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Hs. der Stadtbibliothek zu Trier No. 1404. aus dem Uebergang des 8 zum 9 Jahrh., unter einer Hymnensammlung, die dem Kloster S. Matthias bei Trier gehörte (A); auch in dem hymnarium des Cardinals Tomasi S. 379. ed. Vezzosi (B). Daniel 1, 274 hat dieses Lied nicht unter die alten Hymnen aufgenommen, weil er es nur bei Cassander fand, sondern jenen beigeordnet, die in den Brevieren des 14 Jahrh. vorkommen, was unrichtig ist, da es in das fünfte Jahrhundert gehört.

1 hymnum, A. gewönlich braucht die Hs. das Wort neutral, was ich auch in andern Hss. des 8 Jahrh. angetroffen, die an die lingua rustica streifen, was für das hohe Alter solcher Hymnen spricht. 1 clamitet B. 9 profecto B, nicht gut, denn es ist ein Wortspiel zwischen profectum und proditum, und jenes steht für missum, scil. a patre. 20 verus A. 22 genitum B. 28 gloria A. 33-36 fehlen in A.

V. 5. oracula. Lege libros omnes propheticos, non intellecto Christo, quid tam insipidum et fatuum invenies? intellige ibi Christum, non solum sapit, quod legis, sed etiam inebriat. Augustin. in evang. Joh. 1, 9. § 3.

V. 7. redemit. Vgl. No. 25, 85. Nach diesem Begriffe wird Christus schon bei den alten Kirchenschriftstellern mit einem Kaufmann verglichen. Ad nostras merces mercator ille descendit. Augustini serm. 130, 2., welcher dies Gleichniss noch weiter ausführt. Er wiederholt diese Vergleichung in evang. Joh. 3, 13. § 14. emit, ubi pretium dedit. non tacuit in commercio suo, quid emerit; fecit tabulas. Tertullian. de fuga 12. sol cessit diem emptionis nostræ; apud inferos emancipatio nostra est et stipulatio nostra in cælis. dominus virtutum hominem de terris, immo ab inferis, mercatus in cælos. unicus. August. sermo 30, 5. hoc est christianæ fidei fundamentum: unus et unus. unus homo, per quem ruina, alius homo, per quem structura, per illum ruina, per hunc structura. cecidit, qui non mansit, erigit, qui non cecidit. ruit ille, quia dimisit manentem, manens ille descendit ad jacentem.

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V. 9. Deus unum verbum genuit, in quo dixit omnia, priusquam facta sunt singula. Augustin. in gen. 2, 13. Augustin. in ev. Joh. 47, 8. sagt zu Joh. 10, 17. quid est Christus? verbum, inquam, et homo. quid est verbum et homo? verbum, anima et caro. Weil er ein vollkommener Mensch war, hatte er auch eine menschliche Seele.

V. 9. verbum. 18. 19. renatus. Factus es per verbum, oportet te refici per verbum. Augustin. in evang. Joh. 1, 12.

V. 13. 14. Ich setze einige Zeugnisse von Zeitgenossen her, welche beweisen, wie bestimmt dieser Glaubenssatz ausgesprochen wurde. Augustin. in evang. Joh. 3, 12. § 8. duæ nativitates Christi intelliguntur, una divina, altera humana: una, per quam efficeremur, altera, per quam reficeremur. ambæ mirabiles, illa sine matre, ista sine patre. Christus non quæsivit nisi matrem in terra, quia jam patrem habebat in cælo; natus ex deo, per quem efficeremur, et natus ex femina, per quem reficeremur. Augustin. in evang. Joh. 2, 15. Novus Christus in carne, sed antiquus in divinitate. Augustin. in 1 Joh. tr. 2, 5. In uno dei atque hominis filio et sine matre deitas et sine patre erat humanitas. Leon. m. serm. 28, 2.

V. 15. Die Menäen drücken dieses so aus: dinhovs tais dɛlýσɛσɩ. Oct. 16. ὑπόστασις σύνθετος ἐν δυσὶ ταῖς οὐσίαις. Oct. 19. διπλοῦς τὴν φύσιν, οὐ τήν ὑπόστασιν. Νον. 18.

V. 16-20. Christus novo ordine, nova nativitate generatus. novo ordine, quia invisibilis in suis visibilis factus est in nostris; incomprehensibilis voluit comprehendi, ante tempora manens esse cœpit ex tempore, universitatis dominus servilem formam, obumbrata majestatis suæ dignitate, suscepit, impassibilis deus non dedignatus est homo esse passibilis, et immortalis mortis legibus subjacere. nova autem nativitate genitus est, conceptus a virgine, natus ex virgine sine paternæ carnis concupiscentia, sine maternæ integritatis injuria. Leon. m. serm. 22, 2. Adam vetus homo appellatur. August. quæst. evang. 1, 43.

V. 17–24. Die Begriffe novus und renatus sind hier mit der jährlichen Festfeier verbunden, daher heissen die Jahresfeste bei den Griechen éynaiva oder éɣzaivioμoi, renovationes. Dec. 9.

