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LIEDER AN GOTT.

1. Hymnus beati Bedæ presbyteri de opere sex dierum primor-
dialium et de sex ætatibus mundi.

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Handschrift zu Darmstadt Nr. 2106. (A) aus dem Anfang des 9 Jahrhun-
derts von irischer Hand geschrieben. Der Titel des Gedichtes steht von gleich-
zeitiger Hand im Register des Codex, das Gedicht kommt aber in den Ausgaben
Beda's nicht vor. Steht auch in Thomasi opp. ed. Vezzosi, tom. 2, 429 (T), wo
die Schlusstrophe nur mit dem Anfangsworte bezeichnet ist. Auch bei Tomasi
wird das Gedicht dem Beda zugeschrieben und genannt hymnus de universis
dei operibus sive de VII diebus in creatione mundi deque ejus VII ætatibus.
Die metrische Richtigkeit des Gedichtes bestärkt die Annahme, dass Beda der

Verfasser sey, nur die Schlusstrophe ist von einem andern hinzugefügt und nicht nöthig. Daniel 1, 208. gibt den Anfang. Die Alliteration oder der Stabreim ist beinah in jedem Verspaar beobachtet, was ebenfalls mit Beda's Zeit und der angelsächsischen Verskunst überein stimmt.

Die Vergleichung der 6 Schöpfungstage mit den 6 Weltaltern hat für jeden Tag in diesem Liede ein Strophenpaar, dessen erster und letzter Vers gleichlautend sind, um dadurch äusserlich die Parallele kenntlich zu machen, s. V. 9. 16. 17. 24. 25. 32 u. s. W. Wo diese Gegenstellung aufhört, werden auch die Verse nicht mehr wiederholt. Diese Behandlung der Weltalter ist altchristlich, sie kommt schon bei Augustinus vor (sermo 259. in oct. paschæ, ed. S. Maur. Paris. t. 5. p. 1060 flg.), und wird von ihm auch für die sieben Altersstufen des menschlichen Lebens gebraucht (serm. 216, 8).

Lesarten: 7 orbes A. 27 susidet T. 45 Caldea, Judea hat die Hs. nach alter Schreibung und des Verses wegen. 57 obdormienti T. 59 os illius AT. 60 proferens T. 64 obdormientis T, besser obdormienti. 73 restat T. 77 perpetis A. 81 nobis fehlt A. 86 sabb. fehlt T, besser wäre vespera. 94 præcepit A. 96 vinceret A. 97 intravimus A. 98 debita A. 102 claudendo A. 105 vino A.

Anmerkungen: V. 100. Sextus autem dies cum transierit, veniet requies post illam ventilationem, et sabbatizabunt sancti et justi dei. S. Augustin. I. L Ebenso serm. 125, 4. ventura est requies, quæ promittitur sanctis, im siebenten Weltalter. Septimo die, qui vesperam non habet, significatur nobis requies sempiterna, ubi nullus est occasus. Ejusd. sermo 4, 8. Sabbatum erit perpetuum. Ejusd. sermo 362, 28. Τῷ ἑκτῳ αἰῶνι συντελεῖται ὁ κόσμος, καὶ τῷ ἑβδόμῳ κρίνει τὴν οἰκουμένην ὁ κύριος, τῷ δὲ ὀγδοῳ οὗτοι ἀπέρχονται εἰς ζωὴν αἰώνιον, καὶ οὗτοι eis zókaσiv alóóviov. S. Athanas. in ps. 6. Ebenso zu ps. 11. Ueber den Zusammenhang der Octave mit der altchristlichen Ansicht der Psalmeneintheilung erklärt sich ausführlich Hilar. præf. in psalm. c. 12-14. und in ps. 98. præf. 5. Hieron. adv. Lucifer. 22 bezieht die Zahlen sieben und acht auf das alte und neue Testament.

V. 101. Diess hängt zusammen mit dem Auferstehungstag Christi, welchen auch Cosmas Hierosol. in pascha st. 22 ἡ μία τῶν σαββάτων, ἑορτῶν ἑορτὴ nennt. Prima im V. 89 und una sabbati V. 101 sind gleichbedeutend und bezeichnen den ersten Tag nach dem Sabbat. Gregor. Nazianz. orat. 42 p. 676. ed. Lips. sagt: τὸ πάσχα ἑορτῶν ἑορτή.

