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richten. Am meisten järnt der Mensch auf die Raubvögel, und allerley zahmes und wildes Geflügel tödten und ran, die ihm junge Hirsche, Rehe, Ziegen, Lämmer » Haasen ben und die Fischteiche plündern. Die Schwäne, Enten,

macht, daß sich die meisten Enten, wenn sie sich genöthi get fehen, ihre Gyer zu verlassen, um Rahrungsmittel aufzusuchen, eine ganze Menge Federn ausrüpfen, um › fie zu bedecken, und vor dem Froft zu sichern. · Welche Sorgfalt, welche Bekümmerniß beweisen sle nicht für, thre erst ausgekrochenen Jungen, um Nahrungsmittel · anzuschaffen, bis sie Stärke genug zum Fliegen haben, und selbst Futter suchen können.

Die kleinen Tauben würden die harten Körner nicht verdauen können, wenn sie der Vater und die Mutter nicht vorher verschluckten, um sie in ihrem Kropf zu ero welchen, wenn dieß geschehen ist, so steden sie dieselben In den Schnabel der Täubchen.

Die Rachteule bauet ihr Neft auf die Spiße eines anzugänglichen Berges, wo derselbe am meisten der Son nenhiße ausgefeßt ist, damit das Aas, das sie dahin trägt fich durch die Bärme in eine Art von Brel verwandelt, und für ihre Jungen eine taugliche Speise wird. Alle Vögel, ausgenommen der Gudyuck, find ihren Jungen sehr zugethan. Zu der Zelt, wenn die Kleinen wachsen, halten die Nachtigall und die Graßmüɗe mit ihrem ge. wöhnlichen Gesang ein; das Bedürfniß nöthigt sie, schon vor Sonnenaufgang an Rahrung zu suchen. Ben ihrer Rückkehr vertheilen fie die Nahrungsmittel mit vieler Thätigkeit unter ihre Jungen. Zu der Pflicht, sie zu ers nähren, gefellt sich nun auch die Pflicht, sie zu bewachen. Die Freundschaft verändert die Denkungsart und beffert Die Fehler. So behält die gefräßige und unerfättliche Henne Paum noch etwas für sich, wenn sie Junge hat. Diese von Natur furchtbare Mutter ergriff vorher bey jeder Geles genheit die Flucht; an der Spiße ihrer Küchlein aber ist Re eine Heldinn, die zur Vertheidigung ihrer Kleinen allen Gefahren Trok biethet.

Die welsche Henne macht, wenn sie ihre Jungen hin. ter sich hat, ein trauriges Geschrey, daß allen ihren Küch. lein Veranlaffung gibt, sich unter die Gebüsche zu verster den, und sich todt zu stellen. Dieß Geschren gibt zu erd Pennen, daß ein Raubvogel auf ste herabzuschießen bereit ift. Verschwindet der Raubvogel, fo hört die Unruhe auf und die Mutter macht ein anderes Geschrey, das den Jungen ihren Schrecken benimmt.

Auch Raßmann erzählt im Museum des Wundervol. fen ein seltsames Beyspiel dieser Art. Im Jahre 1778: fagt er, trafen zwey Jåger in der Gegend von Treueno, briegen, im fpåten Herbst eine einsame Bachstelze, die mit ängstlicher Eile ihr kümmerliches Futter suchte,, und war zu einer Zeit an, wo man diese Thierchen ih unfern. Gegenden gar nicht mehr bemerkt, indem sie schon lange i vorher wärmern Ländern zuziehen, weil sie in den fål. tern Tagen keine Infecten, die ihnen zur Wahrung die nén, aufsuchen "lönnen. Die Seltenheit dieses Phäno. men machte die beyden Freunde aufmerksam, und sie

