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Die verheiratheten Serben bleiben zwar in dem Fa. gültiger Anlaß schien, feine Arbeiten zu ignoriren und regel milien. Haufe des Vaters oder Großvaters: jeder er mäßig mit jedem Herbßte das nahe Erlöschen des Archives þålt aber eine eigene Kammer, in welcher er seine eigenen enjufündigen. In einzelnen Fällen, (meist wegen Verunglimpfung ande. Sachen, j. B. Kleider, aufbewahrt, und mit seinem Weibe rer Literatoren, oder Österreichs überhaupt,) hat das Archiv auch im strengen Winter, ohne Einheißen (es sind in dies von der beherzigungswerthen Regel des: sive viuco, sive viufen Kammern gar keine Öfen oder Kamine) schläft. Eine cor, semper maculor", eine Ausnahme gemacht, Nr. 44 und solche Ebe Kammer heißt Klijet.

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59 von 1810, denn Nr. 100 von 1827 bis Nr. 152 von 18226 und Nr. 147 im Jahrgang 1823. hat darin durch That. fachen gezeigt, daß jene Journale von der österreichis en literatur so gut wie gar nichts tennen, oder tenuea wollen, als einige belletristische und Mode. Artikel,

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nur

Noch führen wir bier zur Ergänzung folgende serbische Hochzeitgebräuche an. Wenn die Hochzeitgäste in die Wob. nung der Braut kommen, so pflegt ihnen ihr Vater ein neues Glas vorzusehen, aus welchem sie trinken. Dieses - daß sie gerade die bedeutendsten Leistungen ganz ignoris · Glases bedient man sich auch bey der Copulation, wenn ren, oder mit irgend einem nichtssagenden, vornehmen oder man dem vermählten Paare Wein zu kosten gibt, und des, hämischen Gemeinplag abfertigen, daß sie sich somit die Ge. wegen heißt es Molitvena csascha (før. Tsœasca) ringschäßung der österreichischen Literatur und Kunst über. d. i. Gebeth · Glas oder durch Gebeth geheiligtes Glas. Die aus leicht machen, weil sie nur vom Geringen und nur ses Glas nimmt die Braut nach der Vermählung zu sich und von der leichten Waare sprechen, das Ausgezeichnete aber Wenn meißt mit Stillschweigen übergehen, wenn man nicht, durch bewahrt es zum Andenken, bis zu ihrem Tode auf. · Exemplare, Bettelbriefe oder durch ein wohlgegliedertes facio der Ober. Gast (Stari Swat) oder der Beystand bey der ut facias, do ut des, bey ihnen selbst, oder (was in der Regel Hochzeit trinkt, so rufen die übrigen Gäste: Stari Swat medmäßiger ift) bey ihren Correspondenten im Inlande, vor. csaschu pije, Boya moli, Amin d. i. der Ober Gast läufig um schönes Wetter gefleht hat. Rönnte man trinkt ein Glas; bethet ju Gott, Amen. Dieß nennt man einen einzigen Artikel zeigen, der mit gründlicher Kennt. niß in den Kern der Sache eiudränge und prüfte: Was ist Aminati. in dem fraglichen Werk neu und ausgezeichnet? Wo stand der betreffende Gegenstand vorher? - Bodurch und in mis wie fern bat e alfo den Kreis des Wissens erweitert oder bes Federkriege haben der Wissenschaft und Kunst bisher festigt? — Überwiegen die Vorzüge, die Gebrechen, oder Wenn man inzwischen die Verfasser solcher noch sehr wenig gefrommt. Von der Ruhe und