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Geschichte, Statistik, Lueratur und Kunst.

Mittwoch den 21. und Freytag den 23. Februar 1827.

(23 und 24)

Joanneum. Fünfzehnter Jahresbericht 1826.

Systematische Mineraliensammlung. Die Veränderungen und Fortschritte derselben bestehen Wie Die es sich diese Anstalt bey ihrem Beginne zum Ziele vorzüglich in der Vermehrung durch Beyträge von Verehfestgesetzt, und es bisher unablässig verfolgt hat, so war rern des Instituts, im Zuwachs durch Tausch gegen vaters selbe auch in diesem Jahre bedacht, sich in jedem ihrer ländische Mineralien.

Zweige sowohl in Bezug auf das Lehrfach, als auf die Samme So sind nun die ausländischen Versteinerungen aus lungen zu vervollständigen, und den practischen Nugen für dem Thier- und Pflanzenreiche vermehrt, und in dem zwey. alle Theilnehmer der Vorlesungen und für alle Freunde dies ten kleineren 3immer der systematischen Mineraliensamm ser Anstalt zu fördern.

Innere Einrichtung.

Die Erweiterungen und Verbesserungen erscheinen in der Rubrik jener Fächer, woselbst folche vorgenommen wor den sind.

lung in der Mitte desselben in einem pultartigen Glass schranke aufgestellt worden, wodurch für die Aufstellung der vaterländischen Mineralien mehr Raum gewonnen worden ist. Die systematische Sammlung erhielt in diesem Jahre folgende Beyträge:

Mineralogie, Lehranstalt und Sammlung. Von Seiner kaiserlichen Hoheit dem Erzherzog Jos Die im mineralogischen Lehrfache sich ergebenen bedeus hann erhielt das Institut die durch den Kreishauptmann zu tenden Veränderungen und Fortschritte, besonders in der Salzburg Grafen von Welsberg übersandten Mineralien, vaterländischen Mineraliensammlung, werden am gehörigen Zeolithen von Hohentwiel und eine bedeutende Anzahl Orte dieses Jahresberichts angeführt. Mineralien aus den Umgebungen von Gastein, worunter

Die Vorlesungen über Mineralogie, welche die Er- sich vorzüglich schöne Allophane und mehrere sehr intes kenntnißlehre der natürlich unveränderten mineralogischen ressante Mineralien befinden.

Naturproducte in sich begreift, wurden wis bisher vom Von der k. k. Direction des Wiener Naturalien, Ka, Herrn Profeffor Anker im Geiße des Herrn Mohs forts binets Mineralien aus Nord. Amerika gegen Tausch für vagesezt, und wie in jedem Jahre, so auch in diesem fleißig terländische Mineralien.

besucht, wobey sich der zunehmende Eifer für dieses nüßs Vom Herrn Freyherrn von Cerini, t. E. Obersts liche Studium auch noch dadurch beurkundet, daß von den lieutenant, einen bedeutenden Beytrag an Mineralien von Zuhörern sich immer mehr der freywilligen Prüfung un mehr als 100 Stücken aus den karpatischen Gebirgen in terziehen. Ungarn und vom Raibel in Kärnthen. Vom Herrn v. Laus Nach dem bey dieser Unterrichtsanstalt aufgestellten rin, k. k. General Conful in Sicilien, einen mineralo vorzüglichen Zwecke einer technischen Ansicht wurden die Vors gischen Beytrag von Obsidianen und Bimssteinen aus träge besonders auf die Benütung der Mineralien, und den liparischen Inseln. Vom Herrn Kreishauptmann und vorzüglich der vaterländischen hingeleitet, um mit der Er. Gubernialrath Pusch k in Villach ein sogenanntes Eisens kenntniß zugleich jene des practischen Nugens zu verbinden, boh ner; von der türkischen Gränze bey der Festung Knin. wozu die bereits im Jahre 1823 angezeigte Aufstellung einer Vom Herrn Doctor Kettner, Profeffor der Landwirtheigenen technischen Mineraliensammlung die entsprechende schaft an der Universität in Wien, einen geschliffenen edeln Anwendung leistet. Granat aus Böhmen. Vom Herrn Allan und dem gen

