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des Christenthums eingeweiht wird. Ein fürstlicher Tauf. pathe stehet hinter dem Herzog. Hinter diesem des Hers jogs Gefolge. Rechts neben und hinter dem Bischof einige Diener des Altars, links vor ihm hebt ein Kirchendiener den Deckel des Weihbrunnes, auf welchem der erstandene Heiland mit dem Lamme sichtbar ist.

Angethan mit Sonnenglanze,

Schwebt ein herrlich Jünglingspaar.
Und sein Herz, das Furcht nie kannte,
Fühlt er bang im Busen schlagen
Furcht vor einem mächt'gen Gotte
Trieb ihn nieder in den Staub.

5. Blatt. Drahomira's Untergang. Zeiche 2. Sanɩɩ Blatt. Santi Jwan. Zeichnung von Joseph nung von Führich. Die stolze heidnische Fürstinn fährt mit Fåhrich, (der jeßt nach Venedig, Florenz und Rom ging ihrem muthigen Gespann in größter Hast über den Hradund in diesen Wiegen der Kunst und Wundern der Welt heran. schin an der Capelle St. Mathias vorbey. Der Kutscher, gebildet, gewiß dereinst der größte Mahler wird, den Böh, die Glocke am Ultare hörend, ist vom Wagen gesprungen men seit langer Zeit hervorgebracht hat. Seine beyden Öhl und knieet an der Kirchthüre andächtig an die Brust schla. gemälde aus Tiecks Genovefa, sein Cyklus aus Tiecks Elgend. Darob verflucht Drahomira die unzeitige Andacht fen, im verflossenen Sommer verfertigt, zeugen von seinem ihres Führers, und: reichen Talent. M. s. Arch. Nr. 4 von 1825 und Nr. 146 von 1826.)

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Die Erde borst

Weit klafft es hinab bis zur höllischen Lache,
Es brechen herauf aus deren Flammenschlund
Die Geister der Rache.

Da sträubt sich ihr Haar, der Muth ihr bricht,
Verzweifelnd noch ras't sie mit läßterndem Spotte;
Dá rafft sie die Rotte
Der Rächer hinab

Ine Höllengrab

Dem Herzog Boriwoy der auf der Jagd die Spur einer von ihm verwundeten Hirschkuh verfolgte, tritt der fromme Einsiedler Jwan aus seiner Felsengrotte mit der wehmüthigen Frage entgegen: „Warum hast du mir mein Thier getödtet?" Der verwunderte Fürst, und der hohe auf seinen Knotenstock gestüßte Greis mit dem langen her. abrollenden Silberbart, stehen ein Doppelgebild erhabener Würde schön contrastirend einander gegenüber. Zwischen 6. Blatt. Die Erscheinung bey der Eiche beyden liegt sterbend die erlegte Hirschkuh. Über dem Jagd des starken Ritters. Zeichnung von Warter. Herzog gefolge des Herzogs, mit den gekuppelten Hunden und Boleslaw von Gewissensbiffen gefoltert befahl nach dem seine Reitpferde hinter ihm haltend, sieht man im Hinter. Rathe seiner Höflinge das Volk bey der Eiche des starken grunde einen Theil des waldigen Felfenthals. Ritters zu versammeln, und dort zu verkünden, daß Nies

So den Frevel erreicht des Herrn Gericht.

3. Blatt. Wenzel wird im Christenthume mand unter Todesstrafe von den gewaltsamen Tode Hers unterrichtet. Zeichnung von Friese. Der junge Fürst zog Wenzeslaws, noch von den Wundern die man vorgebe, und Thronfolger ist in einem von einer hohen Öhllampe sprechen solle. Bey dieser Versammlung erblicken alle in erleuchteten Gemach, zwischen seiner frommen Großmutter der Luft einen hohen Mann im glänzenden Panzerrocke Ludmila und ihrem Hauscaplan. Ein großer Pfalter liegt auf einem weissen Roffe. Ihm folgt eine furchtbar schwarze auf dem runden Tisch vor ihnen aufgeschlagen. Ein Seraph Wolke nach, aus welcher häufige Blige brechen, von wels umfängt im Hintergrunde mit ausgebreiteten Schwingen den mehrere Frevler getödtet hinstürzen. Ein Gußregen und Händen segnend die Gruppe der Bether. Des herzog lichen Großvaters Streitwaffen, und der fanften Ludmilla Harfe rechts und links im Hintergrunde.

stürzt in Strömen herab. Die Versammelten vor Furcht und Schrecken ergriffen, bergen sich zum Theil unter dem Eichendache, theils fliehen sie in zerstreuten Gruppen.

