Obrázky na stránke
PDF
ePub

fernten Odessa zu Land transportiret werden. Diesem Übel zu besehen, und sie seines Beyfalls zu würdigen, und nach. stande könnte leicht abgeholfen werden, wenn man einen dem sie es nigt verschmähten, ein kleines Mittagsmabl, auf Kanal von Czobruck nach dem schwarzen Meere zöge und denselben einzunehmen begaben sie sich noch am nehmlichen so den Dniester mit demselben in eine gerade und kürzere Tage nach Odessa zurück.

Berbindung brächte; da das Land, auf welchem dieser Kas Abgesehen von den mehrfältigen Vortheilen, welche nal angelegt werden müßte, eben ist und nur durch wenige dem Handel durch diese Schifffahrt auf dem Dniester zu Heine Hügel unterbrochen wird, so könnte diese Unterneh. Theil werden können, ist Odessa für Rußland der höchsten mung mit geringen Kosten und zum großen Vortheil des Rücksicht würdig, denn von diesen Hafen aus, kann ein Handels ausgeführet und der wohlfeilere Transport auf dem unermeßlicher Borrath von Getreid aller Gattung an die kürzeren Wege würde die Außlagén reichlich erseßen. benachbarten und entfernteren Staaten abgeseht und versens

[ocr errors]

Nach Abrechnung von 3 Tagen, welche ich wegen wis det werden und durch diese Sicherheit des Absages, wird driger Winde zurück gehalten wurde und nach Abschlag von die inländische Landwirthschaft und Industrie auf das Thör eben so viel Zeit, welche ich durch die oftmahlige Revision tigste belebt. meiner Pässe durch die Mauthbeamten, die Kosaken und die Nachdem ich 20. Lage in Odessa zubrachte, trat ich Polizeybehörden verlieren mußte, zeigte es sich, daß ich mit meine Rückreise am 27. Junius Nachmittags mit einer meinen Fahrzeugen die Reise in 11 Tagen vollbrachte, da Ladurg von 4800 Pud (144000 Pfund Wiener Gewichts) man sonst mit den gewöhnlichen Fahrzeugen 30 bis 40 Tage von Majak, Strom aufwärts an, wobey mich ein mittel hierzu nöthig hat. mässiger Süd West Wind begünstigte. Man hielt von Ungeachtet aller vorbesagten Hindernisse langten den, jeher die Fahrt auf dem Dniester gegen den Strom, für noch im Jahre 1804, 95 Fahrzeuge auf dem Dniester in Ma-`unausführbar, ich bin also der erste, der solche unternom. jak an. Hieraus kann man den Schluß ziehen, welche men und auch wirklich ausgeführet hat. Vortheile dem Handel und jenen Gegenden erwachsen würs Die großen uud häufigen Krümmungen dieses Fluffes, den, wenn die Ufer und der Rinnsal des Flußes in guten die vielen Sümpfe und Woråste an den beyderseitigen Ufern Stand gelegt und erhalten, auch die viel zu häufigen und das Gehölz und Gesträuch, mit welchen die Ufer hin und unnöthigen Revisionen abgestellt und vereinfacht würden. wieder beseßt find, machen die Zurückfahrt ungemein aufs Die Schiffer würden ihre Fahrzeuge zweckmäßiger und haltend und beschwerlich, und es bleibt kein anderes Mittel dauerhafter bauen, sie würden solche durch mehrere Jahre übrig, als bey günstigem Winde sich der Segel zu bedienen benügen, statt daß sie die jeßige, nur für eine einzige Reise oder kleine Fahrzeuge mit Rudern voraus zuschicken nach Odessa verwenden, und sie, da sie nicht mit ihnen zu und mittelst dieser, die größeren den Ladungen im Tau rückkehren, daselbst als Brennholz verkaufen. nachzuziehen.

Um 10. ging ich nach Odessa. Diese Stadt liegt in Auf diese Weise mußte auch ich meine Rückreise mit einer unbedeutenden Unhöhe und äußerst angenehm mit einem nnbeschreiblicher Mühe erzwingen. Ich bedurfte eines Zeit. Horizont von 12 bis 15 Meilen über das Meer; sie ist re, raums von 11 Lågen, um von Majak nach Cjabruc¡ einen gelmäßig angelegt, Wohngebäude und Magazine sind von Weg von 400 Wersten zürück zu legen, der zu Land nur etwa Quadersteinen eben so solid, als geschmackvoll. 50 Werfte beträgt.