beobachteten die Bachstelze genauer. Bald bemerkten sie, daß das Bögelchén, sobald es etwas gefangen hatte, einer benachbarten Eiche zuflog, dann zurüɗeilte, neues Futter fuchte, und schnell zu dem Baume zurückkehrte. Sie nå. herten sich behutsam der Eiche, und sahen aus einer kleio nen Vertiefung in dem Baume den Kopf eines Vogels hervorragen, der durch seine Größe verrieth, daß er ju einem andern Geschlecht gehörte. Und doch bemerkten sie zu ihrem Erstaunen, daß dieß der Gegenstand war, der die Bachftelse an diese Gegend fesselte, und dem sie von Beit zu Zeit die mühsam gesuchte Nahrung zubrachte. Um sich näher von der Sache zu unterrichten, stiegen sie den Baum hinauf, und fahen, daß ein größerer Bogel in einer Höhlung desselben so eingeschlossen war, daß er nur seinen Kopf und Hals herausstrecken konnte. Sie gingen zurück, um ein Beil zu hohlen und den Gefangenen zu befreyen. Bey ihrer Zurückkunft fanden sie die Bachstelze noch immer sorgfam beschäftigt ihrem großen Pflegekinde Futter zu bringen. Und als fejezt mit dem Beil arbei teten, die Höhlung zu vergrößern, Jahen ste die Pflege. mutter des Eingekerkerten sie mit allen Zeichen der höch ften Angst umflattern. Jest war der Kerker geöffnet, und fie fanden einen Gufgud, der aber wegen des be: schränkten Raums nicht völlig ausgewachsen war, indem weder die Flügel noch die Schwanzfedern ihre gehörige Länge hatten, und er auch nicht einmahl auf seinen Füßen Rehn konnte. In die Höhlung, die durch das Abbrechen eines nicht großen Zweiges entstanden war, konnte er nur auf folgende Art gekommen seyn: die Bachstelze hatte fich diesen Plak, zu ihrem Neste ausgesucht. Ein Gud. gud, den, wie man jest weiß, sein Körperbau hindert, seine Eyer selbst zu brüten, und der daher gewöhnlich fle in Nester anderer Vögel, besonders der Bachstelzen legt, hatte in die Höhlung in die er nicht selbst kommen Ponnte, fein Ey hineinfallen lassen. Die Bachstelze hatte das y gebrütet, und ausgebracht. Der junge Guckguc wuchs, ehe er fliegen konnte, zu einer Größe heran, die ihn hinderte, die Höhlung, worin er sich befand, zu ver. lassen, und die Bachstelze fütterte ihr eingekerkertes Pflegelind, das sich selbst nicht nähren konnte, viele Monathe lang und erfüllte so die Bestimmung der Natur, welche den Müttern die Pflege der Jungen auferlegt hat, bis diese selbst für ihre Nahrung sorgen können, mit der äußer ften Anstrengung. Ja! fie erfüllte die Bestimmung der Natur mit solcher Treue, daß sie sich daben aufopferte. Denn nur sie allein war zurück geblieben, als ihr ganzes Geschlecht unsere kältere Gegend verlassen hatte, um ein : Geschöpf nicht umlommen zu lassen, das zu einem ganz andern Geschlecht gehörte, und mit dem sie bloß durch die ihm erzeigten Wohlthaten und durch seine Hülflesg. feit verbunden war.

Ein auffallendes Bryspiel von der Liebe und Zärks

Eånse, Trappen 16. fügen der Saat und andern Gewäch. Kernbeißer, Sperlingè 2. verzehren ihm Pflaumen, Rire fen Schaden zu; die Krähen, Elstern, Staaren, Pirole, schen, Weintrauben, brechen Propfreifer, junge Triebe von

