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Bon des russischen Dichters Ulexander Puschkin epischem gegeben, wird von Decandolle zum Geschlecht Caesalpina ges Gedicht: Baktchissaraïskoi Fontane", einem der vorzüglichsten rechnet. Freylich ist es auch bekannt, daß andere Bäume und feinee Art, was Rußland aufzuweisen hat, ist in Paris von Pflanzen, besonders wenn ihre Zweige abgeschnitten werden, einem Herrn J. M. Chopin eine Übersehung unter dem Titel: weinen; doch hat genannter Baum auch noch die Eigenschaft La fontaine des pleurs» erschienen, die, wie Kenner beyder der sensitiven Mimosen, wenn man ihn berührt. Sprachen versichern, sehr vorzüglich seyn soll.

Ein kürzlich zu Herculanum aufgefundenes Manufcript des Vor mehr als einem halben Jahrhundert, im Jahr 1767, Philodemus nennt Theophrast als Verfasser des Tractats über begann A. L. Schlözer, den ruffischen Geschichtsforschern die Politik, den man bisher allgemein dem Aristoteles zugeschrie. Nothwendigkeit einer kritischen Ausgabe der ältesten russischen ben hatte. Die gelehrte Welt findet diese wichtige Entdeckung geschichtlichen Chronik des Mönchs Restor zu predigen; aber in einem Werkchen dargethan, welches der Kanonikus Andre seine Stimme blieb ungehört. 35 Jahre darauf, in der Zwis de Jorio unter dem Titel: „Officina de' Papiri," ganz neuer. schenzeit durch Lebensschicksale und andere literarische Unterneh, lich zu Neapel herausgegeben hat. mungen abgehalten, gab er 1802 in Göttingen den ersten Theil feines Nestors im Druck heraus, und diese erste krittische Bear.

Auf einer Wanderung in's Innere der Insel Sheriban ward beitung der vornehmsten Ürquellen russischer Geschichtschreibung der niederländische Major Krieger von Einwohnern nach einem ward in Rußland mit der größten Aufmerksamkeit genommen. Gehölz geführt, worin sich ein geheiligtes Grab und einige Die Vorschläge des Veterans russischer Geschichtsforschung fan. hundert Affen befanden. Schüsseln mit gekochtem Reis, Eyern den Eingang bey mächtigen Beförderern literarischer Thätig. und Früchten waren mitgebracht worden. Auf ein Zeichen fa keit und veranlaßten die Allerhöchsten Orts genehmigte Errich. men alle Affen herbey. Ein Paar trat hervor; die Einwohner tung der Gesellschaft für russische Geschichte und Alterthumsnannten es den Affenkönig und die Affenköniginn. Es kostete kunde bey der Universität zu Moskau. Sie sollte sich haupt. aus allen Schüsseln und räumte dann seinen Plaß dem Haufen sächlich mit der Herausgabe russischer Chroniken beschäftigen, ein, der schnell mit großer Gier den ganzen Vorrath aufzehrte. den Forderungen strenger Kritik Genüge leistend. Schlö¡er's Vorschlag war: durch Vergleichung der vollständigsten vorhan. denen Abschriften der Nestor'schen Chronik und kritische Sich. Von den im Jahre 1823 zu Plock gefundenen alten Mün, tung der Varianten den Urtext in möglichster Reinheit und Cot. zen erscheint jezt in Warschau eine mit Abbildungen versehene rectheit wieder herzustellen. Aus Ursachen, die unbekanut gér Beschreibung. Die zweyte Lieferung schildert vierzig Münzen blieben sind, befolgte die Gesellschaft den Plan nicht, sondern von Ethelred, König von England, aus den Jahren 978― beschränkte ihre Arbeiten in Hinsicht des Nestors auf kritische 1016, vier von König Edmund, sechs von König Harald, Durchsicht einer einzelnen Abschrift feiner Chronik, die unter 1036-40, eilf von Hardiknut, 1040-42, und zwey von dem Nahmen der Puschkin'schen oder der des Mönchs Laurens Sigtrik, König von Dublin (Irland.) Die folgenden Lieferuns tius bekannt ist. Im Jahre 1804 fing man den Druck dersel. gen werden nicht minder interessant seyn, als die erste und ben an und 1811 waren zehn Bogen fertig. Aber ein dem Ref. zweyte es waren. unbekanntes Unglück ereilte die langsam vorrückende Arbeit und vernichtete nach den Worten der Herausgeber die vorhanVon dem Grafen von Noé, Pair von Frankreich, ist ein den Bogen. Jezt begann der Druck von Neuem unter fleißi Band „Mémoires relatif à l'expédition angloise, partie du Ben- ger Aufsicht des Prof. Timkoffsky. Aber im Herbst 1812 drat. gale en 1800 pour aller combattre en Egypte l'armée d'Orient", gen die Franzosen in Moskau ein, die Stadt loderte auf und mit zwey Karten und 18 colorirten Zeichnungen (Paris, 1826,) die Abschrift des Puschlin'schen Coder, nach welcher der Druck erschienen, der wichtig zur Geschichte des berühmten Feldzuges besorgt ward, verbrannte mit vielen andern literarischen und nach Ägypten ist, und außerdem sehr bemerkenswerthe Notizen nicht literarischen Schäßen; auch Professor Timkoffsky starb über Bengalen, Ceylon, und einige Juseln des indischen Oceans und so erlag die lange vorbereitete Ausgabe mit dem 13. Bo. gibt. Augenzeuge der Ereignisse und der Gegenden, die er be gen ihrem Verhältniß. Etwa 100 Exemplare dieser ersten 13. schreibt, hat der Verfasser den Vortheil, nichts zu schildern als Bogen wurden indessen aus dem Brande gerettet. und diese was er selbst sah; und da er dieß auf eine geistreiche Art thut, sind von der Gesellschaft abermahls zum Drucke befördert. Es so ist zu erwarten, daß sein Buch Leser aus allen Classen fin, ist freylich das erste Unternehmen nicht zu seiner vollen Ausfüh.

