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7. Die Weiber des riechenden Gatten, zur Abwechslung und scherzhaft für capellae. Verg. buc. 7, 7 vir gregis ipse caper. Theokr. 8, 49 : ὦ τράγε, τῶν λευκᾶν αἰγῶν ἄνερ.

9. Aen. IX 566 Martius lupus. Haediliae ist von haedula gebildet, wie porciliae von porcula, und bedeutet neben den Ziegen passend die Zicklein.

10. utcumque temporal wie I35, 23. fistula, näml. Fauni; der Gott bläst selbst auf der Höhe des Lucretilis die Pansflöte, weswegen auch die Herden in der ganzen Umgegend sicher sind. Der Name der Sängerin ist mitten in den Klang gestellt, vgl. IV 11, 3.

11. cubantis deutet auf Bergeshänge, Halden, levia kɛia.

14. Dem Inhalt entspricht die Fülle des Ausdrucks; man konstruiere: hic opulenta copia ruris honorum tibi manabit ad plenum benigno cornu. Der Schmuck oder die Gaben des Feldes sind Blumen und Früchte, wie silvarum honor epod. 11,6 das Laub; ad plenum :

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Nullam, Vare, sacra vite prius severis arborem Circa mite solum Tiburis et moenia Catili. Siccis omnia nam dura deus proposuit, neque 4 Mordaces aliter diffugiunt sollicitudines.

25. suspecta: beargwohnt; ne gibt die nähere Erklärung des metues, male etwa: der Abscheuliche.

26. incontinentes: die jähzornigen. 27. haerere: festsitzen. crinibus ist der Dativ, wie sat. I 10, 49: haerentem capiti multa cum laude

coronam.

28. immeritam: das doch gewiß nichts verbrochen hat. epist. I 14, 12.

XVIII.

Ja pflanze du nur den Wein! Willigen Zechern scheucht er die Sorgen, löst er die Herzen, die Zungen. Und vor dem Übermaß warnt ja das Los jener Raufer und trunkenen Frevler. Ich will dein, o Bacchus, in Züchten pflegen; du halte von mir berauschte Gesellen, die Eitlen, die Prahler, die Schwätzer.'

Den Eingang schmückt der Anfang eines Alcäischen Liedes: undèv ἄλλο φυτεύσης πρότερον δένδριον άuлέlo von gleichem Metrum, die Gedanken sind gewissermaßen variis obsita frondibus, in bunte Bilder gekleidet. Den Inhalt bildet das Lob des Weines, bezogen auf das Ideal eines Symposions, wie es sich H. denkt: wo trinkfrohe Genossen in aufquellender Freude von Wein und Liebe schwärmen, ohne jedoch der Trunkenheit zu verfallen. Auch hier finden sich, wenngleich in anderer Form, die Züge, die sonst das ganz real gehaltene Symposion des H. zeigt, über dem heitere Laune waltet, während Musen und Grazien schützende

Grenzen ziehen. I 27, III 8, III 19, III 21.

Der hier genannte Varus ist möglicherweise identisch mit dem I 24 genannten Dichter Quintilius Varus.

1. sacra heißt die Rebe als die Gabe des Gottes, unter dessen Schutze sie steht; serere: anlegen.

2. circa ist in einem anderen Sinne mit solum, in einem anderen mit moenia verbunden. Jenes heißt auf dem Boden (umher), dieses um die Mauern (herum).

moenia Catili (für Catilli, wie I 20,7 Vaticani für Vaticani) ist Umschreibung der Stadt, wie Aen. VII 670 Tiburtia moenia. Nach einer allgemein verbreiteten Sage war diese von den drei Brüdern Tiburtus, Coras und Catillus, Enkeln des argivischen Fürsten Amphiaraus, welcher auf dem Zuge der Sieben gegen Theben sein Leben verlor, gegründet und nach dem ältesten Bruder benannt worden. Deshalb wird dieser κατ' ἐξοχὴν der Tiburner genannt, und hatte, als Schutzgott der Stadt, einen heiligen Hain: I 7, 13.

3. siccis: den Nüchternen, dura prädikativ: hat als hart vor Augen gestellt, hat alles schwer und unerträglich gemacht. Verwandt ist die Anschauung bei Dem. Phil. II 30, nach welcher der Wassertrinker als δύστροπος und δύσκολος, störrisch und mürrisch gilt. Neque aliter, näml. nisi vite nisi potando.