schatten Mineralogen Herrn Haidinger aus Schottland derselben angemerkt ist. Um diese Aufstellungsart noch lehrs bey ihrem Besuche mehrere interessante Mineralien. Vom reicher zu machen, hat man bey einigen die besonderen eiges Herrn Rößler, Besißer des Gutes Grottenhof bey Gräg, nen Lagerungsverhältnisse, die Übergänge der Gemengtheile einen Beytrag von Magneteisen aus Schlesien. Vom Hrn. und die Höhenmessungen von den Gebirgen angemerkt. Torgler, Bergbau Verweser zu St. Gertraut in Kärns Diese in 13 einfachen, mit Schubladfächern versehenen then, eine Sendung von Kupferglanz (prismatischer Ku- Kästen, aufgestellte vaterländische Gebirgsstein und Minepferglanz). Vom Herrn Tank, Naturforscher aus Norwes raliensammlung beträgt in der Anzahl der Stücke bey 4000. gen, bey seiner Durchreise mehrere neue Mineralien aus feinem Vaterlande.

Un Versteinerungen.

Außer dieser vermehrten Aufstellung und Veränderung

in dem Zimmer der einheimischen Mineralien ist daselbst ein neuangeschaffter pultartiger Schrank in der Mitte auf. Hieran erhielt das Institut einen interessanten Beytrag gestellt, um die jährlich zahlreich eingehenden vaterländischen aus den Gebirgen in Krain, und einige Knochen aus der Adels, Versteinerungen und aufgefundenen Knochen von einigen berger Kalktropfstein - Höhle von Herrn Julius von Vest. nicht mehr bestehenden Thierspecien aufstellen zu können. Baterländische Mineraliensammlung. Die Anzahl der bereits gesammelten und aufgestellten Vers Selbe erhielt in diesem Jahre eine bedeutende Verán steinerungen und Knochen dürfte sich ungefähr auf 500 derung und neue Aufstellung, da nach dem ausgesprochenen Stücke belaufen. Wunsche der Herren Stände zur Förderung des vaterlandi. An Einsendung hat die mineralische Sammlungen erhalten: schen Interesse wie gewöhnlich mineralogische Reisen unter Vom Herrn Dechant Allitsch einige Eisentiese von nommen wurden, wovon sich die Ausbeute so reichlich und Piscház. Vom Herrn Kellner, Decant in Gröbming, interessant ergab, daß die Sammlung an vaterländischen eine bedeutende Parthie von dem bey Kallwang vorkom. Mineralien und Gebirgsteinen, eine bedeutende Vermehrung menden natürlich gediegenen Kupfer. Vom t. t. Obervers und Ausdehnung erhielt. wesamt im Gußwerk bey Maria Zell einige abver

Nebst der in den früheren Jahresberichten angezeigten langte Mineralien vom dortigen Eisenbau in der Goll. Eintheilung der Sammlung nach den fünf Kreisen befand rath. Vom Herrn Hampe, Oberverweser in Neuberg, fib auch eine eigene kleine geognostische vaterländische Ges ein Beytrag von paratomen Kalk aus Neuberg. Vom Herrn birgstein und Versteinerungs. Sammlung. Vorsteher beym t. t. Eisenbergbau in der Gollrath, eine

Die neue vergrößerte und zweckmäßigere Aufstellung Parthie von dort anbrechenden Gesteinarten. Vom Herrn gestah auf folgende Art, daß die Sammlung um zwey Krall, Verwalter der Herrschaft Aflenz, einige abverlangte neue Schränke vermehrt, und die Abtheilung nicht mehr Gesteine (Weßschiefer) von St. Egydi. Vom Herrn Nagy, nach den fünf Kreisen, sondern nach den Weltgegenden der Apothekersubject hier, einen Beytrag von Thoneisenstein Stepermark geordnet wurde, wodurch der Besuchende sich aus der Wildalpe. Vom Herrn Pruckner und Stő. schneller nach den bekannten Himmelsgegenden, als nach ger in Ausssee einige sehr schöne Gypskrystalle von dort. den Kreisen, deren Lage nicht Jedermann bekannt ist, oriens Endlich erhielt das Institut, wie oben gemeldet, durch dießjährige Bereifung des Herrn Professor Anker im In

tiren kann.

