5 Ode XI. Tu ne quaesieris, scire nefas, quem mihi, quem tibi Ode XII. Quem virum aut heroa lyra vel acri Leuconoë eine erdichtete Person. Handlung. Lucrez III, 915 ähnlich: Iam Aɛvzaì poèves ist ein schwacher leicht- fuerit. — invida, da es uns den Genuss bethörter Sinn. Die Ode fällt nicht nicht gönnt. — aetas, vita, nicht iuvenspäter als das Jahr 29. Grösseres tus. Asklepiadeisches Mass (II). -cre carpe, geniesse, eigentlich pflücke, wie da tev bei Homer. dula, hoffend auf. vgl. epist. I, 4, 13. Zwölfte Ode. Preisgesang auf Augustus, Wie nefas, es ist versagt, unmöglich. vgl. I, 24, 20. 37,5. — quem finem, die Zeit und die Art des Todes, welche die Chaldäer durch Berechnungen des Horoskops bestimmen zu können vor- der auf Erden der Höchste, gaben. Cic. de divin. I, 19,36: Contem- wie im Himmel Iuppiter. namus etiam Babylonios,qui e Caucaso die zweite Ode der Rückkunft des caeli signa servantes numeris motus Octavian im Jahre 29 geweiht ist, stellarum persequuntur. Man nannte so unsere in demselben Sapphischen sie auch mathematici. vgl. Cic. Tusc. Versmasse gedichtete seiner längst I, 40, 95. Tac. Hist. I, 22. ut me- ersehnten siegreichen Heimkehr aus lius, ὡς πολλῷ ἄμεινον. hiemes. Hispanien, wo er krank darnieder Er nennt statt der Jahre Winter, gelegen hatte, im Anfange des weil die Ode gerade im Winter ge- Jahres 24. Der Senat hatte ihm eben schrieben ist. Anders I, 15, 35. unumschränkte Gewalt verliehen, ein tribuit, Perf. debilitat, vom Bre- Beschluss, dem Horaz hier gleichsam chen der Wogen an den entgegen die dichterische Weihe gibt. Das Gestehenden, ins Meer ragenden Felsen. dicht fällt kurz vor die Herausgabe -pumicibus, saxis erosis, etwa Klip- der zwei ersten Bücher, und es ist pen. vgl. Virg. Georg. IV, 44. Aen. V, kein Zufall, dass die beiden Preis214.-Sapias, sei klug, im Gegensatz zu lieder auf Octavian eine so bedeutende 1-3. vina liques, erfrische den Stellung einnehmen. Nach der zweiWein, damit er dir wohlschmeckt. ten folgt die Ode auf Octavians SänMan suchte den Wein zu erfrischen, ger Virgil und dann eine bunte Reihe indem man ihn durch einen mit Schnee früherer Gedichte in den verschiedengefüllten korbartigen Seiher aus Wei- sten Versarten, so dass mit der neunden, Binsen oder Bast (colum) goss, ten Ode alle in den zwei ersten Büwas erst beim Mahle geschah. chern vorkommenden Versmasse mit spatio brevi, da die Zeit so kurz ist. einziger Ausnahme von II, 18 gegereseces, gib auf, eigentlich ben sind. Die Ode gehört zu schneide ab. dum loquimur, den vollendetsten der beiden ersten sprichwörtlich, wie unser im Augen- Bücher. Ein Vorspiel zu ihr ist blick. fugerit. Das Fut. exactum, I, 32. wie auch in Prosa, von der un- 1 zweifelhaft in Zukunft eintretenden feiern, 12. Wen will meine Leier welchen Helden, Halbgott tonreich. - temere, wirr, von wildem Durcheinander. - arte materna. Seine Mutter war Kalliope. — rapidos mor. quercus, der, wie er, wenn er sass, Ströme und Wälder festhielt, so auch, wenn er ging, Eichen durch seinen Gesang nachzog. blandum et, eigentlich bezaubernd, dass er sogar. Wir sagen etwa der zauberisch nachzog.auritas, horchend. quercus, die stärksten und härtesten aller Bäume. Eine Reihe von Buchen, welche dem Orpheus von Pierien nach Zone auf der Thrakischen Küste gefolgt sein sollten, zeigte man noch daselbst. 13 oder Gott? Vorschwebt der Anfang des Pindarischen Siegesliedes (Olymp. II) auf Theron, den Herrscher von Agrigent: Αναξιφόρμιγγες ὕμνοι, τίνα θεόν, τίν ἥρωα, τίνα δ ̓ ἄνδρα κελαdioouer; worauf zunächst Zeus und Herakles in ihrer Beziehung zu Olympia bezeichnet und Theron als Sieger zu Olympia gefeiert wird. Horaz befolgt in der Frage die umgekehrte Ordnung.Clio. Mit den Namen der Musen und den ihnen zustehenden Instrumenten schalten die Dichter sehr frei. vgl. I, 1, 33 35. III, 4, 1-4. 