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liefern. Dem Plane des Herausgebers nach, kann nnn ein jeder dänische Staatskalender aufführt, so muß man gestehen, daß Künstler, Autor oder Verleger einen kurzen, faßlichen Aperçu dieß eine hübsche Menge Decorirter für einen an Volksmenge 'des von ihm edirten Werkes in diesem Blatte geben, oder so schwachen Staat ist."

auch andere können ihn geben, und Hr. K. hat sich dieserhalb

nicht allein mit den Gelehrten und Künstlern, sondern auch mit

800,000,000 Fr. Nach ebendemselben führt England an eis genen Erzeugnissen seines Bodens und seiner Industrie aus, für 900,000,000 Fr.; Frankreich für 410,000,000 Franken; die vers einigten Staaten für 262,000,000 Fr. und das weite Rußland dagegen nur für 202,000,000 Fr. Man sieht hieraus, daß England allein so viel und noch mehr ausführt, als alle große und handeltreibende Nationen zusammen, und daß also eine Bevölkerung von 22 Mill. Menschen hier so viel und mehr in dieser Hinsicht leistet, als anderwärts eine vou 85 Mill.

Zu Constantinopel erschien 1824 von Djordjani ́ein Com.

Nach Hrn. Moreau de Joannes Angabe, beträgt den Buchhändlern feines Vaterlandes in Verbindung gesezt, der innere Handel Großbritanniens jest jährlich ungefähr die ihm, wie man leicht - denken kann, des eigenen Vor. 8,602,000,000 Fr. der å ußere 1,900,000,000; der von Franks theile wegen, gern ihren Beystand zusicherten! auch hat er, reich dagegen: der innere 6,500,000,000 Franken, der äußere um seinem Unternehmen eine möglichste Dauer zu sichern, sich 850,000,000 Franken; und der der Vereinigten Staaten von sogleich in der Person des Hofrath von Wostokoff, einen Nach. Nordamerika; der innere 2,500,000,000 Franken, der äußere folger ernannt, falls irgend ein Ereigniß ihn an der ferne. ren Betreibung des Redactionsgeschäfts hindern sollte. Ale Monathe erscheinen zwey bis vier Bogen von diesem russischen Bibliographen. Interessant war uns, daraus zu erfahs ren, daß Rußland dermahlen 67 verbreitete periodische Schriften (Zeitungen, Anzeigeblätter, Journale) hat, von denen die mehrsten natürlich in der Landessprache, verschiedene aber auch in deutscher, französischer, englischer (Eins, und dieß ist der zu Kronstadt herauskommende Preiscourant von Peters. burg), pohlnischer, lettischer, und Eins, das Museum für die Jugend, su Petersburg (eine Art Jugendzeitung), in mehrern Sprachen zugleich (russisch, deutsch und französisch) ausgegeben werden. Außer diesen 67 gibt es übrigens noch eine hübsche mentar des Mewarif (Metaphysik, von Adhad. Eddin al Jogi), Menge bloß localer Schriften dieser Art, die, theils ihrer Ten. Man ersteht daraus, daß der Islam 73 Secten zählt, wie es denz nach, nur einen beschränkten Ausbreitungskreis haben köns im Koran die Worte bezeichnen: „Mein Volk ist in 73 Secten nen, theils auch durch die Sprache, in welcher sie abgefaßt find getheilt. Ale sind zum Feuer verdammt; ausgenommen die, Zu diesen keine bedeutende Verbreitung erlauben, wie z. B. die in geor. zu welcher ich und meine Anhänger sich bekennen." 72 heterodoxen Secten gehört auch die der Ismaeliten, gestif. gischer Sprache geschriebene Zeitung von Tiflis. tet von fanatischen Magiern, die den Jelam durch das „System der Eregcse des innern Sinnes" in feinen Grundfesten erschüt.“ Einiges zur Statistil vou Dänemark. Der Ma- tern wollten, als es ihnen nicht gelang, denselben durch die Gerineetat dieses Landes besteht aus 1 Admiral, 1 Viceadmiral, walt der Waffen zu unterdrücken. Ihre Lehre ist, Gott sey wes 7 Contreadmirale, 9 Commodores, 5 Commodores vom zwey der existirend noch nicht existirend, weder weise noch thōricht, ten Range, 47 Capitäns, 77 Lieutenants. Die Landmacht hat weder mächtig noch schwach. Alle Religionsgefeße traten sie mit 1 Feldmarschall, 2 Generale en chef, 3 Generallieutenants, Füßen, bemächtigten sich mehrerer festen Pläge, und seßten dis 15 Generalmajors; 28 Generaladjudanten. Der Klerus besteht Sultane in Schrecken. Zulegt erklärten sie die Indifferenz aller aus 13 Bischöfen und 1500 Stadt- und Landpredigern, von Handlungen, und lebten in einem völlig gefeßlosen Zustande. walchen legtern die Mehrzahl mehr als einem Kirchsprengel vor. Merkwürdig sind die Sunniten (Essenier) und die Schuten fehen muß. Von den zwen Orden des dänischen Reiches, ist be▪ (Abtrünnige), weil sie durch die Verschiedenheit ihres Religions. fonders der vom Dannebrog in feinen vier Classen mit einer bekenntnisses Aßen noch heute in zwey große Hälften theilen. großen Anzahl Ritter begabt (1601 in Allem), und rechnet man Die durch den Propheten von allgemeiner Verdammniß ausges 150 Rammerherren und 240 Kammerjunker dazu, welche der schlossene Secte ist die der Nadjiye (die erlösende).