Würde, umgekehrt? die folchen Grörterungen vor allem geziemt, allzuoft abwei. flüchtigen Anzeigen kennt, so bescheidet man sich freylich, daß chend, arten sie in kleinliche Persönlichkeiten aus, geben un. ein solcher Anspruch viel zu schwer wäre für die schmalen Schul. glücklichen Wiß, statt gediegener Gründe, Hohn, statt Wider, tern der guten Leute, die weder Zeit, noch Ort, noch Person, legung und ohne daß durch den Conflict, das Reich der Ideen, noch land, noch Gegenstand gründlich kennen, über welche sie auch nur um ein Haarbreit erweitert worden wäre, belusti aburtheilen und deren Fähigkeit nicht über ein prätenciöses, gen sie nur das Lejepublicum, statt es zu belehren und ver. ästhetisches Caquet für das literarische Kaffeehauspublicum hine anlassen nicht selten unbillige Inductionen von der Individua. ausgeht! — — Daß auf diesem Wege für die Literatur und lität der Gelehrten und Künstler auf die Gelehrsam. Kunst, Nichts zu gewinnen bep gescheuten Leuten aber feit und auf die Kunst. auch blutwenig zu verlieren, daß daher das „Schweigen Daher hat auch dieses Archiv, obgleich häufig und nicht der Verachtung" dafür die beste Waffe gewesen sey, liegt am Tage. felten unwürdig angegriffen, manche feindselige Stimme des Die Nummer 127 des literarischen Conversation&blattes Auslandes, weniger durch eine tüchtige Polemik zurechtwei. 1826 gibt wieder derley Correspondenznachrichten; auf welche sen wollen, als vielmehr dadurch, daß es alles Gute und alles oben Gefägte anwendbar ist. Sie haben von der öster Große, was in Österreic, (wahrhaftig nicht selten) ge. reichischen Literatur nur den kleinsten Zweig, nähmlich den sicht, namentlich jede lobenswerthe, neue Erscheinung deutschen und von diesem kleinsten, wieder nur das Kleinste in der vaterländischen, gelehrten und Kunstwelt, schnell und im Auge, einige wohlgelungene, einige halbgelungene und mit redlicher Theilnahme, jur öffentlichen Kenntniß mehrere mißlungene, dichterische Versuche. Von den Wenn ein Raumer, ein Raute, ein Lang, ein merkwürdigen Leistungen in der flavischen und magyari. brachte. Wilken, wenn so manche andere Zierden von Göttingen, Ber. fchen Literatur, (merkwürdig an sich und durch die Zeit,) von lin, München und Heidelberg, die vom Archive gelieferten dem, was im lombardisch venetianischen Königreiche Quellen benügt, feine Entscheidungen über manche Streitfrage geschicht, von dem, was die Provinzmuseen, was man. getheilt, seinen Ansichten beygestimmt haben, kann man sich cher Kreis von achtungswerthen Männern, oft mit geringen darüber trösten, wenn gewiße Journale von seinen Leistuns Mitteln leistet, von den erfreulichen Resultaten eines rofitosen Sen japrelang gar nicht, oder nur verächtlich sprachen, wenn Sammler, Fleißes und von der glücklichen Benütung der vermeintlige Serviliom des Herausgebers, ihnen ein voll: des Gefundenen, davon weiß der Einsender freylich kein armes

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Wirtchen und will doch das Ausland auf zehn Spalten belehö ren über Umfang und Gehalt der öfterreichischen Literatur!!