4. Blatt. Wenzeslaw und Radislaws Aufs 7. Blatt. Milada zu Rom vor Papst I o. forderung zum 3weykampf. Zeichnung von Füb hann den XIII. Zeichnung von Markowsky. Milada rich. Beyde Fürsten von einem Waffenträger zu Pferde bes Herzog Boleslaws des Il. (benannnt des Frommen) Schwer gleitet, wollten eben den Zweykampf beginnen, da springt ster erscheint in Rom, wohin sie, um sich im Klosterleben der Heide herab vom Roß, und sinkt nieder in den Staub zu üben gereist war, im Collegium der versammelten Cars

vor dem Christenherzog.

„Denn als, eingelegt die Lanze,
Er auf ihn im Sturme rannte,
Fühlt er seinen Arm erlahmen
Wohl von einer höhern Macht.
Und den Blick emporgehoben
Sah er, wie ob seinem Haupte

dinäle vor dem Papste, vor dessen Throne fie auf einem reichen Fußteppiche knieet, den Staab der Abbatiffinn in ihrer linken Hand haltend. Der heilige Vater ertheilt ihr seinen Segen, und die Bulle, durch welche in Böhmen das erste Bisthum errichtet und das Nonnenkloster der Be nedictinerinnen bey St. Georg gestiftet wurde, zu deffen

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erster Äbtíssinn er sie ernennt. Cardinåle und Bischöfe um. raschten Pohlen von denen six viele nakt zu den Fenstern geben den Papk sigend und stehend im linken Vorder- und herausstürzen, rennen in wilder Flucht zu Fuß und zu mittler Hintergrunde. Rechts im Vordergrunde steht Mi. Pferde fort.