lichkeit der Vögel hat man auch im Sommer des Jahres 1802 zu Arolsen bemerkt. Im Julius flog eine Schwalbe in ein Zimmer des dortigen Schlosses, in welchem eine fürstliche Commission, ihre Sigungen hatte. Nach geen. digter Sigung gab sich der Aufwärter alle Mühe, die Schwalbe durch die geöffneten Fenster wieder hinaus zu jagen, durch welche sie hereingekommen war. Da sie sich aber immer an der Dede tes Zimmers hielt, so war es ihm unmöglich, feine Absicht zu erreichen. Er machte die Fenster u, und überließ den Bogel feinem Schicksal. Er Alaubte die Schwalbe müsse verhungern, allein als nach vier Tagen wieder Sigung gehalten wurde, fand er sie eben so munter, wie vorher. Die Versuche, dieselbe hin. auszutreiben, wurden erneuert, aber eben so fruchtlos, wie das erste Mahl; und die Fenster wurden wieder ver. schlossen. Die Schwalbe war noch nach vierzehn Tagen im Zimmer, ohne an Kraft und Munterkeit etwas ver. lohren zu haben. Man sah nicht, wie sie sich erhalten konnte, nirgends war eino Scheibe zerbrochen, nirgends war eine Öffnung zu entdecken, durch welche sie etwa ein und aus. geschlüpft wäre, im Zimmer selbst war nicht die mindeste Nahrung für sie, nicht einmahl ein Tropfen Wasser. Bey der ersten Sizung in der dritten Woche vermißte man die Schwalbe, und glaubte fie sey gestorben, oder durch eine unentdeckte Öffnung entschlüpft; allein fie fand sich bey der dritten Sigung wieder ein, und bey näherm Nach. fehen fand man, daß sie in einer Ecke der Fensterwölbung ein Nest erbauet hatte, welches auch, wie man hinterher fand, inwendig mit Moos ausgefüttert war. Jeht aber, beym Betrachten dieses Nestes, wurde auch das Räthsel gelöst. Man wurde eine Schwalbe an der Außenseite des Fensters gewahr, auf deren Loden sich die Schwalbe im Bimmer sogleich ans Fenster verfügte, wo beyde you außen und innen einige Augenblicke hängen blieben. Man fand nun, daß zwischen dem Glase einer Fensterscheibe, und zwischen dem eingetrockneten Holze des Rahmens eine Spalte von etwa sechs Linien breit war, durch welche · die Gingespeerte ihre Nahrung und ihre Materialien zum Bau von dem draußen im Freyen sich befindenden Gatten erhalten hat.

Die kleine Art von Papageyen, die unter dem Nah. men des Sperlings von Gyinea bekannt ist, liefert ein merkwürdiges Beyspiel der zärtlichen Sorgfalt, welche die Männchen gegen ihre Weibchen haben, so wie das, was Herr Bonnet von ein paar Vögel dieser Art erzählt, die er besaß, zugleich einen starken Beweis von dein ho. hen Grad von Betrübniß enthält, deren dieß Thier fähig ist. Diese beyden Vögel, sagt Herr Bonnet, waren in einem vieredigten, für sie schicklichen Käfig; das Trögel. Gen stand auf dem Boden desselben. Das Männchen saß fast immer dem Weibchen zur Seite, auf derselben Stan ge; sle hielten sich dicht an einander, und blickten sich