Als Standpunct dieser Aufstellung wurde die Haupte lande einen bedeutenden Zuwachs an vaterländischen MiTradt Grät angenommen, und nach diesem die Steyermark neralien.

als zwey Gebirgereihen betrachtet, nähmlich eine, welche An inländischen Versteinerungen, Abe die Gebirgsteine und die bisher in selben entdeckten Mi drücken und aufgefundenen Thier knochen sind neralien von Norden gegen Westen, nach Süden, und die eingegangen: andere von Norden gegen Osten nach Süden enthalten.

Von Sr. Excellenz dem Herrn Landesgouverneur Gra.

In jedem dieser Kästen sind in der ersten Abtheilung fen von Hartig einige Pflanzenabdrücke in Kohlenschiefer desselben die Gebirgsteine, aus welchen die Gebirge von dem Leobner'schen Steinkohlenbergwerke. dieser oder jener Weltrichtung am meisten in unserem Vas Durch die gütige Anzeige des Herrn Grafen D'Uvers terlande bestehen, und in der zweyten Abtheilung desselben nas ein fehr interessanter Beytrag von einem Säugethiers befinden sich die in den Gebirgssteinen der vordern Abtheis knochen, welcher in seinem Steinkohlenbergwerke zu Schös lung bisher entdeckten Mineralien. negg nächst der Wies aufgefunden wurde.

Jedes aufgestellte Gebirgsgestein oder Mineral ist mit

Durch wiederhohlte Dahinreise des Herrn Profeffor

einer Aufschrift versehen, worauf der Nahme und Fundort Anker gelang es, aus diesem Bergwerke mehrere Stücke

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von diesen Thierknochen (vielleicht von den sogenannten Kohe fehlt es nicht. Einige sind wohl unbedenklich für alte Ges lenthieren, Anthrocottarien, wovon aber die genaue Be- richts- und Versammlungspläge zu halten; die schmählern stimmung erst erfolgen wird) zu erhalten. Hierunter fans aber wahrscheinlich für Gräber. Die leßtern haben ganz die den sich zwey Kieferknochenstücke, wovon bereits einige vom Gestalt von Schiffen. Diese Gestalt des Roses, worauf Herrn Johann Gatterer, Hörer der mineralogischen die nordischen Seehelden die wilden Wogen ihr Lebenlang Vorlesungen, verfertigte wohlgelungene Zeichnungen an durchritten, ahmten sie selbst in Gråbern noch nach. Ja, die auswärtigen Naturforscher geschickt worden sind, von nach einigen Sagen, welche durch die Natürlichkeit der Liebe welchen das Resultat erwartet wird. und des Andenkens fast Glauben gewinnen, sollen einige Dann erhielt das Institut an solchen Beyträgen : Seekönige befohlen haben, ihre Schiffe, die meistens mit Vom Herrn Wotesky, t. t. Landesbaudirector, ziemlich flachen Kiel und mehr für die Ruder, als das Ser mehrere interessante Versteinerungen aus dem Zirknißthale gel gebaut waren, auf's Land zu ziehen, ihre Leichen mit unter Ehrenhausen. Vom Herrn Beinhaupt, Wegmeis dem Waffenschmucke hineinzustellen und sie also zu bestate fter in Ehrenhausen, eine Parthie Versteinerungen von ten, daß das Schiff mit Erde überschüttet und mit großen dortigen Gebirgen. Vom Herrn Paul Adler in Mühle Steinen beset ward.

reith, welcher sich fortwährend durch Einsendungen um die- Außer einer Unzahl verfallener Kirchen und Capellen, ses Institut verdient macht, einige Versteinerungen von zu deren Zertrümmerung vorzüglich der presbyterianische, der Gegend von Aussee. Vom Herrn Pruckner und Srös wilde Eifer seit der Reformation beygetragen hat, und ger in Aussee ebenfalls einige Versteinerungen von der dor tigen Gegend.

