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men aus. Die furchtbare Pribenschaft umnachtete ganz seinen mit Hermionens zartem Kinde an die böhmische Küste vers edlern Sinn, und abfichtlich náhrte er sie immer mehr. schlagen und daselbst von einem Båren zerrissen. Das Selbst der bolde Knabe, Hermionens Sohn, schien ihm Kind aber fand ein Hirt am Strande, nahm es mit sich, nun ein Bastard zu seyn, in den schwärzesten Farben mahlte und nannte es Perdita. Es wuchs zu hoher Schönheit er sich den vermeintlichen Betrug ♬ mit dem ihn fein Weib beran. Florizel, der königliche Prinz, sab das schöne Måde follte hintergangen haben. Allo frühere Freundschaft für den chen auf einer Falkenjagd, und schenkte ihr seine Liebe, -König von Böhmen wat vergeffen; um den peinigenden worauf er sich in Schäfertracht hüllte, um nur für sie zu Qualen der Eifersucht, womit er sich selbst folterte, zu ent. leben. Doch sein Vater Polirenes hatte seine Leidenschaft gehen, beschloß er seinon Gaßtfround heimlich umbringen zu erfahren, war verkleidet Zeuge derselben, ous zwang den laffen, und das Geheimniß»‹der Ausführung, Niemanden, Prinzen vor seinem Unwillen zu fliehen. In Perditens Arals einem feiner eigenen, vertrauten Hofleute, Camillo zu men eilte er nun nach Sicilien zu Leontes; doch sein Bas übertragen, welcher sich zwar anfangs weigerte, ben Mordber ter folgte ihm dahin, und verzieh ihm, als durch den alten fehl zu vollstrecken, aber doch durch die Furcht vor des Königs Hirten das Geheimniß von Perditas Geburt ans Licht kam. Born bewogen, sich bereitwillig zeigen mußte. Statt den Voll Freude umarmte der König von Sicilien die wieder. böhmischen König, wie ihm aufgetragen war, ju vergiften gefundene Tochter, und gab ihre Hand willig dem Sohne entdeckte er diesem das Geheimniß der Eifersucht des Leon seines früher von ihm so bitter gekränkten Freundes. Nur ‚tes, und deß mörderischen Anschlags, den dieser auf sein ein einziger trüber Kummer war noch in seiner Brust gee Leben gemacht hatte, mit dem Rathe, sogleich im Dunkel blieben, er konnte das Andenken. an Hermionen nicht dar. der Nacht die Flucht zu ergreifen, wozu er sich als Begleis aus verbannen, und als ihm jene von den Frauen der Kös ter anboth. Auf die. Nachricht von der Flucht seines Gaft, niginn, welche ihm ehemahls das Kind derselben gebracht, freundes, klagte nun der König von Sicilien seine Gemah, das er grausam aussegen ließ, und nun wieder gefunden linn öffentlich des Ehebruches an, und ließ sie troß der Ber hatte, den Vorschlag that, die Bildsäule seiner verstorbes theurungen ihrer Unschuld, wobey sie sich auf den Ausspruch nen Hermione zu betrachten; so konnte er sich nicht enthal. des delphischen Orakels berief, in den Kerker werfen, wo ten, seine Arme nach dem theuern Vilde auszubreiten, das fie ein schönes Mädchen gebar. Eine von Hermionens ihm eine so füße Täuschung zauberte. Aber es war die les Frauen brachte das Kind dem Leontes, deffen Wuth durch bende Hermione selbst, die sich durch sechszehn Jahre vers diesen Anblick noch mehr aufgeregt wurde, da die Kammers borgen gehalten, und die nun aus der Blende herunter frau immer heißer in ihn drang, es als das Seinige zu flieg, um versöhnt an die Brust des geliebten Leontes zu erkennen. Ungerührt von ihren Bitten und Verwünschun, fallen. Alle waren nun glücklich. — —