Sollte Er diefes wirklich nicht gefunden haben? Oder, möhte Er uns nicht die Deutsche Stadt nennen, für die es voll. Bon diesem Archive weiß er Nichts, als, daß es sich ständiger geleistet worden wäre? Möchte Er Und nicht das, redlich vom Nachdruck ernähre und daß es ihm durchaus Buch nennen, wo Wir reichlichere Aufschlüsse treffen zum Bilde unbegreiflich sey, wie man einen folden Nachs des Lurus, der Sitten, des Handels, der Künfte und Gewerbe dender, Artikel, fogar in den Ofermékkatalog der Vorpelt ?—— und dennoch wäre (beynahe bis zur Vereinio habe aufnehmen können? (!!) gung der Kronen Ungarns und Böhmens mit Österreich) von Davon abgesehen, daß ́Übersehungen ohnehin leine Augsburg, Nürnberg und Regensburg, von Röln und Goßlar Originale sind und daß Auszüge aus ausgezeichneten Wer und von den Häuptern der Hanse, ungleich mehr zu sagen ge Pen, selbe dem österreichischen Lesepublicum bekannt machen wesen, als von Wien! In den Denk w är dig k eit en und schon oft gehaltvolle Bemerkungen darüber veranlaßten, Biens wären Wir sehr begierig, wohin der Verfasser die verweiset man bloß auf die jüngsthin von Nr. 50 bis 60 gegen Einheit, z. B. zwischen der Burg und den Schotten, zwie bene Übersicht der Leikangen des Archives, und schen dem Stephansdom und dem Klagbaum sehen wolte, als ersucht den Einsender getroßt, Uns die deutsche Zeitschrift zu in dem, (jedesmahl sehr genau angedeutoten) Causalzusammen. nennen, in welcher ein größerer Schaf von Monographier, hange mit den Begegnissen der Stadt ? geschichtlichen Quellen und Materialien, von Abhandlungen zur

Daß ihm dieses Werk als ein sehr ungelegener Torso Aufhellung besonders wichtiger Puncte, oder Hinwegräumung vorkomme, glauben Wir ihm aufs Wort und kennen auch sehr gut der schwierigsten Zweifel niedergelegt wäre, als in eben diesem jenes Mangelnde, wornach Er sich ewig sehnt." ~ Archiv? Meist nur mit geringen Mitteln arbeitend, feiner ist eine Geschichte Wiens auf höchstens 24 Seiten Ratur nach, weder der Gegenstand eines lukrativen Interesses, die sich ganz leicht und schnell, wie ein Zeitungsartikel noch eines bloßen wissenschaftlichen Ehrgeißes, both ich das vom Blatte weglefen ließe!! Archiv, dèn vaterländischen Literatoren und Künstlern, de u to

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Ein einziges, gleichfalls dieses Archiv verunglime scher, flavischer und magyarlscher Zunge, dienend, pfendes Beyspiel, fey Uns noch anzuführen erlaubt, wie vermittelnd und hilfreich an, als Magasin fruchtbringender Ma. weit die Unverschämtheit gehe? wie arg manchmahl die, der terialien, als Verbindungspunct und als Niederlage für man. Localitåt ganz fremden auswärtigen Redactoren, die Duve de verdienstliche Arbeiten, die sonft schwerlich irgend einen solcher Einsender werden?

Berleger gefunden hätten!?

Giner derfelben, über welchen Grillparzers Difo

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Gerade folche ungerechte und abgefchmadte Angriffe find far ein ganzes Füllhorn der bitterften Schmerzen ausgegofen für den Herausgeber das Präftigfte Motiv, diese noch einzig haben muß, erfohr sich, um deuselben Luft zu machen, zwey, übrige, wissenschaftliche ZeltsGrift, aller ungünstigen Umstände gegen Österreich ganz besonders wohlwollende Journale, die ungeachtet, a usharrend fortzusehen und hierdurch dem Isis und den Hesperus!! mehrmahls wiederhohlten Wunsche und ehrenwerthen Zutrauen Wir lesen demnach im VII. und X. Hefte der Ifis nach. vieler ausgezeichneten Männer und emfigen Mitarbeiter in allen einander zwey kurze, sehr gemeine und nicht einmahl correct Provinzen zu entsprechen, geschriebene Artikel, die Uns belehren: — «das unbelde in

Von der Geschichte Wiens weiß diefer Correspondent dene Lob" (unbescheiden? worin? gegen wen? dieß Bey. wieder gar nichts zu sagen, weder was sie als Geschichts, wort ist nicht glücklich gewählt !) womit Hormayr im Februarı werk, noch was ste für das Quellenstudium etwa leisten mag? hefte des Archives 1825 den Ottokar erhoben, habe zu Wien ale: «daß ihr leider die wahre Einheit und Ordnung sehr üblen Eindruck gemacht und die 3ndignation fehlt und diese schönen Materialien, wohl ewig ein hübscher sey so allgemein geworden, daß Hormayr sich genör Torso bleiben, bey dem man sich immer nach dem Mane :higt gesehen, im Aprilhefte einen Theil feines unbedingten 20. gelnden sehnt." bee jurūdzunehmen. (!!) die Art, wie Er sich dabey

