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Türkeneinfällen - medr. benüßt worden sey, ist nicht zu ent: gleich auf, ein altdeutsches Altarblatt von einem braven scheiden; in einem andern Theile Deutschlands wäre sie Meister auf Goldgrund, der Tod Mariens, wahrscheinlich wohl schon als alter Behmgerichtsüß verrufen. um 1500 gefertiget. Möchten doch in andern Dorf. und

Spår Abends erst kehrten wir über die eintönige Heide Stadtkirchen derley Altarblätter forgfältiger aufbewahrt-wernach Neustadt zurück, das ferne im Sternenlicht herblin, den. Die Sakristey enthält nichts Merkwürdiges, aber tende Schneebergshaupt als gutes Zeichen grüßend. → vorzüglich denkwürdig sind die herrlichen Grabdenkmahle der Von meinen Begleitern mich trennend, welche nach Kirche. -*

Wien zurück kehrten, unternahm ich am 8. Morgens mit Rechts neben dem Hochaltar ruhen die Eingeweide einem Freunde aus Neustadt eine Spazierfahrt nach Ro- einer durch ihr Unglück berühmten deutschen Fürstinn Elis thengrub. Wir nahmen unsere Richtung gegen die fabeth, Gemahlinn des wegen der Raubritter Gru m. Wand, die in aller Pracht ihrer sonnigen Beleuchtung bach, Stein und Mandelskobe geachteten und gefangenen herüberföaute, durch Weikersdorf, mit einigen alten, Sachsenberzoges, Johann Friedric. — Sie starb, die merkwürdigen Häusern, nach Winzendorf, wo wir in schwere und langjährige Gefangenschaft ihres Garten mit der gasklichen Mühle uns labten, sobin wieder einen alter, deutscher Treue theilend, zu Neustadt im Jahre 1594, thümlichen Kreuzzug um und durch die Kirche zu beginnen.— nach welcher Zeit er seit 1571, dort gefangen, in das Schloß

Sie ist alt, aber ohne Svißbogen an den Fenstern, Steyer abgeführt ward. Raimund Duellius, welmer die mit einem viereckigen Presbiterium und Thurm, wie die Winzendorfer Scabsdriften nicht ganz richtig angibt, meisten der Gegend, Spuren des Alterthums an den und dieß in einer eigenen Note gesteht, hat auch diese ganz Tragfeinen, die ehemahls die Dachfenster trugen. Neben mangelhaft. Sie lautet also:

ihr steht ein offenes, viereckiges Grabcapellchen aus neuerer

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CHRISTO. S.

Zeit innerhalb der Ringmauer, ober dem Thürmlein ein ILLVST. ELISABETHA. FRIDERICI. PALATINI. uralt balberhobenes Steinbild, der Abschied Maria. Dies ELECTORIS. FILIA. FRIDERICI. DVCIS. SAXO. ses in neuesten Zeiten renovirte Capellchen deckt den Eins NIAE. SERENISS. CONIVX. NEAPVLI. AVSTRIAE, gang in eine Gruft, an den Wänden ist unter mehreren PLACIDAM. IN. CHRISTO. MORTEM. OBIIT. an. Evitaphien auch jenes der Euphrosina, geb. Freyinn NO. CHRIST. 1594. M. FEB. DIE. 8. H- MED, SEPT. von Mannhausen (Hanns Christovb Teufel's Gemah. VESPERT. STYL. V. AETAT. SVAE. 53. M. VII. linn, † 1613.) — Wir erstiegen das Chor der nicht gros D. IX. CONIVGII. XXV. M. VII. D. XVIII. EXILII. fen, aber hellen Kirche, an welchem ich einen halbrunden XXVl. M. IX. D. XXV. CVIVS. ILLVSTRIA. IN. ins Viereck unten ausgehenden, und mit gothischen beys TESTINA. IN. HOC. TEMPLI, LOCO. CONDITA. nahe verwischten Rosen verzierten Stein fand, der die Jns SVNT. CORPVS. VERO. COBVRGII, FRANCORVM. schrift trägt. Hielff himmlischer Herr, höchster Gott!

OB JE MANT

WER DER ZWEIFELN

CHRISTVS VITA MEA.