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gen befahl er ihrem Manne Antigonus, das Kind mit sich Der Knoten des Ganzen ist leicht und ungekünftelt ges zu nehmen und es in einer unwirthbaren Gegend auszuseßen söhürzt. Durch die wild ausbrechende Eifersucht des Leontes, ‚welcher aber dasselbe nahm, und zu Schiffe ging, statt den wird die Verwicklung, durch Florizels und Perditas Liebe Befehl des Königs zu erfüllen. Unterdeffen wurde Hermione und Flucht aber, die Catastrophe herbeygeführt. Jede ein. vor ein Gericht gestellt, wo sie auf die Anklagen gegen ihre,zelne Scene erfreut durch die kindliche Einfalt der Darstels Treue antworten sollte. Sie vertheidigte sich mit der Würde lung, die unbekümmert um Wirklichkeit und Wahrscheins der Unschuld; auch traten die Abgesandten, welche der Kö. lichkeit das Gebieth des Mährchens nicht verläßt. Dabey ist nig auf seines Weibes Begehren nach Delphi an das Ora, am auffallendsten, daß Shakespeare zwischen dem dritten kel gesandt hatte, zu ihrer Vertheidigung in den Gerichts, und vierten Act einen Zeitraum von sechszehn Jahren gen faal, und brachten den Ausspruch Apolls, sie sey unschul legt þat; indeß brachte der Stoff, den er vor sich hatte, big. Doch in dem nähmlichen Augenblicke kam die Nach darauf, und die Zeit erscheint selbst als Frolog, um den richt, daß der junge Prinz vor Gram über das unglückliche Zuschauer über die Schranken hinüber zu tragen. In einem Schicksal seiner Mutter, gestorben fey. Diese schreckliche. Mährchen ist Alles wunderbar; daher mußte dieser sich schon Bothschaft verseßte die Königinn in eine todesähnliche Ohn. daran gewöhnen. Perditen, die er im dritten Ucte als neu macht, so daß sie Leontes als todt beweinte, und von den gebornes Kind gesehen, im vierten als aufblühende Jungs schmerzlichsten Gewissensbissen gefoltert, ein trüßes, un frau zu erblicken.

glückliches Leben lebte-weif er seine Gemahlinn und feine Die Charakteristik in diesem wundervollen, wie aus beyden Kinder sich selbst entriffen hatte. Durch einen Sturm, farter Luft gewobenem Gebilde, ist in den feinsten und in dem das Schiff des Antigonus zertrümmerte, wurde er wichtigsten Strichen gezeichnet; so daß es sehr interessant

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in, dieselbe etwas näher zu prüfen, und die einzelnen oft Mährchen mußte er von einem Båren zerrissen werden, und scheinbar ähnlichen, aber doch verschiedenen Nüancen zu bes Shakespeare hatte guten Grund, dieses nicht abzuåndern. lauschen. Der Gauner und Hausirer Autolytus ist originell

Der Hauptzug im Bilde des Leontes ist blinde und trefflich. Er erscheint sorgles und unbekümmert; denn Eifersucht. Man hat es ohne Grund getadelt, daß der nur zu wohl ist er sich des Übergewichtes seiner feinen Rånke Dichter diese Eifersucht so plößlich, ohne genügende Moti über die ländliche Einfalt und Offenheit bewußt. Er volleno virung hervortreten lasse; allein man follte nicht die Ursa- det das schöne Gemählder des ́ländlichen Lebens, das der chen, nicht eine psychologische Entwicklung derselben, son. Dichter in diesem Stücke so unübertroffen wahr entworfen hat. dern nur die Wirkungen derselben feben, die zur Gestals In dem alten Schäfer und seinem Sohne treten tung und Verwicklung des Ganzen nöthig waren. Es wäre uns rechtliche, harmlose Landloute entgegen, mit Meisters gewiß sehr interessant, die Züge, mit denen Othellos þand geschildert. Frappant durch ihre Wahrheit und Natur, Eifersucht gemacht ist, mit der Leidenschaft des Leontes anziehend durch ihre Schattirungen, gehören diese beyden zusammen zu stellen; doch begnügen wir uns hier mit der Charaktere zu den gelungensten bes Ganzen. Wie glücklich Andeutung dieser Paralelle; - Tieds Octavian ist die tiefe Kunst, die bey der Anlegung derselben waltete, gäbe wohl nicht minder anziehenden, vergleichenden Zere hinter schmuckloser Einfalt versteckt Die im Wintermährs gliederungen Raum? Seine blinde Leidenschaft treibt den vorkommenden Frauen, erregeh am meisten unser In den König bis zur Grausamkeit, ungeachtet er für Hermios tereffe, die Königinn Hermione und ihre Tochter Pers uen, so lange er sie unschuldig glaubte, die größte Liebe dita; denn beyde sind liebliche Gestalten, die durch das fühlte. Die von ihm am S¢luße gezeigte, tiefe Reue versöhnt widrige Schicksal, das sle bestürmt, uns noch anziehender uns wieder mit ihm. Polirenes, der König von Böhr werden. Wir betrachten sie als völlig fletenlos und rein. men ist als treuer Freund, als guter Vater und guter Re. Nur scheint es leise angedeutet zu seyn, daß Hermione, gens dargestellt. Er fühlt Mitleid für den leidenschaftlich doch etwas zu lebhaft bemüht war, dem Polirenes zu geo verblendeten Leontes, und ist sogleich bereit, als dieser das fallen, und sie dafür, wiewohl unschuldig, büssen müsse. begangene Unrecht erkennt, die vorige Freundschaft zu ers Sie ist als Weib, als treues, liebendes, duldendes und vers neuern. Seinen Sohn liebt er sehr, und diese Liebe ist es zeibendes Weib geschildert, deren sanfte Tugenden zum auch, welche ihn zornig macht, als er sieht, daß dieser auf Mitgefühle dahin reißen.