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So geht es, wenn man urtheilen will, ohne zuerst drehte und windete, (sic!) machte ihn noch lächerli gelesen, ja, ohne für eine so mühvolle und verwickelte Ars &er und bald verstummte er, als Ebersberg in beit, Sinn zu haben, wo man denn allerdings vor einer sol. Sammler eine - treffliche -Kritik erscheinen ließ, und hen Menge von Daten erførict und sich mit einem Ge- den Ottokar als die schlechteßte Arbeit Grillparzers ero meinplag abfindet, der freylich, wie man nyr ein Bischen dreia klärte, (!!) wie ihn denn auch die competenteften Richter bläßt, in die Luft verfliegt. für ganz verunglückt und tief unter Grillparzers übrigen Ber Ginheit ist gewiß die höchste Tugend jedes Werles. - fuchen (!!) gehalten hätten. Bat mag aber wohl der Correspondent unter der Einheit Den Lefern des Archivs stellt sich diese Schilderung wohl der Geschichte Wiens verstanden haben? Doch wohl von selbst als eine handgreifliche Lüge dar, über die Wir bis• die successive Entwicklung des Municipalwesens dieser merkwür. her geschwiegen, weil sie ein gar zu dürftiger Nothschuß ist. digen Stadt, verglichen mit dem deutschen und sombardischen Dem Redacteur der Isis aber, wird die bloße Einsendung Städtewesen åberhaupt und insbesondere, — ihre Einwirkung der fraglichen Archive - Nummern anschaulich machen, wie lec auf Handel, Sitten und Cultur mit synchronistischem Blick man ihn my stifiziet habe und welches Zu trauenfolche auf die allgemeinen Begebenheiten, auf jene des Bandes und Einsender verdienen? · In drey Nummern des Ac. seiner Fürsten? chives ist vonljenem historischen Drama die Rede.

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Nr.
r. 22.

enthält bloß das Argument des Stücks, das Gerippe der fünf Brußt, und hatte es in wenig Augenblicken perschlungen. Uls Acte.-Nr. 23 bloß die vergleichende Gegenüberstellung der einst der Aufseher der Menagerie dieser Boa ein Huhu reichte; historischen und der dramatisen Elemente und gerade paɗkte sie den Daumen seiner linken Hand, und hatte in Na die Nummer 40 des April• Heftes enthält das Kunst • Ur- den Urm umschlungen. Der Maun besaß so viel Geistesgegen. theil darüber und die Andeutung der vielen historischen wart, daß er den Kopf des Ungeheuers fellhielt; aber von dem Schuizer und ästhetischen Bulls jener, als trefflich" gewaltigen Druck vermochte er sich nicht zu befreyen. Zwey gepriesenen Ebersbergischen Kritik, die um ein paar Wo. Schildwachen, die ihm zur Hülfe eilten, überwältigten die chen früher erschien! Diese einfache Bewandtniß hat es Schlange dadurch, daß sle ihr die Zähne brachen. Zwen davon also mit dem Winden und Drehen und mit dem Zurück. waren im Daumen stecken geblieben, doch heilten die kleinen nehmen!! — Über die eben so unwahren, als unge. Wunden leicht, und es zeigten sich keine übelu Folgen weiter, scliffenen Ausdrücke des (wohlweislich) a no ny men Ein. fenders, wäre es übrigens entwürdigend, auch nur eine Sylbe ju verlieren.

Wien am 31. July 1826.

Jofeph Frog herr v. Hormayr,
t. t. Hofrath und Historiograph,
des Leopold. Ordens • Ritter.

Miscellen.