V. 19. renatus. ὅλον ἐν Μαρίᾳ ἀνακαινίζει τὸν ἄνθρωπον Χριστός. νεουργεῖ φθαρέντα με τικτόμενος ἐκ Μαρίας ὁ λυτρωτής. Νον. 11.

V. 22. trophæum gentium, der Sieg des Christenthums über die Heiden, d. h. die Bekehrung derselben. Zur Zeit dieses Liedes waren also die Heidenchristen schon so überwiegend, dass die Judenchristen darin nicht mehr erwähnt sind, welche noch in den Liedern des h. Ambrosius vorkommen. S. No. 24, 1.5. Trophæum ist die kirchliche Schreibung, welche Daniel unnöthig in die klassische tropæum verändert hat.

V. 29–32. haben Aehnlichkeit mit der Schlusstrophe des Hymnus: Vox clara ecce intonat bei Daniel. 1, 76.

32. Sabbato adventus domini ad completorium. hymnus.

Salvator mundi, domine, qui nos salvasti hodie,

in hac nocte nos protege et salva omni tempore.

Adesto nunc propitius
et parce supplicantibus,
tu dele nostra crimina,
tu tenebras illumina.

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པ་

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Hs. zu Freiburg No. 56. 14 Jahrh. Daniel 1, 274 gibt den Anfang aus dem Brevier von Salesbury. Das Lied scheint auf dem Festlande nicht oft vorzukommen. Es schliesst sich in Form und Inhalt so deutlich an die ambrosianischen Hymnen an, dass man es in das sechste oder siebente Jahrhundert setzen darf.

9 sumpnus Hs., eine fremde, nordfranzösische Schreibung. 12 cum mac. Hs., nach derselben Schreibung.

V. 1-4. salvator. die dreimalige Wiederholung dieses Wortes zeigt schon, dass es im Kirchengebrauche der regelmässige Ausdruck ist, womit auch viele andere Stellen der Hymnen übereinstimmen. Im alten Testament steht dafür salutare, jedoch mit demselben Begriffe wie salvator im neuen, nämlich als Heiland, d. h. Arzt, denn der Namen bezieht sich auf die Heilung der kranken Menschheit. Ich will nur eine Beweisstelle hersetzen. In veteris testamenti libris salutare dominum deum nostrum nuncupari docemur, et proprie hoc nomen per pollicitationem gentibus semper indultum est. Hilar. in psalm. 13, 5. Was in salutare als Prophezeiung (pollicitatio) lag, ist in salvator oder salus in Erfüllung gegangen. Es ist daher nicht ganz richtig, wenn owrig mit servator übersetzt wird, wie gewönlich in der Potterischen Ausgabe des Clemens von Alexandrien, denn dadurch ist die Hinweisung auf Christus den Arzt und die kranke Menschheit verwischt. Schon Gregor. M. hom. in ev. 2, 21, 4 sagt: Jesus Latino eloquio salutaris, i. e. salvator interpretatur. Vgl. No. 35, 5-8. V. 9. Daher sagt Clem. Alex. pædag. 2, 9. лãow quiv diaμazyτéov пgòs tòv vлvоν, nämlich gegen den Schlaf der Seele.

33. Dominica prima adventus ad matutinos.

Verbum supernum prodiens,

a patre olim exiens,

qui natus orbi subvenis
cursu declivi temporis:

Illumina nunc pectora
tuoque amore concrema,
audita per præconia
sint pulsa tandem lubrica.

Judexque cum post aderis,
rimari facta pectoris,

reddens vicem pro abditis
justisque regnum pro bonis:

Non demum arctemur malis
pro qualitate criminis,

5 sed cum beatis compotes
simus perenne cælibes.

[Laus, honor, virtus, gloria
deo patri cum filio

15

sancto simul paraclito

10

in sempiterna sæcula.]

20

Hs. zu Freiburg Nr. 56. 15 Jahrh. (A), Hs. daselbst No. 66. 15 Jahrk. (B), Hs. zu Stuttgart Brev. 101. f. 47. 15 Jahrh. (C). Bei Daniel 1, 77. In B ist der Hymnus ad nocturnum bestimmt, wie auch bei Bebel. liber hymnor. fol. 1. Sodann im Passauer Psalterium v. 1502 (P). Hs. des 14. Jahrh. in meinem Besitz (M).

3 orbis A. 6 concrepa C. 7 ut BP audito ut AM audito ut præconio C. Der durchgängige Reim des Liedes entscheidet für die Kritik der Lesarten, præconia muss also stehen bleiben, damit lässt sich nur per verbinden. Daniel folgt der Lesart von C. B glossirt ut durch i. e. quod, woraus wol die Lesart quo entstand, die aber nicht Bebel hat, wie Daniel angibt. 9 qui P. 10 timari C. 13 artemur, gewönliche Schreibung, die wahrscheinlich aus Frankreich und Italien herkommt. arcemur CP. 16 perennes BPM, perennis A. Die Schlussstrophe gehört nicht zu diesem Liede, denn sie hat eine andere Stellung der Reime. In C lautet sie also:

Gloria tibi trinitas,

æqualis una deitas,

et ante omne sæculum
et nunc et in perpetuum.