feinen Thron vergeffend, sich die Geliebte in einer Sch. Perdita gleicht einer lieblichen in ländlicher Einfam. ferhütte gesucht hat. Doch weiß er sich ungezwungen zur beit eines kleinen Gärtchens sich entfaltenden Rosenknospe. ländlichen Einfalt herab zu lassen, und das Zutrauen der (Ein herrliches Gegenstück zur Miranda im Sturm, Schäfer zu gewinnen. des Dichters unendliche Vielseitigkeit neu beweisend.)

Das Bild feines Prinzen Florizel, dem die Liebe Welche Unschuld, jutrauungsvolle Offenheit, Sanftmuth den Hirtenstad in die Hand gibt, gehört zu den schönsten, und Hingebung in ihrem Bilde! Wie verräth sich selbst in die aus des Dichters Phantasie entsprungen sind. Die In der Schäfertracht, ihr unbewußt, der Adel ihres Blutes! · ́nigkeit seines Gefühls, das gänzliche Vergessen seines ho. Ihre zarte Anmuth, ihre anspruchslose Würde wird durch ben Standes auf den ländlichen Fluren in Perditas Nähe, die Einfalt und Schmucklosigkeit Ihrer Umgebungen noc das willige Entsagen eines Throns um den Besitz der Ger mehr erhoben, und strahlt wie ein Edelstein in einer schlech. liebten, machen ihn zum Helden des Mährchens. Welch ten Einfaffung.

frisches jugendliches Leben weht über seine Liebe, wie lieblich

Der Inbegriff der Anmuth und der Grazie kann wohl

ist darin das Romantische und das Idyllische verschmolzen! nicht herrlicher geschildert werden, als Florizel es ausspricht: Camillo und Antigonus, die beyden Hofleute

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was ihr thut,

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Euch immer rigtht, 'Immer so und kein
Geschäft betriebt, als dieses. All eu'r Thun
So eigen gans in jedem Einzelnen,
Krönt jede Handlung, die ihr grade thut,
Daß Königinnen alle, alle find.

Noch bis in den neuesten Beiten haben die beyden Hauptlinien von der weißen oder schwarzen Fahne, oder die Freyherrn von Bopneburg zu Stedtfeld und die Freyherrn von Bopneburg zu Lengsfeld, jede ihren besondera Lehnhof.

Paulina, die Kammerfrau dér Königinn, und das Weib bes Antigonus, wird uns inieressant durch den tüb. Daß Schloß Boyneburg wird auch noch in jenem nen Muth, mit dem fle fich der Königinn annimmt, dem Jahrhundert als Reichsschloß erwähnt. Nach der bes Borne des LeontésTMtroßend. Selbst der Ungestüm, die Bu, rühmten Marchfeldsschlacht am 26. Aug. 1278, wo Ottofar getödtet ward- und Rudolph Sieger blieb, hatten vie bringlichkeit, ja Relheit, die in ihrem Benehmen liegt, und die in einem andern Verhältniffe nur wiederwärtig und den Böhmen verbündeten Sachsen, und vorzüglich die Thür gemein wäre, wird hier durch ihre Vertheibigung eines un, ringer am hartnäckigsten gegen den Kaiser gefochten, so schuldigen Kindes, und ihre warme Liebe für die verfolgte daß auch ein sächsischer Ritter, gleich jenem schlesisch. pobl. leidende Gebietherinn, geadelt. nischen Riesen Herbor von Füllenstein, im Handgemenge

