würdigen Jahrbücher, zur allgemeinen Kunde gelangten. denkroner Kloster ist geschäßt worden 300. Schock, die Uns Vorläufig will ich Einiges aus den Rechnungs. Büchern terthanen 5472 Scock. Das für H. Wilhelm an der des H. Wilhelm anführen, und zwar insbesondere die Prager Burg glänzend erbaute Haus, hatte nach Brzes Zahl feiner Unterthanen. Nachdem er im Jahre & ans Zeugniß, 4500 cock m. (vermuthlich sammt der 1551 das gefeßliche Alter erreicht hatte, übernahm er die Einrichtung) gekostet. (das frühere war sammt der Burg erblichen Besigungen seines Vaters, (wegen dem Senio, im Jahre 1541 eine Beute der bekannten Feuersbrunit ge= rate, eigentlich seines Vorgängers in der Gubers worden.) Da somit Peter der Hinkende, als Guber. natur) in denen an der Zahl folgende Bürger, Bewohner nator, dasselbe nicht mehr bewohnen konnte, miethete er und Landleute, (die seit dem noch weit zahlreicher geworden) sich eine Wohnung auf der Altstadt, in der Zeltners sich befanden. In Krumau. 3209. in Wittingau Saffe, ben der goldenen Wage, im Hause des in Rosenberg 746 — Blasius von Breffot, das einst dem H. Trczka in Helfenburg 713 - in Chaustnik 877. in gehört hatte und begann im Jahre 1545 den ganz neuen, Milzin 213 — im Ganzen 8842 Angefeffene, wie durch 5 Jahre dauernden, und erst nach seinem Tode unter man sie nennt. Und doch war dieß nur der dritte Theil der den Vormündern vollendeten Bau des noch bestehenden NorRosenbergischen Besitzungen. Denn seine Schwester senbergischen Hauses auf dem Hradschin Nr. 185,Anna, Gemahlinn des H. Joacim von Neuhaus mit dem Wilhelm selbst, später auch das benachbarter

1337 in Grazen 1747

[ocr errors]

unter

chwambergische Haus verband, und welches gegen den Schüßen mit Armbrüsten, erhielt jeder Sieger vom wärtig das ältere fürstlich Schwarzenbergische genannt H. Wilhelm 150 Thaler, die 75 Dukaten, wird, nicht aber, wie iffner sagte, wo gegenwärtig den Schüßen mit Büchsen, jeder einen goldenen Becher, das Gebäude des Damenstiftes steht.” Im Jahre oder wenn er es vorzog, 250 Thaler, unter dem Wett. 1550 wurden dem H. Wilhelm nach Angabe der Rech rennen zu Pferde, jeder Sieger 400 Thaler, im Kampfe nungen, aus dem Hausscaße 150 Talente Silbers zur Ans der Hunde wurden für jedes Paar der Sieger, 250 Tha. schaffung von silbernen Tellern und Schüffeln zuge: ler gegeben, -julegt erhielten auch die Sieger im Hahs fender. Was soll ich nun von seiner Gastfreund nenkampfe, für jedes Paar 1000 Karpfen zum Lobne. Be Ích oft, und von seinem wahrhaft königlichen Prunke solossen wurven diese Kampfspiele mit einer großen eisers sagen? Recht oft hat er Kaiser, Könige, Erzherzoge, Kur. nen Wurfscheibe, und wer diese am weitesten zu wer fürsten, ja gewissermassen sogar den gesammten böhmischen fen vermochte, erhielt 100 Thaler. Wieviel tausende von und mährischen Adel, zu Gastmahlen, Spielen, und ähns Dukaten wurden auf solche Weise in wenigen Tagen durch lichen edlen Unterhaltungen geladen. Mehrere Beyspiele Gastereyen und Spiele verschwendet, wenn es sonst eine der Art enthält die bey mir vorhandene, doppelte, von zwen Verschwendung genannt werden darf, daß ein reicher Fürst verschiedenen Verfaßern entworfene Rosenberger Ges sie verschenkte. Dadurch, besonders aber durch seine Herablas. schichte, wie auch das von W. Brzezan verfaßte Leben sung und Güte, hatte Wilhelm die Herzen Aller so sehr desselben. Am 16. April 1561 kam in Folge einer geschehe, für sich eingenommen, daß man den hoch betheuerten Wunsch nen und huldvoll angenommenen Einladung, der geliebte des böhmischen und mährischen Acels, er möchte noch lange Sohn Kaiser Ferdinand des 1. Erzherzog Ferdinand für denselben leben, recht oft zu hören Gelegenheit hatte, mit einem zahlreichen Gefolge des Adels, zu Weßely da er die einzige Stüße und Zuflucht für die ärmeren aus einer Bestßung Wilhelms, an. Ihm und den übrigen demselben gewesen. Übrigens entschuldigt gewissermaßen hohen Gästen zur Luft, hatte dieser schon früher eilig an auch schon der, Reichthum selbst, seine Freygebigkeit. Denn, mehreren Orten der Stadt, in den Wiesen, Wäldern, und was bey einem weniger bemittelten, fchon eine Ausartung Thälern, eine große Zahl von mannigfaltigen Gebäuden er derselben wäre, kann bey einem weit reicheren, das gezie richten lassen. Am 17. und 18. waren die Jagden, dann mende Maaß nicht überschreiten. (Wie klein erscheinen in eine so glanzende Mahlzeit, wie ich sie bereits beschrieben, dieser Hinsicht, die in der Rosenberger Chronik (nähmlich jene bey der dritten Vermählung) hierauf Sweis des Probstes Herrimann, so hoch berechneten Schulden ? bensgießen, und Unterhaltung mit verschiedenen Brettspies — Iselin verfiel in den entgegengeschten Fehler, indem len im Freyen. Darnach wurden zwey Bären geheßt, welche er (in seinem Vericon) fagte: „Wilhelmus, erster nicht ohne Rache und vielen Verwundungen der fie verfol. Fürst von Rosenberg, habe seinem Bruder genden Hunde, dennoch diesen unterlagen. Um 19. war Pegw, Fürsten von Rosenberg, einen gro ein Pferderennen,, andere aber schoßen mit Armbrüsten nach ßen Schaß hinterlassen." Was mit historischer der Scheibe, während Wilhelm die Sieger mit kostbar Wahrheit, bloß auf die erblichen Besigungen bes ren Belohnungen krönte. Dann wurden 10 Paar Hähne ge- zogen werden kann.)