3f. Wessen Name wird auf einem der Musenberge, wohin es mich zieht, wiedertönen? imago, Wiederhall, 24. Preis der Götter. der eigentliche Lateinische Ausdruck solitis, von dem man immer anhebt. für ró. iocosa, neckisch, hebt die na- Virg. Buc. III, 60. — res, etwa Welt, türliche Eigenschaft hervor, wie eben nicht so prosaisch, wie unser Dinge, Anacri, ὀξεῖ. ora, Ende, nach äl- gelegenheiten. vgl. Virg. Aen. I, 229 term deutschen Sprachgebrauche für f. mundum, wie xóouos von der Ort. Ort selbst heisst eigentlich Himmelswelt häufig bei Lucrez steht. Spitze. Cicero: Quacunque in ora que ist dem Verse zu Liebe umac parte terrarum. super, der gestellt, wie auch et häufig nachtritt. Abwechslung wegen, aber beson-unde, ex quo (Iove). — secundum, ders passend beim Pindus, der eine nahe stehend. proximos. Cic. Brut. Bergkette bildet. 7- 12. Das 47, 173: Duobus igitur summis proBild des Orpheus wird weiter aus- ximus accedebat, sed longo intervallo geführt, um die Macht der Dichtung proximus. Itaque eum, etsi nemo interzu feiern und in der Ruhmeshalle, cedebat, quise illi anteferret, neque sedie der Dichter eröffnet, auch den cundum tamen neque tertium dixerim. Sänger nicht fehlen zu lassen. unde, -occup., hat erlangt. vgl. IV. 9, 46 – ex Hämo. vocalem, singend, nicht proeliis audax, wie er sich im Kampfe Düntzer, Horatius Flaccus. 4 25 30 35 40 Beluis, nec te, metuende certa Phoebe sagitta. Dicam et Alciden puerosque Ledae, Defluit saxis agitatus humor, Romulum post hos prius an quietum Regulum et Scauros animaeque magnae Hunc et incomptis Curium capillis gegen die Giganten gezeigt (II, 19, 21 28). belua (Unthier), nicht bellua. - 25-32. Preis der Halbgötter. pueros Ledae, Διοσκούρους. wegen ihrer Hingabe für das allgemeine Beste. Der Sohn des berühmten M. Aemilius Scaurus, der Consul im Jahre 116, dann Censor und hunc princeps senatus war (Cic. pro Mur. nobilem. Vgl. Homer 2, 298- 17, 36), konnte eigentlich nur wegen 300. alba stella. zu 1, 3, 2.-saxis, seines grossartigen Theaterbaues hier eine Stelle haben. Abl. vgl. Virg. Aen. XI, 624-628.- prodigum, humor, νότιον, et verbindet mit opfernd. Zur Sache Liv. XXII, 49. concidunt. quod, weil. Fabricius ge· ponto, insigni, preisend. Abl. Die Macht der Dioskuren hört enge mit Curius und Camillus hat der Dichter mit Absicht weiter zusammen. incomptis, ungepflegt. ausgeführt, wie oben die des Iuppiter, Tonsores kamen zur Zeit des Curius, im um die knappe eintönige Aufzählung Jahre 300, nach Rom. Das comere (Pflegen) schliesst auch das tondere (Beschneiden mit der Schere) ein, wonach zu vermeiden. 33-44. Preis Römischer Grösse. Von allen Königen hatte Tarquinius Superbus die Römische Macht am weitesten ausgebreitet, -- incomptus allgemeiner als intonsus (II, 15, 11) ist. Rasiren (radere) liess sich zuerst täglich der ältere Scipio Africanus. utilem, tüchtig. tulit, eigentlich von der die Frucht hervorbringenden Erde. superbos, wie I, 10, 13. Virgil führt beide Tarquinier unter den inlustres animae in der Unterwelt an (Aen. VI, saeva, harte, Anstrengungen fordernde. vgl. 818). Horaz setzt dem Könige, dessen Sturz den Freistaat hervorrief, Das Haus war gleich bescheiden wie III, 6, 37 ff. apto, entsprechend. den letzten Republikaner entgegen, die Grösse ihres ererbten, nicht verdessen rühmliches Ende auch die mehrten Grundstückes. Gegner ehrten, den Augustus selbst lobte. Auch Virgil feiert ihn Aen. 45-48. Diesen Beispielen RöVIII, 670. Scauros, die Scaurer, mischer Grösse schliesst der Dich C. I, 12. 