In Bologna wurde vor nicht langer Zeit, in der Nähe der Kirche St. Maria della Magione (bis 1307 ein Hofpiz der Tempelherrn,) ein viereckiger Thurm gesehen. Es war besagter Thurm nicht allzu hoch, maß uur 65 Fuß, erregte aber deno noch die Aufmerksamkeit aller Fremden, welche nach Bologna kamen; dagegen ward sein Nachbar, Torre Asinelli, obschon 256 Fuß hoch, keines Blickes gewürdigt. Dieß kam nun wohl daher, weil der kleine Thurm ein paar Jahrhunderte lang ges waltig renommirend den breiten Stein einer Hauptstraße ein. Vereinigung des atlantischen mit dem stil. nahm, bis ihn endlich 1455 der Baumeister Alberti Fioravanti len Deeau. Der Plan, diese Vereinigung zu bewirken, ist ganz höflich 36 Fuß zur Seite schob; und da gerieth er dena nicht neu. Auf Unsuchen der Stadt Panama befahl am 12. März in Conflict mit St. Maria della Magione und wurde verur. 1532 der Kaiser und König Carl V., daß der Fluß Chagres theilt ihren Glockenstuhl zu tragen. Beynahe vier Jahrhunderte so weit als möglich schiffbar gemacht werden solle. Diefen Be lang hatte er seitdem mit ernsten Klängen den Wandel alles fehl im Jahre 1534 bestätigend, trug der Kaiser dem Statthal, Jrdischen verkündet, da sollte auch seine leßte Stunde schla. ter von Terra Firma ferners auf, ihm über die besten Mit gen: einem tollen Cittadino aus Bologna fällt es ein, den tel zur Vereinigung des Chagres mit dem stillen Meere Be ehrwürdigen Grautopf zu rafiren. Und wie nun der arme richt zu erflatten. Aus dem Hafen Nombre de Divs schrieb hier. Thurm eingefallen ist, da geräth ein anderer Cittadino auf auf der Statthalter Pasqual d'Andagoya unter'm 22. October den Einfall, in zierlicher Druckschrift die nachbarlichen Thürme 1534 Folgendes: «Ein folcher Plan zeugt von weniger Kennt, eine erbauliche Zwiesprache halten zu laffen, betitelt: „Dialogo niß dieses Landes. Keinen Fürßten in der Welt gibt es, wie fra la torre Asiuelli e la torre della Magione" (Modena, 1825.) groß auch immer seine Macht seyn möge, dem es gelingen Es soll diefer Dialog den Beweis führen: daß es sehr unnö. könnte, die Verbindung der beyden Meere zu bewirken." Don thig war, mehrgedachten Thurm abzutragen; eigentlich aber Navarrete und Baron von Zach sind gleichfalls der Meinung, beweist er nur: daß er selbst, nähmlich der Dialog, sehr un. daß man Gefahr läuft, bey diesem Unternehmen Geld und Zeit nöthig gewesen.

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zu verlieren. Dagegen zweifelt Alexander von Humboldt keiness wegs an einem glucklichen Gelingen. Und wohl darf man hof. So eben erscheint zu London der Prospectus einer neuen fen, daß Überfluß an baarem Gelde und der Fortschritt, welchen periodischen Sammlung, der „Parthenon" betitelt, das vor. seirdem Kunst und Wissenschafft genommen haben, Schwierige züglich den schönen Künsten gewidmet feyn wird. Dieß Werk teiten endlich bestegen werden, die man im 16. Jahrhundert soll auf eine ganz besondere Weise gedruckt werden. Zuerst wird als unübersteiglich betrachten mußte. der Text mit gewöhnlichen beweglichen Buchstaben gescht, und diese Buchstaben werden sodann auf den lithographischen Stein