den wird.

rung gekommen, auch ist Schlözers Vorschlag nicht befolgt wor, den, aber dennoch hat sich die Gesellschaft ein Verdienst erwor Frühere in Amerika Reisende, auch Thévet in seiner Kos. ben durch den treuen und genauen Abdruck des Pushkinifchen mographie, erwähnen eines Baumes, welcher Wolken anzieht Coder, denn nicht nur ist er der älteste von allen uns bekann. and sie in den trockenen Wüsten in Regen verwandelt. Man ten, sondern er ist auch reiner von Interpolation. Ehrenvoller hat diese Berichte als Fabelu betrachtet, aber kürzlich hat man Erwähnung verdient es, daß der durch seine Freygebigkeit zur in Brasilien einen Baum gefunden, von dessen Zweigen es Unterstügung literarischer Unternehmungen bekannte Grieshe regnet. Dieser Baum, dem man den Nahmen cubea pluviosa Bußima auch zu diesem Druck 3600 Rubel gegeben hat.

Redacteur: Joseph Freyherr von Hormayr. Gedruckt und im Verlage bey Franz Ludwig.

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Die Herrschaften des vormahligen Hochstiftes Bam. Gelegenheit die Schlüssel zu dem Stadtthore verlangt.

berg in Oberkärnthen.

Won Philipp Bonend,

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(Fortseßung.)

Allein da das Hochstift seiner Landeshoheit noch nicht ente sagt hatte; so war die Übergabe der Schlüssel, als eine dem Fürsten und Herrn gebührende Ehre, verweigert wors den. Dem anfragenden Magistrate gab der Vicedom Peter Philipp von Dernbach den Bescheid: zu dem Empfange des

Unter (1659) Ferdinand II., war zwar die öffentliche Erzherzogs könne ein Aufzug der Bürger veranstaltet und Außerung der Anhänglichkeit an die Lehren Luthers unter zu andern Höflichkeitsbezeugungen die Vorkehrung getrof drückt worden, aber heimlich wurden sie mit Vorliebe am fen werden; allein wenn die Stadtschlüssel verlangt würden, Gebirge gehegt. Je größer der Fleiß war, womit die ver. so hätte sich der Magistrat mit dem Verbothe des Statthals bothenen Bücher allenthalben zusammengesucht und dem ters zu entschuldigen, und nur dem römischen Kaiser könne Feuer übergeben wurden, und je sorgfältiger die katholi. ten die Schlüssel bey seiner Ankunft überreicht werden. *) fchen Priester ihnen nachspürten, desto regsamer war der Cifer der Bauern, sie zu verbergen. Die mißtrauischen Leute bewahrten ihre Lieblingsbücher: Spangenbergs Pos tide, Saitbergers Cendbrief, Arndts Paradiesgårtl in gebeimen Verschlägen, mit einer Bangigkeit; womit der Geishals seinen Schat an einem unsichern Orte bewachet. In diesen Büchern wird die katholische Kirche verlästert, und ihre Gebräuche werden auf eine Art herabgesetzt, die auch dem gemeinen Verstande sehr faßlich ist. Als der Abt Nonnosus Ritter von Arnoldstein an den Bauern der Orte schaften Seltschach, und Agoritschach, welche jest eine Fie liale des Postorats Nötsch ausmachen, die Gleichgültigkeit gegen die Übungen der Religion bemerkte, und sowohl gütefich ermahnte, als auch mit scharfer Rede bestrafte, entrüc fete sich der ausgelaffene Haufe darüber und der Abt ents ging mit Mühe der Verfolgung.