V. 103. 105. Die Auferstehung des Fleisches vertheidigt Tertullian. adv. Marc. 4, 37. mit grosser Schärfe also zur Stelle des Luc. 19, 10. Cum homo ex duabus substantiis constet, ex corpore et anima, quærendum est, ex qua substantiæ specie periisse videatur. si ex corpore, ergo corpus perierat, anima non. quod perierat, salvum facit filius hominis; habet igitur et caro salutem. si et anima perierat, animæ perditio saluti destinatur, caro, quæ non periit, salva est. si totus homo perierat ex utraque substantia, totus homo salvus fiat necesse est, et elisa est sententia hæreticorum negantium carnis salutem. Ebenso scharf in dialektischer Weise sagt er adv. Marc. 5, 9. Corpus est, quod amittit animam et amittendo fit mortuum; ita mortui vocabulum corpori competit. porro si resurrectio mortui est, mortuum autem non aliud est quam corpus, corporis erit resurrectio. Chrysost. de resurrect. 7. führt es so aus: si μ ȧviotatai oăμa, οὐκ ἀνίσταται ἄνθρωπος· ὁ γὰρ ἄνθρωπος οὐκ ἔστι ψυχὴ μόνον, ἀλλὰ φυχὴ καὶ

σῶμα. εἰ τοίνυν ψυχὴ μόνον ἀνίσταται, ἐξ ἡμισείας τὸ ζῶον ἀνίσταται, ἀλλ' οὐχ ὁλόκληρον· ἀλλὼς δὲ ἐπὶ ψυχῆς οὐκ ἂν λεχθείη κυρίως ἀνάστασις· ἀνάστασις γάρ ἐστι τοῦ πεσόντος καὶ διαλυθέντος· ψυχὴ δὲ οὐ διαλύεται, ἀλλὰ σῶμα.

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Hs. der Stadtbibliothek zu Trier No. 311. aus dem 14 Jahrh. Das Lied ist schon seiner metrischen Richtigkeit wegen älter als die Hs., nur die Schlussstrophe jünger, wie sie auch bei dem folgenden und andern Liedern vorkommt. Dem ganzen Liede liegt die Anrufung der Litanei zu Grunde: o sancta trinitas, miserere nobis, daher ist es auch vollständig.

12 misertus, Hs., es bezieht sich auf trinitas.

V. 1. 2. Augustin. doctr. christ. 1, 5. in patre unitas, in filio æqualitas, in spiritu sancto unitatis æqualitatisque concordia: et tria hæc unum omnia propter patrem, æqualia omnia propter filium, connexa omnia propter spiritum sanctum. V. 3. μονὰς μὲν θείας ουσίας, ἀλλ' ὑποστάσεων τριάς. Sept. 28. Tertullian. adv. Prax. 2. tres autem non statu, sed gradu; nec substantià, sed formâ; nec potestate, sed specie. unius autem substantiæ et unius status et unius potestatis, quia unus deus.

V. 4. virtus intermina, genau so in den Menäen άлɛgodívaμos Toiás. Oct. 17. Mit den Liedern auf die h. Dreieinigkeit verbinden die Menäen auch das Sanctus. τριὰς ὑπερούσιε, μία θεότης, μονὰς τρισυπόστατε, τοὺς πιστῶς βοῶντας σοι πάγιος, ἅγιος, ἅγιος εἶ δημιουργέ!“ σῶσον, ἐλέησον. Dec. 20. μοναδικὴν μίαν ουσίαν τρισσῶς ὑμνήσωμεν, ἅγιος, ἅγιος, ἅγιος κράζοντες. ibid.