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage ben Franz Ludwig.

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für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Mittwoch den 28. und Freytag den 30. Juny 1826.

(77 und 78)

Ornithologische Unterhaltungen.

Von Georg von Gaal.

(Fortseßung.)

ersonnen, um diese Thiere, obgleich er ihnen in der Luft nicht folgen kann, theils todt, theils lebendig in feine Gewalt zu bekommen. Unter den Säugetbieren thun dies jenigen den Vögeln großen Schaden, welche Bäume be

as After der Vögel ist in Betracht ihrer Größe von steigen, z. B. die Marder, der Iltis und andere. Det. längerer Dauer, als das Lebensziel der Säugethiere. *) Fuchs und das Wiesel- beschleichen die auf der Erde lebens Kleine Gingvögel, Stieglige, Kanarienvögel, Finken find den; die Schlangen, zumahl in heißen Ländern, gehen ihnen in der Gefangenschaft 20 bis 24, Papagepen 100 Jahre alt auch auf den Bäumen nach. Um furchtbarsten sind dem geworden. In der Freyheit würden die Vögel noch älter schwächern Vogel die großen Räuber seiner eigenen Classe; werden, wenn da nicht Raubvögel und tausend andere wie von den Fischen steht ihnen auch bisweilen Gefahr bevor, drige Schicksale im Vaterlande und auf der Reise ihr Leben wenigstens verschlingt der gefräßige Hecht sehr leicht ein abkürzten. -Der Feinde haben die schwächern unter den junges Ganschen 2. Manche Vögel werden innerlich von Vögeln eine große Zahl, worunter der Mensch der mäch. Würmern, noch mehr aber äußerlich von Insecten aus dem tigste und gefährlichste ist. **) Er hat tausend Anstalten Geschlechte der Läuse geplagt. Waffen zur Vertheidigung verlieb die Natur nur wenig Vögeln, unftreitig, weil sie

Daß manche Vögel nebst den glücklichen Vorzügen womit ihnen Flügel gab. Diese Waffen bestehen im Schnabel, der die Natur ihr Gefchlecht begabt hat, auch noch ein sehr bey Raubvögeln furchtbar ist; in Krallen oder Klauen, in hohes Alter erreichen, ist ungeachtet so mancher Fabel und kurzen Stacheln an den Flügeln, z. B. beym Spornflügel,

Übertreibung doch außer Zweifel.

So bekam *) Herr Steward, Efq. zu Portmann, und in einer beträchtlichen Stärke in dem Flügelarm, ¡. B. Square eine große Naturmerkwürdigkeit, es ist ein sehr beym Schwan und dem Strauße. Viel zu sehr würde die großer Falke, denn man auf dem Vorgebirge der guten ser ohnehin schon weitläuftige Artikel ausgedehnt werden, Hoffnung gefangen hat. Um den Hals trägt er ein golde, wenn man hier die verschiedenen Anstalten zum Fange und nes künßlich gearbeitetes Halsband, auf welchem folgende zur Jagd der Vögel, die Vogelbeerde, die verschiedenen Worte stehen: „This Goodlie Hawke doth belogne to his Arten von Garnen, Neßen, Dohnen, Sprenkel 2c. aus. most excellente Majestie James King of Englande. A. D.