gen einander gehegt, die bis aufs Blut gekämpft. Darauf Die Rosenbergischen Handschriften geben meh, folgte das Ringen und Wettrennen zu Fuß nach Art der rere Jagden und Spiele der Art, und so glänzend beschlossen Römer. Den Beschluß machte die Aufnabine des jüngeren an, wie ich es bereits beschrieben, besonders in den Jahren Adels in die Gesellschaft oder Brüderschaft der Jagd, zu 1553, 1554, 1566 als die Fürsten Orsini aus Italien ihn welchem Zwecke alle Betreffenden, die gewöhnlichen Schläge besuchten, dann in den Jahren 1567 1570 und am 5. Jung auf den Rücken (mit der Fläche des Hirschfängers, wie beym 1585. Um 5. October des leßteren Jahres hatte Wilhelm Ritterschlag) erhielten. Am 20. April gegen den Abend, das Vergnügen, daß mit ungemein hohen, darauf gefeßten Bes wurde ein ungeheurer Bär erlegt. Der übrige Theil des lohnungen, seine eigenen Hunde, im Wettlaufe alle anderen Tages war der Ruhe und dem Trunke gewidmet (Wilhelm weit übertrafen. Im Jahre 1586 wurde bey großer Zahl von selbst trank mit Ausnahme eines einzigen Falles in seiner Gästen and mit ungemeinem Aufwande, wieder gejagt, wie letzten Krankheit, keinen Wein) Am 21. April wurde ein auch im September 1589 zu Kratoch wil (beŋ Netolių) no größerer Bár mit Raketen geheßt und dann getödtet. unter Einladung eines zahlreichen Adels ous Böhmen und Einen herrlichen Anblick gewährten auch 15 Paare von Jagds Mähren; während auch alle übrigen Gäste nach ihrem Stande und Windhunden, die mit einander einzeln kämpften. Unter empfangen wurden, und sich höchst angenehm belustigten.

Die in meiner Hand sich befindenden Rechnungsbücher schlafen könnte, als im Schooße eines Jeden aus ihnen. deuten an, es sey bey H. Wilhelm gleichsam zuw Ges Cornova a. a. D.” —)

febe geworden, zu jeder einzelnen Mahlzeit 300 Shock

[ocr errors]

[ocr errors]

[ocr errors]
[ocr errors]