-

Aus der Grabschrift des als Martyrer für den christlis WOLLT OBS TEVFLISCH GSC chen Glauben im Jahre 1552 ju Constantinopel kriegsges HLACHT AVCH ALT SEIN SOLLT fangen ermordeten Erasmus Teufft auf Landtsee, VND SOLCHS NEV EDEL SEIN VERMAIN Hakerendrer (?) erfuhren wir, daß seine Brüder Georg, WIDERSPRICH ICH VRALTER STAIN. Christoph und Andreas diese Tafel darum hier „zu seeliger Diese im 16. Jahrhundert verfaßte Aufschrift ist wohl Gedächtniß” aufgerichtet haben, weil das Geschlecht der Teuffl viel neuer, als der Stein selbst, der mit dem am linken über 300 Jahre hier seine Gruft hatte! Chorpfeiler befindlichen, ausgemeißelten und sehr vertünch Ein im Jahre 1570 verstorbener Christoph Teufl ten alten Teufiischen Warpen irgend einen Zusammenbang auf Guntersdorf, Rath s. K. M. gewester Obrister bat, oder vielleicht gar ein alter ausgegrabener Romerstein und Proviantkommissär in Ungarn, hat eine lange, ges ist. Die deutsch aussehenden Verzierungen am Untertheil müthliche, gereimte Grabschrift, in der sein erbauticer widerlegen diese Vermuthung nicht gänzlich, da wir so Wandel mit dem des heil. Christoph (nicht ohne Beziehuns viele Beyspiele von Spigbogen und aus demselben zus gen auf die bewegten Religionsverhältniße jener Zeit) vers fammengesetten Verzierungen an römischen Alterthümern glichen wird. Sein Gruftstein, neben der Kanzel aufgerich haben. tet ist ein rothmarmornes, halb erhobenes, einst vergolder

Eine Seltenheit fällt jedem Beschauer der Kirche alsos tes Ritterbild.

In einer Nische erhöht kniet das marmorne, weiße Welt öffnet, fast durch das schöne Schlößlein D a chemie Standbild Wolf Mathias zu Gundersdorf, sehr stein gedeckt. Bey einem alten Brunnen und den schon fleißig und frey gearbeitet, lebensgroß, einen schönen Jüng. von Vischer in seine Unsicht mit aufgenommenen Squsters ling im Brußküraß, gesteppten Wamms und Beinkleidern þause vorüber, erkletterten wir den einzeln stehenden Fels darstellend, neben ihm der Helm! Die Grabschrift ist sen, der die seit 10 Jahren beynahe ganz verschwundenen zu rührend, und der Styl derfelben so kräftig, daß es ein Trümmer Dachensteins trägt.

Raub wäre, sie nicht ganz herzuseßen :

Im 14. Jahrhundert schon, lebte hier ein mächtiges Wolfgango Mathiae Tenflio Chr. F. Math. N. Geschlecht, aus dem Heidenreich 1325, Christian 1396, lib. in Gundersdorf Austriae Baroni. Magna omnium Bernard 1435 vorkommt. Dieser Bernard, der sogar exspectatione Adolescens, qui Maximiliano El. Po- in Ifflands Krönungsstück, „Friedrich von Österreich" lon. Reg. auspiciis primam militiam ingressus cum übergegangen ist, ftritt gegen Friedrich den IV. in der Burg in expugnatione cracoviensi vexillifer, vallo animo. zu Wien, wurde aber späterhin, nähmlich 1470 Georgsritter se superato, hostibus magno numero irruentibus, und Erbschenk. 1633 gehörte das Schloß Wolf Ad-in Berthold caeteris profligatis aut caesis pedem referre indig. dem Truchseffen zu Sachsenberg, der es an die Cinercienser num sua majorumque suorum virtute duceret, globo in Neustadt verkaufte. 4670 war Dachenstein, wie es trajectus, multisque confectis vulneribus servato ad Fischer abbildet, ein freundliches wohlerhaltenes Sclößlein, extremum vexillo fortissime occubuit, Georg. Chri- und noch reißen die dumpfwiederhallenden, verborgenen Ge stoph. et Joannes Christianus fratres moestissimi wölbe und tie Bruchstücke alter Geschirre, Fenster und fratri optimo, quando eum ibi inter reliquorum foe. Steinzierrathen dem Forscher. Der gänzliche Verfall rührt data corpora agnoscere: pieqne condere non licnit, erst von 1750 her, wo der am Fuße des Felsens gelegene hunc saltem memoriae perpetuae titulum, fraterni- Mayerhof abbrannte, die Wirthschaft nach dem Strelzs que amoris monumentum H. P. C. Anno XXIV. IX. hof überlegt und das Schloß als unbrauchbar veilaffen Septembris. Anno Nativitat. Xsti Clolo XXCVII. vix. ward. Annis XVlll.