ladas fürstliches Gefolge, Frauen und Männer. Die Hand 10. Blatt. Jaromir in Todesgefahr. Zeichs lung geht in einer majestätischen Säulenhalle mit Grabmäh, nung vom Akademie - Director Bergler. Herzog Jaromir lern vor, welche eine Aussicht nach der Engelsburg zeigt. in Deutschland erzogen, besaß der Böhmen Vertrauen nicht 8. Blatt. Adalberts Rückkunft. Zeichnung Besonders verhaßt war er dem Geschlechte der Werschoweke, von Führich. Adalbert der II. Bischof in Böhmen (Sohn welche von álteren Häuserstamme nach dem Throne strebten, des böhmischen Wladiken Slawnik) ein eifriger Seelenhirt und sich gegen sein Leben verschweren. Eine Jagd sollte die wollte mit dem Feuereifer für Gottes Sache im Busen, Gelegenheit biethen den Herzog zu ermorden. Nach dem viele noch aus der heidnischen Zeit im hriftlichen Böhmen sie ihn listig von seinem Gefolge hinweggelockt, bemächtige wurzelnden Mißbräuche nicht dulden. Da alle Ermahnun, ten sie sich seiner im dichtesten Wald, banden ihn entkkeisgen nichts fruchteten, so verließ er nach 5jähriger Verwale det an eine große Linde, und machten ihn zum Ziele ihrer tung seines Bisthumes die verstockte Heerde, welche er mit Pfeile. Jaromir in Todesnoth flehte nach Hilfe von oben.. einem Bannfluch belegte, und zog nach Rom, wo er als Da tritt den wüthenden Feinden unsichtbar, ein Mann Mönch lebte. Drey Mißjahre, während welchen kein wohl mit einem Kreuzsstabe vor ihn, und fängt in dem, ihn weit thätiger Regen im Lande herabfiel, lehrten das Volk seine umwallenden Gewande die tödlichen Pfeile auf. Howora Sünde begreifen. Bothen wurden ausgefendet, den heiligen des Herzogs treuester Jäger, soll eben an eine Eiche ges Bischof aufzusuchen. Er ließ sich durch ihre reuigen Bitten hängt werden, und macht von der ihm gewährten Gunst, erweichen und kehrte mit ihnen zurück. Hier kam er im Jahre vor der Hinrichtung noch in sein Jagdhorn stoßen zu dür 977 an. Das Bild zeigt ihn wie er auf eines Berges (wels fen, Gebrauch. Dieses ist der Gegenstand der schön gedach. Her von dem hier dem Lande wieder gewordenen Sagen ten und gut gruppirten Zeichnung. Daß auf das HüfthornsGrünberg Zelena Hora und der Flecken an dessen Fuße zeichen das Gefolge des Herzogs herbeyeilte und ihm rette Pomuk, der benette, spáter genannt wurde) Gipfel seine te, ist aus der Geschichte bekannt, wie auch daß Howora Augen emporhebt, Gott um Gnade bittet, und den Sees von dem dankbaren Herzog geadelt und zu des Landes Obers gen über die vom langen Strafgerichte erschöpfte Heimath sten Jägermeister ernannt wurde. spricht. Sein geistliches und Pilger: Gefolge hinter ihm 11, Blatt. Ausrottung der Werschoweke. knieend und stehend, ist mit in frommes Gebeth vertieft. Zeichnung von Führich. Herzog Swatopluk beschloß die Ein sanfter Regen rieselt in der Entfernung auf die ausges gänzliche Vertilgung dieses mächtigen, und ihm und seinen brannten Fluren hinab. Vorgängern so oft verdächtig und gefährlich gewordenen

9. Blatt. Flucht der Pohlen. Jaromir als Geschlechtes. Sie wurde mit der größten Grausamkeit im Sieger. Zeichnung von Warter. Gegen Boleslaw's III. Jahre 1108 vollbracht, als der Herzog von einem Zuge nach grausame Herrschaft hatten die Böhmen des Pohlen Her: Ungarn, wohin er den Kaiser begleitet hatte, während wels zogs Boleslaw Chrobry Hülfe gerufen. Dieser lockte durch chem ihm die Treue seines Staatshalters Mutina, eines List den Böhmenfürsten an seinen Hof, ließ ihn da blen. Edlen vom Stamme der Werschoweße, verdächtig gemacht den, und eilte mit einem Heere nach Prag, wo er den an wurde, zurückgekehrt war. In Strömen floß das Blut dies gebothenen Thron bestieg. Gegen diese, seine besseren Rechte ses Geschlechtes. Führichs sehr wakere Zeichnung zeigt den zum Throne geltend zu machen, ließ Jaromir durch Udal Eräuel der Ermordung des Vornehmsten desselben, des rich und mehrere ihm ergebene Wladiken und ihre Mannen alten Bozeg's mit dem Sohne Borut, auf der Burg Libit,. Prag überfallen. Der Überfall, mit Tagesanbruch klug auss im Augenblicke als er eben mit ihm und der Burgfrau beym geführt, gelang vollkommen. Die Pohlen mußten in schnels friedlichen Male saß. Der Schn liegt vom Stuhle gestürzt ler Flucht ihre Rettung suchen. Man sieht in der Zeich schon tod am Boden. Sein Mörder stößt dem Vater eben nung dem Herzog mit dem Kern seiner Ritterschaft durch das Schwert in die Brust. Ein anderer haut den treuen ein nach der Moldau Seite führendes Statt - Thor einzies Haushund nieder. Ein Diener des Hauses flieht erschrocke".. ben, das Heer folgt auf der herabgelassenen Zugbrücke. Bozeg's Gattinn ringt in Verzweiflung die Hände. Am An der Seite des Thores ein Säfer mit seinem Hunde Eingange der Halle halten noch einige Bewaffnete. welcher durch Blasen auf sein Horn das Zeichen zur Öff: 12. Blatt. Udalrich und Bozena. Zeichnung. Rung des Thores gegeben hatte. Die in Morgenschlaf über, von Bergler. Das Bild hat die bekannte Erzählung zum