2610.” (d. h. dieser schöne Falle gehört Seiner Majestät führlich beschreiben wollte. Wer darüber Belehrung wünjat, dem Könige von England, Jacob dem Ersten.) Der Falle findet sie in Jagdschriften und in Bechsteins Naturgeschichte verräth immer noch einen großen Grad von Lebhaftigkeit, Deutschlands. Hier also nur noch von dem Nugen und und die einzigen Spuren, die man von seinem hohen Alter Schaden der Vögel, ingleichen von der systematischen Ein. bemerkt, find ein kurzes Gesicht, und eine Veränderung theilung derselben. der Federu am Halfe, die weiß geworden sind. **) Man lese die Aviceptologie francaise, ou traité général de toutes les ruses dout on peut se sérvir pour prendre les oiseaux; avec figures par Buliard; septieme edition revue, corrigée et augmentée ou 13. à Paris 1818. et chez Charles Gerold à Vienne,

•) Laut des Mus, des Wunderv. VI. B. S. 106.

In der Ökonomie der gesammten Natur greift die Haushaltung dieser ganzen Thierclasse so vortrefflich ein, daß die Harmonie im Ganzen sigtbar genug und hiermit der Nußen dieser Thiere dargethan ist. Dem eigensüchtigen Menschen leisten die Vögel große Vortheile, doch reichen hie nicht an die hinan, die ihm die Classe der Säugethiere goo

währt, und viele sind seinem Eigennute sehr entgegen. Schlangen, Frösche, Eidechsen, und die schädlichen Üser Mittelbar nüßen viele Vögel dem Menschen - dadurch, daß dieser und anderer Thiere; deßgleichen die vielen Maykäfer fie schädliche Thiere wegfangen und verzehren, besonders und die Larven derselben, die Borkenkäfer, Heuschrecken, daß sie der Vermehrung mancher nachtheiligen Insecten die Mücken, Schnacken, Fliegen, Bremsen, Viehbremen, gehörigen Schranken seßen.*) Hamster, Ratten, Mäuse, Schmetterlinge 2c. finden ihr Grab in dem Magen der

*) Die Geyer und Raben verzehren Äser und verhindern das durch die Verpestung der Luft. Die Störche und Reiger vers tilgen die zu häufigen Frösche, Eidechsen und Schlangen. Besonders sind in Ägypten der Storch und der Ibis (Tantalus Ibis) nach der Überschwemmung des Landes durch den Nil in dieser Absicht sehr nüßlich. In eben diesem Lande und in dem benachbarten Asien ist der Erdgeyer (valtur percnopterus) sehr häufig und dient zur Reinigung des Lans des von todten Körpern. Diesen Vortheil gewähren in Südamerika, besonders um Karthagena, wo das Klima die Fäulniß sehr befördert, die Gallinassen, eine Art großer Geyer, die' daselbst sehr häufig sind. Die Krähen und spechts artigen und viele Singvögel, besonders die Blaumeisen vermindern die Insecten und Würmer, die sonst zu stark an. wachsen würden; die Schwimm. und Sumpfvögel stellen den Bewohnern des Wassers nach, und verhindern ihre allzu große Menge. Die kleinern Vögel, die durch ihre allzugroße Vermehrung nachtheilig werden würden, wie auch die Feldmäuse und andere schädliche Landthiere wer den von den Naubvögeln gejagt und getödtet. Häufig dies nen die Vögel auch zur Ausbreitung der Pflanzen, indem fte die unverdaueten Saamenkörner an allen Orten aus. streuen. Die Mifteldrossel verschleppt auf diese Art den Saa. men der Mistel, der Kramtevogel die Wacholderbeeren, das Kernbeissergeschlecht den Saamen der Tannen, Fich. ten, Kirschen und Quißern.

