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Literatur und Kunst..

Das Titelblatt zeigt und ein Portal gothischer Architektur und bereitet uns auf den Inhalt des Folgenden vor. In der 228. Das Water. aufer in g Blättern, gejeichnet obersten Spike thronet Gott Bater umgeben von Pnienden Che. und radirt son Joseph Führich ”) und mit einem rubinen. An den Seitenwänden sehen wir in Medaillons die ausführlichen Texte begleitet von Anton Mül einzelnen Bitten des Vater unsere durch analoge Stellen des Ter, t. t. Profeffor der Ästhetik und Geschichte Evangeliums ausgedruckt. Den untern Raum nimmt das Bild ber Philosophie an der Prager Universität, her des Künstlers selbst ein, wie er sein Mahlergeräth und ein Täs ausgegeben burch Peter Bohmann's Erben. Prag felchen mit den Anfangsbuchstaben des Wahl. Spruches: „Omnia 1826. Gedrudt in der. Scholl'schen Buchdrucere ad majorem Dei gloriam" in Hånden haltend, sinnig die Augen unter der Leitung des J. H. Pofpifhil gr. 4. emporhebt.

Der geist und gemüthvolle junge Mahler Führich, des. Auf dem zweyten Blatte übersehen wir eine weite, mit fen Gemälde und Zeichnungen bisher nur in engeren Kreifen Berg und Thal, Wald und Flur, Wässern und Getreidefel. Freude und Bewunderung erregt, tritt nun mit gegenwärtigen dern mahlerisch geschmückte, von den Strahlen der Morgen. radirten Blättern zum ersten Mahle vor das große Publicum. sonne erleuchtete Landschaft. Das hochheilige Bild Gott des Sowohl der Gegenstand als die würdige Behandlung desselben Vaters schwebt wie im Opferrauche in den leicht gefräufelten werden ihm gewiß in jedem für das Hohe und Schöne empfäng. Wolken des Himmels und erhebt die Rechte segnend über der lichen Herzen freundlichen Willkomm bereiten. Eine Correspon» neubelebten Erde.

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denz Nachricht aus Prag in Nr. 50 von 1826 dieses Archivs Das dritte Blatt stellt uns die Heiligung des Nahmens erwähnte zuerst dieses Kunstwertes, von welchem sich damahls Gottes dar. Ein Ritter mit Hausfrau und Kindern wallt im die Zeichnungen in der dortigen Kunstausstellung befanden, und Morgenschein den Kirchhof entlang dem Tempel des Herren zu räumte ihm in Anbetracht der schönen zu Grunde liegenden und spendet einem am Wege gelagerten Bettler Almosen. Mih. Ideen, und der vollendeten Ausführung berselben eine vorzüg. rere charakteristische Nebenfiguren füllen den Hintergrund. liche Stelle ein. Wir nehmen keinen Anstand, in dieses Urtheil Das vierte Blatt verseßt uns in eine öde Winter Gegend. unbedingt einzustimmen, und können uns das Vergnügen nicht Ein greifer Mönch reitet auf einem Saumthiere, das der Sa. versagen, das erhabende, wohlthätige Gefühl, das bey Ans kristan führt, zu einem Kranken mit der heil. Wegzehrung. Jm schauung dieser Bilder in uns erwachte, durch eine kurze An. Vordergrunde kniet ein Wanderer, sich demüthig an die Brust deutung derfelben zurückzurufen und festzuhalten, und recht viele schlagend. Kunftfreunde zu ähnlichem Genusse einzuladen.

In die Vorhalle einer Burg führt uns das fünfte Blatt. Die Trennung eines in den fernen, heiligen Krieg ziehenden Ritters von seiner Gattinn wird uns hier mit lebendigen Zü gen geschildert, und das Trübe des Gegenstandes durch die in der Manier und Geberdeu der Haupt. Personen ausgesprochene chriftliche Resignation: „Dein Wille geschehe!» wie durch einen himmlischen Lichtstrahl erhellt:

*) Joseph Fübrich, Historienmahler aus Prag (aebo. ren 9. Febr. 1800 im Städtchen Kraßau auf der Gräflich Clam Gallafchen Herrschaft Grafenstein, feine Biographie und ein Verzeichniß seiner vorzüglicheren Werle, gab die fes Archiv in Nr. 4 und 8 des Jahrgangs 1825) befindet fich seit einigen Tagen in Wien, des Wunsches, des Hof. fene und des Borsages, feine fermere Ausbildung in 3ra lien zu erhöhen und zu vollenden. In Nr. 50 April Eine äußerst zarte Idee ift in dem sechsten Blatte darges 1826 gedachte das Archiv gelegenheitlich der neuesten Pra. ftellt. Indeß ein Landmann den sorgsam gepflügten Ader befået ger Kunstausstellung seines trefflichen Cyclus von neun und mit erhobenem Blicke zu bitten scheint: Unser tägliches Zeichnungen das oben angezeigte Baterunfer, wel. er dem inwohnenden Geiste nach, billig für die Perle Brot gib uns heute! begießt vor ihm ungesehen ein Engel die 'Dieser Ausstellung gelten mochte. Führichs Cyclus aus eben niedergefallenen Körner. Tieds Genovefa hat in Wien, bey Hohen und Nie. dern, Jüngern und Meistern, die wärmste Theilnahme als auch wir vergeben unfern Schuldigern, hat der Künftler Zur Versinnlichung der Bitte: Vergib uns unsere Schuld, für das herrliche Talent gefunden. Gr. hat seither aus

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diefem Cyclub, wey ausdrucksvolle Bilder in Dhl ausge. sehr glücklich auf dem siebenden Blatte einen Beichtstuhl- ges geführt: Genovefa mit Schmerzenreich in der Wüste, vom wählt, vor welchem sich achtzehn höchft charakteristische Perso. Engel getröstet - und den getödteten Golo. nen eingefunden haben. Der mahnende Hohn Petri auf dem

Ferner hat er aus den ŒÏfen, einem glänzenden Mähro

chens Ludwig Tieds, aus dem Kranje der Erzählungen im Dache, und die Rückkehr des verlørnen Sohns auf dem Thür Phantafus, eine überaus zarte und mannigfaltige, Folgereihe lein des Stuhls, die Standbilder des Erzengels Gabriel mit von Darstellungen vollendet. In allen diefen Blättern ist dem Lilienstengel und des den Erzfeind niederkämpfenden h. Ml. eine wundervolle Mischung von Kraft und Demuth, Ein. falt und Tiefe, von farter Schönheit und Strenge nicht zu Hael, ja selbst der Leichenstein mit dem Ritterbilde im Vorder. verkennen. Boll pfychologischer Richtigkeit, nicht selten grund reihen sich als sehr bedeutsame Symbole um die Gruppe, grandios im Entwurf und fast durchgehende zart und sorg, Eine schaurige Waldgegend thut sich auf dem achten Blatte fältig in der Ausführung, find Führichs Leistungen für die

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in diesem Archiv so oft besprochenen Scenen aus der als or une auf. Ein Pilger wendet sich im Vorwärtsschreiten ten, böhmischen Geschichte. Möge dem schönen schwankend und ungewiß nach einem aus Sumpf und Moos Talent, liebenden Fleiß und gediegenen achten Künstler. aufwirbelnden Jrrlicht, in dessen Scheine die Abzeichen der Hab. charakter (im Sinne der alten Zeit) des trefflichen jungen sucht und Woluft ihm winken. Besorgt faßt sein Schußgeist Mannes, jene Unterstügung zu Theil werden, die dem

Vaterland und der Runft, juverläßig und bald, schöne und über dessen Haupte der Vollmond klar emporsteigt, feine Rechte reiche Früchte tragen wird. und sieht ihn hastig an den verlodenben Truggestalten vorüber,

lebhaft und trostreich die Erfüllung der Bitte: Führe uns nicht Eilposten unbedeutend gewordenen. Unterweges. Xus las gen, (da man nur die festgeseßten Preise zu bezahlen hat. in Versuchung! vor Augen stellend. und alle anderen Forderungen, als: Pontillions. Trinkgelder Die Erlösung vom Übel wird endlich auf dem neunten und sonstige Geschenke, Wegmauthen, wiergelder c. ganz Blatte durch einen Engel anschaulich gemacht, unter dessen Fit. wegfallen) wie sehr erleichtern sie die nothwendigen Reifen. tichen ein Knäblein gottesfürchtig die Hände faltet, während der Cherub den im Prophetentalare verkappten, grimmig flet schenden Versucher mit mächtigem Schwerte zur Hölle hinab. schleudert. In der Ferne gewahrt man einen Menschen, der, halb in der Pfuhl eines Sumpfes versunken, mit Anstrengung die Arme nach einem am Ufer aufgerichtete Kreuze ausstreckt.