(Die Fortsegung folgt.).

Die nordschottischen Eylande.

(Beschluß.)

einigen ebenfalls in Ruinen liegenden Schlössern der alten Landesherren, findet sich hier auch noch eine Erinnerung an den gewaltigen Oliver Cromwell in den Resten einer Eleinen Festung, allein ein schöneres und fortlebendes has ben ihm seine englischen Soldaten hier, wie in Shetland, gestiftet. Sie brachten manche Kenntnisse mit in's Land, die man hier nicht besaß, und erweckten mancherley nügliche Unter den Resten und Denkmählern der Vergangen. Thätigkeit. Unter Anderm lehrten sie bessern Häusern - und heit, von Menschenhand, vor Jahrhunderten, ja vor Jahrs Ackerbau, den Gebrauch des Mergels zu Düngen, und tausenden errichtet und auf den verschiedensten Puncten der führten die, in diese feuchten Klima so trefflich gedeihende Inseln zerstreut, müssen die Hünengråber wohl die ältesten, Kohlpflanze ein. Auch in den Sherlands ist ihr zehnjähriseyn, und zeigen eben sowohl die Gestalt als den Inhalt ges Verweilen zur Bewachung und Zähmung der Inseln der ähnlichen Grabhügel im übrigen Skandinavien. Auch nicht ohne wohlthätige Spuren und wirksamen Einfluß auf die sogenannten Piktenschlößer sind hier nicht minder häu. Sprache und Sitten geblieben. Viele derselben zogen nachi fig als auf dem Festlande von Ost- und Nordschottland. der Restauration vor, sich in diesen fernen Gegenden für In der Form sind sie alle einander gleich: meistens runde immer anzusiedeln. Daß aber das Cromwell'sche Heer durch Thürme oder Warten, von 15 bis 40 Fuß Höte, fast ohne hohe Bildung, Zucht und Sittlichkeit sich vor allen Heeren alle Spur innerer Abtheilungen und Gemächer, oft von auszeichnete, welche in England jemahls unter die Fahnen einer Dicke von 5 bis 7 Fuß, ohne allen Mörtel aus uns versammelt worden, gestehen selbst die erbittertsten Feinde behauenen Steinen so tüchtig und genau gebaut, daß sie der Partey der Puritaner und Independenten. nicht bloß das Gefühl der Dauer und Festigkeit, sondern Hafer und Gerste sind das ursprüngliche orkneysche Ges auch der Regelmäßigkeit und Nettigkeit geben. Besonders treide; die Ernte beginnt gewöhnlich im Anfang des Seps muß man die Wölbungen und Aussprünge bewundern und tembers, aber meiskens wird das Korn unreif abgemäht, die Kunst, mit welcher die mächtigen Steinmassen durch aus Furcht vor Wetter und Wind und Viehschaden. Selbst Druck und Gegendruck sich selbst tragen. Welchem Volk sie bey der schlechten Beschaffenheit des Ackerbaues wird im auch ihren Ursprung verdanken, so zeigt doch die ganze Ganzen mehr Korn erbaut als die Inseln gebrauchen. Bess Anlage, und besonders der engen und niedrigen Thüren, fere Wirthe haben sich seither auch auf den Anbau von edlern durch die man beynahe kriechen muß, daß sie zur Zuflucht Getreidearten, selbst etwas Weizen, gelegt und gewinnen. gegen die Heimsuchungen fremder Seeräuber dienten. häufig das 10. bis 15. Korn; von Kartoffeln die feit ihrer

Auch an Steinkreisen, wie sie in einigen schwedischen ersten Einführung im Jahre 1730 immer häufiger anges Landschaften und auch auf Wittow in Rügen vorkommen, pflanzt werden, oft das 30. und 40. Korn. Dennoch könnte