3

Die bewunderungswürdige Ordnung in allen Theilen Der Herr Kolaken Oberste in Blawodic fennt die der Regierung, die unermütete Thätigkeit und die aus. Entfernung dieses Ortes von Czabrucz genau durch die von gezeichnete Güte, mit welcher Seine Durchlaucht der Herr einem Posten zum andern aufgestellte Piquette, und dadurch General Gouverneuer, Herzog von Richelieu jeden Tag gab er mir die Versicheruung, daß diese Entfernung zu Land zwischen 8 und 11 Uhr des Morgens Jedermann den Zus nur 7 Werste beträgt, während man zu Wasser 70 Werde tritt, und den Vortrag seiner Angelegenheiten gestattet, machen muß und aus diesem kann man auf die häufigen machen auf jeden Fremden einen so angenehmen Eindruck, und bedeutenden Krümmungen des Fluges schließen. daß er sich während seines Aufenthaltes daselbst höchst jus An dieses Ungemach reihet sich noch eine andere Müh. frieden und glücklich fühlt. feligkeit, verursacht durch eine ungeheuere Menge von Mü.

Seine Durchlaucht erzeigten mir die Ehre, am 10. den, welche sich in den dortigen Mørásten erzeugen und Juny in Gesellschaft mehrerer angesehener Herrn Offiziere gegen welche sich zu vertheidigen es kein Mittel gibt. Feuer und Standpersonen, unter welchen sich auf der englische und Rauch schüßen wenig, und man ist kaum im Stande, Conful Hr. Thornton befand, meine Fahrzeuge beg Majak zu schlafen.

Ich verließ Czobruct am 9. July und kam erst am denbäumen beseßt sind. Koniusky, 6 Meilen, oder 60 17. nach Mittag in dem zu Land nur 7 Werste entfernten Werste von Lemberg entfernt, ist eigentlich der Ort, wo Zlowodic an; ein fürchterlicher Sturm nöthigte mich 2 Tage dieser Fluß wirklich schiffbar zu werden anfängt. daselbit zu verweilen.

Am 21. war mir der Wind günstig, ich verließ das

Dieser Sturm brachte die fonderbare Wirkung hervor, Kosakenpiquet und, nachdem ich vor dem türkischen Städt. daß der Fluß sich selbit beynahe in gerader Richtung einen den Bullenia vorbey fuhr, landete ich bey dem ruffischen Kanak von Zlowadie nach Czabrucz bildete; ich sandte sogleich Städtchen Croince.

einige meiner Leute mit einem kleinen Fahrzeug aus, um Am 25. um 9 Uhr Morgens kam ich an das Zollamt zu prüfen, ob es möglich wäre, diese neue Wasserstraße 200 Werste vor Tubasar und nachdem meine Pässe eingese. mit meinen Schiffen zu befahren, und sie brachten mir die hen waren, um 5 Uhr Abends in der Stadt an. Nachricht, daß diefer Kanal zwar breit und tief genug wäre, Am 26. fuhren wir die Städtchen Suftchieri, Molos um mit Schiffen befahren zu werden, daß solches aber dens wati und, Rohi vorbey und hier war es, wo wir das leßte noch nicht thunlich sey, wegen der vielen Bäume, die theils Nachtlager hielten. Um 27. sah ich im Vorbeyfahren die Städt. über dem Waffer hängen, theils im Grunde liegen, mithin chen Caschenu und Cibelowic, am 28. Billowic und langte die Fahrt unsicher machen. am 29. Mittags in Raschkow an. Auf dieser Reute gibt es

Mit welch geringen Auslagen könnte man diefen neuen viele Inseln, Sandbänke und Gesträuche und die Ufer find Kanal beinigen und ihn in einen schiffbaren Stand þerstel, größten Theils kahl und steinig. Es ist nicht minder merks ten ? man würde nebst einen Gewinn von 8 Tagen eine würdig, daß in der Umgegend kein hochstämmiges Holz zu minder beschwerliche Fahrt erzwecken. seben ist, wohingegen die Inseln mit den schönsten Fruchte