(1660). Als der Erzherzog Leopold Wilhelm auf feiner Wallfahrtsreise nach Loretto im Kirchenstaate durch Vil Lad tommen follte, war der Magistrat in Verlegenheit über die öffentliche Ehrenbezeigung, womit er empfangen werden konnte. Denn son früher hatte der Graf v. Auers, berg bey dem Empfange der Königinn von Spanien - und der Landesverweser Graf von Rosenberg bey einer ähnlichen

*) Auf der Statthalterschaft des Domherrn Peter Philipp v. Dernbach haftet, wie die Carinthia am 16. November 1822 erzählt, ein schlimmer Flecken. Eine unterkärnthische Sage läßt diesen Statthalter im Jahre 1669 aus Leiden. schaft den schönen und jungen Kornet Peter Eckard von Peckern dem Hungertode überliefern. Er verliebte sich, nach dieser Sage, in ein Fräulein von Herzfeld. Das Frâu. lein gab dem Kornet den Vorzug. Um die Liebe des Eckart buhlte auch eine Frau v. Pollheim aus der benachbarten Steyermark, deren Zudringlichkeit der schöne Mann zurück. wies. Die Rachsüchtige verband sich mit dem eifersüchtigen und beleidigten Statthalter, zum Verderben des Koznets. Der Vicedom ließ den Eckart durch Knechte aufheben, und auf das Schloß Waldenstein zur geheimen Haft bringen. Hier mußte der Gefangene verhungern, und im Vorgefühle feines Jammertodes schrieb er eine feyerliche Anrufung der ewigen Gerechtigkeit an die Wände des Kerkers. (Statistik und Topographie des Herzogthums Kärnthen. Von Carl Wilhelm Mayer, Klagenfurt 1796 S, 323.) Der Hunger. tod des jungen Mannes wird auch in einem in Kärnthen bekannten und gedruckten Trauerspiele dargestellt.

Der Vicedom Peter Philipp von Dernbach wurde im Jahre 1672 Fürstbischof von Bomberg, dann von Würz. burg und Herzog in Franken. Die fränkische Geschichte stellt diesen Fürsten als einen großen Staatsmann auf, und die eigenhändig geschriebenen Bescheide während seiner

(Die Fortsetzung folgt.)

(1663) Als der Bergbau stårker betrieben wurde, die den Kirchen St. Heinrich und St. Florian anvertraut. Volksmenge sich vermehrte, und ansehnliche Gewerke im Nur an jedem dritten Sonntag wurde in den ersten Jah. Flecken Bleyberg sich häuslich niederließen, mußte auch eine ren in der neuen Kirche St. Florian der Gottesdienst ge= kirchliche Anstalt eingerichtet werden. Die Gewerken und feyert, an den übrigen Sonntagen und Festen in der ́alten Knappen erbauten die kleine Kirche St. Bartholomäus im Kirche St. Heinrich. Als eine Andeutung dieser einst in Jahre 1570. Wie das bambergische Haupturbar des Burg. Bleyberg bestandenen gottesdienstlichen Ordnung mag der ames zu Villach vom Jahre 1586 meldet; so unterhielten Gebrauch gelten: daß am Montage nach der Kirchweihe auch die Gewerken und die Knappen einen Seelsorger aus die Knappen der Pfarrey St. Florian mit landesüblichem der Kasse des sogenannten Brudergeldes und von dem Ers Gepränge nach der Kirche St. Heinrich ziehen. -trage sonderheitlicher Zuschüsse. Auf die Bewilligung des Vicedomamtes überließ der Pfarrer zu St. Martin, dem Bleyberger Geistlichen die Bezüge der Stole, welche von den Gewerken und Knappen zu erheben waren. Allein die Bauern der Huben an der Kadutschen, im Sonnenmarkt und in der Nötsch blieben mit der Pfarrey St. Martin bis zum Jahre 1663 vereinigt, wie die pfarrlichen Matrikeln über die Getauften, Getrauten und Gestorbenen beweisen. u Prag im Verlage des dortigen National Museums heraus. kommenden Zeitschriften, einer Deutschen und einer Diese Bauern waren auch nach St. Martin mit einer kleis Böhmischen, was eine erfreuliche Bewährung unserer Vers nen Collectur pflichtig, die aber längst nicht mehr geleistet sicherung ist, daß die böhmische Nation die herrlichern Schäße wird. Jedoch geben sie noch zur Meßnerey den sogenannten ihres freygebig dotirten und reichlich ausgestatteten Museums zur Gemeinnüßigkeit eröffnet hat, und mit rühmlichem Eifer Osiatweißen in vier und zwanzig Maßeln. *)