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die Hälfte dieser Producte mehr erzielt werden, wenn nicht sprachen sie noch einige Greise, und jest ist sie ganz aufges in der ganzen Verfassung der Inseln Hemmnisse lägen, die storben und vergessen. Etwas länger hat sie sich in Shet's jede höhere Thätigkeit unterdrücken und den armen orkney, land, nahmentlich auf Foula, erhalten. Auch der Schaß schen Landbauer in Muthlosigkeit, Trägheit und Schlaff, alter Sagen und Lieder ist mit ihr untergegangen, und nur beit gefesselt hielten. Eben diese Lässigkeit hindert sie, zum einzelne Spuren von altem skandinavischen Volks- und reBau ihrer Wohnungen sich der in Menge vorhandenen ligiösen Glauben haben sich erhalten. Um das Jahr 1750 Steinbrüche zu bedienen. Sie wohnen lieber größtentheils wurden in den Inseln 24,000 Seelen gezählt; diese Volksin recht schlechten, niedrigen und wandelbaren Erd- und menge mag aber seither wohl etwas abgenommen haben. Rasenhütten. Nicht minder sind sie im Fischfang, der kaum Der kräftige nordische Menschenschlag hat sich hier, selbst für den Hausbedarf getrieben wird, gar sehr zurück, uns durch alle Herabwürdigungen einer tyrannischen Willkühr, geachtet das Meer, das hier nicht ernteleer heißen kann, noch nicht ganz verdrängen lassen, und die Orkneyper sind ihnen die reichste Fülle darbiethet, was jedoch zum Theil noch immer ein starkes und schönes Volk. Auch an ihnen feinen Grund darin hat, daß Ackerbau und Kelpdereitung bewährt sich die Erfahrung, daß die Klimate in Europa, gerade in die Monathe fallen, wo der Fischfang am beloh wo Wind und Regen vorherrschen, wo Nebel und düstere nendsten seyn würde. Blos der Hummerfang ist seit 20 Wolken die Sonne beynahe zwey Drittel des Jahres vers Jahren im Zunehmen und versorgt die Märkte Londons. hüllen, wo die schnellen Übergänge von Hige zu Kälte, und

Der Kelp ist ein Seetang, welchen das Meer an die. umgekehrt, fehlen, und auch die Winter nicht strenge sind, fen Küsten besonders reichlich auswirft, und durch dessen die ältesten Menschen erzeugen. So die Nordküste Englands Verbrennung ein mineralisches Alkali, die Soda, gewɔn, und die Westküste Schottlands, so auch diese Inseln. In nen wird. Es sind besonders vier Arten dieses Gewächses, diesen Gegenden allein kennt man einzelne Lebensalter von welche man zu diesem Behuf einsammelt. Sie befestigen 150 bis 170 Jahren, und die von 100 bis 120 sind nichts ihre Wurzeln in den unbeweglichen Felsen, in den losen Seltenes, sowie 50 und 60jährige Gebährerinnen. In den Steinen und sogar in Stücken Treibholz, ohne indeß einige Shetlands die nähmlichen Erscheinungen. Nahrung daraus zu ziehen. Auch wachsen sie nicht in der In dem Charakter der Orkneyer, der an guten und Tiefe, sondern allein am Strande, in dem Raume, wo gewinnenden Eigenschaften nicht arm ist, steht gleichwohl Flath und Ebbe sie bald bedecken, bald gänzlich oder zum eine gewisse Lässigkeit oben an. Sie ist ein so natürliches Theil entblößen. Erst seit etwa hundert Jahren scheint die klimatisches Übel der nordischen Völker überhaupt, daß z. B. Kelpbereitung in Orkney's ihren Unfang genommen zu ha: die Schweden alle Lustbarkeit mit dem Worte „Ruhigkeit" ben und fand Anfangs geringe Aufmunterung. So wie jedoch (Rolighet) bezeichnen. Des Nordländers Gemüth schwebt der Preis von Jahr zu Jahr stieg, erwuchs auch ein lebens und springt, in ungleichen Schwingungen, zwischen Farldigerer Betrieb, und man darf abnehmen, daß in den leg heit und Heftigkeit hin und her und hält selten ein Gleich. ten 30 Jahren wenigstens 800,000 Pfund Sterling für maß der Bewegung. Er ist gleichsam ein schlafender Löwe, dieß Product in das arme Land gekommen seyn mögen. der, nachdem er ganze Tage auf dem faulen Lager ver. Stand nun zwar vor dieser Periode die Betriebsamkeit der schnarcht hat, mit ungeheuerer Heftigkeit und Beweglich. Orkneyer auf der niedrigsten Stufe, und ist erst jegt eini keit seine meilenweiten Sprünge auf Raub und Beute macht. germaßen geweckt worden; ja, leben sie nunmehr und klei- That und Werk ist daher bey dem Nordländer Haftwerk. den sich um Manches besser und halten sich reinlicher; sind Im Ganzen, wie sehr auch in diesen Inseln Kraft und ihre Häuser wärmer, netter und bequemer, und erheben Freyheit früherer Jahrhunderte versunken sey, wohnt hier Sie sich mit dem Gefühl ihrer Wohlhäbigkeit zu einem hös ein gutmüthiges, rüstiges, schönes und treues Menschenbern Selbstbewußtseyn; so hat doch der Ackerbau und jeder geschlecht, das von Natur bieder, menschlich und gastlich andere Zweig der einheimisten Industrie noch keinen Vor- ist und noch immer die Keime aller besten Tugenden in sich theil daraus gezogen, und nur der Lurus ist zu einer Höhe trägt. Alle, welche diese Inseln gesehen und beschrieben has gestiegen, die bey dem zweifelhaften Fortbestande eines ben, Eingeborene und Fremde, rühmen die Reinlichkeit, einzelnen Ausfuhrartikels auf einem sehr unsigeren Gruns Schönheit, Bescheidenheit und Sittsamkeit der Frauen und de ruhet. Mädchen, die hier leben, und preisen sie vor allen benach Die norwegische Sprache ward hier noch bis gegen barten Landschaften. Wenn dem so ist, kann auch die zweyte das Ende des 17. Jahrhunderts gesprochen, wenigstens als Hälfte nicht schlecht seyn, gesetzt auch, daß die schönere rauliche Hause und Herzenssprache. Fünfzig Jahre später Hälfte zugleich die bessere sey. - Überhaupt aber darf man

