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Soracte nec iam sustineant onus
Silvae laborantes geluque
Flumina constiterint acuto.

4. acuto? edd. vett. Fea, Peerlk.

meisten neueren den Namen für fingirt halten (sowie Xanthias Phoceus: ÏI, 4.), und Dillenburger denselben geradezu als Appellativum klein schreibt und die Ode als ein Inpromptu des in fröhlicher Gesellschaft zu Tische liegenden Dichters an den Symposiarchen (aliagxos, s. Fr. Jacobs verm. Schrift. V. S. 378.) betrachtet, welcher darin aufgefordert werde, mehr Sorge zu tragen, um die Kälte innerlich und äusserlich zu verscheuchen, aber das Uebrige den Göttern anheimzustellen. Diese Auffassung missbilligt hauptsächlich W eber (S. 142. und Hall. L. Z. a. a. O.), weil der Schluss (V. 13.....24.) bei einer solchen Veranlassung des Gedichts ganz überflüssig wäre. Horaz sucht im Gegentheil den Thaliarchus wer er auch sein mag zum heiteren Genusse der Jugend überhaupt zu bewegen, indem er mit dem Bilde des Winters beginnt (1 ... 4.), ihm als Mittel, denselben sich angenehm zu machen, Wärme im Zimmer und Wein empfiehlt (5... 8), und räth, das Andere dem Schicksale zu überlassen (9... 12.) und sich um die Zukunft nicht zu kümmern (13.....17.), sondern die Freuden der Gegenwart, die Liebe u. 8. w. froh zu geniessen (17... 24.). Die Abfassung des Gedichts muss in einen strengen Winter nach 712 fallen, weil dasselbe mit Epode XIII (8. Dillenb.) einige Aehnlichkeit hat und weil in Italien die Flüsse gewöhnlich nicht zufrieren (8. dagegen V. 3. und zu I, 11, 1.) und auch der Soracte nur selten mit Schnee bedeckt gesehen wird (s. Seume, Spaziergang nach Syrakus. S. 158.), vielleicht in den rauhen Winter des J. 714, wo Sextius sich noch in Africa aufhielt (Dio Cass. 48, 22.). Kirchner nimmt 727 an und Grotefend und Walkenaer 724 oder 725. Uebrigens ahmte der Dichter am Anfange der Ode den Alcäus nach (fragm. 21. ed. Matth. Schneidewin. Delect. poet. p. 273.), wenn er auch die Gedanken des Letzteren

den römischen Verhältnissen ganz anpasste, vgl. V. 1. 5. Passow S. CXXVI. 1 ff. Vides] Die Partikel ut nach videre bezeichnet die Art und Weise, wie die Gegenstände erscheinen, nicht die Gegenstände selbst oder das Object (s. I, 14, 3. Epod. IV, 7. Sat. I, 4, 109. II, 2, 76. Schmid zu Ep. I, 1, 91.), und wird bald mit dem Indicativ (Catull. 61, 8. Virg. Ecl. IV, 52. V. 7. bei H. niemals), bald mit dem Conjunct. verbunden (Cic. ad Fam. XVI, 26. Terent. Heaut. IV, 1, 4. etc.). Am

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Becker.

gewöhnlichsten ist die Formel viden' ut..., s. Tib. II, 2, 17: viden' ut trepedantibus advolet alis... Amor. Stat. Theb. X, 807. Silv. It. II, 713. etc. Vgl. Lübker: Horatiana. (Schlesw. 1840.) S. 7. stet] entweder durch Virg. Aen. VI, 471: Quam si dura silex aut stet Marsepia cautes zu erklären, wo ebenfalls von einem hervorragenden Berge die Rede ist, oder durch Enn. (ap. Varron. de I. I. VI, 5.): corpora telis stant, d. i. plena sunt, horrent. Vgl. Caecil. ap. Non. IV, 421: ager stat sentibus. Eleg. rom. p. 157. 2. Soracte] Dieser Berg im Gebiete der Falisker,,ist ein in der Richtung von Nordwest nach Südost sich hinziehender, 3 bis 4 Miglien langer, auf beiden Seiten steil abfallender Kalkfelsen, dessen obere Kante nicht horizontal ist, sondern mehrere ungleich hohe Spitzen zeigt, von denen die mittlere die höchste ist. Gegen Südost fällt der Berg etwas mässig herab und bildet zuletzt einen horizontalen Auslauf, der in noch immer bedeutender Höhe als schmaler Bergrücken eine Strecke fortläuft, dann aber, etwas breiter werdend nach allen Seiten steil abfällt. Ueberall ist derselbe mit Wald [V. 3.] oder Gebüsch bewachsen, durch welchen hin und wieder die grauen Felsmassen durchscheinen.“ Westphal, Campagne S. 138. Heut zu Tage heisst dieser Berg Monte Tresto, Monte di S. Silvestro oder M. di S. Oreste u. liegt zwar 5 Meilen von Rom, wird aber sowol auf dessen Anhöhen,