Aber die Vögel breiten nicht allein den Saamen der Pflanzen, sondern auch die Eyer der Fische und Insecten aus. Die wilden Gänse tragen in Sibirien auf ihren Zü gen fruchtbare Fischeyer in entfernte Teiche und machen sie fischreich. Auch nüßen die Vögel dem Menschen durch ihr Fleisch, ihre Eyer, ihre Federn und ihren Mist. Die Haut mancher Seevögel wird in den nördlichen Gegenden der Erde zur Kleidung und auf andere Art benußt. Die Brust haut des Schwans, der Eidergans und des Ohrtauchers (columbus auritus) gibt eine vortreffliche warme Bedeckung. Auch ist die sehr dicke Haut der Geyer als ein sehr gutes Pelswerk zu gebrauchen. Die Haut der Strauße fucht man wegen ihrer Stärke. Für die Nordländer ist die Eider. gans sowohl wegen ihrer elastischen Pflaumfedern, als wes gen ihrer wohlschmeckenden Eyer und auch wegen ihres Fleisches ein wichtiges Geschenk der Natur. Das Fett des Sturmvogels braucht man dort zu den Speisen und in Lampen. Der Körper des Petrel, eines Sturmvogels, ents hält so viel Fett, daß die Einwohner auf Faroe eine Lampe daraus machen, indem sie einen Docht durchziehen. Einige Vögel lassen sich zur Jagd abrichten, z. B. der Falke, der Fischhabicht, der Pelikan und der Kormoran, und vormahls

brauchte man in Ägypten, und in Syrien die Tauben zum Briefbestellen.

So oft die Fischer, schreibt Acerbi in seiner Reise von den Fischern der Insel Kintasari im See Pallajervi in Lapp. land, von ihrer Arbeit zurückkehrten, genossen wir eine für uns ganz neue Art von Vergnügen: ihre Ankunft wurde uns jedesmahl lange zuvor, ehe wir sie noch sehen konnten durch ganze Heerden von Seefchwalben (Sterna hirundo Linn.) angekündigt, die in der Luft schwebten, und durch ihr Geschrey die Fischer bey ihrer Ankunft auf dem Ufer zu bewillkommen schienen. Diese Vögel nähren sich von den Fischen, welche die Fischer absichtlich für sie auswerfen, oder beym Reinigen der Neße in den Booten zurücklassen. Es scheint gewissermassen ein Einverständniß und eine, Art Vertrag zwischen den Menschen und diesen Vögeln Statt zu finden. Die Leßtern müssen in dieser Jahreszeit (im July) ganz allein auf den Fischfang rechnen, weil sie sonst nichts zu leben haben würden: sie kommen daher jeden Morgen regelmäßig um die nähmliche Stunde herben, als wenn sie die Fischer erinnern wollten, daß és Zeit fey, an die Arbeit zu gehen. Diese hingegen können sich auch gänzlich wieder auf die Seefchwalben verlassen, denn sie leisten ihnen bey ihren Geschäften die wesentlichsten Dienste. Sobald nähm, lich die Boote absegeln, fliegen die Vögel ebenfalls aus, und bleiben dann immer über derjenigen Gegend der See schwebten, wo sich die größte Menge von Fischen versam. melt hat. Die Schkraft dieser Vögel ist ganz besonders scharf; wenn die Fischer sie schreyen hören, und sehen, daß sie sich ins Wasser tauchen, so dürfen sie mit Gewiß. heit annehmen, daß dieß die beste Stelle ist, ihre Neze aus zuwerfen, und sie können überzeugt seyn, keinen Fehlo zug zu thun. So oft sich daher die Fischer der Führung dieser Schwalben überlassen, fällt ihr Fang unfehlbar immer sehr reichlich aus; dafür haben sie aber auch eine solche Zuneigung zu diesen Thieren, daß sie äußerst unzufrieden waren, wenn wir nur den Wunsch äußerten, Einige, davon zu bekommen. Die Vögel waren so zahm und vertraut mik ihnen geworden, daß sie die kleinen Fische aus den Nezen und aus den Böthen in Gegenwart der Fischer weghohlten im Fliegen waren sie aber außerordentlich schnell, daß, wenn ein Fisch in die Luft geworfen wurde, sie auf ihn herabschossen, und ihn gewiß noch im Herunterfallen er. wischten. Da die Fischer zu befürchten schienen, daß, wenn wir ein Flinte auf diese Vögel abfeuerten, sie die Infel ganz verlassen möchten, so machte ich eine Probe, ob ich sie mit der Angel und Leine fangen könnte. Ich steckte ein Leine fest, und warf den Köder in einige Entfernung von mir hin; allein dieß wollte mir nicht glücken. Denn der