Gegenstande, wie Herzog Udalrich von der Jagd rückkeh- ser- und Reichs- Nahmen beduten follten, er habe unvers rend in einem abgelegenen Dörfchen das reizende Landmåde weilt die geraubte Tochter dem Vater zurückzustellen, und den Bozena am Brunnen Wäsche besorgend findet. Er hålt für den vom Sohne verübten Frevel, zwey Centner Gole mit dem Jagdgefolge, von dem ein Theil zu Pferde der des als Sühnungsgeld zu liefern, im Weigerungsfalle andere zu Fuße ist, vor dem Brunnen, und zeigt mit der werde der Kaiser das Land mit Feuer und Schwert verwü. Hand auf die schlanke, leicht gekleidete Schöne, die vor dem sten, und die geraubte Edle und des Landes Schäße mit steinernen Waschtrog die rechte Hand auf ihn, die linke in Gewalt hohlen. Weit entfernt dem Begehre sich zu fügen, die Hüfte stüßend, stehet. Hinter ihr stehen drey andere zog des Herzogs Sohn Brzetislaw dem Kaiser mit einem, in blühende Mädchen. Das Jagdgefolge betrachtet mit Wohls Eile zusammengeraften Heere entgegen. Beyde Heere stan gefallen die liebliche Maid, welche ihr Fürst zum ehelichen den bald bey Latin und Wraz einander gegenüber. Nur die Gespons wählt. Beraun trennte noch die kampflustigen Völker. Die am

13. Blatt. Sanct Prokop. Zeichnung von Fühs Berge Wraz gelagerten Böhmen hatten klug mehrere rich. Prokop im Dorfe Chotanu geboren, wollte zum Priester Schaaren in den Rücken der kaiserlichen entsendet, und so geweiht, dem Ewigen in der Einsamkeit dienen. Die stillen die Niederlage der Feinde vorbereitet. Da trat die schöne Ufer der Sazawa waren Zeugen seines frommen verborges Jutta, als Tochter, Gattinn, und Verwandte, dem vors nen Wandels. Hier traf ihn Herzog Udalrich, als er einst nehmsten Heeresstürsten dreyfach liebverpflichtet, als ein auf der Jagd einen Hirst verfolgte, der sich zu den Füßen milder Engel zwischen sie, und trug Worte der Versöhnung bes heiligen Mönchs flüchtete, lernte ihn ehren und lieben, und des Friedens in das kaiserliche Lager. Man sieht sie in und wählte ihn zu seinem Gewissensrathe. Damit er aber dem Bilde im Lager des Kaisers, der am Eingange feines mehr zur Verbreitung der göttlichen Lehre wirken könne, Zeltes mitten unter seinen Rittern und Wachen sigt, vor hieß er ihn ein Kloster zu erbauen, zu deffen Abt er ihn ihm, und ihrem diesem zur Seite befindlichen zürnenden ernannte. Das Bild stellt die Handlung vor, wie Prokopius Vater stehen. Eine hohe schöne Gestalt, welche des geliebs von Enienden Mönchen umgeben in einer Kirche auf den ten Garten rasche That, und die auf ihre fanfte Bitte er Stufen eines Altars der Jungfrau Maria stehend vom Her folgte Uussöhnung begreiflich macht. zoge den Stiftsbrief des Klosters empfängt. Im linken Vor. dergrunde stehen einige Große von Udalrichs Geleite. An einem geschnitten Geländer das ten Säulengang umgibt drängt sich zusehendes Volk heran.

(Die Fortseßung folgt.)

Neuentdeckte Römeriahle.

(M. f. Nr. 5.)