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Jm Zoologic journal gibt Broderip Nachricht von einer abgedruckt. Zeichnungen, Musit, fac simile u. f. w. werden zwischen Boa, die sich zu London im Tower befindet. Diese Schlange den Text eingeschaltet, und auf solche Weise kann Alles zu glei. bewohnt einen Käfig, der mit Zinn beschlagen ist und durch cher Zeit abgedruckt werden. Diese Unwendung der Lithographie sedendes Wasser erwärmt wird. Unaufhörlich züngelt sie und wird hier Typolithographie" genannt, und es ist nicht abzu windet sich in vielfachen Ringen. Ein Kaninchen, das man ihr läugnen, daß sie von großem Nußen für die Künste seyn kann. vorwarf, schien von der Schlange keine Notiz zu nehmen, in. Wir müssen noch hinzufügen, daß dieß Verfahren bereits be dem es lustig hin und her sprang: die Boa, ihm mit den Augen kannt und mehrmahls von dem Erfinder der Lithographie, Se. folgend, drehte plußlich den Kopf, und mit Bligesschnelle era nefelder, angewendet worden ist, dessen Nahme bey unsern giff sie ihr Opfer, das kaum einen Laut vernehmen ließ. Nachkommen einer größern Berühmtheit sich erfreuen wird, Darauf ward die Schlange ruhig, zerdrückte dem Kaninchen die als beŋ uns.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr, Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig. ·

Archív

fíx

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunft.

Mittwoch den 16. und Freytag den 18. August 1826.

Des Andreas Lapiz Zug nach Rom 1451 dere denkwürdige Geschichten.

(98 und 99).

und ans rinn gar kunstreich im weißen Marmor gehauen sind und die noch steht. *)

Als ich daheim von der köstlichen Reise hörte, schlug (Aus einer lateinischen Handschrift des XVII. Jahrhunderts, mir das Herz gewaltig und ich wäre gerne mitgezogen, welche nach des Verfassers deutschem Originale treu übertragen aber mein Herr hatte drey Knaben, alle aus edlem Geo scheint und zwar eben so unvollständig, als das in Grafen schlecht. Da fürchtete ich sehr, daß ich zurückbleiben müßte. Wurmbrand's Collectaneis abgedruckte Fragment, doch von

diesem etwas abweichend, verständlicher und mit Anmerkungen 6 war aber im Schloß ein edler Dienstmann von hohem Alter, der war unser Hofmeister und liebte mich; dem fchmeichelte ich mit Geschenken und durch fleißigen Dienst,

versehen ist, überfest.)

Andreas ndreas Lapis, auch der Crobat von Lapit ges daß er bey dem Herrn fürsprach und so ward ich zum Zuge nannt war aus einem croatischen Geschlechte, von wel bestimmt, obwohl ich bey sechszehn Jahre alt und daher cem zuerst Thomas Cupal, Ban der Grafschaft Lika und für einen Edelknaben nicht jung genug war. Ich belam ein Corbau von 1419 bis 1441 vorkömmt. Er war 1476 Pfles kleines Rößlein und mußte des Herrn Harnisch und andere ger in Steyer und schüßte Stadt und Schloß mit un. Waffen führen; es stand mir der weite Helm und der un. gemeiner Lapferkeit gegen die Ungarn, die 1485 bis 1490 gebeure Spieß sonderbar an, aber ich mußte wohl. dran, in einer, von ihnen aufgeworfenen Schanze bey Ernsbo, denn Wir hatten in den Gebirgsengen keine Wågen, selbst fen an der Ennsbrücke gelagert woren und fürchterlich baus der Kaiser und seine Herrn nicht, von denen Mancher, feten, 1491 bis 1500 kaiserlicher Hauptmann zu Jbbs, der nicht sattsam Knechte hatte, die Reise mit großer Ber fpáter Mor 1. Marschall in Wien. 1511 Rath und Lande schwerde im Harnish machte. **)

rechtsbepfiger, und starb 1516.