Am 17. Morgens ging ich von Zlowadic ab und lan- bäumen häufig besetzt sind; sie sind von bobem Alter, aber dete bey Theraspol. tragen auserlesene Früchte, vorzüglich Ärfel, Birnen und

Nur von Zlowadit her ist man im Stande, die Fahrzeuge Kirschen in großer Menge. Zwischen den kahlen und ́steinis durch Pferde vorwärts zu bringen, aber selbst nicht überall ist gen Ulfern nehmen sich diese Inseln allerliebst aus und ge. man in der Lage, auf diese Weise Stromaufwärts zu gelan, währen dem Auge schon von weitem den Anblick eines reis gen, denn obschon mehrmahl befohlen wurde, die Ufer Benden Parkes. Sie hingen niemahls mit dem Festande zu diesem Zavecke practikabel zu machen, ist dennoch bis jest zusammen, obschon man zu glauben versucht ist, sie wären nichts veranlaßt werden. Nachdem ich die erforderlichen Bes durch den Fluß abgesondert worden, aber es ist keine Spur dürfnisse berbeygefchäfft hatte, verließ ich am 18. Morgens zu sehen, wie dieses auch nur möglich gewesen wäre, und Theraspol und paffirte, vom guten Winde begünstiget, am weit davon, sieht man auf den kahlen Ufern, weder Wald. 19. um 2 Uhr Nachmittags die türkische Festung Bender, noch Obstbäume und die ältesten Bewohner der Gegend sind wo ich dann 6 Werste aufwärts in der Nähe eines Kosaten, nicht im Stande, über diese sonderbare Naturerscheinung Buffablüffe zu geben. piquets übernachtete.

Zwischen Rastkow, welches ich am 19. verließ und Es ist bemerkenswerth, daß sich auf dem Wege von dem, dem Fürsten Dolgoruki gehörigen Städtchen Kaminca, Ovidopol bis Bender auch nicht eine Insel im Dniester bes wo ich am 1. August eintraf, wurde ich, Inseln von bedeus findet, obfchon sein Lauf daselbst sehr langsam ist. Seine tender Größe, mehrere Sandbänke und auf ihnen 6 Müh. Breite ist in jener Gegend sehr unbedeutend, dabingegen Mühlen von ähnlicher Beschaffenbeit. Von Kisenige, welches len gewahr; von da bis Wruczka aber, 4. Inseln und 6 um so ansehnlicher feine Tiefe, welche an manchen Orten mehr als 18 bis 24 Schube beträgt.

Die Ufer dieses Fluffes sind, wie ich schon vorne bez merket, von seinem Ausfluffe bis Zlowadic sehr niedrig erit von hier erbeben sie sich einigermaßen bis Theraspol, werden nach und nach bey Tubasak zu Hügeln, und geskal, ten sich bey Raschkow zu hohen und steilen Felsen, die sich in einer ununterbrochener Kette in einer Strecke von 700 Wersten bis zur Stadt Nießnow in Galizien fortziehen, wo sie wieder Hügel werden; aber auch diese verlieren sich o Mariampol an bis Koniusky, wo die ikfer mit Beis

ich am 4. pafirce, bis zum Städtcheu Cicanow, wo ich am 5. ankam, jablte ich 5 Inseln, mehrere große Sand, bänke und 11 Mühlen. Um 6. kam ich nach dem Stádiliegt. Die lifer, welche nur sehr bobe Felfen sind und steil chen Jankulow, welches so Werste vom Jampok entfernt aufiteigen, der reissende Lauf des Fluffes, welcher zwischen zwey Inseln und ungeheueren, vou den Felsen herab gestürz. ten Trümmern sich mit Gewalt durchdrängt, machen die fer bein Fußsteig war, so mußte ich auf den Fetsenböden Fahrt dem Strome entgegen beynahe unmöglich. Da ar felbst das Gefträuch wegschaffen laffen, damit die Pferde ge hen und die Fahrzeuge ziehen konnten.

(Der Befchluß folgt.)

Redacteur: Jofiuh Freyherr van. Hozmayr. Gedruckt und un Berlage ben Franz Ludwig

für

Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst.