wie sehr vermehren sie die Reifelus, sey es der Geschäfte oder nis, Handelsgeist, Industrie, Gesammtausbildung gefördert!! des Vergnügens valber, und wie sehr wird dadurch Landeskennt. Die Folgen sind unberechenbar.

Die vermehrten, bereits sehr häufigen Eil. chischen Monaidie bestehenden Fabr post. Course odie fahrten machten eine Übersicht aller in der Österrei Fahrten, deren Preise, den Zeitaufwand, die Ente Aus diesen obwohl schwachen Andeutungen wird man doch fernungen, den Aufenthalt in den Städten, un. entnehmen können, daß das vorliegende Werk unter die bedeu. ter Weges die Anzeige der Gasthöfe und der darin fest. gefesten Preise ze wünschenswerth und es wurden vom tendsten Erscheinungen der heimischen Kunst gehöre, und daß Herrn Frans Raffeloperger Beamten bey der t.t. Haupt Führich bey seinen tiefen Gemüthe, seiner überaus zarten und Direction fahrender Posten, wey Karten, nähmlich eine reichen schöpferischen Phantasie und seiner weit vorgerückten Reise und Influenz Karte, dann eine Übersichts. künstlerischen Ausbildung zu den schönsten Erwartungen berech. Die erstere eiu bisher nirgends erschienenes und Parte der fahrenden Posten verfaßt, wovon besonders tige. Der sehr ausführliche Text des würdigen Professors Mül. ihrem Zwecke vollkommen entsprechendes Tableau ler macht den Beschauenden auf ade Vorzüge und Schönhei. ist, da es den Abgang und die Ankunft mit nahment. ten der Bilder oufmerksam. Die typographische Ausstattung ist den in Wien, so wie in allen Provincial Haupt slåts licher Anführung der Tage, Tageszeit und Stuns wirklich prächtig zu nennen, und dennoch der Preis mit 3 fl. C. M. ten und tu anderen vorzüglicheren Unterweges On für das Ganze äußerst billig festgeseßt. Überhaupt verdient ten, daher die Verbindung von einer Stadt zur andern, der Eifer und die Thätigkeit des, die Bohmannische Handlung genau übersichtlich und zugleich geographisch dar. gestellt, enthält. leitenden Herrn Postofficianten Mitterbacher und seine Liebe für die vaterländische Kunst und die Künstler, rühmliche Erwäh, nung und die theilnehmendßte Unterstügung.

219. Reife, und Influenze Karte der Eil, Poft, und Brancard.Wagens.Course in dem Österreichischen Kaiserstaate. Bey Bermanu in Wien 1fl. C. M.

Die in der neuesten Zeit vorgenommene allgemeine Ver. besserung des Post wesens, eines der mächtigsten Beförde▪ rungsmittel des Vertebres aller cultivirten Staaten, fand mit vorzüglicher Umsicht und Sachkenntniß in den Österreichischen Staaten ben den k. k. Fahrposten' Statt.

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Die Tariffe, die sich noch darauf befinden, geben die verschiedenen Gebühren an, die der Reisende mit dem t. e. Postwagen oder mit der Extra. Post in den Österreis chifchen Provinzen, dann in Balern, Pohlen, Preußen, Sachsen und im Tarifchen Postbezirke, und auch mit dem ord. Courier im Lombardisch = Vene. tianischen Königreiche, in Modena, Parma und Toscana zu entrichten hat.

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Nebst denselben befindet sich auf dieser, jeder geschäftstreis beudeu Classe empfehlungswürdigen Karte, welche man ein geos graphisches Cours. Gemälde neunen kann, eine Übersicht der Spelfe Stationen, der gewählten Gasthöfe. der festgesetten Preife in denselben für Frühstüď, Mittags effen und Abendmahl, und der Nachtlager von jeder Gilfahrt und Route.