Wer follte es glauben, daß in einer Gegend, wo

14. Blatt. Bretislaw und Judith. Zeive nung von Friese. Der Gegenstand der Zeichnung ist die bekannte Entführung der liebreizenden Tochter des Her. Acgs Otto des Weisen aus dem Kloster zu Schweinfurth, vor 600 Jahren in einem weiten Umkreis gegen Abend und deffen Mauern sie zur Erziehung anvertraut war, durch Mitternacht nur gegen Süden nicht, das heilige Müns den heldenkräftigen Jüngling Brzetislaw, Herzog Udalrichs ster Thassilos an der Krems scheuend, dem 400 Jahre früSohn. Die herrliche Beute auf dem feurigen Zelter im her Oberösterreich den Anfang seiner Cultur verdankt Sattel vor sich haltend, sprengt er mit gezücktem Schwerte, Ungethüme aller Gattuug Lindwürmer und Ottern, Uhre, das so eben die hemmende Klosterbette mit gewaltigem Hiebe Elenthiere, Bären und Eber hausten, Beweise gefunden gespalten hatte, seinen ihn jubelnd bewillkommenden Beglei werden, die von Wohnsigen, Standorten, Begräbniß. tern entgegen. Hinter ihm sieht man des Klosters Schirm- plähen der Römer zeigen. Lange hat man dem Archeologen vogt von Schreck erstarrt. Ganz im Hintergrunde vor der und Mabillons Schüler, Herrn P. Amant Greth Klosterpforte eine Schaar jammernder Nonnen. Ein schö- Benedictiner von Lambach sel, und seinen gelehrten Freune. ner romantischer Styl der Composition zeichnet dieses den widersprochen. Ein Itinerar, in sehr kleinem Format Blatt aus. und aus einer frühen Preffe, das bey Greths Geistesschwäche

15. Blatt. Judith im kaiserlichen Feldla, abhanden kam, nannte alle verpflanzten Colonien der Rögerbey Beraun. Zeichnung von Führich. Auf drin. mer unter Marc. Aurel. Antonin. Ovilabis, Lambach, gende Bitte von Judith Vater beschloß Kaiser Conrad wollten andere nach Wels versehen, wo freylich auch Denk sich der Sache Ottos anzunehmen, und schickte Bothen mähler von römischer Herrschaft genannt werden, die jedoch an den Böhmen Herzog Udalrich, welche ihm in Koi die Kritik erst sichten muß. Allein Greth bewies, daß von

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Lorch bis Salzburg, Lambach die einzige Mittelstation der mit der Frage, was dieß Ding fey, und wie es auf Römer war. Håtte der sel. Dechant Froschauer in den Acker gekommen? Noch desselben Tages fand man auf Wels seine Annalen der Stadt Wels vollendet, wovon Ref. dem Kleefelde mehrere Stücke zerbrochener ähnlicher Gefäße. den 1. Theil mit vielen Zeichnungen in den Händen seiner Ich eilte zur Fundgrube, fand sie aber schon wieder anges Schwester gesehen hat, und wären sie alsdann, der Presse füllt und geebnet. Der nebenliegende Rest des gewordenen würdig erschienen: so würden Kenner den ehemahligen Schliers harrte einer baldigen Wegfuhr entgegen. Streit, ohne Zweifel entscheiden. Für jeßt aber bleibt noch Nach meiner Deutung dieses nicht geringfügigen Fun Grethe Behauptung; und ein neuer Fund in meiner Pfarre des verbreitete sich bald die Sage: hier sey eine römische bestätiget abermahl die einstmahlige Gegenwart der Römer Laterne gefunden worden. Landrichter Seethaler von zu und um Lambach. Hag nun in Mattigkofen ein gelehrter Kenner des Alters Bachmaning, eine Meile von Lambach an der thums und feiner Kritiker, gönte mir seinen Besuch, sah Poststraße nach Ried und München entlegen, rechts eine die Lampe und ging zur Stätte des Fundes. Gerade jezt wärts jedem Vorübergehenden sichtbar, liegt etwas höher sahen wir etwas rothes aus dem Mergel schieben, es war als Lambach, vertauscht die Ansichten in mannigfaltiger ein Stück von Lackgeschirr, den der Regen abgespühlt hat. Gruppirung, und erfreut sich mehrerer Berge und Hügel, Sein kritisches Auge fand hier den Begrabnißplaß der die feine Umgebung nicht veröden, sondern in ökonomischer Römer, rechts gegen Abend auf einem Berge, der den und darum Leben erzeugender Hinsicht dem Bauer Frohsinn Kirchthurm weit überschaut, ihren Standposten, und nahe geben, und seinen Kindern den ländlich - kindischen Tum, umber ein paar ähnlicher Erhöhungen, die den Römern melplaß gewähren. vielleicht statt der Wartthürme unserer nachherigen Ritter