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14. fors] bT edd. vett. Orelli, sors edd. al., JM. cf. Non. V, 15: fors est casus temporalis. Satir. I, 1, 2. 6, 54. II, 1, 59. 6, 10. Kritz ad Sal. Iug. 51, 1. Fest. p. 240. ed. Lind.: sors est quod cuique accidit in sortiendo. Od. II, 3, 27. III, 16, 32. etc.

als auch in dessen Umgebung gesehen, s. Jacobs a. a. O. Westphal S. 8. 76. Daher ist schon wegen V. 18. (campus etc.) die Annahme überflüssig, dass Thaliarch am Soracte eine Villa gehabt, und H. daselbst diese Ode gedichtet habe, 8. Schiller S. 46. 3. Vgl. Alcaus a. a. 0: "Te μèv ỏ Ζεύς, ἐκ δ ̓ οὐρανῷ μέγας Χειμών, πεπάγασιν δ ̓ ὑδάτων ῥοαί. Labor S. II, 9, 6. Ov. Met. 11, 296: Allas in ipse laborat vixque suis humeris candentem sustinet orbem.

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5. Dissolve] Alcäus a. a. O.: Káßβαλλε τὸν χειμῶν ̓ ἐπὶ μὲν τιθεὶς Πῦρ, ἐν δὲ κίρνας οἶνον ἀφαιδέως Μελι χρόν, αὐτὰρ ἀμφὶ κόρσᾳ Μαλθακὸν ἀμφι[τίθει] γνόφυλλον. ligna s. foco] Cic. ep. ad Fam. VII, 10, 2: Valde metuo, ne frigeas in hibernis, quam ob rem camino luculento utendum censeo. Das Wort benignius enthält allerdings eine Steigerung gegen das vorhergehende large rep., wie schon Sanadon bemerkte. Sabina diota erklären Mehrere durch ein zweihenkliches Gefäss (dioros von dva und ovs, 8. Eustath. ad Odyss. II, 290. Athen. XI. p. 473 ), d. i. eine Amphora, welche im Sabinerlande verfertigt worden war, wogegen III, 16, 33. III, 19, 5. (Chius cadus) spricht, welche Stellen die Auslegung erheischen eine Amphora mit vierjährigem Sabinerweine gefüllt, s. I, 20, 1. Auch zeigt die Construction (s 1, 37, 5.), dass depromere quadr. Wein aus der Amphora ausschöpfen bedeute (vergl.

Epod. II, 47.), und dass diot. nicht von einem Schöpfgefässe, womit man in die Becher das Getränke goss, verstanden werden könne.

9. cetera] Archilochi fragm. 49. ed. Schneidewin : Τοῖς θεοῖς τίθει τὰ πάντα. Theogn. 1047: Νῦν μὲν πίσ νοντες τερπώμεθα καλὰ λέγοντες· Ὅσσα δ ̓ ἔπειτ ̓ ἔσται, ταῦτα θεοῖς μέσ λει. Cetera erklärt der Dichter selbst V. 13 ff. Vergl. Epod. XIII, 7. 11. deprael.] Ovid. Trist. I, 2, 29: Nunc gelidus sicco Boreas bacchatur ab Arcto, Nunc Notus adversa praelia fronte gerit. Vgl. I, 3, 12. Obbar. zu Epist. I, 1, 44. 12. orni] Columell. de arbor. 16: [orni] silvestres fraxini sunt, paullo latioribus tamen foliis quam ceterae fraxini, nec deteriorem frontem quam ulmi praestant, Mannaeschen, fraxini orni nach Linné, s. Winer, Bibl. Realwörterb. I. S. 406.