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Um Strelzhofe und der Nadelfabrik vorüs Noch ist Susannens, der letzten aus dem uralten her, den Wallfahrtern von Kirchbüchel begegnend, jo, tyrolisch kärnthnerischen Stamm der Weisbriach mare gen wir durch die Gebüsche, welche Willendorf verbor. mornes Grabdenkmahl, reich im Geschmack des 16. Jahre gen, nach Rothengrub, wo Kirchweihfest war. Ih hunderts verziert und mit ihrem trefflichen halberhobenen hatte Gelegenheit zu meiner Verwunderung zu bemerken, Brustbild in Kehlheimerstein versehen merkwürdig. Sie war daß die sonst so treffliche Generalstabskarte -rücksichtlich Christoph Teufels auf Guntersdorf und der neuen Welt und ihrer Umgebungen bedeutende Febr Ter habe, die eine Änderung erforderten. Rothengrub Krottendorf, k. Raths Ehegemahl und starb 1590.

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Statt der Kanzelthüre liegt vor dem Eingang eine alte ist ein freundliches Dörfchen am Fuße des Kirch b uHolztafel, vorn 6 Apostel, hinten die 6 anderen, und die chels, und von der alten Burg der Rothengruber, drey heiligen Frauen auf Goldgrund von einem mittelmäßi von denen Pertholt 1140 schon bekannt, steht noch auf gen Meister gemahlt, aber weit über 300 Jahre alt. Hinz einem Felsblock ein beckiger Thurm ohne Thor, einst voa term Altar mahnt ein alter, mit Steinplatten gedeckter Gebäuden umgeben, wie die fischerische Abbildung, eins Brunn in der Kirche an die tapfere Gegenwehr der Wine zelne Mauern und ein Stein mit der Jahrszahl 1516 ber jendorfer 1683 gegen die Türken. Ich hatte die Grab weisen. War der Eingang in diesen, gewiß zu einem Gefängs schriften schon aus Duellius gekannt, aber hier an Ort und Stelle sprachen sie weit gemüthlicher ans Herz, und niß bestimmten Thurm nicht über eine Brücke aus dem ich habe wenige Dorfkirchen gefunden, welche auf mich einen umgebenden Gebäude in das große Fenster, so dürfte er durch den noch an der Mündung unverschütteten, unterir tiefer dauernden Eindruck gemacht hätten.

Paralell mit der neuen Welt, jenem herrlichen dischen Weg im Felsen geführt haben. Thalkessel zwischen der Heissenstammischen Wand

Wir erstiegen die Wallfahrtskirchen auf dem bedeutens' und den Vorgebirgen am Steinfeld, wo ein füßer treffe den Hügel, von dem man eine herrliche Aussicht nach dem icher Wein wächst, zogen wir auf dem grundschlechten Hohl. Schneeberg in einige kleine Thäler und nach der eisenþáltiweg unser Fuhrwerk gern entbehrend, neben einer fumpfi- gen dunkelrothen Bergwand, die roche Grube genonut, gen Wiese der Schlucht zu, die sich hier in die neue genießt.

Diese Wallfahrt beibeht seit der Pest im Jahre 1675, ich vor allem die Kirche. Sie liegt ziemlich hoch, frey, und war nie stärker als im Jahre 1963, wo selbst alle Bes neben ihr die ältere und kleinere Sebastianskirche, beyde wohner Neustadts (obwohl diese Stadt mit 2000 preußischen von Ringmauern mit Spuren ehemahliger Mordgånge, rune Kriegsgefangenen gerade angefüllt war,) herausströmten.— den Eckthürmen, und Scharten umgeben.