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4. II 11, 17: Dissipat Euhius curas edaces. Der Wein ist amara

Quis post vina gravem militiam aut pauperiem crepat? Quis non te potius, Bacche pater, teque, decens Venus? Ac ne quis modici transiliat munera Liberi, 8 Centaurea monet cum Lapithis rixa super mero Debellata, monet Sithoniis non levis Euhius, Cum fas atque nefas exiguo fine libidinum Discernunt avidi. Non ego te, candide Bassareu, 12 Invitum quatiam nec variis obsita frondibus Sub divum rapiam. Saeva tene cum Berecyntio Cornu tympana, quae subsequitur caecus Amor sui Et tollens vacuum plus nimio Gloria verticem, 16 Arcanique Fides prodiga, perlucidior vitro.

curarum eluere efficax (IV 12, 19). Vgl. III 12, 1.

5. gravem prädikativ, crepare im Munde führen, und zwar viel und laut, verschiebt sich ein wenig für den folgenden Vers: wer redet mit dem Trank im Leibe noch vom Druck... und nicht lieber...?

6. pater bezeichnet hier nicht Alter, sondern Verehrung, die dem Gotte gezollt wird, III 3, 13; decens wie I 4, 6.

7. Ac knüpft eine Einschränkung an, wie unser freilich' sie einführt. Modici munera Liberi kühn für in fruendis Liberi muneribus modum.

8. super mero (wir: beim Wein) beruht zunächst auf räumlicher Anschauung, wie unser 'über

Tische'.

9. debellare: auf Leben und Tod kämpfen, non levis (verderblich) Litotes für gravissimus. Euhius und Bassareus sind orgiastische Namen und hier mit Absicht gesetzt. Wo von der Freundlichkeit des Gottes gehandelt wurde, hieß er Liber und Bacchus.

10. Die Sithonier sind ein Stamm der durch Unmäßigkeit bekannten Thrazier; hier spezialisieren sie wohl nur den Begriff Trunkenbolde, denen der Gott nicht zur Freude, sondern zur Pein wird, insofern als er sie zu Freveln treibt.

libidinum verbinde man avidi; candidus: jugendschön, epod. 3, 9.

11-16. Ich will gern mäßig sein, du halte mir Übermaß und seine schlimmen Folgen fern. Lauter Bilder, der schwärmenden Festfeier des Bacchus und des verwandten Kybeledienstes entnommen, die letzten (Amor, Gloria, Fides) in dichterischer Phantasie geschaut.

12. quatiam: die Metapher geht anscheinend darauf zurück, daß bei der bacchischen Festfeier auch ein Bild des Gottes herumgetragen wurde, wie dies z. B. an den großen Dionysien in Athen der Fall war. Das unter buntgemischtem Laub (von Wein und Epheu) Versteckte sind die heiligen Geräte (Kästen), deren Geheimnis er nicht ans Licht zerren will.

13. Tene: halt an mit . . . Berecyntus ein Berg in Phrygien, wo der Kult der Kybele heimisch war, die bei Verg. VI 785 daher auch Berecyntia mater heißt.

15. Gloria für die sinnverwandte iactantia.

16. Fides als vox media, arcani prodiga: es preisgebend; perlucidior vitro in Rücksicht darauf, daß die Treue das Geheimnis bewahren und bergen soll. Die Cäsur wie in exercitus I 16, 21, in depromere I 37, 5, in detorquet II 12, 25, in incredibili II 17, 21.

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XIX.

'Aufs neue naht die Liebe und will ganz dies Herz erfüllen, das schon ruhig schlug; darum rasch ein Opfer gerüstet, daß sie es gnädig mache mit mir'.

Mit einigem Bangen, aber mit stärkerem Verlangen fühlt H., wie er von neuer Leidenschaft ergriffen wird. Eine Ergänzung zu diesem Stimmungsbildchen, auch in der feinen Stilisierung der Gedanken, ist I 30, der Gegensatz IV 1, wo der Anfang unseres Liedes zitiert ist (V. 5).

1. Venus im Bunde mit Bacchus und Licentia, d. h. Neigung, Becherlust und kecker, leichter Sinn, heißen das Herz der schon aufgegebenen Liebe aufs neue zu weihn.

2. Semelae puer

I 17, 22.

=

Bacchus,

8. nimium lubricus, d. i. allzu verführerisch.

9. tota mit aller Macht auf mich losstürmend. So im Hippolytus des Euripides: Κύπρις γὰρ οὐ φορητός, ἣν πολλὴ ῥυῇ.