Welche Summen mußte er nicht auf die ihm aufgetras meißnisch zu verwenden. Daß aber einige derselben noch weit genen Gesandtschafts Reisen verwenden? Zwar wurs mehr gekostet haben, zeigen Zahl, Rang, und Hoheit der den sie auf die königlichen Kosten unternommen. Doch zeigt Gäste an. Nicht selten hatte er den K. Rudolph den II. es sich in den Rechnungen, daß Wilhelm noch einmahl felbst zum Gaste, noch öfter die Erzherzoge Ferdinand so viel aus seinem eigenen Schaße hinzuthat, indem er ges und Maximilian, und einige Wahl zu drey Tagen, rade deßwegen dazu gewählt worden, weil er solche Ausla theils in Prag in seinem Hause, theils in seiner Burg gen selbst zu bestreiten vermochte; und die königlichen Rech zu Krumau, auch die Churfürsten von der Pfalz, von nungsführer selbst das allernothwendigste nur sparsam und Brandenburg, und von Sachsen, die Fürsten von ungern aus folgten. Im Jahre 1556 reiste er zum Reichss Braunschweig und von Baden mit noch anderen tage nach Augsburg, im Jahre 1563 zur Krönung Magnaten und Grafen des Reichs, ohne der Königin, nach Pofen, und zwar in Begleitung von 200 auf seine nen und Erzherzog innen zu gedenken, worunter auch Rechnung ganz gleich gekleideten Rittern, im Jahre Hedwia, eine Tochter des Königs Sigismund von Pob: 1569 zum Fürstentage nach Breslau, im Jahre 1572 len, Mutter seiner zweyten Gottinn gewesen. Wie viel als Gesandter nach Sachsen, in die Pfalz, nach zu seinen vier Hochzeitsfesten mit Bräuten aus den größten Brandenburg und Pobten, im Jahre 1575 fürstlichen Häusern, dann zu Morgengaben und Geschenken abermahls nach Pohlen, welche Reise, Zeuge der Rech. an die fürstlichen Verwandten verwendet worden? läßt sich nungen, an 40000 Gulden gekostet hat, im Jahre 1573 gar nicht bestimmen. Um meisten hat das Brandenbur mit großem Gefolge nach Innsbruck, und in demselben gische Beyloger gekostet, weil es in Berlin gefeyert Jahre auch noch zu allen Kurfürsten, wodurch er Rudolph worden, wohin von den böhmischen Herrschaften Will: dem II. die Kaiserkrone versicherte, im Jahre 1576 neuer. belms nichts geliefert werden konnte, fomit Alles baar dings nach Pohlen, — im Jahre 1577 nach Schlesien zu bezahlen war. Er selbst hatte einige Zenturien von Beim Jahre 1581 nach Sachsen, im Jahre 1587 rittenen aus Böhmens Adel zum Gefolge, die er auf seine als Bevollmächtigter des Kaisers nach Brünn zum må hKosten verpflegte, und mehrere Wägen voll der edelsten rischen Landtage; - im Jahre 1588 um Churfürsten böhmischen Jungfrauen und Frauen, welche die neue Braut von Sachsen, - im Jahre 1589 wieder nach Pohlen, erfreuen und nach Böhmen geleiten sollten. Der hey feiner wo er unter Mitwirkung des dortigen apostolischen Nuntius legten Vermählung aus frominniger Freygebigkeit, durch die Befreyung des von Zamoysk gefangenen Erzherzoges drey Tage reichlich bewirtheten Armen der Stadt Prag, Maximilian bewirkte. Diese lettere Gesandtscaft batte waren mehrere Tausende. (Cruger hatte bloß im Allge- er sehr ungerne übernommen. Doch seine Liebe zu dem Erzherr meinen bemerkt: Habiti misericorditer pauperes, foti jog besiegte jene Abneigung. Wilhelm handelte wie sonit, vehementer elecmosynis egeni, quin et regalibus auch dießmahl redlich und treu, erfreute sich in einer schmeichels donariis culta Lauretana domus. Ein ähnliches Gast haften Zuschrift, des heißen Dankes Maximilians, und mahl gab einst der dankbare Herr seinen sämmtlichen Unter, erhielt, um was er gebethen, nähmlich das königliche Wort, thanen, die auf eine falste Nachricht, daß ihr Gebiether künftig nie mehr zu Gesandischaften verwendet zu werden. von seinen Gläubigern gedrängt werde, aus alien Städten Was soll ich nun über die von ihm geführten Baus Flecken und Dörfern des weitläufigen Rosenbergisen lichkeiten sagen? fürwahr! schon ihre bloße Aufzählung Gebiethes, nach Krumau, wo er Hof hielt, herbeygeeilt könnte zur Vermuthung führen, daß er durch dieselben vers waren, um ihre ganze Baarschaft ihm darzubiethen. Wil armen mußte. Nicht sprechen will ich von den durch ihn um helm nahm die Summe, die mehrere 100000 Ducaten mehrere hundert tausend Gulden erkauften neuen Bes betrug, zum Scheine an, um sie bey einer sogleich verans fitungen, - vor dem Glanze feines Hofes und seiner stalteten prächtigen Tafel, an der er sich wie ein Vater mit Dienerschaft, -von seiner (musikalischen) Hauscavelle, ten unter seinen guten Kindern, ganz der reinsten Freude die er seit dem Jahre 1552 unterhielt, u.í. w. Als einen ers überlassen hatte, zurückzustellen. Zugleich ertheilte er einer fabrnen. Baukündigen bewährt ihn schon das Krumauer jeden Gemeinde irgend eine Befreyung. Wohl batte der Schloß (mit Ausnahme des schon früher stehenden Thurs edle Mann recht, wenn er zu sagen pflegte: „Meine Uno mes) zahlreich sind die Burgen, die ich in Österreich, Un. terthanen lieben mich so sehr, daß ich nirgends sicherer garn, Steyermart, Mähren, Schlesien, Böhe

[ocr errors]
« PredošláPokračovať »