V. 5. Deus caritas est: brevis laus et magna laus, brevis in sermone et magna in intellectu. August. in I Ioh. tr. 9, 1.

V. 9. fides, ist das apostolische Glaubensbekenntniss oder Credo, welches bei den ältesten Schriftstellern fides und regula fidei genannt wird und der Inbegriff der christlichen Lehre war. S. Augustini serm. 88, 14. 186, 2. Doctr. christ. 3, 2. 3. Hoc habet fides, sic credimus. Ejusd. sermo 117,7. Bei Tertull. adv. Marcion. 1, 21. heisst der christliche Glauben dei regula und regula sacramenti. So auch ib. 1, 28. 2, 21. 4, 2. Zuweilen auch nur regula. Præscript. hæret. c. 3. Ausführlich spricht er davon Præscript. hæret. 12. 13. und nennt auch die regula fidei eine catholica. ibid. 26. und catholica doctrina. c. 30. lex fidei. De virg. veland. 1. wo es heisst: regula fidei una omnino est, sola immobilis et irreformabilis. Die katholische Kirche nennt er deswegen auch ecclesia authenticæ regulæ. Adv. Valentin. 4. Scriptura non asserit nisi catholicam veritatem. August, doct. christ. 3, 15, Er nennt sie auch catholica disci

plina. De genesi ad lit. 2. de serm. dom. 1, 14. catholicæ fidei regula. Idem quæst. evang. 2, 40. regula veritatis. Idem quæst. in Matth. 12. catholica fides. Idem in evang. Ioh. 5, 20. § 3. catholica fides, veniens de doctrina apostolorum. Ibid. 37. § 6. Bei den Griechen zavov niστɛws. Gregor. Naz. epist. 29. Bei Hilar. de trinit. 2, 5. forma fidei.

V. 11. Mit der Lesart absterge kommt dieser Vers auch in einem andern Hymnus vor bei Daniel 1, 60. Zwischen sordes und sorti ist ein Wortspiel.

3. De s. trinitate (troparium).

1. Alma chorus domini compangat nomina summi:
2. Messias, oorno, emmanuhel, sabaoth, adonai,
est, unigenitus, via, vita, manus, oμoovσlos;
3. principium, primogenitus, sapientia, virtus,
alfa caput finisque simul vocitatus adest o;
4. fons et origo boni, paraclitus ac mediator,
agnus, ovis, vitulus, serpens, aries, leo, vermis;

5. os, verbum, splendor, sol, gloria, lux et imago,
panis, flos, vitis, mons, janua, petra, lapisque;
6. angelus et sponsus pastorque propheta, sacerdos,
ἀθάνατος, ἰσχυρὸς ὁ Θεός, παντοκράτωρ ̓Ιησοῦς

7. salvificet nos, sit cui secla per omnia doğa.

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Hs. zu München Clm. 14322. f. 42. 11 Jahrh. als die letzte der Notkerischen Sequenzen. Mit den Neumen. Die Verse, die zu einer Abtheilung gehören, haben unter sich die gleiche Melodie, woraus hervorgeht, dass dieses Lied als ein Troparium behandelt wurde, was man aus dem Versmass allein nicht abnehmen könnte.

Der Zusammenhang des Liedes ist dieser, dass in den Namen Messias v. 2 und Jesus v. 11 alle Eigenschaften Gottes eingeschlossen, also sämmtlich auf die Erlösung bezogen werden, d. h. in den Namen Jesus Christus, wofür Messias steht, und deshalb Christus im Texte nicht vorkommt. Dieser Inhalt beruht auf Philipp. 2, 10. Rom. 14, 11., und wie nach diesen Stellen die im Himmel, auf Erden und in der Unterwelt vor Christus die Knie beugen, so hat der Dichter auch das Walten der Dreieinigkeit in der irdischen Geschichte dadurch bezeichnet, dass er die Namen Gottes in den drei Hauptsprachen des Christenthums, in der hebräischen, griechischen und lateinischen zusammen gestellt hat. Den nächsten Anlass dazu fand er in der römischen Kirche, die im Gottesdienste ebenfalls noch hebräische und griechische Wörter braucht. In den andern Sequenzen ist die Einmischung griechischer Wörter nicht wie hier durch die Anlage des Inhalts bedingt, sondern eine Hindeutung auf den griechischen Kirchengesung, den man durch die Sequenzen nachahmte. Die Quantität der griechischen Wörter ist nicht immer beobachtet und manchmal nach der Aussprache verändert. Gewönlich sind diese Wörter mit lateinischen Buchstaben geschrieben, der Deutlichkeit wegen habe ich dafür griechische Schrift vorgezogen.

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