Die vortreffliche Wahl eines Directors über die f. f. fahrenden Posten in der Person des t. . wirklichen Regie rungs Rathes Herrn Max Otto von Ditenfeld, des Eine zweyte übersicht zeigt die Preise der Eilfahrten fachlundigen Schöpfers, wachsamen Erhalters und raslosen im Hauptwagen, in der Bey, 3 a les che, oder im Sepa Förderers dieser, in ihren Folgen gewiß europäisch wichti rat. Wagen, im Inneren des Wagens oder auf dem gen Unstalt, ward durch den Erfolg gleich nüßlich für den ungedeckten Sie für Meile und Person, nebst den Ent. Etaat, wie für das Publicum, und in kurzer Zeit wurde auf fernungen, den Nachtlagern, die auf weiten Reisen Statt den vorzüglichsten Routen des weitläuftigen Kaiserstaates für fincen, und den Zeitaufwand, um die ganze Fahrt vollen. schnellere Verbindungen der Haupt, und Resi, den zu können. dens. Stadt mit den Provincial - Hauptstädten gesorgt, der ren Post Course nur zweckmäßig fortgeleitet werden dürfen, damit man auch in die Hauptstädte der benachbarten Länder in jeder Richtung in der kürzesten Zeit gelangen kann.

Dieser reiche, äußerst angenehm und doch einfach darge. stelte Inhalt erfreut sich des Beyfalles der Sachkundigen, und dürfte den talentvollen Verfasser ermuntern, von Zeit zu Zeit diese Karten, je nachdem neue Eilfahrten errichtet werden, vermehrt heraus zu geben, damit das Publicum stets in der vollen Übersicht eller t. t. Fahr. Post Course bleibe, welchem Bedürfnisse zum ersten Mahle durch Raffelspergers schöne Karte abgeholfen wurde.

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Von welchem großen Vortheile die Errichtung der Gilpo. ften, besonders auf großen Straßenstrecken, ist, beweiset die jüngst organisirte Eilfahrt von Wien nach Lemberg. Die Entfernung zwischen beyden Städten beträgt 110 Ja Meilen, und konnte bis jest mit den gewöhnlichen Deligencen, Land. Die weyte Karte, nähmlich die Übersichtskarte Putschen nur in 12 bis 14, auch 16 Tagen zurück gelegt wer der ke Fahr. Posten (ebenfalls bey Bermann um i fl. den. Der Reisende hatte, nebst dem großen Zeitaufivande, eine 10 Pr. C. M. zu haben.) kann der Zufluenz Karte als Beylage Menge Luannehmlichkeiten zu erdulden, welchen man jekt mit dienen, obwohl sie für sich ein selbstständiges Blatt bildet. Sie telst de: Eilwagen ganz entgehen kann, da statt 14 Tage nur enthält die Angabe aller Post Stationen, wo k. P. 4 1/2 Tage zur Reise erforderlich sind; — da, start, wie mit jeder Fahrposten bestehen, nebst den Entfernungen, den vers anderen Fuhrgelegenheit, der Wilkühr der Gastwirthe sich preis schiedenen Arten der E. f. Fahrposten, den Paifa. gegeben zu leben, der Reisende mit der Eilpost einlich ger glers. Gebühren, die für jede Post in den Österreichischen Beckte Tische findet, ordentlich zugerichtete Speisen erhält, und Staaten zu entrichten sind, und mehreren anderen nüßlichen schnellere Bedieuung und billigere, von der P. f. Fahrpostanstalt Andeutungen. festgeichte Pretie zu erwarten hat.

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In den Provinzen kann man beyde Karten entweder bey Diese großen Vortheile, nähmlich: Ersparniß den k. c. Postämtern oder in den Buch • und Kunsthandlungen der Fosbarcu Zeit, und Vermeidung der, durch die beziehen.

Nedacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

Archív

fír

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 11. December 1826.