An einzelnen Shönheiten ist auch hier wieder ein des Kaisers Pferd erstach und ihn bald selbst zum Gefanger großer Reichthum und eine Anthologie aus Shakespeare, nen gemocht hätte, wendete Rudolph alles an, den Lands ein wahres Bedürfniß. Aus sehr vielen nennen Wir nur graf Albert von Thüringen mit seinen tapfern Mannen zu eine einzige Stelle : ·

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elne gute That bik ́ruhmlos fiebt,
Erfödtet tausend, die ihr følgen würden.
Für uns ist Lob der Lohn. Ihr treibt uns wohl
Mit einem füßen Ruß durch tausend Worgen,
Ch' wir, gespornt, nur eine Jauchert messen.

Die Boyneburge.

(Fortsetung.)

gewinnen. Daber verpfändete er bem Landgrafen nach der Schlacht, die Reichsstadt Mühlhausen um 2600 Mark Silber, nebst der Anwartschaft auf eine Verpfändung des Reichs. schlosses Boyneburg um 1400 Mark Silber, im Fall der Landgraf dem Kaiser Hülfe gegen die Böhmen leisten wür. de. Zu der Ausführung dieser Verpfändung ist es niemable gekommen, indem statt eines ausbrechenden Kriegs eine Heirath, Böhmen mit Habsburg verföhnte.

Adolph von Nassau, der so viele Reichsleben theils

In den fehdenreichen Zeiten des Mittelalters waren verlaufte, theils verschenkte, um den überall angefoch, fie mit den übrigen beffischen Grafen größtentheils verbun, tenen Befit des Thrones festhalten zu können, über. den, theils um sich gegen den Erzbistóf von Mainz, der gab am Lage seiner Wahl zu Frankfurt am 11. May in der Mitte von Heffen immer weiter griff, theils gegen 1292 das Lebnrecht über das Schloß Bonneburg und die die Herzoge von Braunschweig, als Granznachbaren, theils Reichsstadt Eschwege, dem ersten Landgrafen von Heffen, in dem langwierigen Erbschaftsstreit zwischen den Markgra, Heinrich dem Kinde, „damit er als ein Reichsfürst angeses fen von Meissen und Sophia von Brabant, der Mutter ben und in den Reichsversammlungen Plaß nehmen konnte. bes ersten Landgrafen von Heffen, zu schüßen. Die Boyne. Um diese Belehnung desto bändiger zu machen, daß solche burge hatten daher eine ziemliche Anzahl von adelichen Va. mit Bewilligung der Reichsfürften geschehen sey, so wurs fallen zu ihren Fehden bereit, und sie besißen noch manche den sogenannte Willensbriefe von diesem ertheilt. Es Urkunden, die den Beweis liefern, welche Geschlechter Le. finden sich noch einige, als von Erzbischoff Gebhard von ben von ihnen empfingen, als ¡. B. die von Neffelro. Mainz (am 11. May 1292) und vom Herzog Albrecht von den Güter zu Oben. Sontra und Hoßbach (1260), die Sachsen (am 22. May d. n. J.) *)

von Eschwege Güter zu Hubenthal (1269) die von der Die Boyneburge waren mit dieser Lebnübertragung Aue, Güter zu Cünzebach (1273) die Keudel zu Reus in Heffen nicht zufrieden, indem se dadurch erniedrigt wure delstein Güter in Rođenfüß (1274) die von Bischofs, den; ténn nach dem Lehnrecht und dem Schwabenspiegel, roda Güter zu Heinroda, Diemeroda und Wenigenfüß durfte der Kaifer denen, welche Amt und Würden vom (1276) die Goldacker und von Wichmannshausen Reich zu Lehen trugen, ohne ihren Willen und Zustimmung Güter in Edrichshausen (1279), die von Stockheim ihre Lehne nicht in die Hand eines Laienfürsten geben, Güter zu Königswald, die von der Noffe Güter zu Zingele „sonst konnten sie das Lehen als ihr Eigenthum an. roda, die von Schmalstieg Güter in Reichensachsen, die sehen.” **) Treufche von Buttlar Güter in Noffelröden, Mer. kershausen, Broißbach und Borliggrüben. (1398)

*) Die Driginalurkunden hierüber im geh. Hofarhiv zu Caffel. **) Schwabenspiegel I. c. 46. 20.