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· oft mit einer Art von Zärtlichkeit an. Entfernten sie sich Savon einander, so geschah es nur auf einige Augenblickes · fie festen sich bald wieder zusammen und zwar dicht an. einander. Sie aßen mit einander, und Rogen bald wie. der auf die oberste Stange zurück. Von Zeit zu Zeit schie. nen sie sich mit leifer Stimme zu unterhalten; bisweilen ließen sie allerley veränderte, höhere und niedrige Tone hören, ein andermahl`schienen fie fogar mit einander zu janten, welches aber bald vorüberging, und sich jederzeit - mit neuen Lieblosungen andigte. Diese glücklichen Gats ten brachten auf diese Art vier Jahre hin; aber nach Vero lauf dieser Zeit fingen die Beine des Weibchens an zu schwellen, und dasselbe wurde so schwach, daß es nicht mehr zum Troge herunter kommen konnte; das dienst. fertige Männchen aber trug ihm Nahrung zu, und füt. terte is vier Monate lang mit dem Schnabel. Die Schwäche der Weibchers nahm mit jedem Lage zu und ́es konnte nicht weiter auf die Stange fliegen, fondera mußte sich unten auf dem Boden niedersehen; nur bis. weilen versuchte es vergebens auf die Stange zu kom men. Das Männchen stand ihm aus allen Kräften bey. Bald ergriff es mit dem Schnabel den obern Theil seines Flügels, um es auf die Stange zu ziehen, bald faßte es dasselbe selbst mit dem Schnabel, und half ihm mit wiederhohlter Anstrengung. Seine Bewegungen, Geber Den, beständige Bemühungen, kurs, alles zeigte bey dem Bogel das dringende Berlangen an, der Schwäche seiner Gattinn zu Hülfe zu kommen. Der Anblick aber wurde erst recht rührend, als das Weibchen auf dem Puncte war su sterben. Das unglüdliche Männchen lief unauf. þörlich um seine sterbende Gattinn herum, verdoppelte feinen Eifer und seine zärtliche Sorgfalt, und versuchte ihr den Schnabel zu öffnen und Nahrung hineinzubrin gen. Seine Ängstlichkeit nahm mit jedem Augenblicke zu; es lief mit der größten Unruhe hin und her, gab biswel. len ein klagendes Geschrey von sich, und heftete sodann feine Blicke auf das Weibchen mit einem tiefen Still schweigen. Es war unmöglich, fagt Herr Bonnet, diese Ausdrücke des Schmerzens, ich möchte fast sagen, der Verzweiflung, ju` verkennen, und das unempfindlichste Der hätte daben gerührt werden müssen. Endlich flacb Das Weibchen; das Männchen verfiel in anhaltende Be. trübniß, und lebte nur noch einige Monathe. Bonnets Betrachtungen über die Natur, 2. Band Seite 207.

So erzählt auch Marul von Morentius; einem Abte zu Poitiers, daß die Vögel des Waldes nicht so gern auf Die Äste, und Zweige der Bäume, als auf die Hände dieses Mannes follen geflogen seyn. Dem frommen Bi. fchofe Blasius, follen in seiner Einsamkeit die Vögel des Waldes täglich. Rahrung zugebracht haben, wels ches bekanntlich auch von andern heiligen Männern ers jählt wird.

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den Bäumen ab 18. -Nur selten with ein Vogel bem Men. Kinder fortgeführt, daß Schwäne ihnen den Arm zerbro. fchen gefahrlich; denn der Beyspiele, daß große Raubvögel chen þåtten, oder daß eine Kohlmeise in der Gefangen.

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Aus diesen Eigenschaften der Vögel läßt sich wohl leicht so vieler Menschen Liebhaberey für diese Thiere erflären.

Ein großer Freund derfelben mag wohl Raiser Heine rich I. gewesen seyn, da der Vogelfang feine liebste Be schäftigung war, von welcher er auch den Zunahmen der Bogler erhielt *) Aber auch Friedrich der II. und Heino rich IV. welcher lehtere zuerst die Fallenjagd in Italien elugeführt haben soll, waren entschiedene Liebhaber der Bögel und des Bogelfanges. **)

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Der Philosoph Lucidius hatte einen Pfau, denn er so sehr liebte, daß er ihn, als er gestorben war, mit aus. nehmender Pracht begraben ließ.

Auch die Lieblingsgans des Lacydus erfuhr gleiche Ehre nach ihrem Tode. Der Verlust derselben schmerzte ihren Herrn, dem sie im Leben stets und überall gefolgt war, bie su Thränen. ***)

Wahrscheinlich liegt aber der Reiß, womit die Vo. gel uns anlođen auch in dem nechischen Wesen, das die Baltung, Geberde und Bewegung der meisten dieser Thierchen so poffierlich bezeichnet. Daher scheinen auch die Alten die Idee entlehnt zu haben, den Shall Amor mit Flügeln zu versehen, um ihn desto schallhafter dar zustellen.