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Bögel, und werden also dem Menschen weniger lästig. len Klippen und Felsen den ersten Grund zur Dammerde Auch vertilgen die körnerfressenden Vögel eine Menge Un- legen, geben dadurch Gelegenheit, daß diese öden Pläte krautssaamen. Wasservögel bevölkern nicht selten Teiche und mit der Zeit Pflanzen tragen. Der Mensch hat auch meh. Seen mit Fischen, indem sie den unverdaueten Rogen von rere Raubvögel mit glücklichem Erfolg zur Thierjagd abzus einem Orte zum andern tragen. Eben so verpflanzen an: richten gewußt. Einige braucht er zum Fischfange, und der dere Vögel die Saamen gewisser Gewächse auf die nähm. Strauß kann ihm zum Reiten dienen. Größer ist der liche Art, z. B. die Tauben auf Banda die Muskaten, Nußen, den ihm die Vögel durch ihr Fleisch, durch ihre nüsse. Die Exkremente der Seevögel, welche auf den kah. Eyer und Federn bringen. **) Von den Raubvögeln, Krá.

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Blick dieser Vögel ist so scharf, daß sie meinen Anschlag erriethen, und den Fisch, ob sie ihn gleich mit dem Schna bel faßten, doch nie hinunterschluckten, weil sie sogleich z bemerkten, daß er an einer Schnur fest gebunden wår.

Eben so nüßliche Dienste leistet der Cormoran in China. Dieser gehört zu dem Geschlechte der Pelikane, und kommt an Größe einer Gans gleich. Sein Schnabel ist am Ende hackenförmig, und unter dem Kinn hängt ein. leiner nackter Sack von schwärzlicher und Olivenfarbe. Seine einzige Nahrung besteht in Fischen, und der hier Tas belle L. abgebildete Kormoran ist nach Blumenbach eine sehr ähnliche Art des eigentlichen Kormoran. Er ist der Pelicanus chinensis und hält sich in China auf, wo man ihn zum Fischfange abrichtet, und sich desselben im ganzen Lande zum Fischen bedient. Nach Stauntons Erzählung (in Mas cartneys Gesandtschaftsreise 3. Th. S. 322 in 12. Berlin) heißt dieser Vogel in China Leutse, und ist eine Art Kropf gans, welche der Doctor Shaw folgendermaßen beschreibt: Sie steht braun aus, hat eine weiße Gurgel, weiß und braun geflechtes Bauchgefieder, einen runden Schwanz, einen blauen Augenstern und einen gelben Schnabel. Hüttner (siehe dessen Nachrichten von der englischen Gesandtschaft nach China S. 107) macht folgende Beschreibung von dieser Art von Fischfang: Die Vögel "fißen auf dem Rande der Fischerkähne, und sind am rechten Fuße durch eine Leine befestigt, die der Bestßer in der Hand hält kein Fisch, der sich an den Kahn wagt: entschlüpft ihrer Scharfsicht: pfeils schnell stürzen ste ins Wasser und bringen ihrem Herrn den

Haut unter dem Schnabel, die sich in Form eines Beutels ausdehnen läßt, ist der Behälter, in den fie alles, was fie fangen, hineinfallen lassen, ohne sich das Mindeste das von zuzueignen. Ehemahls legte man ihnen während des Fanges einen Strick oder auch einen metallenen Ring um den Hals, der ihnen einigermaßen die Gurgel zuschnürte so daß sie von ihrem Fange nichts hinunter schlucken konnten. Jest hat man sie so gut abzurichten gewußt, daß jene Vorsicht nicht mehr nöthig ist. Der Vogel begnügt sich mit dem, was ihm sein Herr gibt. Die Bothe, mit welchen diese Art von Fischfang getrieben wird, sind so behende, und von einer solchen leichten Art von Holz gebauet, daß zwey Personen den Kahn bequem nach dem Orte des Fanges hintragen können.

Eben so nüßlich ist der Henigvogel oder Honigluguck (cuculus indicator) ist nicht bloß über das ganze südliche Afrika verbreitet, sondern findet sich in Ostindien auf der Insel Ceylon. Seinen Nahmen hat er von dem ihm eigenen Instinkte, vermöge dessen er den in den Bäumen ver borgenen Honig entdeckt. Gleich als wenn dieser Vogel zum Dienste der Menschen bestimmt wäre, flattert er un aufhörlich herum, und macht ein großes Geschrey bis er irgend jemand herbeygezogen und denselben dem Wege zu folgen veranlaßt hat, den er ihm zeigt. Er flattert alsdann vor ihm voraus, bis er ihn zu dem Baume gebracht hat, wo die Bienen ihren Schatz verborgen haben. Der Mensch nimmt hierauf denHonig weg, läßt ́aber ́etwas weniges das von für den Vogel zurück, der still und gelassen wartet, bis er seine Belohnung genießen darf. Sobald er aber seinen Theil