Sie erkannten die bessische Lehnbarkeit über das Schloß graf Herrmann aufnehmen ließen, deffen langjährige Fehde Boyneburg nicht an, gestatteten nicht einmahl den Landgraș durch Vermittlung des Erzbischofs von Cöln (22. July 1385) fen als ihrem Landesherrn das Öffnungsrecht, trugen nicht zu Ende kam, in welchem Frieden die Boyneburge auch mit einmahl Güter denselben zu Lehen auf, sondern übergaben genannt wurde.*) Darauf verbanden sie sich mit dem Land. dieselben lieber dem Erzbischof von Mainz, den Äbten von grafen Herrmann wider den Landgrafen Balthasar von Thür Fulda und Hersfeld und waren somit Dienstmannen des heis ringen, und so erhielt Reinhard von Boyneburg alle ligen Martins zu Mainz, des heiligen Bonifacius zu Fulda die Güter, zu Cassel als ein Burglehn, die den aufrühris und des heiligen Wiegbertus zu Hersfeld. — Ebensowenig schen, mit dem thüringischen Landgrafen einverstandenen unterstüßten sie die Landgrafen in ihren Fehden, sondern Bürgern daselbst entzogen wurden. Der Ritter Heim. sie waren vielmehr deren Feinde, und erst nach der Mitte brod, mit seinem Sohne Heinrich und Herrmann des 14. Jahrhunderts verglichen sich Herrmann, Conrad, von Boyneburg, nebft einer großen Anzahl ihrer Knechte Heimbros und Heinrich von Boyneburg mit Landgraf hatten das Unglück vom Landgrafen Balthasar gefangen zu Heinrich II. und dessen Sohn Otto dahin, „daß sie in Zu werden und mußten wegen ihrer Freplassung eine Sühne kunft weder ihnen, dem Lande, noch deren Einwohnern beschwören, wo sie gerade dasjenige dem thüringischen Für. irgend einen Schaden thun, noch mit ihren Feinden in ein sten einräumten, was sie dem hessischen bisher so stands Bündniß treten wollten,” sondern sie schwuren dem Land. haft verweigert hatten, nähmlich das Schloß Boyneburg grafen und seinen Erben Hülfe zu leisten. (1360) *) Erst ihm in seinen Feldzügen offen zu halten und Befaßung eins von dieser Zeit an findet man die B o q ne burge am Hof zunehmen, deren Kost und Lohn sie reichen mußten. (Mon. lager der Hessischen Landgrafen und als Anführer ihrer tag vor St. Elisabeth 1391.) Doch versprach der Landgraf Truppen, oder als Statthalter ihrer Länder. fie bey etwaigem Verluste des Schloßes durch ein anderes So war Peter von Boyneburg Anführer des Hee zu entschädigen. res, als die beyden Brüder, Landgraf Ludwig I. und Hein. Reinhard von Boyneburg, genannt Hohen. rich II. wegen Theilung ihrer Länder Krieg führten (1350) stein, ward zum Fürskabt von Hersfeld gewählt. (1382) Der Ritter Hans von Bopneburg war Kriegsober. Landgraf Herrmann von Hessen stiftete nachher gegen fter von L. Heinrich 11. und die Geschichte-bezeichnet ihn Mainz und Thüringen eine Rittervereinigung unter dem als besten Liebling. Herrman von Boyneburg er Nahmen des Luchsen-Bundes. Drey Herrmanne aus bielt von diesem Landgrafen, den man auch den Eisernen dem Boyneburg Hohensteinischen Stamm, die man den nannte, die Stadthalterschaft über Niederhessen, welcher Alten, Mittlern und Jüngern zur Unterscheidung nannte, er von 1359 bis 1369 rühmlichst vorstand. Der Landgraf hatten mit in den Bund gegen die erwähnten Fürsten tres Otto belohnte den Ritter Herrmann von Boyneburg für ten müssen; doch als sie in einem Gefecht bedeutende Ges seine in den verschiedenen Kriegen gehabte Verluste mit fangene machten, so ließen sie unter den Verhältnissen, einer Rente von 66 Mark Silbers in der Stadt Eschwege, womit alt Landesherren von mehren ihrer auswärtigen Gü (1370) Doch ben allen diesen freywilligen Dienstleistungen ter sie auch dem thüringer Landgrafen verpflichtet waren, gegen ihre Landesherren erkannten die Boyneburge doch zwey seiner Ritter ohne Lösegeld frey, und schickten solche keine Lehnsbarkeit über ihr Schloß an, und besaßen es als mit einem Entschuldigungsschreiben an den Landgrafen Friedein reines Eigenthum, in dessen Besikstand sie auch nicht rich von Thüringen. (Sonnabend nach Johannistag 1410.) gefährdet wurden. Übrigens war das Geschlecht zu ausgebrei. Diese unglücklichen Fehden der Erzbischöfe von Mainz tet, um alle gleichen Sinn gegen die Landesherren zu ba, und der Landgrafen von Thüringen gegen die Fürsten von ben. Durch Verheirathungen und sonstige Erwerbun. Hessen, wo sie der Klugheit gemäß es mit beyden Theilen ・gen besaßen sie noch in den übrigen Theilen von Heffen die nicht verderben durften, doch aber Einzeln unter ihnen' zum Schlößer Wildeck, Elberberg, Elbersdorf, Harnsberg und Shaden des Ganzen sich hinreissen ließen, brachten unter noch mehrere andere. Es entstanden dadurch öftere Zwistig, den drey Stämmen der weissen Fahne eine Vereinigung zu teiten, so daß ein Theil der Boyneburge sich in den großen Stande, die man damahls einen Burgfrieden nannte. Verein, den sogenannten und vom Kaiser þestätigten Ster. Darin seßten sie fest, daß sië weder den Erzbischof von nenbund, (wo goldene und silberne Sterne, Unterschei. Mainz, noch den Landgrafen von Hessen, den Markgra. dungen der Ritter und Knappen, auf den Harnischen und fen von Meissen, noch die Herzoge an der Leina (Braun. auf den Streichengsten das Zeichen waren,) gegen den Land. schweig) befehden wollten, „weil sie ihnen zu schwer • Went. Seif. Gefc. T. II. p. 404. * Gudenus cod. dipl, T. II. p. 558.

