Obrázky na stránke
PDF
ePub

Quam des ut memoriter

corde teneamus

et eam fideliter

fletu recolamus,

65 ut compuncti jugiter
tecum assurgamus

et in cœlis pariter

tecum convivamus.

70

Reichenauer Hs. No. 36. BL. 37. In diesem Liede ist die letzte Strophe achtzeilig gereimt, daher ich auch die andern so abgetheilt habe. Solche Lieder als Tagzeiten wurden viele gemacht und ihre einzelnen Strophen als Hymnen zwischen die Gebete der horæ eingefügt. Obiges Lied ist gleichsam eine Umdichtung des vorhergehenden und die letzte Strophe eine Erweiterung der gewönlichen Endstrophe, wie sie auch anderwärts vorkommt. Diese Strophe wurde mit einiger Aenderung an den Schluss mancher Tagzeitlieder gehängt, obgleich sie ein anderes Versmass hatten. So ist in dem Diurnum piet. christ. exercit. (Prag. 1682) dem Hymnus: Jam sol recedit igneus, dieser Schluss angefügt:

has horas canonicas cum devotione ut sis mihi præsens mortis in agone dixi, sancta trinitas, tui ratione, et regnemus jugiter cœli regione. Ebenso hat dort der Hymnus: custodes hominum psallimus angelos, diesen Schluss:

has horas canonicas cum devotione dixi, custos angele, tui ratione,

Es stehen noch mehr Lieder in jenem

39 tmuit Hs. 63 me dignum Hs.

precor me custodias mortis in agone, et præsens me deducas cœli regione. Buche mit diesem Zusatz.

V. 1. Daher heisst Christus regißoky & Davaoias. Nov. 17.

V. 1. 2. Sicut per hominem mors, sic et per hominem resurrectio mortuorum. quomodo in Adam omnes morimur, sic in Christo omnes vivificabimur; servivimus in lege veteri Adam, serviamus in evangelio novo Adam; factus est enim primus homo Adam in animam viventem, et novissimus Adam in spiritum vivificantem. Hieron. adv. Jovin. 1,37.

V. 13-16. Sputa, flagella, alapas. Gregor. M. homil. in ev. 1, 2, 8. Diese Zusammenstellung kommt oft vor.

V. 25. patiens. Augustin. in evang. Joh. 37. § 10. qui patientiam docebat, ideo potentiam differebat.

V. 62. δρακόντων τὰς κάρας συνέτριψε Χριστός. Men. Jan. Bl. 24. Es wird auch von Heiligen gesagt durch Hülfe des Kreuzes: ¿wσ 9ɛivaι tov ʊtavgov δυνάμει συνέτριψαν ἐχθροῦ πολυμήχανον κεφαλήν. Febr. 11. Und in den Mess gebeten: παράσχου καὶ ἡμῖν, τὰς κεφαλὰς τῶν αὐράτων δρακόντων συνθλάσαι. Renaudot 1, 82. Das Bruchstück eines alten Hymnus in der lingua rustica, welches die Reichenauer Hs. No. 112. des 8 Jahrh. f. 13 aufbewahrt hat, beweist, dass diese Vorstellung auch schon früh in den lateinischen Liedern gebraucht wurde. Es lautet also:

Ymnisque dei (1. deum) plurimis

mentem (1. mente) rogamus humiles,

ut tetris quoque bestiis (tetras quasque bestias)
sub nostris subdat pedibus.

[blocks in formation]

Strassburger Hs. ohne Nummer, Perg. in Duodez, 14 Jahrh. (S). Karlsruher Perg. Hs. ohne Nummer, Bl. 29 mit der Melodie, 14 Jahrh. (K). Eine andere Karlsruher Hs. stimmt mit dieser ganz überein, hat aber das Lied auf das Fest de spinea corona, ad completorium. Das Lied ist von dem h. Bonaventura und steht in seinen Werken in dem officium de passione domini XIII, 220. (B). Reichenauer Hs. No. 36. Bl. 65. (R). Den Anfang gibt Daniel 1, 301. Steht auch im Hortulus animæ. Bl. 26. (H).

1 undeutlich menti in S. dafür nostrum BRKH. 2 pœnas sputa op. R, pœnas KH, atque K. 3 et mort. HBS. 4 perdito R, nostri causa p. B.