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15. lucro app.] Trist. I, 3, 68: in lucro est, quae datur hora mihi. Obbar. zu Ep. 1, 4, 14. 16. neque tu chor.] Das Pronomen person. setzen die Dichter häufig ins zweite oder dritte Glied eines Satzes, zumal wenn dieselben eine Gradation oder das Speciellere des Vorhergehenden enthalten; 8. Ep. I, 2, 63: hunc frenis, hunc tu compesce catena das. Obbar. Ov. Amor. II, 11, 11: Non illic urbes, non tu mirabere silvas. Tibull. I, 1, 37: Adsitis divi, neu vos etc. 1, 5, 15: Ipse ego (d. i. ja ich selbst). 1, 6, 38. Ebenso ille Stat. Theb. V. 405. Vgl.

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18. et alea coni. Lindau (Bemerk. zu den Poesien des Horaz. Oels, 1845. 4.) p. 7.

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Corte zu Lucan. II, 638. Nitzsch zu Hom. Odyss. I. p. 87. 111. Becher observ. in Horat. alq. locos spec. (Liegnit. 1830.) p. 4.

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18. Nunc] bezieht sich nicht auf die Jahreszeit, in der Horaz das Gedicht schrieb, sondern auf puer; vgl. Obbar. zu Ep. 1, 2, 67. Ueber campus s. 1, 8, 3.,,Area proprie dicitur locus vacuus. Fest. pag. 10. Dergleichen freie Räume befanden sich häufig vor den Häusern und zwischen den Strassen, und dienten der Jugend zum Tummelplatze, 8. Ov. Amor. II, }, 25. 20. Compos.] Liv. XXV, 16: dies composita gerendae rei.

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21. Nunc] Der Dichter beschreibt hier eine Scene, wo sich das Mädchen vor dem Geliebten versteckt hat, aber ihren Aufenthaltsort durch ein holdes Lachen_verräth und der Liebhaber ihr ein Pfand (d. i. einen Ring, s. Iuven. VI, 27.) von dem Finger reisst. Die Erklärer vergl. Virg. Ecl. III, 65: fugit ad salices et se cupit ante videri. Maximian. (Corn. Gall.) eleg. I, 67: Et nunc subridens latebras fugitiva petebat. Non tamen effugiens tota latere volens, sed magis ex aliqua cupiebat parte videri: laetior hoc multo, quod male tecta foret. 24. male pert.] Das Adverbium male vermindert oder hebt den in dem Adjectiv liegenden Begriff auf, wenn dasselbe etwas Gutes bezeichnet, z. B. male fidus (Ov. Trist. 1, 6, 13.) untreu, perfidus (male pert. non admodum

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1. Mercuri facunde, nep. Atl. edd. vett.

pertinax), dagegen verstärkt es denselben, wenn das Adjectivum etwas Böses bedeutet, z. B. I, 17, 25: male dispar. Sat. 1, 3, 31: male laxus calceus. Tibull. IV, 10, 2: male inepta, das. Diss. Hand. Turs. III. p. 584. Döderl. Synon. IV. p. 81. Meyer. de epithetorum orn. vi p. 19.

Ode X. Der Dichter feiert in diesem Hymnus den Mercur nach seiner Abstammung als Sohn der Maja (V. 1.), nach seinen Thaten, als Erfinder der Sprache und Leyer, als Hort der Diebe und als schlauen Begleiter des Priamus (V. 2...16.), und nach seinen Geschäften, als Führer der Seelen zum Orcus und als Boten der Götter (V. 17... 20.). Erwähnen nun auch andere Dichter und Prosaiker die Function dieses Gottes als ψυχοπομ nós, z. B. Ovid (s. zu V. 17.) und Censorinus (de die nat. XXII, 2.), so wurde doch Mercur nie als solcher von den Römern öffentlich verehrt denn diese Stelle ersetzte der Manencult, sondern man betrachtete ihn als Gott des Gewinnes (Mercurius abgeleitet von merx oder mercari, Fest. p. 93.) und hatte ihm in einer sehr finstern Gasse Roms (vicus sobrius) unter dem Beinamen Malevolus eine Säule errichtet, welche mit Milch besprengt wurde (Fest. p. 105. 140. 170.). Da das ihm geweihte Fest am 25. Mai auch nur die Handelsleute mit vielen Ceremonien feierlich begingen (Hartung II. S. 261. Merkel zu Ov. Fast,