Montag den 6. Februar 1826.

(16)

Ueber Shakespeare. König Heinrich der Vierte. Zweyter Theil. (Fortseßung.)

སམས་

verwebt, und so dienen diese komischen, von Wiß und Lau. ne forühenden Scenen, den ernsten des Stückes zu der herrlichsten Folie. Bende laufen paralell mit einander, und beyde haben ihre Katastrophe, die sich zuleßt zu einer ein. Per Übergang von dem ersten Theile Heinrichs IV. ¡um zigen vereinigt. Wir werden gerührt durch die Gewissens, zweyten, ist leicht und natürlich. Man könnte diesen zwey bisse des dem Tode nahen Königs, und durch seine Reus ten Theil auch als den zweyten Act der großen Tras versöhnt. Prinz Heinrich wird König. Er verforget die Ges gödie betrachten, deren Bestandtheile die einzelnen his noffen seiner Ausschweifungen; aber dieselben von sich vers storischen Stücke sind. bannt, strebt er nach dem Kranze_des Ruhmes zu ringen,

Heinrichs IV. unruhige Regierung, von Empörungen und bereitet sich mit englischen Waffen Frankreichs heimgesucht, gibt dem Dichter auch zu diesem zweyten Thron zu erschüttern.

Theile den Stoff. Mit Percy, Glendower und Mortimer An den größten einzelnen Schönheiten i find zwar die furchtbarsten Rebellen weggeräumt; aber noch wahrhaftig auch kein Mangel in diesem zweyten Theile lebt Northumberland, noch lebt der Erzbischof von York. Als Heinrichs des Vierten.

auch den ersteren der Tod gefaßt hat, sind die übrigen Theile Wie bezeichnend beginnen denselben, verwirrte Nachrich nehmer nur untergeordnet, und es braucht nicht einmahl der ten vom Schlachtfelde der Ebene von Schrewsbury auf der Waffen, um sie zu bezwingen, eine dürftige Hinterlist liefert Burg des alten, sehr zur Unzeit erkrankten Northumberland, fie alle in des Königs Hände. Dieser Stoff, so reichhaltig Bardolf mit einem angeblichen Sieg Heißsporns, darauf aber ibn auch Shakespeare hätte machen, wie anziehend er ihn Travers mit der Niederlage und mit seinem Tod, ja wohl: „Schlimmer als wahres Übel ist erklungen, die hätte ausschmücken können, war doch so, wie er ihn dars stellte, von zu geringem Umfange für den Raum eines dras falfche Eröftung von Gerüchtes Zungen." - Wie matischen Gedichts- und Er erlaubte sich nie, willkürlich die naturgemäß ist nicht Northumberlands ängstliche Frage an Geschichte zu ändern, Zufäße oder Weglassungen zu machen, Morton : außer, wenn es der Effect des Ganzen und die Individua

„Was macht mein Sohn und Bruder?-Du zitterst

lität der Bühne unausweichlich erheischten. Eben darin ist und die Bläffe deinér Wangen, fagt deine Bothschaft besser feine höchste Kunst verborgen; denn nicht immer ist ein als dein Mund. Ganz solch ein Mann, so matt, so athems Stoff, so wie er ist, anziehend genug, um sich zur dras los, so trüb, so todt im Blick, so bin vor Web, jog Priams matischen Darstellung zu eignen, er muß daher gar oft mit Vorhang auf, in tiefster Nacht, und wollt ihm sagen, erfundenem Schmucke ausgestattet werden, wobey manch, halb fein Troja brenne; doch Priam fand das Feur, eb". mahl die Wahrheit verliert. Shakespeare hat aber interese er die Zunge: Ich meines Percy Tod, eb' du ihn mele sant darzustellen gewußt, obne dieselbe zu verlegen, und dest. — Du wolliest sagen: euer Sohn that das, und das; ohne dem Stoffe Zwang anzuthun Nicht um den Raum euer Bruder, das, so foæt der edle Touglas, mein gierig zu füllen; sondern um den ersten Theil des Stückes mehr Ohr mit ihren Thaten storfend: Allein am Ende, recht mein zu heben, um seinen Lieblingsbelden, den Prinzen Hein. Ohr zu Rovfen, web'st du dief Lob mit einem Seufzer weg rich in jeder Lage zu zeigen, hat er ein Luskspiel darein und endest: Bruder, Sohn und alle kodu