Fisch. Ist der Fisch für einen Vogel zu schwer, so hilft ihm verzehrt hat, erneuert er fein voriges Geschrey wieder,

ein anderer seine Beute herausholen und forttragen. Aus Heißhunger aber würden sie alle Fische sich selbst zueignen, wenn sie nicht ein Ring, den man ihnen um den Hals geTegt hat, verhinderte, die Größern zus verschlingen ; »nur kleinere gehen durch die verengte Rehle und dienen ihnen fur Nahrung. Es kostet den Fischern unfägliche Mühe, sie zu diesem Fischfange abzurichten; ist, dieß aber einmahl ge schehen, so hat der Besizer ein sehr einträgliches Kapis tal an ihnen. Stauntons Beschreibung von diesem Fisch. fange weicht etwas von der Hüttnerschen ab; Mit dieser Kropfgans, sagt Staunton, wird auf tausenden von Bothen, und von Holzflößen Fischerey getrieben. Jedes dieser Bothe oder Flöße führt zehn bis zwölf solcher Vö. gel, die auf ein Zeichen des Eigenthümers untertauchen. und mit einer Last von Fischen beladen, über die man ers Baunen muß, wieder aus dem Teiche herauskommen. Die

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und sucht einen andern Baum auf; der Mensch folgt ihm nach und hat an ihm einen von der Natur für sich bestimm• ten Führer. (Percivals Beschreibung von der Inset Cey Ion 1803.)

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**) Lerchen, Wachteln, Rebhühner, Schnepfen und Fassanen brauchen wohl nicht in dieser Hinsicht besonders hier gez rühmt zu werden.

Welch eine köstliche Speiße ist nicht der Becé a fige oder der sogenannte eigen freffer Der ganze Vogel besteht, wenn er im Herbste recht viele Weintrauben und Feigen zu sich genommen hat, gleichsam aus einem Fett. Elumpen, der einen höchst leckern Geschmack hat, und im Munde zergeht. Man kann das Fleisch als ein Extract aus den Früchten betrachten, die der Vogel genießt. In mans Hen Jahreszeiten wird das Stück mit i oder 2 Dukaten

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hen, und vielen andern wird zwar das Fleisch in unsern Liebhaber. Dagegen geben mehrere aus der Ordnung der Gegenden nicht gegessen; es findet aber anderwärts seine Wald- Schwimm, und Sumpfvögel, insonderheit aber die hühnerartigen und sperlingsartigen eine sehr wohlschmeckende bezahlt. Schon bey den Ulken fand dieser Leckerbissen in und gesunde Speise.. Ruf. Die Römer aßen den Vogel mit den Eingeweiden und

mit Pfeffer gewürzt.

Eine noch beliebtere Speise als bey uns waren ́bey

(Die Fortsetung folgt.)

den Römern auch die Drosseln. Sie hielten diese Vögel Bibliographisch kritische Uebersicht der in Europa

das ganze Jahr über in besonders dazu eingerichteten Vö gelhäusern, worin viele Tausende mit Hirse und einer Art von Teig aus zerstoffenen Feigen und Mehl gefüttert wur. den. Außer dem reichte man ihnen noch Beeren von Mastyr Myrten und Epheu, um dem Fleische einen gewürzhaften Geschmack zu geben. Solche Drosselhäuser befanden sich um Rom so viele, daß man mit dem Drosselmiste die Äcker Düngte.

über osmanische Geschichte erschienenen Schriften.
Von Joseph von Hammer.
(Fortsetung.)

Ohne Nahmen von Verfassern und bloß durch das erste Wort ihres Titels als Türkische Geschichts, Werke. (wenn gleich nicht immer rein historisch) bezeichnet sind die Wie berühmt sind nicht die indischen kostbaren Vogels folgenden. Zuerst als Seitenstück zur oben erwähnten Tür. nester, welche die Chinesen beynahe mit Silber abwägen! tischen Badstube, die Türkische Rathsstube. 566. Türkische Raths. Stube, worinnen des Türkischen

Diese werden nirgends als auf den indischen Insela von einem kleinen Vogel gebauet, welchen die Bergindier Waled,