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wdren", aber sie wollten, wenn fie angegriffen würden, Atitute, einer dereinstigen pragmatischen Staatsge fich gegenseitig unterstüßen ; die Unveräußerlichkeit ihrer Be. Ichichte, die unentbehrlichßten und nüßlichsten Vorarbei Algungen wurden darin auch ausgesprochen. (Sonntag nach ten su liefern. Auch als Porträtwerk dürfte diese Fol. Dominica 1480.) Diefer Burgfrieden, ber nur aus fechs gereihe von Taschenbüchern dereinßt nicht unbedeutend feyn? — Von dem ephemeren Almanachs • Wesen hat es wohl gar nichts Artikeln, auf ein Pergamentblättchen geschrieben, bestand, an sich, als das regelmäßige Erscheinen und das Format. ward in der Folge die Grundlage dieses bis auf 58 Artikeln & bildet vielmehr ein fortlaufendes Geschichtswerk und wurde angewachsenen Vertrages. Der Stamm der schwarzen Fahne, auch als solches von Liebhabern und Rennern der Historie freund der nicht in so viele Linien und Nebenlinien verzweigt war lich aufgenommen. In wie ferne die oben ausgesprochenen Zwecke erreicht und auf den Schlößern Wilded und Gerstungen hauste, brauchte eine solche Vereinigung nicht, da feine Schlößer worden seyen? - insbesondere jener der Wechselwirkung der Kunst und der Historie und die Popularistrung der leztern damable noch im Feldischen Gebieth als deffen Lehne lagen. durch die erstern, Das mag infonderheit die große Anzahl var Troß allen diesen Vorkehrungsmitteln der Boyneburs terländischer Balladen und Romanzen im Archiv und im Ta ge, um sich auch im 15. Jahrhundert mächtig genug zu fchenbuche darthun, jumahl wenn man einen Blick darauf behaupten gegen die überhandnehmende Macht der größern wirft, wie es mit diesem Zweige vor zwey Jahrzehenden bey Fürsten, erreichten sie ihren Zwed nicht. Durch sogenannte Uns ausgesehen habe? Im gegenwärtigen Jahrgang ist wohl: Todtheilungen der Brüder kamen die Besizungen durch die Der blinde König in Böhmen von Johann Schön, dem Aus. Töchter an andere Geschlechter, und wenn es an Gelb gezeichnetsten in dieser Dichterweise an die Seite zu sagen: Würdig schließt sich hieran der Sieg des heil. Wenzeslaus von fehlte, mußten bey Verheirathungen mit einzelnen Gütern Frans Haas von Örtingen, Eberts Erbauung der Burg Wor. diése von den Brüdern sogar abgefundén oder in den Klö- lie, die Hunde von Kuenring von C. G. von Leitner, Cana• ftern versorgt werden, felbft bas Vermächtniß an Kirchen vals Kloster Sedley, Kaiser Heinrich und Metter, die Strome und Stiftern verringerte ihre Befißungen an der Werra, braut und die feindlichen Brüder vom Grafen Auersberg. Hormars vieljährige Studien über die Geschichten aus der Verlaffenschaft der Northeim Bomeneburgischen Grafen so, daß sie endlich gezwungen wurden, ihre erb Max I. und Carls V., ihre Helden und ihre Zeit, veranlaßten auch die Herausgabe' vieler, köstlicher Actenstücke und eigenthümliche Herrschaften mit ben ehemahls vom und Quellen aus diefer großartigen Periode, deren Wichtigkeit Kaiser und Reich zu Lehen getragenen Schloß Boyneburg erst neuerlich Rante herausgehoben hat. Nebst den, im Archiv vom Landgraf Ludwig II. von Heffen durch einen Vergleich erschienenen 3tinineraren jener beyden Kaiser und zahl. als ein Erblehen, welches nach männlichem Aussterben reichen diplomatischen Papieren und Correspondenzen des einen der weiblichen Descendenz heimfiele, mit allen Frey und des andern, erschienen in diesen Taschenbüchern: Marens heiten, Rechten und Zubehörungen anzunehmen. (1469.) höchst merkwürdige Memorien, oder Gedenkbücher von 150, 1506 und 1508, das Ambraßer Heldenbuch, (nähmlich die von Maren veranstaltete Sammlung altdeutscher Gedichte) und Freydals Turnierbuch, die Ergänzung jener beyden andern, romantischen Monographien: des Weißthu. nigs und des Theuerdant.