Niemand durfte mehr haben als vier bis fünf Pierbe „Da ich in der Insel gewesen bin, war ich kaum zehn und mein Herr hatte fünf, worunter sein Salzburgisches Jahre alt. Darnach nahm mich der Vater und gab mich Streitroß. Um Katharinentage 1450 zogen Wir aus und heraus nach Deutschland, daß ich die Sprache lernen sollte, tamen 5000 Pferde stark in der ersten Fastenwode gegen zu einem steprischen Herrn, von Wildhausen genannt aus Rom. Da lagerten wir und pußten uns drey Tage. Um altem Geschlecht. Da ward ich erzogen in Ehren und ritter, vierten ritten Wir gegen die Stadt, wo Uns einige Car. licher Kurzweil und unterrichtet durch zwölf Jahre. Aber dinåle auf weißen Eseln von sonderlicher Größe entgegen. schon im Jahre 1450 rüstete sich Kaiser Friedrich III. gen ritten, dann kam des Papstes reisiges Volk, in köftlichen Rom zu ziehen um die päpstliche Segnung und Krone zų Harnischen, hatte aber keinen Schein, als wären es tapfere empfangen und schickte voran gegen Portugal um unsere Leute. Auch der Papst selbst ritt vor die Engeløburg, den gute Kaiferinn Leonora. Die Eheleute kamen zusammen vor Kaiser zu empfangen, der die Kaiserinn und seinen Mün• Hohenfiena auf einem grünen Anger und es war Kaiser Friedrich mir zu langsam, feine Braut zu empfangen, denn er ftellte sich gar bedächtig und wollte mancher von den Herrn baß geeilet haben. Es haben die von Siena eine Löftliche Säule gebaut, auf der der Kaiser und die Kaises

*) Alte Anmerk. Ich konnte sie nicht finden, da ich im Jahre 1617 dort war.

**) Alte Anmerk. Vornehme Herrn zogen auf Reisen da. mahls nicht schwer gerüsket, sondern in einem leichten Baf. fenrod einher und ihre Waffen führten die Knappen.

Del Eadislaus mit sich hatte. König Ladislaus war dreyzehn goß die aufgerichteten Springbrunnen voll, daß mancher Jahre alt und nicht wohlgemuther als ein Mann von sieben. Knecht zu Stundenlang bey den Röhren lag. Alle Haut. zig und am Sonntag Lätare wurde der Kaiser und die thüren waren offen und in den Gaststuben Streu und De fromme Kaiserinn gekrönt. Das ging aber langsam her fen bereit und wurde sonst auch keinem eine billige Bitte bis in die sinkende Nacht und mußte Kaiser Friedrich den abgeschlagen, auch in den Frauenhäusern durfte keine einen ganzen Tag in schwerem Mantel aushalten, so daß sein Pfennig nehmen, denn sie waren alle bestellt und gab deren Roß ganz müde war. Auf der Tiberbrücke sølug er mit Kai- nicht wenige, man fand dort Mohrinnen, und andere fer Carle Schwert 361 Ritter, darunter ich war, aber schöne Weiber nach Lust. *) Da gab sich mancher Knecht auch manche, die fürder nichts zählten und ihrem Nahmen für einen Ritter aus und es wurde viel Schimpfliches ger Eeine Ehre brachten. Wir waren müde und die deutschen trieben. Auch die Schmiede mußten an der Straße mit Heere führten ungefüge Reden, denn dreyzehn Stunden Någeln und Hufeisen warten und wer immer wollte, durfte fagen Wir im vollen Panzer auf den armen Roßen und sein Pferd beschlagen. **)