Höchst sinnreich stellt Bion ihn als Vogel dar, der einen jungen arglosen Vogelsteller zu neden von einem Aste auf den andern hüpft:

Nebst allen diesen Eigenschaften befißen gar manche Bigel aber auch so viel Muth, daß sie mit Thieren, die Ihnen bey Weitem überlegen scheinen, in den. Kampf zu treten magen. Als sih Levallant in Südafrika aufhielt, und einstmahls von einem Berge in einen sehr tiefen Erde fall hinunterging, bemerkte er fast senkrecht unter sich einen Vogel, der sich mit ganz ungewöhnlichen Bewe Aungen sehr schnell hob und wieder senkte. Es war ein Sekretari, der mit einer Schlange kämpfte. Der Kampf war auf beyden Seiten jehr lebhaft, und die List gleich groß. Die Schlange merkte. Daß ihr der Feind überlegen fey, und suchte also zu entfliehen und wieder in ihr Loch zu kommen; allein der Sekretari ́errieth ihre Absicht; er sprang um sie aufzuhalten, plößlich vor sie hin, und schnitt ihr den Weg ab. Auf welcher Seite die Schlan. ge auch zu fliehèn versuchte, allenthalben fand sie ihren Feind. Nunmehro gebrauchte sie List und Muth za gleich, richtete sich, um ihn zu schreden, stolz in die Höhe *) Fallere quod volucres laqueis viscoque solebat. Auenpis aucupii nomen ab arte tulit. Sabinus de Germ. Caes. ") Leander Bononieus in Ital. Collenutius lib. 4. Neap. histor. Man lefe bierüber das herrliche Gedicht: Izetica Petri Angeli Bergaei în VI. Büchern. ***) Mehrkre sinnige Grabschriften auf Lieblingsthiere jeugen von der Junigkeit, womit man manches Vo. gele Tod betrauerte.

und zeigte ihm mit einem fürchterlichen Zischen ihre offene Rehle, ihre flammenden Augen, und ihren von Buth angeschwollenen Kopf.

Dieser drohende Widerstand unterbrach bisweilen die Feindseligkeiten auf einen Augenblic, aber bald machte der Vogel einen neuen Angriff. Er bedeckte sich den Leib mit dem Einen seiner Flügel, wie mit einem Schilde, und schlug seinen Feind mit den fnochichten und. stumpfen Auswüchsen des Undern, die wie kleine Keulen um so sicherer trafen, indem die Schlange sich selbst ihten Schlägen darboth. Endlich wankte die Schlange und fiel ausgestreckt hin. Nunmehr stürzte sich der Sieger über sie her, um sie vollends zu tödten, und biß ihr mit seinem Schnabel den Hirnschädel auf.

Levaillant, schoß hierauf den Sekretari, schnitt ihn auf, und fand in seinem Kropfe eilf ziemlich große Ei. dechsen, drey Schlangen, wovon jede einen Arm lang war, eilf kleine, noch völlig ganze Schildkröten, von denea mehrere ungefähr zwey Zoll im Durchmesser hatten, und endlich eine Menge Heuschrecken und Insecten, die größ. tentheils noch unbeschädigt waren.

Auf der untersten Stufe der Raubvögel, sagt Bon. net, erscheint ein Vogel, der kaum so groß wie eine Lerche, aber so herzhaft ist, daß er sich nicht scheut, viel größere und stärkere, selbst Raubvögel anzufallen. Er fliegt mit den Tyrannen der Luft in die Wette, und erstreckt seine Jagd bis in ihr Gebieth. Vorzüglich zeigt er seine Uner. schrockenheit in Vertheidigung seiner Jungen. Zum Streite wartet er nicht so lange, bis sich der Raubvogel seinem Neste nähert, es ist ihm genug, wenn er sich ihm nur zu nahen scheint; er geht gerade auf ihn los, stößt auf ihn zu, verwundet ihn gefährlich, nöthigt ihn zu fliehen, und in einem so ungleichen Kampfe geschieht es selten, daß der kleine Vogel nachgeben, oder sich als Opfer folte fortführen lassen. Dieser kleine Achilles ist der sogenannte Neuntödter.