Anzeiger der österreichischen Literatur. (Fortseßung.)

251. Böhmische Literatur.

Ju Nr. 2 des heurigen Archives, gedachten Wir der zwey

Als sich schon eine bedeutende Gemeinde in Bleyberg ihre Literatur zur höheren Bildungsstufe fördernd, wie die Schwesterländer in erfreuter Theilnahme auf sich aufmerksam gebildet hatte. erbauten die Gewerken und Knappen im macht: so auch sich die Achtung und das Interesse des Auslan= Sabre 1663 eine neue Kirche St. Florian. Einem Priester Michael Pundter wurde die selbstständige Seelsorge bey

des su verdienen bestrebet.

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Die deutsche Zeitschrift, unter dem Titel: Monat h. schrift der Gesellschaft des vaterländischen Mus Statthalterschaft in Kärnthen beurkunden eine reife Über: feums in Böhmen", wird in monathlichen Heften, die jedeslegung. Abkömmlinge des altadelichen Geschlechtes der mahl den fünften Tag im Monathe in Prag, für 6 fl. C. M. Dernbach werden noch in Hessen vorhanden seyn. Siehe ausgefolgt, und für 7 fl. 20 kr. C. M. oder 5 Thaler Sächsisch, des heil. römischen Reichs genealogisch historisches Adelsle- jährlicher Pránumeration in die Stationen der Abonnenten ricon. Von Joh. Friedrich Zauchen. Leipzig 1719 Seite portofrey versendet. Papier und Druck aus der Schönfeld'schen 322. Vielleicht werden noch ons den Archiven zu Bamberg Druckerey verdienen, Lob.

München, Gräß und Wolfsberg Aufschlüsse zu Tage geförs Die Redaction geschicht von dem gräflich Sternbergischen dert, welche den Nahmen des Fürsten von diesem argen Archivar, Franz Palazky, dessen in Nr. 2 rühmlich ges Flecken reinigen, den die schwankende Sage noch an ihm dacht wurde.

Fleben läßt. Der schauerliche Vorfall war wenigstens in Das Jännerheft enthält sieben Auffäße: I. gibt die Ankün den Jahren 1670 bis 1675 nicht öffentlich bekannt. Wäre digung und den Plan der Zeitschrift, welche in folgenden Wors er bekannt gewesen; so hätte Peter Philipp weder von ten den Umriß des zu erwartenden Ganzen gibt. „Im Allge den Kapitularen zu Bamberg, noch von jenen zu Würzs, meinen soll darin Wlles, was den Böhmen als Böhmen burg zum Fürstbifchofe gewählt werden können; denn ein interessiren kann, mit derjenigen Freymüthigkeit und derjenigen Mord mit Vorbedacht ist nach den Kirchengeseßen ein Vers Mäßigung zur Sprache gebracht werden, welche dem aufrichtie brechen, welches den Schuldigen in die Irregularität ver. gen Patrioten und dem redlichen Staatsbürger natürlich ist. wickelt, und worüber dem Papie die Dispensation vorbe. Ullès, was den vaterländischen Sinn anzufachen und rege, ju halten ist. Concil. Tr⚫1. Sess. 23 cap. 18. Auch würde der erhalten, was die Wissenschaften, die Künste, die Industrie im fromme Kaiser Leopold I. die Erhebung eines Vicedoms, Vaterlande zu fördern geeignet ist, historische Erinnerungen aus der sich durch Tücke und weichliche Grausamkeit verhaßt der Vorzeit, Mittheilungen aus der Gegenwart, erfreuliche Ergemacht hätte, auf zwey berühmte Siße Deutschlands nicht scheinungen geistiger Thätigkeit im Vokke, Aufklärungen im zugegeben haben. Der Vicedom war öfters auf Reifen von Gebiethe der Wissenschaften, werden den Inhalt dieser dereinst Wolfsberg abwesend.. wo möglich wahren Nationalblätter bilden. Sie wer