Hier ist aber der Gleichreim nicht beobachtet, daher passt sie auch nicht zu dem Texte. Das Lied gehört wol in die zweite Hälfte des 5 Jahrh.

V. 1. 3. Die Begriffe verbum und natum drücken die Menäen gut so aus: ὁ λόγος παχύνεται. Dec. 26.

V. 4. declivum, 8. lubrica, sind Parallelen, welche die Vergänglichkeit der Welt hervorheben und auf Matth. 24, 34. 35 hinweisen. Mit declivum ist das Ende des alten Testaments und die erste Ankunft Christi, mit lubrica das Ende des neuen und die zweite Ankunft Christi bezeichnet.

V. 5. illumina, bezieht sich zunächst auf die Bestimmung des Liedes zur Metten und erfleht Christum als das Licht der Welt, geht aber auch auf Matth. 24, 42 flg., wo Christus zur Wachsamkeit ermahnt, weil kein Mensch die Zeit seiner zweiten Ankunft weiss.

V. 7. præconia, die Evangelien vom Ende der Welt, welche auf den letzten Sonntag nach Pfingsten (Matth. 24, 15-35) und ersten Advent (Luc. 21, 25-33) in der Kirche gelesen werden. Der ganze Hymnus schliesst sich an das Evangelium des Tages an und gibt dem Advent die doppelte Bedeutung der ersten und zweiten leiblichen Ankunft Christi auf Erden.

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Dieses Lied wurde überarbeitet, der ältere Text steht hier nach einer Hs. von Lichtenthal des 14 Jahrh. (L), womit eine Würzburger bei Daniel 1, 75 (W) übereinstimmt, die nur wenig abweicht.

6 subvectis W. 20 quo LW, simus W. Die Ueberarbeitung kommt viel häufiger vor, sie steht bei Tomasi S. 378, und wird dort dem h. Ambrosius mit Unrecht zugeschrieben, da selbst der ältere Text um 200 Jahre jünger ist, als Ambrosius; Daniel hat ebenfalls die Ueberarbeitung, die auch in der Hs. zu Stuttgart Brev. No. 101. f. 47. des 15 Jahrh. (S), Hs. zu München Clm. No. 17027. f. 129. 10 Jahrh. (M), und zu Freiburg No. 66 des 15 Jahrh. (F) vorkommt. Ich besitze auch eine Hs. des 14 Jahrh. davon (A). Ihre Abweichung von obigem Text ist folgende:

5-8 fehlen und dafür stehen diese Verse ASF, und in den Ausgaben:
qui condolens interitu
salvasti mundum languidum
mortis perire sæculum,
donans reis remedium.

Das Passauer Psalterium des 15 Jahrh. fol. 95 liest interitum des Reimes wegen. 10 velut M. 14-16 lauten so: genu curvantur omnia cœlestia, terrestria, fatentur nutu subdita. Da dieses die Bibelstelle Philipp. 2, 10. nicht ganz enthält, und einen auch der Sprache nach verschrobenen Sinn gibt, so ist der ältere Text besser. Nach 16 folgt diese Strophe, welche schon das römische Brevier als nicht hieher gehörig auslässt:

occasum sol custodiens,
luna pallorem retinens,

candor in astris relucens
certos observat limites.

observet liest M. A lässt diese Strophe weg. 19 a temp. A. 20 hostis a telo perfidi, dadurch ist die Beziehung auf den Advent verwischt, die in advenæ liegt, welches für Pilger steht. Der ältere Text ist regelmässig nach der Betonung gebaut und hat seine edle Einfalt durch die frühere Ueberarbeitung wie auch durch die metrische Berichtigung im römischen Brevier verloren.

V. 58. τοῦτο τὸ μέγιστον καὶ βασιλικώτατον ἔργον του Θεοῦ, σώζειν τὴν ávoшлóτητα. Clem. Alex. pædag. 1, 12.

V. 7. 8. restituis vitam. Gregor. M. moral. 14, 38. deus frustra nil facit. Durch den Teufel kam der Tod, darum stellte Christus das leibliche Leben wieder her durch die Auferstehung, denn die Schöpfung Gottes kann der Teufel nicht aufheben, sondern nur stören.

V. 13-16. Diese Bibelstelle ist hier absichtlich auf das Kind Jesus angewandt, was mit den Weihnachtliedern zusammenhängt, und auch von Kirchenvätern hervorgehoben wird. Christum non quasi parvulum nutrias, sed quasi verum atque perfectum deum ex deo vero et perfecto noveris adorandum. Ambros. in ps. 47, 11.

V. 15. 16. Dieselben biblischen Ausdrücke braucht Athanas. in ps. 92, 38. Es scheint, dass man sie auch in Bezug auf die machina mundi gewählt hat.

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