45 50 55 uov, erwartet man ein Gebet; aber statt dessen tritt der Ausdruck der sichern Zuversicht ein. Caesaris, gehört zu cura, der Abl. fatis zu data. sec. Caesare, Cäsar dir zunächst. Den Namen Augustus schloss der Vers hier aus. Ille seu. Er stellt ihm die grössten Siege in Aussicht, ohne des jetzt in Spanien erfochtenen zu gedenken. Latium, im weitern ter den jungen Marcellus an, die Hoffnung des Iulischen Geschlechts. Marcus Claudius Marcellus, der Schwestersohn des Augustus, war von diesem adoptirt worden und hatte sich im Jahre 25mit dessen einziger Tochter vermählt. Zwei Jahre später vernichtete sein früher Tod die auf ihn gesetzten Hoffnungen. occulto aevo, in einsamem Leben, in der Einsamkeit. Vorschwebt die Homerische Stelle Sinne für das Römische Reich. vgl. Ρ, 53 f.: Οἷον δὲ τρέφει ἔρνος ἀνὴρ Ι, 35, 10. iusto, ihm gebührend, ἐπιθηλὲς ἐλαίης Χώρῳ ἐν οἰοπόλῳ, wie meritus IV, 2, 35. — subiectos, of als avaßeßoozer vdwo, Kalóv, tηhe- liegend unter. orae, plagae. vgl. I, ἅλις ἀναβέβρυχεν ὕδωρ, θάον. gl. Σ, 56 1. fama, um- 26, 4. III, 3, 46.— minor, unterthänig, schreibend, wie häufig nomen steht. - wie III, 6, 5. laetum, bezeichnet micat. Gleichsam die Begründung, die Folge seiner Herrschaft (aequus).— da Marcellus jetzt zur gens Iulia ge- tu gravi lucis. Du wirst, wie hört, die hier dichterisch als Iulium bisher, im Himmel herrschen. lusidus von ihrem Glanze benannt cis. Der Blitz trifft sehr häufig wird. ignes, stellas. vgl. ep. Haine; nach der Lehre der Augurn 15, 1 f. Homer , 555 f. Die drei aber wurden nur die entweihten hinter einander auf zwei zweisilbige (polluti) vom Blitze getroffen. Wörter endenden Verse fallen auf, parum castis, incestis. scheinen aber dem Ausdrucke sanf- wie iniquus I, 10, 15. ten Gefühls gemäss, wie auch gleich in 48 f. inimica, Dreizehnte Ode. 49-60. Der von Iuppiter be- Liebestreue. Mahnung des eiferschützte Augustus wird auf Erden süchtigen Dichters an die Geliebte, so herrschen, wie jener im Himmel. den vorgezogenen wilden Liebhaber Nach dem Anrufe Iuppiters, ähn- zu verlassen und sich seiner treuen lich wie bei Pindar in der am An- Liebe zu erfreuen. Lydia und Tefang nachgeahmten Ode: 422 lephus sind erdichtete Personen. Κρόνιε παῖ 'Ρέας, ἕδος Ολύμπου νέ- Zweites Asklepiadeisches Maas (V C. I, 13. 5 10 15 20 Cervicem roseam, cerea Telephi Fervens difficili bile tumet iecur. Certa sede manent, humor et in genas Quam lentis penitus macerer ignibus. Turparunt humeros immodicae mero Impressit memorem dente labris notam. Speres perpetuum dulcia barbare Quinta parte sui nectaris imbuit. Felices ter et amplius, Quos inrupta tenet copula, nec malis Suprema citius solvet amor die. Vielleicht nach einem Griechischen lich ist dagegen treue, durch nichts Vorbilde. neunten oder zehnten Theil des Nek getrübte Liebe! Dass er diese von 1-12. Qual der Eifersucht über ihr sich ersehne, ist nicht bestimmt den wilden Liebhaber, dem Lydia ausgesprochen. perpetuum, fore. beim Gelage (vgl. I, 6, 17 f.) den laedentem, laedendo rapientem, Vorzug gibt. rosea, von der etwa abbeissend. quinta. Die Farbe, wie Virg. Aen. I, 402. Griechen nannten den Honig den cerea, weiss, wie Wachs. Telephi. Die Wiederholung, wie die Gegeneinan- tars. Die Süssigkeit ihrer Küsse ist derstellung von roseam und cerea also doppelt so gross wie die des entspricht der eifersüchtigen Auf- Honigs. sui, als Göttin. et amregung. — difficili, ärgerlich. bile plius, statt des gewöhnlichen quatertumet iecur. Homer I, 646 oidávεtai que. vgl. Virg. Aen. I, 94. Homer κραδίη χόλῳ, wo man irrig χόλος für 5, 154 f. inruptus, nach άooηxтos χολή nahm. Die Leber gilt den gewagt.-nec. Zwei Sätze sind hier in einander geschoben, nec divellentur querimoniis, nec solvet eos amor (das Aufhören der Liebe) citius quam die suprema (in Prosa ante diem supremum). divolsos ist nöthig statt des überlieferten divolsus. Alten als Sitz aller Leidenschaften. dauernd. 13-20. Dieser wilde Liebhaber wird dich bald verlassen. Wie glück Vierzehnte Ode. An das Schiff. Sorge wegen Gefährdung des Staates. Allegorisches Gedicht in Nachahmung des Alkäos, der die in Mytilene erstandene Gewaltherrschaft des Myrsilos mit einem Sturme verglich. Gedichtet im Jahre 32, als der Krieg zwischen Octavian und Antonius auszubrechen drohte. Vgl. Einl. S. 8 f. Viertes Asklepiadeisches Mass (XV). Die Allegorie erkennt schon Quintilian (VIII, 6, 44) an, wonach Horaz |