[ocr errors]

Trog Allem dem fags nicht, daß Percy todt. Ein wer den beachtet, kann zum Ziele, treffend, der Dinge wunderlich Bekenntniß nehm' ich wahr in deinem Aug'. Lauf im Ganzen prophezeyen, die ungeboren noch in Du schüstelst deinen Kopf und achrest für Gefahr es oder ihrem Samen und schwachen Anfang eingeschachtelt liegen. Sünde, die Wahrheit reden. Sa g's, wenn er erschlagen; Dergleichen wird der Zeiten Brut und Zucht: auf die die Zung ist schuldlos, die ihn todt berichtet, und Sünde nothwend'ge Form hiervon vermochte Richard die sichere ist's, die Todten zu belügen, nicht wenn man sagt, der Muthmaßung zu bauen, der mächtige Northumberland, Lode lebe nicht. Allein der Bringer unwillkomme ihm falsch, werd' aus der Saat, zu größerer Falschheit ner Zeitung hat ein nachtheilig Amt, und seine Zunge wachsen, die keinen Boden, drein zu wurzeln fände, als Elingt stets nachher wie eine dumpfe Glocke, die einst dem nur an euch. abgeschiednen Freund geläutet."

Worauf der König mit herrlicher Mannhaftigkeit ante Von gleicher Herrlichkeit sind nun Northumberlands wortet: „Sind diese Dinge denn Nothwendigkeit? Selbstvorwürfe, daß er den herrlichen, den vielgeliebten Bestehen wir auch sie, die Nothwendigkeit. Dasselbe Wort Sohn allein in dem Kampf gelaffen, so wie die Ermunte. ruft eben jeßt uns auf."

rung Seiner Selbst zum äußersten Kampf wider den siegens Fast alle ästhetischen Lehrbücher, gaben jenes herrliche den König, (Uctl. Sc.1.) — „die Abmahnung der jungen Selbstgespräch des Königs über den Schlaf, der bey den Witwe Percy an den Vater Northumberland und ihre liebes Niederen wohne und die Paläste der Großen fliehe! Welche volle Schilderung des Erschlagenen, dieses Spiegels und unendliche Mannigfaltigkeit des Shakespeareschen Genius Wunderwerkes von einem Mann” (Act II. Sc. III.) Lord selbst in solchen Kleinigkeiten, wenn man diese herrliche Bardolphs Ermahnung an die Verschwornen mächtigere Stelle über den Schlaf, jenen im Macbeth gegenübers. Streitkräfte zu sammeln, bevor sie dem König feindlich in stellt!? — Gleich darauf folgt Heinrichs herrlicher Anruf an den Weg treten : Warwik und Surrey. „O Himmel könnte man im Buch

„Ja, wenn die je t'ge Eigenschaft des des Schicksals lesen" 2c. 2c. Krieg's fogleich zum Handeln trieb'! Ein Werk Ein Meisterstück der Beredsamkeit ist auch die Abmah im Gang, lebt so auf Hoffnung, wie im frühen Lenz nung Westmorelands an den Erzbischof von Vork über seine wir Knospen seh'n erscheinen, denen Hoffnung so viel Ges Empörung wider den König und des Erzbischofs Antwort. währ nicht gibt, einst Frucht zu werden, als gänzliche Einer noch weit höheren Berühmtheit werden sich in ollen Verzagung, daß sie Frößte ertödten werden. Wenn Jahrhunderten erfreuen, das Selbstgespräch des Prinzen wir bauen wollen, beschau'n wir erst den Plas, zieh'n einen von Wales, da er am Sterbelager des schlummernden Ba Riß und sehn wir die Gestalt des Hauses nun, dann müs« ters seine Krone auf das Haupt seht und des Wiedererwas sen wir des Baues Aufwand schäßen. Ergibt sic's, daß er chenden Vorwürfe an den Prinzen, mic dessen, eben so fårts über unsere Kräfte, was thun wir, als den Riß von licher als heldenkühner Antwort und mit Bolingbrokes reuis neuem fieb'n mit weniger'n Gemächern, oder ganz ger Erkenntniß Seiner Selbst.