300 Schritte von dem Dorfe gegen Aufgang benachs festen dienten. Im Frühjahre fand ein Knabe aus unsern bart eine lange nasse Wiese einen langsam steigenden Hü, Schülern, denen eine besondere Aufmerksamkeit für diesen gel, der zur Hälfte fruchtbare Äcker trägt, der Sonne Gegenstand empfohlen wird, abermahl eine Grablampe auf aber einen, der Wiese längshin, schmalen romantisch schö. jenem Acker, wohin der Mergel als Dinger gestreut wor nen Wald entgegen rückt. Am Abhange dieses Hügels stans den ist. Diese Gefässe sind aus feinem Thon ziegelroth ge den tausendjährige Eichen und hundertästige Fichten, deren brannt. Der zwey Ganzen Länge ist 3 1/4 und 3 1⁄2 Zoll, zottige Schwarze jedem Sonnenstrahle von Morgen und eines Scherben 4 Zoll. Un der Öffnung umgekehrter Seite Mittag widerstand. Unter ihrem Schatten ruhte bisher sind die Nahmen eingedrückt: CAMPILI, CRESCES, die Usche römischer Kohorten; nun aber durch die Art ihres APRIO. Glückt es, jenen Fund auch noch mit einer Münze tausendjährigen Schußes beraubt, und von dem Spaten vermehrt zu sehen, was man allerdings erwarten darf, so geldgierig durchwühlt, tragen die Winde den Staub claffis wird der Geschichtskundige zu Hrn. Grethe Wo? auch das scher Abkunft vielleicht in die Gefilde seiner Ahnen zurück. Wann? datiren. Jene Gefässe sind jezt zu Wien, im k. k. In dieser Landesgegend pflegen die Bauern im Win. Antikenkabinette.

Vincenz Julian Radler, Doctor der Philosophie, Pfarrer und Benes dictiner aus dem Stifte Bachmaning.

ter nach Mergel zu graben, einer Gattung mehrfarbigen feinen Candes mit Kalktheilen und Thon vermischt, den fie auf Schlitten über die Kleefelder führen, um den lehe migen Acker damit zu mischen und zu bessern. Fast jeder Hügel, jede Anhöhe verbirgt dergleichen gelben, grauen weißen oder blauen Schlier, ein Factum und einer frühe. ren Revolution der unsere Erde ausgesetzt war; die schich. (Fortseßung des Artikels in Nr. 17 über die Tragödie: Belisar.) tenweise Auseinanderlage der verschiedenen Erdarten nennt hier laut eine Überschwemmung.

Blicke auf die Wiener, Bühnen.

Wenn die Charakteristik überhaupt der Urstoff und die kößlichste Würze der Historie genannt werden mag, wenn Im vorigen Jahre hohlte ein Bauer an der genann sie unstreitig auch eine der edelsten Zierden und der eigenthüm. ten Stätte einen beträchtigen Haufen Schliers hervor; lichsten Vorzüge der Dichtung, insonderheit der Tragödie einem Theil nahm das Kleefeld auf, ein Theil blieb lies bildet, so kann auch die Gegenüberstellung eines lang. berühmten Heldencharakters, so wie ihn die geschichtlichen gen. Um Kleefelde fanden die Buben im Frühlinge, eine Quellen und wie ihn der Dramatiker darstellt, nicht anders, römische Grablampe, die der Unkunde der Dorfleute ein als von vielseitigem Interesse seyn, wäre es auch nur, um der unlösbares Problem war. Geschicklichkeit des Dichters volles Genüge zu leisten, womit Nach mehreren Wochen gab man mir davon Kunde er viele: Schwierigkeiten, scharfsinnig und geschmackvoll übers