*) Der Oblatweißen wird so genannt, weil der Meßuer von den alles historisch sammeln, was im Leben, so wie in der dem Mehle desselben die Hostien zu backen hat, w ist aber Wissenschaft und der Kunst die Nation berührt, oder von ihr eigentlich ein Beytrag zum Unterhalte des Kirchendieners. erstrebt worden ist; sie werden endlich den vielfach gewünschten

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Bereinigungspunct für die gesammte literarische Thätigkeit im Hälfte weniger; An Wohnzimmern, wenn man auf eine Wohn's Vaterlande biethen. Insbesondere bilden nachfolgende Ge. partey 2 3/4 Zimmer annimmt,, nur den geringen Unterschied -genstände den Inhalt der Deutschen Monathschrift: 1) Histo: von 906 weniger. Un Geistlichen beynahe die Hälfte mehr; An rische Aufsäße aus der böhmischen Geschichte. 2) Auf. Adelichen um die Hälfte weniger; An Honoratioren und Beam. Läge aus dem Gebiethe der Naturwissenschaft. 3) Auffäße aus ten um 2/5, an Künstlern, Bürgern, 3/5 mehr. Die Zahl der dem Gebiethe der schönen Literatur. 4) Vaterländische An. Landwehrmånner ist im Verhältniß der Größe der Städte beyzeigen. II. Der Erste Aufsaß mit dem die Zeitschrift anfängt, nahe gleich. An Fremden hat Prag um die Hälfte mehr. Ver. ist ein Bruchstück aus dem epischen Gedichte Wlasta, von Carl heirathete hat Prag um 1/3 weniger, als Wien. Nach 10jäh. Egon Ebert. a) Eingang, (herrliche Dichtung) Fernsicht des rigem Durchschnitte ist in Prag eine Ehe erst unter 138, wäh. Dichters in die Schrecknisse des Mädchenkrieges dieser böhmi. rend solche in Wien schon unter 124 statt hat. In Prag kom. schen Amazonen. b) Der Liebeszauber. Wlasta, einen Hirsch men auf eine Ehe, im Durchschnitte 4, in Wien nur 3 Gebur. verfolgend, trifft unverhofft auf den Herzog Primislaus bey ten. Im Verhältnisse der Geschlechter find 21 Knaben gegen 20 einem seiner Spaziergänge. Ihr unentschiedener Kampf mit Mädchen. Das Sterbverhältniß zu Prag ist, wie 1, 24 1/2; ihm; wo sie der Liebeszauber lähmt. c) Wlasta und Samos. in Wien aber wie 1, 22 12. Die Sterblichkeit in der ersten laus; wo dieser böhmische Feldherr in einem Zweykampfe von Lebensperiode ist, von 1000 Geborenen sterben 423, in Wien Blasta zu Boden gestreckt wird. III. Viefert eine schägbare nur 338. Im mannbaren Alter beträgt die Sterblichkeit 2/10 Ausfüllung zur Geschichte des großen Zwischenreiches in Böh. von 1000. In den hohen Perioden des Lebens weicht aber dies men, in den Jahren 1439 bis 1453. Von Franz Palakky, ses Verhältniß gegen alle Städte Deutschlands, und beynahe Redacteur der zwey Museumszeitschriften, von Hohflowig in Europas, für Prag sehr günstig ab. So erreichten von 4100 Mähren gebürtig. Der sehr emsige Verfasser hatte vor einigen Todten wenigstens 50 das 90., 14 das 95., 9 das 100., 5 das Jahren auf seinem wissenschaftlichen Ausfluge durch Böhmen 105., 110., 115. Jahr. Es zeigt sich daß 2/5 Frauen mehr zu Das herzogl. Schwarzenbergische Familienarchiv zu Wittingau dem hohen Greifenalter kommen als Männer. Ferner, daß dieß bey Böhmisch Budweis (von dem der Topograph Böhmens, meistens Menschen von kümmerlichen Lebensverhältnissen sind; Schaller versichert, daß es das reichhaltigste und kostbarste im während kein Neicher, kein Hagestolz, kein ledig gebliebenes Lande fey,) durchgesehen, und aus dieser unschäßbaren. Funds Frauenzimmer das 95. bis 115. Jahr erreicht hat. Im Verhält» grube reichlich geschöpft. Die Literatoren Böhmens können mit niß zu Wien zählte Prag in 10jähriger Durchschnittsberech Freude erwarten, aus diesem Shaße mit manchen kostbaren nung unter 400 