Im Jahre 1783 wurde die neben der Rothengruberburg

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Die alte dem beil. Sebastian (der überhaupt, wie gelegene alte Thomaskirche abgebrochen, in einen Pfarrbof S. Georg und Christoph im Gebirge sehr verehrt verwandelt, und bey Zerstörung des Hochaltars eine blepers isk) geweihte Kirche ist ein längliches Viereck mit drepseiti ne Büchse mit Reliquien und einer Pergamentrolle gefun: gem Presbiterium, zierlichen Fenstern und zwey Thüren, den, welch lettere aber beym Zutritt der freyen Luft zers durchaus woblerhalten, mit einfachen Gewölben, deren fiel. Nächst Kirchbüchel zeigt man einige Grundfesten Rippen, ohne von Wandfäulen getragen zu werden, auf der Sage nach von einem Wohnhause der Georgsritter, die Wappenschildchen ruben. Im Innern ist außer einem auch urkundlich Besißungen hier hatten. alten Freskogemählde, den heiligen Sebastian vorstellend,

Ins Ort zurückgekehrt, sah ich unter dem fröhlichen nichts merkwürdiges. Das Gewölbe, welches man durch Volke, das hier die Kirchweihe mit aller echtösterreichischen ein in selbes geschlagenes Loch besteigen kann, ist unges Lebendigkeit und Gemüthlichkeit celebrirte, einen kräftigen mein dünn. Außen fallen die sehr schmächtigen, kaum schönen Menschenschlag und bemerkte manche Annäherung bis über die halbe Höhe des Gebäudes reichenden, aber an die obersteyerische Tracht. Spät erst kehrten wir nach zierlichen Eckpfeiler auf, an deren einem die Jahress Neustadt zurück. zahl 1197 eingebauen ist; ober der einen Thüre ist

Am 9. früh ging ich von Neustadt auf lange Zeit Ub- ein verwischtes, rothes Frescogemählde mit unleserlicher schied nehmend und allein, die Haide hinüber nach Weis Schrift. Dieß so wie ein ober der Hauptthüre angebrache kersdorf. Nichts merkwürdiges fand ich auf dem Wege, tes, rothes Kreuz soll Bezug auf die Türken haben, die außer die in dieser Fläche sehr sonderbar erscheinenden uns hier wie in der ganzen Umgegend, greulich hausten, und gebeuern Felsblöcke und Platten, welche den Fruchtboden die auf dem Kirchenboden geflüchteten Würflacher, durch hier an vielen Örtern durchschneiden, und in denen zum Untergrabung zwangen, sich zu ergeben. Neben dieser Cas Theil tiefe Furchen von den Rädern eingeschnitten find. In pelle ist noch ein neueres, aber bereits zerfallendes Absteig. Säubersdorf, einem alten Ort, von dem die Sage gebäude, aus einem Zimmer im ersten Stock und einem geht, er sey um zwey Drittheile größer gewesen, und das Stalle bestehend, früher für die fremden Priester bestimmt, zwey Thorbogen und hin und wieder eingemauerte Türken als Würflach noch der Pfarre entbehrte. Die Hauptkirche kugeln, hat, trieb mich die drückende Hiße in eine Schenke; aus derselben Zeit berrührend, aber durch einen modernen nach kurzer Rast traf ich in Egidi ein, wo ich sogleich viereckigen Thurm mit Zwiebeldach verunstaltet, gleicht der die sehr einfach ins Viereck gebaute Kirche bejah. Außer Sebastianskirche im Ganzen, nur ist sie bedeutend größer, einigen sonderbar geformten Fenstern, fallen zwey Steins mit starken Wandpfeilern, einem alten eckigen Stiegens bilder am Presbiterio außen eingemauert auf. Rechts ein thürmchen, Dachfenstern auf Tragsteinen (eine Eigenheit geflügeltes, langgeschwänztes Ungeheuer, mit einem Sees der Gebirgskirchen,) an der Hinterseite mit einem Mittel bundskopf und zwey Füßen, zwischen diesen einen Men- pfeiler, die Sacristey und das Beinhaus alt, und mit schenkopf haltend, links ein bårenartiges Ungethum, gleich, Spitgewölben. Von alten Denkmahlen fand ich außer falls mit den Vorderpranken etwas unkenntliches thierähn, nur ober dem erwähnten Mittelpfeiler eine Steinscheibe mit liches erfaffend, großen Theils auf diese zwey Figuren oder einem bärtigen Mannskopf mit gescheitelten Haaren und Zierrathen stüßen sich die Sagen von Templern, die 3 Strahlen, so wie an einem kleinen Vorwerke eine hier wie an mehreren Orten der Umgegend, im Gange sind. ähnliche Scheibe mit einem jugendlichen Kopf mit Erausen Die Kirche ist ganz verrenovirt, doch sind um das Haaren, orientalischer Phisognomie, und mit krummen Schiff berum große alte Chorgewölbe, die eine bedeutende strahlenartigen Verzierungen umgeben, eingemauert. Menschenmenge faffen und selten vorkommen. Uralte Grab. In der Sacristen sind zwey hölzerne bemahlte Figuren freine sind hier auf die allerdummste Art, nur für Sonne, von 3 Schuh Höhe und aus dem 15. Jahrhundert, MaMond und Sterne sichtbar, als Dach eines Anbaus ver- ria und ein Engel, in der innen ziemlich erneuerten Kirche wenter!! ein alter Seitenaltar von 1632. Wunderschön ist der Weg an der Mauer des Parkes Würflach hatte noch eine Kirche, den jezigen Pfars von Gerasdorf vorüber nach Wirflach. Hier besah hof. Spuren finden sich noch an der Stiege, wo ein altes