wunden hat? Von den Justinianischen Münzen, die ihn ten werden. Auf eigene Kosten erhielt er Haustruppen, von die „Glorie der Römer" nennen und sein Bild neben das unvergleichbarer Schönheit und Tapferkeit.

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Mehrmahls

Bey der Bela. des Raisers seßen, bis auf Salvator Rofas verlassenen gerung Roms, haben sie allein das zahllose Barbarenheer ges Belifar in den Ruinen, bis auf die Meistergemählde der mo- schlagen. Die überwundenen und gefangenen Könige der dernen französischen Schule, bis auf Gerards trostlosen Be. Vandalen und Ostgothen Gelimer und Witiges schritten vor lisar, der seinen, durch eine Schlange getödteten Führer Knas seinem Triumphwagen. Dennoch beugte sich Belisar im voll. ben auf den Schultern trägt und mit seinem Stabe die Spur sten Gehorsam vor dem Thron eines Fürsten, der nie sein des abwärts lanfenden Weges berührt, (das unruhige Meer Schwert gezogen. Ostgothen und Vandalen bothen ihrem und Sonnenuntergang im Hintergrunde,) bis auf Davids Überwinder, ihr Diadem, er schlug es aus. majestätischen Belisar, den holden Knaben vor sich, der einem meinten seine Freunde und das Volk, der undankbar und hart vorüberziehenden Krieger, Belifars Helm vorhaltend, um Al. Behandelte, würde in vollkommener Freyheit, und an der mosen fleht, war diese Katastrophe unzähligemahl der würdige Spike des, ihm ganz ergebenen Heeres, die Maske abwerfen, Gegenstand bildenden Kunst. In der Fortsetzung dieses an seinen Feinden Nache üben und Gesetze vorschreiben. Aber Artikels wollen wir auch flüchtig berühren, wie oft Belifar, nie hat Belisors große Seele, folch ein felbftische Gedanke bes reichen Stoff für die redende Kunst, insonderheit für die fleckt und seine unüberwindliche Geduld schien über oder unter dramatische dargebothen, von den dramatischen Spielen des der menschlichen Natur zu stehen. spätesten Mittelalters und von jenen der Jesuiten, bis auf die Die Gräuel, die ein ganzes Jahrtausend hindurch, mit lange verfolgte, 1825 endlich mit ungemeinem Beyfall auf die nicht allzuvielen tröstlichen und erhebenden Ausnahmen den erste Pariser Bühne gebrachte Tragödie Jouys, in welcher Thron der Griechen in Constantinopel befleckten, find allbe. Talmas Talent, Eurz vor seinem Erlöschen, noch durch einen kannt, darunter auch die wechselnde Freundschaft und Feind. herrlichen Abendschimmer geleuchtet und erwärmt hat. Die schaft zweyer wunderschönen und anmuthigen, aber ränkevole bey dieser Gelegenheit erschienenen Flugschriften haben noch len, sittenlosen und grausamen Frauen, die aus dem niedrig. einmahl zu guter leht, Wahrheit und Dichtung über Belifar, ßten Stande, aus dem Hippodrom, auf den Gipfel des Reich. gänzlich durch einander geworfen. Um so gewisser lohnt es der thums und der Herrlichkeit gelangten, Theodoras, der GemahMühe, hier beyzufügen, wie Gibbon, dieses vielseitigste Mu linn Justinians und Antoninas, der Gemahlinn Belifars, über ster wahrer, historischer Kunst, klarer und sicherer Behandlung den sie bis an ihr Ende eine ganz unglaubliche, schmähliche eines noch so reichhaltigen, noch so verwickelten Stoffes, in Gewalt ausübte. - Belifar opferte alle redlichen Warner ihrer seiner „Geschichte der Größe und des Verfalls des römischen grausamen Rache. Sie that ihm