V. 17-20 fehlen K.

V. 14. inebriare heisst in den Kirchenliedern gewönlich begeistern. Deus de vino invisibili inebriet nos. August. in evang. Joh. 1, 8. § 3. Es ist ein alter Sprachgebrauch, den Augustinus so erklärt: qui lætatur in domino et cantat laudes domino magna exsultatione, nonne ebrio similis est? probo istam ebrietatem. Sermo 225, 4. Da Christus der Weinstock und Wein ist, wie das Waizenkorn und Brot, so sagt Augustinus daselbst: bonus hospes vos esurientes invenit, pascit vos; sitientes invenit, inebriat vos. Das Wort spielt auch an auf den h. Geist, durch dessen Empfang die Apostel den Juden betrunken schienen. Act. apost. 2, 13. Damit man den Ausdruck nicht missdeute, so sagt Augustinus dafür auch ebrietas sobria. Sermo 34, 2. Athanas. in ps. 80 nennt Christum tó olvov tys εvpgooúvns, und erklärt auch ps. 103, 32. vinum durch Christus.

85. ad laudes.

Christum ducem, qui per crucem redemit nos ab hostibus,

laudet lætus noster cœtus,

exullet cælum laudibus.

[blocks in formation]

Die Hs. S Bl. 9. und R wie bei dem vorigen Liede und die Ausgabe B. Auch in den Cursus collecti (C) Bl. 54. Daniel 1, 340. hat den Anfang. Das cursiv Gedruckte sind Anfänge anderer Hymnen, welche bei Daniel stehen 1, 242. 63. 27. 74. 5. Hortulus animæ. BL. 28 (H).

2 reddit R. 5 diræ m. R. 6 et fehlt R. 7 corde H. 14 sanguinem C. 15 sumus CH, læti sumus cæci R. 20 æterna nobis B, bona n. S.

V. 5. Pœna wird der Tod Christi genannt in Bezug auf die Menschheit, die ihn verschuldet hat. Da Christus ohne Schuld war, so hat man pæna nicht mit Strafe übersetzt, um den schiefen Begriff zu vermeiden, sondern daraus Pein gebildet, und darunter mehr die Grausamkeit seines Todes verstanden.

V. 10. S. No. 83, 13-16.

V. 17. 18. donis inebria. Augustin. quæst. evang. 2, 39. Jesus Christus pascit credentes verbo fidei et sacramento fidei. dicant ergo servi ministrantes, hoc est evangelizantes, per sinapis granum arbori huic moro, hoc est, ipsi evangelio crucis dominicæ, per poma sanguinea, tanquam vulnera in ligno pendentia, victum populis præbitura. Die Vergleichung bezieht sich auf den Baum im Paradiese. S. No. 84, 14.

[blocks in formation]

Die Hss. wie bei dem vorigen Liede, S. Bl. 11. K. Bl. 30. mit der Melodie,

überschrieben ad tertiam in festo de spinea corona.

Mone, latein, Hymnen. I.

Diese Hs. setzt zum

8

Eingang die Strophe Beata Christi passio, die aus No. 90 hieher gezogen ist. Die Schlussverse sind Anfänge anderer Hymnen, welche bei Daniel stehen 1, 112. 196. 78. 27. 88. Hortulus animæ Bl. 32 (H). Cursus collecti (C) Bl. 51. ad primas vesp. de passione.

4 coronam B, also auf duc veracem bezogen, was aber nicht gut ist, da der alte Hymnus corona hat. 9 tuæ BK, omni C. Wenn ein Lied für einen bestimmten Orden oder sonst eine Versammlung gebraucht wurde, so müssen die Lesarten tuæ oder nostræ bleiben, wurde es aber allgemein gebraucht, so ist omni vorzuziehen. 10 tuæ coronæ K. 19 servire R, secure HC, nos für et CSH, da für et BK; mir scheint et richtiger nach V. 11. In K fehlen 5-8, dann kommen 13—20, hierauf 9—12, und dann dieser Schluss:

Laus honor, virtus, victoria
deo patri et filio

sancto simul paraclito in sempiterna sæcula.