diesen ganzen und den folgenden Abschnitt des Werks als seinem Rücken in die Wohnungen; denn vorgespannt wird einen interessanten Commentar zu Walter Scott's Roman es fast nie, da es kaum irgendwo einen Karren oder Wa „Der Pirat" betrachten, welcher auf den Shetlands und gen gibt. Die Kühe werden zwar das ganze Jahr bey Nacht Orkneys spielt und hier, als treues Sittengemählde dersel- im Hause gehegt; aber des Futters ist im Ganzen so wez ben, manches erwünschte Licht erhält.; nig, daß man im Winter häufig für sie zu einem Brey

VI. Shetland. Nordöstlich über den Orkneys hins von zerstoffenen und gekochten Fischgräten Zuflucht nehmen aus, zwischen den 61. und 62. Grad der Breite, bilden muß. Die Schafe laufen fast wild umher und müssen den die Shetlands eine zweyte große Inselgruppe, bestehend, ganzen Winter hindurch bey Sturm und Schnee, so gut, gleich jenen, in einem Mainlande oder Hauptlande und es geht, für sich sorgen. Sie werden auch nur mit Hülfe vielen kleinen und großen, nur zum Theil bewohnten Ne- dazu abgerichteter Hunde eingefangen; indeß geben sie eine beninseln, Klippen und Holmen. Das Land ist viel rauher zwar kurze, aber feine Wolle, die jest meist zur Verferti und wilder, und seine bedeutenden Berge und Höhen, gung von gestrickten Strümpfen und Handschuhen verbraucht seine grausig aufgethürmten Felsmafsen, seine zerrissenen wird, die in hohem Werthe stehen, und deren Absoß auch und unterwaschenen Ufer geben ihm einen ernsterhabenen vormahls an die hierher schiffenden Holländer so bedeutend und majestätischen Charakter, welcher durch einzelne, zwis war, daß die schweren Feudalabgaben dadurch gedeckt wers schen gestreute Thäler voll Blumen und Gras, sowie durch den konnten. Weniger ist es also zu verwundern, daß einst heitere, spiegelhelle Seen und Teiche, im lieblichsten Cons dem Shetländer das Schaf eben so viel war als noch jest trast, auf eine wundervolle Weise erhöht wird. Von bezau- dem Jöländer das Seinige, dem Kirgisen sein Pferd, und berndem Reiz sind um diese Gewässer her, die Wiesen und dem Beduinen sein Kameel, als daß er dasselbe seither in grünen Auen; und thut hier gleich die Überraschung, der. dem Maße hat vernachläßigen können.