**) Keine Beschreibung ist im Stande die entzüɗen den Schönheiten des Kolibris, diefes Lieblings der Natur auszudrücken. Man darf sie mit den kostbarsten Edelstet. nen, mit den glänzendsten Metallen vergleichen, und fe verlieren bey dieser Vergleichung nicht. Zerschmolzene Smaragde, Rubine, Topafe, Amethyike u. f. w. schei. nen über sie ausgegoffen zu seyn. Neben der Pracht des Gefieders aber ward ihnen auch ein höchst gefälliger Köro per zu Theil. Diesem entsprechen alle ihre Bewegungen und ihr Flug. Sie flattern leicht und unzwungen dahin, wie der Schmetterling von Baum zu Baum, und leben fast beständig in der Luft. Die staubige Erde sieht man diefe Juwelen der organischen Schöpfung kaum einige Augenblicke in ihrem Leben berühren. Sie genießen weder Körner noch Insecten, sondern saugen den Nektar oder Honigfaft aus dem Innern der Blumen. Darum wies

fhaft einem folafenden Kinde die Augen beschädigte, gibt V. Hühnerartige Vögel, Gallinae, mit erhabenem es wohl nur wenige. Giftige Thiere findet man in dieser Schnabel, deffen ebere Rinnlode so gewölbt ist, daß der Claffe gar nicht. Rand derselben über der untern hervorragt. Trappe, Strauß,

Die Vögel laffen sich, recht gut abgezogen und ausge- Dudu, Pfau, Truthuhn, Penelope, Hacko, Fasan, Perl, topft in ihrer natürlichen Gestalt und Stellung in Natu. huhn, Walphuhn.

ralienkabinetten und zur Verzierung der Zimmer in Glass VI. Sperlingsartige, oder Singvögel, Passeres, schränken aufbewahren, wobey man nur dahin sehen muß, mit legelförmigem Schnabel. Kernbeiffer, Regelschnåbler, daß die kleinen Schabläfer und andere Insecten ihre Haut Fink, Pflanzenmäher, Ummer, Nachtschwalbe, Manatin, nicht zerfressen. Schwalbe, Droffel, Seidenschwanz; Merle, Fliegenfänger,

Von den systematischen Eintheilungen, die man von Meise, Montazille, Lerche, Staar, Taube. jeber in dieser Tbierclasse versucht hat, empfiehlt sich die Diese Ordnungen gestatten wegen der verschiedenen linnäische, insonderheit durch Blumenbach verbesserte immer Bildung der Schnäbel, zum Theil mehrere Unterabtheilun noch am meisten, und auf beyde ist auch in diesem Werke gen, die wir der Kürze wegen übergehen. Rücksicht genommen worden. Der Erstere vertheilte die ganze Claffe dieser Geschöpfe in folgende 6 Ordnungen.

1. Raubvögel, Accipitres, mit gekrümmtem, hatene förmigen Schnabel, der an der obern Kinnlade an jeder Beite eine hervoritebende Ecke (3abn) bat. Diese Ordnung enthält nur vier Geschlechter, die Geyer, Falken, Eulen und Würger.

(Die Fortsetung folgt.)

Die Kafufen in Brasilien.

.7.