Gestorbenen jährlich 23 Individuen, die von Notizen, welche die Lücken der Geschichte Böhmens sehr aus. 90 bis 100 Jahre lebten; wo hingegen in Wien im nähmlichen füllen dürften, nach und nach erfreuet zu merden. IV. Bringt Durchschnitte von jährlichen 10,530 Gestorbenen sich höchstens acht Sonnette, (ausgelesen aus denen von Johann Kollar, ge. um 38, daher beynahe 25 weniger befinden, die solches Alter wesenen Prediger A. C. zu Perth, in einem Bändchen in böh, erreicht haben. Von 100 bis 105 Jahren erscheinen alljährlich mischer Sprache herausgegebenen, von Joseph Wenzig ins in Prag unter den Gestorbenen 4 Individuen; mithin folten Deutsche hier so wohl gelungen überscht, daß man die Über. in Wien ebenfalls alljährlich 10 dieses Ulter erreichen, welches sehung gewiß eben so, wie das Original liebgewinnen wird. aber der Fall nicht ist, indem dort meistens jährlich kaum ein Die Tendenz ist meistens national. Kollar bereicherte auch uns einziger Mensch zu dieser hohen Stufe des Lebens gelangt. Eine sere Literatur mit einem großen lyrischen Gedichte: Slawy Person, die von 105 bis 115 gelebt hat, kann Prag alljährlich dcera in dreÿ Gesängen; das uns in ihm einen geistvollen ge. aufweisen; Wien hingegen bey einer so sehr überwiegenden Be. wandten böhmischen Dichter kennen lehrt. V. Enthält einen völkerung kaum in fünf Jahren eine einzige. VII. Die vater. kritischen Auffah von dem trefflichen Dobrowsky, unter der ländischen Nachrichten zerfallen in 5 Abtheilungen, A) die erste Aufschrift: Was gewinnt die böhmische Geschichte durch die enthält geschehene Beförderungen. B) Die Unterabtheilung : Monumenta Germaniae historica, welche die Gesellschaft für „Von der k. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften" enthält ältere deutsche Geschichtskunde veranstaltet; wovon der erste folgende Preisaufgabe. Die k. böhmische Gesellschaft der Wis. Band bereits (Hannover 1826) erschien.» Der Aufsatz spricht senschaften zu Prag macht die von der historischen Classe entwors mit dankbarer Unerkennung von dem Verdienste dieser Verfas, fene Preisaufgabe: Ausführliche Würdigung der böhmischen ser. VI. Der k. Physikus der Altstadt Prag, Dr. Franz Stel. Geschichtschreiber vom ersten derselben bis zur Hajekischen Chro. zig theilt darin interessante Notizen über die Bevölkerung nik herab,” hiermit bekannt. Der Preis für die beste Bearbei. Prags mit. Es wird anfänglich der Einwurf eines Schrift, tung dieser Aufgabe bestehet in 50 kaiserlichen Dukaten in Gold stellers, daß Prag im 14. Jahrhunderte die große, ja beynahe nebst 250 Exemplaren von der auf Kosten der Gesellschaft ge. Doppelte Anzahl der gegenwärtigen Bevölkerung nicht könne druckten gekrönten Preisschrift. C) Water dieser Abtheilung: gehabt haben, grundhältig widerlegt; Dann eine Übersichts. Rückblicke auf die Leistungen der Prager Ständischen Bühne tabelle der Bevölkerung Prags vom Jahre 1826, und im Ver. im Jahre 1826 wird angegeben, was in diefer Zeitschrift die folge auch eine von Wien, vom Jahre 1825 gegeben. Die Berech. Kritik der Bühne ̧umfaffen werde; dann der Stand und Gehalt nung der Verhältnisse dieser zwey Städte, stellt sich weiters der, der Prager Bühne kurz geschildert, und was noch von ihren wenn man das Verhältniß der Gesammtbevölkerung gegen ein Mühen zur allseitigen möglichen Befriedigung des Publicums ander stellt, und nach diesem die Resultate herauszieht, nachfol- für die Zukunft zu wünsten sey, kurz angedeutet. Was darin gend dar, als: Prag hat gegen Wien an Hausnumern um die über die böhmische Oper gesagt wird, wollen wir ihres Inte