den Dienst, zu dem nach alter · Kaiserreiche, die Charaktere Belísars und Justinians Sitte in der höchsten Ehre des Triumphs, immer ein eigener gezeichnet hat." Sclave hinter den Siegeswagen gestellt war, den Imperator Der Afrikanus" des neuen Roms war unter thraci, an den Unbestand des Glückes und an die Gebrechlichkeit schen Bauern geboren, vielleicht auch erzogen, wie jene schnell aller Menschengröße zu erinnern!! Aber Antonina hegte auf einander folgenden Illyrischen Heldenkaiser, die mitten im gleichwohl eine männliche Freundschaft gegen Belifar. Sie folgte Verfall, Roms kriegerische Macht und Größe wiederherstellten, ihm mit männlichem Muth in alle Beschwerlichkeiten, in alle ohne jedoch die, durch Barbaren Einbrüche, durch Bürger. Gefahren seiner kriegerischen Laufbahn. Bey Justinians bestän= kriege, durch Despotengräuel und Soldatenfrechheit tief gesun- digem Argwohn und bey Antoninens unaufhörlichen Ränken kenen Wissenschaften und Künste und den durch sie genährten nach Liebe und Reichthum, war des Gemahls zeitliche Ungnade hohen Sinn wieder beleben zu können. Belisaren ward an ihr öfters willkommen, um durch seine Rettung und durch seine seiner Wiege keiner von jenen wichtigen Vortheilen, welche die neuerliche Erhebung, seine Abhängigkeit noch zu mehren. Es Jugend der Scipionen schmückten: eine edle Abkunft und sorg. konnte ihr oft sehr gelegen kommen, den erhabenen Gemahl zu fältige Bildung, noch der Wetteifer einer freyen Verfassung. demüthigen, nie aber den Genossen ihres Schicksals zu Grunde Seine Jugend war dunkel und unbekannt. Der Persische Krieg zu richten. In dem Augenblick, als Belisär den Orient noch entfaltete zuerst sein großes Talent. Vor ihm sank „die My, ein Mahl gerettet, folgte der Nachricht von einer langwierigen riade der Unsterblichen." Die zuchtlose Tapferkeit seines eigenen Krankheit des kinderlosen Justinians, das Gerücht seines Tos Heeres wurde damahls und in Karthago sein gefährlichster Feind. des. Voreilig maß Belifar ihm Glauben bey. In dieser Vors Er überwand ste. Mitten im Stolz des Sieges, arbeitete in ausseßung sprach er einmahl die Sprache des Bürgers, des feinem thätigen Geist die Besorgniß der Niederlage. Gleich ers Soldaten, des Siegers, gegen die Anmassungen der Hauptstadt. findungsreich und muthvoll als Admiral wie als Feldherr, In wenigen Tagen offenbarte sich der Ungrund. Er wurde zu. zog er in Karthago und in Rom als Sieger ein. Seine äußers rückberufen und fiel in die tiefste Ungnade. Der Held, der uns ste Leutseligkeit, wie seine herrliche Gestalt, jog das Volk an zähligemahle dem Tode getroßt, warf sich, ein Spott der Wei. jeden seiner Schritte. Inmitten der Ungebundenheit und der ber und der Verschnittenen, die schon um seine Kleinodien, Catbehrungen des Kriegslebens, hat ihn Niemand je trunken Palläste und um seine Haustruppen loosten, voll Grams auf gesehen und den Gatten der Antonina traf nie der leiseste Ver. sein Bette, den letzten tödtlichen Spruch des Undanks zu ers dacht verlekter Treue. Wo seine Fahne wehte, war jeder Apfel warten. Antonina wollte ihn nicht sprechen. Er hörte sie nur am Baume sicher und kein Fußsteig durfte ins Kornfeld getres im anßtossenden Säulengang auf und niedergehen. Da brachte

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