Diese Menschenrace ist aus einer Vermischung der Neger mit den Amerikanern' entstanden. Sie wohnt in der 11. Waldvögel oder spectartige, Picae, mit einem Nähe von Toruma Rand, auf einer einfamen, mits erhabenen etwas zusammengedrückten Schnabel. Pfeffervos ten vom Walde umgebenen Ebene. Die Rafufen find woble gebaut, ihre Muskeln sind breit und stark, vorzüglich die gel, Baumhacker, Papagay, Madenfreffer, Specht, Wens der Brust und der Arme, ihre Haut ist von schwärzlicher repals, Gufguck, Großmaul, Ochsenhacker, Blauauge, Rabe, Kupferfarbe, oder von der des gebrannten Kaffee. Ihre Birkheher, Agel, Paradiesvogel, Wiedehopf, Pirol, Specht. Gesichtszüge gehören mehr der äthiopischen als der ameritas meise, Baumläufer, Kolibri, Hornvogel, Eisvogel, Ba. nisen Race an. Ihr Gesicht ist oval, die Nase breit und ein wenig zerquetscht, der Mund groß und die Lippen sehr Aardeisvogel, Bienenfresser. dick; aber ihre schwarzen Augen find größer, als die der III. Waffer. oder Schwimmvögel, Anseres. Ihr Neger. Was diesen Menschen ein ganz außerordentliches Schnabel ist mit einer zarten, jähen Haut bedeckt, bey Anseben gibt, und sie von allen andern Racen dieser Ge. vielen stumpf und gezähnt; bey andern spißig und unge, genden unterscheidet, das ist ihr ungebeurer Haarwuchs, jubnelt. Die Füße sind durch eine Schwimmhaut verbunden. Ente, Tauchente, Tropikvogel, Schlangenhalsvogel, Ver. Febrtschnabel, @diffevogel, Pinguin, Papagaytaucer, Sturmvogel, Pelikan, Meve, Meerschwalbe, Taucher.

der sich perpendikulár auf dem Kopfe und über einen Fuß hoch erbebt, und deffen Extremitat in sich selbst zusammen. gerollt ist, so daß er eine Art von Perüke bilder, die mit Schmuz bedeckt ist, und vom Ungeziefer wimmelt. Dieser Haarwuchs ist keineswegs die Wirkung irgend einer Kranke IV. Sumpfvögel, Grallae, mit stumpfem, etwas cy. Haares der Neger, mit dem langen und borstigen der Ames beit *), sondern die Folge der Vermischung des krausen linder - oder kögerförmigem Schnabel, der bey einigen für rikaner. Oft ist diese natürliche Perüke so hoch, daß die jer, bey andern långer ist, und mit langen Beinen. Flame Individuen, welche sie auf ihrem Scheitel tragen, genö. mant, Löffelreiher, Ahima, Jabieu, Nimmersatt, Rei. thigt sind, sich zu bücken, wenn fie ihre Hütte betreten ger, Storch, Kranich, Avozette, Strandläufer, Waffers ander vermischt, baß es unmöglich ist, fie zu durch kämmen, wollen. Die beyden Haargattungen sind dergestalt mit eins bubn, Spornflügel, Ralle, Schniderschnabel, Trompe oder zu reinigen. Die Kafufen haben dadurch in ihrem Äußes renvogel, Hoblichnabel, Umbreste, Meerhuhn, Austern, ren eine große Ähnligkeit mit den Papus von Reu Guinea. fraser, Regenpfeifer.

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Es gibt in Pohlen eine Krankheit, die man gewöhnlich nur die Plica polonica, auf deutsch: Weichsel, oder Juş denzopf, und in ihrem Heimathlande Gozdziz, Gwozdzice oder Koliam nennt, und deren vorzüglichste Symptome in einer unauflöslichen Verwickelung der Haare (wir mögen darüber hier nichts Näyeres mittheilen) bestehen.

Ridasteur: Joseph Frigherr von Formagr. Gedruckt und im Verläge bey Franz Ludwig.

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Geschichte, Statistik, Lueratur und Kunst.

Montag den 11. September 1826.