abstehen vom Bau? Vielmehr noch sollten wir bey dies über die Zusammenstellung und Verbindung der eine fem großen Werk, das faßt ein Reich darniederreißen heißt zelnen Scenen in den beyden Theilen von Heinrich IV. und eins errichten, des Plates Lage und den Riß beschau'n, bleibt uns gar nichts zu sagen; Jeder, mit Shakespeares. zu einer sichern Gründung einig werden, Baumeister fra Geist auch nur oberflächlich Vertraute, wird ohne Mühe hier gen, unsre Mittel kennen, wie fähig sich dem Werk zu die hohe Kunst des Dichters erkennen. - Eingedenk des unterzieh'n, den Gegner aufzuwiegen; sonst verstärken wir Wortes, daß man den Thron durch die nähmlichen Künste uns auf dem Papier und in Figuren und sehen statt behaupte, durch welche man ihn bestieg, bleibt Bolingbroke der Menschen, Nahmen bloß: Wie, wer den Riß von auch als König unverändert derselbe. Demungeachtet hat er einem Hause macht, das über sein Vermögen, der halb nicht die Liebe des Volkes, und nur die Unbesonnenheit der fertig es aufgibt und sein halb erschaffenes Gur als nackten Rebellen ist Ursache, daß ihre furchtbare Empörung gegen Knecht den trüben Wolken läßt und Raub für schnöden Wins ibn mißlingt. Doch zeigt des Königs Haltung, da es zur ters Tyraney." offenen Schlacht kommt, Muth und Entschlossenheit, Er.

Die große Lehre der Geschichte und Horas fahrung und Klugbeir.. sens erhabenes: nil admirari! wie trefflich spiegelt sie Der Lieblingscharakter des Dichters ift offenbar Prinz Barwit? (Act II. Sc. 1.)- „Ein Hergang ist in aller Heinrich, den er mit allen Tugenden, mit allen glänzenden Menschen Leben, abbildend der verstorbenen Zeiten Art, Eigenschaften eines Helden und Prinzen ausstattet. Nur des

[blocks in formation]

halb, weil er am Hofe feines Vaters keine seiner würdige Ber zu Wien gehaltenen Vorlesungen U. W. Schlegels schäftigung zu finden glanbt, scheint er des hohen Standes über dramatische Kunst und Literatur und insonderheit über zu vergessen, und mit kühner Ironie, das Leben zu parodi. Shakespeare, eine hohe Weihe der Wissenschaft überhaupt ren, indem er sich eine zwar schlechte, aber wißige Gesells nicht anzustreichen ist, so ist besonders feine Auffassung des schaft wählt. Er durchschaut dieselbe ganz. Aber um sich eine Charakters Sir John Falstaffs, bewunderungswür Zeitlang mit ihr zu ergößen, hält er sie gut genug. Wir dig. -Wir laffen ihn selbst darüber sprechen. sollen davon überzeugt werden, daß der Geist des Prinzen Falstaff ist der Gipfel von Shakespeares sich keineswegs zu so niederem Treiben hinneige; der Dichter komischer Erfindungskraft. Er hat diesen Charak. läßt ihn daher sagen: ter in drep Schauspielen in immer neuen Lagen durchgeführt, ohne sich zu erschöpfen; die Figur ist so bestimmt und so in dividuell gezeichnet, daß fie schon dem bloßen Leser den Eindruck einer ganz persönlichen Bekanntschaft gewährt. Fale staff ist der angenehmite und unterhaltendste Laugenichts, der je geschildert worden. Seine verächtlichen Eigenschaften werden nicht verkleidet: alt und dabey lüstern und lieder lich; übermäßig wohlbeleibt und immer darauf bedacht, sich durch Speise und Erank und Schlaf zu pflegen; beständig

„Ich kenn' euch all' und unterstüg' ein Weilchen

Das wilde Wesen eures Müssiggangs.

Doch darin thu' ich es der Sonne nach,

Die niederm, schädlichem Gewölk erlaubt
Zu dämpfen ihre Schönheit vor der Welt,
Damit, wenn ihrs beliebt, sie selbst zu seyn,
Weil sie vermißt ward, man sie mehr bewundre,
Wenn sie durch böse garst'gé Nebel bricht
Von Dünsten, die sie zu ersticken schienen.”