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steinernes Wappenschild eingemauert, und an der Rückwand das ich kenne, eine wahre neue Welt. Bald waren wir des Gebäudes, wo man noch die alten Pfeiler findet. am Fuße des Burgberges von Emmerberg, cas, eine Auch Würflach, hat seine Templerfagen, jene zwey Köpfe berrliche Ruine, von seinem Felien in die stille Waldgegeno an der Kirche werden als Templerzeichen genannt, und ich zu seinen Füßen und das weite Thal herabsieht. Durc wandte mich eilig zur Untersuchung eines Gebäudes, das eine lustige Heerde kröftiger Roffe (im neuen Schloß ist einst ihre Residenz gewesen seyn soll und nun dem Richter ein Gestütt) erreichten wir das neue armselige Gebäude, gehört. Spuren alter Thorbögen, eines viereckigen Thurs das leider größtentheils aus der alten Burgerbaut ist, mes und vor allem, in einem gewölbten, einst mit Stein. bald auch diese selbst auf einen felsigen Weg, der in den meharbeit gezierten Gemach, ein Kopf mit aufgesperrtem akten in Stein gebauenen Burggraben führt. Das Haupts Munde und orientalischer Phisiognomie, wie deren einst thor mit seinem Spigbogen in nicht groß und unverziert, viele an diesem Gewölbe eingemauert gewesen seyn sollen, ein Rebenpförtlein ganz in Felsen gebauen trägt die Jahress bestätigen vermeintlich die grundlose Sage. jabl 1596. -Im Zwinger der Burg ist der alte Keller,

Auf dem benachbarten, schon 1094 erwähnten Aichberg gleichfalls in Stein gehauen, ober seinem Thor eine Insind noch Grundfesten einer vermeintlichen Templerburg zu schrift aus dem 16. Jahrhundert, in gemüthlichen Reimen schauen, so erzählten mir die Bauern, denn ich wollte den die Güte dieses Gewölbes preifend, das im Winter warm, weiten Weg nicht machen, um noch vor einbrechender Dun, im Sommer eiskalt ist. In ihr wird die Burg „der Ems kelheit den berrühmten Paß: die Klause zu unserer merstein" genannt. Durch ein zweytes Thor mit wohlerFrauen Tritt genannt, zu schauen. Mein Führer haltenem Thorthurm gelangt man in den weiten Bargbof ein freundlicher gebildeter junger Mann, geleitete mich dem mit mächtigen Wällen umgeben, die wohl erst in neuerer Lauf eines Bächleins entlang in ein schönes, von hohen Zeit gegen Feuergeschüß so tüchtig mit Erde ausgeschüttet Abhängen geschloßenes Thal, das sich in eine düstere Felsens worden.