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stand die dazu gehörige große Herrschaft aus einer Stadt, zwey Märkten, und etlichen zwanzig Dorfschaften, als

Die Boyneburg c. Der sogenannte deutsche Abel, zumahl der reichsuns ein freyes, unmittelbares Heffifches Reichsafter.

mittelbare ritterschaftliche, hat von jeher gewetteifert, lehn und ein alleiniges Eigenthum dieses Geschlechts. Jest feinem erwählten Oberhaupte, Dienste anzubiethen und gehört nur noch ein Drittheil den Freyherren von Bogne. weder weite Entfernung, noch Religionsverschiedenheit, burg, Stadtfeld, indem die andern zwey Theile, theils durch Eonnte diesem Drang eine andere Richtung geben, bis erst einen langen Lebensproceß, theils durch einen Kauf in die in den neuesteh Zeiten andere Stadtsverhältnisse eintraten, Hand des jeßigen Landherrn, des Churfürsten von Heffen wodurch viele veranlaßt wurden gegen ihre Neigungen einen gelangten. (1802)

Dienst zu verlassën, der in jeder Hinsicht zu den ausgezeich. Die Erbauung dieses Schlosses suchte man zu der Zeit, netsten Europens gehörte, und wo größtentheils persönlis wo dem Glanz eines jeden alten berühmten Hauses römische ches Gefühl und Anhänglichkeit an die Person des erlauch. Abkunft untergelegt wird. Die Fabier sollen zu Drufus ten Herrschers die Triebfeder waren. Doch noch manche Be. Zeiten diese Burg erbaut und Fabiorum castellum (die rühmte Nahmen der edelsten deutschen Geschlechter zählt die Bohnenburg) genannt haben. Wahrscheinlich gab die Úhnösterreichische Monarchie. sowohl aus dem Süden, als aus lichkeit des Nahmens die Veranlassung zu diesem, dem da. dem Norden unter ihre Dienèr. Aber schwerlich wird irgend mahligen Zeitgeschmack entquollenen, thörichten Mährchen, ein Geschlecht, wenn es nicht zugleich durch Güterbes denn im Mittelalter hieß sowohl das Schloß, als deffen fig in Österreich naturalifirt wurde, seit Jahrhun. Besißer Boimeneberg, Bomeneburg, Bômel. derten so viele Individuen zählen können, die dem berg, woraus durch Corruption der Sprache Bogne Raiser im wahren Sinn des Worts mit Gut und Blut burg entstand und in Hessen in der Volks. Sprache noch ihre Jugendkräfte weihten als die Boyneburge. — So die Böneburg genannt wird. — (Boimene, Boumene, dienten feit Anfang des XVI. Jahrhunderts bis zu den jeķi, Bomene, Bömel war in der altdeutschen Sprache die vielo gen Zeiten einige fünfzig Boyneburge nach einanter, sowohl fache Zahl von unserm jeßigen Bäumen) - Doch soll dieses in den erstern, als in den geringern Stellen, bald mit Schloß zu den Zeiten des ersten Christenthums, als Win mehr, bald mit weniger Auszeichnung, in allen Zweigen fried: Bonifacius: dieser berühmte Apostel der Deutschen der Staatsverwaltung. in Heffen war, schon gestanden haben. Bonifacius foll

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· An der Gränze zwischen Heffen und Thüringen, un, die beyden edlen Brüder Didico und Dierolf auf der weit der Heerstraße, die von Cassel über Eisenach nach Leip. Boyneburg in ihrem Chriftenglauben von neuem bro zig führt, ragen in der Gegend der Stadt Eschwege, stårkt, und ihre Angehörigen, die das Beyspiel ihrer Herrn noch die Überreste des schon in den ältesten Zeiten so be, angefeuert, getauft haben. Da die Zehntabgabe an die rühmten Schlosses Boyneburg, welches dem Kaiser und Geistlichkeit ein großes Hinderniß bey den freyen Deutschen dem Reich öfters zum Schuß diente, auf einem waldigen zur Annahme dieser neuen Lehre war, so soll Bonifacius Rücken (der höchste bewohnte Punct in Heffen) bis an die die Boyneburgischen Dörfer davon befreyt, und Sieine an Wolken empor. Es wat und ist noch das Stammschloß eben die Gemerkungen haben seßen lassen, die solches bezeichnes dieses Geschlechts. Bis zu Anfang dieses Jahrhunderts be ten. Sie wurden Bonifaciussteine genannt, und

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