HORAZ I. 17. Aufl.

10. Cyprum: dilectam Cypron I 30, 2. Scythen und Parther werden als ferne Feinde genannt, deren Kämpfe, Angriffe und Niederlagen dem Liebenden nun ganz und gar fern liegen; vgl. auch I 26, 3 ff.

11. versis (in fugam) unimosum ógvuóows. Der Parther war am gefährlichsten, wenn er floh: fidentemque fuga Parthum versisque (rückwärts, gegen den verfolgenden Feind) sagittis. II 13, 17.

12. quae nihil attinent: was nicht auf sie, die Liebe, Bezug hat.

14. Den frischen Rasen braucht er zum Altar, der mit grünem Laub (IV 11, 7) geschmückt werden soll; in Anaphora und Asyndeton zeigt sich die kurze, rasch zu befolgende Weisung.

16. Venus wird milder kommen, nämlich wenn sie nun endgültig in seinem Hause einzieht; V. 9 ist sie erst nahend gedacht.

XX.

Einem hdschftl. Scholion verdanken wir die Kenntnis, daß hier 3

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ein Antwortschreiben des H. an Maecenas vorliegt, der sich vor einer Reise nach Apulien bei H. als Gast angesagt hat. Tatsächlich scheint auch der Schluß auf eine Reise des M., wenigstens nach Kampanien, hinzudeuten.

H. schreibt: Einen billigen Landwein kannst du bei mir trinken, selbst abgezogen und zu guter Stunde. Du stehst im Begriff, die köstlichen Gewächse unsres Rebenparadieses zu schlürfen: ja solche Feuerweine kommen nicht in meine Becher'. So kehrt der Schluß zum Ausgange zurück, und das ganze Gedichtchen dreht sich nur seine Spitzmarke, den vile Sabinum, für den H. ebenso höflich, wie artig scherzend, nach einer Entschuldigung sucht.

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1. potabis wirst trinken können, zu beurteilen wie duces I 17, 22.

2. cantharus (xάvdagos), ein bauchiges Trinkgefäß; modicis einfach, passend zu dem vile (vinum) Sabinum. Graeca testa wird mit zierem Ausdruck das Gefäß genannt, das nach ursprünglicher Herkunft wie nach seiner Bezeichnung aus Griechenland stammte, die Amphora.

3. levi näml. pice, verpicht oder zugepicht habe: vgl. III 8, 10.

4. Als Empfehlung für seine Sorte hebt H. hervor, daß sie bei einer glücklichen Gelegenheit abgezogen sei, nämlich als der von schwerer Krankheit genesene M. bei seinem Wiedererscheinen von den Freudenbezeugungen des Publikums im Theater begrüßt ward, II 17, 25.

5. Du teurer Ritter M.', so redet ihn H. an, mit Beziehung auf die Wertschätzung, die sich auch in jenem Vorgange zeigte; der Ritter M. (vgl. III 16, 20) war allgemein beliebt, II 17,7 und Dio 55, 7.

Daß der Tiber der Heimatsstrom (das ist er für M., I 1, 1) genannt wird, macht mit den artigen Ton der ganzen Stelle aus.

6. ripae nom plur. Scherzende Übertreibung: der Tiber wie die Höhen auf seinem rechten Ufer, die hier als mons Vaticanus (I 18, 2; vgl. auch Cic. ad Att. XIII 33, 4) zusammengefaßt werden, war vom Theater (des Pompejus auf dem Marsfelde) zu weit entfernt, als daß Klatschen und Beifallsrufen vom 'neckischen Echo' hätten wiedergegeben werden können.

9. Die Aufzählung der besten italischen Weinsorten zeichnet in ihrer Gesamtheit (für die Variation in der sprachlichen Form vgl. I 7, 10) den Weg durch die fruchtbarsten Weingefilde Italiens, zu beiden Seiten der via Appia, den Caecubus ager, Formiae, ager Falernus und Cales; durch Kelter und Traube, durch Reben und Hügel wird das Bild jener gesegneten Weingaue vollends zur Anschauung gebracht. M. wird in seinem Schreiben einen Hinweis darauf gemacht haben.

10. bibes (wie ich von dir erfahre), zu beurteilen wie ibis, epod. 1, 1; auch dort bezieht sich H. auf eine vorausgegangene Mitteilung des M.

11. temperant poetisch für temperanda praebent.

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