(Die Fortsetung folgt.)

Literatur.

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Aber dieser Jahrgang biethet außer Maxens Memoriens 211. Taschenbuch für die vaterländische Gef&ich. buch, noch ein schönes Zeichen seiner Sorgfalt für die Denko te herausgegeben durch die Freyherrn von Hor mähler feines Hauses, um die er mehrere Gelehrte durch ganz mayr und Mednyanety. VIII. Jahrgang auf 1827. Deutschland und durch dessen Nachbarlande, mit königlicher Die große Verbreitung, welche dieses Taschenbuch, unter Großmuth reifen ließ und die geistvolle Inftruction für seine Dann erscheinen auch sehr merkwürdige allen Glassen und Altern gewonnen und die warme Theilnahme Historiographen. die es allerwärts gefunden hat, war für die Herausgeber der Actenstücke von der ersten türkischen Belagerung Wiens durch mächtigste Sporn, es in steigender Vollkommenheit fortzuseßen, den großen Suleymann und von seinen Anschlägen auf die Erfeinen Hauptzweck unverrückt festhaltend, Vaterlandsliebe durch oberung Ungarns und Deutschlands und über mehrere merkwürs Baterlandskunde zu fördern, die Liebe zum Bestehenden dige Männer jener Zeit, Siegmund von Dietrichstein, Nil Durch deffen geschichtliche Einwurzlung in den heimathli. las Jurichich, Pfalzgraf Philipp ze. re. chen Boden und durch anziehende Bilder des heimathlichen Le

Der Freyheitsbrief der deutschen Ansiedler in der

bens zu entglühen, redende und bildende Kunst, vor. Zips durch König Carl Robert, dem fie am Entscheidungs. jugsweise auf vaterländische Gegenstände anzuwen. tage bey Rozgony, die Krone, den Sieg und das Leben erhal den und durch eine Reihe von Monográ phiên berühmter ten und die Verlassenschaft des Siebenbürger Fürften und Ger Geschlechter und ihrer Burgen, alter Municipalkörper, wissen. gentönigs Gavriel Bethlen, und für Ungarn nicht mine fchaftlicher, wohlthätiger, administrativer und triegerischer Zn. der merkwürdig.

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