Sur le grand ouvrage historique et critique Sacy, v. Hammer, Garein de Taffy und Montbret geger d'Ibn-Khaldoun etc. Par F. E. Schulz, Pro- ben. *) Nähere Notizen über das Ganze erhalten wir fesseur, de philos. à Giessen. Paris, 1825. *)

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(Aus dem „Journal asiatique.")" Bruchstücke aus dem historischen. Werke des Ibn - Khale doun haben bereits zu verschiedenen Zeiten Silvestre de * Wlder diesen nicht wenig anmassenden und vorlaut abspre. chenden Auffaß haben in Frankreich zwey sehr competente Richter ihre Stimme öffentlich erhoben. Freyherr Silvestre de Sacy in einer im journal asiatique B. VIII. p. 321 enthaltenen Vertheidigungsrede der mørgenländischen Dichts Punft und der durch mehrere übersehungen aus dem Aras bischen vortheilhaft bekannte Orientalist H. Grangeret de Lagrange in einer besonderen Schrift: Défense de la poesie Orientale oú répliqué d'un passage de, article que M. Schals á fuséte dans le 40. cachier du journal asiatique, Paris 1836. Die Blätter für literarifche Unterhaltung, welche den obigen Auszug liefern, hätten um nicht einseitg zu feyn, wie H. Schulz von diesen beyden Schriften Kunde neh men, und ihre Leser nicht nur mit dem Ungriffe, sondern auch mit der Abschlagung derfelbën bekannt machen soller, was hier durch mitgetheilte Auszüge geschicht; Die Übersicht deffen was bisher Deutsche, Engländer und Franzosen in Über. febung orientalischer Dichter geliefert, seigt beyin erßten Ano blid daß das größte Verdienst hierin den ersten gebührt, und des H. S. Angriff daher vorzugsweise wider die Orien talisten seine Landeleute gerichtet, die es vielleicht nicht der Mühe werth hielten mit einem folchen Gegner der nicht mit Teutona's Waffen ficht in die Schranken zu treten, vielleicht aber bloß deßhalb, bisher geschwiegen, weil H. S. von französischen Orientalisten selbst am besten und gründlichsten widerlegt worden, so, daß nach den beyden genannten Schriften des Freyherrn Silvestre de Sacy's und Grangeret de Lagrange's wenig zu fagen übrig ist. Einige folche, für die Lefer des Archive, und für Deutsche überhaupt nicht überflüssige Zusätze ent halten die folgenden Anmerkungen. 13

*) Ein deutscher Orientalist wie der Einsender dieses Auf. saßeß zu feyn scheint, hätte doch wissen sollen, daß Herr v. Hammer der erste in Europa auf das Verdienst Jbn Chaldun's aufmerksam gemacht, und daß, als er in seis nem Memoire, über den Mohammedaniėmus in den ersten drey Jahrhunderten desselben, den Jbn Chaldun jus erst den arabischen Montesquieu nannte, damahls noch kein Exemplar desselben zu Paris befindlich war, so daß in der Ordnung der Überseher und Kundmacher Jbn Chal. duns, Hammer, vor de Sach hätte genannt werden follen. Wie übel aber Hrn. Schulz dieser vielversprechende Eingang über Ibn Chaldun ansteht hat H. Ganges res fehr richtig folgendermassen bemerkt.

Avant d'en venir à Ibn Khaldoun, objet de son écrit, et dont il ne dit pas deux mots M. Schulz se livre à des considérations profondes, si l'on veut, mais que je crois, moi, de la dernière faiblessé. Je désigne ici spócialement le passage de son avant-propos dans lequel il s'efforce d'aiguiser les traits de la satire contre quelques poètes arabes et persans, ou plutôt contre les personnes qui, par de louables et heureux efforts, ont fait passer dans diverses langues de l'Europe plusieurs de leurs composi tions. J'ai relu attentivement cé passage, et je pense qu'il n'est autre chose qu'une digression faite à plaisir pour tourner en ridicule les éditeurs et les traducteurs de poésies orientales, Telum imbelle sine ictu. C'est ce que je vais essayer de prouver.