V. 5-7. Das Leiden Christi wird in der Bibel ein Trank oder ein Kelch genannt und ist hier der verbotenen Speise des Paradieses und ihren Folgen, den Sünden, entgegengesetzt. Dieser Trank Christi ist daher auch die Einladung zum himmlischen Gastmal, wie Sidon Apollin. ep. 9, 4 sagt: parva toleramus, si recordamur, quid biberit ad patibulum, qui invitat ad cœlum.

V. 13. Chrysost. de cruce 2, 1. ποῦ ἐθύθη Χριστός; ἐφ' ὑψηλοῦ σταυροῦ· καινὸν καὶ ξένον τὸ θυσιαστήριον, ἐπειδὴ ξένη καὶ παρηλλαγμένη ἡ θυσία. θυσιαστήριον ἦν ὁ σταυρός. Daher steht von jeher auf den christlichen Altären ein Kreuz, und das Wort altare (alta ara) hängt in seiner Bedeutung mit dem Kreuze zusammen. ara. Christus non in templo nec intra septa civitatis, sed foris et extra castra crucifixus est, ut nova hostia novo imponeretur altari, et crux Christi non templi esset ara sed mundi. Leon. m. serm. 59, 5.

V. 19. 20. Ueber das himmlische Gastmal sagt Augustinus sermo 78, 13. non debemus illic carnales epulas cogitare aut aliquid tale in illo regno concupiscere. epulas terræ hujus ibi non cogites. Sidon. Apoll. ep. 9, 4. sagt mit Bezug auf das Leiden Christi: ad promissa convivia patriarcharum vel ad nectar cœlestium poculorum per amaritudinum terrenarum calices pervenitur. No. 9, 23.

Von den vorstehenden drei Liedern (No. 84-86) und den nachfolgenden fünf (No. 87-91) habe ich in einem niederländischen Gebetbuch des 15 Jahrh. im Privatbesitz eine prosaische Uebersetzung gefunden, die beide Lieder unter einander mischt, um dadurch acht vollständige Tagzeiten herauszubringen, weil obige No. 84-86 nur drei enthalten. Wie die vorstehenden Lieder No. 85. 86. aus andern einzelne Verse entlehnten, so hat jene Uebersetzung acht Lieder zu einem Cyclus der Tagzeiten mosaikartig zusammen gefügt. Um sowol von dieser Behandlung der Lieder ein Beispiel zu geben, als auch den Charakter prosaischer Uebersetzungen zu zeigen, theile ich dieselbe am Schlusse von No. 91 mit. Die Uebertragung beweist nicht nur die Bekanntheit des Liedes bei dem übersetzenden Volke, sondern oft auch die Beliebtheit desselben.

87. Hora de passione d. n. Jesu Christi.

ad primam. hymnus.

Tu qui velatus facie fuisti sol justitiæ,

flexis illusus genibus

cæsus quoque verberibus:
Te petimus attentius

5

[blocks in formation]

Reichenauer Hs. No. 36. Bl. 65-67. (R) mit den andern prosaischen Gebeten, welche zu den Tagzeiten gehören. Der Hymnus zur Vesper ist aber aus einem andern Liede genommen, er besteht nämlich aus den 5 Strophen Qui pressura (No. 86), welchen der Refrain Laus, honor angehängt ist. Es war also bei diesen Tagzeiten ursprünglich kein hymnus ad vesperas vorhanden, wie auch keiner ad matutinas. Die Strophe ad tertiam steht ohne Abweichung auch in der Strassburger Hs. o. No. in Duodez, Bl. 10. woraus das Lied No. 86 genommen ist, und ein Theil der Strophe ad nonam auch in einer Karlsruher Hs., wie dort angegeben. Ferner im Hortulus animæ Bl. 29. (H) und in den Cursus collecti (C) Bl. 55. R fügt in der Ueberschrift bei: ex prophetis et novo testamento per beatum Urbanum papam compilatæ. Darauf folgen diese Verse: Collige, serve dei, saltem pro parte diei

probra redemptoris fusique memento cruoris.

17 in te quiescere C. 19 valeamus BC. 23 et für Jes. C. 24 fossisque B fossis clav. et HC. 26 filio BH. 27 nos suo H. 28 exilio H, egiptio C. 31 et R

« PredošláPokračovať »