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p. 233), so irren diejenigen, welche diese Ode zur Feier desselben gedichtet glauben; im Gegentheil stellt Horaz hier nur den griechischen Hermes dar, und der Scholiast Porphyrio scheint das Richtige gesehen zu haben, welcher das Gedicht als eine Nachbildung des Alcäus bezeichnet, von dem Pausan. (VII, 20.) sagt: βουσί γὰρ χαίρειν μάλιστα ̓Αλκαίος ἐδήλωσεν ἐν ὕμνῳ τῷ εἰς Ἑρμῆν γράψας, ὡς ὁ Ἑρμῆς βοῦς ὑφέλοιτο τοῦ Απόλλωνος. Vergl. Welker im J. NJBüch. I. p. 48. Das Jahr der Abfassung soll nach Kirchner 729 sein, also eine Zeit, wo der Dichter sich dem Glauben an die Götter wieder mehr anschloss, als früher (s. I, 34.), wenn damals nicht H. schon selbstständiger ohne griechische Originale nachzuahmen sich zeigte. Vielleicht 717...23; s. I, 28.

1. facunde] Jamblich. de myster. I, 1: Θεὸς ὁ τῶν λόγων ἡγεμὼν ὁ Ερuns. Lucian. Pseudol. 24: o loyios Ἑρμῆς. nep. Atl.] Maja's Sohn, der Tochter des Atlas, s. Apollodor. III, 10, 2. Hom. hymn. in Mercur. 1 ff. Ovid. Met. 2, 743. 2. Qui fer. etc.] Ovid. Fast. V, 663: Clare nepos Atlantis ades,

quem montibus

olim Edidit Arcadiis Pleïas una lovi. Pacis et armorum superis imisque deorum Arbiter, alato qui pede carpis iter: Laete lyrae pulsu nitida quoque laete palaestra, Quo didicit culle lingua favente loqui. Andere verstehen voce von der Musik, welche nebst der Gymnastik (decor.) die ersten Bildungsmittel der Griechen waren, Diod. Sic. I, 16. Fr. Jacobs zu Demosth. olynth. Reden I. S. 168.

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8.

3. catus] Varro de 1. 1. VII, 46. cata, acuta: hoc enim verbo dicunt Sabini. Vgl. Cic. Tusc. I, 9, 18. das. Klotz. 5. pal.] Dem Mercurius als Erfinder der Gymnastik setzten die Griechen Brustbilder in die Gymnasien, s. 0. Müller, Archäol. S. 560. Die spätere Mythologie machte die Palaestra sogar zu einer Tochter dieses Gottes, 8. Serv. ad Virg. Aen. VIII, 138. Ueber more vgl. I, 36, 12. IV, 1, 28. 2, 28. u. s. w.

7. ioc.] weil Mercur die Diebstähle nicht aus böser Absicht vollbrachte, 8. Virg. Georg. IV, 346. Ueber das folgende viduus pharetra bemerkt Porph.: fabula haec autem ab Alcaeo ficta etc. Homer a. a. O. erwähnt allerdings weder das Entwenden von Apollos Köcher, noch dessen Lachen, sondern sagt (V. 390): Zevs dè péy ἐξεγέλασσεν ἰδὼν κακομηδέα παῖδα Εὖ καὶ ἐπισταμένως ἀρνεύμενον ἀμφὶ BoroGiv, und legt V. 515. dem Apollo folgende Worte in den Mund: Mń μοι ἅμα κλέψῃς κίθαριν καὶ καμπύλα Toga. Die hier erzählte Sage findet sich zuerst bei dem Scholiasten zum Homer (Il. IX, 256), welcher sie nach H. Peerlkamp aus dem Alcaus entlehnt haben soll: 'Eouns Διὸς καὶ Μαίας τῆς ̓́Ατλαντος εύρε λύραν, καὶ τοὺς ̓Απόλλωνος βόας κλέψας εὑρέθη ὑπὸ τοῦ θεοῦ διὰ τῆς μαντικῆς. Απειλομένου δὲ τοῦ ̓Απόλλωνος ἔκλεψεν αὐτοῦ καὶ τὰ ἐπὶ τῶν ὤμων τόξα· μειδιάσας δὲ ὁ θεὸς ἔδωκεν αὐτῷ τὴν μαντικὴν ῥάβδον, ἀφ ̓ οὗ καὶ χρυσόῤῥαπις ὁ Ἑρμῆς προςηγορεύθη. Die Fabel von der Erfindung der Lyra erzählt Apollod. a. a. O.