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Elause verergt, die bald nun mehr den plätschernden Wellen Hier liegt ein steinerner Brunnkranz und rundum Raum gebend, so enge wird, daß die an beyden Seiten ziehen sich die Mauern bis an die Kante des Felsens., das thurmboch aufsteigenden Mauern mit ausgespannten Urmen her auch die Burg aller Außenwerke entbehrt. In diesem erreichen kann. Raume ist auch die nicht sehr alte, mit drey Steinaltären,

In dem Lächlein fortwatend gelangte ich zu einer zerstörten Frescomahlereyen und der Jahreszahl 1619 am kleinen von der Natur gebildeten Höhle in der Felsenmauer Presbiterio versehene einfache Michaels. Cavelle. Eine Brücke rechts, in der zwey Fußtritt zu sehen, der eine bey 9 Zoll auf Rundbogen führt ins Mittelschloß, ober dem rundges lang und verhältnißmäßig breit, der andere in gewöhnlicher wölbten Thor ein ausgemörteltes Wappen, einem Helm Größe eines weiblichen Fußes. Das Naturspiel (denn Kunst ähnlicher als einem Eimer und jenem zierlichen Wappen an ward hier nicht angewandt) ist ziemlich täuschend. Die Sage der Reustädter Säule ganz ungleich. Manche Fire sahen auch läßt hier die heilige Jungfrau wit ihrem Kind auf der Flucht in diesem etwas unerklärlichen Zeichen ein Templermerkmahl. nach Ägypten ausruhen! Die Klause weiter verfolgend Unter dem Thorgewölbe mögen die Gefängniße gewes gelangt man gegen Grünbach und den Schneeberg zu, aber sen seyn, im Hauptgebäude ist seit 50 Jahren alles schreck. nur bey anhaltend trocknem Wetter ist dieß möglich, und lich verwüstet. Liebhaber alter Baukunft finden in den oft wird das Bächlein zum reissenden Waldstrom, dem meist runden Gewölben, den tüchtigen Kragsteinen alter frommen Pilger den Zutritt wehrend. Erker, den ungebeuren Mauerblenden bey den Fenstern

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Der Seelsorger von Würflach; ein emeritirter Pros mit langen Steinbrücken an manchen Fenstern, den schies feffor und eifriger Freund der Geschichte, theilt mir man. fen Gefängnißlucken gewiß viel merkwürdiges. ches über die Schicksale dieses Dorfes mit, das im Jahre Felsen gehauene, weite Cisterne war einst sehr tief, nun ist 1094 soon bekannt, in jener Zeit schon Weinbau hatte, sie verschüttet. — Der Burgwärter, welcher zwey Urkunden oer bis ins 15. Jahrhundert, dann abnahm. Würflach besißt, die beweisen, daß in den sechsziger Jahren in der ganz war der Sig eines edlen Geschlechtes, das aber ausskarb, wohlerhaltenen Burg noch Wetter geläutet ward, war leider 1529 und 1683 litt es durch die Türken, so wie alle nicht zu Hause, er bewohnt das einzig noch eingedeckte Ges benachbarten Orte sehr viel. mach im Zwinger.

Um 7 Uhr des andern Tages geleitete mich mein Gasts Wer das schon 1174 blühende Geschlecht der Em freund über die chauigen Wiefen in den Eingang zur neuen merberge gegründet, ist unbekannt. — Ein Perthold Welt beg Dachenstein. Dieß Thal ist das herrlichste, von Emmerberg erhielt Friedrich dem Streit

baren 1236 feine Vefte, das nachbarliche Starhems berg und mit diesen beyben das ganze Gebirge, während der bedrängte Fürst in der allezeit getreuen Neustadt umla. gert ward..

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Ob jener Berthold, Trudyséß ven Emmerberg, der in der Geschichte jener Zeiten als ein gewaltiger und gar fromemer Herr vorkömmt, Ottokar von Böhmen im Zwenkame pfe erschlagen? ob er, wie die Sage lautet, des gefallenen und von beutegierigem Gesindel geplünderten Königs Leiche: geschütt? darüber ist schwer Licht zu schaffen.