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teffes wegen wörtlich hier beysegen. „Noch hat die jeßige Dis mand ans Thor klorft um zur Klagvorbringung eingelassen gu rection, besonders Herr Stepanek den Dank von einem gros werden, die Wladiken, schon zäumt Hørimir feinen Schemik um Ben Theile der Bewohner unserer alten Königsstadt dadurch heim zu reiten; als eben drey Knappen von Przibram, keus verdient, daß sie in der angemessenen Jahreszeit des Nachmits chend angerennt kommen und gegen Horimir klagen, daß er tags Schau, und Singspiele in der cechischen Landsprache während der Nacht die Przibramer Burg zerstört, die Silbers veranstaltet, welches Vergnügen die Freunde dieser Sprache schachte zertrümmert, Höfe und Scheunen weggebrannt; und lange Zeit hindurch gar nicht, und sonst nur einigemahle ge was sich ihm zur Wehre stellte, zu Boden gestreckt habe. Krze nossen. Die Oper besonders muß anziehen, da die böhmische somysl nicht fassend, wie Horimir in einer Nacht so viel UnSprache wie ihre slawischen Schwestern, bey ihren voll austos that verüben, mit Morgengrauen schon in Wiffehrad einfpres nenden, mannigfaltig abwechselnden Vocalen, ihren präcisen chen, und die Verwegenheit haben könne als Selbstverbrecher sich Längen und Kürzen, ihrem mannigfaltigen Rythmus, worin mit dem Herzoge zu Gerichte zuseßen, verurtheilet ihn sammt fie ganz den alten Sprachen gleicht, sich mit der italienischen dem Schemik, der ihm zu Freveln mitgeholfen, zum Tode. Hø. unter allen lebenden Sprachen am meisten zum Gesange eignet, rimir bittet sich die Gnade aus mit seinem eigenen Schwerte und wenn der Verfasser des Textes leicht vermeidliche Härten am Schemik hingerichtet zu werden und seht sich als ihm Ge. zu umgehen verstehet, so wird das Ohr in der That sehr an- währung ward auf seinen Liebling, mißt miť prüfendem muthig getäuscht. Im Schauspiel und in der Oper wirken einige Blicke den vierzig Klafter tiefen, schroffen Abhang in die Flus treffliche Dilettanten, und von dem Bühnenpersonal, Dem. then der Moldau, und schwingt sich im furchtbaren Saß über Comet, Doleisch, Schulz, die Herrn Michaleßt, Podhorßy, das Gemäuer in die Fluthen hinab. Dieß Wunder ergrief einmahl in Rossinis Othello selbst Binder, Schimek und Swos den Krzesomysl so erschütternd, daß er ihm, Verzeihung ange, boda c. Über die einzelnen Vorstellungen wird im nächsten lobend, nachzuseßen und ihn zurück zu bringen befahl. Die Jahresberichte gesprochen werden." D) Die Abtheilung „lis vierte Romanze beschreibt Horimirs Trauer; denn fein Sche ́terärische Anzeigen" gibt die Erklärung, daß die Redaction mik stürzte an der Schwelle seines Stalles todt zu Boden. Hox alle Bohoemica gleich nach ihrem Erscheinen zur Kenntniß der rimir übermannt vom Schmerze des Verlustes zerbricht fein Lefer bringen wolle. Diese Bohoemica wären: 1. Alle Bücher Schwert und wirft es seinem treuen Rosse in die Grube nach.ia böhmischer Sprache geschrieben, 2. in was immer für einer II. Bringt uns von dem Präsidenten des böhmischen NationalSprache, aber von einem Böhmen verfaßt; 3. von wem im museums, Herrn Grafen Kaspar Sternberg, diesem in ganz mer geschrieben, aber in Böhmen aufgelegt. 4. wo immer ge. Europa gefeyerten Gelehrten, und des Prager Museums zweydruckt, aber über Böhmen geschrieben. E) Die leßte Unterab- ten großmüthigen Stifter, einen Aufsaß über das Vaterland theilung der vaterländischen Nachrichten enthält einen Bericht der Erdäpfel, und ihre Verbreitung in Europa, aus welchem über die Fortschritte der Vervollkommnung des vaterländischen wir nur die historischen Data hier anführen wollen. Den ersten Museums, im Monathe October und November 1826, als wildwachsenden eßbaren Erdapfel soll Feuillé in Peru, und Fortsehung der bisherigen Quartal Artikel in der Prager Zeis zwar die Abart Solanum montanum und dessen Varietät Si aretung über dieß Institut. Als Anhang sind vier Verlagsartikel narium die größtentheils nur für die Mastung des Borstenviches des Museums angeführt. verwendet werde, entdeckt haben. Es wird untersucht, wer zu