In diese mit Recht bewunderte Stelle hat der Dichter in Schulden und wenig gewissenhaft in der Wahl der Mits keine Ironie gelegt; er läßt den Prinzen nur seiner selbst tel um sich Geld zu verschaffen; ein feiger Soldat und würdig sprechen. Man wird daran nicht zweifeln, wenn man ein lügenhafter Prabler; ein Schmeichler und eine böse die folgenden Worte desselben aufmerksam betrachtet, und Zunge hinter dem Rücken seiner Freunde, erregt er beno zwar im Zusammenhange mit den eben angeführten. Das noch niemabls Unwillen. Man sieht, daß seine zärtliche Gleichniß von der Sonne ist deßhalb gewählt, weil es am Besorgniß für ihn selbst ohne alle Benwischung von Lücke nächsten bey der Hand lag. gegen Andre ist; nur in der behaglichen Rube feiner Sinn.

Der Prinz ehrt selbst seinen gepriesenen Feind, den lichkeit will er nicht gestört werden, und diese erkauft er Percy, und läßt ihm volle Gerechtigkeit wiederfahren. Den durch die Geschäftigkeit seines Verstandes. Immer aufge. König, feinen Vater, liebt er, und beweist diese Liebe räumt und guter Laune, immer bereit And're zum Besten durch die zarte Sorgfalt für ihn in der Schlacht, und durch den zu haben, und über sich selbst Spaß zu verstehen, so daß kühnen Heldenmuth, mit dem er sein Haupt schirmt. Zu seis er mit Recht von sich rühmt, er sey nicht bloß wißig, son. nem jüngern Bruder Johann, der überhaupt ganz Heinrichs dern veranlasse auch Andere, wißig zu seyn, ist er ein vor. Gegenstück ist, steht er in solchem Verhältniße, daß beyde, trefflicher Gesellschafter des jugendlichen Müßigganges und wohl die äußere Erikette gegen einander beobachtend, sich Leichtsinn's. Unter einem unbeholfenen Äußern verbirgt er fibrigens wenig um einander bekümmern. In ein glänzens einen äußerst gewandten Geist, er weiß geschickt einzuleno deres Verhältniß stellte er ihn zu Percy. Dieser ist der tas ken, sobald seine gewagten Spåße anfangen zu mißfallen; pierte Krieger, sein Nahme weit gefürchtet, weit berühmt; er unterscheidet mit Scharfsinn die Personen, wo er sich doch all' dieser Ruhm geht über auf seinen Überwinder, den um Gunst bewerben muß, und die, bey welchen er sich eine Prinzen. Noch vor dem legten Entscheidungskampfe ruft vertrauliche Überlegenheit anmaßen darf. Er ist so überzeugt, Percy dem Prinzen zu:

[merged small][ocr errors]

„wollte Gott,

daß die Rolle, die er spielt, nur unter dem Deckmantel des Wises durchschlüpfen kann, daß er auch sich selbst gegen. über, niemahls ganz ernsthaft ist und seinen Lebenswandel,

Dein Nahm' in Waffen wär' so groß als meiner." Sein Tod bat etwas wahrhaft Rührendes. Die Chro, seine Verhältniße zu Andern, und seine sinnliche Philoso nik hat den Nahmen seines Besiegers verschwiegen; der phie auf eine lustige Weise einkleidet. Man sebe nur seine Dichter ertheilt dem Prinzen diesen Ruhm, weil er dessen unvergleichlichen Selbstgespräche über die Ehre, über den am würdigsten ist. Einfluß des Weines auf die Tapferkeit, feine Beschreibun

Das ergöglige Verhältniß, in dem der Prinz steht, ist gen von dem bettelhaften Gefindel, das er zum Kriege an aber das zu Falstaff. Unendlich viel ist über diesen dramas geworben, vom Friedensrichter Schaal u. f. w. Falstaff hat tischen Charakter schon gelagt worden; man hat in England einen ganzen Hof ergößlicher Caricaturen um sich her, die ganze Abhandlungen darüber gesprieben. Wenn den 1808 nach einander auftreten, ohne ihn je zu verdunkeln. Das

« PredošláPokračovať »