Vorerst nennen die wenigsten Chroniken Ottokars legteGegner mit Bestimmtheit, folgende ausgenommen:

Haselbach jagt: Zwey Stegrer, ein aurether (Saurau) und ein Kuenringer hätten den König ers schlagen, deren einer seinen Verwandten. Merenberg rå den wollte.

Lazius nennt Berthold von Emmerberg und Hae amar von Chuenring.

Fugger, fagt es seyen die zwey Brüder des getödteten Merenbergs gewesen. Der treueste Gewährsmann jener Zeit, Ottokar von Hornek, spricht von diesem Ereig niße mit ganz ungewöhnlicher und von seiner sonstigen Freymüthigkeit sehr verschiedener Ausbeugung. Die hierher Bezug habenden Stellen sind:

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Diefes Amtes Rahmen der Gine hat,
Der den König da betäubte.

Den hatt' er beraubt

Eines Theile seiner Ehre,
Als, man ihn zum Herren
Aasrief in Österreich:

Die Sach ist so heimlich,

Daß sie mir nicht fügt zu sprechen,
Die er an ihm begann zu rächen. -
Wer der andre war,
Der das grüne Gras
Mit seinem Blute neßte
Und sich da ergößte,
Mit seinem Blute roth,
über seines Freundes Tod
Den er ihm verderbet hätte,
Den mögt ihr zum Stätt'

An der Verwandschaft erkennen;
Es fugt mir nicht, ihn ju nennen.”

(Der Beschluß folgt).

Nefrolog.

Als König Ottokar nach Milotas Verrath mit drey Gefährten aus der Schlacht ritt, von vielen, um die er es Im Archive, Jahrgang 1824, November Nr. 142, wohl verdient hatte, daß sie ihm unhold waren, har tverfolgt S. 772, wurde eine Lebens- Skizze des berühmten Glaswurde, und seine drey Gefährten erschlagen waren, sprach mahlers Gottlob Samuel Mohn geliefert. Leider er seine Gegner um ritterliches Gefängniß an. Sie actes ist dieser erfinderische Mann, allzu früh für die Kunst, am 2. November 1825 zu Larenburg nächst Wien gestorben. ten deß › nicht, - stürzten ihn vom Roß und der eine stack In seiner Verlassenschaft sind viele ausgeführte Glasarbeiihm das wert durch die Brust. Dennoch wäre er ges ten, nähmlich: Turnier mit den Wappen von sechszehn nesen, und bath um sein Leben. In dieser Rede sagt er der vorzüglichsten fürstlichen und gräflichen Häuser, von besonderer Schönheit und Kunst; heil. Theresia,unter andern zu dem einen seiner Gegner:: Rudolph von Habsburg; ein Ritter zu Pfers de;ritterlicher Zwey kampf; heil. Johann der Täufer; Seraphs Kopf; - antiker Niemand antwortete ihm; der, den er julegt angere. Kopf; Gemahlde mit drey Figuren und vielen det; stach ihm den Dolch in die Keble, und sie ritten wie: Nebenverzierungen. Sämmtliche dieser Gemählde sind in der, den Gefallenen am Boden liegen lässend, zum Heer. Kun beginnt der Dichter geheimnißvoll::

„3hr vergeltet mir den Oheim

Herrn Seyfried von Merenberg!

Niemand mich darum frag,

Weil ichs doch Niemand fag,

Wer dieselben waren,

Von deren: Haß und Gefahren

Also verdecbt ward

Der König so hoher Art.

Elets sieht man haben

Einen Amtmann

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Rähmen.

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Ohne Rahmen: Heil. Maria, nach Raphael; Ulrich von Rehberg;. Göt von Berlichine gen; ein Nachtst ű‹æk.

Unvollendete Arbeiten: Judith; heil. Maria, nach Schnorr von Carolsfeld; - Wappen der Herren Moser, und einige Trinkgläser.

Zur Ergänzung von Mohn's Biographie (in Nr. 142) diene noch: Daß er sich in Wien verehlichte, ihm aber seine Gattinn bald darnach starb. Mohn blieb im Wit wenstande, und hinterläßt zwey Kinder. Im Jahre 1824 trat er zur katholischen Kirche über

Fedacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und in Verlage ben Franz Ludwig.

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