Wir gehen nun zum Februarhefte dieser Zeitschrift und erst, ob die Engländer „Walter Raleigh oder Dracke” aus dem finden, daß auch dieses des gaten und gediegenen mehreres ge. nördlichen Amerika, oder die Spanier unmittelbar aus dem bracht hat. — I. Enthält von dem Prager Professor der Äfthe. südlichen Amerika selbe' gebracht hätten; dann, ob dem Kaspar tik, Anton Müller, dessen gefchickte Feder Führichs lithogra. Bauchin, oder dem Carl Klusius der Vorzug der ersten wisphirtes Vaterunser und dessen: Wilden Jäger, gedichtet von senschaftlichen Beschreibung dieser wichtigen Frucht gebühre, Bürger, mit kritischem Texte begleitet hat, vier Romanzen, Graf Sternberg sucht diese Meinungen zu vereinigen. Die ers unter dem Titel: „Horimir und sein Noß Semik." sten Schriftsteller, welche unsere Erdäpfet unter dem Nahmen Die erste Nomauze beschreibt ein Fürstenmahl das der böhmi. Papas beschrieben haben, sind durchaus Spanier; Zarate, der Herzog Krzefomysl (um das Jahr 805) über die reiche Förde. im Jahre 1544 Schaßmeister von Peru gewesen war; Cieca, rung des Gold und Silbers erfreut, seinen Wladiken, unter ein Krieger, in seiner Chronik; Lopez de Gomara, und Joseph denen Horimir, gegeben; wobey dieser, vom Schmause nichts Acosta in der Geschichte Judicus. Aus allen diesen Schriften berührend, und über sein sonderbares Benehmen vom Herzoge erfahren wir jedoch nichts anderes, als daß die Papas eßbare gerügt, des unmäßig um sich greifenden Bergbaues wegen, sei: Wurzelknollen tragen, weld, gefotten, gebraten oder getrock. nem Unwillen freyen Lauf läßt. Die Zweyte beschreibt wie Ho: net als Brod genossen werden. Eine deutliche Beschreibung der rimir von einer wilden Jagd heimkehrend, seine Burg, Scheune Pflanze ist nicht angegeben. Cardan erwähut ebenfalls im Jah. und Ställe von der Flamme verzehrt, seine Heerden zersprengt, re 1557 der Papas, als einer efbaren Frucht, die den Trüffela feine Burgleute gemordet sicht. Der sterbende Meyer erzählt ähnlich wäre. Das Königreich Quito und Potosi wird als Vadem Erstartten, daß es der przibramer Burgherr, der eifrigste terland angegeben. Bowles sagt in seiner Naturgeschichte Spa. Bergwerksförderer, aus Rache gethan. In der dritten, der Ges niens, die ersten aus Amerika gebrachten Erdäpfel wären in richtstag. ht Horimir, bey Tagesanbruch in Wischehrad, mit Galizien gebaut worden; wahrscheinlich zunächst den Häfen, wo anderen Bladiken um den zu Gericht sigenden Krzesomysl. die aus Peru kommenden Schiffe landeten. Die ersten Erdäpfer Son entläßt der Herzog an der Neige des Abends, da Nie- möchten daher von den Spaniern zwischen den Jahren 1560

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