gleichen Pläßchen mitten in Wüsteneyen zu finden, das Ih Wildpret und reissende Thiere fehlen in diesem waldlo. rige, so ist es dennoch wahr, daß der hochnordische Some sen und für sie schirmlosen Lande. Fast die einzige Jagd mer ein unbeschreiblich reiches und volles Grün hat. Wald beschränkt sich auf die unendlichen Heere des Wassergeflüs und hohe Bäume sucht man auf den Shetlands vergebens; gels. Besonders reiche Beute an Epern, jungen Vögeln was sich vorfindet, ist kaum ein Strauch zu nennen; und und Federn gibt die hohe und schöne Insel Foula, die auch selbst aus einer frühern und glücklichern Zeit findet man von dem zahllosen Gewimmel des Gevögels eben so gewiß tief unter den reichlichen Torfmooren, Stöcke von Haselstau- den Nahmen hat als die berühmte aus Jütland stammende den, die nicht mehr als 1/2 bis 8 Zoll im Durchmesser hals Familie v. Pfuel, die auch einen Vogel im Wappen führt. ten. In einigen alten, wohlerhaltenen Höfen stehen zus Das Ackerland wird mehr mit dem Spaten gegraben weilen einzelne wilde Bäume, von Mauern eingeschlossen, als mit Ochsen gepflügt; 'gewöhnlich aber misrathen die bis an 20 Fuß hoch und 2 bis 3 im Umfange; aber nie Ernten durch frühen Frost, zuweilen mehrere Jahre hinter können ihre Gipfel höher wachsen als die schüßenden Mauern, einander, und das fehlende Getreide wird aus Schottland

Shetland ist kein Land der Ühren mehr, sondern mehr den Orkneys bezogen. Der Haupterwerbszweig des Landes der Wiesen und Weiden, und feine Ernten müssen fast ist darum auch der Fischfang, da die Wasserwelt hier mit ganz vom Meere eingefahren werden. Vorherrschende Stür, ihren Gaben so frengebig ist. Diese Hülfsquelle, woraus me, Regen, Nebel unbeständige Winter, ein. feuchter der Shetländer seine Bedürfnisse befriedigt, ist auch sehr und kühler Sommer: Alles erscheint hier, gegen die Ork, ausdrucksvoll in seinen Toast bezeichnet; ¿. B. „Tod dem neys, um ein Drittel gesteigert; und wenn die herrschen, Kopfe, der kein Haar trägt!” „Gesundheit dem Menschen ; den Krankheiten eine richtige Scala des Klimas andeuten, Lod den Fischen, und Niemand kein Schade!" so zeigen die besonders angegriffene Haut und Lungen, vers Der Heringsfang der Holländer an den shetländischen bunden mit der herrschenden Unreinlichkeit, genugsam als Küsten war in frühern Jahrhunderten von einem höchst bes Ursache und Wirkung auf einen nassen und kalten Him deutenden Umfange; indeß war die Zahl ihrer hier versam mel hin. melten Heringsbuysen, welche, ohne die kleinern begleitens Das kleine Sheltie oder shetländische Pferdchen wird den Fahrzeuge, in der blühendsten Zeit oft bis auf 2200 eben so gemishandelt wie in den Orkneys, schleppt aber uns stieg, im Jahr 1774 allmählig bis auf 200 herabgesunken verdrossen Frauen und Kinder zu den Kirchen, und Reis und hat sich auch seit dem noch dergestalt vermindert, daß fende von Ort zu Ort, als auch den Dünger in Körben diese Fischerey, jeßt kaum noch den Nahmen verdient. Die auf die Felder, und Heu, Torf, Fische und Vorräthe auf englische weiße Heringscompagnie, welche seit dem Jahre

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