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D'abord est-il aucun lecteur qui ne convienne que l'article de M. Schulz, portaut pour titre: Sar le grand ouvrage bistorique et critique d'Ibn Khaldoun, ne dût rouler principalement sur Ibn Khaldoun, sur ses voyeges, sur ses écrits, sur leur caractérè, sur le degré de confiance et d'estime que nous devons leur accorder, enfin sur les moyens d'en donner une bonne édition? Au lien de nous mettre en relation avec un écrivain aussi impor. tant que l'est Ibn Khaldoun, et de nous offrir un apercu intéressant sur ses ouvrages, M. Schulz s'égare dans des

durch Herrn Schulz. Dieses Geschichtswerk handelt von den påer, welche dieselben burchreisten, gewiß nicht hinlänglich Völkern, welche Mauritanien bewohnt haben (den Arabern ausgeführt. In seiner ganzen Pracht glänzend, entrollt es und Berbern.) Es enthält außer der Einleitung (Betrach. sich in den Literaturen der großen Nation des Orients. Um tungen über den Vorzug der geschichtlichen Forschungen und aus diesen Schätzen, die bis jest so wenig in Europa ger über die Irrthümer der Geschichtschreiber) drey Bücher. kannt sind alle einst daraus zu ziehende Wortheile zu gee Das erste Buch enthält allgemeine Bemerkungen über Civis winnen, ist heutzutage das gründlichste Studium der Spras lisation, Staat, Handel, Gewerbe u. f. w. Das zweyte dhen, in welchen diese literarischen Schäße verfaßt find, gibt die Geschichte der Araber, ihrer Stämme und Dyna unerläßlich. Ich sage „beutzutage", nicht als könne man je ftien seit Erschaffung der Welt bis auf den beutigen Tag." die Anmaßung baben, über das Genie eines Volkes gehör Das dritte enthält die Geschichte der Berbers und der Häup. rig zu urtheilen, ohne dessen Sprache und Literatur studiert ter des Stammes Zenatah. Je weniger man die Geschichte zu haben, sondern weil künftig gute Überseßungen den Ger der Länder von Afrika kennt, welche der Herrschaft des Ber: lehrten gewissermassen einem Studium überheben können, bers und der Araber unterworfen waren, um so eher ist welches er jeßt nicht vernachlässigen darf. Denn wie kann es zu wünschen, daß Herr Schulz dieses Werk vollständig man jeßt ein Urtheil über den Orient begründen, ohne auf berausgebe, wozu denn auch Hoffnung ist. die Originalwerke zurück zu gehen? Die Nothwendigkeit,

Die einleitenden Worte des Hrn. Prof. Schulz haben aus dem orientalischen Texte die genaue Kenntniß über den in Paris viel Aufsehen gemacht und Widerspruch gefun. Orient zu fæöpfen, scheint mir unbestreitbar, besonders den. *) Wir wollen seine Ansicht mit einigen Bemerkungen wenn man so viele unglückliche Versuche sieht, welche von mittheilen. sonst schätzbaren, aber aller Hülfsquellen der Kritik entblöß

„Im gegenwärtigen Zustande der Wissenschaften und ten Gelehrten über einzelne Theile der asiatischen Gelehrs der Literatur hat der Orientalist nach Herrn Schulz's samkeit gemacht worden sind, Hülfsquellen, die man Glauben eine doppelte Aufgabe zu lösen. Erwerbung, durchaus sich verschaffen muß, ebe man sich die Freude Vermehrung und Verbreitung der Kenntnisse, die unmit macht, Fragen, die durch bestimmte und gewisse Thatsa. telbaren Bezug auf die asiatische Mundart haben, die er chen leicht zu lösen'sind, durch Hypothesen zu verwirren. zu seinem besondern Studium macht, sind der philologische Wären die vielen offenbar irrigen Meinungen über die phis Theil feiner Aufgabe. Streng genommen, müßten þier sei. losophischen und religiösen Systeme der Araber, der Hin. ne Wünsche und seine Bemühungen stehen bleiben; die dus und der Chinesen ausgesprochen worden, hätte man so unermeßlichen Arbeiten, zu denen ihn ein wahres Ergrün. viele Brahma und Buddha geschmiedet,, wenn äcte philo. den irgend einer Sprache und Literatur des Orients zwingt, logische Kenntnisse das Feld der Conjecturen vermacht här. würden ihn hinlänglich gegen den Vorwurf der Unthätige ten, auf dem sich die Einbildungskraft der Schriftsteller, keit und literarischen Entmuthigung rechtfertigen. Sein welche die Ersteren zu Papier brachten, und der Geist der Zweck wären etymologische und grammatikalische Studien Mythologen, welche nach Lust die zweyten fabricirten, vers der Sprachen der verschiedenen Völker des Orients; mit der irrt hat?" Untersuchung über das, was die Literatur dieser Völker „Wenn die Orientalisten, nach dem Standpuncte, auf Wissenschaftförderndes biethet, hat er nichts zu schaffen. In diesem Sinne wurde die orientalische Philologie dem albern sten Gedichte und dem bedeutendsten Geschichtswerke u. f. w. gleiche Aufmerksamkeit weißen müssen."