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ward uns noch eine Stunde oder zwey vorgelesen, wie sich Auch gab es eine Tagreise von Neapel, bis wohin ein Ritter halten solle. Wer daß nicht früher wußte, hätte und der König entgegenzog, eine tönliche Jagd mit Falken es auch dort nicht gelernt und wer's nicht halten wollte, und weißen Hunden, wie ich nie früher und später sab. ließ es unterwegen, und hätte man ihm noch 6 Stunden In der Stadt Neapel batten wir gar ein lustiges Leben gepredigt. Als es aber dunkel ward, jogen Wir in Haufen und das hörte nie vor Mitternacht auf, darum mußte jeder gegen S, Johann Lateranus, Ritter und Knechte und ban. Hauswirth eine Laterne vor dem Fenster haben und wenn den unsere Rose an marmorne Säulen und seßten Uns sein Saft zu bequem war zu ben, in der alten Burg auf zum Mahle, das in großen Näpfen und Schüsseln gebracht gestellten Tafeln zu geben, mußte er ihm umsonst Trank ward. Da nahm eiuer ein Muß in den Eisenhut, der ans und Speise nach Gefallen geben. — Noch hatten Wir dort dere einen Braten in den Brustharnisch, etliche nahmen eine halbe Meile von der Stadt in einem lustigen Thal eine boble Ziegel und thaten die Speisen darein, denn es war schöne Zagd, der die Königinn beywohnte. Es waren aller sølecte Fürsorge für Svzisegeräth. Und es hatten die Rosse ley Thiere zusammengetrieben, die ich nie gesehen hatte tein Futter, da gaben Wir ihnen Brot und gekochtes Ges und nicht kannte und viele kostbare Belte, und Brun. müse und war ein Knecht des Neuhausers, Simon Ulthei« nen mit Wein aufgerichtet. Darnach wurde auch ein mer von Wien, der hatte ein ungarisch Róßlein, dem gab Renuen über die Dielen gehalten, bey dem, neben vielen er einen gebratenen Hahn zu fressen, welches ich mit eiges wälschen Herrn auch Siegmund der Schaumburger, Graf neu Augen saß. Der Kaiser hatte bald abgegessen, dann Hanns von Pösing und mehrere aus des Kaisers Leuten geleiteten Wir ihn mit Fackeln zur Statt und es wurde stachen. ***) —So wurden Wir auf dem Heimzuge herrlich Silbergeld vor ibm her ausgeworfen, um das die Römer gehalten, die Venetianer und die von Ferrara, Florenz libalyten. *) So lagen Wir noch etliche Tage in Rom und Siena bewirtheten Uns vorzüglich, während die Bos und hatten Alles im Überfiuß, denn Wein und Futter für logneser allein sich nicht sonderlich um ihre Gäste kümmers Die Rose. ten. Nun weige ich von meinem Zuge und will berichten,

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Konig Ladislaus ließen Wir zu Rom beym Papst, wie man uns zu Hause in Økerreich empfing. ben wollte man Uns stehlen, der von Cilly, von Krotten. Nach Sonnenwende 1451. kamen Wir in der Neustadt derf und andere Herrn und es wäre ihnen bald gelungen. an und ungefähr nach vier Wochen kam der Graf Ullrich Als Wir durch's Königreich Neapel zogen, wurden v. Cilly mit den Ständen von Österreich und einem mächti Wir þöchst ehrenvoll empfangen und zeigte sich der König gen Heere von Ungarn und Böhmen und lagerte fich vor recht als ein freundlicher Verwandter unserer Kaiserinn.

In allen Städten, Dörfern und Schlössern, die am Wege lagen, waren auf den Pläßen lange Tafeln aufgerich. tet mit gebratenem Fleisch und derley Speisen; auch brachte man den Wein nicht in Kufen und Säcken, **) sondern *) Alte Anmerk. Wir wollen hoffen, es seyen keine soge. naunten Schinterlinge oder Hebrennko gewesen, sons dürfte den Römern ein schlechter Gedanke gekommen seyn. **) Alte Anmerk. Schläuche von Becksteder, wie ich es bey meiner Anwesenheit in Wolftland oft gesehen.

Afte Anmert. O die faubere mälsche Gastfreundschaft. **) Aite Anmerk. Die Schmiede hatten damahls mehr für Bürger und Bauern zu thun, denn das Kriegsvoll, selbst die edlen Herren pflegten ihre Rosse selber zu beschla. gen, was heut zu Tage einer für eine Schande ansehen würde.

***) Das sogenannte wälsche Gestech, wo die Turnireuden durch elne aufgerichtete Planke geschieden, mit stumpfen Lanzen zufammentrafen.

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