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Tu ne quaesieris, scire nefas, quem mihi, quem tibi
Finem di dederint, LEUCONOE, nec Babylonios

Ode XI. Ad Leuconoën edd. 1. quaesieris scire, nef. edd. ante Bentl., M: quaesieris scire nefas, quem: cf. Epod. X, 14. Lucan. I, 126. Quis iustius induit arma, scire nefas. Prudent. Cath. III, 116. Corpora mutua, nosse nefas, post epulas inoperta vident. Becker. Eleg. rom. p. 15.

13. Quin et etc.] Juppiter trug dem Mercurius auf, den Priamus zum Zelte der Atriden, des Agamemnon und Menelaus zu geleiten, um von diesen die Auslieferung des getödteten Hector sich zu erbitten, s. Hom. II. XXIV, 333. Der Gott nahm den vom Apollo erhaltenen magischen Stab (τῇ τ ̓ ἀνδρῶν ὄμματα θέλγει, ὧν ἐθέλει, τοὺς δ ̓ αὖτε καὶ ὑπνόωντας ἐγείρει, s. Homer a. a. Ο. 343. hymn. in Merc. 530. Apollodor. III, 10, 2.) und schläferte mit dessen Hülfe die Wachen am Lager ein. superbus gebrauchen die Dichter häufig im guten Sinne (= μεγάθυμος, μεγαλή Too), s. Virg. Aen. I, 25: Hinc populum late regem belloque superbum, IX, 324. u. s. w.

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17. Tu pias] Die Function des Mercurius als Geleiter der Seelen zum Orcus findet sich nach dem oben Bemerkten bei den röm. Dichtern selten, s. I, 24, 18. Ovid, Fast. V, 445. (Venit adoratus caducifer etc.), ausser wo dieselben griechische Mythen erzählen, vgl. Stat. Theb. I, 307: dextrae virgam inserit, qua pellere dulces Aut suadere iterum somnos, qua nigra subire Tartara et exangues [d. i. leves, s. Tib. I, 6, 58. Jacob quaest. ep. p. 44.] animare assueverat umbras. Auch bildeten nur griech. Künstler diesen Gott auf die angegebene Art (s. Müller a. a. O. S. 564.) und zwar den Caduceus desselben in früheren Zeiten als

einen Olivenstab, später aber mit Schlangengewinden, vgl. Müller S. 559.

Ode XI. Leuconoe gehörte ebenso wenig als Lydia (I, 8.) unter die Geliebten des Horaz, sondern unter diejenigen seiner Bekaunten (höheren Standes), welche mit Hülfe der Astrologie ihre Zukunft zu erforschen versuchten. Von dieser damals in Rom herrschend gewordenen Unsitte sucht sie der Dichter in dieser kleinen Ode abzubringen und zum heitern Lebensgenusse aufzumuntern. Das Abfassungsjahr lässt sich nicht genau ermitteln Einige nehmen 728 an, Andere mit Grotefend 724 oder 725, wo Lic. Crassus auf dem Rückzuge über den Balkan viel von dem harten Winter auszustehen hatte (Dio Cass. 57, 25. und Andere gleichzeitig mit I, 9. Vgl. V....9.). Allein das Anschwellen der Flüsse und des Meeres (V. 6.) war in Italien zur Winterzeit etwas Gewöhnliches, nur der Schnee und das Zufrieren der Gewässer waren selten, vgl. W. Uh den im Morgenblatte 1807. No. 94. Daher ist es wegen V. 6. nicht unumgänglich nöthig, die Abfassungszeit in einen stren gen Winter zu verlegen, sondern wegen der inneren Vollendung des Gedichts mag man eher ein späteres Jahr annehmen als das für I, 9. festgesetzte.

2. nec] Nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauche müsste nach ne neu

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