welchem wir jeşt die orientalische Literatur in Europa sehen, allein ein recht haben, alle Zweige der orientalischen Ge. lehrsamkeit zu erörtern, so darf man annehmen, daß diese Erörterung als der zwepte Gegenstand der asiatischen Phi. lologie zu betrachten sey. Dieß ist einer der wichtigsten Dienste, welche daher Diejenigen erwarten können, wele chen hergestellte Thatsachen und Urtheile, die auf der soli. den Basis der Kritik und der Geschichte ruhen, mehr gel. raisonnemens qui ne tiennent pas essentiellement au sujet, ten als die schönsten systematischen Träume und der Einbilplus curieux de faire briller son esprit aux dépens des editeurs et traducteurs de poésies orientales, que de nous dungetraft am meisten zu sagenden Hirngespinste. Man entretenir de sou auteur. Mais ce n'est point de cela qu'il fühlt nun leicht, daß in dem weiten Gebiethe der orienta. s'agit précisement: je cours vite au passage qui m'a mis lischen Gelehrsamkeit, wo so viele Gegenstände von ter la plumo à la main, höchsten Wichtigkeit den Eifer und die Talente des Philos

„Das unermeßlich reiche Gemählde, welches dem phi losophischen Gesichtschreiber die Bewohner der verschiedes nen Länder Asiens biether, ist in den Werken der Euro

*) Warum gibt denn der Einsender Nichte vom Widerspruch? logen ansprechen, die Wahl der Gegenstände, mit denen

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er sich beschäftigt, feinem Geschmack, feinen Lieblingsstus und Erklärungen dieser Gedichte ansieht, sollte man sich fast dien angemeffen seyn wird." fragen, ob nicht die ganze Literatur der Araber und Perser »Beym Wiederaufblühen der Wissenschaften suchte der aus nichts als Moallakats und Ghazelen bestehe? oder ob menschliche Geist alle Zweige der Kenntnisse des claffischen der Glanz der orientalischen Poesie das Auge ihrer euro. Alterthums auf einmahl zu umfassen. Aus Ursachen, die päischen Bewunderer so geblendet habe, daß ihnen ein nicht hierher gehören, mußte es beym Studium der zwey Stück des Hafiz oder ein Vers des Motanabbi unendlich reichsten und bedeutsamsten Sprachen und Literaturen des lieber ist als die einfache Prosa irgend eines arabischen oder Orients, der der Araber und Perser nåhmlich, ganz anders persischen Historikers oder Philosophen, die freylich an mes feyn. Die unsterblichen Arbeiten eines Schultens, Reiske, taphorischen Ausdrücken und bizarren Gedanken reicher, aber Jones und de Sacy haben jedem Thätigkeitsliebenden den gewiß würdiger sind, Gelehrte zu beschäftigen und dem Eingang in das Heiligthum der Wissenschaften, der Künste, Publicum bekannt zu werden; als die Poesie aller dieser der Religionen, kurz, der ganzen Bildung der berühmte. Günsßtlinge des Tages." *)

ften Nationen Asiens geöffnet. Was so viele Jahrhunderte "Diese fast allgemeine Liebe, nicht sowohl für die oriens und so viele Geister über die physische und moralische Ges talische Poesie, sondern für das Verschönern derselben, schichte eines höchst interessanten Theils der Bewohner des oder, was Dasselbe ist, für deren Travestirung **) à l'enOrients Könliches überliefert haben, war der Forschung ropéenne wird der Theilnahme an der orientalischen Lite und dem Nachdenken der Orientalisten gebothen. *) Das ratur sehr schädlich und ist als eine der Ursachen anzusehen, Publicum erwartete ungèduldig eine reiche Ernte. der nüß, welche jener in unpartepischen und rechtsebenden öffentlichen lichsten und mannigfaltigsten Kenntniffe.” Meinungen am meisten geschadet bat. Es ist wahr, man