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die auf platten Lande Lavið nennen. Er gehört zum Geschlechte Kaysers Mahomed IV. nebst dessen vornehmsten Bedienten, der Schwalben, und ist vorzüglich in Klippen in der Rachbar. Kriegs Berathschlagungen, wegen det aufs Früh Jahr schaft von Batavia, und auf dem Vorgebirge, worunter zwey gegen Ungarn und andere Länder vorhabenden groffen Feld, Berge den besondern Nahmen Vogelberge tragen. Es sind zugs, entdecket und mit vielen curiösen Denkwürdigkeiten isolirte Klippen mit einer großen Menge Löcher, theils so groß, vorgestellet werden. Gedruckt in der Freystadt 1684 in 4. das ein Mensch hineinschlüpfen kann, theils mittelmäßig, 567. Türkischer Roßschweif der genau und eigente theils ganz klein. Diese Löcher und Spalten sind von außen dicht mit Bäumen und Stauden überwachsen, inwendig lich abgebildete welcher von Christian Ernsten Marggra bestehen sie aus grauen Kalksteine und Marmor. Un diesen fen zu Brandenburg 2c. bey der herrlichen und sieghaften Wänden bauen diese Vögel ihre horizontal liegenden Ne. Entschung der Stadt Wien nebst anderer Beute erhalten, ster dicht an einander. Ihre besteht aus Insecten, die über sammt des Groß. Vizirs Arabis her Haupt Fahne abgemah. Atiastehenden Wässern spielen, und von den kräftigsten Re let und vorgestellet worden. Nürnberg 1684 in 4. ften dieser ihrer Agung bereiten sie die Nester. Daß sie sich 568. Türkische Schau - Bühne, worauf eines Theils zur Befestigung derselben des Meerschaums bedienen, ist wieder alle Wahrscheinlichkeit. Ihr Werth ist sehr ungleich, unterschiedlich hohe und niedere Hof- und Reichs Bediente, die grauesten sind die schlechtesten. Die besten sind die jähr. nebst denen neuen Türkischen Staats. Sachen: Unders lich von Ternate herkommenden, und die man auf deu Bor. Theils aber der Mahometischen Religion unterschiedliche neo ostwärts gelegenen Inseln findet. Ihre Güte hängt Secten 2c. aufgeführet werden: Samt Bericht von des von der Menge und Beschaffenheit der Insecten, die sie Türkischen Macht zu Wasser und Land ic. Welchen allen verzehren und von der mehreren oder mindern Einsamkeit beygefügt wird die eigentliche Beschreibung der Türkischen des Orts ab, wo sie brüten. Mit dem Baue ihrer Nester Kaiser von Ottomanno I. bis Mahumed IV. Ingleichen bringen sie zwey Monathe zu, und legen dann zwey Eyer,

die in fünfzehn oder sechszehn Tagen ausgebrütet werden. eine ausführliche Relation von denen jüngst belägerten Wenn die Jungen flücke werden, zerstört man die Nester. Städten Wien und Ofen 2c. Mit Kupf. Nürnberg 1685 in 12. Dieß geschieht durch starke Leute, die von Jugend auf zur 569. Türkische Tyranney in den vier Theilen der Welt Ersteigung der Klippen gewöhnt worden sind. Sie legen gegen alle Nationen, absonderlich die höchst beschädigte Strickleitern an, deren Stiegen aus Bambus bestehen, Christenheit ze. verüber. Wien 1684. 8.

welche sie, wenn sie zu den Nestern gelangen, abnehmen, und, wenn es der Raum zuläßt, an den Wänden befesti. gen, um die Nester erreichen zu können. An einige Stel• len kann man auch mit Flößen kommen, welche aber selten find. Das Abnehmen der Nester dauert immer einen Monath und wird nach der Regel drey Mahl im Jahre wiederhohlt. Es ist weiter nichts daran zu thun, als sie zu trocknen und su reinigen. Da die Chinesen sie so theuer bezahlen, fo

gibt es viele Wagehälfe, die daraus ausgehen, die Rester zu stehlen, und manchmahl den Hals dabey brechen. Diese abzuhalten, find überall Wachthäuser in der Nähe, die Mächter aber lassen sich bestechen. Gelocht, Nachts in den Thau gefeßt, mit Zucker vermischt, gebraucht man sie mit Nußen zur Kühlung, und in China hält man sie bey Heiser. keiten, Halskrankheiten und Erkältung für heilsam.

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