„Hat man seine Erwartungen durch die arabischen und hat dem Publicum oft genug die in den balsamischen Gär, persischen Poesien, die man heraus gab, erfüllt? Wahr. ten Persiens gesammelten, die selbst den brennenden Sande lich wenn man die Menge von Ausgaben, Übersegungen Urabiens entwendeten Blüthen gerühmt. Ich glaube gern, daß diese Gelehrten, welche es sich zur Pflicht machten, diese

* Man höre hierüber de Lagrange den wir vorzugweise schmiegsamen Hyacinthen und diese Rosen, die der Zerbyr anführen, weil de Sacy's Schrift ohnedleß in dem jour- balb öffnet, nach Europa zu übertragen, auch noch nach nal asiatique zu finden, jene aber als einzeln gedruckt, der Verpflanzung die Frische und Anmuth an ihnen fanden, weniger bekannt ist.

*) Hert Schulz, oder seine Überseßer hätten doch wissen köns nen, daß Motenebbi und nicht Motanabbi die wahre Aussprache ist. Der erste der sich nun auf einer Reise nach Perfien befindet, wird sich hoffentlich von der irrigen Aussprache französischer Orientalisten und ihrer deutschen Nachbether durch sein eigenes Ohr überzeugen Lönnen, und diese können bey Deutschen die aus Ägvoten zurückgekehrt sind, wie z. B. Herrn Professor Ehrenberg in Berlin erfundigen ob jemahls eine solche Aussprache als Nabbi statt Nebbi, und Motanabbi Katt Motenebbi, sey es in Syrien oder Ägypten erhört

Je rappellerai pour toute response l'exemple de Schul- die fie in den Augen der Leute, welche sie gesehen, ehe tens, de Reiske, de Jones, de Pococké, que leurs travaux man sie ihrem heimathlichen Boden entriß, gerade verloren sur la poésie orientale n'ont point distraits de l'étude des historiens et des philosophes. Je citérai M, de Hammer, qui allie si bien la connaissance de la poésie orientale à celle -des matières les plus sérieuses et les plus importantes. Je citerai MM. Kosegarten et Freytag, qui marchent sur les traces de ces savans. Enfin, je nommerai le savant illustre qui préside la société asiatique, de France. M. le baron S. de Sacy, notre conseil et notre guide, qui sait faire marcher en même temps, et avec un succès égal, l'étude des poëtes orientaux et celle des grammairiens, des théologiens, des philosophes et des historiens. J'en reviens au public dout parle M. Schulz, et je prétends, s'il est équitable, que son attente a dû être remplie en partie par les poésies arabes et persanes qui ont été publiées. Je viens d'en bonner les raisons. Ce public doit savoir en outre que les textes et traductions de poésies orientales sont accompagnés pour la plupart, ou de commentaires précieux qui expliquent les difficultés de langue, les expressions figurées et proverbiales, ou de notes qui contiennent des faits historiques, des anécdotes curicuses, des détails intéressans sur les mœurs et les usages des Orienteaux. Ces sortes de livres ont donc un double intérêt, une double utilité.

worden.

**) Toutes ces traductions se fout remarquer en général par une fidélité scrupuleuse. Ajouter quelquefois une épithète, substituer quelquefois un mouvement à un autre, adoucir quelquefois une image, une comparaison qui blesse notre goût, consulter enfin le génie de la langue dans laquelle on traduit, cela ne s'appelle point embellir ni travestir. Et puisque travestir une pensée signifie aussi en français la représenter sous une forme différente, M. Schulz luimême peut-il répondre de ne jamais travestir la pensée d'un historien ou d'un philosophe arabe?

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